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Die Erfindung betrifft eine Anordnung eines Kennzeichenträgers an einer Front eines Nutzfahrzeugs, insbesondere eines Lastkraftwagens, gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Derartige Anordnungen von Kennzeichenträgern an jeweiligen Fronten von Nutzfahrzeugen, insbesondere von Lastkraftwagen, sind aus dem allgemeinen Stand der Technik bereits hinlänglich bekannt. Bei der jeweiligen Anordnung ist der jeweilige Kennzeichenträger zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung verschwenkbar. In der Schließstellung überdeckt der Kennzeichenträger ein an der Front angeordnetes Kupplungsmaul des Nutzfahrzeugs in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne, wodurch beispielsweise das Kupplungsmaul vor Schmutz und übermäßiger Feuchtigkeit geschützt werden kann. In der Schließstellung gibt der Kennzeichenträger das Kupplungsmaul in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne frei, sodass beispielsweise ein Anhänger, insbesondere über dessen Deichsel, mit dem Kupplungsmaul beziehungsweise mit einer in dem auch als Koppelmaul bezeichneten Kupplungsmaul angeordneten Kupplung, insbesondere gelenkig, gekoppelt werden kann.
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Außerdem offenbart die
DE 10 2005 035 109 A1 eine Trittschutzvorrichtung für ein Verkleidungsteil eines Kraftwagens, wobei sich die Trittschutzvorrichtung in einer ersten Gebrauchsstellung in Einbaulage im Wesentlichen horizontal erstreckt, wodurch die Trittschutzvorrichtung eine nach oben gerichtete Fläche des Verkleidungsteils abdeckt.
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Des Weiteren offenbart die
US 4 750 753 A eine Stufenanordnung, zur Anordnung an einem Stoßfänger eines Fahrzeugs.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Anordnung der eingangs genannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird durch eine Anordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Um eine Anordnung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art zu verbessern, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Kennzeichenträger eine in der Schließstellung dem Kupplungsmaul zugewandte und somit beispielsweise in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten weisende und in der Offenstellung in Fahrzeughochrichtung nach oben weisende Trittfläche für wenigstens eine Person aufweist, wobei der Kennzeichenträger in der Offenstellung als eine Trittstufe für die Person ausgebildet ist. Dies bedeutet, dass die Person, die beispielsweise der Fahrer des vorzugsweise als Lastkraftwagen ausgebildeten Nutzfahrzeugs dann, wenn sich der Kennzeichenträger in der Offenstellung befindet, auf die Trittfläche und somit über die Trittfläche auf den Kennzeichenträger treten kann, wobei die Person mittels des sich in der Offenstellung befindenden Kennzeichenträgers insbesondere in Fahrzeughochrichtung nach unten abgestützt wird beziehungsweise abstützbar ist. Die Person kann dann beispielsweise während sich der Kennzeichenträger in der Offenstellung befindet, auf die Trittfläche und somit auf den Kennzeichenträger steigen und somit auf besonders einfache Weise obere Bereiche der Front erreichen.
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Erfindungsgemäß kommt dem Kennzeichenträger somit eine Doppelfunktion zu. Zum einen wird der Kennzeichenträger genutzt, um das Kupplungsmaul in der Schließstellung in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne hin, insbesondere vollständig, zu überdecken beziehungsweise zu verschließen. Dadurch können das auch Koppelmaul bezeichneten Kupplungsmaul und beispielsweise eine in dem Kupplungsmaul angeordnete Kupplung, insbesondere vor übermäßigem Schmutz oder übermäßiger Feuchtigkeit geschützt werden. In der Offenstellung kann der Kennzeichenträger als Trittstufe genutzt werden, auf welche die Person steigen kann. In der Folge können beispielsweise zusätzliche Stufen vermieden werden oder die Anzahl an solchen zusätzlichen Trittstufen kann besonders gering gehalten werden, sodass die Kosten des NFs in einem besonders geringen Rahmen gehalten werden können.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
- 1 jeweilige schematische Seitenansichten einer erfindungsgemäßen Anordnung eines Kennzeichenträgers an einer Front eines Nutzfahrzeugs;
- 2 eine schematische Perspektivansicht der Anordnung, wobei sich der Kennzeichenträger in seiner Schließstellung befindet; und
- 3 eine weitere schematische Perspektivansicht der Anordnung, wobei sich der Kennzeichenträger in seiner Offenstellung befindet.
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In den Fig. sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in einer jeweiligen schematischen Seitenansicht eine Anordnung 10 eines Kennzeichenträgers 12 an einer Front 14 eines beispielsweise als Lastkraftwagen ausgebildeten Nutzfahrzeugs. Das Nutzfahrzeug ist beispielsweise als eine Zugmaschine, insbesondere als eine Sattelzugmaschine für einen Auflieger ausgebildet. Bei der Anordnung 10 ist der Kennzeichenträger 12 zwischen einer Schließstellung S und einer Offenstellung O, insbesondere relativ zu wenigstens einem an der Front 14 angeordneten Verkleidungsteil des Nutzfahrzeugs, verschwenkbar.
