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Die Erfindung betrifft eine Streichcreme, insbesondere einen Brotaufstrich, bestehend aus nicht tierischer Streichmasse, Salz und Aromen.
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Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur Herstellung einer keine tierischen Produkte enthaltenden Streichcreme, bestehend aus einer nicht tierischen Streichmasse, Salz und Aromen.
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Vegane Nahrungsmittel, insbesondere auch Brotaufstriche, enthalten keine Bestandteile tierischen Ursprungs, also auch keine Milch, Käse oder Butter. Brotaufstriche sind im weitesten Sinne definiert als ein streichfähiges Lebensmittel, das dank seiner Konsistenz auf Brot gut aufgetragen werden kann, im Gegensatz zum Brotbelag, mit dem das Brot belegt wird. Über entsprechende Aromen werden diese Brotaufstriche süß, salzig oder pikant im Geschmack. Bei derartigen Brotaufstrichen wie beispielsweise dem aus der
DE 696 15 513 T2 bekannten, wird auf eine vegane Zusammensetzung kein besonderer Wert gelegt. Gerade weil es sich um Brotaufstriche bzw. eine dazu geeignete Streichcreme handelt, werden meist tierische Bestandteile zugemischt. Aus der
DE 603 04 457 T2 ist ein Ausgangsmaterial für Nahrungsmittel bekannt, das keine tierischen Bestandteile enthält, wobei es sich allerdings bei dem Ausgangsstoff um Melasse handelt, die in Zuckerfabriken als sehr viskoser, nicht kristallisierbarer Sirup anfällt und der einen extrem hohen Zuckeranteil aufweist. In diese Melasse, die in der Regel schon einen Lakritzgeschmack aufweist, soll zusätzlich ein bestimmter Anteil Lakritz oder Lakritzaroma eingemischt werden. Diese süße Nahrungsmittelgrundlage dient zur Erarbeitung und Verfeinerung verschiedener Nahrungsmittel. Nachteilig ist vor allem der hohe Anteil an aus der Zuckerherstellung stammendem Restzucker, der gerade bei veganen Lebensmitteln wegen möglicher gesundheitlicher Probleme nicht gewünscht wird. Nachteilig ist vor allem aber auch, dass der Lakritzgeschmack als solcher nicht genau eingestellt werden kann, einmal weil die Vorbelastung durch die Melasse gegeben und andererseits weil der vorgesehene Anteil an Lakritzpulver o. ä. ausgesprochen gering ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine vegane Streichcreme zu schaffen, die vor allem als Brotaufstrich zu verwenden ist, einen genau eingestellten Lakritzgeschmack aufweist und über ein geeignetes Verfahren in hoher Qualität herstellbar ist.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass die nicht tierische Streichmasse aus pflanzlichen Fetten und/oder Rapsöl besteht und bei der das Aroma ein Lakritzpulver ist, dessen Anteil an der Gesamtmischung mindestens 8 % und maximal 20 % beträgt.
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Durch die Verwendung von pflanzlichen Fetten und Rapsöl ist der Einsatz von tierischen Bestandteilen völlig überflüssig, um dennoch eine als Brotstrich optimal geeignete Streichcreme herzustellen. Mit Hilfe der vorgegebenen Menge an Lakritzpulver kann dann die Geschmacksintensität bzgl. des Lakritzgeschmacks so genau vorgegeben werden, weil die anderen Anteile geschmacklich und auch geruchsmäßig annähernd neutral sind.
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Es hat sich herausgestellt, dass eine Streichcreme vom Geschmack her optimal ist, wenn der Anteil des Lakritzpulvers an der Gesamtmischung rund14 % beträgt. Bei einer derartigen Vorgabe ist die Herstellung der Streichcreme vorteilhaft erleichtert.
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Vorteilhaft werden nicht nur tierische Bestandteile vermieden, sondern auch der Einfluss der Zuckerbestandteile zumindest gesundheitsneutral gehalten, weil nach einer Ausführung der Erfindung vorgesehen ist, dass die Streichmasse einen Zuckeraustauschstoff, vorzugsweise Maltitol aufweist, dessen Anteil 40-55 %, vorzugsweise 49,5-50,5 % an der Streichmasse beträgt. Der gewünschte süße Geschmack der Streichcreme wird so gewährleistet, dennoch aber der gesundheitliche Aspekt berücksichtigt.
