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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Ablagefach für ein Kraftfahrzeug.
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Stand der Technik
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Zum Verstauen von unterschiedlichen Utensilien ist es an sich bekannt, in Kraftfahrzeugen Ablagefächer vorzusehen. Manche dieser Ablagefächer umfassen einen von einem Gehäuse umgebenen Aufnahmeraum, der mittels einer beweglichen Abdeckung verschlossen werden kann.
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Solche Abdeckungen können unter anderem mittels eines so genannten Push-Push-Mechanismus geöffnet, verschlossen und im verschlossenen Zustand arretiert werden. Bei derartigen Mechanismen kommen üblicherweise herzkurvenförmige Kulissenführungen zum Einsatz. Ein solcher Push-Push-Mechanismus mit einer herzkurvenförmigen Kulissenführung ist beispielsweise in der
DE 199 42 956 A1 gezeigt.
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Verschwenkbare Abdeckungen von Ablagefächern können so durch Kraft- beziehungsweise Druckbeaufschlagung geschlossen und durch erneute Kraft- beziehungsweise Druckbeaufschlagung geöffnet werden. Bei verschwenkbaren Abdeckungen kommt es meistens zu einer nicht ausbalancierten Gewichtsverteilung um eine Schwenkachse beziehungsweise Drehachse. Bei einem Unfall eines Kraftfahrzeugs, in welchem ein solches Ablagefach mit einem Push-Push-Mechanismus verbaut ist, wirken Beschleunigungskräfte dadurch unter Umständen gehebelt auf den Push-Push-Mechanismus, infolgedessen sich die Abdeckung ungewollt öffnen kann. Dies sollte vermieden werden, damit in dem Ablagefach aufgenommene Utensilien im Falle eines Unfalls nicht aus dem Ablagefach ins Fahrzeuginnere gelangen können.
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Die
KR 10 2016 0 020 857 A zeigt ein mittels eines Deckels verschließbares Ablagefach eines Kraftfahrzeugs. Ein Pin wird in einer Kulissenführung geführt, welche einen Arretierungsabschnitt für den Pin aufweist. Bei Betätigung des Deckels des Ablagefachs durch einen Fahrzeuginsassen wandert der Pin vom Arretierungsabschnitt entlang einer Öffnungsbahn der Kulissenführung, wonach der Deckel geöffnet werden kann. Wirkt hingegen aufgrund eines Aufpralls auf das Kraftfahrzeug eine Kraft von außen ein, so wandert der Pin ausgehend vom Arretierungsabschnitt entlang einer Art Rückführbahn der Kulissenführung und gelangt wieder zurück zum Arretierungsabschnitt.
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Die
DE 44 27 768 C1 zeigt eine Verrieglungsvorrichtung zum Verriegeln eines um eine Schwenkachse drehbar gelagerten Schwenkkörpers, welche als Ablagefach in einer Tür eines Kraftfahrzeugs dient. Wirkt ein starker Impuls sowohl auf den Schwenkkörper als auch auf die Verriegelungsvorrichtung, so wird der Schwenkkörper um einige wenige Winkelgrade in ein Gehäuse hineingedrückt und gleichzeitig wird ein Gewicht aus einer Ruheposition herausbewegt und gegen eine Federkraft einer Feder entlang eines Arretierhebels in eine Sperrposition bewegt. In dieser Sperrposition liegt das Gewicht an einem Anschlag an und sperrt eine Schwenkbewegung des Schwenkkörpers.
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Die
DE 10 2005 052 736 A1 zeigt eine Push-Push-Verriegelung für ein Staufach eines Kraftfahrzeugs. Wenn eine Kraft, die größer als ein vorbestimmter Wert ist, auf einen geschlossenen Deckel des Staufachs wirkt, wird ein Führungsglied durch einen Kanal gedrückt und in einem Halteabschnitt gesperrt, wodurch der Deckel in der geschlossenen Position gesperrt wird.
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Beschreibung der Erfindung
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Ablagefach für ein Kraftfahrzeug bereitzustellen, bei welchem auf zuverlässige Weise verhindert werden kann, dass sich eine Abdeckung des Ablagefachs ungewollt öffnet.
