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Die Erfindung betrifft ein Schwerlasthebemittel für Großlasten, das zum temporären Anschlagen an die anzuhebende Großlast ausgebildet ist.
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Bei der Montage von hochbauenden großtechnischen Anlagen, wie insbesondere Windenergieanlagen, ist es bei der Errichtung erforderlich, dass große Komponenten mittels eines Krans angehoben werden. Unter großen Komponenten werden solche verstanden, deren kleinste Abmessung mehrere Meter beträgt und deren Gewicht regelmäßig über 10 t, häufig sogar über 100 t (vielfach üblich sind 400 t) beträgt. Für die Montage von Windenergieanlagen werden beträchtliche Hebehöhen verlangt, die häufig im Bereich von 100 m oder mehr liegen. Es versteht sich, dass beim Anheben solch großer und schwerer Komponenten, kurz von Großlasten, eine sichere Befestigung von äußerster Wichtigkeit ist. Diese muss befähigt sein, ausgesprochen große Kräfte zuverlässig zu übertragen.
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Besondere Schwierigkeiten ergeben sich diesbezüglich bei der Montage von Offshore-Anlagen. Hierbei werden die Komponenten in der Regel auf einer schwimmenden Lastplattform zur Montagestelle transportiert. Von dieser müssen die Komponenten mittels eines gesonderten Krans angehoben und auf der Offshore-Anlage abgesetzt und montiert werden. Hierbei ist insbesondere das Anschlagen der Befestigungsmittel problematisch. Denn die schwimmende Lastplattform bewegt sich bedingt durch den Seegang in der Regel relativ zu dem Kran und dessen am Kranhaken angeordnete Befestigungsmittel. Um dies zu erreichen, stehen mehrere Möglichkeiten offen: eine erste Möglichkeit besteht darin, dass dies manuell geschieht. Das bedeutet, dass Personen auf der Komponente anwesend sein müssen, um das vom Kran abgelassene Befestigungsmittel anzuschlagen. Diese Art der Befestigung ist nicht nur verhältnismäßig langsam, sondern bedingt durch die vom Seegang ausgehende Relativbewegung auch ausgesprochen gefährlich für die anwesenden Personen. Es besteht daher der Wunsch nach einer Automatisierung, so dass die Montage ohne Personen in der Nähe erfolgen kann.
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Aus dem Bereich der Containerverladung sind sogenannte „Twist-Locks“ bekannt, welche für eine automatische Verriegelung von aufeinander stehenden Containern sorgen (
DE 101 21 988 A1 ). Diese „Twist-Locks“ sehen einen um seine Mittelachse drehbaren Verriegelungszapfen vor, der von einem oberen Container nach unten abragend und in eine entsprechende Aufnahmeöffnung an der Oberkante des unteren Containers eingesetzt wird; beim Einsetzen verdreht sich der Verriegelungszapfen selbsttätig um 90° um seine Achse, und verriegelt auf diese Weise. Diese Verdrehung zum Verriegeln ist namensgebend (Twist & Lock). Diese Art der Verriegelung verlangt eine nicht-rotationssymmetrische Gestaltung des Verriegelungszapfens. Dies führt zu ungleichmäßiger Lastverteilung und damit an gewissen Stellen zu punktuellen Lastkonzentrationen, die einer Anwendung bei größeren Gewichten als den für Container typischen Gewichten entgegensteht. Ferner ist ein Nachteil dieser „Twist-Locks“, dass die kombinierte Hub-Drehbewegung des Verriegelungszapfens ein ausgesprochen präzises Einsetzen verlangt. Dieses System ist zwar geeignet für Festland oder ruhige Gewässer im Hafen, aber nicht geeignet für relativ zueinander bewegte Güter, wie bei Offshore-Montagen auf offener See.
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Um den wesentlich herausfordernderen Seegangsbedingungen auf offener See zu begegnen, ist ein anderer Weg vorgeschlagen worden. Dieser sieht vor, auf dem die Großlast anliefernden Seefahrzeug einen automatischen Nickausgleich vorzusehen (
EP 2 853 480 A1 ). Dazu ist auf dem Deck von diesem Seefahrzeug eine gesonderte bewegliche Plattform zur Aufnahme der Großlast angeordnet, die durch Stellelemente angesteuert wird abhängig vom Seegang, um so die Oberfläche der Plattform möglichst ruhig (horizontal) zu halten. Diese Lösung ist enorm aufwendig und verlangt sehr spezielle Schiffe. Übliche Schwimmplattformen können daher nicht verwendet werden. Dies steht einer breiten Einsetzbarkeit im Wege.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, verbesserte Hebemittel bereitzustellen, die mit weniger Aufwand ein zuverlässiges und sicheres Aufnehmen von Großlasten auch unter Seegangsbedingungen ermöglichen.
