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Die Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung zum Befestigen einer Fensterscheibe innerhalb einer Fahrzeugkarosserie, insbesondere einer Fahrzeugtür, an einer Tragstruktur, mit einer Klemmschraube, die ein Gewinde aufweist. Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Fahrzeugtür mit einer Fensteröffnung und einem Türschacht, in dem eine Fensterscheibe mit Hilfe einer derartigen Befestigungsvorrichtung an einer Tragstruktur, insbesondere an einem Mitnehmer einer Fensterhebeeinrichtung, befestigt ist. Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein Verfahren zum Montieren einer Fensterscheibe in einer derartigen Fahrzeugtür.
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Aus der deutschen Patentschrift
DE 10 2012 102 795 B4 ist eine Befestigungsvorrichtung zum Befestigen einer Fensterscheibe innerhalb einer Fahrzeugkarosserie eines Kraftfahrzeugs bekannt, wobei eine Klemmschraube, insbesondere eine Hakenschraube, durch einen Scheibenhalter hindurch verläuft, wobei die lichte Weite des Durchbruchs wenigstens in einer Richtung größer ist als der Klemmschraubendurchmesser, so dass eine Verschiebbarkeit der Fensterscheibe relativ zu der Klemmschraube gegeben ist. Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 198 19 953 A1 ist ein einstellbarer Mitnehmer zur Anbindung einer Fensterscheibe an einen Fensterheber einer Kraftfahrzeugtür bekannt, wobei der Mitnehmer über Führungsschienen der Kraftfahrzeugtür zugeordnet ist, wobei die Fensterscheibe über eine Einlage zwischen einer Aufnahmeplatte und einer Halteplatte geklemmt ist, wobei die Aufnahmeplatte über einen Bolzen mit einem Grundkörper gelenkig verbunden ist, wobei mittig im Grundkörper in einer Gewindebohrung ein Gewindestück gelagert ist, wobei eine Gewindespindel durch das Gewindestück und durch eine Bohrung im Aufnahmekörper führt, wobei den Enden der Gewindespindel Muttern zugeordnet sind, wobei eine der Muttern ein Linksgewinde und eine der Muttern ein Rechtsgewinde aufweist, wobei die Gewindespindel im Bereich des Gewindestücks ein Vierkant aufweist, das in eine entsprechend ausgebildete Kontur des Gewindestücks eingreift.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Befestigungsvorrichtung einer Fensterscheibe innerhalb einer Fahrzeugkarosserie, insbesondere einer Fahrzeugtür, an einer Tragstruktur, mit einer Klemmschraube, die ein Gewinde aufweist, insbesondere im Hinblick auf den Diebstahlschutz eines mit der Befestigungsvorrichtung ausgestatteten Kraftfahrzeugs, zu verbessern.
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Die Aufgabe ist bei einer Befestigungsvorrichtung zum Befestigen einer Fensterscheibe innerhalb einer Fahrzeugkarosserie, insbesondere einer Fahrzeugtür, an einer Tragstruktur, mit einer Klemmschraube, die ein Gewinde aufweist, dadurch gelöst, dass das Gewinde der Klemmschraube einen ersten Gewindeabschnitt mit einer ersten Drehrichtung und einen zweiten Gewindeabschnitt mit einer zweiten Drehrichtung aufweist, die der ersten Drehrichtung entgegengesetzt ist, um mit der Klemmschraube eine Diebstahlsicherung darzustellen. Die Tragstruktur kann fahrzeugfest angeordnet sein. Die Tragstruktur ist vorzugsweise relativ zu dem Fahrzeug bewegbar. Die bewegbare Tragstruktur wird zum Beispiel von einer Mitnehmereinrichtung dargestellt, die zum Beispiel in oder an einer Führungsschiene translatorisch bewegbar ist, um eine Fensteröffnung in der Fahrzeugtür mit der Fensterscheibe zu verschließen oder freizugeben. Die Mitnehmereinrichtung und die Führungsschiene sind zum Beispiel Teil einer Fensterhebeeinrichtung. Die Klemmschraube ist vorzugsweise als Hakenschraube ausgeführt und in der Fahrzeugkarosserie, insbesondere in der Fahrzeugtür, über einen Schacht, insbesondere einen Türschacht, im Rohbau zu Montagezwecken und in unerwünschter Art und Weise auch durch Manipulationen an der Fahrzeugtür, wenn zum Beispiel ein Spalt zwischen der Fensterscheibe und der Fahrzeugtür aufgeweitet wird, von außen zugänglich. Durch die Ausführung der Klemmschraube mit den beiden Gewindeabschnitten, die entgegengesetzte Drehrichtungen aufweisen, kann das unerwünschte Lösen, insbesondere ein Entfernen, der Klemmschraube von außen wirksam verhindert werden.