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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kabelendstecker zum Anschluss an ein freies Ende eines Koaxialkabels, wobei der Kabelendstecker ein erstes Kontaktelement zur Kontaktierung eines Innenleiters des Koaxialkabels und ein zweites Kontaktelement zur Kontaktierung eines Außenleiters des Koaxialkabels aufweist.
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Hierzu ist zunächst anzumerken, dass Koaxialkabel in einem radialen Schichtaufbau bekanntermaßen einen (mittig im Kabel verlaufenden) Innenleiter, ein den Innenleiter umgebendes Dielektrikum (zur Trennung des Innen- und Außenleiters), einen Außenleiter und einen Kabelmantel aufweisen.
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Kabelendstecker der eingangs genannten Art, die häufig auch als KES-Stecker bezeichnet werden, sind aus dem Stand der Technik in verschiedenen Ausführungen hinlänglich bekannt (vgl. z.B.
DE 20 2011 109 016 U1 ,
DE 37 34 667 C1 ,
DE 37 21 965 C2 ,
DE 92 17 862 U1 ) und finden z.B. breite Verwendung in Zusammenhang mit Breitbandkabelanschlüssen, insbesondere zum Anschluss an sogenannte QKX-, NKX- oder IKX-Kabel. Sie werden auf ein freies Ende des Koaxialkabels montiert und weisen typischerweise einen an ihrer axialen Stirnseite hervorstehenden (und über das erste Kontaktelement mit dem Innenleiter des Koaxialkabels leitfähig verbundenen) Innenleiter-Stift und eine an ihrer äußeren radialen Umfangswand angeordnete (und über das zweite Kontaktelement mit dem Außenleiter des Koaxialkabels leitfähig verbundene) Außenleiter-Kontaktfeder auf. Der an dem Kabelendstecker außenseitig vorgesehene Innenleiter-Stift und die außenseitig vorgesehene Außenleiter-Kontaktfeder können dann beim Einstecken des Kabelendsteckers in eine hierzu korrespondierende Steckbuchse (von Verteileranlagen etc.) die gewünschten Verbindungen mit dem Innen- und Außenleiter des Koaxialkabels herstellen, wobei es im Rahmen der vorliegenden Erfindung letztlich nicht auf die konkrete Außengestaltung des Kabelendsteckers ankommt, die somit - im Rahmen etwaiger Kundenanforderungen - prinzipiell beliebig gewählt werden kann.
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Zum Anschluss derartiger Kabelendstecker an das Koaxialkabel muss das freie Ende des Koaxialkabels im Stand der Technik zunächst mittels eines separaten Absetzwerkzeugs in stufenartiger Weise abisoliert werden, so dass in einem äußersten Endbereich des entsprechend abisolierten Koaxialkabels dessen Innenleiter freiliegt (wo er innerhalb des Kabelendsteckers mittels des ersten Kontaktelements kontaktiert wird) und in einem sich daran anschließenden Anschlussbereich für den Außenleiter der Außenleiter des Koaxialkabels freiliegt (wo er innerhalb des Kabelendsteckers mittels des zweiten Kontaktelements kontaktiert wird).
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Mit der vorliegenden Erfindung soll nun ein Kabelendstecker der eingangs genannten Art bereitgestellt werden, der sich auf einfachere Art und Weise, insbesondere ohne Verwendung eines separaten Absetzwerkzeugs, an dem freien Ende eines abgeschnittenen Koaxialkabels montierten lässt.
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Diese Aufgabe wird mit einem erfindungsgemäßen Kabelendstecker nach Anspruch 1 gelöst, wobei sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung bevorzugte Weiterbildungen eines erfindungsgemäßen Kabelendsteckers ergeben.
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Der erfindungsgemäße Kabelendstecker ist neben den eingangs genannten Merkmalen dadurch gekennzeichnet, dass der Kabelendstecker wenigstens zwei Klingen zum stufenweisen Abscheren des Koaxialkabels beim sukzessiven Aufstecken des Kabelendsteckers auf das Koaxialkabel aufweist. Dabei sind die wenigstens zwei Klingen derart in einer axialen Längsrichtung des Kabelendsteckers voneinander beabstandet und angeordnet, dass beim sukzessiven Aufstecken des Kabelendsteckers auf das freie Ende des Koaxialkabels zunächst im Bereich der ersten Klinge der Außenleiter des Koaxialkabels und sodann im Bereich der zweiten Klinge der Innenleiter des Koaxialkabels freigelegt werden und dass das erste und zweite Kontaktelement bei vollständig aufgestecktem Kabelendstecker den Innen- bzw. Außenleiter des Koaxialkabels kontaktieren.