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Die erfindungsgemäße Lösung liegt in den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Bei einem Schwerlasthebemittel für Großlasten, das zum temporären Anschlagen an die anzuhebende Großlast ausgebildet ist, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass es zweiteilig ausgeführt ist mit einem Unterteil, das temporär an der Großlast befestigt ist, und einem mit dem Oberteil formschlüssig zusammenwirkenden Oberteil, das an einem Heber (Kranhaken) angeordnet ist, wobei Unterteil und Oberteil als Konuskupplung mit einem männlichen und einem weiblichen Konus ausgeführt sind, und dem weiblichen Konus ein Trichter derart vorgesetzt ist, dass am engen Ende des Trichters ein Verbindungsbereich zur Arretierung der Konuskupplung und vorne ein Einführbereich mit nach vorne größer werdender Weite ausgebildet ist, dessen Innenfläche ein Zentriermittel für die Position und ein Ausrichtmittel für die Orientierung des männlichen Konus bildet, wobei ein Arretierungsmittel vorgesehen ist, welches den Konus in dem Verbindungsbereich in Bezug auf Position und Orientierung arretiert.
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Unter Großlasten werden Komponenten verstanden, deren kleinste Abmessung mindestens 2 m beträgt und deren Gewicht mindestens 10 t und häufig über 100 t beträgt.
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Unter einem Heber wird insbesondere ein Kranhaken verstanden.
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Unter fremdkraftbetätigt wird eine Betätigung verstanden, die mittels einer von der eigentlichen Hubkraft unabhängigen Kraft erfolgt, beispielsweise durch hydraulisch betriebene Aktuatorzylinder etc.
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Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, ein zweiteiliges Hebelmittel vorzusehen, dessen einer Teil am Heber (Kranhaken) angeordnet und dessen anderer Teil an der zu hebenden Großlast angeschlagen ist. Die beiden Teile sind verbunden über eine offen- und schließbare Konusverbindung (Konuskupplung). Sie umfasst einen männlichen Konus, der in eine entsprechende komplementäre Gegenform (weiblicher Konus) einschiebbar ist, und dort im eingeschobenen Zustand durch aus-/einfahrbare Arretierungsmittel verriegelt wird. Der Gegenform mit dem weiblichen Konus ist ein Trichter vorgesetzt, dessen Innenfläche ein Zentriermittel für die Position des männlichen Konus bildet. Am Grund des Trichters ist die Gegenform mit dem weiblichen Konus angeordnet. Dort sind auch entsprechende Aufnahmen für die Arretierungsmittel vorgesehen. Damit kann durch Koppelung dieser beiden Komponenten eine formschlüssige Verbindung geschaffen werden.
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Somit können auch schwere und schwerste Lasten sicher angehoben werden. Hierbei ermöglicht die selbsttätige Zentrierung durch den vorgesetzten Trichter eine sichere Verbindung auch dann, wenn Positionierungsungenauigkeiten bestehen. Dies gilt insbesondere für den Fall, wenn die Großlasten auf beweglicher Unterlage angeordnet sind, wie eine schwimmende Transportplattform. Durch deren mehr oder weniger gleichmäßigen Hin-und Herbewegungen in beiden horizontalen Richtungen ist eine sichere Befestigung des Hebemittels herkömmlicherweise nur schwierig zu erreichen, und verlangt erheblichen Personaleinsatz an gefährlicher Stelle unmittelbar am Hebemittel.
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Die Erfindung ermöglicht es, auch unter schwierigen Bedingungen mit im Seegang hin und her schwingenden Transportplattformen und darauf angeordneten Großlasten eine selbsttätige und sichere Verbindung zu schaffen, ohne dass dazu der Einsatz menschlicher Arbeitskraft unmittelbar am Anschlagmittel erforderlich ist.
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Das erfindungsgemäße zweiteilige Hebemittel ist breit einsetzbar. Es ist lediglich erforderlich, den unteren Teil an der jeweils anzuheben Großlast zu befestigen. Es können somit auch unterschiedliche Großlasten angehoben werden, ohne dass dazu ein Wechsel zu einem anderen Hebemittel erforderlich wird.
