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Die Erfindung betrifft einen Grillofen zum Grillen, Backen und/oder Garen eines Guts, umfassend ein Gehäuse und einen Aufnahmeraum für das Gut.
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Im Stand der Technik ist der Grill hinlänglich bekannt, auf dem in bekannter Weise ein zu grillendes bzw. zu garendes Gut zumeist über glühender Kohle erhitzt werden kann. Dabei wird das Gut generell nur von einer Seite aus erhitzt, so dass für das vollständige Grillen das Gut gewendet werden muss.
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Bekannt geworden sind auch zumeist aus Ton oder ähnlichen Materialien gefertigte Behälter, deren Inneres erhitzt werden kann, so dass das in dem Behälter platzierte Gut gegrillt, gebacken bzw. gegart werden kann. Nachteilig ist hier, dass der Behälter relativ empfindlich gegen Erschütterungen bzw. Schläge ist und beschädigt werden kann.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesbezüglich eine verbesserte Lösung bereitzustellen und einen Grillofen zu schaffen, in dem auch Gut größerer Abmessungen aufgenommen werden kann, wobei eine stabile und langlebige Konstruktion des Ofens angestrebt wird. Das Gut soll dabei möglichst allseitig erhitzt werden können.
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Die Lös u n g dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeraum des Grillofens zumindest teilweise von einem Innenbehälter umschlossen ist bzw. durch diesen gebildet wird, wobei der Innenbehälter im Inneren des Gehäuses angeordnet ist und wobei zwischen dem Gehäuse und dem Innenbehälter ein Raum ausgebildet ist, der zumindest teilweise mit einem Wärmespeichermedium gefüllt ist.
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Das Wärmespeichermedium ist bevorzugt ein Schüttgut, wobei das Wärmespeichermedium insbesondere als pulverförmiges Gut vorliegt. Besonders bevorzugt ist das Wärmespeichermedium Lehmpulver.
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Die vorgeschlagene Konstruktion stellt demgemäß auf das Konzept ab, wonach in einem Raum zwischen dem genannten Innenbehälter und dem Gehäuse besagtes Wärmespeichermedium platziert ist. Wird im Inneren des Innenbehälters Hitze erzeugt, erwärmt diese das Wärmespeichermedium. In der Folge wird das zu grillende, zu backende bzw. zu garende Gut von verschiedenen Seiten bzw. allseitig erwärmt, so dass das Gut in verbesserter Weise erwärmt werden kann.
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Das Gehäuse hat vorzugsweise eine im wesentlichen zylindrische Grundform. Gleichermaßen kann auch der Innenbehälter eine zylindrische oder kegelförmige Grundform aufweisen. Im letztgenannten Falle verjüngt sich der Innenbehälter nach oben hin. Der Kegelwinkel liegt bevorzugt zwischen 2 und 5°.
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Das Gehäuse und der Innenbehälter sind vorzugsweise konzentrisch zueinander angeordnet.
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Das Gehäuse und/oder der Innenbehälter bestehen bevorzugt aus Metall, insbesondere aus Stahl. Besonders bevorzugt ist hier Edelstahl vorgesehen, was insbesondere für den Innenbehälter gilt.
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Der Innenbehälter kann in seinem obenliegenden Bereich eine Aufnahme für einen Grillrost aufweisen. Ein solcher Grillrost besteht bevorzugt aus Aluminium und ist damit sehr gut wärmeleitend.
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An einer Außenseite des Gehäuses ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung mindestens eine Auflage für Gut angeordnet; die Auflage kann dabei um eine horizontale Achse schwenkbar am Gehäuse angeordnet sein. Dabei ist zumindest eine Rastposition vorgesehen, in der sich die Aufnahme horizontal erstreckt und so für die Platzierung von Gut genutzt werden kann.
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Im Bodenbereich des Innenbehälters ist vorzugsweise eine das Gehäuse nach außen durchsetzende Lüftungsklappe angeordnet.
