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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeugschloss gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Das in Rede stehende Kraftfahrzeugschloss findet Anwendung bei allen Arten von Verschlusselementen eines Kraftfahrzeugs. Dazu gehören insbesondere Seitentüren, Hecktüren, Heckklappen, Heckdeckel oder Motorhauben. Diese Verschlusselemente können grundsätzlich auch nach Art von Schiebetüren ausgestaltet sein.
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Das bekannte Kraftfahrzeugschloss (
DE 10 2004 058 343 A1 ), von dem die Erfindung ausgeht, ist mit den üblichen Schließelementen „Schlossfalle“ und „Sperrklinke“ ausgestattet, die jeweils schwenkbar an einem metallischen Schließblech gelagert sind. In einer Schließstellung wechselwirkt die Schlossfalle mit einem als Schließbolzen ausgestalteten Schließteil. Dabei wird die Schlossfalle von der Sperrklinke gegen eine Verstellung in deren Öffnungsrichtung gesperrt.
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Im Crashfall, beispielsweise bei einer Kollision, die mit einem Aufprall auf das betreffende Verschlusselement verbunden ist, kommt es zu besonders hohen Haltekräften zwischen dem Schließteil und der Schlossfalle. Die Folge ist eine Verformung des Schließblechs, die nicht selten dazu führt, dass der sperrende Eingriff zwischen Schlossfalle und Sperrklinke aufgehoben wird, so dass die Haltewirkung des Kraftfahrzeugschlosses nicht mehr besteht. Die Folge ist ein unkontrolliertes Öffnen des Verschlusselements, was regelmäßig mit einem Verletzungsrisiko der Insassen des Kraftfahrzeugs verbunden ist.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, das bekannte Kraftfahrzeugschloss derart auszugestalten und weiterzubilden, dass die Haltewirkung des Kraftfahrzeugschlosses im Crashfall mit geringem Aufwand verbessert wird.
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Das obige Problem wird bei einem Kraftfahrzeugschloss gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
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Wesentlich ist die grundsätzliche Überlegung, eine Verformung des Schließblechs, wie sie durch einen Crashfall verursacht sein kann, zu nutzen, um die Schlossfalle zu blockieren.
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Im Einzelnen wird vorgeschlagen, dass das Schließblech eine Blockierkontur und die Schlossfalle eine Gegenkontur aufweisen, die im Normalfall, also bei unverbogenem Schließblech, außer Eingriff voneinander stehen und die durch eine vorbestimmte, insbesondere auf einen Crashfall zurückgehende, Verbiegung des Schließblechs in blockierenden Eingriff miteinander bringbar sind, wodurch eine Verstellung der Schlossfalle in deren Öffnungsrichtung blockiert wird. Vorschlagsgemäß führt die vorbestimmte Verbiegung des Schließblechs also zu einer Blockierung der Verstellung der Schlossfalle in deren Öffnungsrichtung, und zwar unabhängig davon, ob die Sperrklinke noch in sperrendem Eingriff mit der Schlossfalle ist oder nicht.
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Mit der vorschlagsgemäßen Lösung wird die Haltewirkung des Kraftfahrzeugschlosses speziell im Crashfall verbessert. Besonders vorteilhaft ist dabei die Tatsache, dass diese Verbesserung der Haltewirkung nahezu ohne zusätzlichen Kostenaufwand realisierbar ist. Insbesondere lassen sich mit der vorschlagsgemäßen Lösung hohe Crashlasten aufnehmen, ohne dass ein erhöhter Materialeinsatz erforderlich ist.
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Bei der besonders bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 3 geht die vorbestimmte Verbiegung des Schließblechs darauf zurück, dass eine überhöhte Haltekraft über das Schließteil in das Kraftfahrzeugschloss eingeleitet wird. Damit ist die vorschlagsgemäße Lösung bei einer Vielzahl von Crashfällen wirksam.
