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Die Erfindung betrifft eine Siebmaschine für die Klassierung bzw. Klassifizierung von Holzpartikeln, insbesondere für die Herstellung von Holzwerkstoffplatten bzw. im Zuge der Herstellung von Holzwerkstoffplatten,
mit einer (ortsfest montierten) Maschinenbasis und einem daran schwingend bzw. oszillierend angeordneten (und schwingend/oszillierend angetriebenen oder antreibbaren) kastenförmigen Maschinengehäuse, in welchem ein oder mehrere Siebe angeordnet sind,
wobei das Maschinengehäuse an einem Ende einen Einlass für die Partikelzufuhr und an dem anderen Ende einen Auslass für die Partikelabfuhr aufweist, wobei der Einlass und/oder der Auslass über Ausgleichsmittel beweglich an eine (ortsfeste) Zuführeinrichtung bzw. Abführeinrichtung angeschlossen oder anschließbar sind,
wobei das Maschinengehäuse eine obere Gehäusedecke aufweist, an welche eine oder mehrere Druckentlastungseinrichtungen bzw. Bersteinrichtungen für eine Druckentlastung im Explosionsfalls angeschlossen ist/sind.
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Eine solche Siebmaschine wird auch als Schwingsieb bezeichnet und sie dient der Klassifizierung, das heißt der Aufteilung von Partikeln in verschiedene (Größen-)Fraktionen. Holzpartikel meint im Rahmen der Erfindung insbesondere solche Holzpartikel, die für die Herstellung von Holzwerkstoffplatten (z. B. Spanplatten, Faserplatten, OSB-Platten oder dergleichen) verwendet werden. Es kann sich z. B. um Späne oder auch Hackschnitzel handeln, die gegebenenfalls vor der Verarbeitung zur Holzwerkstoffplatten zuvor noch weiterverarbeitet werden, z. B. weiterzerkleinert und/oder mit einem Bindemittel versehen werden. Innerhalb des Maschinengehäuses sind in der Regel mehrere Siebe angeordnet, die auch als Siebdecks bezeichnet werden. Das Maschinengehäuse steht auf der ortsfest montierten Maschinenbasis, z. B. einem stabilen Stahlrahmen, und zwar derart, dass das Maschinengehäuse mit Hilfe eines Antriebssystems in Schwingungen versetzt werden kann. Die Anzahl der separierten Fraktionen hängt von der Anzahl der eingesetzten Siebe bzw. Siebdecks an, wobei die Partikelgröße durch die Gitterweite der einzelnen Siebe bestimmt wird. Zum Abtrennen mehrerer Fraktionen können mehrere Auslässe vorgesehen sein bzw. der Auslass kann für das Abführen mehrerer Fraktionen ausgebildet sein. Der Anschluss der Siebmaschine an die jeweils ortsfeste Zuführeinrichtung und Abführeinrichtung erfolgt in der Praxis bislang über flexible Verbindungselemente, z. B. in Form von Schläuchen oder Muffen aus textilem Material oder aus Gummi.
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Bei der Verarbeitung von Holzpartikeln, z. B. Hackschnitzeln, Spänen oder dergleichen entsteht in der Regel Staub, so dass grundsätzlich die Gefahr von (Staub-)Explosionen besteht. Selbstverständlich ist man bei der Verarbeitung bestrebt, durch verschiedene Maßnahmen das Risiko solcher Explosionen zu vermeiden, vollständig auszuschließen ist es jedoch in der Praxis nicht. Aus diesem Grund ist es üblich, entsprechende Anlagen und insbesondere auch Siebmaschinen mit geeigneten Maßnahmen zum Explosionsschutz bzw. zur Druckentlastung im Falle einer Explosion zu ergreifen. Es ist daher aus der Praxis bekannt, Siebmaschinen mit Bersteinrichtungen für eine Druckentlastung im Explosionsfall auszurüsten. Solche Bersteinrichtungen in Berstscheiben sind in der Praxis unmittelbar in die Gehäusedecke des Maschinengehäuses der Siebmaschine integriert, so dass der Druck im Explosionsfall gezielt über die Berstscheiben entweichen kann und damit eine Beschädigung des Maschinengehäuses bzw. der Siebmaschine und insbesondere eine unkontrollierte Explosion mit entsprechenden Folgen vermieden werden kann. Da der Explosionsdruck und gegebenenfalls Flammen über die Berstscheiben entweichen, ist es bei der Anordnung solcher Siebmaschinen in geschlossenen Räumen erforderlich, entsprechend hohe Sicherheitsabstände zu weiteren Maschinen, Wänden und dem Dach des Gebäudes bzw. der Halle einzuhalten, definiert durch einen „Explosionskegel“. Damit werden hohe Anforderungen an die Gebäude-/Hallengröße gestellt. Aufgrund gesetzlicher Vorschriften ist es zum Teil ausgeschlossen, solche Siebmaschinen in geschlossenen Räumen bzw. unter Dächern einzusetzen.