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Diese Aufgabe wird durch ein Ablagefach für ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nichttrivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Das erfindungsgemäße Ablagefach für ein Kraftfahrzeug umfasst einen von einem Gehäuse umgegebenen Aufnahmeraum, eine mittels eines Rückstellelements mit einer Öffnungskraft beaufschlagte bewegliche Abdeckung zum Verschließen des Aufnahmeraums sowie einen Arretierungsmechanismus für die Abdeckung. Der Arretierungsmechanismus umfasst eine Kulissenführung zum Führen eines beweglich gelagerten Vorsprungs, welcher beispielsweise stiftförmig ausgebildet sein kann. Die Kulissenführung umfasst einen Arretierungsabschnitt sowie einen zwischen einer Öffnungsbahn und einer Rückführbahn angeordneten Übertrittsbereich. Der Vorsprung wirkt mit einem eine Auslösekraft des Arretierungsmechanismus definierenden Federelement zusammen. Bei dem Arretierungsmechanismus handelte es sich mit anderen Worten also um einen Push-Push-Mechanismus, mittels welchem die Abdeckung geschlossen, in der geschlossenen Stellung arretiert und durch Druckaufbringung auf die Abdeckung wiederum geöffnet werden kann. Die Kulissenführung umfasst eine Art Herzkurve, welche den Arretierungsabschnitt, die Öffnungsbahn, die Rückführbahn und den Übertrittsbereich umfasst.
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In einer den Aufnahmeraum verschließenden Verschlussstellung der Abdeckung wird der Vorsprung mittels des Arretierungsabschnitts der Kulissenführung und dadurch auch die Abdeckung in der Verschlussstellung arretiert. Nur wenn die in der Verschlussstellung angeordnete Abdeckung mit einer kleineren Kraft als der Auslösekraft beaufschlagt wurde, gleitet der Vorsprung vom Arretierungsabschnitt ausgehend vollständig die Öffnungsbahn unter Öffnung der Abdeckung entlang. Wenn die in der Verschlussstellung angeordnete Abdeckung mit wenigstens der Auslösekraft beaufschlagt wurde, verlässt der Vorsprung vom Arretierungsabschnitt ausgehend die Öffnungsbahn durch den Übertrittsbereich hindurch in die Rückführbahn, welche den Vorsprung bis zum Arretierungsabschnitt zurückführt, infolgedessen eine auslösekraftbedingte Bewegung der Abdeckung in die Offenstellung unterbleibt.
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Die Rückführbahn dient also als eine Art Umlenkung, welche dafür sorgt, dass die Abdeckung nicht ungewollt geöffnet werden kann, nämlich dann, wenn die Abdeckung zumindest mit der durch das Federelement definierten Auslösekraft beaufschlagt wurde. Wird hingegen die Abdeckung mit einer geringeren Kraft als der Auslösekraft beaufschlagt, so öffnet sich die Abdeckung in an sich bekannter Weise selbstständig, da der in der Kulissenführung geführte Vorsprung ausgehend vom Arretierungsabschnitt vollständig die Öffnungsbahn unter Öffnung der Abdeckung entlang gleitet.
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Bei dem erfindungsgemäßen Ablagefach kann also insbesondere im Falle eines Unfalls des Kraftfahrzeugs, beispielsweise bei einem Überschlag, einem Aufprall oder dergleichen, zuverlässig verhindert werden, dass die Abdeckung des Ablagefachs sich selbstständig öffnet. Denn wirken aufgrund entsprechender Beschleunigungsverhältnisse hohe Kräfte auf die Abdeckung, welche die Auslösekraft erreichen oder gar überschreiten, so verlässt der Vorsprung des Arretierungsmechanismus vom Arretierungsabschnitt ausgehend die Öffnungsbahn durch den Übertrittsbereich hindurch in die Rückführbahn. Diese sorgt dann dafür, dass der Vorsprung durch die Kulissenführung, genauer durch die Rückführbahn, automatisch wieder bis zum Arretierungsabschnitt zurückgeführt wird, infolgedessen die Abdeckung verschlossen bleibt. Der als Push-Push-Mechanismus dienende Arretierungsmechanismus des erfindungsgemäßen Ablagefachs sorgt so auf einfache und zuverlässige Weise dafür, dass ein ungewolltes selbstständiges Öffnen der Abdeckung, insbesondere im Falle eines Unfalls des Kraftfahrzeugs, in welchem das Ablagefach verbaut ist, unterbleibt.
