Hubvorrichtung für die Montage und den Service eines Unterwasserkraftwerks
Die Erfindung betrifft eine Hubvorrichtung für die Montage und den Service eines Unterwasserkraftwerks mit einer auf eine Stützstruktur aufsetzbaren Turbinen- Generatoreinheit.
Tauchende Unterwasserkraftwerke zur Energiegewinnung aus einer Meeresströmung, insbesondere einer Gezeitenströmung, sind bekannt. Für eine mögliche Ausführungsform wird eine an einer Stützstruktur befestigte Turbinen- Generatoreinheit ohne eine zusätzliche Dammstruktur frei umströmt. Dabei kann die Wasserturbine rotorförmig ausgebildet sein und an einer Maschinengondel umlaufen, in der die Generatorkomponenten und der Triebstrang aufgenommen sind.
Zur Ausnutzung kleiner Strömungsgeschwindigkeiten sind großbauende Unterwasserkraftwerke notwendig, die ein entsprechend hohes Anlagengewicht aufweisen. Dies führt zu einer schwierigen Anlageninstallation und zu Folgeproblemen bei der Ausführung von Wartungsarbeiten, für die ein Anheben des Unterwasserkraftwerks über den Wasserspiegel notwendig ist. Daher wurde vorgeschlagen, ein Unterwasserkraftwerk für den Betrieb im Ozean zweiteilig auszubilden. Zunächst wird mit der Stützstruktur ein erstes, der Gründung dienendes Anlagenteil nach einer Seebettvorbereitung zum Installationsort abgesenkt. Nachfolgend wird der zweite Anlagenteil, die Turbinen- Generatoreinheit, auf die Stützstruktur aufgesetzt und mittels einer Kopplungsvorrichtung gehaltert.
Exemplarisch wird für ein zweiteiliges Anlagenkonzept auf die WO 07125349 A verwiesen, aus der eine mit einem konisch zulaufenden Kopplungsstutzen versehene Turbinen-Generatoreinheit bekannt ist, die mittels eines Schiffkrans zur Tragstruktur abgesenkt wird. Als Gegenstück zum konisch zulaufenden Kopplungsstutzen weitet sich der obere Teil der Tragsäule der Stützstruktur konisch auf. Eine sichere Kopplung setzt jedoch voraus, dass diese konische
Aufnahme und der konisch zulaufende Kopplungsstutzen hinreichend zueinander fluchten. Dies wird insbesondere bei großen Wassertiefen unter stürmischen Wetterbedingungen nur schwierig zu erreichen sein. Aus diesem Grund wird durch die WO 2004/015207 A1 vorgeschlagen, für die Installation eines zweiteiligen Unterwasserkraftwerks mit einer Stützstruktur, die eine konische Aufnahme umfasst, vertikal verlaufende Führungsseile vorzusehen. Entlang der Führungsseile erfolgt das Absenken der Turbinen-Generatoreinheit. Nachteilig bei der Verwendung einer Seilführung ist allerdings, dass zunächst das Führungsseil von einem für die Installation verwendeten Wasserfahrzeug ausgehend bis zur Stützstruktur gezogen und an dieser befestigt werden muss. Dieser Installationsschritt wird üblicherweise von Tauchern ausgeführt und ist damit aufwendig und gefahrvoll.