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Befestigungsvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass der erste Gewindeabschnitt ein Rechtsgewinde und der zweite Gewindeabschnitt ein Linksgewinde aufweist. Das liefert den Vorteil, dass die Klemmschraube zum Befestigen der Fensterscheibe an der Tragstruktur einfach in ein entsprechendes Durchgangsloch in der Tragstruktur eingeschraubt werden kann. Das Linksgewinde dient vorteilhaft zur Darstellung der Diebstahlsicherung. Alternativ oder zusätzlich kann das Linksgewinde zum Anziehen der Klemmschraube verwendet werden.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Befestigungsvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmschraube als Hakenschraube ausgeführt ist. Die Hakenschraube ist vorteilhaft mit einem normalen Gewinde, zum Beispiel einem metrischen ISO-Gewinde, versehen. Ein Schraubenkopf der Hakenschraube hat zum Beispiel im Wesentlichen die Gestalt einer Kreisscheibe, die radial außen im Wesentlichen hakenartige Vorsprünge aufweist, die mit einem entsprechenden Werkzeug, insbesondere einem Hakenschlüssel, zusammenwirken, wenn die Schraube montiert wird.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Befestigungsvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass der erste Gewindeabschnitt zwischen einem Schraubenkopf der Klemmschraube und dem zweiten Gewindeabschnitt angeordnet ist. Der zweite Gewindeabschnitt hat vorteilhaft einen kleineren Gewindedurchmesser als der erste Gewindeabschnitt. Dadurch wird auf einfache Art und Weise eine Montage der Klemmschraube ermöglicht.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Befestigungsvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmschraube mit dem ersten Gewindeabschnitt in ein Durchgangsloch der Tragstruktur eingeschraubt ist, das ein zu dem ersten Gewindeabschnitt passendes Innengewinde aufweist. Das passende Innengewinde ist vorteilhaft komplementär zu dem ersten Gewindeabschnitt ausgeführt. Wenn der erste Gewindeabschnitt ein Rechtsgewinde aufweist, dann weist vorteilhaft auch das Durchgangsloch in der Tragstruktur ein Rechtsgewinde auf.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Befestigungsvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass ein aus dem Durchgangsloch der Tragstruktur herausragender Gewindestummel des zweiten Gewindeabschnitts länger als eine Mutterndicke einer Diebstahlschutzmutter ist, die auf einer Seite, insbesondere einer Innenseite, auf den zweiten Gewindeabschnitt der Klemmschraube aufgeschraubt ist und ein Lösen der Klemmschraube auf der anderen Seite, insbesondere einer Außenseite, verhindert. Als Mutterndicke wird eine Abmessung der als Schraubenmutter ausgeführten Diebstahlschutzmutter in Richtung der Schraubenlängsachse einer zugehörigen Schraube, im vorliegenden Fall der Klemmschraube, bezeichnet. Der aus dem Durchgangsloch der Tragstruktur herausragende Gewindestummel ist vorzugsweise größer, das heißt länger, als die kleinstmögliche Mutterndicke der Diebstahlschutzmutter. Der Gewindestummel des zweiten Gewindeabschnitts ist vorteilhaft mit einem metrischen ISO-Gewinde, insbesondere M6, M8 oder M10, ausgestattet. Als Innenseite wird eine zu einem Innenraum des Fahrzeugs gewandte Seite der Fensterscheibe beziehungsweise der Tragstruktur bezeichnet. Analog handelt es sich bei der Außenseite um eine dem Fahrzeuginnenraum abgewandte Seite der Fensterscheibe. Der Schraubenkopf der Klemmschraube ist vorzugsweise auf der Außenseite der Fensterscheibe angeordnet.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Fahrzeugtür mit einer Fensteröffnung und einem Türschacht, in dem eine Fensterscheibe mit Hilfe einer vorab beschriebenen Befestigungsvorrichtung an einer Tragstruktur, insbesondere an einem Mitnehmer einer Fensterhebeeinrichtung, befestigt ist. Der Mitnehmer ist zum Beispiel an einer Führungsschiene in der Fahrzeugtür translatorisch bewegbar geführt. Mit der Klemmschraube wird die Scheibe an dem Mitnehmer befestigt.