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Allerdings impliziert der Produktionsablauf im Zuge der Herstellung von Material für die Produktion von Holzwerkstoffplatten, dass das Material in den Siebmaschinen mit den schwingenden Sieben mit einem sehr niedrigen Feuchtigkeitsgrad (etwa 1,2 % Atro) und bei verhältnismäßig hohen Temperaturen (etwa 80° C verarbeitet) wird. Aus diesem Grunde besteht ein besonderes Interesse, diese Maschinen nicht im Freien, sondern in geschlossenen Räumen zu betreiben, in denen ein Feuchtigkeits- und Wärmeaustausch begrenzt ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Siebmaschine für die Klassierung/Klassifizierung von insbesondere Holzpartikeln zu schaffen, die sich durch ein erhöhtes Maß an Sicherheit im Explosionsfall auszeichnet und bevorzugt auch den Einsatz in geschlossenen Gebäuden ermöglicht.
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Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung bei einer gattungsgemäßen Siebmaschine der eingangs beschriebenen Art, dass die Druckentlastungs- bzw. Bersteinrichtung als flammensperrende Bersteinrichtung ausgebildet ist, die ein (kastenförmiges) Entlastungsgehäuse und eine Berstscheibe aufweist, welche bei einer Druckentlastung (d. h. im Explosionsfall) in den Innenraum des Entlastungsgehäuses bewegt wird. Ein solches Entlastungsgehäuse kann zumindest eine eingangsseitige Eintrittsöffnung aufweisen, die (im Normalfall) von der Berstscheibe verschlossen ist und zumindest eine ausgangsseitige Austrittsöffnung aufweisen, in welche eine gasdurchlässige, flammensperrende (und gegebenenfalls druckmindernde) Flammensicherung integriert ist.
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Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, dass sich die Betriebssicherheit einer Siebmaschine erhöhen lässt, indem herkömmliche Druckentlastungsklappen bzw. Berstscheiben im Bereich der Gehäusedecke des Maschinengehäuses durch flammensperrende Bersteinrichtungen ersetzt werden, da solche Bersteinrichtungen mit Entlastungsgehäuse zum Einen die aus dem Maschinengehäuse austretende Druckwelle reduzieren und zum anderen Flammen bzw. Flammengase zurückhalten bzw. im Innern des Entlastungsgehäuses abkühlen und dadurch ersticken. Damit lässt sich der Gefahrenbereich um die Siebmaschine räumlich deutlich reduzieren, so dass die Siebmaschine problemlos in herkömmlichen Gebäuden/Hallen betrieben werden kann. Solche flammensperrenden Bersteinrichtungen mit Entlastungsgehäuse und flammensperrender Wirkung sind aus der Praxis bekannt und die Erfindung greift auf diese bekannten Lösungen zurück und schlägt deren Verwendung im Bereich der Gehäusedecke einer Siebmaschine für die Klassierung bzw. Klassifizierung von Holzpartikeln vor. So können im Rahmen der Erfindung z. B. handelsübliche, flammensperrende Bersteinrichtungen eingesetzt werden, die beispielsweise von der Firma Rembe unter der Produktbezeichnung „Q-Box“ vertrieben werden. Sie verfügen über eine untere Eintrittsöffnung, in die eine Berstscheibe integriert ist. Die Austrittsöffnung wird z. B. von einer gekrümmten Gitterstruktur mit Filter gebildet, die eine Flammenfalle mit integriertem Druckwellen-Absorber bildet. Die Seitenwände des Entlastungsgehäuses können die Form von Kreissegmenten, z. B. Viertelkreisegmenten aufweisen, so dass die gekrümmte Austrittsöffnung im Querschnitt bogenförmig, z. B. viertelkreisförmig die Grundfläche des Gehäuses mit der Oberkante einer vertikalen Rückwand des Gehäuses verbindet. Die technologischen Hintergründe solcher Druckentlastungseinrichtungen mit einerseits Berstscheibe und andererseits einer Flammensicherung werden z. B. in der
DE 20 2006 017 508 U1 ,
DE 10 2012 104 763 B4 ,
DE 38 22 012 A1 ,
DE 298 21 423 U1 und der
DE 202 085 76 U1 beschrieben.
