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Die Erfindung betrifft ein Magnetventil gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Um das Öffnen und Schließen eines Ventils unabhängig vom anstehenden Fluiddruck auch mit vergleichsweise kleinen Antrieben zu ermöglichen, ist es bekannt, im Ventil eine Druckentlastung vorzusehen.
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Die gattungsgemäße
US 2004/0113113 A1 zeigt ein Magnetventil, dessen Anker mittels einer Membran beweglich an einem feststehenden Kern eines elektromagnetischen Antriebs montiert ist. Der von der Membran und dem Anker umschlossene Raum bildet eine Druckausgleichskammer, die fluidisch mit einem Fluidausgang des Ventils verbunden ist.
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Die
US 2014/0326909 A1 zeigt ein weiteres Magnetventil.
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In der
EP 1 970 610 A1 ist ein Magnetventil dargestellt, dessen Anker über Formfedern gelagert ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine platzsparende Druckentlastung zu erreichen, die es erlaubt, ein kompaktes Magnetventil mit kleinem Bauraum bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Magnetventil mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Das erfindungsgemäße Magnetventil umfasst ein Gehäuse, das einen Fluideingang und einen Fluidausgang aufweist, und einen elektromagnetischen Antrieb, der eine Magnetspule mit einem feststehenden Kern und einen beweglichen Anker besitzt, wobei der Anker mit einem Ventilsitz zusammenwirkt. Im Anker ist eine Druckausgleichskammer ausgebildet, die durch eine Membran begrenzt ist, wobei die Druckausgleichskammer fluidisch durch einen Druckausgleichskanal mit dem Fluideingang strömungsmäßig verbunden ist.
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Die durch den Fluiddruck auf den Anker ausgeübte Kraft wird über ein feststehendes Stützbauteil in das Gehäuse eingeleitet, wobei das Stützbauteil mit einer Auflagefläche versehen ist, an der eine Abstützfläche der Membran an deren dem Kern zugewandten Seite anliegt. Vorzugsweise liegt die Abstützfläche der Membran sowohl im geöffneten als auch im geschlossenen Zustand des Ventils an der Auflagefläche an.
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Die Auflagefläche, insbesondere deren Flächennormale, weist vorteilhaft in Axialrichtung des Kerns bzw. des Gehäuses, die mit der Hubrichtung des Ankers zusammenfällt, sodass die über den Fluiddruck auf den Anker wirkende Kraft nach Möglichkeit vollständig kompensiert werden kann, um den Anker zu entlasten.
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Die Abstützfläche ist im Zentrum der Membran vorgesehen. Der Umfangsrand der Membran kann am Anker fest und fluiddicht fixiert sein. Die Abstützfläche ist vorteilhaft von dieser Umfangsfixierung der Membran beabstandet.
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Der Anker wird durch Bestromen der Magnetspule in Richtung zum Kern angezogen und somit entlang einer Hubrichtung bewegt, die normalerweise mit einer Längsrichtung des Kerns, die oft auch eine Längsrichtung des Gehäuses ist, zusammenfällt. An dem vom Kern abgewandten Ende des Ankers ist in der Regel eine Dichtung vorgesehen, die bei geschlossenem Ventil auf einem Ventilsitz aufliegt und dann den Fluideingang verschließt.
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Da sich der am Fluideingang anliegende Druck in die Druckausgleichskammer fortpflanzt, reduziert sich die auf den Anker wirkende Kraft, die zur Bewegung des Ankers überwunden werden muss. Hierzu ist es günstig, wenn der Druckausgleichskanal ständig offen ist, also ständig der am Fluideingang anstehende Fluiddruck auch in der Druckausgleichskammer wirkt.
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Aufgrund ihrer Integration in den Anker kann die Druckausgleichskammer mit wenig Aufwand platzsparend fluidisch mit dem Fluideingang verbunden werden.
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Die Membran kann verwendet werden, um die Kraft, die aufgrund des Fluiddrucks auf den Anker wirkt, in das Ventilgehäuse abzuleiten.
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Vorzugsweise ist das Gehäuse magnetisch leitfähig ausgebildet und bildet gleichzeitig einen Teil des Magnetkreises.
