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Die Erfindung betrifft ein Kühlsystem einer Brennkraftmaschine.
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Eine aus der Praxis bekannte Brennkraftmaschine verfügt über einen Motor mit mindestens einem Zylinder, einen Abgasturbolader sowie einen Ladeluftkühler. Abgas, welches die Zylinder der Brennkraftmaschine verlässt, wird in einer Turbine des Abgasturboladers entspannt, wobei hierbei gewonnene Energie in einem Verdichter des Abgasturboladers genutzt wird, um den Zylindern zuzuführende Ladeluft zu verdichten. Der Ladeluftkühler dient der Kühlung der verdichteten Ladeluft.
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Eine Brennkraftmaschine verfügt über eine Vielzahl von zu kühlenden Baugruppen. Hierzu verfügt eine Brennkraftmaschine über ein Kühlsystem. Aus der Praxis bekannte Kühlsysteme verfügen typischerweise über einen Hochtemperaturkühlkreislauf sowie einen Niedertemperaturkühlkreislauf.
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Der Hochtemperaturkühlkreislauf dient der Kühlung einer ersten Stufe des Ladeluftkühlers und der Kühlung der Zylinder des Motors mithilfe eines Hochtemperaturkühlmediums, insbesondere mithilfe von Wasser. Der Hochtemperaturkühlkreislauf verfügt über einen Wärmetauscher zur Kühlung des Hochtemperaturkühlmediums, wobei der Wärmetauscher eine Fördereinrichtung umfasst, um zur Kühlung des Hochtemperaturkühlmediums zum Beispiel Luft über den Wärmetauscher zu führen. Ferner umfasst der Hochtemperaturkühlkreislauf einen Vorlauf, um ausgehend vom Wärmetauscher das Hochtemperaturkühlmedium den zu kühlenden Baugruppen zuzuführen, über eine dem Vorlauf zugeordnete Pumpe für das Hochtemperaturkühlmedium und über einen Rücklauf, um das Hochtemperaturkühlmedium ausgehend von den zu kühlenden Baugruppen zum Wärmetauscher zurückzuführen.
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Der Niedertemperaturkühlkreislauf verfügt über einen ähnlichen Aufbau. Der Niedertemperaturkühlkreislauf verfügt über einen Wärmetauscher zur Kühlung des Niedertemperaturkühlmediums, wobei dem Wärmetauscher eine Fördereinrichtung zugeordnet ist, um zur Kühlung des Niedertemperaturkühlmediums zum Beispiel Luft über den Wärmetauscher zu führen. Ferner verfügt der Niedertemperaturkühlkreislauf über einen Vorlauf mit einer Pumpe und einen Rücklauf. Der Niedertemperaturkühlkreislauf dient der Kühlung einer zweiten Stufe des Ladeluftkühlers sowie der Kühlung von Nebenaggregaten der Brennkraftmaschine.
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Bei aus der Praxis bekannten Kühlsystemen ist sowohl im Bereich des Hochtemperaturkühlkreislaufs als auch im Bereich des Niedertemperaturkühlkreislaufs zwischen dem Vorlauf und dem Rücklauf des jeweiligen Kühlkreislaufs ein Bypass ausgebildet, wobei die Strömung über den Bypass mithilfe eines Regelventils eingestellt werden kann.
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Eine Steuerungseinrichtung des Kühlsystems, bei welcher es sich insbesondere um eine Motorsteuerungseinrichtung handelt, bestimmt bei aus der Praxis bekannten Kühlsystemen die Strömung über den Bypass derart, dass im Bereich des Vorlaufs oder des Rücklaufs des jeweiligen Kühlkreislaufs entweder eine Temperatur des jeweiligen Kühlmediums oder ein Volumenstrom des jeweiligen Kühlmediums auf einen Soll-Wert geregelt wird, mithilfe dessen eine gewünschte Ladelufttemperatur der Ladeluft bereitgestellt werden kann. Aus der Praxis bekannten Kühlsystemen steuert oder regelt eine zweite Steuerungseinrichtung unabhängig hiervon die Pumpe oder den Wärmetauscher des jeweiligen Kühlkreislaufs. Dann, wenn die von der jeweiligen Pumpe des jeweiligen Kühlkreislaufs geförderte Fördermenge des jeweiligen Kühlmediums zu hoch ist, muss über den Bypass eine entsprechend große Menge des Kühlmediums strömen, um die über die Pumpe oder den Wärmetauscher überflüssig bereitgestellte Kühlleistung zu kompensieren. Dadurch wird die Effizienz eines Kühlsystems eingeschränkt.