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Dabei schlägt die Erfindung nach einem weiteren Aspekt mit besonderer Bedeutung vor, die grundsätzlich bekannte Bersteinrichtung bzw. Druckentlastungseinrichtung nicht unmittelbar an die Gehäusedecke des Maschinengehäuses anzuschließen bzw. nicht in diese Gehäusedecke zu integrieren, sondern an einem das Maschinengehäuse überspannenden, separaten Tragrahmen zu befestigen. Die Siebmaschine weist folglich bei dieser besonders bevorzugten Ausführungsform einen Tragrahmen auf, der das Maschinengehäuse überspannt und beispielsweise einen oder mehrere oberhalb der Gehäusedecke angeordnete Träger aufweist, an denen die Druckentlastungs- bzw. Bersteinrichtung bzw. das Entlastungsgehäuse der Bersteinrichtung befestigt ist. Damit wird die Bersteinrichtung und insbesondere deren Gewicht von der Gehäusedecke entkoppelt und stattdessen von dem separaten Tragrahmen aufgenommen. Dabei ist es zweckmäßig, wenn der Tragrahmen von der Gehäusedecke dadurch entkoppelt ist, dass er (lediglich) seitlich an dem Maschinengehäuse befestigt ist, bevorzugt seitlich an dem unteren Ende des Maschinengehäuses.
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Grundsätzlich ist im Stand der Technik vorgesehen, dass das Maschinengehäuse an der Maschinenbasis mittels Stützfüßen befestigt ist, die seitlich an das Maschinengehäuse angeschlossen sind. Bevorzugt sind folglich seitlich an den unteren Enden des Maschinengehäuses Stützfüße an das Maschinengehäuse angeschlossen und mit diesen seitlichen Stützfüßen steht das Maschinengehäuse für eine schwingende bzw. oszillierende Bewegung auf der ortsfesten Maschinenbasis auf. Die Stützfüße sind folglich zur Kompensation der schwingenden bzw. oszillierenden Bewegung des Maschinengehäuses beweglich mit der Maschinenbasis verbunden und an diesen Stützfüßen ist das Maschinengehäuse befestigt. An diesen (bekannten) Stützfüßen lässt sich zur Entkopplung des Tragrahmens von der Gehäusedecke der Tragrahmen befestigen. Dazu kann der Tragrahmen z. B. mehrere (vertikale) Seitenstände und einen daran oberseitig befestigten Oberrahmen aufweisen, der oberhalb der Gehäusedecke beabstandet von dieser angeordnet ist. Die erfindungsgemäßen Bersteinrichtungen bzw. deren Entlastungsgehäuse sind in diesem Fall an dem Oberrahmen befestigt und werden von diesem getragen. Die Seitenständer dieses Tragrahmens können an den erwähnten Stützfüßen befestigt sein. Insgesamt hat diese Ausgestaltung mit Tragrahmen den Vorteil, dass sich die herkömmlichen Berstscheiben besonders vorteilhaft durch die funktionell aufwendigeren und damit auch konstruktiv schwereren Bersteinrichtungen ersetzen lassen, denn diese Bersteinrichtungen bzw. deren Entlastungsgehäuse werden an dem Tragrahmen befestigt, so dass die hohen Gewichtskräfte in dem Tragrahmen und nicht in die Gehäusedecke eingeleitet werden. Dabei besteht insbesondere auch die Möglichkeit bestehende Maschinen mittels Tragrahmen und Druckentlastungseinrichtungen nachzurüsten und folglich erfindungsgemäß umzurüsten.