Nachteilig ist auch, dass die Führungsseile nach der Erstinstallation des Unterwasserkraftwerks abgenommen werden, um ein Aufwickeln der Führungsseile in die Wasserturbine beim Betrieb sicher zu verhindern. Im Fall einer Bergung der Turbinen-Generatoreinheit zur Ausführung einer Anlageninspektion über Wasser, besteht dann die Notwendigkeit, eine Anlenkung für ein Kransystem an der Turbinen-Generatoreinheit zu realisieren und eine möglichst seitlich gut geführte und zentrierte Vertikal bewegung zum Herausheben der Turbinen-Generatoreinheit aus der Kopplungsvorrichtung auszuführen. Üblicherweise werden zum Einhängen des Kranhakens beziehungsweise zum Anbringen von Traggurten sowie für die Befestigung von Führungsseilen wiederum Servicetaucher tätig, was neben der hohen Unfallgefahr einen Anlagenservice verteuert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Hubvorrichtung anzugeben, die es ermöglicht, eine Turbinen-Generatoreinheit eines Unterwasserkraftwerks auf eine zugeordnete Stützstruktur für die Installation aufzusetzen und für die Wartung einer bereits installierten Anlage die Turbinen-Generatoreinheit von der Stützstruktur abzuheben und an Deck eines Wasserfahrzeugs zu verholen. Gewünscht ist, mit einer Hubvorrichtung sowohl die Erstinstallation als auch den
Anlagenservice auszuführen. Ferner wird ein Verfahren gesucht, das ein sicheres Aufsetzen einer Turbinen-Generatoreinheit auf eine Stützstruktur und ein nachträgliches Anheben dieser Einheit bis über den Wasserspiegel ermöglicht. Dabei sollte sich die Vorrichtung beziehungsweise das Verfahren durch eine hohe Handhabungssicherheit der Turbinen-Generatoreinheit auszeichnen und einen so weit gehenden Automatisierungsgrad erlauben, dass auf den Einsatz von Servicetauchern weitgehend verzichtet werden kann. Des Weiteren wird eine schnelle Installation und Bergung der Turbinen-Generatoreinheit gefordert, da das Zeitfenster mit schwacher Strömung typischerweise klein ist. Ferner soll sich die Vorrichtung beziehungsweise das Verfahren durch einen universellen Einsatz für unterschiedliche Unterwasserkraftwerke mit ähnlichen Größenabmessungen auszeichnen, die im Detail unterschiedlich gestaltet sind.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gefasst.
Eine erfindungsgemäße Hubvorrichtung umfasst eine tauchende Komponente, die von einem Schiffskran bis zum Installationsort des Unterwasserkraftwerks abgesenkt wird. Dabei umfasst die tauchende Komponente eine Querzentriervorrichtung und eine Greifvorrichtung, die miteinander in Verbindung stehen. Die Querzentriervorrichtung dient dazu, durch ein Abstützen an der Stützstruktur und insbesondere durch ein Umgreifen eines Teils der Stützstruktur die tauchende Komponente gegenüber dieser seitlich auszurichten. Unter einer seitlichen Ausrichtung wird verstanden, dass die tauchende Komponente bezüglich wenigstens einer Querrichtung in Bezug auf die Hochachse des Unterwasserkraftwerks in eine bestimmte Position gebracht wird. Bevorzugt erfolgt eine Zentrierung in zwei senkrecht zueinander verlaufende Richtungen quer zur Hochachse.
Mit dem Kransystem kann dann die solchermaßen seitlich gesicherte und zentrierte, tauchende Komponente auf eine solche Tauchtiefe gebracht werden,
dass mittels eines beweglichen Klemmelements der Greifvorrichtung die Turbinen- Generatoreinheit zur Sicherung umfasst werden kann. Werden hierzu wenigstens zwei zangenförmig gegeneinander wirkende Klemmbacken für das Klemmelement verwendet, die das gesamte Gewicht der Turbinen-Generatoreinheit tragen können, lässt sich diese aus der Kopplungseinrichtung der Stützstruktur mittels eines mit der tauchenden Komponente verbundenen Kransystems herausheben.
Besonders bevorzugt umschließt das bewegliche Klemmelement der Greifvorrichtung das Gehäuse der Maschinengondel der Generator- Turbineneinheit. Durch Form- und/oder Reibschluss wird für eine vorteilhafte Gestaltung das Gewicht der Generator-Turbineneinheit aufgenommen. Für eine alternative Gestaltung wird das Gewicht durch einen unter die Generator- Turbineneinheit geschobenen, geschlitzten Tragrahmen abgestützt, der einen bevorzugten, weiteren Teil der tauchenden Komponente darstellt. Das Klemmelement der Greifvorrichtung erfüllt dann die Funktion einer Sicherung der Generator-Turbineneinheit gegen ein Abrutschen vom Tragrahmen.