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Die weiter bevorzugten Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 4 bis 9 betreffen bevorzugte Varianten betreffend die vorbestimmte Verbiegung des Schließblechs. Dabei zeigen die Ansprüche 8 und 9 besonders bevorzugte Alternativen für ein reproduzierbares Verbiegen des Schließblechs derart, dass sich die vorschlagsgemäße Blockierung der Schlossfalle im Crashfall einstellt.
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Die weiter bevorzugten Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 11 bis 17 betreffen bevorzugte Möglichkeiten für die Realisierung des blockierenden Eingriffs zwischen Schlossfalle und Schließblech im Crashfall. Bei der besonders bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 15 ist ein verschränkender Eingriff zwischen Schlossfalle und Schließblech vorgesehen, der gemäß Anspruch 16 sogar selbstsperrend ausgelegt sein kann. Durch eine selbstsperrende Auslegung gemäß Anspruch 16 lässt sich die vorschlagsgemäße Blockierung in besonders betriebssicherer Weise realisieren.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- 1 den Heckbereich eines Kraftfahrzeugs mit einem vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschloss a) im Normalfall und b) im Crashfall,
- 2 das Kraftfahrzeugschloss gemäß 1 im Normalfall in einer perspektivischen Darstellung und
- 3 das Kraftfahrzeugschloss gemäß 1 im Crashfall in einer perspektivischen Darstellung.
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In den Zeichnungen sind nur die diejenigen Komponenten dargestellt, die für die Erläuterung der Erfindung erforderlich sind. Entsprechend ist im Sinne einer hohen Übersichtlichkeit beispielsweise auf die Darstellung von Gehäuseteilen, von Lagerelementen o. dgl. verzichtet worden.
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Das vorschlagsgemäße Kraftfahrzeugschloss 1 ist für alle denkbaren Verschlusselemente eines Kraftfahrzeugs anwendbar. Insoweit darf auf die Ausführungen im einleitenden Teil der Beschreibung verwiesen werden. Vorliegend steht die Anwendung des Kraftfahrzeugschlosses 1 auf eine Heckklappe im Vordergrund, was nicht beschränkend zu verstehen ist. Alle Ausführungen zu einer Heckklappe gelten für alle anderen denkbaren Verschlusselemente entsprechend.
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Vorzugsweise ist das Kraftfahrzeugschloss 1 in oder an dem jeweiligen Verschlusselement 2, hier der Heckklappe, angeordnet. Grundsätzlich kann das Kraftfahrzeugschloss 1 aber auch in oder an der Kraftfahrzeugkarosserie angeordnet sein.
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Das vorschlagsgemäße Kraftfahrzeugschloss 1 ist mit einer Schlossfalle 3, einer Sperrklinke 4 sowie mit einem metallischen Schließblech 5 ausgestattet. Das Schließblech 5 ist vorzugsweise aus einem Stahlblech gebildet.
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Die Schlossfalle 3 ist um eine geometrische Schlossfallenachse 3a an dem Schließblech 5 schwenkbar gelagert. Hierfür ist der Schlossfalle 3 eine entsprechende Lageranordnung 6 zugeordnet. Die Sperrklinke 4 dagegen ist um eine geometrische Sperrklinkenachse 4a an dem Schließblech 5 schwenkbar gelagert. Hierfür ist der Sperrklinke 4 ebenfalls eine entsprechende Lageranordnung 7 zugeordnet. Die Lageranordnung 6 der Schlossfalle 3 und die Lageranordnung 7 der Sperrklinke 4 sind über ein Verstärkungsblech 8 miteinander gekoppelt.
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Die Schlossfalle 3 steht in den Darstellungen gemäß den 2,3 in der Schließstellung, in der sie im montierten Zustand eine Haltekraft F auf ein Schließteil 9 ausübt. Das Schließteil 9 ist hier und vorzugsweise als Schließbügel ausgestaltet. Andere Varianten für das Schließteil 9 sind denkbar. Das Schließteil 9 ist bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel an der Kraftfahrzeugkarosserie angeordnet.
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Die Schlossfalle 3 ist ferner in eine nicht dargestellte Offenstellung schwenkbar, in der sie das Schließteil 9 freigibt. Ausgehend von der in 2 dargestellten Schließstellung der Schlossfalle 3 ergibt sich die Offenstellung durch ein Schwenken der Schlossfalle 3 im Gegenuhrzeigersinn.