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Da die Entlastungsgehäuse z. B. an dem Oberrahmen des Tragrahmens befestigt sind und damit beabstandet von dem Maschinengehäuse angeordnet sind, ist es zweckmäßig, das Entlastungsgehäuse mit einem Verbindungsstutzen an die Gehäusedecke anzuschließen. Denn selbstverständlich ist es erforderlich, den Innenraum des Maschinengehäuses
(im Wesentlichen) gasdicht mit der Entlastungseinrichtung zu verbinden, so dass der Druck im Explosionsfall auch tatsächlich in den Bereich des Entlastungsgehäuses eingeleitet wird. Dieses gelingt z. B. durch einen Verbindungsstutzen, der in seinem Querschnitt an den Querschnitt des Entlastungsgehäuses angepasst ist, so dass der Verbindungsstutzen gleichsam einen Adapter zum Anschluss des Entlastungsgehäuses an die Gehäusedecke bzw. an eine entsprechende Durchbrechung der Gehäusedecke bildet, ohne jedoch die Masse der Druckentlastungseinrichtung aufnehmen zu müssen.
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Die Ausgestaltung mit dem Tragrahmen hat im Übrigen den Vorteil, dass sich auf diese Weise auch bestehende Siebmaschinen nachrüsten bzw. umrüsten lassen, indem die Siebmaschine mit einem solchen Tragrahmen ausgerüstet wird, an dem schließlich die Druckentlastungseinrichtungen befestigt werden.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung mit besonderer Bedeutung betrifft die Ankopplung des Einlasses und/oder des Auslasses des beweglichen Maschinengehäuses an die ortsfeste Zuführeinrichtung bzw. Abführeinrichtung über die beweglichen Ausgleichsmittel. Dazu wird vorgeschlagen, dass die Ausgleichsmittel jeweils einen der Zuführeinrichtung oder Abführeinrichtung zugeordneten, ortsfesten ersten Stutzen und einen dazu relativ beweglichen, dem Einlass oder Auslass des Maschinengehäuses zugeordneten zweiten Stutzen aufweist, wobei der erste Stutzen in den zweiten Stutzen überlappend eintaucht oder umgekehrt der zweite Stutzen in den ersten Stutzen überlappend eintaucht und wobei der erste Stutzen mit einem ersten Flansch und der zweite Stutzen mit einem zweiten Flansch ausgerüstet sind, die über zumindest ein Federelement in Höhenrichtung und über zumindest ein Gleitelement in Seitenrichtung relativ zueinander bewegbar sind. Dabei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass die Anschlüsse des schwingend gelagerten Maschinengehäuses an die ortsfeste Partikelzuführung bzw. Partikelabführung im Explosionsfall besondere Schwachstellen bilden und daher bei der konstruktiven Ausgestaltung besonders berücksichtigt werden müssen. So zeichnen sich die beim Stand der Technik eingesetzten textilen Kragen bzw. Muffen zwar durch einen sehr einfachen und besonders flexiblen Anschluss aus. Im Explosionsfall fehlt es in diesem Bereich jedoch an der erforderlichen Stabilität, so dass die textilen Ausgleichsmittel reißen und es in diesem Bereich zu einer unkontrollierten Druckentlastung und gegebenenfalls zu einer unkontrollierten Belüftung mit der Gefahr von Sekundärexplosionen kommen kann. Diesen Problemen wird erfindungsgemäß durch die beweglichen Flanschverbindungen entgegengewirkt, die ein hohes Maß an Stabilität im Explosionsfall und zugleich die erforderliche Beweglichkeit bei ordnungsgemäßen Betrieb gewährleisten. So wird die Beweglichkeit entlang der Höhenrichtung (z. B. vertikal oder etwa vertikal) durch ein oder mehrere Federelemente, z. B. Schraubenfedern realisiert. Die Beweglichkeit entlang der Seitenrichtung (z. B. horizontal oder etwa horizontal) wird durch ein oder mehrere Gleitelemente realisiert.