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Die Erfindung sieht zudem vor, dass die Kulissenführung das Federelement umfasst, welches durch einen die Öffnungsbahn begrenzenden Abschnitt in Form eines einseitig eingespannten Balkens gebildet wird, dessen freies Ende an den Übertrittsbereich angrenzt, welches bei Beaufschlagung der Abdeckung mit wenigstens der Auslösekraft soweit vom Übertrittsbereich weggebogen wird, dass der Vorsprung durch den infolgedessen entstandenen Spalt die Öffnungsbahn durch den Übertrittsbereich in die Rückführbahn verlässt. Mit anderen Worten bildet das Federelement also einen Teil einer Begrenzungswand der Kulissenführung im Bereich der Öffnungsbahn. Wird auf die Abdeckung eine Kraft ausgeübt, welche zumindest der Auslösekraft entspricht, so biegt sich das Federelement in Form des eingespannten Balkens so weit weg, dass der mittels der Kulissenführung geführte Vorsprung durch den nun verbreiterten Übertrittsbereich von der Öffnungsbahn in die Rückführbahn gelangt. Auf diese Weise kann zuverlässig sichergestellt werden, dass die Abdeckung des Ablagefachs sich nicht ungewollt selbstständig öffnet. Dabei sind nur geringe Änderungen an der Kulissenführung im Gegensatz zu an sich bekannten herzkurvenförmigen Kulissenführungen von Push-Push-Mechanismen erforderlich. In dem Fall wird das Federelement durch einen Abschnitt der Kulissenführung selbst im Bereich der Öffnungsbahn gebildet.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Federelement in Form des eingespannten Balkens durch eine Versteifungsrippe abgestützt wird, welche eine Biegesteifigkeit des Federelements und damit die Auslösekraft beeinflusst. Durch die Dimensionierung der Dicke und/oder Länge der Versteifungsrippe kann auf einfache Weise die Auslösekraft definiert werden, ab welcher der mittels der Kulissenführung geführte Vorsprung nicht mehr vollständig die Öffnungsbahn durchläuft und stattdessen in die Rückführbahn gelangt, infolgedessen eine auslösekraftbedingte Öffnung der Abdeckung unterbleibt.
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Alternativ sieht die Erfindung vor, dass der Übertrittsbereich die Öffnungsbahn rampenförmig begrenzt und der Vorsprung mittels des Federelements gehalten ist, welches sich bei Beaufschlagung der Abdeckung mit wenigstens der Auslösekraft derart quer von der Kulissenführung weg biegt, dass der Vorsprung infolgedessen über den rampenförmigen Übertrittsbereich gleitet und die Öffnungsbahn in die Rückführbahn verlässt. Bei dieser alternativen Ausführungsform der Erfindung wird das Federelement also nicht durch die Kulissenführung selbst gebildet. Stattdessen ist es vorgesehen, dass der Vorsprung, welcher mittels der Kulissenführung geführt werden kann, mittels des Federelements gehalten ist. Quer zu jeweiligen Bahnen der Kulissenführung kann also das Federelement mitsamt dem Vorsprung ausweichen, sodass bei einer Kraftbeaufschlagung der Abdeckung mit zumindest der Auslösekraft der mittels des Federelements gehaltene Vorsprung über den rampenförmigen Übertrittsbereich gleitet und dadurch die Öffnungsbahn verlässt und in die Führungsbahn gelangt. Auf diese Weise kann auch zuverlässig sichergestellt werden, dass die Abdeckung sich nicht ungewollt selbstständig öffnet.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Abdeckung mit einer ersten Drehachse verbunden ist, welche verdrehbar am Gehäuse gelagert ist. Mit anderen Worten handelt es sich bei der Abdeckung um eine Art verschwenkbare Klappe, mittels welcher das Ablagefach, genauer der Aufnahmeraum des Ablagefachs, verschlossen werden kann. Dadurch kann der Aufnahmeraum des Ablagefachs auf besonders einfache Weise bei Bedarf verschlossen und geöffnet werden. Es ist aber auch möglich, das die Abdeckung translatorisch geführt gelagert ist. In dem Fall kann die Abdeckung zum Beispiel wie eine Art Schublade ausgebildet sein, wobei der Aufnahmeraum Bestandteil der Schublade sein kann, welche bei geschlossener Schublade vom Gehäuse umgeben wird.