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Um den Charakter der Streichcreme weiter zu unterstützen, sieht die Erfindung nach einer vorteilhaften Ausführung vor, dass die Streichmasse als Emulgator eine PGPR von rund 0,1 % enthält. Erhältlich sind solche PGPR etwa unter dem Markennamen Admul. Zusätzlich ist, wie weiter oben erwähnt, Lecithin als Emulgator im Einsatz. Durch das weiter hinten beschriebene Verfahren werden die Emulgatoren PGPR und Lecithin vorteilhaft so gleichmäßig verteilt, dass der besondere Charakter der Streichcreme dadurch unterstützt wird.
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Zur Gewährleistung eines optimalen Aromas (Lakritz) ist es vorteilhaft, wenn der Streichmasse 0,2-0,3 % Aktivkohle (carbo medicinalis bzw. carbo black) und/oder 0,01-0,03 % Vanillin zugemischt wird. Während die Aktivkohle vor allem die dunkle Farbe unterstreicht bzw. unterstützt, trägt das Vanillin zu einer Vollentwicklung des Lakritzaromas bei.
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Rohstoff ist dabei Ruß (carbo black), Bestandteil des Streichs ist Aktivkohle (carbo medicinalis).
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Die Streichcreme besteht erfindungsgemäß aus einer Mehrzahl von Einzelprodukten, wobei vorgesehen ist, dass die Streichcreme bzw. die Streichmasse in etwa aus
- 12,5-13,5 % pflanzlichem Fett
- 20-24 % Rapsöl
- 49-51 % Maltitol (P200)
- 12,5-14,5 % Lakritzpulver (LAK)
- 0,075-0,125 % PGPR
- 0,25-0,35 % Lecithin (Soja)
- 0,05-0,15 % Salz (NaCl)
- 0,2-0,3 % Aktivkohle (carbo medicinalis) und
- 0,015-0,03 % Vanillin
besteht.
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Aus diesen einzelnen Bestandteilen bzw. Produkten kann mit Hilfe des nachfolgend beschriebenen Verfahrens eine Streichcreme hergestellt werden, die sich hervorragend als Brotaufstrich eignet und aufgrund der geschmacklichen Ausbildung von Jedermann, aber vor allem von Veganern und Veganerinnen genossen werden kann, ohne dass sie befürchten müssen, dass irgendwelche tierischen Bestandteile beispielsweise zur Geschmacksintensivierung o. ä. eingesetzt sind.
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Das schon erwähnte erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, dass zunächst ein pflanzliches Fett aufgeschmolzen und mit Rapsöl und einem PGPR und Lecithin als Emulgatoren zur Streichvormasse gemischt wird. Maltitol als Zuckeraustauschstoff, Lakritzpulver, Salz, Aktivkohle (carbo medicinalis bzw. carbo black), Vanillin werden zunächst einzeln abgewogen und dann trocken miteinander gemischt. Die Streichvormasse und das Trockenprodukt werden dann zusammengeführt, intensiv vermischt und gemeinsam gemahlen. Dadurch wird der Cremecharakter sicher erzeugt, der zusammen mit dem besonderen Geschmack für eine hohe Akzeptanz Sorge trägt.
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Nach einer zweckmäßigen Ausbildung des Verfahrens ist vorgesehen, dass die Streichvormasse und die Trockenmischung aus Maltitol, Lakritzpulver, Salz, Aktivkohle (carbo black) und Vanillin zusammengemischt und auf bis zu 20 µm gemeinsam zerkleinert werden. Rohstoff ist dabei Ruß (carbo black), Bestandteil des Streichs ist Aktivkohle (carbo medicinalis). Dieses Zerkleinern bzw. mahlen erfolgt in geeigneten Aggregaten beispielsweise einer Kugelmühle und führt dazu, dass ein Produkt mit einem hohen cremigen Charakter zur Verfügung gestellt werden kann.
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Eine so hergestellte, aus der Streichvormasse und der eingemischten Trockenmischung bestehende Streichmasse wird gemäß Erfindung in Gläser gefüllt und dann kurzzeitig bei 4-6°C gekühlt. Durch die Kühlung wird vor allem sichergestellt, dass die so hergestellte Streichmasse optimal als Brotaufstrich einsetzbar ist.