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Vorzugsweise ist das Arretierungsmittel mittels Fremdkraft betätigt, und weiter vorzugsweise ist es selbstsichernd ausgeführt. Durch die Fremdkraftbetätigung wird eine kontrollierbare, und damit von außen (beispielsweise durch den Kranführer) steuerbare Art der Arretierung geschaffen. Dank der selbstsichernden Wirkung besteht die Arretierung sicher auch dann, wenn große und größte Lasten mit sehr hohen Gewichten anzuheben sind.
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Mit Vorteil ist der Trichter im Verbindungsbereich komplementär zum männlichen Konus ausgeführt und/oder weist denselben Konuswinkel wie der männliche Konus auf. Es ergibt sich somit eine Bauweise mit männlichem Konus und dazu komplementärem weiblichen Konus. Dies ermöglicht eine hohe Befestigungssicherheit und Genauigkeit.
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Vorzugsweise gehen der Einführbereich und der Verbindungsbereich glatt ineinander über. Darunter wird verstanden, dass keine Absätze oder Sprünge zwischen Einführbereich und Verbindungsbereich bestehen. Dies begünstigt ein hindernisfreies Hineinbewegen des männlichen Konus aus dem Einführbereich in den Verbindungsbereich mit dem entsprechenden weiblichen Konus. Es ist zweckmäßig, wenn der Verbindungsbereich und der Einführbereich des Trichters einteilig ausgeführt sind. Dies ermöglicht eine besonders robuste Konstruktion, die sich verhältnismäßig einfach an der anzuhebenden Großlast anschlagen lässt.
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Mit Vorteil weist der Trichter im Einführbereich konisch zulaufende Führungsflächen auf, die als Schmiegeflächen für einen Mantel des männlichen Konus ausgebildet sind. Durch die Ausbildung als Schmiegeflächen wird eine flächige Anlage des männlichen Konus auch bei größeren Ausrichtungsabweichungen erreicht. Damit sind die Voraussetzungen geschaffen, dass der Konus sich auch in solchen ungünstigen Situationen noch gut zentrieren lässt. Ferner kann vorgesehen sein, dass der weibliche Konus und/oder der Trichter in Skelettbauweise ausgeführt sind. Damit wird der Erkenntnis Rechnung getragen, dass eine massive Konstruktion nicht zwingend erforderlich ist. Eine Skelettbauweise kann genügen, sofern die Führungsflächen hinreichend groß sind und eine ausreichende Robustheit für eine zuverlässige Verriegelung im eingesetzten Zustand vorliegt. Die Skelettbauweise bietet den Vorteil eines materialsparenden Aufbaus und einer insgesamt leichteren Konstruktion. Insbesondere begünstigt sich dadurch auch die leichtere Ummontierbarkeit des unteren Teils von einer Großlast zur anderen, und wirkt sich so positiv auf die Geschwindigkeit der Montage aus.
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Zweckmäßigerweise ist das Arretierungsmittel am Oberteil angeordnet und weist eine Mehrzahl von radial beweglichen Riegeln auf. Die Riegel sind vorzugsweise als Dreh-oder Schubregel ausgeführt, die in am Unterteil ausgebildete Ausnehmungen greifen zur formschlüssigen Verriegelung. Die Ausnehmungen sind vorzugsweise als Hinterschnitte ausgeführt mit einer leichten Abschrägung derart, dass der Riegel unter der Kraftwirkung der Hebelast weiter in die Ausnehmung hereingezogen wird. Es ist bevorzugt, wenn das Arretierungsmittel an eine Leistungsversorgung des Hebezeugs angeschlossen ist, insbesondere einem Hydrauliksystem. Der Anschluss an die Leistungsversorgung des Hebezeugs bietet den Vorteil, dass es somit nicht ummontiert zu werden braucht von einer Großlast zur anderen, sondern am Hebezeug verbleiben kann solange dieses Hebezeug eingesetzt wird.