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass der Vorsprung sich in Richtung der ersten Drehachse erstreckt und an einem verdrehfest mit der Abdeckung verbundenen Trägerteil befestigt ist, welches mit der ersten Drehachse verbunden ist. Der mittels der Kulissenführung führbare Vorsprung folgt mit anderen Worten also einer Drehbewegung beziehungsweise Verschwenkbewegung der Abdeckung. Infolgedessen kann der Arretierungsmechanismus besonders zuverlässig funktionieren.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Trägerteil unter Vermittlung des als Drehfeder ausgebildeten Rückstellelements mit dem Gehäuse verbunden ist, welches die Abdeckung mit der Öffnungskraft beaufschlagt. Die Drehfeder sorgt also dafür, dass die besagte Öffnungskraft auf die Abdeckung ausgeübt wird, sodass die Abdeckung sich selbstständig öffnet, sobald der Vorsprung die gesamte Öffnungsbahn entlanggleitet.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Kulissenführung zumindest mittelbar an einer Außenseite des Gehäuses angeordnet ist. Vorzugsweise ist die Kulissenführung dabei mit einer parallel zur ersten Drehachse verlaufenden zweiten Drehachse verbunden, welche verdrehbar am Gehäuse gelagert ist. Somit kann sich die Kulissenführung relativ zur Abdeckung und somit auch relativ zu dem Vorsprung verdrehen, infolgedessen der Push-Push-Mechanismus auf besonders zuverlässige Weise umgesetzt werden kann. Grundsätzlich ist es auch möglich, dass die Kulissenführung statt am Gehäuse an der Abdeckung befestigt ist, wobei in diesem Fall dann der mittels der Kulissenführung führbare Vorsprung am Gehäuse angeordnet ist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Kurze Figurenbeschreibung
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Die Zeichnung zeigt in:
- 1 eine stark schematisierte Darstellung eines Ablagefachs für ein Kraftfahrzeug, welches einen von einem Gehäuse umgebenen Aufnahmeraum aufweist, der mittels einer verschwenkbar am Gehäuse gelagerten Abdeckung verschlossen werden kann;
- 2 eine Draufsicht auf eine herzförmige Kulissenführung, wie sie aus dem Stand der Technik bereits bekannt ist;
- 3 eine Perspektivansicht auf eine erste Ausführungsform einer Kulissenführung eines Arretierungsmechanismus des Ablagefachs, wobei die Kulissenführung ein Federelement aufweist, welches ein ungewolltes Öffnen der Abdeckung des Ablagefachs verhindern kann;
- 4 eine Draufsicht auf die erste Ausführungsform der Kulissenführung, wobei ein mittels der Kulissenführung führbarer Vorsprung gezeigt ist, welcher in einem Arretierungsabschnitt der Kulissenführung angeordnet ist, infolgedessen die Abdeckung in einer verschlossenen Stellung gehalten wird;
- 5 eine Perspektivansicht auf das teilweise dargestellte Ablagefach, wobei die Kulissenführung seitlich am Gehäuse des Ablagefachs verschwenkbar angebracht ist und ein den Vorsprung aufweisendes Trägerteil drehfest mit der teilweise geöffneten Abdeckung verbunden ist;
- 6 eine weitere Perspektivansicht auf das teilweise dargestellte Ablagefach, wobei die Abdeckung im geschlossenen Zustand dargestellt ist;
- 7 eine Perspektivansicht auf den Arretierungsmechanismus, welcher den am Trägerteil ausgebildeten Vorsprung sowie die Kulissenführung umfasst;
- 8 eine teiltransparente Darstellung des zusammengebauten Arretierungsmechanismus;
- 9 eine schematische Darstellung einer Bewegungsabfolge des Arretierungsmechanismus, mittels welcher das Unterbinden eines selbstständigen Öffnens der Abdeckung dargestellt ist;
- 10 eine Perspektivansicht einer zweiten Ausführungsform der Kulissenführung, wobei der Arretierungsabschnitt rampenförmig ausgebildet ist;
- 11 eine Perspektivansicht einer zweiter Ausführungsform des Arretierungsmechanismus, wobei der mittels der zweiten Ausführungsform der Kulissenführung führbare Vorsprung mittels eines am Trägerelement ausgebildeten Federelements gehalten wird; und in
- 12 eine weitere Perspektivansicht der zweiten Ausführungsform des Arretierungsmechanismus.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen worden.