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Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein effizienteres Kühlsystem, bzw. eine effiziente Regelung des Kühlsystems einer Brennkraftmaschine zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Kühlsystem einer Brennkraftmaschine nach Anspruch 1 gelöst.
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Das Kühlsystem weist einen Hochtemperartkühlkreislauf zur Kühlung einer ersten Stufe des Ladeluftkühlers und zur Kühlung der Zylinder des Motors mit Hilfe eines Hochtemperaturkühlmediums und einen Niedertemperartkühlkreislauf zur Kühlung einer zweiten Stufe des Ladeluftkühlers und zur Kühlung von Nebenaggregaten der Brennkraftmaschine auf. Der Hochtemperartkühlkreislauf weist einen Wärmetauscher mit einer Fördereinrichtung zur Kühlung des Hochtemperaturkühlmediums, einen vom Wärmetauscher zu den zu kühlenden Baugruppen führenden Vorlauf, eine dem Vorlauf zugeordnete Pumpe für das Hochtemperaturkühlmedium und einen von den zu kühlenden Baugruppen zum Wärmetauscher führenden Rücklauf auf. Der Niedertemperartkühlkreislauf weist einen Wärmetauscher mit einer Fördereinrichtung zur Kühlung des Niedertemperaturkühlmediums, einen vom Wärmetauscher zu den zu kühlenden Baugruppen führenden Vorlauf, eine dem Vorlauf zugeordnete Pumpe für das Niedertemperaturkühlmedium und einen von den zu kühlenden Baugruppen zum Wärmetauscher führenden Rücklauf auf. Die erste Steuerungseinrichtung des Kühlsystems regelt die Ladeluftkühlung im Bereich des Ladeluftkühlers derart, dass dieselbe im Hochtemperartkühlkreislauf die Temperatur und/oder den Volumenstrom des Hochtemperaturkühlmediums und im Niedertemperartkühlkreislauf die Temperatur und/oder den Volumenstrom des Niedertemperaturkühlmedium vorgibt. Die zweite Steuerungseinrichtung des Kühlsystems steuert abhängig von der oder dem von der ersten Steuerungseinrichtung vorgegeben Temperatur und/oder Volumenstrom des Hochtemperaturkühlmediums und des Niedertemperaturkühlmedium die Pumpe für das Hochtemperaturkühlmediums und/oder die Pumpe für das Niedertemperaturkühlmediums und/oder die oder jede Fördereinrichtung des oder jedes Wärmetauschers an.
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Mit der hier vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass die zweite Steuerungseinrichtung die Pumpe des jeweiligen Kühlkreislaufs und/oder die Fördereinrichtung des jeweiligen Wärmetauschers des jeweiligen Kühlkreislaufs nicht unabhängig von der Steuerung über die erste Steuerungseinrichtung ansteuert.
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Vielmehr steuert die zweite Steuerungseinrichtung des Kühlsystems abhängig von der oder abhängig von dem von der ersten Steuerungseinrichtung vorgegebenen Temperatur und/oder Volumenstroms des jeweiligen Kühlmediums die Pumpe des jeweiligen Kühlkreislaufs und/oder die Fördereinrichtung des jeweiligen Wärmetauschers an. Hierdurch kann die vom Kühlsystem zur Kühlung der Ladeluft bereitgestellte Kühlleistung exakt auf den benötigten Bedarf abgestimmt werden, sodass eine Strömung über den Bypass des jeweiligen Kühlkreislaufs minimiert werden kann. Hierdurch kann das Kühlsystem sehr effizient betrieben werden.
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Die zweite Steuerungseinrichtung steuert oder regelt die bereitgestellte Kühlleistung (die Pumpe für das Hochtemperaturkühlmedium und/oder die Pumpe für das Niedertemperaturkühlmedium und/oder die oder jede Fördereinrichtung des oder jedes Wärmetauschers) nach dem exakten Kühlbedarf der Brennkraftmaschine. Hierbei werden die gleichen Parameter/Umgebungsbedingungen berücksichtigt, die auch in der ersten Steuereinrichtung bei der Ermittlung des Kühlbedarfs der Brennkraftmaschine berücksichtigt werden. So kann das Kühlsystem effizient betrieben werden. Alternativ kann auch die erste Steuerungseinrichtung die Regelung der bereitgestellten Kühlleistung übernehmen.
