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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gargerät und ein Verfahren zum Steuern eines Gargeräts.
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Genauer betrifft die vorliegende Erfindung ein Gargerät mit einer Handbrause, welche über eine Zuführleitung an ein Trinkwasserversorgungssystem angeschlossen ist und durch die Handbrause benutzerabhängig Wasser zum Ausspülen eines Garraums, zum Befüllen von Behältern oder zum Ablöschen von Gargut über einen Handbrausekopf ausgebbar ist. Die Steuerung des Gargeräts erfolgt mittels einer elektronischen Gerätesteuerung.
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Unter dem Begriff Gargerät werden hier alle Geräte verstanden, die zur Behandlung, insbesondere zum Garen von Nahrungsmitteln dienen und bei denen eine Handbrause vorhanden ist, also insbesondere Kombidämpfer und Tiegelgeräte.
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Handbrausen weisen allgemein einen Handbrausekopf mit einem Ventil zur Steuerung der Wasserausgabe und einen den Handbrausekopf tragenden Schaft auf. An den Schaft ist eine Zuführleitung angeschlossen, die mit dem Anschluss der Leitung der Trinkwasserversorgung verbunden ist.
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Die Benutzung der Handbrause kann sehr unterschiedlich sein und es können sich ausgeprägte Stillstandzeiten bis zu mehreren Tagen, beispielsweise auch über das Wochenende, ergeben. Gemäß Trinkwasserverordnung ist geregelt, dass das an den Wasseranschlüssen gelieferte Wasser eine Keimbelastung unter einem bestimmten Schwellenwert haben muss. Dies bedeutet jedoch, dass das gelieferte Wasser nicht keimfrei ist.
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Zu den auftretenden Keimen gehören beispielsweise Legionellen und Pseudomonas aeruginosa.
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Die Zuführleitung für eine Handbrause eines Gargeräts verläuft von dem hausseitigen Trinkwasseranschluss bis zu einem Handbrausekopf, der vom Benutzer ergriffen und in entsprechenden Einsatz gebracht wird. Dies geschieht beispielsweise durch Drücken eines Ventilknopfes im Handbrausekopf, wodurch die Wasserausgabe gesteuert wird.
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Die Zuführleitung und der Handbrauseknopf befinden sich in der Nähe eines Garraums des Gargeräts, in dem sich zumindest zeitweise eine auf bis zu 300 °C aufgeheizte Garraumatmosphäre befinden kann. Diese hohen Temperaturen beaufschlagen entsprechend auch die Innenwände des Garraums, sodass sich der sogenannte Technikraum neben dem Garraum, in dem sich neben der Gerätesteuerung und weiterer Geräteaggregate auch die Zuführleitung für die Handbrause befindet, bis in einen Temperaturbereich von ca. 30 bis 50 °C erwärmt. Befindet sich das stillstehende Wasser in der Zuführleitung in diesem Temperaturbereich, stellt dies gerade eine ideale Wachstumsbedingung für Keime dar.
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Besonders nachteilig ist beispielsweise das Ablöschen bzw. auch „Abschrecken“ genannte Bespritzen von Nahrungsmitteln, beispielsweise von Nudeln am Ende des Kochvorgangs in Salzwasser, um das Salzwasser abzulöschen oder anhaftende Stärke abzuspülen. Bei unmittelbarem Besprühen dieser in Körben befindlichen Nudeln, die aus dem Salzwasser herausgehoben wurden, werden somit die Keime direkt auf das Nahrungsmittel aufgesprüht und verbleiben im Wesentlichen dort. Dies gilt es somit zu vermeiden.
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Die Gefahr der Kontamination besteht insbesondere auch im Rahmen des Einsatzes derartiger Gargeräte in Großküchen von Krankenhäusern, in denen immungeschwächte Patienten mit den Nahrungsmitteln versorgt werden.
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Um eine Reduktion der gesundheitsgefährdenden Keime zu erreichen, schlägt die
DE 10 2016 108 724 A1 ein Gargerät vor, bei dem eine Durchspülung der Zuführleitung vorgenommen werden soll, also das Stillstandswasser in der Zuführleitung mit frischem Wasser aus der Trinkwasserversorgung ausgespült werden soll.