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Die in der Schließstellung befindliche Schlossfalle 3 wird gegen eine Verstellung in deren Öffnungsrichtung 10 durch die Sperrklinke 4 gesperrt. Hierfür ist die Sperrklinke 4 in die dargestellte Einfallstellung bringbar. Dabei steht eine Sperrkontur 11 der Sperrklinke 4 in sperrendem Eingriff mit einer Hauptraste 12 der Schlossfalle 3.
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Ein Ausheben der Sperrklinke 4, in 2 ein Schwenken der Sperrklinke 4 im Gegenuhrzeigersinn in die in gestrichelter Linie dargestellte Aushebestellung, führt dazu, dass die Schlossfalle 3, nunmehr frei von der Sperrklinke 4, in Öffnungsrichtung 10 schwenken kann. Dadurch wird das Schließteil 9 freigegeben. Das Verschlusselement 2 lässt sich nun öffnen.
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Hier und vorzugsweise sind zwei Schließstellungen für die Schlossfalle 3 vorgesehen. Bei der in den 2,3 dargestellten Schließstellung handelt es sich um die Hauptschließstellung der Schlossfalle 3, in der die Schlossfalle 3 über ihre Hauptraste 12 mit der Sperrkontur 11 der Sperrklinke 4 in Eingriff steht. Zusätzlich ist die Schlossfalle 3 auch in eine Vorschließstellung bringbar, in der die Schlossfalle 3 mit einer Vorraste 13 in Eingriff mit der Sperrkontur 11 der Sperrklinke 4 steht. Die vorschlagsgemäße Lösung lässt sich sowohl auf die Vorschließstellung als auch auf die Hauptschließstellung der Schlossfalle 3 anwenden. Vorliegend steht allerdings die Hauptschließstellung der Schlossfalle 3 im Vordergrund.
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Wesentlich ist nun, dass das Schließblech 5 eine Blockierkontur 14 und die Schlossfalle 3 eine Gegenkontur 15 aufweisen, die im Normalfall außer Eingriff voneinander stehen. Der Begriff „Normalfall“ bedeutet vorliegend, dass eine nennenswerte Verbiegung V des Schließblechs 5 nicht stattfindet bzw. stattgefunden hat.
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Durch eine vorbestimmte, insbesondere auf einen Crashfall zurückgehende, Verbiegung V des Schließblechs 5 dagegen sind die Blockierkontur 14 und die Gegenkontur 15 in blockierendem Eingriff miteinander bringbar, wodurch eine Verstellung der Schlossfalle 3 in deren Öffnungsrichtung 10 blockiert wird. Dabei steht die Schlossfalle 3 vorzugsweise in einer Schließstellung, hier und vorzugsweise in ihrer Hauptschließstellung.
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Mit der vorschlagsgemäßen Lösung lässt sich der Materialeinsatz für das Schließblech 5 reduzieren, ohne die Haltewirkung des Kraftfahrzeugschlosses 1 im Crashfall zu beeinträchtigen. Dies liegt daran, dass ein Verbiegen des Schließblechs 5 nunmehr gezielt „erlaubt“ wird, um die vorschlagsgemäße Blockierung der Schlossfalle 3 zu realisieren.
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Der Normalfall ist in 2 gezeigt, während der Crashfall in 3 gezeigt ist. Hier wird deutlich, dass die vorschlagsgemäße Blockierung der Schlossfalle 3 selbst dann wirksam ist, wenn die Sperrklinke 4 die Schlossfalle 3, beispielsweise aufgrund einer Verformung des Schließblechs 5, freigegeben hat.
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Der für die Blockierkontur 14 einerseits und die Gegenkontur 15 andererseits genutzte Begriff „Kontur“ ist vorliegend jeweils weit zu verstehen. Er umfasst jegliche Ausformungen, mit denen sich ein blockierender Eingriff erzeugen lässt.