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Vorzugsweise weist das Kühlsystem im Bereich des Hochtemperaturkühlkreislaufs und/oder im Bereich des Niedertemperaturkühlkreislaufs jeweils einen Bypass zwischen dem jeweiligen Vorlauf und dem jeweiligen Rücklauf mit einem Regelventil auf. Die erste Steuerungseinrichtung steuert abhängig von der vorgegebenen Temperatur oder dem vorgegebenen Volumenstrom de Hochtemperaturkühlmediums un/oder Niedertemperaturkühlmediums das oder jedes Regelventil an. Der Position der Regelventile entsprechende Größen werden der zweiten Steuerungseinrichtung bereitgestellt, die auf Basis dieser Größen die Pumpe für das Hochtemperaturkühlmedium und/oder die Pumpe für das Niedertemperaturkühlmedium und/oder die oder jede Fördereinrichtung des oder jedes Wärmetauschers ansteuert. Nach dieser Weiterbildung kann bei unveränderter Hardwarekonfiguration des Kühlsystems dasselbe effizienter betrieben werden.
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Nach einer weiteren Weiterbildung gibt die erste Steuerungseinrichtung einen Soll-Wert für die Temperatur oder einen Soll-Wert für den Volumenstrom des Hochtemperaturkühlmediums und einen Soll-Wert für die Temperatur oder einen Soll-Wert für den Volumenstrom des Niedertemperaturkühlmediums der zweiten Steuerungseinrichtung vor, die auf Basis dieser Sollwerte die Pumpe für das Hochtemperaturkühlmedium und/oder die Pumpe für das Niedertemperaturkühlmedium und/oder die oder jede Fördereinrichtung des oder jedes Wärmetauschers ansteuert. Diese Ausgestaltung der Erfindung verfügt über den Vorteil, dass auf den Bypass im jeweiligen Kühlkreislauf sowie auf das Regelventil des Bypass des jeweiligen Kühlkreislaufs verzichtet werden kann. Hierdurch kann der Aufbau des Kühlsystems bei effizienter Betriebsweise deutlich vereinfacht werden.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1: ein Blockschaltbild eines ersten erfindungsgemäßen Kühlsystems;
- 2: ein Blockschaltbild eines zweiten erfindungsgemäßen Kühlsystems.
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1 zeigt ein stark schematisiertes Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Kühlsystems 10 nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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1 zeigt eine Brennkraftmaschine 11 mit einem Motor 12, der mehrere Zylinder 13 aufweist. Die Brennkraftmaschine 11 verfügt weiterhin über einen Abgasturbolader 14. Einer nicht gezeigten Turbine des Abgasturboladers 14 wird Abgas, welches die Zylinder 13 des Motors 12 verlässt, zugeführt, um das Abgas zu entspannen und hierbei Energie zu gewinnen. Die bei der Entspannung des Abgases in der Turbine des Abgasturboladers 14 gewonnene Energie wird in einem nicht gezeigten Verdichter des Abgasturboladers 14 genutzt, um den Zylindern 13 des Motors 12 zuzuführende Ladeluft zu verdichten.
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In 1 ist stark schematisiert Ladeluft 16 gezeigt. Die Ladeluft 16 wird über einen Ladeluftkühler 15 stromabwärts des Verdichters des Abgasturboladers 14 gekühlt. Ein derartiger Ladeluftkühler 15 verfügt typischerweise über zwei Stufen 15a, 15b, um die Ladeluft stufenweise abzukühlen.
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Das Kühlsystem 10 der 1 verfügt über einen Hochtemperaturkühlkreislauf 17 und einen Niedertemperaturkühlkreislauf 26. Der Hochtemperaturkühlkreislauf 17 dient der Kühlung der ersten Stufe 15a des Ladeluftkühlers 15 sowie der Kühlung der Zylinder 13 des Motors 12. Der Niedertemperaturkühlkreislauf 26 dient der Kühlung der zweiten Stufe 15b des Ladeluftkühlers 15 und der Kühlung nicht gezeigter Nebenaggregate der Brennkraftmaschine 11.