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Dabei ergeben sich jedoch noch nicht vollkommen zufriedenstellende Ergebnisse. Durch die Anschlussarmaturen und Ventile der Zuführleitung und durch den Aufbau der Handbrause ergeben sich Toträume, die vom durchlaufenden Frischwasser nicht oder nur schlecht durchströmt werden, sodass dort vorhandene Keime nicht oder nur schlecht ausgespült werden können. Diese fördern erneut die Nachbildung von Keimen im Stillstand des Wassers.
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Weiterhin sind die Zuführleitungen derartiger Gargeräte in der Regel flexible Kunststoffschläuche, wobei der Kunststoff als Nährstofflieferant für die Keimbildung bzw. Keimvermehrung dient. An der Innenwand des Kunststoffschlauchs bildet sich ein Biofilm aus Keimen aus, der auch mittels Durchspülen nur unvollständig entfernt werden kann.
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Eine chemische Desinfektion des Schlauchsystems in die Geräte zu integrieren, ist technisch äußerst aufwendig und die Wirkung begrenzt, da Desinfektionsmittel nicht zuverlässig die Toträume in dem wasserführenden Schlauchsystem der Zuführleitung erreichen können. Gleiches gilt für die Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln bei etablierten Biofilmansammlungen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein Gargerät vorzuschlagen, bei dem eine kostengünstige und energiesparende Reduzierung der Keimanzahl in der Handbrause und deren Zuführleitung von Frischwasser ermöglicht wird.
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Weiterhin ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Reduzieren der Anzahl von Keimen in einer Handbrause eines Gargeräts und deren Zuführleitung von Frischwasser zu vorzuschlagen, mit dem eine kostengünstige und energiesparende Reduzierung der Keimanzahl ermöglicht wird.
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Dabei ist es nicht unbedingt Ziel, eine komplette Abtötung der Keime zu erreichen, sondern eine Reduzierung der Keime durchzuführen, wodurch möglichst Trinkwasserqualität wiederhergestellt werden kann.
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Die Aufgabe wird bei dem erfindungsgemäßen Gargerät dadurch gelöst, dass in der Zuführleitung eine Heizeinrichtung integriert ist, mittels der, gesteuert durch die Gerätesteuerung, einfließendes Wasser auf eine Temperatur von mindestens 65 °C bevorzugt mindestens 70 °C aufheizbar ist, wodurch die Anzahl der in der Zuführleitung und der Handbrause sich befindenden Keime reduziert wird.
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Mithilfe dieser Maßnahme ist es möglich, hier relevante Keime, nämlich Legionellen und Pseudomonas aeruginosa unschädlich zu machen.
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Weiterhin ist vorteilhaft, wenn die Heizeinrichtung als Durchlauferhitzer ausgebildet ist. Durchlauferhitzer sind kostengünstige Geräteelemente und ergeben in der Regel keine Schwierigkeiten beim Einbau. Sie können entweder elektrisch oder auch gasbetrieben ausgebildet sein.
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Auch Mikrowellen-Beheizung oder induktive Beheizung sind möglich. In einer Ausführungsform ist die Zuführleitung zumindest teilweise aus Metall gebildet und zumindest teilweise an der Garraum-Außenseite oder auch Innen im Garraum verlegt, so dass dieser Abschnitt das Wasser aufwärmt, wenn der Garraum aufgeheizt ist.
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Besonders vorteilhaft ist, dass bei aktiver Heizeinrichtung die Durchflussmenge bzw. der Volumenstrom in der Zuführleitung reduziert ist, vor allem, wenn die Heizeinrichtung ein elektrischer Durchlauferhitzer ist. Aufgrund der kleineren bzw. deutlich kleineren Durchflussmenge kann die Energieeinbringung in die Heizeinrichtung deutlich vermindert werden und damit erhöhte Anschlusswerte des Gargeräts ebenfalls vermindert oder verhindert werden. Ohne Reduktion der Durchflussmenge wird bevorzugt ein gasbeheizter Durchlauferhitzer eingesetzt.
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Vorteilhafterweise ist die Heizeinrichtung im Wesentlichen am Eingang der Zuführleitung angeordnet, also benachbart zum Trinkwasseranschluss. Dies ermöglicht die Reduzierung der Anzahl der Keime über den im Wesentlichen gesamten Bereich der Zuführleitung.