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Bei der vorbestimmten Verbiegung V des Schließblechs 5 handelt es sich vorzugsweise um eine solche Verbiegung V, die ausschließlich im Crashfall auftritt. Insoweit handelt es sich hier und vorzugsweise bei der vorbestimmten Verbiegung V um eine plastische Verformung.
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Die vorbestimmte Verbiegung V des Schließblechs 5 kann auf unterschiedliche Art und Weise entstehen. Hier und vorzugsweise ist es so, dass im montierten Zustand des Kraftfahrzeugschlosses 1 die vorbestimmte Verbiegung V auf eine überhöhte, über das Schließteil 9 in das Kraftfahrzeugschloss 1 eingeleitete Haltekraft F zurückgeht. Grundsätzlich kann die vorbestimmte Verbiegung V aber auch so definiert sein, dass die vorbestimmte Verbiegung V auf eine Verformung des zugeordneten Verschlusselements 2 zurückgeht.
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Bei der vorbestimmten Verbiegung V des Schließblechs 5 handelt es sich vorzugsweise um eine Biegeverformung des Schließblechs 5 um eine Biegeachse 16. Die Biegeachse 16 ist vorzugsweise so gelegen, dass sich bei der vorbestimmten Verbiegung V des Schließblechs 5 auch die vorschlagsgemäße Blockierung der Schlossfalle 3 einstellt. Die Biegeachse 16 weist vorzugsweise einen im Wesentlichen quer zu der Schlossfallenachse 3a verlaufenden Anteil auf. Wie in den 2 und 3 gezeigt, verläuft die Biegeachse 16 hier und vorzugsweise im Wesentlichen quer zu der Schlossfallenachse 3a. Dies jeweils bei noch unverbogenem Schließblech 5.
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Der Winkelbetrag der Verbiegung des Schließblechs 5 liegt bei der vorbestimmten Verbiegung V des Schließblechs 5 unter 90°, vorzugsweise unter 50°.
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In den 2 und 3 angedeutet ist die Tatsache, dass das Schließblech 5 einen Einlaufschlitz 17 entlang einer geometrischen Einlaufschlitzachse 18 für das Einlaufen des Schließteils 9 aufweist. Dabei ist es hier und vorzugsweise so, dass die Biegeachse 16 im Wesentlichen parallel zu der den Einlaufschlitz 17 bereitstellenden Schließblechseite 19 verläuft. Bei dieser Schließblechseite 19 handelt es sich um die Flachseite des Schließblechs 5. Von dieser Schließblechseite 19 ragen Stegseiten 20 ab, die sich im Wesentlichen quer zu der Schließblechseite 19 erstrecken.
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Hier und vorzugsweise sind die Schlossfalle 3 und die Sperrklinke 4 an der den Einlaufschlitz 17 bereitstellenden Schließblechseite 19 schwenkbar gelagert. Ferner ist es vorzugsweise vorgesehen, dass die Blockierkontur 14 in der den Einlaufschlitz 17 bereitstellenden Schließblechseite 19 angeordnet ist. Ferner lässt sich den Darstellungen der 2 und 3 entnehmen, dass die Gegenkontur 15 vorzugsweise an einer Umfangsseite der hier und vorzugsweise scheibenförmigen Schlossfalle 3 angeordnet ist.
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Es darf darauf hingewiesen werden, dass es sich bei der vorschlagsgemäßen, vorbestimmten Verbiegung V des Schließblechs 5 nicht notwendigerweise um die einzige Verbiegung V des Schließblechs 5 handelt. Im Crashfall ist davon auszugehen, dass sich eine Mehrzahl unterschiedlicher Verformungen überlagern.