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Ein Ablagefach 10 für ein Kraftfahrzeug ist in einer stark schematisierten Darstellung in 1 gezeigt. Das Ablagefach 10 umfasst einen von einem Gehäuse 12 umgebenen Aufnahmeraum 14, welcher mittels einer schwenkbaren Abdeckung 16 verschlossen werden kann. Das Ablagefach 10 kann im Wesentlichen an beliebigen Stellen im Innenraum eines Kraftfahrzeugs angeordnet sein, beispielsweise im Bereich einer Mittelkonsole, an einem Armaturenbrett, im Bereich einer Fahrzeugtür und dergleichen.
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In 2 ist eine herzförmige Kulissenführung 18 eines Push-Push-Mechanismus in einer Draufsicht gezeigt, welcher bereits aus dem Stand der Technik bekannt ist, um die Abdeckung 16 durch Drücken zu öffnen, zu schließen und in der geschlossenen Stellung zu arretieren. Die Kulissenführung 18 ist mit einer Drehachse 20 verbunden, welche beispielsweise verschwenkbar am Gehäuse 12 angebracht sein kann. Zudem ist noch ein Vorsprung 22 angedeutet, welcher als eine Art Kulissenstein beziehungsweise Stift dient, der mittels der Kulissenführung 18 während Öffnungsbewegungen und Schließbewegungen der Abdeckung 16 geführt wird.
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Der Vorsprung 22 kann beispielsweise außenseitig an der Abdeckung 16 angebracht sein. Eine Verschlussbahn 24 ist in der vorliegenden Darstellung angedeutet, welche der Vorsprung 22 durch die Kulissenführung 18 durchläuft, wenn die Abdeckung 16 geschlossen wird. In der Verschlussstellung der Abdeckung 16 wird der Vorsprung 22 mittels des Arretierungsabschnitts 26 der Kulissenführung 18 gehalten, sodass die Abdeckung 16 verschlossen bleibt. Die Abdeckung 16 wird vorzugsweise von einem Rückstellelement, beispielsweise einer Rückstellfeder, permanent mit einer Öffnungskraft beaufschlagt. Bei geschlossener Abdeckung 16 verhindert der Arretierungsabschnitt 26, dass der Vorsprung 22 sich weiter entlang der Kulissenführung 18 bewegen kann, infolgedessen trotz der permanent aufgebrachten Öffnungskraft die Abdeckung 16 geschlossen bleibt.
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Wird in der Verschlussstellung auf die Abdeckung 16 hinreichend fest gedrückt, so gelangt der Vorsprung 22 ausgehend vom Arretierungsabschnitt 26 auf eine Öffnungsbahn 28, gleitet diese entlang und verlässt schließlich die Kulissenführung 18, infolgedessen die Abdeckung 16 sich aufgrund der permanent aufgebrachten Öffnungskraft selbstständig öffnet. Durch die drehbare Lagerung der Kulissenführung 18 kann der Vorsprung 22 die Öffnungsbahn 28 entlang gleiten, da die Kulissenführung 18 sich entsprechend relativ zum Vorsprung 22 und somit zur verschwenkbaren Abdeckung 16 während des Öffnungsvorgangs der Abdeckung 16 verdreht.
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Nachteilig bei einer solchen Kulissenführung 18, wie in 2 gezeigt, ist, dass bei großen auf die Abdeckung 16 wirkenden Beschleunigungen die Abdeckung 16 sich selbstständig öffnen kann. Überschlägt sich beispielsweise ein Kraftfahrzeug, in welchem das Ablagefach 10 verbaut ist, so wirken während des Überschlags entsprechende Beschleunigungen auf die Abdeckung 16, infolgedessen auch auf den Vorsprung 22, welcher mittels der Kulissenführung 18 geführt wird. Sind die Beschleunigungen groß genug, so öffnet sich die Abdeckung 16 selbstständig, und zwar ohne ein Zutun eines Fahrzeuginsassen, also ohne dass der Fahrzeuginsasse auf die geschlossene Abdeckung 16 drückt. Dies ist nicht wünschenswert, da in dem Aufnahmeraum 14 aufgenommene Utensilien dann beispielsweise während eines Überschlags des Kraftfahrzeugs in den Fahrzeuginnenraum gelangen könnten.