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Der vorgeschlagene Ofen kann als Grill oder klassisch als Ofen verwendet werden. Hierzu wird im Inneren des Innenbehälters und namentlich in dessen Bodenbereich beispielsweise glühende Kohle oder brennendes Holz platziert, die dann nicht nur den Innenbehälter und das sich in diesem befindliche Gut erhitzt, sondern auch das Wärmespeichermedium im Raum zwischen dem Gehäuse und dem Innenbehälter. Das Gut wird somit praktisch von allen Seiten der Wärme ausgesetzt und vorteilhaft gegrillt, gegart bzw. gebacken.
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Bei entsprechend stark erhitztem Wärmespeichermedium ergibt sich ein hohes Maß an Strahlungswärme auf das Gut, welches hierdurch vorteilhaft erwärmt werden kann.
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Durch die vorgeschlagene Lösung ist es möglich, auch (Grill)Gut relativ großer Abmessungen (z. B. eine Lammkeule) vorteilhaft zuzubereiten.
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Durch die vorgeschlagene Konstruktion (insbesondere Innenbehälter aus Edelstahl, umgeben von Lehmpulver) liegt eine stabile und haltbare Lösung vor, die auch bei Stößen keine Gefahr einer Rissbildung birgt, was stets im Falle von vorbekannten Lösungen in Form von Tongefäßen zu befürchten ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
- 1 in perspektivischer Darstellung einen Grillofen und
- 2 einen Schnitt durch den Grillofen.
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In den Figuren ist ein Grillofen 1 zu sehen, der einen Aufnahmeraum 4 für nicht näher dargestelltes Gut 2 aufweist, welches im Grillofen gegrillt, gegart oder gebacken werden soll.
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Der Grillofen 1 hat ein Gehäuse 3, welches eine im wesentlichen zylindrische Grundkontur aufweist. Das Gehäuse 3 steht auf mehreren Beinen 11, die (wie 2 zeigt) durch eine Schraubverbindung mit dem Gehäuse 3 verbunden sind.
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Wesentlich ist, dass der Aufnahmeraum 4 zumindest teilweise von einem Innenbehälter 5 umschlossen ist, der Innenbehälter 5 bildet insoweit die Wandungen, die den Aufnahmeraum 4 begrenzen. Der Innenbehälter 5 ist im Inneren des Gehäuses 3 angeordnet. Zwischen dem Gehäuse 3 und dem Innenbehälter 5 ist ein Raum 6 ausgebildet, der im Ausführungsbeispiel vollständig mit einem Wärmespeichermedium in Form von Lehmpulver gefüllt ist.
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Der Innenbehälter 5 ist als abgeschlossenes Gefäß ausgebildet, welches in seinem oberen Bereich offen ist. Allerdings ist im Bodenbereich des Innenbehälters eine Lüftungsklappe 10 angeordnet, die eine Strömungsverbindung zwischen der Umgebung und dem Innenbehälter schafft, um Luft zuführen zu können und so beispielsweise glühende Kohle oder brennendes Holz, die bzw. das im Bodenbereich des Innenbehälters 5 platziert ist, mit Sauerstoff zu versorgen.
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Das Gehäuse 3 ist im oberen Endbereich mit einem Deckel 12 verschlossen, in dem ein Einsatz 13 platziert ist. Der Einsatz 13 weist zwei Handgriffe 17 auf, mit denen er vom Grillofen 1 abgehoben werden kann. Ferner ist der Einsatz 13 mit einem Thermometer 14 versehen, um den Erwärmungszustand des Aufnahmeraums 4 überwachen zu können.
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Bei abgehobenem Einsatz 13 kann ein (nicht dargestellter) Grillrost in der Öffnung des Deckels 12 platziert werden, um beispielsweise Grillgut auf dem Grillrost zu grillen.