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Die Erfindung bezieht sich ferner auf ein Verfahren zum Anheben einer Großlast von einer bewegten Unterlage mittels eines Schwerlasthebemittels, das wie vorstehend beschrieben ausgeführt ist. Dabei wird das Oberteil zum Unterteil hin abgesenkt, wobei der Konus in Kontakt mit dem Trichter kommt und mit seinem Mantel zumindest teilweise am Trichter anliegt, wobei der Konus im Einführbereich des Trichters zentriert und winkelmäßig zu einer Mittelachse des Trichters ausgerichtet ist, und nach Zentrierung und Ausrichtung den Verbindungsbereich erreicht und dort selbsttätig arretiert wird. Zur näheren Beschreibung wird auf vorstehende Erläuterung verwiesen.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezug auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert, in der vorteilhafte Ausführungsformen beispielhaft erläutert sind. Es zeigen:
- 1 eine schematische Übersichtsdarstellung einer Offshore-Montagestelle mit Kran und auf einer schwimmenden Lastplattform angeordnetem Großlast;
- 2 eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform zu Beginn des Einsetzens;
- 3 eine Seitenansicht der ersten Ausführungsform im eingesetzten und verriegelten Zustand;
- 4 eine Ansicht von unten zu dem eingesetzten und verriegelten Zustand gemäß 3;
- 5 eine geteilte Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform zu Beginn des Einsetzens bzw. im verriegelten Zustand; und
- 6 eine geteilte Seitenansicht einer dritten Ausführungsform zu Beginn des Einsetzens bzw. im verriegelten Zustand.
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Ein Ausführungsbeispiel zur Erläuterung der Erfindung betrifft die Montage einer Windenergieanlage mit ihren Komponenten mittels eines Schwimmkrans an einer auf dem Meer gelegenen Montagestelle (sog. Offshore-Windenergieanlage).
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Die Offshore-Windenergieanlage, die in ihrer Gesamtheit mit der Bezugsziffer 9 bezeichnet ist, wird montiert auf einem am Meeresgrund verankerten Fundament 90, das in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als ein Monopile ausgebildet ist. Wie in 1 zu erkennen ist, ist bereits ein Teil des Turms der Windenergieanlage 9 auf dem Fundament aufgestellt.
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Zum Aufbau der Windenergieanlage dient ein Schwimmkran 8, der auf einer Schwimmplattform 80 angeordnet ist. Der Schwimmkran 8 ist an sich konventionell ausgeführt, mit einem auf der Schwimmplattform 80 befestigten Turm 81, an dessen oberen Ende ein Ausleger 82 angeordnet ist. An dem Ausleger 82 ist eine Laufkatze 83 längsverschieblich geführt, an der ein Kranseil 84 mit einem Kranhaken 85 am unteren Ende angeordnet ist. Zwischen Laufkatze 83 und dem Kranhaken 85 ist am Kranseil 84 ein so genannter Hebekompensator 10 („heave compensator“) angeordnet, der in an sich bekannter Weise zum Ausgleich von Höhenschwankungen der aufzunehmenden Ladung insbesondere durch Seegang ausgebildet ist.
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Bei der von dem Schwimmkran 8 aufzunehmenden Ladung handelt es sich um Großlasten 91, 92, wie beispielsweise einem Turmsegment 91 des Turms der Offshore-Windenergieanlage 9 oder einer Gondel 92. Die Großlasten 91, 92 sind an die Montagestelle transportiert mittels einer schwimmenden Transportplattform 95. Auf der Oberseite dieser schwimmenden Transportplattform 95 sind die Großlasten aufgestellt, um von dort mittels des Krans 8 aufgenommen und an die auf dem Fundament 90 aufzubauende Windenergieanlage 9 verbracht zu werden. Bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei den Großlasten um ein oberes Turmsegment 91 bzw. eine vollständige Gondel 92 der zu errichtenden Windenergieanlage 9. Abmessungen und Massen der Großlasten sind beträchtlich, so weist das Turmsegment 91 ein Durchmesser von mehreren Metern auf, meistens im Bereich zwischen 3 und 7 m, und Massen im Bereich von über 100 t je Turmsegment, während die Gondel 92 beträchtlich größer und schwerer ist und Massen von weit über 100 t erreichen kann.
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Es versteht sich, dass derart schwere Großlasten zuverlässig und genau an die Hebemittel 1 anzuschlagen sind.
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Bei dem Aufnehmen der Großlasten durch den Kran 8 besteht die Schwierigkeit, dass die aufzunehmenden Großlasten 91, 92 wegen ihrer Anordnung auf der schwimmenden Transportplattform 95 nicht ruhig stehen, sondern sich zusammen mit der im Seegang schwankenden Transportplattform 95 bewegen. Trotz modernster Steuerungseinrichtungen für die schwimmende Transportplattform 95 kann deren Positionierung nicht präzise gehalten werden, sondern variiert. Ferner kann es durch Seegang zu Krängungen der schwimmenden Transportplattform 95 (oder auch der Schwimmplattform 80 des Krans 8) kommen, wodurch auch deren Ausrichtung nicht mehr genau horizontal ist, sondern relativ zum Kran 8 auf der Schwimmplattform 80 variieren kann.