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In 3 ist eine erste Ausführungsform einer Kulissenführung 30 gezeigt, mittels welcher auf zuverlässige Weise verhindert werden kann, dass die Abdeckung 16 des Ablagefachs 10 sich selbstständig öffnet, beispielsweise bei einem Überschlag eines Kraftfahrzeugs, einem Schleudervorgang des Kraftfahrzeugs, einem Aufprall des Kraftfahrzeugs oder dergleichen. Die Kulissenführung 30 umfasst wiederum den Arretierungsabschnitt 26 und ist auch wiederum so geformt, dass durch die Kulissenführung 30 die Verschlussbahn 24 und die Öffnungsbahn 28 für den hier nicht dargestellten Vorsprung 22 bereitgestellt wird.
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Zudem ist zwischen der Öffnungsbahn 28 und einer zusätzlichen Rückführbahn 32 ein Übertrittsbereich 34 vorgesehen. In einer den Aufnahmeraum 14 verschließenden Verschlussstellung der Abdeckung 16 wird der Vorsprung 22, welcher hier nicht dargestellt ist, wiederum mittels des Arretierungsabschnitts 26 und dadurch auch die Abdeckung 16 in der Verschlussstellung arretiert. Die Kulissenführung 30 umfasst zudem ein Federelement 36, welches durch einen die Öffnungsbahn 28 begrenzenden Abschnitt in Form eines einseitig eingespannten Balkens gebildet wird. Ein freies Ende 38 des Federelements 36 grenzt an den Übertrittsbereich 34 an. Das Federelement 36 in Form des eingespannten Balkens wird zudem durch eine Versteifungsrippe 40 abgestützt, welche eine Biegesteifigkeit des Federelements 36 und damit eine Auslösekraft beeinflusst, ab welcher das Federelement 36 hinreichend weit - gemäß der vorliegenden Darstellung - nach oben aufgebogen wird, sodass der hier nicht dargestellte und mittels der Kulissenführung 30 geführte Vorsprung 22 bei einer Druckausübung auf die Abdeckung 16 im geschlossenen Zustand durch den Übertrittsbereich 34 die Öffnungsbahn 28 in die Rückführbahn 32 verlässt, infolgedessen der Vorsprung 22 durch die Rückführbahn 32 wiederum zum Arretierungsabschnitt 26 zurückgeführt wird. Wenn die in der Verschlussstellung angeordnete Abdeckung 16 also mit wenigstens der durch die Gestaltung des Federelements 36 und durch die Gestaltung der Versteifungsrippe 40 definierten Auslösekraft beaufschlagt wurde, gelangt der Vorsprung 22 vom Arretierungsabschnitt 26 ausgehend über einen Teil der Öffnungsbahn 28 durch den Übertrittsbereich 34 in die Rückführbahn 32, infolgedessen der Vorsprung 22 wieder automatisch in den Arretierungsabschnitt 26 zurückgeführt wird. Infolgedessen unterbleibt eine auslösekraftbedingte Öffnung der Abdeckung 16.
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In 4 ist die erste Ausführungsform der Kulissenführung 30 in einer Draufsicht gezeigt, wobei im Gegensatz zu 3 hier nun der Vorsprung 22 angedeutet ist, während dieser vom Arretierungsabschnitt 26 fixiert wird. Zudem ist hier die Versteifungsrippe 40 im Vergleich zur Darstellung in 3 etwas länger ausgebildet. Dadurch muss eine höhere Kraft auf das Federelement 36 ausgeübt werden, um es weg zu biegen.
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In 5 ist das Ablagefach 10 in einer perspektivischen Detailansicht gezeigt, wobei die Abdeckung 16 im leicht geöffneten Zustand dargestellt ist. Wie zu erkennen, ist die Kulissenführung 30 an einer Außenseite des Gehäuses 12 angeordnet. Die Abdeckung 16 ist mit einer ersten Drehachse 42 verbunden, welche verdrehbar am Gehäuse 12 gelagert ist. Der Vorsprung 22 erstreckt sich in Richtung der ersten Drehachse 42 und ist an einem verdrehfest mit der Abdeckung 16 verbundenen Trägerteil 44 befestigt, welches mit der ersten Drehachse 42 verbunden ist. Wird also die Abdeckung 16 auf- und zu geschwenkt, so wird das Trägerteil 44 mitsamt dem als Kulissenstein dienenden Vorsprung 22 ebenfalls entsprechend verschwenkt beziehungsweise verdreht. Die Kulissenführung 30 ist zudem mit einer parallel zur ersten Drehachse 42 verlaufenden, hier nur schematisch angedeuteten, zweiten Drehachse 46 verbunden, welche verdrehbar am Gehäuse 12 gelagert ist. Wenn der als Kulissenstein dienende Vorsprung 22 mittels der Kulissenführung 30 zwangsgeführt wird, so kann die Kulissenführung 30 sich also um die zweite Drehachse 46 verdrehen, sodass der Vorsprung 22 durch die Kulissenführung 30 hindurchwandern beziehungsweise hindurchgleiten kann.