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Zur Lagerung von zu grillendem Gut bzw. zur Ablage bereits gegrillten Guts sind an der Außenwandung des Gehäuses 3 zwei Auflagen 8 und 9 angeordnet. Diese können in zwei Stellungen angeordnet werden: In einer (nicht dargestellten) Nichtbenutzung-Stellung hängen die Auflagen 8, 9 parallel zur Wandung des Gehäuses 3 herunter; bei bestimmungsgemäßer Benutzung sind die Auflagen 8, 9 indes in der in 1 dargestellten Position angeordnet. Hierfür sind entsprechende Rast-Halterungen 18 vorgesehen, die die Auflagen 8, 9 in der dargestellten Position halten.
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Für die stabile Halterung des Innenbehälters 5 im Gehäuse 3, namentlich konzentrisch zu einer sich vertikal erstreckenden Achse, ist ein Abstandshalter 15 innen im Bodenbereich des Gehäuses 3 angeordnet, der eine Trägerplatte 16 hält. Auf dieser wiederum ist der Innenbehälter 5 angeordnet, so dass dieser eine stabile Stütze hat. Nach der Befüllung des Raums 6 zwischen dem Gehäuse 3 und dem Innenbehälter 5 mit Lehmpulver liegt insgesamt eine stabile Einheit vor, die langlebig ist.
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Für die Fertigung des Innenbehälters 5 kann ein Edelstahlblech verwendet werden, welches eine Dicke zwischen 1 und 4 mm haben kann.
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Bei bestimmungsgemäßer Benutzung des Grillofens 1 wird im Bodenbereich des Innenbehälters 5 beispielsweise glühende Kohle oder brennendes Holz platziert und so der Innenbehälter 5 samt Wärmespeichermedium erwärmt. Über die Öffnung im Deckel 12 bei abgehobenem Einsatz 13 kann zu erwärmendes Gut in das Innere des Innenbehälters 5, d. h. in den Aufnahmeraum 4 eingebracht werden.
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Hierfür können beispielsweise Gehänge mit einem oder mehreren Zwischenböden zur Aufnahme des Guts oder Spieße verwendet werden, die über die Öffnung im Deckel 12 in den Aufnahmeraum 4 eingehängt werden. Hierfür ist im Ausführungsbeispiel ein Haltering 7 vorgesehen, der in der Öffnung des Deckels 12 (bei entferntem Einsatz 13) platziert wird. Der Haltering 7 bietet die Möglichkeit, die genannten Gehänge bzw. Spieße einzuhaken, so dass sich das zu erwärmende Gut im Aufnahmeraum 4 befindet.
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Eine bevorzugte Betriebsweise des vorgeschlagenen Grillofens 1 sieht vor, dass zunächst glühende Kohle oder brennendes Holz im Bodenbereich des Innenbehälters 5 platziert wird, wodurch sich dieser sowie das Wärmespeichermedium erwärmen. Ist ein hinreichender Grad der Erhitzung erreicht, wird die Kohle bzw. das Holz bzw. die verbleibende Asche aus dem Innenbehälter 5 entfernt, was beispielsweise durch Ausräumen mittels eines Hakens über die Lüftungsklappe 10 erfolgen kann. Der Innenbehälter 5 ist dann leer; das zu grillende, zu garende oder zu backende Gut 2 wird dann im Innenbehälter 5 platziert und erwärmt. Der heiße Innenbehälter 5 bzw. das heiße Wärmespeichermedium geben dann Strahlungswärme auf das Gut 2 ab, so dass dieses von allen Seiten aus optimal erwärmt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Grillofen
- 2
- Gut
- 3
- Gehäuse
- 4
- Aufnahmeraum für das Gut
- 5
- Innenbehälter
- 6
- Raum zwischen Gehäuse und Innenbehälter
- 7
- Haltering für Zubehör
- 8
- Auflage
- 9
- Auflage
- 10
- Lüftungsklappe
- 11
- Bein
- 12
- Deckel
- 13
- Einsatz
- 14
- Thermometer
- 15
- Abstandshalter
- 16
- Trägerplatte
- 17
- Handgriff
- 18
- Rast-Halterung