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Die Erfindung betrifft eine Kabelkanalanordnung für ein Kraftfahrzeug, mit einem Kabelkanal zum Aufnehmen wenigstens einer elektrischen Leitung des Kraftfahrzeugs und mit wenigstens einer Halteeinrichtung zum Befestigen des Kabelkanals an einem Rohbauteil des Kraftfahrzeugs.
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Die
DE 199 25 661 A1 beschreibt eine akustische Kompaktisolation, bei welcher eine Hülle, welche einzelne Kabel oder Kabelbäume umhüllt, in einer Ausformung angeordnet ist, welche in einer Schwerschicht ausgebildet ist. Zwischen der Schwerschicht und einer Entdröhnschicht der Kompaktisolation ist eine Schaumstoffschicht angeordnet. Die Kompaktisolation ist direkt mit der Entdröhnschicht auf einen Boden eines Kraftfahrzeugs aufgelegt.
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Eine derartige Einbettung der die Kabel oder Kabelbäume umgebenden Hülle in die Schwerschicht beziehungsweise die Schaumstoffschicht ist sehr aufwendig, insbesondere, wenn diese Anordnung auf die Lebensdauer des Kraftfahrzeugs ausgelegt werden soll.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Kabelkanalanordnung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welcher eine Geräuschbelästigung auf besonders einfache Art vermieden beziehungsweise deutlich reduziert ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Kabelkanalanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Kabelkanalanordnung für ein Kraftfahrzeug umfasst einen Kabelkanal zum Aufnehmen wenigstens einer elektrischen Leitung des Kraftfahrzeugs und wenigstens eine Halteeinrichtung zum Befestigen beziehungsweise Anbinden des Kabelkanals an einem Rohbauteil des Kraftfahrzeugs. Hierbei ist zwischen der wenigstens einen Halteeinrichtung und dem Kabelkanal wenigstens ein Gummielement angeordnet, welches einen direkten Kontakt des Kabelkanals mit der wenigstens einen Halteeinrichtung unterbindet. Auf diese Weise ist eine mechanische Entkopplung des Kabelkanals von dem Rohbauteil des Kraftfahrzeugs realisiert. Dadurch können Geräuschreduzierungen um mehrere Dezibel erreicht werden. Denn Körperschall kann sich in dem Kraftfahrzeug nicht mehr beziehungsweise in deutlich verringertem Maße über die Anbindung des Kabelkanals an das Rohbauteil ausbreiten.
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Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, dass Vibrationen etwa eines Verbrennungsmotors bei Ausbildung des Kraftfahrzeugs als Hybridfahrzeug beziehungsweise eines Elektromotors bei Ausbildung des Kraftfahrzeugs als Elektrofahrzeug als Körperschall über Kabelkanäle in einen Fahrgastraum des Kraftfahrzeugs weitergeleitet werden können. Dies ist insbesondere der Fall, wenn die Kabelkanäle einstückig mit auch als Befestigungsfüßen bezeichneten Halteeinrichtungen ausgebildet sind, über welche die Kabelkanäle mit dem Rohbau des Kraftfahrzeugs verbunden sind.
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Besonders die in dem Hybridfahrzeug oder Elektrofahrzeug verwendeten elektrischen Hochvoltleitungen und deren Befestigungen innerhalb des Kabelkanals sorgen aufgrund der Steifigkeit der Hochvoltleitungen für eine Übertragung von Körperschall vom Verbrennungsmotor beziehungsweise Elektromotor her in den Fahrgastraum, wenn derartige Hochvoltleitungen nicht in einem Kabelkanal der vorliegend beschriebenen Kabelkanalanordnung verlegt sind. Die Übertragung von Körperschall in den Fahrgastraum wird von sich in dem Fahrgastraum befindenden Fahrgästen während der Fahrt des Kraftfahrzeugs als Brummen wahrgenommen.
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Aufgrund des durch das wenigstens eine Gummielement bewirkten mechanischen Entkoppelns der Kabelkanäle von dem jeweiligen Rohbauteil des Kraftfahrzeugs kann ein solches Brummen beziehungsweise eine derartige Geräuschbelästigung jedoch auf besonders einfache Weise und sehr weitgehend vermieden werden. Die Art der mechanischen Entkopplung durch das Vorsehen des wenigstens einen Gummielements ist zudem sehr kostengünstig. Des Weiteren lässt sich die Ausbreitung von Körperschall so besonders einfach reduzieren.