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Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel verläuft die Biegeachse 16 der vorbestimmten Verbiegung V des Schließblechs 5 in einem Anstellwinkel α zu der Einlaufschlitzachse 18. Hier und vorzugsweise ist es so, dass der Anstellwinkel α in einem Bereich zwischen etwa 20° und etwa 60°, hier und vorzugsweise bei etwa 40° liegt. Dabei ist die Biegeachse 16 weiter vorzugsweise bezogen auf die Einlaufschlitzachse 18 gegenüberliegend zu der Lageranordnung 6 der Schlossfalle 3 und/oder der Lageranordnung 7 der Sperrklinke 4 angeordnet. Bei dem dargestellten Kraftfahrzeugschloss 1 ist dies insoweit vorteilhaft, als eine Verbiegung V des Schließblechs 5 auf der der Lageranordnung 6 der Schlossfalle 3 abgewandten Seite den Eingriff zwischen Schlossfalle 3 und Sperrklinke 4 kaum beeinträchtigt. Insoweit sind vorzugsweise Maßnahmen vorgesehen, um die Verbiegung V des Schließblechs 5 im Crashfall möglichst in einem solch unkritischen räumlichen Bereich stattfinden zu lassen. Hierfür sind verschiedene Maßnahmen denkbar.
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Ganz allgemein ist es vorzugsweise vorgesehen, dass das Schließblech 5 im Bereich der Biegeachse 16 eine Materialinhomogenität aufweist. Die Materialinhomogenität ist vorzugsweise so getroffen, dass sie ein Verbiegen des Schließblechs 5 um die Biegeachse 16 begünstigt. Der Begriff „Materialinhomogenität“ betrifft die Veränderung der Materialparameter des Schließblechs 5 über dessen Erstreckung. Die Materialparameter können beispielsweise die Materialstärke, die Materialfestigkeit, aber auch geometrische Merkmale des Schließblechs 5 wie Ausnehmungen betreffen.
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In einer ersten Alternative ist es vorgesehen, dass das Schließblech 5 im Bereich der Biegeachse 16 eine Materialinhomogenität in Form von mindestens einer mechanischen Schwächung 21 aufweist. Diese lässt sich vorzugsweise dadurch realisieren, dass mindestens eine Ausnehmung 22 im Bereich der Biegeachse 16 vorgesehen ist. Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel sind insgesamt drei Ausnehmungen 22 vorgesehen, die entlang der Biegeachse 16 angeordnet sind.
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Alternativ oder zusätzlich kann die mechanische Schwächung 21 durch eine reduzierte Materialstärke im Bereich der Biegeachse 16 und/oder durch eine reduzierte Materialfestigkeit im Bereich der Biegeachse 16 vorgesehen sein.
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Grundsätzlich kann es aber auch vorteilhaft sein, dass sich die Materialinhomogenität durch eine erhöhte Materialfestigkeit seitlich entlang der Biegeachse 16 ergibt. Auch dadurch lässt sich ein Verbiegen des Schließblechs 5 um die Biegeachse 16 begünstigen. Vorzugsweise ist es so, dass sich die erhöhte Materialfestigkeit seitlich entlang der Biegeachse 16 durch eine herstellungsbedingte Kaltverfestigung des Schließblechs 5 ergibt, die sich weiter vorzugsweise in kostengünstiger Weise aus einer herstellungsbedingten Umformung des Schließblechs 5 ergibt.
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Mit der obigen Materialinhomogenität, insbesondere mit der mindestens einen mechanischen Schwächung 21, lässt sich gewissermaßen eine Sollbiegestelle definieren, die sich im Crashfall einstellt. Damit lässt sich ein reproduzierbares Verbiegen des Schließblechs 5 im Crashfall realisieren, so dass auch die vorschlagsgemäße Blockierung der Schlossfalle 3 im Crashfall entsprechend reproduzierbar ist.
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Interessant ist die Tatsache, dass sich die Schlossfalle 3 mit der Haltkraft F bei der vorbestimmten Verbiegung V des Schließblechs 2 hier und vorzugsweise beidseits der Kraftwirkungslinie f der Haltekraft F am Schließblech 5 abstützt.
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Dabei wird eine Abstützstelle für die Abstützung der Schlossfalle 3 am Schließblech 5 von dem obigen blockierenden Eingriff zwischen Schlossfalle 3 und Schließblech 5 bereitgestellt. Damit ergibt sich eine besonders gute Kraftverteilung für das Halten des Schließteils 9 im Crashfall.