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Vorteilhafterweise ist die Zuführleitung ein flexibler Schlauch und das Gargerät weist eine automatische Schlauchaufwicklungseinrichtung, eine Schlauchaufrolltrommel oder eine Schlauch-Rückziehfeder auf, womit der ausgefahrene Schlauch wieder in das Gargerät zurückbewegt werden kann.
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Weiterhin ist vorteilhaft, dass die Heizeinrichtung das einfließende Wasser auf eine Temperatur von 70 °C bis 100 °C, bevorzugt 80 °C bis 90 °C erhitzt. Insbesondere wird das Wasser soweit erhitzt, dass am Austritt des Wassers mindestens 70 °C vorhanden sind. Gemäß Trinkwasserverordnung (z. B. DVGW Arbeitsblatt W551) ist eine Einwirkzeit von 3 Minuten bei 70 °C Wassertemperatur ausreichend für die Behandlung von Legionellen. Das pathogene Bakterium Pseudomonas aeruginosa wird bereits ab einer Temperatur von 55 °C abgetötet. Bei höheren Temperaturen werden die Keime schneller abgetötet.
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Weiterhin ist vorteilhaft, dass zum kontrollierten Abführen des mit Keimen kontaminierten Wassers eine Handbrausehalterung vorgesehen ist, die in den Garraum bzw. einen Tiegel des Gargeräts einsetzbar ist. Mittels der Handbrausehalterung kann der Druckknopf der Handbrause gedrückt und der Durchfluss des Wassers kontrolliert werden. Dabei kann die Handbrausehalterung auch die Durchflussmengenverringerung erzeugen. Durch die Handbrausehalterung wird verhindert, dass der Bediener die heiß werdende Handbrause halten muss und sich dabei verletzt.
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Vorteilhafterweise ist im Bereich der Handbrausehalterung ein Temperatursensor vorgesehen, mit dem die Temperatur des von dem Brausekopf ausgegebenen Wassers festgestellt werden kann. Diese Werte werden der Gerätesteuerung übermittelt, die erfasst, ab wann die geforderte Temperatur im durchfließenden erhitzten Wasser erreicht ist und kann somit den Anfangszeitpunkt der Reduzierung der Anzahl der Keime feststellen. Entsprechend der erfassten Temperatur kann dann die Dauer der Behandlung durch die Gerätesteuerung bestimmt werden und am Ende des Zeitintervalls kann die Gerätesteuerung ein entsprechendes, beispielsweise akustisches, Signal für den Bediener ausgeben und/oder eine entsprechende Mitteilung anzeigen, wodurch der Bediener in Kenntnis gesetzt wird, dass die Behandlung beendet ist und er die Handbrause aus der Handbrausehalterung wieder entfernen kann. Als Temperatursensor kann beispielsweise der Kerntemperaturfühler des Gargeräts dienen.
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Alternativ kann auch ein Magnetventil vorgesehen sein, um den Wasserfluss eizuleiten und abzustellen. Dieses Magnetventil kann von der Gerätesteuerung gesteuert werden, so dass der Arbeitsvorgang automatisiert ist.
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Weiterhin ist vorteilhaft, dass ein Sensor vorgesehen ist, der erkennt, ob die Handbrause in die Handbrausehalterung eingesetzt ist. Erst danach veranlasst die Gerätesteuerung das Aufheizen mittels Heizeinrichtung. Dadurch kann verhindert werden, dass der Bediener die sich aufheizende Handbrause berührt und möglicherweise verletzt.
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Vorteilhafterweise weist die Gerätesteuerung ein Uhrenmodul auf, um die Zeiträume der Reduzierung der Anzahl der Keime zu überwachen, wobei dem Bediener mittels einer Anzeige des Gargeräts signalisiert wird, dass die Behandlung durchzuführen ist. Nach der Durchführung kann dies von der Gerätesteuerung im internen Speicher protokolliert werden, sodass die Keimbehandlung dokumentiert ist.
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Weiterhin kann die elektronische Gerätesteuerung die Zeitabstände der Keimanzahlreduzierung selbstständig adaptiv an die Gegebenheiten anpassen sowie die Benutzung der Handbrause berücksichtigen. Üblicherweise wird auf der Steuerungsplatine der Gargerätesteuerung die Temperatur gemessen, um ein Überhitzen zu vermeiden. Entsprechend kann auf die Temperatur der Zuführleitung, beispielsweise auf die Schlauchaufrolltemperatur, zurückgeschlossen werden. Alternativ kann aus den Gartemperaturen hinreichend genau auf die Temperatur der Zuführleitung geschlossen werden. Weiterhin alternativ können auch ein oder mehrere zusätzliche Sensoren in der Zuführleitung angeordnet sein.