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Zur Entkopplung der verschiedenen Freiheitsgrade bei der Bewegung während des Betriebs kann es zweckmäßig sein, zwischen dem ersten Flansch und dem zweiten Flansch einen Zwischenflansch anzuordnen, wobei der erste Flansch unter Zwischenschaltung der Federelemente an den Zwischenflansch angeschlossen ist und der zweite Flansch unter Zwischenschaltung des Gleitelementes an den Zwischenflansch angeschlossen ist. So kann der erste Flansch mit dem Zwischenflansch z. B. über Schrauben oder Bolzen unter Zwischenschaltung der Federelemente, z. B. Schraubenfedern angeschlossen werden, so dass der erste Flansch in Höhenrichtung gegenüber dem Zwischenflansch bewegbar ist und dabei der erste Stutzen mit variierendem Maß in den zweiten Stutzen eintaucht oder umgekehrt. Der zweite Stutzen ist wiederum unter Zwischenschaltung des Gleitelementes, z. B. eines Gleitschuhs oder mehrerer Gleitschuhe, in der Seitenrichtung (z. B. in der Horizontalen oder etwa Horizontalen) relativ zu dem zweiten Flansch, der mit der ortsfesten Partikelzufuhr- oder Abfuhr verbunden ist, verbunden. Auf diese Weise wird insbesondere in Kombination mit den beschriebenen Entlastungseinrichtungen im Explosionsfall zuverlässig vermieden, dass es im Bereich der Anschlüsse zu Beschädigungen und einer unkontrollierten Druckentlastung kommt. Die erfindungsgemäßen Ausgleichsmittel werden folglich besonders bevorzugt in Kombination mit den beschriebenen flammensperrenden Bersteinrichtungen eingesetzt. Grundsätzlich liegt es aber ebenso im Rahmen der Erfindung, die erfindungsgemäßen Ausgleichsmittel bei einem Maschinengehäuse mit herkömmlichen Bersteinrichtungen in der Ausführungsform als klassische Berstscheiben einzusetzen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
- 1 eine erfindungsgemäße Siebmaschine in einer perspektivischen Darstellung,
- 2 die Siebmaschine nach 1 in einer Seitenansicht,
- 3 eine vergrößerte Darstellung einer Bersteinrichtung der Siebmaschine nach 1 und 2 und
- 4 eine vergrößerte Darstellung einer Ausgleichseinrichtung der Siebmaschine nach 1 und 2 und
- 5 einen Ausschnitt aus einer Ausgleichseinrichtung nach 4 in einer perspektivischen Darstellung.
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In den Figuren ist eine Siebmaschine 1 dargestellt, die der Klassierung von Partikeln, insbesondere Holzpartikeln (z. B. Hackschnitzeln, Spänen oder dergleichen) in unterschiedliche Fraktionen, insbesondere Größenfraktionen dient. Diese Siebmaschine 1 wird insbesondere zur Herstellung bzw. Vorbereitung von Holzpartikeln für die Herstellung von Holzwerkstoffplatten (z. B. Spanplatten, Faserplatten, OSB-Platten oder dergleichen) eingesetzt.
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Die Siebmaschine 1 weist eine ortsfest montierte Maschinenbasis 2 auf, die z. B. ortsfest auf einem Fundament einer Maschinenhalle angeordnet ist. An dieser ortsfesten Maschinenbasis 2 ist ein kastenförmiges Maschinengehäuse 3 oszillierend, schwingend angeordnet. Dazu sind ein oder mehrere, nicht näher dargestellte Schwingantriebe vorgesehen. In dem Maschinengehäuse 3 sind ein oder mehrere, nicht dargestellte Siebe angeordnet, die auch als Siebdecks bezeichnet werden. Das Maschinengehäuse 3 weist einen Gehäuseboden 4 und eine Gehäusedecke 5 sowie Seitenwände 6 auf. Im Bereich der eingangsseitigen Stirnseite 7 ist ein Einlass 8 für die Partikelzufuhr vorgesehen und an der auslassseitigen Stirnseite 9 ist ein Auslass 10 für die Partikelabfuhr vorgesehen. Dabei liegt es im Rahmen der Erfindung über mehrere Siebdecks das Material in mehrere Fraktionen zu klassifizieren, so dass mehrere Auslässe 10 für die Abfuhr unterschiedlicher Fraktionen vorgesehen sein können. Über den Einlass 8 erfolgt der Anschluss der Siebmaschine 1 an eine nicht dargestellte Zuführeinrichtung für die Partikel und über den Auslass 10 erfolgt der Anschluss über eine nicht dargestellte Abführeinrichtung/Abführleitung der Siebmaschine 1. Um die schwingende Bewegung des Maschinengehäuses 3 relativ zu der ortsfesten Zuführeinrichtung und Abführeinrichtung zu ermöglichen, erfolgt der Anschluss über bewegliche Ausgleichsmittel 11, auf die im Folgenden noch näher eingegangen wird.
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Im Bereich solcher Siebmaschinen 1, die der Verarbeitung von Holzpartikeln unter Staubbildung dienen, besteht stets die Gefahr von Explosionen, so dass das Maschinengehäuse 3 mit mehreren Druckentlastungseinrichtungen, d. h. Bersteinrichtungen 12 für eine Druckentlastung im Explosionsfall ausgerüstet ist. Diese Bersteinrichtungen 12 sind im Bereich der oberen Gehäusedecke 5 des Maschinengehäuses 3 angeordnet.