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Mit anderen Worten wird ihm Rahmen der vorliegenden Erfindung also ein Kabelendstecker bereitgestellt, bei dem die zur Kontaktierung des Innen- und Außenleiters notwendige Abisolierung/Abscherung der den Innen- bzw. Außenleiter umgebenden Schichten des Koaxialkabels durch wenigstens zwei in den Kabelendstecker integrierte Klingen vollautomatisch beim Aufstecken des Kabelendsteckers auf das freie Ende eines (insbesondere glatt) abgeschnittenen Koaxialkabels erfolgt.
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Es versteht sich, dass die vorliegende Erfindung auch mit mehr als zwei Klingen realisierbar ist und dass bei geeigneter Anordnung und geeignetem (z.B. ggfs. auch krummlinigen) Verlauf der Klingen das stufenweise erfolgende Freilegen des Außen- und Innenleiters im Bereich der jeweiligen Klinge(n) grundsätzlich mittels eines rein linear erfolgenden Aufsteckvorgangs realisierbar ist.
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In einer ersten bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist jedoch vorgesehen sein, dass der Kabelendstecker und die Anordnung der Klingen derart ausgestaltet sind, dass das sukzessive Aufstecken des Kabelendsteckers mit stufenweiser Abscherung des Koaxialkabels unter Durchführung einer gleichzeitigen Drehbewegung zu erfolgen hat. Ein solchermaßen gestalteter Kabelendstecker, wie er weiter unten noch anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert wird, wird somit - vorteilhaft unter Verwendung eines geeigneten Werkzeugs - gewissermaßen auf das freie Ende eines Koaxialkabels „aufgeschraubt“, wobei während des Aufschraubvorgangs die hierfür vorgesehenen Klingen in einer sich spiralartig um das Koaxialkabel herum drehenden Bewegung sukzessive den Außen- und Innenleiter des Koaxialkabels freiliegen. Der Verlauf der Klingen kann dabei insbesondere so gewählt sein, dass die Klingen während des Abscherens der den Außen- bzw. Innenleiter des Koaxialkabels umgebenden Schichten die Drehbewegung begünstigen.
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Weiterhin kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung in zweckmäßiger Weise vorgesehen sein, dass an dem Kabelendstecker im Bereich der zwei Klingen jeweils ein Schlitz vorgesehen ist, durch welchen das von der jeweiligen Klinge abgescherte Material beim Aufstecken des Kabelendsteckers automatisch nach außen transportiert wird.
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Die erste und/oder zweite Klinge sind jeweils bevorzugt an der Kante eines Längsschlitzes in einen sich konisch verjüngenden Abschnitt des Kabelendsteckers vorgesehen, wobei der jeweilige Abschnitt zweckmäßiger Weise aus einem Metall hergestellt ist, um eine hinreichend scharfe Klinge realisieren zu können, die insbesondere zur im Bereich der zweiten Klinge erfolgenden Freilegung des Innenleiters auch den Außenleiter des Koaxialkabels abscheren können muss.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass das zweite Kontaktelement zur Kontaktierung des Außenleiters durch eine den freigelegten Außenleiter an seinem Außenumfang kontaktierende Kontaktfeder gebildet ist, welche in Bezug auf die axiale Längserstreckung des Kabelendsteckers zwischen der ersten und zweiten Klinge angeordnet ist.
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Das erste Kontaktelement zur Kontaktierung des Innenleiters kann vorteilhaft innerhalb eines den freigelegten Innenleiter des Koaxialkabels aufnehmenden Hohlstifts des Kabelendsteckers angeordnet oder durch einen separaten Kontaktring gebildet sein, welcher den freigelegten Innenleiter bei vollständig auf das Koaxialkabel aufgestecktem Kabelendstecker kontaktiert.
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Und schließlich betrifft die vorliegende Erfindung nicht nur einen Kabelendstecker der vorstehend beschriebenen Art, sondern insbesondere auch noch ein Set aus einem solchen Kabelendstecker und einem Drehmomentübertragungswerkzeug, wobei am Kabelendstecker und am Drehmomentübertragungswerkzeug zueinander korrespondierende und formschlüssig miteinander in Eingriff zu bringende Drehmomentübertragungselemente vorgesehen sind.