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Wegen dieser Positions- und Orientierungsungenauigkeiten ist das Anschlagen der Hebemittel 1 an den Großlasten 91, 92 schwierig. Dazu kommt, dass aus Gründen der Arbeitssicherheit möglichst keine Personen an oder auf den Großlasten 91, 92 anwesend sein sollen.
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Ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Schwerlasthebemittel, welches zum Ausgleich dieser Ungenauigkeiten und weitgehende Mechanisierung der Betätigung ausgebildet ist, ist in 2 dargestellt.
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Demnach umfasst das in seiner Gesamtheit mit der Bezugsziffer 1 versehene Schwerlasthebemittel gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel ein Oberteil 11 sowie ein Unterteil 12.
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An dem Oberteil 11 ist oberseitig eine Aufnahme für einen Kranhaken 85 als Heber angeordnet, die wie eine Aufhängung ausgeführt sein kann. Ferner ist an der Oberseite eine Steuereinrichtung 7 für ein Arretierungsmittel 6 angeordnet. Das Oberteil 11 weist einen nach unten ragenden männlichen Konus 3 auf, der Bestandteil einer Konuskupplung ist, deren anderer Bestandteil ein weiblicher Konus 4 ist. Der männliche Konus 3 weist einen Konusmantel 30 auf, der um einen Konuswinkel α geneigt ist. Ferner sind in den Konusmantel 30 Arretierungsmittel 6 eingelassen, die in ihrem Ruhezustand in den Konus 3 zurückgezogen sind und somit nicht aus der Außenkontur des Konusmantels 30 herausragen.
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Das Unterteil 12 ist an der Oberseite der anzuhebenden Großlast 91, 92 angeordnet. Es umfasst als Gegenstück der Konuskupplung den weiblichen Konus 4, der im Wesentlichen komplementär zu dem männlichen Konus 3 geformt ist. Er weist einen inneren Konusmantel 40 auf, in dem taschenartige Ausnehmungen 60 zur Aufnahme des Arretierungsmittels 6 angeordnet sind. Der Konusmantel 40 weist ebenfalls einen Konuswinkel α auf. Am das Unterteil 12 schließt sich oberhalb des weiblichen Konus 4 ein aufgesetzter Trichter 5 an. Dieser ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel einteilig mit dem weiblichen Konus 4 ausgeführt; unbedingt zwingend ist die einteilige Ausführung nicht. Wesentlich ist, dass der Trichter 5 in Einsteckrichtung 19 gesehen vor dem weiblichen Konus 4 angeordnet ist. Der Trichter 5 bildet einen Einführbereich und weitet sich nach vorne beträchtlich auf. Er weist eine Trichterinnenfläche 50 auf, die als eine Führungsfläche für den männlichen Konus 3 fungiert und damit einen Einführbereich bildet. Zweckmäßigerweise ist, wie in dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 dargestellt, der Konuswinkel β des Trichters 5 größer als der Konuswinkel α des männlichen Konus 3. Auf diese Weise kommt bei Fehlzentrierung der männliche Konus 3 mit seiner Vorderseite in Kontakt mit der Trichterinnenfläche 50 und ihrem aufgeweiteten Konuswinkel β, wodurch der männliche Konus 3 in Richtung des Zentrums und damit zum weiblichen Konus 4 hin geführt wird. Es ergibt sich eine selbsttätige Zentrierung, wodurch Positionierungsfehler der schwimmenden Transportplattform 85 ausgeglichen werden, und zwar sowohl bei regelmäßigen wie auch unregelmäßigen dynamischen Positionierungsfehlern, wie sie bei rauer See typisch sind. Ferner erfolgt eine Ausrichtung des Konus, was insbesondere bei Verkippung aufgrund von durch Seegang krängenden Schwimmplattformen 80, 95 von Vorteil ist. Beim Ablassen des Kranhakens 85 führt sich somit der männliche Konus 3 selbsttätig in den weiblichen Konus 4 ein, und zwar auch dann, wenn Positionierungs- bzw. Ausrichtungsfehler bestehen.
