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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung einer Schadensmeldung gemäß dem Patentanspruch 1.
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Die Erfindung ist insbesondere für die Anwendung in Versicherungssystemen vorgesehen. Bei Versicherungssystemen werden Schadensmeldungen von einem Versicherungsnehmer an ein Versicherungsunternehmen übermittelt. Schadensmeldungen umfassen unter anderem Informationen über einen Versicherungsgegenstand, den Ort und den Zeitpunkt eines Schadens, eine Polizzennummer, Personendaten des Versicherungsnehmers, Informationen über am Schadenshergang beteiligte Personen, und, unter Umständen, Fotos des Schadens am Versicherungsgegenstand. Der Ort und der Zeitpunkt des Schadens sowie die Angabe von personenbezogenen Daten anderer beteiligter Personen sind insbesondere im Fall von Schadensmeldungen im Bereich von KFZ Versicherungen essenziell. Herkömmlicherweise erfolgt die Übermittlung von Schadensmeldungen auf postalischem Weg oder per E-Mail.
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Diese herkömmlichen Übermittlungsmethoden weisen jedoch den Nachteil auf, dass durch die Vielzahl an zu erfassenden Daten häufig der Fall eintritt, dass wichtige Informationen durch den Versicherungsnehmer nicht, fehlerhaft, oder nur unvollständig übermittelt werden. Besonders nachteilig ist hierbei, dass dies einen hohen Verwaltungsaufwand für das Versicherungsunternehmen zur Folge hat, da diese fehlenden Informationen durch einen Sachbearbeiter des Versicherungsunternehmens nachträglich beim Versicherungsnehmer eingefordert werden müssen. Des Weiteren ergibt sich der Nachteil, dass das Versicherungsunternehmen nicht die Möglichkeit hat, die vom Versicherungsnehmer angegebenen Daten, insbesondere in Bezug auf Ort, Zeit und Datum, zu überprüfen. Diese könnten jedoch relevant für eine Entscheidung über die Deckung des Schadens sein.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, mit welchem die genannten Nachteile vermieden werden können, mit welchem die Erstellung zuverlässiger und richtiger Schadensmeldungen unterstützt werden
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Erfindungsgemäß wird dies durch die Merkmale des Patentanspruches 1 erreicht.
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Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass der Ort des Schadens sowie die Anwesenheit des betreffenden Versicherungsgegenstandes am Ort des Schadens zuverlässig ermittelt werden kann, wodurch die Angaben zuverlässiger werden, eine Fälschung von Schadensmeldungen erschwert wird und die Bearbeitung der Schadensfälle sich wesentlich einfacher gestaltet.
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Weiters ist ein Computerprogrammprodukt gemäß dem Patentanspruch 10 vorgesehen.
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Weiters ist ein System zur Erzeugung einer Schadensmeldung gemäß dem Patentanspruch 11 vorgesehen.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher ein System zur Erzeugung einer Schadensmeldung anzugeben, mit welchem die genannten Nachteile vermieden werden können, mit welchem die Erstellung zuverlässiger und richtiger Schadensmeldungen unterstützt wird.
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Die Vorteile des Systems entsprechen den Vorteilen des Verfahrens.
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Die Unteransprüche betreffen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Ausdrücklich wird hiermit auf den Wortlaut der Patentansprüche Bezug genommen, wodurch die Ansprüche an dieser Stelle durch Bezugnahme in die Beschreibung eingefügt sind und als wörtlich wiedergegeben gelten.
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Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die beigeschlossenen Zeichnungen, in welchen lediglich bevorzugte Ausführungsformen beispielhaft dargestellt sind, näher beschrieben. Dabei zeigt:
- 1 eine erste bevorzugte Ausführungsform des Systems als schematische Darstellung; und
- 2 eine zweite bevorzugte Ausführungsform des Systems als schematische Darstellung.