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Bei dem Drehmomentübertagungswerkzeug kann es sich vorteilhaft um einen Zapfenschlüssel handeln, dessen Zapfen zum formschlüssigen Eingriff in an dem Kabelendstecker vorgesehene Aussparungen vorgesehen sind.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt
- 1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kabelendsteckers in einer Seitenansicht,
- 2 eine perspektivische Ansicht des Kabelendsteckers aus 1 zusammen mit einem Drehmomentübertragungswerkzeug und dem freien Ende eines Koaxialkabels,
- 3a-3d Schnittdarstellungen durch den Kabelendstecker und das Koaxialkabel gemäß Schnittlinie III-III aus 2 während des sukzessiven Aufsteckens des Kabelendsteckers auf das freie Ende des Koaxialkabels,
- 4 eine erneute Schnittdarstellung durch den Kabelendstecker mit aus diesem teilweise wieder herausgezogenem Koaxialkabel,
- 5a eine Schnittdarstellung mit Detailvergrößerung durch das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel gemäß Schnittlinie Va-Va aus 1, und
- 5b eine Schnittdarstellung mit Detailvergrößerung durch das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel gemäß Schnittlinie Vb-Vb aus 1.
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Das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel des in den 1, 2, 3a-3d, 4, 5a und 5b dargestellten Kabelendsteckers 1 ist zum Anschluss an ein freies Ende eines Koaxialkabels 2 vorgesehen, wobei das Koaxialkabel 2 in üblichem Aufbau einen Innenleiter 3, einen Außenleiter 4, ein zwischen Innenleiter 3 und Außenleiter 4 angeordnetes Dielektrikum 5 und einen den Außenleiter 4 umgebenden Kabelmantel 6 aufweist.
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Der Kabelendstecker 1 weist einen im gegebenen Beispiel aus Kunststoff hergestellten Grundkörper 7 auf, welcher das später in dem Kabelendstecker aufgenommene Koaxialkabel 2 radial umschließt. An seiner in den 1 - 3d rechts dargestellten Stirnseite S1 , an welcher der Grundkörper 7 des Kabelendsteckers 1 eine zur Aufnahme des Koaxialkabels 2 dienende Öffnung aufweist, ist ein sich nach außen konisch aufweitender bzw. sich von außen nach innen konisch verjüngender Abschnitt 8 in Art eines aus Metall hergestellten Kragens vorgesehen. Darin ist ein Längsschlitz 9 vorgesehen, wobei an einer Kante des Längsschlitzes 9 eine erste Klinge 10 ausgebildet ist, die sich über einen solchen Radialbereich erstreckt, dass sie beim - nachfolgend noch näher erläuterten - Aufstecken des Kabelendsteckers 1 auf das freie Ende des Koaxialkabels 2 in Richtung des Pfeils P unter gleichzeitiger Durchführung einer Drehbewegung gemäß Pfeil D dessen Kabelmantel 6 sukzessive abschert und den darunterliegenden Außenleiter 4 des Koaxialkabels 2 freilegt.
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Zur Erzeugung des während des Aufsteckvorgangs aufzubringenden Drehmoments kann ein in 2 dargestelltes Drehmomentübertragungswerkzeug 11 in Art eines mit zwei Zapfen 12, 13 ausgestatteten Zapfenschlüssels dienen, wobei die Zapfen 12, 13 in hierzu korrespondierende Aussparungen 14, 15 an dem Kabelendstecker 1 formschlüssig eingreifen.
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In dem Kabelendstecker 1 ist ferner ein zweiter sich konisch verjüngender Abschnitt 16 mit einer zweiten Klinge 17 zur Freilegung des Innenleiters 3 des Koaxialkabels 2 vorgesehen, wobei die beiden sich jeweils konisch verjüngenden Abschnitte 8, 16 bzw. die in diesem Bereich ausgebildeten Klingen 10, 17 in Längrichtung des Kabelendsteckers 1 voneinander beabstandet sind und durch einen zylindrischen Abschnitt 18 des Grundkörpers 7 voneinander getrennt sind.