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Grundsätzlich kann es vorgesehen sein, dass die Blockierkontur 14 von dem Schließblech 5 im Übrigen abragt. Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausfiihrungsbeispiel ist es allerdings so, dass die Blockierkontur 14 eine Ausnehmung 23 im Schließblech 5 ist.
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Andersherum ist es bei der Gegenkontur 15 der Schlossfalle 3 vorgesehen. Die Gegenkontur 15 kann grundsätzlich als Ausnehmung in der Schlossfalle 3 ausgestaltet sein. Hier und vorzugsweise ist es allerdings so, dass die Gegenkontur 15 von der Schlossfalle 3 im Übrigen abragt.
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Eine Zusammenschau der 2 und 3 zeigt, dass die Blockierkontur 14 durch die vorbestimmte Verbiegung V des Schließblechs 5 in den Bewegungsbereich der sich in Öffnungsrichtung verstellenden Schlossfalle 3 kommt. Dadurch ergibt sich die in 3 dargestellte, vorschlagsgemäße Blockierung der Schlossfalle 3.
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Im Einzelnen ist es hier und vorzugsweise vorgesehen, dass die Blockierkontur 14 eine Ausnehmung 23 im Schließblech 5 ist und dass die Gegenkontur 15 eine von der Schlossfalle 3 im Übrigen abragende Nase 24 ist, die durch die vorbestimmte Verbiegung V des Schließblechs 5 in die Ausnehmung 23 eintaucht. Der Zusammenschau der Fig. 2 und 3 lässt sich entnehmen, dass sich die vorschlagsgemäße Blockierung der Schlossfalle 3 realisieren lässt, ohne dass ein zusätzlicher Materialeinsatz an Schließblech 5 oder Schlossfalle 3 erforderlich ist.
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In einer alternativen und hier nicht dargestellten, jedoch gleichermaßen bevorzugten Ausgestaltung ist die Gegenkontur 15 eine Ausnehmung in der Schlossfalle 3, während die Blockierkontur 14 eine von dem Schließblech 5 im Übrigen abragende Nase ist, die wiederum durch die vorbestimmte Verbiegung V des Schließblechs 5 in die Ausnehmung eintaucht. Auch dies lässt sich ohne zusätzlichen Materialeinsatz realisieren.
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Ganz allgemein ist es vorzugsweise vorgesehen, dass die Blockierkontur 14 des Schließblechs 5 und die Gegenkontur 15 der Schlossfalle 3 durch die vorbestimmte Verbiegung V des Schließblechs 5 in einen verschränkenden Eingriff miteinander kommen, wodurch eine Verstellung der Schlossfalle 3 in deren Öffnungsrichtung 10 blockiert wird. Hier und vorzugsweise ist der verschränkende Eingriff durch die Wechselwirkung zwischen Ausnehmung 23 und Nase 24 vorgesehen.
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Eine besonders gute Haltewirkung im Crashfall lässt sich dadurch erzielen, dass während der vorschlagsgemäßen Blockierung der Schlossfalle 3 die Haltekraft F die Blockierkontur 14 in den verschränkenden Eingriff mit der Gegenkontur drängt. Dies lässt sich am besten dadurch realisieren, dass Blockierkontur 14 und Gegenkontur 15 zueinander derart hinterschnittig ausgelegt sind, dass die eine Kontur gewissermaßen unter die jeweils andere Kontur gezogen wird. Damit lässt sich auch bei der Überlagerung verschiedener Verbiegungen V des Schließblechs 5 eine sichere Haltewirkung des Kraftfahrzeugschlosses 1 im Crashfall realisieren.
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In besonders bevorzugter Ausgestaltung handelt es sich bei der Blockierkontur 14 um eine laschenartige Kontur, die durch die vorbestimmte Verbiegung V des Schließblechs 5 in eine Ausnehmung im Schließblech 5 eintaucht und dadurch für eine besonders sichere Blockierung der Schlossfalle 3 abgestützt wird. Durch diese Abstützung wird die Blockierkontur 14 stabilisiert, so dass wiederum hohe Haltekräfte mit geringem Aufwand aufgenommen werden können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004058343 A1 [0003]