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Die 1 und 2 zeigen bevorzugte Ausführungsformen eines Systems für ein Verfahren zur Erzeugung einer Schadensmeldung, wobei eine erste Identifikationsmarke 2 mit einer maschinenlesbaren ersten Identifikationsinformation an einem, insbesondere als Fahrzeug ausgebildeten, ersten Versicherungsgegenstand angebracht ist, wobei bei einem Schadensfall des ersten Versicherungsgegenstandes eine Erfassung der Schadensmeldung durch einen Benutzer mittels eines, auf einer mobilen Rechnereinheit 3 ausgeführten Verarbeitungsprogramms erfolgt, wobei die erste Identifikationsinformation der ersten Identifikationsmarke 2 von der mobilen Rechnereinheit 3 ausgelesen wird, wobei von der mobilen Recheneinheit 3 eine aktuelle Standortsinformation erstellt wird, wobei das Verarbeitungsprogramm aus der ersten Identifikationsinformation, der aktuellen Standortsinformation und von dem Benutzer angegebenen Informationen als Schadensmeldung einen signierten Datensatz erstellt, und der signierte Datensatz an eine Datenannahmeschnittstelle 8 übermittelt wird.
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Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass der Ort des Schadens sowie die Anwesenheit des betreffenden Versicherungsgegenstandes am Ort des Schadens zuverlässig ermittelt werden kann, wodurch die Angaben zuverlässiger werden, eine Fälschung von Schadensmeldungen erschwert wird und die Bearbeitung der Schadensfälle sich wesentlich einfacher gestaltet.
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Weiters ist ein Computerprogrammprodukt umfassend das Verarbeitungsprogramm vorgesehen, welches bei einer Ausführung die beschriebenen Verarbeitungsschritte durchführt. Das Computerprogrammprodukt kann in Form einer mobilen Applikation oder einer browsergestützten Webapplikation zur Verfügung gestellt werden.
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Weiters ist ein System zur Erzeugung einer Schadensmeldung vorgesehen, umfassend eine, an einem Versicherungsgegenstand anbringbare erste Identifikationsmarke 2 mit einer maschinenlesbaren ersten Identifikationsinformation, sowie einer mobilen Rechnereinheit 3 mit einem ausführbaren Verarbeitungsprogramm, wobei die mobile Rechnereinheit 3 ausgebildet ist die erste Identifikationsinformation der ersten Identifikationsmarke 2 auszulesen, eine aktuelle Standortsinformation zu erstellen, und anhand der ersten Identifikationsinformation, der aktuellen Standortsinformation und von einem Benutzer angegebenen Informationen als Schadensmeldung einen signierten Datensatz zu erstellen und an eine Datenannahmeschnittstelle 8 zu übermitteln.
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Die Identifikationsmarke 2 kann dem Benutzer bei dem Abschluss einer Versicherung übergeben werden, welcher die Identifikationsmarke 2 dann an dem Versicherungsgegenstand anzubringen hat.
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Der Versicherungsgegenstand kann besonders bevorzugt ein Fahrzeug sein, da bei einem Fahrzeug der Ort eines Unfalls von besonderer Bedeutung ist.
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Das Fahrzeug kann insbesondere ein einspuriges oder mehrspuriges KFZ sein. Auf der Identifikationsmarke 2 ist eine eindeutige erste Identifikationsinformation enthalten, welchem dem Benutzer, Polizzennummer und/oder Fahrzeugnummer zuordenbar ist.
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Die Erfassung der Schadensmeldung erfolgt mittels eines Verarbeitungsprogramms, welches auf der mobilen Rechnereinheit 3, wie beispielsweise einem Smartphone oder einem Tablet, ausgeführt wird. Das Verarbeitungsprogramm, beispielsweise in Form einer mobilen Applikation, führt den Versicherungsnehmer als Benutzer bevorzugt schrittweise durch die Erfassung der Schadensmeldung. Hierdurch wird der Vorteil erreicht, dass keine Information vergessen oder ausgelassen werden kann. Das Verarbeitungsprogramm erstellt aus den Informationen, welche der Versicherungsnehmer angibt, einen Datensatz. Zusätzlich wird von der mobilen Rechnereinheit 3 eine Ortsinformation erstellt und die erste Identifikationsinformation ausgelesen, und anhand dieser Daten ein signierter Datensatz erstellt. Hierdurch wird der Vorteil erreicht, dass bei der Signierung Ort des Schadens sowie die Anwesenheit des ersten Fahrzeuges durch den Versicherungsnehmer unveränderbar erfasst werden können. Anschließen wird dieser Datensatz signiert.