Für eine erste vorteilhafte Ausgestaltung erfolgt die Umfassungsbewegung des Klemmelements von unten. Hierzu wird die tauchende Komponente für einen Anlagenservice zunächst seitlich an die Stützstruktur herangeführt, sodass die Greifvorrichtung im geöffneten Zustand unterhalb der Maschinengondel liegt und im letzten Teil der Annäherungsbewegung unter diese geführt wird. Diese Endannäherungsbewegung wird bevorzugt durch die Bewegung eines beweglichen Umfassungselements der Querzentriervorrichtung geführt. Dabei ist eine mögliche Gestaltung für das Umfassungselement wiederum eine zangenähnliche Anordnung von beweglichen Klemmbacken. Diese dienen dazu, einen Teil der Stützstruktur, vorzugsweise einen vertikal verlaufenden Stützpfeiler, zu umfassen und über die Schließbewegung von Klemmbacken eine seitliche Zentrierung in zwei Raumrichtungen für die tauchende Komponente zu bewirken. Ausgehend von dieser Querzentrierung kann die tauchende Komponente mittels des Kransystems vertikal entlang der Stützstruktur verfahren werden, bis die
Greifvorrichtung in die für die Sicherung der Turbinen-Generatoreinheit vorgesehene Position gebracht wird.
Für eine bevorzugte Weitergestaltung kann auch für die genaue vertikale Positionierung der tauchenden Komponente die Querzentriervorrichtung herangezogen werden. Für diesen Fall ist das Umfassungselement der Querzentriervorrichtung so zu einem komplementär angelegten Gegenstück an der Stützstruktur angepasst, dass die Schließbewegung, beispielsweise durch den Eingriff einer konisch verlaufenden Flanschfläche am Umfassungselement in eine entsprechend komplementär ausgestaltete Nut an der Stützstruktur, eine gewünschte vertikale Sollposition durch Selbstzentrierung einnimmt.
Nach dem Schließen der Querzentriervorrichtung und der Einstellung der vorbestimmten Höhenposition der Querzentriervorrichtung werden die beweglichen Klemmelemente der Greifvorrichtung geschlossen. Sind diese wiederum zangenförmig angelegt und gerundet gestaltet, kann beim Umgreifen um die Längsachse eines tonnenförmig angelegten Gehäuses einer Maschinengondel die endgültige Sicherung der Turbinen-Generatoreinheit mit einer vertikalen Selbstzentrierung verbunden werden. Sodann kann das Anheben der Turbinen-Generatoreinheit aus der Kopplungsvorrichtung durch eine Hubbewegung des Kransystems erfolgen. Besonders bevorzugt besteht hierzu eine Mehrfachseilverbindung zwischen der tauchenden Komponente und dem Kran System.
Für eine bevorzugte Weitergestaltung der Erfindung erfolgt die Zuführung der tauchenden Komponente zum Unterwasserkraftwerk entlang eines Führungsseils. Dabei kann ein vorzugsweise zu beiden Seiten der tauchenden Komponente verlaufendes Führungsseilpaar verwendet werden, dessen Länge so eingestellt ist, dass bei einer Bewegung der tauchenden Komponente entlang eines Führungsseils das Absenken der tauchenden Komponente über das Kransystem mit einer seitlichen Bewegung in Richtung auf das Unterwasserkraftwerk verbunden ist. Hierzu ist ein Ende des Führungsseils an der Stützstruktur
befestigt, während das andere Ende über eine Einholvorrichtung, beispielsweise eine Winsch an Bord des Wasserfahrzeugs, läuft, um die Seillänge anzupassen. Diese wird so eingestellt, dass in Abhängigkeit der Schiffsposition relativ zum Installationsort des Unterwasserkraftwerks und in Relation zur Tauchtiefe der tauchenden Komponente, der vor dieser bis zur Stützstruktur verlaufende Abschnitt des Führungsseils einen gewünschten Neigungswinkel aufweist. Im Führungsseil kann eine Stoppvorrichtung angelegt sein, um die tauchende Komponente bei der Annäherung an das Unterwasserkraftwerk in eine definierte Position zu bringen. Ferner werden nach der Ankopplung der tauchenden Komponente an die Turbinen-Generatoreinheit die Führungsseile gestrafft und in eine für das Anheben geeignete Vertikalstellung gebracht.