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Die vom Ventilsitz umschlossene Fläche bestimmt zusammen mit dem Druck des am Fluideingang anstehenden Fluids die auf den Anker wirkende Kraft. Die Abstützfläche der Membran und auch die Auflagefläche am Stützbauteil sind in ihren Abmessungen vorzugsweise so gewählt, dass sie im Wesentlichen dieselbe Größe wie die vom Ventilsitz umschlossene Fläche des Fluideingangs aufweisen oder geringfügig kleiner sind. Hierdurch lassen sich die durch den Fluiddruck am Fluideingang und innerhalb der Druckausgleichskammer auf den Anker wirkenden Kräfte insbesondere im geschlossenen Zustand des Ventils nahezu vollständig kompensieren.
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Das Stützbauteil lässt sich mit dem Kern verbinden, um eine platzsparende Anordnung zu erreichen. Auf diese Weise ergibt sich auch auf einfache Weise eine Anordnung der Auflagefläche im Zentrum der Membran.
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Im Gegensatz zum Kern sollte allerdings das Stützbauteil aus einem nicht-magnetischen Material ausgebildet sein, um einen ungewollten magnetischen Streufluss zwischen dem Stützbauteil und dem Anker zu verhindern.
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Die Membran kann eine ringförmige, zum Kern weisende Vorwölbung aufweisen, die die Abstützfläche umgibt. Vorzugsweise ist die Vorwölbung in Form eines geschlossenen Rings ausgebildet, der erhaben von der Fläche der Membran absteht. Mit Ausnahme der Vorwölbung kann die Membran im Wesentlichen flach sein.
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Die Vorwölbung sorgt für eine Zentrierung der Abstützfläche an der Auflagefläche. Eine weitere Verbindung, insbesondere eine feste Fixierung der Membran am Stützbauteil ist nicht notwendig.
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Außerdem lässt sich über die Geometrie der Vorwölbung die Krafteinwirkung auf die Membran beim Öffnen und Schließen des Ventils, also bei der Bewegung des Ankers, reduzieren.
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Hierzu ist beispielsweise eine Neigung eines äußeren Umfangsrandes der Vorwölbung im Wesentlichen gleich einer Neigung einer diesem Umfangsrand gegenüberliegenden Anlagefläche am Anker gewählt. Alternativ oder zusätzlich lässt sich eine Neigung eines inneren Umfangsrands der Vorwölbung im Wesentlichen gleich einer Neigung einer diesem Umfangsrand gegenüberliegenden Anlagefläche am feststehenden Stützbauteil wählen. Die Anlagefläche am Stützbauteil umgibt dabei die Auflagefläche. Bei der Betätigung des Ventils rollt dann die Membran während der Bewegung des Ankers entlang der Anlagefläche am Anker bzw. der Anlagefläche am feststehenden Stützbauteil ab, was den Verschleiß der Membran reduziert.
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Der Winkel, den die Anlageflächen und dementsprechend die Umfangsränder der Vorwölbung mit der Längsrichtung des Kerns einschließen, kann zwischen 5° und 85° und bevorzugt zwischen 15° und 25° liegen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Anker ein Oberteil und ein Unterteil auf, wobei ein Umfangsrand der Membran zwischen dem Oberteil und dem Unterteil geklemmt ist. Das Zentrum der Membran mit der Abstützfläche liegt dagegen vorzugsweise nicht am Anker an.
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Die Druckausgleichskammer lässt sich dabei einfach zwischen dem Unterteil des Ankers und der Membran ausbilden. Die Abdichtung der Druckausgleichskammer kann dabei durch das Einklemmen des Umfangsrandes der Membran erreicht werden.
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Zur einfachen Fertigung des Ankers ist es möglich, eine mit dem Druckausgleichskanal versehene Hülse vorzusehen, die im geschlossenen Zustand des Ventils auf den Ventilsitz drückt, wobei vorzugsweise an dem dem Ventilsitz zugewandten Ende der Hülse eine Dichtung angeordnet ist.
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Die Hülse kann in eine Öffnung im Unterteil des Ankers eingesteckt und auf geeignete Weise fest mit dem Unterteil verbunden sein. Auf diese Weise lässt sich der Anker kostengünstig aus wenigen separaten, einfach zu fertigenden Bauteilen zusammensetzen.