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Im Anschluss übermittelt die mobile Rechnereinheit 3 den signierten Datensatz an eine Datenannahmeschnittstelle des Versicherungsunternehmens, wodurch der Vorteil einer schnellen und unkomplizierten Übermittlung erreicht wird.
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Die Übermittlung des signierten Datensatzes kann unmittelbar erfolgen, insbesondere wenn ein Datennetzwerk 7 vorhanden ist. Sofern kein Datennetzwerk 7 vorhanden ist, kann der signierte Datensatz an der mobilen Rechnereinheit 3 abgespeichert werden, und erst zu einem späteren Zeitpunkt übermittelt werden.
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Die aktuelle Ortsinformation kann insbesondere dann erstellt werden, wenn die erste Identifikationsinformation erfasst wurde.
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Weiters kann vorgesehen sein, dass von der mobilen Recheneinheit 3 eine aktuelle Zeitinformation erstellt, und dem signierten Datensatz beigefügt wird. Hierdurch kann zusätzlich zum Ort auch der Zeitpunkt der Erstellung der Schadensmeldung fälschungssicher erfasst werden.
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Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die Identifikationsmarke 2 in einem versperrbaren Raum des ersten Versicherungsgegenstandes angebracht wird. Der versperrbare Raum des ersten Versicherungsgegenstandes kann insbesondere eine versperrbare Fahrgastzelle sein oder, im Falle eines einspurigen Fahrzeuges, eine versperrbare Transportbox sein. Im Fall von Kraftfahrzeugversicherungen kann dies beispielsweise im Handschuhfach des versicherten Fahrzeugs erfolgen, um diesen vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Die erste Identifikationsmarke 2 kann insbesondere derart ausgebildet sein, dass ein Zugriff auf die erste Identifikationsinformation nur durch einen Zugriff auf den versperrbaren Raum des ersten Versicherungsgegenstandes möglich ist. Dadurch kann ein Auslesen der ersten Identifikationsinformation durch einen Unbefugten verhindert werden.
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Weiters kann vorgesehen sein, dass die erste Identifikationsmarke 2 am ersten Versicherungsgegenstand nicht-zerstörungsfrei lösbar angeklebt ist. Hierbei kann durch gezielte Schwächungen oder Schnitten in der Identifikationsmarke 2 diese derart ausgebildet sein, dass diese nach einem Ankleben nicht mehr gelöst werden kann, ohne zerstört zu werden. Diese Technik ist beispielsweise auch von Prüfplaketten oder Vignetten bekannt. Dadurch kann verhindert werden, dass die Identifikationsmarke 2 an einem anderen als dem vorgesehenen Versicherungsgegenstand angebracht wird.
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Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die erste Identifikationsinformation zur Signierung des signierten Datensatzes verwendet wird. Hierbei kann die Identifikationsinformation direkt oder in verschlüsselter Form zur Signierung des Datensatzes mit der Schadensmeldung verwendet werden. Die erste Identifikationsinformation kann hierbei einen ersten Signaturschlüssel zur Signierung ausbilden. Dadurch kann die erste Informationsmarke 2 ausreichend sein, um den Datensatz zu signieren.
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In einer alternativen Ausführungsvariante kann der erste Signaturschlüssel auch in Form eines TAN Codes, per SMS oder Pushnachricht an die mobile Rechnereinheit 3 übermittelt werden.
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Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die erste Identifikationsmarke 2 einen ersten gesicherten integrierten Schaltkreis mit einer ersten Kommunikationsvorrichtung 5 zur Kommunikation mit der mobilen Recheneinheit 3 und einem ersten Datenspeicher 4 mit der ersten Identifikationsinformation enthält. Die Reichweite der ersten Kommunikationsvorrichtung 5 kann hierbei kleiner 10 cm sein. Durch die Ausbildung der ersten Identifikationsmarke 2 als gesicherter integrierten Schaltkreis ist diese besonders gut geeignet die Identifikationsinformation in Form eines ersten Signaturschlüssels bereitzustellen.