Für eine vorteilhafte Ausgestaltung bleibt die Befestigung des Führungsseils an der Stützstruktur dauerhaft erhalten, wobei das nicht befestigte Ende des Führungsseils von der Anlage so weit weggeführt wird, dass ein Einwickeln in die Turbine beim Anlagenbetrieb sicher ausgeschlossen ist. Hierzu kann das lose Ende des Führungsseils mit einer Gewichtsbeschwerung auf dem Meeresgrund abgelegt werden. Zusätzlich kann eine automatisch auslösbare Auftriebsvorrichtung mit dem freien Seilende in Verbindung stehen. Denkbar ist eine Ausführung, für die der Gewichtsballast mittels einer Fernauslösung ausgeklinkt werden kann und ein am Seilende angebrachtes Auftriebsvolumen den Auftrieb bis zur Wasseroberfläche sicherstellt, sodass das Einholen des Seils ohne einen Tauchereinsatz ermöglicht wird.
Für eine alternative Ausgestaltung der tauchenden Komponente der Hubvorrichtung erfolgt die Schließbewegung der beweglichen Umfassungselemente der Querzentriervorrichtung und das Schließen der beweglichen Klemmelemente der Greifvorrichtung von einer Position oberhalb der Turbinen-Generatoreinheit aus. Hierzu wird die tauchende Komponente wiederum in den Bereich des Unterwasserkraftwerks gebracht, und zwar über der Turbinen- Generatoreinheit. Dann umgreifen die Umfassungselemente durch eine von oben
ausgehende Schwenkbewegung die Stützstruktur und stellen wenigstens die seitliche Zentrierung der tauchenden Komponente sicher.
Für eine Weitergestaltung kann auch die Einstellung des Vertikalabstands zur Turbinen-Generatoreinheit durch das Schließen des Umfassungselements der Zentriervorrichtung eingestellt werden. Sodann schließt die Greifvorrichtung, wobei die beweglichen Klemmelemente eine Schwenkachse aufweisen, die über der Turbinen-Generatoreinheit liegt. Demnach umschließt die Greifvorrichtung für eine vorteilhafte Ausgestaltung das Gehäuse der Maschinengondel von oben. Ein Vorteil gegenüber der voranstehend beschriebenen Griffbewegung von unten ist darin zu sehen, dass die von der Maschinengondel nach unten weggeführte Führung des Versorgungskabels nicht mit der tauchenden Einheit in Kontakt kommen kann. Daher muss beim Annähern der tauchenden Komponente keine besondere Schutzmaßnahme für die von der Anlage weglaufenden elektrischen, hydraulischen und pneumatischen Verbindungen getroffen werden.
Für eine vorteilhafte Ausgestaltung der tauchenden Komponente ist das bewegliche Umfassungselement der Querzentriervorrichtung so gestaltet, dass im geschlossenen Zustand des Umfassungselements eine trichterförmige Gestalt entsteht. Dies erlaubt, die Querzentriervorrichtung als Führungsstruktur bei einer Installation der Turbinen-Generatoreinheit auf der Stützstruktur zu verwenden. Hierzu erfolgt zunächst ein Absenken der Turbinen-Generatoreinheit aufliegend auf der tauchenden Komponente, gesichert durch die Greifvorrichtung. Die Annäherung zur Stützstruktur erfolgt im Wesentlichen vertikal, wobei wiederum wenigstens ein Führungsseil zwischen der Stützstruktur und dem für die Installation verwendeten Wasserfahrzeug beziehungsweise einem auf diesem installierten Kransystem den Annäherungsvorgang unterstützt. Unmittelbar über der Stützstruktur tritt die Querzentriervorrichtung im geschlossenen Zustand mit dem Oberteil der Stützstruktur in Wechselwirkung. Dabei wird im Verlauf des weiteren Absenkens die Querzentriervorrichtung über den oberen Teil der Stützstruktur geführt und ermöglicht so eine erste Querausrichtung relativ zur Stützstruktur. Dieser Vorgang wird durch die trichterförmige Gestalt des
geschlossenen Umfassungselements der Querzentriervorrichtung unterstützt, die eine konische Innenfläche bildet.