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Die vorliegende Erfindung umfasst auch ein Verfahren zum Reduzieren der Anzahl von Keimen in einer Handbrause eines Gargeräts und deren Zuführleitung von Frischwasser. Erfindungsgemäß zeichnet sich das Verfahren dadurch aus, dass einfließendes Wasser auf mindestens 65 °C, bevorzugt auf mindestens 70 °C aufgeheizt wird, wodurch eine Reduzierung der Keimanzahl erreicht wird.
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Vorteilhafterweise wird die Durchflussmenge bzw. der Volumenstrom des aufgeheizten Wassers deutlich reduziert und zwar auf ein Zehntel bis ein Fünfzigstel der normalen Durchflussmenge.
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Weiterhin ist vorteilhaft, dass mittels eines oder mehrerer - vorhandenen oder zusätzlichen - Temperatursensoren die Temperatur des aufgeheizten Wassers ermittelt wird und dadurch der Zeitpunkt ermittelt wird, ab dem eine Reduzierung der Anzahl der Keime erfolgt.
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Vorteilhaft ist auch, dass nach Erreichen der gewünschten Aufheiztemperatur der Reduzierungsvorgang der Anzahl der Keime in einem Zeitraum von 10 sec bis 10 min durchgeführt wird. Je höher die Temperatur desto schneller die Keimanzahlreduzierung.
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Wenn also die Temperatur der Zuführleitung bekannt ist, kann durch eine in der Steuerung hinterlegte Tabelle eine Durchschnittstemperatur der Zuführleitung mit einer maximalen Standzeit hinterlegt sein. Alternativ kann auch eine entsprechende Formel in der Gerätesteuerung hinterlegt sein, die die maximale Standzeit berechnet. Die Steuerung fordert dann den Benutzer je nach hinterlegtem oder berechnetem Wert auf, eine Keimanzahlreduzierung durchzuführen.
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Die Benutzung der Handbrause kann durch einen entsprechenden Sensor durch die Steuerung registriert werden und in die Berechnung des Zeitpunkts für die Keimreduzierung einfließen, und zwar derart, dass die Abstände der Keimanzahlreduzierungen vergrößert werden, wenn die Handbrause benutzt wird. Weiterhin kann die Gerätesteuerung dem Bediener anzeigen, dass ein gegebenenfalls erhebliches Hygiene- und Gesundheitsproblem besteht, sofern die erfindungsgemäße Keimanzahlreduzierung nicht durchgeführt wird.
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Weiterhin ist vorteilhaft, dass mittels des vorhandenen oder zusätzlichen Temperatursensors die Funktionsfähigkeit der Heizeinrichtung überprüft wird. Wenn nämlich innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls nach Einschalten der Heizeinrichtung durch ein entsprechendes Signal der Gerätesteuerung sich die Temperatur des durchfließenden Wassers nicht wesentlich erhöht, kann auf den Ausfall der Heizeinrichtung geschlossen werden.
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Um sicherzustellen, dass die Keimanzahlreduzierung stets gefahrlos für den Bediener verläuft, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass ein Sensor, wie beispielsweise ein Reedkontakt und ein Magnet an der Handbrause, in der Handbrausehalterung die eingesetzte Handbrause erfasst und dies an die Gerätesteuerung weiterleitet, sodass die Heizeinrichtung nur dann eingeschaltet wird, wenn die Handbrause auch in die Handbrausehalterung eingelegt wurde.
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Weiterhin ist vorteilhaft, dass eine elektronische Gerätesteuerung den Bediener regelmäßig auffordert, eine Keimanzahlreduzierung durchzuführen. Diese Aufforderung wird dadurch erreicht, dass die elektronische Gerätesteuerung mithilfe einer Temperaturmessung an der Zuführleitung und einer in der Gerätesteuerung hinterlegten Tabelle, die die Keimzunahme des stillstehenden Wassers in Abhängigkeit von der Temperatur darstellt, den Zeitpunkt der Keimanzahlreduzierung bestimmt.