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Besonders bevorzugt kann ein Verfahren zur Erzeugung einer Schadensmeldung vorgesehen sein, wobei ein erster gesicherter integrierter Schaltkreis mit einem ersten Verschlüsselungselement 4 sowie einer ersten Kommunikationsvorrichtung 5 an dem Versicherungsgegenstand angebracht ist, wobei eine Erfassung der Schadensmeldung mittels des Verarbeitungsprogramms, welches auf der mobilen Rechnereinheit 3 ausgeführt wird, erfolgt, und das Verarbeitungsprogramm aus von einem Benutzer angegebenen Informationen einen Datensatz erstellt, wobei nach Abschluss der Erstellung des Datensatzes der Benutzer eine Kommunikationseinheit 6 der mobilen Rechnereinheit 3 mit der ersten Kommunikationsvorrichtung 5 verbindet, die erste Kommunikationsvorrichtung 5 einen ersten Signaturschlüssel vom ersten Verschlüsselungselement 4 an die Kommunikationseinheit 6 der mobilen Rechnereinheit 3 übermittelt, und das Verarbeitungsprogramm den Datensatz mit dem ersten Signaturschlüssel signiert, wobei bei der Signatur des Datensatzes mit dem ersten Signaturschlüssel sowohl der Standort des mobilen Rechnersystems 3 als auch der Zeitpunkt der Signatur erfasst und im Datensatz gespeichert werden, und abschließend die Kommunikationseinheit 6 den signierten Datensatz über ein Datennetzwerk 7 an eine erste Datenannahmeschnittstelle 8 übermittelt.
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Hierfür kann ein System 1 zur signierten Übermittlung eines Datensatzes verwendet werden, wobei das System 1 einen ersten gesicherten integrierten Schaltkreis, sowie die mobile Rechnereinheit 3 umfasst, wobei der erste gesicherte integrierte Schaltkreis 2 ein erstes Verschlüsselungselement 4, sowie eine erste Kommunikationsvorrichtung 5 umfasst, und der erste Verschlüsselungselement 4 den ersten Signaturschlüssel enthält, die mobile Rechnereinheit 3 eine Kommunikationseinheit 6 umfasst und dazu ausgebildet ist, das Verarbeitungsprogramm abzuarbeiten, und die Kommunikationseinheit 6 mit der ersten Kommunikationsvorrichtung 5 verbindbar sowie mit dem Datennetzwerk 7 verbunden ist, und das Datennetzwerk 7 mit einer ersten Datenannahmeschnittstelle 8 verbunden ist, das Verarbeitungsprogramm den Datensatz erstellt, die erste Kommunikationsvorrichtung 5 den ersten Signaturschlüssel vom ersten Verschlüsselungselement 4 an die Kommunikationseinheit 6 übermittelt, das Verarbeitungsprogramm den Datensatz mit dem ersten Signaturschlüssel signiert, und die Kommunikationseinheit 6 den signierten Datensatz über das Datennetzwerk 7 an die erste Datenannahmeschnittstelle 8 übermittelt.
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Die als erster gesicherter integrierter Schaltkreis ausgebildete erste Identifikationsmarke 2 umfasst besonders bevorzugt ein erstes Verschlüsselungselement 4 und eine erste Kommunikationsvorrichtung 5. Das erste Verschlüsselungselement 4 stellt in der bevorzugten Ausführungsvariante einen schreibgeschützten Speicher dar, welcher die erste Identifikationsinformation, insbesondere in Form eines ersten Signaturschlüssels, enthält. Die erste Kommunikationsvorrichtung 5 ist in der bevorzugten Ausführungsvariante als RFID-Transponder oder NFC-Antenne ausgeführt, bzw. genügt dem ISO/IEC 14443 Standard. Diese Ausführung bietet den Vorteil, dass derartige Vorrichtungen in verschiedenen Trägerelementen, wie beispielsweise in Kunststoff-, oder Klebefolien eingebettet werden können und eine kontaktlose Datenübertragung bereitstellen. Hierdurch kann der erste gesicherte integrierte Schaltkreis 2 in einer Vielzahl von verschiedenen Formen, wie beispielsweise als Chipkarte oder aufklebbare Folie, bereitgestellt werden, welche an einem Versicherungsgegenstand angebracht werden können. Es sei erwähnt, dass die Erfindung zur Anwendung für sämtliche Sachversicherungen vorgesehen sein kann und die beschriebene Ausführungsform zur Anwendung in Bezug auf KFZ-Versicherungen nur beispielhaft zu verstehen ist.