Im weiteren Verlauf des Absenkens kommt der konisch zulaufende Kopplungsstutzen der Turbinen-Generatoreinheit mit der komplementär geformten Aufnahme mit der Stützstruktur in Kontakt, wodurch die endgültige Zentrierung der Turbinen-Generatoreinheit relativ zur Stützstruktur erfolgt und die Kopplung vollzogen werden kann. Nachfolgend wird das Klemmelement der Greifvorrichtung geöffnet und gibt die Turbinen-Generatoreinheit frei. Durch ein Öffnen des Umfassungselements der Querzentriervorrichtung wird ein seitliches Wegbewegen der tauchenden Komponente von der Stützstruktur ermöglicht, sodass diese sicher vom Unterwasserkraftwerk entfernt werden kann.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von bevorzugten Ausgestaltungsbeispielen und in Verbindung mit Figurendarstellungen genauer erläutert. In diesen ist im Einzelnen Folgendes dargestellt:
Figur 1 zeigt ein Unterwasserkraftwerk mit der tauchenden Komponente einer erfindungsgemäßen Hubvorrichtung in perspektivischer Ansicht.
Figur 2 zeigt eine perspektivische Teilansicht der tauchenden Komponente aus Figur 1.
Figur 3 zeigt in einer Frontansicht eine erfindungsgemäße Hubvorrichtung bei einer seitlichen Annäherung an ein Unterwasserkraftwerk.
Figur 4 zeigt eine Seitenansicht zu Figur 3.
Figur 5 zeigt in einer Frontansicht das Umfassen eines Teils der Stützstruktur des Unterwasserkraftwerks durch die Querzentriervorrichtung.
Figur 6 zeigt eine Seitenansicht zu Figur 5.
Figur 7 zeigt in einer Frontansicht eine angekoppelte Querzentriervorrichtung und eine angekoppelte Greifvorrichtung der tauchenden Komponente.
Figur 8 zeigt eine Seitenansicht zu Figur 7.
Figur 9 zeigt das Anheben der Turbinen-Generatoreinheit durch eine erfindungsgemäße Hubvorrichtung in Frontansicht.
Figur 10 zeigt eine Seitenansicht zu Figur 9.
In Figur 1 ist ein gattungsgemäßes Unterwasserkraftwerk skizziert. Dieses umfasst eine Turbinen-Generatoreinheit 2 mit einer Wasserturbine 3 und einer Maschinengondel 5. Die Turbinen-Generatoreinheit 2 wird auf den Stützpfeiler 6 einer Stützstruktur 4 aufgesetzt, der sich wiederum über ein ballastiertes Fundament 4.1 gegen den Gewässergrund abstützt. Details der lösbaren Kopplung zwischen der Turbinen-Generatoreinheit 2 und dem Stützpfeiler 6 der Stützstruktur 4 sind nicht aus der Figurendarstellung ersichtlich. Denkbar; ist eine Kopplungsvorrichtung mit einem konisch zulaufenden Kopplungsstutzen an der Turbinen-Generatoreinheit 2 und einer komplementär, konisch zulaufenden Aufnahme im oberen Teil des Stützpfeilers 6 auszubilden. Bei einer solchen Gestaltung ist die Turbinen-Generatoreinheit 2 nach einer Entriegelung der Kopplungseinrichtung aus dem Stützpfeiler 6 heraushebbar beziehungsweise für die Installation kann die Turbinen-Generatoreinheit von oben in die Kopplungsvorrichtung am Stützpfeiler 6 eingeführt werden.
Die Handhabung der Turbinen-Generatoreinheit 2 erfolgt durch eine erfindungsgemäße Hubvorrichtung. Diese umfasst eine in den Figuren 1 und 2 dargestellte tauchende Komponente 1 , die mit einem im Einzelnen nicht dargestellten Kransystem über die Tragseile 7.1 , 7.2, 7.3 angehoben und abgesenkt wird.