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Bei einem Verfahren zum Montieren einer derartigen Fensterscheibe in einer Fahrzeugtür ist die oben angegebene Aufgabe alternativ oder zusätzlich dadurch gelöst, dass die Klemmschraube durch eine Ausnehmung in der Fensterscheibe soweit in das Durchgangsloch der Tragstruktur eingeschraubt wird, dass der Gewindestummel des zweiten Gewindeabschnitts auf der Innenseite aus dem Durchgangsloch der Tragstruktur herausragt, wobei die Diebstahlschutzmutter auf den Gewindestummel aufgeschraubt wird, um ein unerwünschtes Lösen und Entfernen der Klemmschraube auf der Außenseite zu verhindern. Dadurch kann eine unerwünschte Demontage der Fensterscheibe wirksam verhindert werden.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass die Schraubverbindung zwischen der Klemmschraube und der Tragstruktur von der Innenseite über die Diebstahlschutzmutter angezogen wird. Dadurch wird die Montage der Fensterscheibe in der Fahrzeugtür vereinfacht.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Klemmschraube und/oder eine Diebstahlschutzmutter für eine vorab beschriebene Befestigungsvorrichtung. Die Klemmschraube und die Diebstahlschutzmutter sind separat handelbar.
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Die Erfindung betrifft gegebenenfalls auch ein Kraftfahrzeug mit einer vorab beschriebenen Fahrzeugtür.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung verschiedene Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben sind.
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Die einzige beiliegende 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Fahrzeugtür mit einem Türschacht, in welchem eine Fensterscheibe mit Hilfe einer Klemmschraube an einer Tragstruktur, die einen Mitnehmer umfasst, montiert und mit Hilfe einer Diebstahlschutzmutter gesichert wird.
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In der beiliegenden 1 ist eine Fahrzeugtür 1 mit einem Türschacht 2 schematisch angedeutet. In der Fahrzeugtür 1 ist eine Tragstruktur 3 angeordnet. Die Tragstruktur 3 umfasst eine Führungsschiene 4 eines Fensterhebemechanismus.
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An der Führungsschiene 4 ist ein Mitnehmer 5, der mit einer Scheibenauflageeinrichtung 6 kombiniert ist, translatorisch hin und her bewegbar geführt, wie durch einen Doppelpfeil 7 angedeutet ist. Die Scheibenauflageeinrichtung 6 dient zur Aufnahme einer ebenfalls nur angedeuteten Fensterscheibe 24. Die Fensterscheibe 24 umfasst zu ihrer Befestigung an dem Mitnehmer 5 eine Ausnehmung 25, die zum Beispiel als Durchgangsloch in der Fensterscheibe 24 ausgeführt ist.
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Zur Befestigung der Fensterscheibe 24 an dem Mitnehmer 5 dient eine Befestigungsvorrichtung 8 mit einer Klemmschraube 9. Die Klemmschraube 9 wird durch die Ausnehmung 25 in der Fensterscheibe 24 hindurch geführt. Die Klemmschraube 9 ist als Hakenschraube mit einem Schraubenkopf 10 ausgeführt, der die Gestalt einer Kreisscheibe aufweist, an der radial außen ein Hakenprofil 16 vorgesehen ist.