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Über den Hochtemperaturkühlkreislauf 17 wird ein Hochtemperaturkühlmedium, vorzugsweise Wasser, geführt, und zwar über einen Wärmetauscher 18, einen Vorlauf 21 und einen Rücklauf 23 des Hochtemperaturkühlkreislaufs 17. Ausgehend vom Wärmetauscher 18 wird das im Bereich des Wärmetauschers 18 abgekühlte Hochtemperaturkühlmedium über den Vorlauf 21 und eine dem Vorlauf 21 zugeordnete Pumpe 22 in Richtung auf die vom Hochtemperaturkühlkreislauf 17 zu kühlenden Baugruppen geführt, also auf die erste Stufe 15a des Ladeluftkühlers 15 sowie in Richtung auf die Zylinder 13 des Motors 12. Über den Rücklauf 23 wird anschließend das im Wege dieser Kühlung erwärmte Hochtemperaturkühlmedium über den Rücklauf 23 in Richtung auf den Wärmetauscher 18 des Hochtemperaturkühlkreislaufs 17 zurückgeführt.
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Um das Hochtemperaturkühlmedium im Bereich des Wärmetauschers 18 abzukühlen, wird über den Wärmetauscher 18 ferner ein Kühlmittel, insbesondere Luft oder bei Schiffen auch Seewasser, geführt, und zwar mithilfe der Fördereinrichtung 19 oder 28 des Wärmetauschers 18.
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Gemäß 1 ist zwischen den Vorlauf 21 und den Rücklauf 23 des Hochtemperaturkühlkreislaufs 17 ein Bypass 24 mit einem Regelventil 25 geschaltet, wobei die Öffnungs- bzw. Schließstellung des Regelventils 25 über einen Aktuator 25a desselben eingestellt werden kann.
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Im Bereich des Hochtemperaturkühlkreislaufs 17 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel das Regelventil 25 stromaufwärts der Pumpe 22 in den Vorlauf 21 integriert. Bei geöffnetem Regelventil 25 fließt dann Hochtemperaturkühlmedium über den Bypass 24 ausgehend vom Rücklauf 23 in Richtung auf den Vorlauf 21.
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Der Niedertemperaturkühlkreislauf 26 verfügt über einen ähnlichen Aufbau wie der Hochtemperaturkühlkreislauf 17.
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Der Niedertemperaturkühlkreislauf 26 dient der Führung eines Niedertemperaturkühlmediums, insbesondere von Wasser, ausgehend von einem Wärmetauscher 27 des Niedertemperaturkühlkreislaufs 26 in Richtung auf zu kühlende Baugruppen, also in 1 in Richtung auf die zweite Stufe 15b des Ladeluftkühlers 15. Über einen Vorlauf 29 und eine dem Vorlauf 29 zugeordnete Fördereinrichtung 30 ist das Niedertemperaturkühlmedium ausgehend vom Wärmetauscher 27 den zu kühlenden Baugruppen zuführbar. Über einen Rücklauf 31 ist das Niedertemperaturkühlmedium wieder in Richtung auf den Wärmetauscher 27 zurückführbar.
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Um das Niedertemperaturkühlmedium im Bereich des zweiten Wärmetauschers 27 zu kühlen, wirkt derselbe mit der Fördereinrichtung 19 oder 28 zusammen, die zur Kühlung des Niedertemperaturkühlmediums vorzugsweise wiederum Luft oder bei Schiffen auch Seewasser über den Wärmetauscher 27 des Niedertemperaturkühlkreislaufs 26 führt.
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Zwischen den Vorlauf 29 und den Rücklauf 31 des Niedertemperaturkühlkreislaufs 26 ist in 1 wiederum ein Bypass 32 mit einem Regelventil 33 geschaltet, wobei das Regelventil 33 jedoch im gezeigten Ausführungsbeispiel im Bereich des Niedertemperaturkühlkreislaufs 26 dem Rücklauf 31 zugeordnet ist. In diesem Fall strömt dann bei geöffnetem Regelventil 33 Niedertemperaturkühlmedium ausgehend vom Vorlauf 29 in Richtung auf den Rücklauf 31. Die Öffnungs- und Schließstellung des Regelventils 33 kann über einen Aktuator 33a eingestellt werden.