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Vorteilhafterweise wird für die Bestimmung des Zeitpunkts der Keimanzahlreduzierung zusätzlich die Benutzung der Handbrause berücksichtigt.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung. Darin zeigt:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Gargeräts in Form eines Kombidämpfers, mit einer entsprechenden Handbrause;
- 2 eine weitere perspektivische Ansicht des Gargeräts von 1 mit entfernter Garraumtür;
- 3 eine Seitenansicht auf die Zuführleitung und die Handbrause, wobei die Zuführleitung zumindest teilweise schlauchartig ausgebildet ist und auf eine Trommel aufgerollt ist;
- 4 eine Ausführungsform eines Handbrausekopfhalters in Schnittdarstellung; und
- 5 eine alternative Ausführungsform der Zuführleitung ohne Schlauchaufrollsystem.
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In den Figuren sind gleiche Elemente mit den gleichen Bezugsziffern versehen.
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In den 1 und 2 ist ein herkömmliches Gargerät 1 in Form eines Kombidämpfers 3 dargestellt, welches einen Garraum 3 aufweist, der von einer Garraumtür 5 verschließbar ist. Neben dem Garraum 3 befindet sich der sogenannte Technikraum 6, in dem die Antriebsvorrichtung für ein Lüfterrad 7, die Gerätesteuerung mit Anzeige- und Bedienfeld 9 und eine Handbrause 11 mit Handbrausekopf 13 angeordnet sind. Eine Zuführleitung 21 erstreckt sich von der Handbrause 11 zum rückwärtigen Bereich des Gargeräts 1, wo beispielsweise hinter der Rückseite oder unterhalb des Bodens der Wasseranschluss der Trinkwasserversorgung angeordnet ist.
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Wie ersichtlich, ist der Handbrausekopf 13 in einer nischenartigen Aufnahme 19 versenkt angeordnet und springt in der in 1 und 2 dargestellten Ruheposition nicht über die Vorderseite des Gargeräts hervor. Aufgrund der nischenartigen Aufnahme 19 ist der Handbrausekopf 13 leicht zu ergreifen und kann zusammen mit einem Teil der Zuführleitung 21 herausgezogen werden.
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Wie weiterhin aus 2 ersichtlich, weist der Garraum 3 im Bereich seines Bodens 4 einen Abfluss 15 auf, durch den nicht nur Kondenswasser und Wrasen während des Garens, sondern auch durch die Handbrause 11 eingespritztes Wasser aus dem Garraum 3 abgeführt werden kann.
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Schematisch angedeutet befindet sich auch am Boden 4 des Garraums 3 ein interner Temperatursensor 17 des Gargeräts 1, der als Kerntemperaturfühler im entsprechenden Garbetrieb zum Einsatz kommt. Damit erübrigt sich vorteilhafterweise ein zusätzlicher Temperatursensor.
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In 3 ist eine beispielhafte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Eine Zuführleitung 21 ist aus einem ersten im Wesentlichen starren Leitungselement 23, das aus Metall oder Kunststoff ausgebildet sein kann, gebildet, das mit einem Anschlusselement 25 mit einem Anschluss 27 der Trinkwasserversorgung verbunden ist. Das erste Leitungselement 23 mündet in einer Schlauchaufrolleinrichtung 29, wo, ähnlich einem Gartenschlauch, auf einer Trommel ein aus einem flexiblen Schlauch gebildetes zweites Leitungselement 31 aufgewickelt ist, das an seinem vorderen Ende mit einem Handbrauseschaft 16 der Handbrause 11 verbunden ist. Der Handbrausekopf 13 der Handbrause 11 weist einen Druckknopf 14 auf, mit dem bei dessen Drücken ein von der Zuführleitung 21 gelieferter Wasserstrahl ausgegeben werden kann.
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Die Zuführleitung 21 bildet somit eine Wasserstandleitung, in der das Wasser nur bei Betätigen des Knopfes 14 fließt.
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Zum Aufheizen des durchfließenden Wassers und zur Reduzierung der Anzahl der Keime in der Zuführleitung 21 und der Handbrause 11 ist benachbart zu dem Wasseranschluss 25 eine Heizeinrichtung 33, bevorzugt in Form eines Durchlauferhitzers, angeordnet.
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In 4 ist eine erfindungsgemäße Handbrausehalterung 35 dargestellt, in der der Handbrausekopf 13 angeordnet ist.