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Der Geschmacksverstärker Vanillin kann aus entsprechenden Vanilleschoten oder auch künstlich hergestellt werden. Unter dem Gesichtspunkt der Kosten und der veganen Wunschrichtung ist es von Vorteil, wenn als Vanillin ein mit einer Biofermentierungstechnik hergestelltes Produkt wie z. B. Rhovanil® eingesetzt wird, das einzige natürliche Vanillin, das Vanilleschoten ersetzen kann.
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Die angestrebte Streichcreme ist optimal mit dem Verfahren herzustellen, bei dem 12,5-13,5 % pflanzliches Fett aufgeschmolzen und mit 20-24 % Rapsöl, 0,1 % PGPR und 0,25-0,35 % Lecithin zur Streichvormasse gemischt wird. Gleichzeitig werden 49-51 % Maltitol, 12,5-14,5 % Lakritzpulver, 0,05-0,15 % Salz, 0,2-0,3 % Aktivkohle -Pulver und 0,015-0,03 % Vanillin trocken gemischt und mit der Streichvormasse intensiv vermischt und dann gemeinsam gemahlen und dann als Streichcreme in Gläser gefüllt und weniger als 30 Minuten bei 4-6°C gekühlt. Nach einem solchen Verfahren ist eine Streichcreme herzustellen, die nicht nur das Wort Creme berechtigt führt, sondern auch geschmacklich so eingestellt ist, dass vegan lebende Mitmenschen wie auch nicht vegan ausgerichtete Mitmenschen diese Creme genießen können. Sichergestellt ist dabei insbesondere, dass der Lakritzgeschmack, der gewünscht ist, so genau eingestellt werden kann, dass damit eine Identifizierung einer derartigen Streichcreme ermöglicht wird, die für den Veganer unzweideutig erkennbar ist und ihm die Sicherheit gibt, das gewünschte Lebensmittel vor sich zu haben.
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Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, ein Lebensmittel, d. h. einen Brotaufstrich zur Verfügung zu stellen, der sowohl von der Zusammensetzung, wie auch vom Herstellungsverfahren her für Dritte, vor allem für Veganer und Veganerinnen überprüfbar ist, sodass sie sicher sein können, ein Produkt zu genießen, das keinerlei tierische Bestandteile enthält.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt ist. Es zeigt:
- 1 ein Schema einer Anlage, mit der das erfindungsgemäße Verfahren verwirklicht werden kann.
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1 zeigt eine Anlage 1, die die Vorratsbehälter 2, 3, 4, 5 aufweist, in denen die Ausgangsstoffe für das Herstellen der Streichvormasse vorgehalten werden, wobei der Vorratsbehälter 2 das pflanzliche Fett enthält, der Vorratsbehälter 3 das Rapsöl, der Vorratsbehälter 4 das PGPR und der Vorratsbehälter 5 das Lecithin enthält. Das pflanzliche Fett wird im Schmelzkessel 7 aufgeschmolzen und dann mit Rapsöl und mit dem PGPR und dem Lecithin im Mischbehälter 8 so vermischt, dass es als Streichvormasse weiterverwertet werden kann.
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Im Vorratsbehälter 10 wird Maltitol, im Vorratsbehälter 11 das Lakritzpulver, im Vorratsbehälter 12 Salz, im Vorratsbehälter 13 das Aktivkohle -Pulver und im Vorratsbehälter 14 das Vanillin vorgehalten. Wegen der ja nur geringen Mengen muss über die Waagen 16, 16', 16“, 16“‘ und 16““ jedes Material genau abgewogen und dann dem Trockenmischer 18 zugeführt werden. Die entsprechende Trockenmischung verlässt den Trockenmischer 18 und wird im Mischer 22 zusammen mit der Streichvormasse aus dem Mischbehälter 8 in die Kugelmühle 23 überführt, wo die Gesamtmischung auf den feinen Grad herab zerkleinert wird, der für die Streichcreme gewünscht wird.
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An diese Kugelmühle 23 kann ein Zwischenbehälter angeschlossen sein oder die so erzeugte fließfähige Mischung wird in Gläser 27, 28 gefüllt und über die Bandanlage 25 einem Kühlaggregat 26 zugeführt, wo die Mischung soweit abgekühlt wird, dass sie dann als Streichcreme verwendet werden kann. Die Gläser 27, 27', 27" bzw. 28, 28' werden in einem Abstand auf der Bandanlage 25 angeordnet, der dem Ausstoß der Kugelmühle 23 entsprechend gewählt worden ist.
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Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden, werden allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 69615513 T2 [0003]
- DE 60304457 T2 [0003]