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Von dem Schraubenkopf 10 geht ein Gewindeschaft 14 mit einem Gewinde 13 aus. Ein Außendurchmesser des Gewindes 13 ist kleiner als die Ausnehmung 25 in der Fensterscheibe 24. Das Gewinde 13 umfasst einen ersten Gewindeabschnitt 11 mit einem Rechtsgewinde und einem zweiten Gewindeabschnitt 12 mit einem Linksgewinde. Das Linksgewinde in dem zweiten Gewindeabschnitt 12 hat einen kleineren Gewindedurchmesser als das Rechtsgewinde in dem ersten Gewindeabschnitt 11 der Klemmschraube 9.
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Die Scheibenauflageeinrichtung 6 ist aus einem Kunststoffmaterial gebildet und umgibt die Fensterscheibe 24 im Bereich der Ausnehmung 25 so, dass ein direkter Kontakt zwischen der Fensterscheibe 24 und dem Schraubenkopf 10 der Klemmschraube 9 auf der einen Seite, insbesondere einer Außenseite, und dem Mitnehmer 5, der zum Beispiel aus Metall gebildet ist, auf der anderen Seite, insbesondere einer Innenseite, verhindert wird. Der Mitnehmer 5 umfasst ein Durchgangsloch 18 mit einem Innengewinde 17, das als Rechtsgewinde ausgeführt ist und komplementär zu dem ersten Gewindeabschnitt 11 der Klemmschraube 9 ausgebildet ist.
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Bei der Montage wird die als Hakenschraube ausgeführte Klemmschraube 9 mit einem Gewindestummel 19, der vorteilhaft angespitzt ist, angesetzt und durch die Ausnehmung 25 in der Fensterscheibe 24 in das Durchgangsloch 18 des Mitnehmers 5 eingedreht.
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Die Klemmschraube 9 wird vorteilhaft soweit eingedreht, dass der Gewindestummel 19 mit zumindest einem Teil des zweiten Gewindeabschnitts 12 auf der Innenseite aus dem Durchgangsloch 18 des Mitnehmers 5 herausragt. Der herausragende Teil des Gewindestummels 19 ist vorteilhaft länger als die Dicke oder Höhe einer Diebstahlschutzmutter 20.
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Die Diebstahlschutzmutter 20 ist mit einem Linksgewinde versehen, das komplementär zu dem Linksgewinde in dem zweiten Gewindeabschnitt 12 der Klemmschraube 9 ist. Bei dem Linksgewinde handelt es sich zum Beispiel um ein metrisches ISO-Gewinde M6, M8 oder M10.
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Durch einen Pfeil 21 ist angedeutet, wie die Klemmschraube 9 mit dem ersten Gewindeabschnitt 11 in das Innengewinde 17 des Durchgangslochs 18 des Mitnehmers 5 eingeschraubt wird. Durch einen Pfeil 22 ist angedeutet, wie die Diebstahlschutzmutter 20 auf den aus dem Durchgangsloch 18 des Mitnehmers 5 herausragenden Gewindestummel 19 aufgeschraubt wird.
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Die auf den Gewindestummel 19 der Klemmschraube 9 aufgeschraubte Diebstahlschutzmutter 20 verhindert auf einfache Art und Weise ein unerwünschtes Herausdrehen, insbesondere ein vollständiges Herausdrehen, der als Hakenschraube ausgeführten Klemmschraube 9 von außen. Dadurch wird der Diebstahlschutz auch bei großen Bauräumen in Fahrzeugtüren 1 verhindert. Die Diebstahlschutzmutter 20 ist einfacher zu montieren als zum Beispiel eine Sicherungsscheibe oder ein Splint.
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Darüber hinaus liefert die Diebstahlschutzmutter 20 vorteilhaft die Möglichkeit, die Klemmschraube 9 von innen, also von der Innenseite der Tragstruktur 3, anzuziehen. Wenn die Diebstahlschutzmutter 20 und der zweite Gewindeabschnitt 12 der Klemmschraube 9 zum Beispiel ein metrisches ISO-Gewinde M8 oder M10 aufweisen, dann kann über die Diebstahlschutzmutter 20 vorteilhaft ein Anzugsdrehmoment von vierzehn Newton-Meter auf die Klemmschraube 9 aufgebracht werden. Dadurch wird die Montage der Fensterscheibe 24 in der Fahrzeugtür 1 vereinfacht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012102795 B4 [0002]
- DE 19819953 A1 [0002]