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Die mobile Rechnereinheit 3 ist in der bevorzugten Ausführungsvariante als Smartphone ausgeführt. In alternativen Ausführungsvarianten kann diese beispielsweise einen Tabletcomputer oder einen Laptop darstellen. Die mobile Rechnereinheit 3 führt ein Verarbeitungsprogramm aus und umfasst eine Kommunikationseinheit 6, welche mit der ersten Kommunikationsvorrichtung 5 verbindbar ist. Die Kommunikationseinheit 6 stellt hierbei verschiedene Datenschnittstellen der mobilen Rechnereinheit 3, wie beispielsweise RFID-Schnittstellen, NFC-Schnittstellen und Mobilfunk-Datennetzanbindungen dar. Es sei erwähnt, dass in das Verarbeitungsprogramm auch eine digitale Polizze integriert sein kann.
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Das Verarbeitungsprogramm führt einen Benutzer bevorzugt durch einen Prozess zur Erfassung einer Schadensmeldung. Hierbei erstellt das Verarbeitungsprogramm den Datensatz, welcher für ein Versicherungsunternehmen notwendige Informationen enthält um einen vorliegenden Schadensfall zu bearbeiten. Dies bietet den Vorteil, dass durch die schrittweise Abarbeitung der Schadensmeldung durch das Verarbeitungsprogramm alle für den konkreten Schadensfall notwendigen Informationen vom Benutzer eingeholt werden, ohne dass durch diesen ein Schritt übersprungen werden kann. Das Verarbeitungsprogramm stellt hierfür für verschiedene Schadensfälle vorgefertigte Schadensmeldungen bereit, wodurch genau jene Informationen abgefragt werden, welche für den vorliegenden Schadensfall notwendig sind. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass der Benutzer nicht durch unnötige Eingabeaufforderungen verwirrt wird und eine genaue Darstellung des Schadensfalls durch den Benutzer auf einfachem Weg bereitgestellt werden kann.
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Nach Abschluss der Erstellung des Datensatzes verbindet der Benutzer vorzugsweise die Kommunikationseinheit 6 der mobilen Rechnereinheit 3 mit der ersten Kommunikationsvorrichtung 5. Hierbei übermittelt die erste Kommunikationsvorrichtung 5 den ersten Signaturschlüssel vom ersten Verschlüsselungselement 4 an die Kommunikationseinheit 6 der mobilen Rechnereinheit 3, und das Verarbeitungsprogramm signiert den Datensatz mit dem ersten Signaturschlüssel. Besonders vorteilhaft ist hierbei, dass bei der Signatur des Datensatzes mit dem ersten Signaturschlüssel sowohl der Standort des mobilen Rechnersystems 3, beispielsweise mittels Ortungsdiensten, welche durch ein Smartphone bereitgestellt werden, als auch der Zeitpunkt der Signatur erfasst und im Datensatz gespeichert werden können. Hierdurch werden sowohl Ort als auch Zeitpunkt der Signatur durch den Benutzer unveränderbar dem Versicherungsunternehmen zur Verfügung gestellt.
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Die Kommunikationseinheit 6 ist des Weiteren vorzugsweise mit einem Datennetzwerk 7, wie beispielsweise dem Internet, verbunden. Das Versicherungsunternehmen stellt eine erste Datenannahmeschnittstelle 8 bereit, welche ebenfalls mit dem Datennetzwerk 7 verbunden ist, wobei die Kommunikationseinheit 6 den signierten Datensatz an die erste Datenannahmeschnittstelle 8 über das Datennetzwerk 7 übermittelt. Die erste Datenannahmeschnittstelle 8 trifft aufgrund der im Datensatz enthaltenen Informationen, wie beispielsweise einer Polizzennummer, einem KFZ Kennzeichen, usw., eine Zuordnung des Datensatzes zu einer bestehenden Versicherungspolizze. Hierdurch wird die Abwicklung der Schadensberichterstattung automatisiert. Diese Informationen können in einer Ausführungsvariante auch im ersten Verschlüsselungselement 4 enthalten sein und bei der Signatur an die mobile Rechnereinheit 3 übermittelt und in den Datensatz aufgenommen werden. Besonders vorteilhaft ist hierbei, dass dem Benutzer bei der Bereitstellung dieser Informationen somit kein Fehler unterlaufen kann.