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An der wenigstens einen Halteeinrichtung kann wenigstens ein als Gummiband und/oder als Gummiring ausgebildetes Gummielement angeordnet sein, über welches der Kabelkanal an der wenigstens einen Halteeinrichtung aufgehängt ist. So lässt sich auf besonders einfache Art und Weise die mechanische Entkopplung des Kabelkanals sicherstellen.
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Vorzugsweise ist zwischen einer Oberseite des an der wenigstens einen Halteeinrichtung aufgehängten Kabelkanals und einer Unterseite eines Armbereichs der wenigstens einen Halteeinrichtung wenigstens ein als Abstandshalter ausgebildetes Gummielement angeordnet. So ist der Kabelkanal trotz des Entkoppelns von der Halteeinrichtung und somit von dem Rohbauteil sehr gut und sicher in seiner Lage fixiert.
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Zusätzlich oder alternativ kann ein Verankerungsbereich der wenigstens einen Halteeinrichtung in einem ersten Aufnahmebereich des wenigstens einen Gummielements an dem Gummielement festgelegt sein. Hierbei ist ein Verankerungsbereich des Kabelkanals in einem zweiten Aufnahmebereich des wenigstens einen Gummielements an dem Gummielement festgelegt. Auch auf diese Weise ist die Halteeinrichtung über das Gummielement von dem Kabelkanal getrennt, und eine mechanische Entkopplung ist erreicht. Zudem kann so dennoch eine vergleichsweise robuste Anbindung des Kabelkanals an das Rohbauteil über die Halteeinrichtung erreicht werden.
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Vorzugsweise ist in dem Verankerungsbereich der wenigstens einen Halteeinrichtung und/oder in dem Verankerungsbereich des Kabelkanals wenigstens eine Durchtrittsöffnung ausgebildet, in welcher ein Gummimaterial des Gummielements aufgenommen ist. Dadurch ist eine besonders gute Verankerung des Gummielements an dem Kabelkanal beziehungsweise der Halteeinrichtung erreichbar.
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Besonders einfach lässt sich das wenigstens eine Gummielement durch Umspritzen der Verankerungsbereiche mit einem das Gummielement bildenden Material an der wenigstens einen Halteeinrichtung einerseits und an dem Kabelkanal andererseits festlegen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Dabei zeigen:
- 1 in einer Perspektivansicht einen Ausschnitt einer Kabelkanalanordnung für ein Kraftfahrzeug, wobei ein Kabelkanal über Gummiringe beziehungsweise Gummibänder an Befestigungsfüßen aufgehängt ist, welche an einem Rohbauteil des Kraftfahrzeugs befestigt werden können;
- 2 eine teilweise geschnittene Perspektivansicht der Kabelkanalanordnung im Bereich einer der Halterungen gemäß 1;
- 3 ausschnittsweise eine Variante der Kabelkanalanordnung, bei welcher ein Gummielement zwischen dem Kabelkanal und einem als Halteeinrichtung dienenden Befestigungsfuß integriert angeordnet ist; und
- 4 ausschnittweise eine weitere Variante der Kabelkanalanordnung, wobei zwischen einer als Blechhalter ausgebildeten Halteeinrichtung und einem Wandungsteil des Kabelkanals ein Gummielement angeordnet ist.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit identischen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist ausschnittsweise und perspektivisch eine Kabelkanalanordnung 10 für ein Kraftfahrzeug gezeigt, welche einen Kabelkanal 12 und wenigstens eine Halteeinrichtung umfasst, wobei in 1 beispielhaft zwei als derartige Halteeinrichtungen dienende Befestigungsfüße 14 gezeigt sind. Über diese Befestigungsfüße 14 erfolgt die Anbindung des Kabelkanals 12 zum (nicht gezeigten) Rohbau des Kraftfahrzeugs. In einem Bereich 16 zwischen einem Kabelkanalunterteil 13 und einem Kabelkanaldeckel 32 des Kabelkanals 12 (vergleiche 2) sind (nicht gezeigte) elektrische Leitungen des Kraftfahrzeugs verlegt. Beispielsweise können bei Ausbildung des Kraftfahrzeugs als Hybridfahrzeug oder als Elektrofahrzeug in dem Kabelkanal 12 elektrischen Leitungen in Form von Hochvoltleitungen angeordnet sein.