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Normalerweise ist der Anker durch einen Luftspalt vom Kern der Spule beabstandet. Vorzugsweise ist der Luftspalt im Axialschnitt keilförmig, wobei sich die Breite des Luftspalts in Richtung zur Kernlängsachse bei der Betätigung des Magnetventils verändert. Dies ermöglicht die Verwirklichung einer proportionalen Kennlinie des Ventils. Vorzugsweise verringert sich die Breite des Luftspalts, wenn der Anker zum Kern hingezogen wird, insbesondere beim Öffnen des Ventils.
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Auch zwischen dem Anker und einer Innenseite des Gehäuses des Magnetventils ist normalerweise ein Luftspalt vorgesehen, der vorzugsweise im Radialschnitt zylindrisch ist.
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Der Anker kann mittels zweier axial voneinander beabstandeter Lagerfedern axial verschieblich im Gehäuse gehalten sein, wobei die Lagerfedern eine Bewegung des Ankers zum Kern hin bei Bestromung der Magnetspule aufgrund ihrer Flexibilität zulassen und eine Rückstellkraft in die Ausgangsstellung des Ankers aufbringen.
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Die Lagerfedern sind dabei in Axialrichtung fest positioniert, insbesondere an ihrem Umfangsrand, sind aber insbesondere in Axialrichtung flexibel.
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Dies lässt sich beispielsweise erreichen, in dem wenigstens eine der Lagerfedern durch wenigstens eine Formfeder gebildet ist, die in Axialrichtung flexibel und in Radialrichtung im Wesentlichen steif ausgelegt ist. Insbesondere können mehrere übereinandergelegte Formfedern gleicher oder unterschiedlicher Art vorgesehen sein. So lässt sich auf einfache Weise mit kostengünstigen Mitteln die gewünschte Beweglichkeit des Ankers in Axialrichtung sowie die gewünschte Rückstellkraft festlegen.
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Vorzugsweise ist der Fluidausgang konzentrisch zum Fluideingang angeordnet. Zur Strömungslenkung kann außerdem zwischen dem Ventilsitz und einer äußeren Umfangswand des Fluidausgang eine Strömungsleitfläche vorgesehen sein, die die Fluidströmung zwischen Fluideingang und Fluidausgang stetig um etwa 45° bis 135° umlenkt.
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Der Fluideingang und der Fluidausgang können durch einen Fluidblock führen, wobei der elektromagnetische Antrieb auf dem Fluidblock aufsitzt und den Fluideingang, insbesondere den Ventilsitz, umgibt.
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Der Fluideingang lässt sich insbesondere durch ein Rohr bilden, welches in Axialrichtung, also in Richtung der Längsachse des Kerns und vorzugsweise auch des Gehäuses, in den Fluidblock eingesetzt ist, wobei der Ventilsitz durch eine Stirnseite des Rohrs gebildet ist. Auch hier ergibt sich ein Vorteil durch die Verwendung von wenigen, kostengünstig zu fertigenden und einfach zusammenzusetzenden Einzelteilen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:
- - 1 eine schematische Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Magnetventils;
- - 2 einen vergrößerten Ausschnitt der Ansicht nach 1;
- - 3 einen vergrößerten Ausschnitt aus 2;
- - 4 eine schematische Schnittansicht des Ankers und der Lagerfedern des erfindungsgemäßen Magnetventils; und
- - 5 eine schematische Explosionsansicht des Ankers und der Lagerfedern des erfindungsgemäßen Magnetventils.
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1 zeigt ein Magnetventil 10 mit einem Gehäuse 12, das eine Längsachse A definiert, die im Folgenden auch als Axialrichtung A bezeichnet wird. Im Gehäuse 12 ist ein elektromagnetischer Antrieb 14 aufgenommen, der eine Magnetspule 16 mit einem elektrischen Anschluss 17 umfasst, die einen feststehenden, magnetisch leitfähigen Kern 18 umgibt. Die Längsachse des Kerns 18 verläuft hier in Axialrichtung A.
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In Axialrichtung A unterhalb des Kerns 18 ist ein axial beweglich gelagerter Anker 20 angeordnet, der ebenfalls Teil des elektromagnetischen Antriebs 14 ist.
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Das Gehäuse 12 ist hier magnetisch leitfähig ausgebildet, sodass es gleichzeitig als Rückschluss für den magnetischen Kreis des elektromagnetischen Antriebs 14 dient.