Mögliche Kransysteme an Bord eines Wasserfahrzeugs schließen Portalkräne oder A-Rahmen-Konstruktionen ein. Für eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung wird ein als Parallelogramm gekoppelter doppelter A-Rahmen 23 verwendet, der bei geringer Bauhöhe die tauchende Komponente mit einer darauf befindlichen Turbinen-Generatoreinheit 2 an Bord eines Wasserfahrzeugs 24 heben kann. Eine solche Ausführung ist in den Figuren 3 bis 10 skizziert. Ferner sind in Figur 1 Führungsseile 8.1 , 8.2 dargestellt, die im vorliegenden Fall eine vertikale Absenkbewegung der tauchenden Komponente 1 bis in den Bereich des Stützpfeilers 6 ermöglichen.
Aus Figur 2 sind weitere Details der tauchenden Komponente 1 ersichtlich. Diese umfasst als Grundkomponente eine Querzentriervorrichtung 9, die im vorliegenden Fall aus zwei beweglichen Umfassungselementen 11.1 , 11.2 gebildet ist. Diese sind über ein Scharnier 12.1 drehbar mit den weiteren Teilen der tauchenden Komponente 1 verbunden und ermöglichen ein Umschließen der Stützstruktur, vorliegend des vertikal verlaufenden Stützpfeilers 6, ausgehend von einer seitlichen Annäherung einer tauchenden Komponente 1 an ein installiertes Unterwasserkraftwerk.
Aufgrund der besonderen Formgestaltung der beweglichen Umfassungselemente 11.1 , 11.2 als Teile eines sich nach unten hin öffnenden Trichters ist für den Fall eines geschlossenen Umfassungselements 11.1, 11.2 eine Fangvorrichtung gegeben, die bei einem vertikalen Absenken der tauchenden Komponente 1 mit einer darauf befindlichen Turbinen-Generatoreinheit 2 eine erste Zentrierung relativ zum Stützpfeiler 6 der Stützstruktur 4 beim Absenken ermöglicht. Dieser bei der Anlageninstallation auftretende Fall ist in Figur 1 dargestellt.
Ferner umfasst die tauchende Komponente 1 eine Greifvorrichtung 10, die vorliegend die beweglichen Klemmelemente 13.1 , 13.2, 13.3 und 13.4 aufweist. Diese sind für die dargestellte Ausgestaltung jeweils paarweise angeordnet und bilden zwei zangenförmige Schließmechanismen, die zur Sicherung beziehungsweise zum Tragen der Turbinen-Generatoreinheit 2 die
Maschinengondel 4 formschlüssig umschließen. Hierzu sind jeweils Hydraulikzylinder 14 vorgesehen, die die Klemmelemente 13.1 - 13.4 um jeweils ein zugeordnetes Scharnier 12.2 relativ zu einem Tragrahmen 19 der tauchenden Komponente 1 bewegen.
Für die vorliegende Ausgestaltung weist die tauchende Komponente 1 eine kastenförmig angelegte Seilführung 15 auf. Diese ermöglicht es, Führungsseile 8.1 , 8.2 von den Seilbefestigungspunkten 16.1 und 16.2 ausgehend durch die Buchsen 17.1, 17.2 zu führen, um so eine Aufwicklung um die Wasserturbine 13 sicher zu vermeiden. Durch eine Anordnung der Buchsen 17.1 , 17.2 über dem Schwerpunkt der tauchenden Komponente 1 mit einer darauf befindlichen Turbinen-Generatoreinheit wird ein Schutz gegen eine seitliche Kippbewegung bewirkt. Zusätzlich werden drei Tragseile 7.1 , 7.2 und 7.3 verwendet. Des Weiteren besteht für eine vorteilhafte Ausgestaltung die Möglichkeit, die Buchsen 17.1 , 17.2 zu öffnen, um über der Wasseroberfläche die Führungsseile 8.1 , 8.2 freizugeben. Dies ermöglicht es, das zum Anheben verwendete Kransystem mit einer verringerten Hubhöhe zu versehen. Für den rückwärtig liegenden dritten Seilbefestigungspunkt 16.3, der sich außerhalb des Flugkreises der Wasserturbine 3 befindet, ist eine Aufwicklungssicherung nicht notwendig.