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Die jeweiligen, beispielsweise aus Kunststoff gebildeten Befestigungsfüße 14 dienen also der Anbindung oder Befestigung des Kabelkanals 12 an einem (nicht gezeigten) Rohbauteil des Kraftfahrzeugs. Hierfür umfassen die jeweiligen Befestigungsfüße 14 zum Rohbau einen Befestigungsbereich oder Anbindungspunkt 18, in welchem ein jeweiliger Durchlass 20 zum Durchführen eines Befestigungselements wie etwa einer Schraube, eines Bolzens oder dergleichen ausgebildet ist. Die Befestigungsfüße 14 zum Rohbau umfassen des Weiteren einen jeweiligen Armbereich 22, welcher sich vorliegend quer zu dem Kabelkanal 12 erstreckt.
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An dem Befestigungsfuß 14 zum Rohbau ist bei der Variante der Kabelkanalanordnung 10 gemäß 1 der Kabelkanal 12 mittels eines Gummielements in Form eines Gummibands 24 oder Gummirings aufgehängt. Beispielsweise kann hierfür das Gummiband 24 zunächst im Bereich einer Führung 26, welche beispielsweise als Nut ausgebildet und in der Nähe des Anbindungspunktes 18 angeordnet sein kann, um den Befestigungsfuß 14 geschlungen werden. Ein zweites Ende des Gummibands 24 kann dann um den Kabelkanal 12 (siehe 2) herumgelegt und an einem freien Ende des Armbereichs 22 eingehängt werden. In diesem Bereich des Befestigungsfußes 14 zum Rohbau kann dann eine Nut oder ein Steg 28 (vergleiche 1) ein Abrutschen des Gummibands 24 von dem Befestigungsfuß 14 verhindern.
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Insbesondere aus der Schnittansicht in 2 ist gut ersichtlich, dass zwischen einer Oberfläche oder Oberseite 30 des Kabelkanaldeckels 32 des Kabelkanals 12 und einer Unterseite insbesondere des Armbereichs 22 des Befestigungsfußes 14 eine Mehrzahl von Gummistiften 36 angeordnet sein kann. Die als Abstandshalter dienenden Gummistifte 36 stützen sich demnach auf der Oberseite 30 oder Oberfläche des Kabelkanaldeckels 32 und somit des Kabelkanals 12 ab. Vorliegend sind die Gummistifte 36 ein Stück weit durch Durchtrittsöffnungen 38 hindurchgeführt, welche in dem Armbereich 22 des Befestigungsfußes 14 ausgebildet sind.
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Eine Variante der Kabelkanalanordnung 10 ist in 3 gezeigt. Hierbei ist von dem Kabelkanal 12 lediglich ein Wandungsteil beziehungsweise eine Wandung gezeigt, durch welche etwa der Kabelkanaldeckel 32 oder das Kabelkanalunterteil 13 gebildet sein kann. Der geschlossene Schnitt oder Querschnitt des Kabelkanals 12 wird durch Zusammenbau von Kabelkanalunterteil 13 und Kabelkanaldeckel 32 bereitgestellt.
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Zur Befestigung des Kabelkanals 12 an dem Rohbauteil ist bei der in 3 gezeigten Variante als Halteeinrichtung ebenfalls ein von dem Kabelkanal 12 separater Befestigungsfuß 14 zum Rohbau vorgesehen. Der insbesondere aus Kunststoff gebildete Befestigungsfuß 14 weist wiederum einen Befestigungsbereich oder Anbindungspunkt 18 und einen Durchlass 20 für eine Schraube, einen Bolzen oder dergleichen auf, mittels welcher der Befestigungsfuß 14 und somit der Kabelkanal 12 an dem Rohbauteil befestigt werden kann. Bei der in 3 gezeigten Variante weist der Befestigungsfuß 14 einen Verankerungsbereich 48 auf, in welchem beispielsweise eine Mehrzahl von Zacken 50 ausgebildet sein können. Der Befestigungsfuß 14 ist über den Verankerungsbereich 48 in einem Aufnahmebereich 52 eines Gummielements oder Gummiteils 54 aufgenommen und über das Gummiteil 54 an dem Kabelkanal 12 befestigt.