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1 zeigt eine Steuerungseinrichtung 34 des Kühlsystems 11. Der Steuerungseinrichtung 34 des Kühlsystems 11 wird als Eingangsgröße 35 eine Ist-Temperatur der Ladeluft 16 bereitgestellt. Abhängig hiervon bestimmt die Steuerungseinrichtung 34 Ausgangsgrößen 36, über welche die Steuerungseinrichtung 34 im Ausführungsbeispiel der 1 über die Aktuatoren 33a, 25a die Öffnungsstellung der Regelventile 33, 25 von Niedertemperaturkühlkreislauf 26 und Hochtemperaturkühlkreislauf 17 einstellt, und zwar derart, dass die Ist-Temperatur der Ladeluft 16 einer vorgegebenen Soll-Temperatur entspricht.
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Hierzu gibt die Steuerungseinrichtung 34 im Hochtemperaturkühlkreislauf 17 einen Soll-Wert für die Temperatur oder einen Soll-Wert für den Volumenstrom des Hochtemperaturkühlmediums im Bereich des Vorlaufs 21 stromabwärts der Pumpe 22 vor und steuert über den Aktuator 25a das Regelventil 25 derart an, dass diese Ist-Temperatur und/oder der Ist-Volumenstrom des Hochtemperaturkühlmediums dem vorgegebenen Soll-Wert entspricht. Auf analoge Art und Weise gibt die Steuerungseinrichtung 34 für den Niedertemperaturkühlkreislauf 26 einen Soll-Wert für die Temperatur oder einen Soll-Wert für den Volumenstrom des Niedertemperaturkühlmediums stromabwärts der Pumpe 30 im Vorlauf 29 vor, wobei die erste Steuerungseinrichtung 34 über den Aktuator 33a das Regelventil 33 derart ansteuert, dass die Ist-Temperatur und/oder der Ist-Volumenstrom des Niedertemperaturkühlmediums dem vorgegebenen Soll-Wert entspricht.
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1 zeigt ferner eine zweite Regeleinrichtung 37. Die zweite Regeleinrichtung 37 erzeugt auf Grundlage von Eingangsgrößen 38, 39, 40, 41 und 42 Ausgangsgrößen 43, 44 und 45.
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Als Eingangsgröße 39 wird der zweiten Steuerungseinrichtung 37 die Temperatur des Niedertemperaturkühlmediums im Vorlauf 29 des Niedertemperaturkühlkreislaufs 26 bereitgestellt, und zwar die Austrittstemperatur desselben aus dem Wärmetauscher 27. Als weitere Eingangsgröße 38 wird der zweiten Steuerungseinrichtung 37 die Temperatur des Hochtemperaturkühlmediums im Bereich des Vorlaufs 21 des Hochtemperaturkühlkreislaufs 17 bereitgestellt, und zwar die Temperatur desselben unmittelbar stromabwärts des Wärmetauschers 18. Ferner wird der zweiten Steuerungseinrichtung 37 als Eingangsgröße 40 die Temperatur der bzw. des zur Kühlung des jeweiligen Kühlmediums eingesetzten Luft bzw. Seewassers 20 bereitgestellt. Gemäß 1 werden der Steuerungseinrichtung 37 weitere Eingangsgrößen 41 und 42 bereitgestellt. Bei diesen Eingangsgrößen 41 und 42 handelt es sich um Größen, die der Position der Regelventile 33, 25 entsprechen. Bei den Regelventilen 25, 33 handelt es sich demnach um Regelventile, die eine Stellungsrückmeldung bereitstellen. Bei den Eingangsgrößen 41, 42, die im Ausführungsbeispiel der 1 von den Aktuatoren 25a, 33a der zweiten Steuerungseinrichtung 37 bereitgestellt werden, handelt es sich um Ist-Positionen der Regelventile 33, 25.
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Diese Ist-Positionen der Regelventile 25, 33 werden, wie oben ausgeführt, von der ersten Steuerungseinrichtung 34 über entsprechende Soll-Werte vorgegeben, und zwar über Soll-Werte für die Temperatur und/oder den Volumenstrom des jeweiligen Kühlmediums im jeweiligen Kühlkreislauf 17 bzw. 26.
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Die zweite Steuerungseinrichtung 37 ermittelt abhängig auch von den Eingangsgrö-ßen 41, 42, also abhängig vom von der ersten Steuerungseinrichtung 34 vorgegebenem Kühlbedarfs des Motors, Ansteuersignale für die Pumpe 22 des Hochtemperaturkühlkreislaufs 17, die Pumpe 30 des Niedertemperaturkühlkreislaufs 26 und/oder die Fördereinrichtungen 19, 28 der Wärmetauscher 18, 27.