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Wenn nun, wie dies in den 3a - 3d dargestellt ist, der Kabelendstecker 1 startend mit der in 3a dargestellten Relativlage in Richtung des Pfeils P unter gleichzeitiger Durchführung einer Drehbewegung (im Uhrzeigersinn gemäß Pfeil D) sukzessive auf das freie Ende des Koaxialkabels 2 aufgesteckt wird, dann kommt das (vorliegend glatt abgeschnittene) Ende des Koaxialkabels 2 in seinem radial äußersten Umfangsbereich (d.h. im Bereich des Kabelmantels 6) zunächst in Kontakt mit dem sich konisch verjüngenden Abschnitt 8 und der daran ausgebildeten Klinge 10. Aufgrund der Drehbewegung schert die Klinge 10 mit sukzessivem Fortschritt des Aufsteckvorgangs (vgl. 3b and 3c) den Kabelmantel 6 des Koaxialkabels 2 ab und legt so den unmittelbar darunter befindlichen Außenleiter 4 des Koaxialkabels 2 frei. Das überschüssige bzw. abgescherte Material M des Kabelmantels 6 wird dabei automatisch durch den im konischen Abschnitt 8 vorgesehenen Längsschlitz 9 nach außen transportiert und kann nach vollständig erfolgtem Aufstecken des Kabelendsteckers 1 auf das Koaxialkabel 2 mit der Hand oder einem geeigneten Werkzeug abgezwickt werden.
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Bezogen auf den radialen Schichtaufbau des konkret verwendeten Koaxialkabels 2, an welchen der Kabelendstecker hinsichtlich seiner Dimensionierung selbstverständlich angepasst ist, erstreckt sich die erste - schräg am Kabelendstecker 1 verlaufende - Klinge 10 zur Freilegung des Außenleiters 4 somit über den vom Kabelmantel 6 eingenommenen Radialbereich.
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Erreicht nun der auf das Koaxialkabel 2 gewissermaßen aufgeschraubte Kabelendstecker 1 die in 3c dargestellte Position, so kommt das äußerste Ende des Koaxialkabels 2, welches in diesem Bereich bereits keinen Kabelmantel 6 mehr aufweist, in Kontakt mit einem zweiten, sich nochmals weiter verjüngenden konischen Abschnitt 16, in dessen Bereich eine zweite Klinge 17 zum Freilegen des Innenleiters 3 des Koaxialkabels 2 vorgesehen ist.
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Wird nun der Aufsteck- bzw. Aufschraubvorgang entsprechend fortgesetzt, so schert die zweite Klinge 17 den Außenleiter 4 und das den Innenleiter 3 des Koaxialkabels 2 umgebende Dielektrikum 5 ab, bis - im Bereich des Endes des zweiten sich konisch verjüngenden Abschnitts 16 - der Innenleiter 3 des Koaxialkabels freigelegt ist, so dass der dann vollständig freigelegte Innenleiter 3 bei Vollendung des Aufsteckvorgangs in den Innenraum 19 des auf der zweiten Stirnseite S2 des Kabelendsteckers 1 vorgesehenen Innenleiterstifts 20 eindringen und dort kontaktiert werden kann. Als erstes Kontaktelement 21 für den Innenleiter 3 kann dabei entweder die Innenfläche des hohlen Innenleiterstifts 20, eine darin vorgesehene Kontaktfeder (vgl. 3a-3c und 4) oder beispielsweise ein separater (nicht dargestellter) Kontaktring mit Federelementen und ggfs. einer Auszugssicherung dienen, wobei das erste Kontaktelement 21 dann mit der Außenseite des Innenleiterkontaktstifts leitend verbunden ist.
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In dem - bezogen auf die Längserstreckung des Kabelendsteckers 1 - zwischen der ersten und zweiten Klinge 10, 17 liegenden zylindrischen Abschnitt 18 des Grundkörpers 7 des Kabelendsteckers 1 ist innenseitig eine das zweite Kontaktelement 22 zur Kontaktierung des Außenleiters 4 bildende Kontaktfeder (vgl. 3a, 3b und 4) vorgesehen, die mit der am Kabelendstecker 1 außenseitig vorgesehenen Außenleiter-Kontaktfeder 23 leitend verbunden ist.
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Weiterhin sei noch erwähnt, dass im Bereich der zweiten Klinge 17 in dem sich dort konisch verjüngenden Abschnitt 16 ebenfalls ein Längsschlitz 24 vorgesehen ist, der mit einem sich unmittelbar daran Schlitz 25 im Grundkörper 7 des Kabelendsteckers 1 fluchtet, so dass auch das an der zweiten Klinge 17 abgescherte Material (bestehend aus Material des Dielektrikums 5 und des Außenleiters 4) dort beim Aufstecken des Kabelendsteckers 1 auf das Koaxialkabel 2 zur Außenseite geführt wird und dann entsprechend abgezwickt werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202011109016 U1 [0003]
- DE 3734667 C1 [0003]
- DE 3721965 C2 [0003]
- DE 9217862 U1 [0003]