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Dies kann insbesondere durch Umspritzen des beispielsweise aus Kunststoff gebildeten Befestigungsfußes 14 in dem Verankerungsbereich 48 mit einem das Gummiteil 54 oder Gummielement bildenden Material realisiert werden. Der guten Verankerung des Befestigungsfußes 14 an dem Gummiteil 54 ist es des Weiteren zuträglich, wenn in dem Verankerungsbereich 48 des Befestigungsfußes 14 eine Mehrzahl von Löchern 56 oder dergleichen Durchtrittsöffnungen ausgebildet ist, in welchen ein Gummimaterial des Gummiteils 54 aufgenommen ist.
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In analoger Weise weist der Kabelkanal 12 einen Verankerungsbereich 58 auf, in welchem eine Mehrzahl von Zacken 60 ausgebildet ist. Diese Zacken 60 sind in einem zweiten Aufnahmebereich 62 des Gummiteils 54 angeordnet, sodass der Verankerungsbereich 58 des Kabelkanals 12 in dem zweiten Aufnahmebereich 62 an dem Gummiteil 54 festgelegt ist. Zudem ist auch in dem Kabelkanal 12 eine Mehrzahl von Durchtrittsöffnungen beziehungsweise Löchern 64 ausgebildet, in welchen Gummimaterial des Gummiteils 54 aufgenommen ist. Die Wandungsteile des Kabelkanals 12 können so wie der Befestigungsfuß 14 zum Rohbau durch Spritzgießen aus Kunststoff gefertigt und anschließend mit einem das Gummiteil 54 bildenden Material umspritzt werden. Auf diese Weise ist das Gummiteil 54 oder Gummielement zwischen dem Befestigungsfuß 14 zum Rohbau und dem Kabelkanal 12 sicher integriert.
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Bei der in 4 gezeigten Variante der Kabelkanalanordnung 10 ist von dem Kabelkanal 12 ebenfalls lediglich ein Wandungsteil 66 gezeigt, welches über ein Gummielement beziehungsweise Gummiteil 54 mit einem als Halteeinrichtung dienenden Blechhalter 42 gekoppelt ist. In dem Blechhalter 42 ist eine Mehrzahl von Durchlässen 46 zum Anbinden oder Befestigen des Blechhalters 42 an dem Rohbauteil vorgesehen. In dem Verankerungsbereich 48 des Blechhalters 42 ist ebenfalls eine Mehrzahl von Löchern 56 ausgebildet, welche für eine gute Verankerung des Gummielements 54 an dem Blechhalter 42 sorgen.
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In analoger Weise sind in dem Verankerungsbereich 58 des Wandungsteils 66 des Kabelkanals 12 Durchtrittsöffnungen beziehungsweise Löcher 64 ausgebildet, welche für eine gute Befestigung des Gummiteils 54 an dem Wandungsteil 66 und somit dem Kabelkanal 12 sorgen.
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Insgesamt zeigen die Beispiele, wie durch das Vorsehen von Gummielementen zwischen dem Kabelkanal 12 und jeweiligen Halteeinrichtungen eine mechanische Entkopplung der Kabelkanäle 12 zur Reduzierung von Körperschall erreicht werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kabelkanalanordnung
- 12
- Kabelkanal
- 13
- Kabelkanalunterteil
- 14
- Befestigungsfuß
- 16
- Aufnahmeraum
- 18
- Anbindungspunkt
- 20
- Durchlass
- 22
- Armbereich
- 24
- Gummiband
- 26
- Führung
- 28
- Steg
- 30
- Oberseite
- 32
- Kabelkanaldeckel
- 34
- Unterseite
- 36
- Gummistift
- 38
- Durchtrittsöffnung
- 42
- Blechhalter
- 48
- Verankerungsbereich
- 50
- Zacke
- 52
- Aufnahmebereich
- 54
- Gummiteil
- 56
- Loch
- 58
- Verankerungsbereich
- 60
- Zacke
- 62
- Aufnahmebereich
- 64
- Loch
- 66
- Wandungsteil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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