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Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass der erste gesicherte integrierte Schaltkreis bei einer Abfrage durch mobile Rechnereinheit 3 einen, die erste Identifikationsinformation enthaltenden aber sich bei jeder Abfrage verändernden ersten Schlüssel an die mobile Rechnereinheit 3 übermittelt, und dass der erste Schlüssel zur Signierung des signierten Datensatzes verwendet wird. Hierbei ist der erste gesicherte integrierte Schaltkreis derart ausgebildet, dass dieser anhand der ersten Identifikationsinformation einen ersten Schlüssel bildet, welcher sich aber bei jeder Abfrage ändert. Der erste Schlüssel kann insbesondere als erster Signaturschlüssel verwendet werden. Dadurch wird bei jeder Abfrage ein neuer, einmaliger Schlüssel erstellt, sodass eine Signierung mit einem vorangegangenen Schlüssel als Fälschung erkannt werden kann. Hierbei kann eine Verifizierungsstelle 9 anhand des ersten Schlüssels die erste Identifikationsinformation auslesen. Dadurch kann verhindert werden, dass ein Signaturschlüssel unbefugterweise kopiert wird.
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Weiters kann vorgesehen sein, dass die erste Identifikationsmarke 2 die erste Identifikationsinformation als maschinenlesbaren aufgedruckten Code aufweist. Der Code kann insbesondere als Strichcode, 2D-Barcode oder QR-Code ausgebildet sein.
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Es kann insbesondere vorgesehen sein, dass die erste Identifikationsinformation ausschließlich als maschinenlesbarer aufgedruckter Code auf der ersten Identifikationsmarke 2 vorhanden ist.
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Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass der maschinenlesbare aufgedruckte Code redundant zu dem ersten gesicherten integrierten Schaltkreis verwendet wird. In der bevorzugten Ausführungsvariante kann dabei der erste Signaturschlüssel in der Form von maschinenlesbarem Code, wie beispielsweise einem QR-Code, zur Verfügung gestellt werden. Dieser kann ebenfalls genutzt werden, um weitere Informationen wie beispielsweise die Polizzennummer, das KFZ-Kennzeichen, usw. bereitzustellen. Dies bietet den Vorteil, dass auch im Fall einer Beschädigung der ersten Kommunikationsvorrichtung 5 die Signatur des Datensatzes durchgeführt werden kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsvariante enthält das erste Verschlüsselungselement 4 des Weiteren einen ersten Zugriffsschlüssel. Durch Übermittlung dieses ersten Zugriffsschlüssels an die erste Kommunikationsvorrichtung 5 ist es möglich den ersten Signaturschlüssel des ersten Verschlüsselungselements 4 zu modifizieren oder durch einen neuen ersten Signaturschlüssel zu ersetzen. Hierdurch wird der Vorteil geschaffen, dass der erste gesicherte integrierte Schaltkreis durch Aufspielung eines neuen ersten Signaturschlüssels für einen neuen Versicherungsgegenstand weiterverwendbar ist. Des Weiteren können mittels des ersten Zugriffsschlüssels weitere Informationen, wie beispielsweise eine Polizzennummer eines Versicherungsvertrages, auf das erste Verschlüsselungselement 4 aufgespielt werden. Dies geschieht in der Regel durch das Versicherungsunternehmen.
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Des Weiteren ist in der bevorzugten Ausführungsvariante eine Verifizierungsstelle 9 bereitgestellt, welche ebenfalls mit dem Datennetzwerk 7 verbunden ist. Die Verifizierungsstelle 9 beinhaltet eine Datenbank an Identifikationsinformationen, Signaturschlüsseln und Zugriffsschlüsseln. Im Anschluss an die Übermittlung des signierten Datensatzes an die erste Datenannahmeschnittstelle 8 übermittelt diese den zur Signatur verwendeten ersten Signaturschlüssel an die Verifizierungsstelle 9, welche eine gesonderte, unabhängige Verifizierung von diesem durchführt. Hierdurch wird der Vorteil erreicht, dass durch die Verifizierungsstelle 9 eine zusätzliche Sicherheitseinrichtung bereitgestellt wird, die eine Fälschung des ersten Signaturschlüssels verhindert.