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In 6 ist das Ablagefach 10 in einer weiteren perspektivischen Detailansicht gezeigt, wobei die hier nicht erkennbare verschwenkbare Abdeckung 16 in ihrer Geschlossenstellung angeordnet ist. Dies ist auch daran zu erkennen, dass der Vorsprung 22 am Arretierungsabschnitt 26 angeordnet ist, infolgedessen der Vorsprung 22 gehalten und somit auch die Abdeckung 16 in ihrer Verschlussstellung gehalten wird.
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In 7 sind das Trägerteil 44 und die Kulissenführung 30 im nicht zusammengebauten Zustand in einer Perspektivansicht gezeigt. Der Vorsprung 22 und die Kulissenführung 30 bilden gemeinsam einen Arretierungsmechanismus 48 für die verschwenkbare Abdeckung 16. In der vorliegenden Darstellung ist nochmals gut die Rückführbahn 32 zu erkennen, in welche der Vorsprung 22 bei hinreichend großer Kraftbeaufschlagung der Abdeckung 16 gelangt, nämlich wenn die Abdeckung 16 in ihrer Verschlussstellung mit zumindest der Auslösekraft beaufschlagt wird, welche durch die Gestaltung des Federelements 36 und der Versteifungsrippe 40 vorgegeben ist.
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In 8 ist der aus dem Vorsprung 22 und der Kulissenführung 30 gebildete Arretierungsmechanismus 48 in einer teiltransparenten Perspektivansicht gezeigt, wobei der Arretierungsmechanismus 48 nun im zusammengebauten Zustand dargestellt ist.
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In 9 ist eine Bewegungsabfolge gezeigt, welche verdeutlicht, wie der als Kulissenstein dienende Vorsprung 22 in die Rückführbahn 32 gelangt und infolgedessen die Abdeckung 16 trotz Krafteinwirkung auf diese verschlossen bleibt. Ganz links ist zunächst der Zustand gezeigt, wenn die Abdeckung 16 verschlossen ist und der Vorsprung 22 durch den Arretierungsabschnitt 26 arretiert und infolgedessen die Abdeckung 16 ebenfalls in ihrer Verschlussstellung arretiert ist. Wirkt beispielsweise aufgrund äußerer Beschleunigungen auf die Abdeckung 16 eine entsprechende Kraft ein, infolgedessen der Vorsprung 22 zunächst den Arretierungsabschnitt 26 verlässt und auf die Öffnungsbahn 28 gelangt, so stößt der Vorsprung 22 an das Federelement 36 mit zumindest der Auslösekraft an das Federelement 36 an. Infolgedessen biegt sich das Federelement 36 ein Stück weit vom Übertrittsbereich 34 weg, sodass ein entsprechend breiter Spalt 56 entsteht, durch welchen der als Kulissenstein dienende Vorsprung 22 hindurch gelangen kann. Infolgedessen gelangt der Vorsprung 22 von der Öffnungsbahn 28, ohne diese vollkommen zu durchschreiten, in die Rückführbahn 32. Dadurch wird der als Kulissenstein dienende Vorsprung 22 durch die Kulissenführung 30 wieder bis zum Arretierungsabschnitt 26 geführt, wodurch die Abdeckung 16 verschlossen bleibt.
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In 10 ist eine zweite Ausführungsform der Kulissenführung 30 in einer Perspektivansicht gezeigt. Diese Ausführungsform unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform der Kulissenführung 30 dadurch, dass der Übertrittsbereich 34 nicht als eine Art Schlitz beziehungsweise Spalt innerhalb der Kulissenführung 30 ausgebildet ist. Stattdessen ist der Übertrittsbereich 34 rampenförmig ausgebildet und begrenzt die Öffnungsbahn 28. Zudem umfasst in dem Fall die Kulissenführung 30 nicht das Federelement.