Des Weiteren wird die Seilführung 15 für das Entlanggleiten der tauchenden Komponente 1 an Führungsseilen 8.1 , 8.2 verwendet. Hierzu dienen die Führungsöffnungen 18.1 und 18.2 im oberen Teil der Seilführung 15. Weitere Öffnungen, durch die die Führungsseile 8.1 , 8.2 geführt werden, sind im unteren Teil der Seilführung 15 vorgesehen. Eine solche ist in der Darstellung von Figur 2 mit dem Bezugszeichen 18.3 bezeichnet.
In den Figurendarstellungen 3 - 10 ist anhand von Front- und Seitenansichten die Wirkungsweise der tauchenden Komponente 1 dargestellt. Gegenüber den in den Figuren 1 und 2 gezeigten Ausgestaltungen der tauchenden Komponente 1 wurde zum Zweck der Übersichtlichkeit auf konstruktive Details der Seilführung 15 sowie auf hydraulische Komponenten zum Antrieb der Querzentriervorrichtung 9 und der
Greifvorrichtung 10 verzichtet. In den Figuren 3 und 4 ist die Annäherung der tauchenden Komponente 1 an ein Unterwasserkraftwerk dargestellt. Hierzu ist das Wasserfahrzeug 24 mit dem Kransystem 20 auf der rückwärtigen Seite des Unterwasserkraftwerks positioniert. Ferner wird die Seillänge der Führungsseile 8.1 , 8.2 relativ zur ausgegebenen Länge der Tragseile 7.1 , 7.2 und 7.3 derart angepasst, dass eine Annäherung der tauchenden Komponente 1 seitlich erfolgt und für die Endannäherung die tauchende Komponente 1 etwas unterhalb der Turbinen-Generatoreinheit 2 und rückwärtig zu dieser positioniert wird. In dieser Position kann ein Stopp im Führungsseil 8.1 vorgesehen sein.
Für die weitere Annäherung wird das Wasserfahrzeug 24 und/oder das Kransystem 20 verfahren. Dabei ist für die weitere Annäherung der tauchenden Komponente 1 an die Stützstruktur 4 in der dargestellten Ausgestaltung der Tragrahmen 19 über einen Teil der Längserstreckung geschlitzt ausgeführt, wobei in den Schlitz 29 der Stützpfeiler 6 eingeführt wird.
Aus der Frontansicht von Figur 3 ist ersichtlich, dass zunächst die Querzentriervorrichtung 9 und die Greifvorrichtung 10 der tauchenden Komponente 1 geöffnet sind. Skizziert sind geöffnete Umfassungselemente 11.1 , 11.2 der Querzentriervorrichtung 9 und geöffnete Klemmelemente 13.1 , 13.2 der Greifvorrichtung 10. In einem nächsten Ankopplungsschritt, der in den Figuren 5 und 6 als Front- und Seitenansicht dargestellt ist, erfolgt das Schließen der Greifvorrichtung 10 durch eine nach innen gerichtete Bewegung der Umfassungselemente 11.1 , 11.2, die vorliegend in Form einer zweiteiligen Schürze ausgebildet sind. Hierdurch wird ein wenigstens teilweises Umfassen des Stützpfeilers 6 und folglich eine seitliche Zentrierung der tauchenden Komponente 1 relativ zur Stützstruktur 4 und damit zu der darauf aufsitzenden Turbinen- Generatoreinheit 2 bewirkt.
Für die Querzentriervorrichtung 9 sind unterschiedliche Ausgestaltungen denkbar. Diese können sich bezüglich der Anzahl der Umfassungselemente 11.1 , 11.2 und der diesen zugeordneten Drehachsen unterscheiden. Insbesondere kommt neben
der in den Figuren 3 - 10 gezeigten Bewegung mit einer Drehung um die Hochachse eine Drehbewegung um eine Querachse, insbesondere eine Klappbewegung von oben, in Betracht. Für eine alternative Gestaltung ist die Querzentriervorrichtung 9 passiv ausgebildet und umfasst keine beweglichen Elemente. Die seitliche Zentrierung durch eine solche passive Querzentriervorrichtung 9 kann beispielsweise als U-förmige Komponente bewirkt werden. Ferner ist es denkbar, die Querzentriervorrichtung 9 schürzenförmig auszubilden und mit einem Seitenschlitz zu versehen, dessen Querabmessungen an der engsten Stelle die Passage des Stützpfeilers 6 erlauben. Des Weiteren sind Ausgestaltungen der Querzentriervorrichtung 9 denkbar, die mehrere, an unterschiedlichen Stellen mit der Stützstruktur 4 wechselwirkende Komponenten umfassen. Diese Komponenten können beispielsweise auf schräg verlaufende Streben der Stützstruktur 4 zugreifen.