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Des Weiteren kann das Versicherungsunternehmen den ersten Zugriffsschlüssel für das erste Verschlüsselungselement 4 und einen neuen ersten Signaturschlüssel von dieser Verifizierungsstelle 9 erhalten, um den ersten gesicherten integrierten Schaltkreis 2 für eine weitere Verwendung vorzubereiten und weitere Informationen auf das erste Verschlüsselungselement 4 aufzuspielen. Der erste gesicherte integrierte Schaltkreis 2 wird außerdem vor seiner Auslieferung an das Versicherungsunternehmen bzw. den Versicherungsnehmer von dieser Verifizierungsstelle 9 unter Verwendung eines universellen Masterschlüssels mit dem ersten Zugriffsschlüssel und dem ersten Signaturschlüssel versehen. Dem Versicherungsnehmer wird der erste integrierte Schaltkreis 2, beispielsweise nach Abschluss einer Versicherung, gemeinsam mit der Versicherungspolizze zugesandt.
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Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass eine zweite Identifikationsmarke 10 mit einer maschinenlesbaren zweiten Identifikationsinformation an einem, insbesondere als Fahrzeug ausgebildeten, zweiten Versicherungsgegenstand angebracht ist, wobei bei einem Schadensfall des ersten Versicherungsgegenstandes mit dem zweiten Versicherungsgegenstand zur Erstellung der Schadensmeldung die zweite Identifikationsinformation von der mobilen Rechnereinheit 3 ausgelesen wird, und die zweite Identifikationsinformation in den signierten Datensatz aufgenommen wird. Dadurch kann bei einem Schadensfall mit zwei Versicherungsgegenständen, insbesondere ein Unfall zwischen zwei Fahrzeugen, ein einzelner Datensatz für die Schadensmeldung erstellt werden, wobei sichergestellt wird, dass beide Versicherungsgegenstände tatsächlich am Ort des Unfalls waren.
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Die zweite Identifikationsmarke 10 kann wie die erste Identifikationsmarke 2 ausgebildet sein. Die zweite Identifikationsinformation kann als zweiter Signaturschlüssel ausgebildet sein.
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2 stellt ein System 1 gemäß 1 dar, welches um, als zweiten gesicherten integrierten Schaltkreis ausgebildeten zweite Identifikationsmarke 10, sowie eine zweite Datenannahmeschnittstelle 11 erweitert ist, welche ebenfalls mit dem Datennetzwerk 7 verbunden ist. Der zweite gesicherte integrierte Schaltkreis ist analog zum ersten gesicherten integrierten Schaltkreis aufgebaut und beinhaltet ein zweites Verschlüsselungselement 12 sowie eine zweite Kommunikationsvorrichtung 13. Das zweite Verschlüsselungselement 12 enthält einen zweiten Signaturschlüssel sowie einen zweiten Zugriffsschlüssel. Des Weiteren können zusätzliche Informationen, wie Versicherungsnummer, Routinginformationen, usw. in den Verschlüsselungselementen 4 und 12 enthalten sein, welche durch das jeweilige Versicherungsunternehmen mittels der Zugriffsschlüssel aufgespielt werden.