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In diesem Beispiel ist das Magnetventil 10 als normal geschlossenes Ventil ausgebildet, d.h., solange die Magnetspule 16 nicht bestromt ist, befindet sich der Anker 20 in seiner vom Kern 18 entfernten Position, und das Magnetventil 10 ist geschlossen. Zum Öffnen wird die Magnetspule 16 bestromt und der Anker 20 in Richtung zum Kern 18 gezogen, wodurch das Magnetventil 10 geöffnet wird.
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An seiner vom Kern 18 abgewandten Seite ist der Anker 20 mit einer Dichtung 22 versehen, die mit einem Ventilsitz 24 an einem Fluideingang 26 zusammenwirkt, wobei die Dichtung 22 dichtend auf dem Ventilsitz 24 aufliegt, wenn das Magnetventil 10 geschlossen ist.
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Der Anker 20 ist vom Kern 18 durch einen Luftspalt 40 getrennt (siehe 2), wobei der Luftspalt 40 im Axialschnitt keilförmig ausgeführt und so geformt ist, dass sich die Breite des Luftspalts 40 zwischen Anker 20 und Kern 18 verringert, wenn der Anker 20 sich in Richtung zum Kern 18 bewegt.
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Ein zweiter Luftspalt 42 ist zwischen einem Außenumfang des Ankers 20 und einer Innenwand des Gehäuses 12 gebildet. Dieser Luftspalt 42 ist hier zylindrisch und ändert seine Breite im Wesentlichen nicht, wenn sich der Anker 20 axial verschiebt (siehe 2).
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Der Fluideingang 26 ist in diesem Beispiel ringförmig von einem Fluidausgang 28 umgeben (siehe auch 2), wobei Fluid vom Fluideingang 26 zum Fluidausgang 28 überströmen kann, wenn der Anker 20 vom Ventilsitz 24 abgehoben und das Magnetventil 10 geöffnet ist.
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Liegt der Anker 20 auf dem Ventilsitz 24 auf, ist das Magnetventil 10 geschlossen, und eine Fluidströmung vom Fluideingang 26 zum Fluidausgang 28 ist unterbunden.
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Der Fluideingang 26 sowie der Fluidausgang 28 sind in diesem Beispiel mit Fluidleitungen 32 verbunden, die in einem Fluidblock 30 ausgebildet sind, auf den das Gehäuse 12 gedichtet aufgesetzt ist (siehe 1). Über den Fluidblock 30 kann das Magnetventil 10 mit einem nicht näher gezeigten Fluidsystem verbunden werden.
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Der Fluideingang 26 ist hier durch ein Rohr 34 gebildet, an dessen einem Ende der Ventilsitz 24 ausgebildet ist und dessen anderes Ende 36 gedichtet in den Fluidblock 30 eingesetzt ist.
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Der ventilsitznahe Teil des Fluidausgang 28 ist genauso wie der ventilsitznahe Teil des Fluideingangs 26 noch innerhalb des Gehäuses 12 angeordnet.
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Eine äußere Umfangswand 38 des Fluidausgangs 28 ist als Strömungsleitfläche ausgebildet und verläuft stetig radial einwärts gekrümmt, sodass die im Wesentlichen radial gerichtete Strömung am Ventilsitz 24 durch eine stetige Krümmung in die Axialrichtung A, also parallel zum Rohr 34, umgelenkt wird.
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Innerhalb des Ankers 20 ist eine Druckausgleichskammer 44 ausgebildet, die über einen Druckausgleichskanal 46 in ständiger Strömungsverbindung mit dem Fluideingang 26 steht. Somit überträgt sich der am Fluideingang 26 anstehende Druck auch in die Druckausgleichskammer 44. Neben dem Druckausgleichskanal 46 hat die Druckausgleichskammer 44 keinen Aus- oder Eingang.
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Die Druckausgleichskammer 44 ist zum Kern 18 hin durch eine flexible Membran 48 fluiddicht begrenzt. Somit kann kein Fluid über die Druckausgleichskammer 44 in andere Bereiche des Gehäuses 12 gelangen.