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In 11 ist eine zweite Ausführungsform des Arretierungsmechanismus 48 gezeigt, welcher die zweite Ausführungsform der Kulissenführung 30 umfasst. Der als Kulissenstein dienende Vorsprung 22 ist über ein Federelement 50 gehalten, welches am Trägerteil 44 ausgebildet ist. Das Trägerteil 44 ist zudem unter Vermittlung eines als Drehfeder ausgebildeten Rückstellelements 52 mit einem weiteren Trägerteil 54 verbunden, bei welchem es sich beispielsweise auch um das Gehäuse 12 des Ablagefachs 10 handeln kann. Das als Drehfeder ausgebildete Rückstellelement 52 übt dabei permanent auf die Abdeckung 16 eine Öffnungskraft aus. Eine gleiche oder ähnliche Konstruktion kann auch bei der ersten Ausführungsform des Arretierungsmechanismus 48 vorgesehen sein. In der vorliegenden Darstellung ist der Arretierungsmechanismus 48 für den Zustand gezeigt, dass die Abdeckung 16 geschlossen ist, was man daran erkennen kann, dass der Vorsprung 22 mittels des Arretierungsabschnitts 26 gehalten wird.
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In 12 ist die zweite Ausführungsform des Arretierungsmechanismus 48 in einer weiteren Perspektivansicht gezeigt, wobei der als Kulissenstein dienende Vorsprung 22 die Öffnungsbahn 28 über den rampenförmigen Übertrittsbereich 34 in die Rückführbahn 32 verlassen hat. Die Dimensionierung und Materialeigenschaften des Federelements 50 sowie ein Spalt 56, mittels welchem das Federelement 50 vom restlichen Trägerteil 44 abgesetzt ist, definieren wiederum die zuvor erwähnte Auslösekraft, ab welcher der Vorsprung 22 nicht mehr vollständig die Öffnungsbahn 28 entlang gleitet und stattdessen in die Rückführbahn 32 gelangt, sodass die Abdeckung 16 geschlossen bleibt.
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Wirkt auf die Abdeckung 16 zumindest die Auslösekraft oder auch eine größere Kraft ein, so gelangt der Vorsprung 22 zunächst von dem Arretierungsabschnitt 26 ausgehend auf die Öffnungsbahn 28. Der Vorsprung 22 wandert dann am rampenförmigen Übertrittsbereich 34 angelangt diesen entlang und nach oben und verlässt dadurch die Öffnungsbahn 28. Dadurch, dass der Vorsprung 22 am Federelement 50 angebracht ist, biegt sich das Federelement 50 quer von der Öffnungsbahn 28 weg, also gemäß der vorliegenden Darstellung nach oben, sodass der Vorsprung 22 den rampenförmigen Übertrittsbereich 34 schräg nach oben entlang gleiten kann, und zwar bis der Übertrittsbereich 34 verlassen wird. Dadurch gelangt der Vorsprung 22 automatisch in die Rückführbahn 32 der Kulissenführung 30, infolgedessen dann wiederum der Vorsprung 22 bis zum Arretierungsabschnitt 26 zurückgeleitet wird. Sobald also zumindest die Auslösekraft auf die geschlossene Abdeckung 16 ausgeübt wird, sorgt auch die zweite Ausführungsform des Arretierungsmechanismus 48 dafür, dass die Abdeckung 16 sich nicht selbstständig öffnet.
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BEZUGSZEICHENLISTE
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- 10
- Ablagefach
- 12
- Gehäuse
- 14
- Aufnahmeraum
- 16
- Abdeckung
- 18
- Kulissenführung gemäß dem Stand der Technik
- 20
- Drehachse
- 22
- als Kulissenstein dienender Vorsprung
- 24
- Verschlussbahn
- 26
- Arretierungsabschnitt
- 28
- Öffnungsbahn
- 30
- erste Ausführungsform der Kulissenführung
- 32
- Rückführbahn
- 34
- Übertrittsbereich
- 36
- Federelement
- 38
- freies Ende
- 40
- Versteifungsrippe
- 42
- erste Drehachse
- 44
- Trägerteil
- 46
- zweite Drehachse
- 48
- Arretierungsmechanismus
- 50
- Federelement
- 52
- Rückstellelement
- 54
- weiteres Trägerteil
- 56
- Spalt