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Liegt ein Schaden an zwei unterschiedlichen Versicherungsgegenständen verschiedener Versicherungsnehmer aufgrund eines gemeinsamen Schadensereignisses vor, bietet das System 1 gemäß 2 die Möglichkeit, den Datensatz durch Verbindung der Kommunikationseinheit 6 mit der ersten Kommunikationsvorrichtung 5 und anschließend der zweiten Kommunikationsvorrichtung 13, oder in umgekehrter Reihenfolge, zu signieren. Hierbei wird sowohl der erste Signaturschlüssel, als auch der zweite Signaturschlüssel vom ersten Verschlüsselungselement 4 bzw. vom zweiten Verschlüsselungselement 12 mittels der ersten Kommunikationsvorrichtung 5 bzw. der zweiten Kommunikationsvorrichtung 13 an die Kommunikationseinheit 6 übermittelt, und der Datensatz wird mit dem ersten und dem zweiten Signaturschlüssel durch das Verarbeitungsprogramm signiert. Im Anschluss wird der signierte Datensatz über das Datennetzwerk 7 durch die Kommunikationseinheit 6 sowohl an die erste Datenannahmeschnittstelle 8 als auch die zweite Datenannahmeschnittstelle 11 übermittelt. Sind beide Versicherungsnehmer beim selben Versicherungsunternehmen versichert, entfällt die zweite Datenannahmeschnittstelle 11 und der mit beiden Signaturschlüsseln signierte Datensatz wird nur an die erste Datenannahmeschnittstelle 8 übermittelt. Der erste gesicherte integrierte Schaltkreis und der zweite gesicherte integrierte Schaltkreis enthalten hierfür die zusätzlichen Routinginformationen, welche ebenfalls bei der Signatur des Datensatzes mit der Schadensmeldung an die mobile Rechnereinheit 3 übertragen werden, und von dem Verarbeitungsprogramm genutzt werden, um den signierten Datensatz an die korrekte Datenannahmeschnittstelle 8 und 11 zu übermitteln. Dies ergibt den Vorteil, dass auch bei einem Schadensereignis mit mehreren betroffenen Versicherungsnehmern eine automatisierte Signatur und Übermittlung des Schadensberichts an die beteiligten Versicherungsunternehmen realisiert werden kann. Des Weiteren kann auch hierbei Ort und Zeitpunkt der Signatur erfasst werden.
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Die Datenannahmeschnittstellen 8 und 11 übermitteln im Anschluss analog zum System 1 aus 1 den ersten Signaturschlüssel und den zweiten Signaturschlüssel an die Verifizierungsstelle 9, welche eine unabhängige Verifizierung durchführt. Hierdurch wird der Vorteil erreicht, dass durch die Verifizierungsstelle 9 wiederum eine zusätzliche Sicherheitseinrichtung bereitgestellt wird, die eine Fälschung der Signaturschlüssel verhindert.
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Sowohl die erste Identifikationsmarke 2 als auch die zweite Identifikationsmarke 2 können gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante auf einer Klebefolie bereitgestellt sein. Hierdurch ergibt sich wiederum der Vorteil, dass diese an einer Vielzahl von unterschiedlichen Positionen an einem Versicherungsgegenstand angebracht werden können. Besonders bevorzugt ist hierbei eine Positionierung an einer nur durch den Benutzer des Systems 1 zugänglichen Stelle. Hierdurch kann auf vorteilhafte Weise Missbrauch verhindert werden.
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Des Weiteren können sowohl der erste Signaturschlüssel, als auch der zweite Signaturschlüssel in Form eines maschinenlesbaren Codes, wie beispielsweise einem QR-Code, auf den beiden gesicherten integrierten Schaltkreisen bereitgestellt sein. In einer weiteren alternativen Ausführungsvariante können der erste Signaturschlüssel bzw. der zweite Signaturschlüssel auch in Form eines TAN Codes an die mobile Rechnereinheit 3 übermittelt werden. Dies bietet den Vorteil, dass auch im Fall einer Beschädigung der ersten Kommunikationsvorrichtung 5 bzw. der zweiten Kommunikationsvorrichtung 13 die Signatur des Datensatzes durchgeführt werden kann.
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Das zweite Verschlüsselungselement 12 enthält, analog zum ersten Verschlüsselungselement 4, einen zweiten Zugriffsschlüssel, dessen Übermittlung an die zweite Kommunikationsvorrichtung 13 es ermöglicht, den zweiten Signaturschlüssel zu modifizieren oder durch einen neuen zweiten Signaturschlüssel zu ersetzen. Des Weiteren können hierdurch die oben angeführten Routinginformationen, sowie weitere im zweiten Verschlüsselungselement 12 gespeicherte Daten modifiziert werden. Hierdurch wird der Vorteil geschaffen, dass der zweite gesicherte integrierte Schaltkreis durch Aufspielung eines neuen zweiten Signaturschlüssels für einen neuen Versicherungsgegenstand weiterverwendbar ist.
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Es sind ebenfalls Ausführungsvarianten mit zusätzlichen Identifikationsmarke 2,10 und zusätzlichen Datenannahmeschnittstellen 8, 11 denkbar, wobei derartige Erweiterungen des Systems, für den Fachmann leicht erkennbar, analog zu dem unter 2 beschriebenen System 1 durchführbar sind.