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Während beim Stand der Technik üblicherweise als Druckentlastungseinrichtungen/Bersteinrichtungen 12 einfache Berstscheiben in die Gehäusedecke 5 integriert sind, sind erfindungsgemäß die Bersteinrichtungen 12 als flammensperrende Bersteinrichtungen ausgebildet, die jeweils ein (kastenförmiges) Entlastungsgehäuse 13 und jeweils eine Berstscheibe 14 aufweisen, wobei diese Berstscheibe 14 im Falle einer Explosion zur Druckentlastung in den Innenraum des Entlastungsgehäuses 13 bewegt wird, z. B. wegklappt.
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Solche Bersteinrichtungen bzw. Entlastungseinrichtungen 12 mit Entlastungsgehäuse 13 und flammensperrende Wirkung sind aus dem Stand der Technik bekannt und die Erfindung greift z. B. auf diese bekannten Ausführungsformen, die z. B. von der Firma Rembe unter der Bezeichnung „Q-Box“ vertrieben werden, zurück. Der Verwendung dieser bekannten Druckentlastungseinrichtungen kommt im Rahmen der Erfindung folglich besonderer Bedeutung zu. Das Entlastungsgehäuse 13 weist eine eingangs seitige Eintrittsöffnung 15 auf, die mit der Berstscheibe 14 verschlossen ist. Außerdem weist das Entlastungsgehäuse 13 eine Austrittsöffnung 16 auf, die im Explosionsfall der Druckentlastung dient und in die eine gasdurchlässige, flammensperrende und gegebenenfalls druckmindernde Flammensicherung 17 integriert ist. Bei der Ausgestaltung dieser Flammensicherung 17 kann auf die bekannte Technik zurückgegriffen werden. Es kann sich z. B. um eine Gitterstruktur aus Stahl, z. B. Edelstahl mit integriertem Filtermaterial als Druckwellenabsorber handeln. Die Berstscheibe 14 hat Sollbruchstellen, an denen sie im Falle einer Druckentlastung aufreißt, um auf diese Weise die Eintrittsöffnung 15 zu öffnen, so dass der Druck bzw. die Gase in das Entlastungsgehäuse 13 bzw. in deren Innenraum eintreten. Die eintretende Druckwelle gelangt dann jedoch nicht ungehindert ins Freie, sondern sie wird durch die Flammensicherung 17, die auch als Flammendurchschlagsicherung bezeichnet wird, reduziert und folglich abgeschwächt. Der Druckwelle wird Wärme entzogen und damit kommt es zugleich zum Erlöschen der sich bildenden Flammen, so dass durch die eine Flammenfalle bildende Austrittsöffnung 16 keine Flammen mehr austreten. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist das Entlastungsgehäuse 13 zwei Seitenwände 18 auf, die die Form von Kreissegmenten, z. B. Viertelkreissegmenten haben. Außerdem ist eine geschlossene, vertikale Rückwand 19 vorgesehen. Die Austrittsöffnung 16 wird von einer gekrümmten Gitterstruktur mit dem beschriebenen Filtermaterial gebildet. Dabei ist in 5 die Funktionsstellung im Explosionsfall mit aufgeklappter Berstscheibe und in den Innenraum eintretenden Flammen angedeutet.