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Wie in Zusammenschau mit 2 und 3 besonders gut erkennbar ist, ist an der Front 14 des Nutzfahrzeugs darüber hinaus eine auch als Koppelmaul bezeichneten Kupplungsmaul 16 angeordnet. In dem Kupplungsmaul 16 ist eine Kupplung angeordnet, mit welcher Anhänger, insbesondere über deren jeweilige Deichsel, gelenkig gekoppelt werden können. Dadurch kann das Nutzfahrzeug beispielsweise den jeweiligen Anhänger bewegen, insbesondere ziehen und/oder drücken. Das Kupplungsmaul 16 ist dabei in der Schließstellung S des Kennzeichenträgers 12 in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne hin durch den Kennzeichenträger 12 überdeckt und somit verschlossen. Dadurch werden das Kupplungsmaul 16 und insbesondere die in dem Kupplungsmaul 16 angeordnete Kupplung vor Schmutz und Feuchtigkeit beziehungsweise Wasser geschützt. In der Offenstellung O jedoch gibt der Kennzeichenträger 12 das Kupplungsmaul 16 und somit die Kupplung in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne hin frei. Hierdurch kann beispielsweise die jeweilige Deichsel in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten hin in das Kupplungsmaul 16 eingesteckt und in der Folge mit der Kupplung gelenkig gekoppelt werden. Aus 1 ist erkennbar, dass der Kennzeichenträger 12 seinen Weg aus der Schließstellung S in die Offenstellung O beziehungsweise umgekehrt in mehrere, zwischen der Offenstellung O und der Schließstellung S liegende Zwischenstellungen Z1 und Z2 kommt. Somit veranschaulicht 1 eine Bewegung des Kennzeichenträgers 12 aus der Offenstellung O in die Schließstellung S beziehungsweise umgekehrt.
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Um nun einen besonders großen Funktionserfüllungsumfang der Anordnung 10 realisieren zu können, weist der Kennzeichenträger 12 eine in dem Schließstellung S dem Kupplungsmaul 16 zugewandt und somit in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten weisende und in der Offenstellung O in Fahrzeughochrichtung nach oben weisende Trittfläche 18 für wenigstens eine Person wie beispielsweise den Fahrer des Nutzfahrzeugs auf. Dabei ist der Kennzeichenträger 12 in der Offenstellung O als eine Trittstufe 20 für die Person ausgebildet, welche in der Offenstellung O auf die Trittfläche 18 und somit auf den Kennzeichenträger 12 treten beziehungsweise steigen kann. Der Kennzeichenträger 12 ist dabei dazu ausgebildet, in der Offenstellung O die genannte Person beziehungsweise deren Gewicht in Fahrzeughochrichtung nach unten hin abzustützen. Somit kann beispielsweise die Person in der Offenstellung O auf den Kennzeichenträger 12 klettern, um beispielsweise obere Bereiche der Front 14 zu erreichen. Diese oberen Bereiche der Front 14 sind in Fahrzeughochrichtung so weit oben angeordnet, dass die Person diese oberen Bereiche dann, wenn die Person nicht auf den sich in der Offenstellung O befindenden Kennzeichenträger 12 steigt, sondern auf einem Boden steht, auf welchem auch das Nutzfahrzeug steht, nicht erreichen kann.
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Der Kennzeichenträger 12 weist darüber hinaus eine der Trittfläche 18 abgewandte und in der Offenstellung O in Fahrzeughochrichtung nach unten weisende und in der Schließstellung S in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne weisende Kennzeichenseite 22 auf, auf beziehungsweise an welcher beispielsweise eine Befestigungseinrichtung 24 des Kennzeichenträgers 12 angeordnet ist. Mittels der Befestigungseinrichtung 24 ist ein Kennzeichen des Nutzfahrzeugs an dem Kennzeichenträger 12 auf der Kennzeichenseite 22 befestigbar oder befestigt.
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Insgesamt ist erkennbar, dass dem Kennzeichenträger 12 eine Doppelfunktion zukommt. Einerseits wird der Kennzeichenträger 12 genutzt, um in der Schließstellung S das Kupplungsmaul 16 zu überdecken beziehungsweise zu verschließen. Andererseits wird der Kennzeichenträger 12 in der Offenstellung O als die Trittstufe 20 für die Person genutzt. Dadurch kann der Person ein Aufstieg ermöglicht werden, in dessen Rahmen die Person die zuvor genannten oberen Bereiche der Front 14 leicht und einfach erreichen kann. Mit anderen Worten fungiert die Trittstufe 20 als ein Aufstieg, auf welchen die Person steigen beziehungsweise klettern kann. Hierzu ist die Trittstufe 20 dazu ausgebildet, in der Offenstellung O die Person beziehungsweise deren Gewicht zu tragen beziehungsweise abzustützen, ohne dass der Kennzeichenträger 12 aus der Offenstellung O in Richtung der Schließstellung S bewegt wird. Somit ist vorzugsweise vorgesehen, dass der Kennzeichenträger 12 in der Offenstellung O, insbesondere relativ zu dem zuvor genannten Verkleidungsteil, fixierbar oder fixiert ist.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Anordnung
- 12
- Kennzeichenträger
- 14
- Front
- 16
- Kupplungsmaul
- 18
- Trittfläche
- 20
- Trittstufe
- 22
- Kennzeichenseite
- 24
- Befestigungseinrichtung
- O
- Offenstellung
- S
- Schließstellung
- Z1
- Zwischenstellung
- Z2
- Zwischenstellung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005035109 A1 [0003]
- US 4750753 A [0004]