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So ist es möglich, dass dann, wenn mehr Kühlleistung zur Kühlung der Ladeluft 16 benötigt wird, die zweite Steuerungseinrichtung 37 die Drehzahl der Pumpen 22, 30 bzw. der Fördereinrichtungen 19, 20 entsprechend erhöht.
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Wird weniger Kühlleistung für die Kühlung der Ladeluft 16 benötigt, so kann die Steuerungseinrichtung 37 die Drehzahlen der Pumpen 22, 30 bzw. der Fördereinrichtungen 19, 28 reduzieren, sodass dann über die Bypässe 24, 32 weniger oder im Idealfall kein Kühlmedium fließen muss, um überschüssig bereitgestellte Kühlleistung des jeweiligen Kühlkreislaufs 17, 26 zu kompensieren. In diesem Fall können die Regelventile 25, 33 vollständig geschlossen werden.
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Unter Nutzung der Erfindung ist es möglich, wie in 2 gezeigt, auf die Bypässe 24, 32 sowie die Regelventile 25, 33 zu verzichten und so den Aufbau des Kühlsystems hardwareseitig zu vereinfachen.
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In 2 gibt die erste Steuerungseinrichtung 34 Ausgangsgrößen 36 unmittelbar der zweiten Steuerungseinrichtung 37 vor, und zwar Soll-Werte für die Temperatur und/oder den Volumenstrom des Hochtemperaturkühlmediums und des Niedertemperaturkühlmediums im Hochtemperaturkühlkreislauf 17 und Niedertemperaturkühlkreislauf 26. Abhängig von diesen Ausgangsgrößen 36 der Steuerungseinrichtung 34, die als Eingangsgrößen der Steuerungseinrichtung 37 dienen, sowie abhängig von den anderen bereits erwähnten Eingangsgrößen 39, 38, 40 ermittelt dann die Steuerungseinrichtung 37 die Ausgangsgrößen 43, 44 und 45, um die Pumpen 22, 30 der Kühlkreisläufe 17, 26 und/oder die Fördereinrichtungen 19, 28 der Wärmetauscher 18, 27 derart bedarfsgerecht anzusteuern, dass exakt diejenige Kühlleistung bereitgestellt wird, die zur Kühlung der Ladeluft 16 benötigt wird.
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Die beiden Steuerungseinrichtungen 34, 37 können hardwareseitig in eine Baugruppe integriert sein. Es ist auch möglich, dass die Steuerungseinrichtungen 34, 37 hardwareseitig getrennt sind.
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Mit der Erfindung kann ein Kühlsystem bereitgestellt werden, das hocheffizient betrieben werden kann. So wird vermieden, dass überschüssig bereitgestellte Kühlleistung kompensiert bzw. abgebaut werden muss.
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Beim Kühlsystem handelt es sich vorzugsweise um ein Kühlsystem einer Schiffsbrennkraftmaschine, bei welcher im Bereich des oder jedes Wärmetauschers 18, 27 zur Kühlung des jeweiligen Kühlmediums Seewasser genutzt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kühlsystem
- 11
- Brennkraftmaschine
- 12
- Motor
- 13
- Zylinder
- 14
- Abgasturbolader
- 15
- Ladeluftkühler
- 15a
- erste Stufe
- 15b
- zweite Stufe
- 16
- Ladeluft
- 17
- Hochtemperaturkühlkreislauf
- 18
- Wärmetauscher
- 19
- Fördereinrichtung
- 20
- Luft/Seewasser
- 21
- Vorlauf
- 22
- Pumpe
- 23
- Rücklauf
- 24
- Bypass
- 25
- Regelventil
- 25a
- Aktuator
- 26
- Niedertemperaturkühlkreislauf
- 27
- Wärmetauscher
- 28
- Fördereinrichtung
- 29
- Vorlauf
- 30
- Pumpe
- 31
- Rücklauf
- 32
- Bypass
- 33
- Regelventil
- 33a
- Aktuator
- 34
- Steuerungseinrichtung
- 35
- Eingangsgröße
- 36
- Ausgangsgröße
- 37
- Steuerungseinrichtung
- 38
- Eingangsgröße
- 39
- Eingangsgröße
- 40
- Eingangsgröße
- 41
- Eingangsgröße
- 42
- Eingangsgröße
- 43
- Ausgangsgröße
- 44
- Ausgangsgröße
- 45
- Ausgangsgröße