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Hat der männliche Konus 3 auf diese Weise seine endgültige Position in dem weiblichen Konus 4 erreicht, kann eine Verriegelung erreicht werden durch Betätigen des Arretierungsmittels 6. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel geschieht dies, indem mittels der Steuereinrichtung 7 Hydraulikelemente betätigt werden, durch welche die in den männlichen Konus 3 enthaltenden Arretierungsmittel 6 ausfahren und in den taschenartigen Ausnehmungen 60 des weiblichen Konus 4 verriegeln. Auf diese Weise wird durch die Kraft der Hydraulik als Fremdkraft eine Arretierung der Konuskupplung erreicht. Damit ist das Unterteil 12 sicher und fest mit dem Oberteil 11 verbunden, und die Großlast 91 kann angehoben und montiert werden. Nach erfolgter Montage kann das Unterteil 12 von der einen Großlast 91 gelöst und auf die nächste zu montierende Großlast 92 montiert werden. Der nächste Montagevorgang wiederholt sich dann entsprechend.
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Eine Detaildarstellung zu den Arretierungsmitteln 6 ist in 3 und eine Ansicht des männlichen Konus 3 von unten ist in 4 dargestellt. Bei 3 handelt es sich um eine Split-Darstellung, wobei der eingesetzte Zustand des männlichen Konus 3 in den weiblichen Konus 4 im Zustand vor der Arretierung in der linken Bildhälfte dargestellt ist, und in der rechten Bildhälfte nach Betätigung der Arretierungsmittel 6. Man erkennt dort Arretierungsriegel 61, die im verriegelten Zustand durch mittels Fremdkraft betätigte Hydraulikelemente 62 ausgefahren werden, und so in den taschenartigen Ausnehmungen 60 in dem weiblichen Konus 4 des Unterteils 12 verriegeln. Auf diese Weise wird eine gesteuerte formschlüssige Verbindung geschaffen, die zum sicheren Anheben und Montieren auch größter Lasten geeignet ist.
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Eine zweite Ausführungsform ist in 5 dargestellt. Wiederum umfasst das erfindungsgemäße Schwerlasthebemittel ein Oberteil 11 sowie ein Unterteil 12. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist jedoch die Konuskupplung invers ausgeführt, nämlich mit dem männlichen Konus 3 an dem Unterteil 12 und dem weiblichen Konus 4 an dem Oberteil 11. Die Arretierungsmittel 6 sind hierbei in dem weiblichen Konus 4 vorgesehen, welche in entsprechende Taschen 60' am Mantel 30 des männlichen Konus 3 eingreifen. Im Übrigen wird auf obige Erläuterungen zu dem ersten Ausführungsbeispiel verwiesen.
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Eine dritte Ausführungsform ist in 6 dargestellt, und zwar wieder in einer Split-Darstellung, wobei in der linken Bildhälfte ein Zustand während des Einführens und vor der Arretierung dargestellt ist, und in der rechten Bildhälfte der eingesetzte und arretierte Zustand dargestellt ist. Es handelt sich hierbei um eine Variation der in 5 dargestellten zweiten Ausführungsform. Wiederum ist an dem Unterteil 12 der männliche Konus 3 angeordnet. Im Unterschied zu der zweiten Ausführungsform ist jedoch der weibliche Konus 4 in Skelettbauweise ausgeführt. Vorgesehen ist eine Mehrzahl von abgewinkelten Greifarmen 43, die über eine Drehachse 44 schwenkbeweglich gelagert sind. Das äußere Ende der Greifarme 43 ist mit einem im 90° Winkel nach innen abragenden Verriegelungsvorsprung 46 versehen, der zum Hintergreifen in einen Hinterschnitt des männlichen Konus 3 ausgebildet ist und als Arretierungsmittel fungiert. Die Stirnseite des Verriegelungsvorsprungs 46 sowie die Innenseiten der Greifarme 43 fungieren hierbei als Führungsflächen und ermöglichen eine Zentrierung, wenn die Greifarme 43 ihre aufgeklappte Ruhestellung einnehmen (siehe linke Bildhälfte in 6). Hat das Oberteil 11 seine endgültige Position in Bezug auf das Unterteil 12 erreicht und kann die Konuskupplung geschlossen werden, so wird der Greifarm 43 eingeschwenkt und nimmt seine Verriegelungsposition ein (siehe rechte Bildhälfte in 6). Die Konuskupplung ist damit gesichert und verriegelt. Die Betätigung der Greifarme 43 erfolgt mittels der Steuereinrichtung 7 durch Fremdkraft.
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Im Übrigen wird auf obige Erläuterungen zu der ersten und zweiten Ausführungsform verwiesen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10121988 A1 [0004]
- EP 2853480 A1 [0005]