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Im Zentrum 50 der Membran 48 ist eine Abstützfläche 52 vorgesehen, die im Wesentlichen flach ist (siehe 2 und 4). Die zum Kern 18 gerichtete Seite dieser Abstützfläche 52 liegt an einem Stützbauteil 54 an, das in axialer Verlängerung des Kerns 18 angeordnet ist und das eine in Größe und Form an die Abstützfläche 52 angepasste Auflagefläche 56 aufweist.
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Das Stützbauteil 54 ist fest mit dem Kern 18 verbunden und wie dieser im Gehäuse 12 feststehend angeordnet. Im Gegensatz zum Kern 18 besteht das Stützbauteil 54 jedoch aus einem magnetisch nicht leitfähigen Material.
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In diesem Beispiel liegt die Membran 48 sowohl im geschlossenen als auch im geöffneten Zustand des Magnetventils 10 mit ihrer Abstützfläche 52 an der Auflagefläche 56 an, bleibt also bei einer Bewegung des Ankers 20 im Zentrum 50 im Wesentlichen ortsfest. Die aufgrund des in der Druckausgleichskammer 44 durch den dort herrschenden Druck auf die Membran 48 erzeugte Kraft wird somit stets über das Stützbauteil 54 und den Kern 18 in das Gehäuse 12 eingeleitet. Die Fluidkräfte auf den Anker 20 heben sich im Wesentlichen auf. Einerseits drückt der Fluiddruck auf die vom Ventilsitz 24 umschlossene Fläche des Ankers 20 den Anker 20 in Richtung Kern 18. Andererseits wirkt über annähernd denselben Flächeninhalt der Fluiddruck in der Druckausgleichskammer 44 über die Abstützfläche 52 der Membran 48 auf die Auflagefläche 56 am Stützbauteil 54. Der Anker 20 ist somit druckausgeglichen und das Magnetventil 10 druckentlastet.
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Die vom Ventilsitz 24 umschlossene Fläche des Fluideingangs 26 ist hier geringfügig größer gewählt als die Abstützfläche 52 im Zentrum 50 der Membran 48.
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Die Membran 48 ist mit ihrem Umfangsrand 58, der insbesondere einen runden Außenumfang 58 beschreibt, fest am Anker 20 fixiert. Der Umfangsrand 58 der Membran 48 bewegt sich daher zusammen mit dem Anker 20 in Axialrichtung A beim Öffnen und Schließen des Magnetventils 10, während das Zentrum 50 der Membran 48 am Stützbauteil 54 verbleibt. Das Zentrum 50 der Membran 48 liegt nicht am Anker 20 an.
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Die Abstützfläche 52 der Membran 48 ist von einer hier ringförmigen Vorwölbung 60 umgeben, die gegenüber der Abstützfläche 52 und gegenüber dem Umfangsrand 58 in Richtung zum Kern 18 erhaben ist. Die Auflagefläche 56 liegt innerhalb der von der Vorwölbung 60 umschlossenen Fläche.
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Ein äußerer Umfangsrand 62 der Vorwölbung 60 ist in seiner Neigung an die Neigung einer Anlagefläche 64 am Anker 20 angeglichen, sodass zumindest im geschlossenen Zustand des Magnetventils 10 die Anlagefläche 64 am äußeren Umfangsrand 62 anliegt. Entsprechend ist ein innerer Umfangsrand 66 der Vorwölbung 60 in seiner Neigung an eine Anlagefläche 68 am Stützbauteil 54 angeglichen, die die Auflagefläche 56 ringförmig umgibt und an der der innere Umfangsrand 66 der Membran 48 zumindest im geöffneten Zustand des Magnetventils 10 anliegt. Aufgrund der angepassten Neigungen rollt die Membran 48 am Anker 20 sowie am Stützbauteil 54 ab, wenn sich der Anker 20 zwischen der geschlossenen und der geöffneten Stellung des Magnetventils 10 bewegt.
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Ein Winkel α zwischen der Anlagefläche 64 am Anker 20 und der Axialrichtung A kann zwischen 5° und 85°, insbesondere zwischen 15° und 25° gewählt sein. Ein Winkel β zwischen der Anlagefläche 68 am Stützbauteil 54 und der Axialrichtung A kann im selben Bereich liegen und kann insbesondere gleich dem Winkel α gewählt sein. Diese Geometrie ist in 3 verdeutlicht.