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Der Handbrausekopf 13 ist in einem Aufnahmeraum 36 aufgenommen. wobei dieser so bemessen ist, dass gemäß Maß 37 beim Einsetzen der Knopf 14 des Handbrausekopfs 13 gedrückt ist. Dies bedeutet, dass bei Einsetzen des Handbrausekopfs 13 in die Handbrausehalterung 35 das Ventil des Handbrausekopfes 13 geöffnet wird und ein Wasserausfluss erzeugt wird. Der Wasserausfluss an dem dem Knopf 14 entgegengesetzten Ende der Handbrause 11 ist, mittels Dichtung, in seiner Aufnahme abgedichtet und ein relativ kleiner Kanal 41 leitet das Wasser in einen Austrittsraum 43. Aus diesem läuft das Wasser einfach heraus. Dabei wird die Handbrausehalterung 35 mit der aufgenommenen Handbrause 11 in den Garraum 3 gelegt, so dass das heiße Wasser über den Garraumablauf bzw. -abfluss 15 entsorgt wird. Nun kann man den Bereich einer Auslassbohrung der Handbrausehalterung 35 so gestalten, dass an der Auslassbohrung noch ein Rohr angebracht bzw. angeflanscht wird, in dem der Temperatursensor 17, also beispielsweise der Kerntemperaturfühler, hineingesteckt wird, so dass das heiße Wasser den Fühler umspült.
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Somit befindet sich der Temperatursensor 17 gegenüber dem Austritt des Kanals 41, durch den eine deutliche Volumenreduzierung des austretenden Wassers erzielt wird, wodurch der Temperatursensor 17 die Temperatur des austretenden Wassers erfassen kann. Der Temperatursensor 17 ist entsprechend mit der (nicht dargestellten) Gerätesteuerung verbunden und teilt dieser die erfassten Wassertemperaturen mit.
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In 5 ist eine alternative Ausführungsform der vorliegenden Erfindung nur sehr schematisch dargestellt. Der biegsame zweite Leitungsabschnitt 31 ist nicht auf einer Rolle aufgewickelt sondern liegt lose vor. Beispielsweise könnte der zweite Leitungsabschnitt 31 sich außerhalb des Gargerätes befinden oder in einer Schublade liegen. Der zweite Leitungsabschnitt 31 ist mit der Heizeinrichtung 33 mittels Verschraubungselement 51 verschraubt und der erste Leitungsabschnitt 23, der das Anschlusselement 25 aufweist und relativ kurz ausgebildet ist, ist mittels eines Verschraubungselements 52 mit der Heizeinrichtung 33 verschraubt.
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Mit der vorliegenden Erfindung wird somit ein Gargerät sowie ein Verfahren geschaffen, mit dem eine Keimanzahlreduzierung in der Zuführleitung und der Handbrause eines Gargeräts durchgeführt und das Ziel erreicht werden kann, die von der Trinkwasserversorgung gelieferte Trinkwasserqualität nach Durchführung des Keimreduzierens am Handbrausekopf wieder zu erreichen bzw. gegebenenfalls sogar noch zu erhöhen.
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Bezugszeichenliste
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- 1 -
- Gargerät
- 3 -
- Garraum
- 4 -
- Garraumboden
- 5 -
- Garraumtür
- 6 -
- Technikraum
- 7 -
- Lüfterrad
- 9 -
- Anzeige- und Bedienfeld
- 11 -
- Handbrause
- 13 -
- Handbrausekopf
- 14 -
- Druckknopf
- 15 -
- Garraumabfluss
- 16 -
- Handbrauseschaft
- 17 -
- Temperatursensor (Kerntemperaturfühler)
- 19 -
- nischenartige Aufnahme
- 21 -
- Zuführleitung
- 23 -
- erstes Leitungselement
- 25 -
- Anschlusselement
- 27 -
- Anschluss der Trinkwasserversorgung
- 29 -
- Schlauchaufrolleinrichtung
- 31 -
- zweites Leitungselement
- 33 -
- Heizeinrichtung
- 35 -
- Handbrausehalterung
- 36 -
- Aufnahmeraum
- 37 -
- Maß
- 41 -
- Kanal
- 43 -
- Austrittsraum
- 51 -
- Verschraubungselement
- 52 -
- Verschraubungselement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016108724 A1 [0011]