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Die erfindungsgemäßen Bersteinrichtungen bzw. Druckentlastungseinrichtungen 12 sind nicht unmittelbar auf die Gehäusedecke 5 des Maschinengehäuses 3 aufgesetzt bzw. nicht unmittelbar daran angeschlossen, sondern die Siebmaschine 1 ist mit einem das Maschinengehäuse 3 überspannenden Tragrahmen 20 ausgerüstet. Die Druckentlastungseinrichtungen 12 werden folglich von dem Tragrahmen 20 getragen, d. h. das Gewicht der Druckentlastungseinrichtungen 12 wird nicht in die Gehäusedecke 5, sondern in den Tragrahmen 20 eingeleitet. Denn der Tragrahmen 20 ist von der Gehäusedecke 5 entkoppelt, lediglich seitlich an das Maschinengehäuse 3 angeschlossen. Dazu ist in grundsätzlicher bekannter Weise vorgesehen, dass das Maschinengehäuse 3 mittels Stützfüßen 21 schwingend beweglich auf der Maschinenbasis 2 steht. Diese Stützfüße 21 sind seitlich an dem Maschinengehäuse 3, z. B. an den Seitenwänden 6, bevorzugt seitlich am unteren Ende der Seitenwände 6 an das Maschinengehäuse 3 angeschlossen. Die Stützfüße 21 befinden sich folglich in etwa auf Höhe des Gehäusebodens 4 des Maschinengehäuses 3. Bei der dargestellten Ausführungsform ist der Tragrahmen 20 an diesen Stützfüßen 21 befestigt und folglich auf diesen Stützfüßen 21 abgestützt. Dazu weist der Tragrahmen 20 mehrere Seitenständer 22 auf, die sich entlang der Höhenrichtung und folglich (in etwa vertikal erstrecken). Oberseitig an diese Seitenständer 22 ist ein Oberrahmen 23 befestigt, der oberhalb der Gehäusedecke 5 beabstandet zu dieser angeordnet ist. An diesem Oberrahmen 23 sind die Druckentlastungseinrichtungen 12 befestigt. Dazu sind die Entlastungsgehäuse 13 der Druckentlastungseinrichtungen 12 an dem Oberrahmen 23 befestigt, z. B. an dem Oberrahmen verschraubt, so dass das Gewicht der Entlastungseinrichtungen 12 von dem Oberrahmen 23 aufgenommen und über die Seitenständer 22 - entkoppelt von der Gehäusedecke 5 - in die Stützfüße 21 eingeleitet wird. Dennoch ist ein (im Wesentlichen) gasdichter Anschluss des Entlastungsgehäuses 13 an das Maschinengehäuse 3 vorgesehen, und zwar mittels Verbindungsstutzen 24, die den Zwischenraum zwischen Gehäusedecke 5 und Entlastungsgehäuse 13 überbrücken. In der Gehäusedecke 5 sind folglich nicht dargestellte Öffnungen vorgesehen, auf die die Verbindungsstutzen 24 aufgesetzt sind, die die Öffnungen mit den Bersteinrichtungen 12 verbinden.
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Von besonderer Bedeutung ist außerdem der Anschluss des Einlasses 8 und des Auslasses 10 an die nicht dargestellte, ortsfeste Zuführeinrichtung bzw. Abführeinrichtung über die bereits erwähnten Ausgleichsmittel 11. Diese Ausgleichsmittel 11 werden nicht - wie beim Stand der Technik - mit textilen Schlauchelementen oder dergleichen realisiert, sondern durch eine ausgleichende Flanschverbindung. Dazu sind der ortsfesten Zuführ- bzw. Abführeinrichtung ein erster ortsfester Stutzen 25 zugeordnet und dem Einlass 8 bzw. Auslass 10 ist ein zweiter beweglicher Stutzen 26 zugeordnet. Diese Stutzen greifen überlappend und relativ beweglich zueinander ineinander ein, in dem einer der Stutzen in den anderen Stutzen eintaucht. Dieses ist in 4 angedeutet. Der erste Stutzen 25 ist mit einem ersten Flansch 27 ausgerüstet und der zweite Stutzen 26 ist mit einem zweiten Flansch 28 ausgerüstet, wobei diese Flansche 27, 28 über Federelemente 29 in Höhenrichtung und über Gleitelemente 30 in Seitenrichtung relativ zueinander bewegbar sind. Diese Freiheitsgrade sind voneinander entkoppelt, indem zwischen dem ersten Flansch 27 und dem zweiten Flansch 28 ein Zwischenflansch 31 vorgesehen ist, wobei der erste Flansch 27 über die Federelemente 29 mit dem Zwischenflansch 31 verbunden ist und der Zwischenflansch 31 wiederum unter Zwischenschaltung der Gleitelemente 30 mit dem zweiten Flansch 28 verbunden ist. Dabei erfolgt die Verbindung über Schrauben bzw. Bolzen 32, die z. B. von den Federelementen 29 in der Ausführungsform als Schraubenfeder umgeben sind. Die Gleitelemente 30 können als Gleitschuhe ausgebildet sein. Die Funktionsweise dieser Gleitschuhe zum Ausgleich der Bewegung in der Seitenrichtung ist auch in 5 dargestellt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202006017508 U1 [0007]
- DE 102012104763 B4 [0007]
- DE 3822012 A1 [0007]
- DE 29821423 U1 [0007]
- DE 20208576 U1 [0007]