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Sämtliche Kanten im Bereich der Anlageflächen 64, 68, mit denen die Membran 48 in Berührung kommt, sind mit einem großen Radius abgerundet, um einen Verschleiß der Membran 48 zu minimieren.
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Der Anker 20 ist in diesem Beispiel mehrteilig aufgebaut und umfasst ein magnetisch leitfähiges Oberteil 70, das auf der Seite des elektromagnetischen Antriebs 14 angeordnet ist, sowie ein Unterteil 72, das auf der zum Fluidblock 30 gerichteten Seite liegt. Der Umfangsrand 58 der Membran 48 ist hier durch Klemmen zwischen dem Oberteil 70 und dem Unterteil 72 befestigt.
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Eine zusätzliche Strukturierung 74 im Unterteil 72 und/oder im Oberteil 70, die in Radialrichtung r zwischen dem Umfangsrand 58 und der Vorwölbung 60 liegt, kann optional vorgesehen sein, um die Membran 48 zusätzlich zu sichern.
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Das Unterteil 72 weist eine Öffnung 76 auf, in die eine Hülse 78 eingesetzt ist, die auf geeignete Weise am Unterteil 72 fest fixiert ist. In dieser Hülse 78 ist der Druckausgleichskanal 46 vorgesehen. Die Druckausgleichskammer 44 ist somit von der Membran 48, dem Unterteil 72 sowie der Hülse 78 begrenzt.
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An einem zum Fluideingang 26 gerichteten Ende 80 der Hülse 78 ist die umlaufende Dichtung 22 angeordnet, die bei geschlossenem Magnetventil 10 auf dem Ventilsitz 24 aufliegt und so den Fluideingang 26 verschließt.
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Der Anker 20 ist über zwei Lagerfedern 84, 86 im Gehäuse 12 befestigt. Beide Lagerfedern 84, 86 sind hier durch Formfedern realisiert, wobei jeweils zwei übereinanderliegende Formfedern eine Lagerfeder 84, 86 bilden, wie in 5 zu erkennen ist. Diese Anordnung bewirkt eine höhere Dämpfung der Schwingungsbewegung. Außerdem lässt sich so der Wert der von den Lagerfedern 84, 86 in Schließstellung erzeugten Rückstellkraft einfach vorgeben
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Die Formfedern der Lagerfedern 84 und 86 unterscheiden sich hier in ihrer Form. Die fluideingangsseitigen Formfedern, die die Lagerfeder 86 bilden, weisen eine mittige Durchgangsöffnung 88 auf, deren Rand zwischen einer Unterseite des Unterteils 72 und einer Schulter 90 der Hülse 78 geklemmt ist, wodurch der Anker 20 an der Lagerfedern 86 fixiert ist.
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An der kernseitigen Lagerfedern 84 ist der Anker 20 in diesem Beispiel durch die Anlage einer am Oberteil 70 ausgebildeten Schulter 92 an radial inneren Vorsprüngen 94 der Formfedern gehalten.
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An ihren radialen Außenumfängen sind die Lagerfedern 84, 86 jeweils auf geeignete Weise fest mit der Innenseite des Gehäuses verbunden. Beide Lagerfedern 84, 86 sind daher an ihrem Außenumfang axial unverschieblich im Gehäuse 12 gehalten, können sich aber in ihrem Zentrum flexibel entlang der Axialrichtung A bewegen, sodass sich der Anker 20 entlang der Axialrichtung A verschieben kann. In Radialrichtung r sind hingegen sämtliche Formfedern so steif ausgebildet, dass der Anker 20 keinen Bewegungsspielraum in Radialrichtung r hat, sodass die Luftspalte 40, 42 schmal gehalten werden können.
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Die beiden Lagerfedern 84, 86 sind in Axialrichtung A betrachtet auf beiden Seiten des Ankers 20 in einem möglichst großen axialen Abstand angeordnet, was ein Verkippen des Ankers 20 in Bezug auf die Axialrichtung A verhindert.
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Die beiden Formfedern, die die fluideingangsseitige Lagerfeder 86 bilden, sind hier gleich geformt, wobei eine der Formfedern um 180° senkrecht zur Axialrichtung A gegenüber der anderen Formfeder gedreht angeordnet ist. Im Ermessen des Fachmanns kann natürlich für die Formfedern jede geeignete Form gewählt werden.