Der weitere Verlauf des Ankoppeins ist in der Frontansicht von Figur 7 und der Seitenansicht von Figur 8 dargestellt. Hierzu wurde die tauchende Komponente 1 mittels des Kransystems 20 vertikal nach oben entlang des Stützpfeilers 6 angehoben. Zuvor wurden die Führungsseile 8.1 , 8.2 gestrafft und das Montageschiff 21 über die Stützstruktur 4 bewegt. Nachdem die tauchende Komponente 1 bis zum Kontakt des Tragrahmens 19 mit dem Bodenbereich der Turbinen-Generatoreinheit 2 angehoben wird, kann die Greifvorrichtung 10 schließen. Entsprechend sind in den Figuren 7 und 8 geschlossene Klemmelemente 13.1 , 13.2 und 13.4 ersichtlich.
Nachfolgend kann die tauchende Komponente 1 mit der darauf gesicherten Turbinen-Generatoreinheit 2 angehoben werden. Dies wird in der Frontdarstellung in Figur 9 und der Seitenansicht in Figur 10 gezeigt. Dabei wird wiederum mit gespannten, im Wesentlichen vertikal verlaufenden Führungsseilen 8.1 , 8.2 der Hubvorgang ausgeführt, bei dem der konisch zulaufende Kopplungsstutzen 22 aus der Aufnahme 25 im oberen Teil des Stützpfeilers 6 herausgehoben wird.
Beim Anheben der Turbinen-Generatoreinheit 2 wird das Verbindungskabel 26 des Unterwasserkraftwerks mitgeführt. Zur verbesserten Kontrolle dieser Bewegung dient ein Ausleger 27, der insbesondere bei einer erneuten Anlageninstallation beim Absenken der Turbinen-Generatoreinheit 2 das Verbindungskabel 26 rückwärtig zur Wasserturbine 3 definiert am Gewässergrund ablegt.
Aus den Figuren 9 und 10 kann für die Wiederinstallation der Turbinen- Generatoreinheit 2 der Vorgang des Absenkens und des Einführens des konisch zulaufenden Kopplungsstutzens 22 in die Aufnahme 25 des Stützpfeilers 6 in Entsprechung zum voranstehend dargelegten Hebevorgang abgeleitet werden.
Eine alternative Ausgestaltung der tauchenden Komponente 1 unterscheidet sich von der voranstehend dargelegten Ausführung dadurch, dass die Querzentriervorrichtung 9 und die Greifvorrichtung 10 die Turbinen- Generatoreinheit 2 durch einen Klammergriff von oben umfassen. Dies ist im Einzelnen nicht in den Figuren dargestellt.
Die Erfindung kann im Rahmen der nachfolgenden Schutzansprüche unterschiedlich ausgestaltet werden. Dabei ist es insbesondere denkbar, die Schwenkrichtung der Querzentriervorrichtung und der Greifvorrichtung der tauchenden Komponente an einen bestimmen Anlagentyp anzupassen. Ferner kann die tauchende Komponente 1 mit unterschiedlichen sensorischen Systemen ausgestattet sein, die die Annäherung gegenüber der Stützstruktur vermessen und überwachen. Dabei kommen insbesondere optische oder auf Triangulationen basierende Systeme oder ein Sonar in Frage. Darüber hinaus kann die tauchende Komponente zusätzlich oder alternativ zu einer Seilführung mit einem eigenen, in unterschiedliche Raumrichtungen wirkenden Unterwasserantriebssystem ausgestattet sein.
Bezugszeichenliste
1 tauchende Komponente
2 Turbinen-Generatoreinheit
3 Wasserturbine
4 Stützstruktur
4,1 Fundament
5 Maschinengondel
6 Stützpfeiler
7.1 , 7.2, 7.3 Tragseil
8.1 , 8.2 Führungsseil
9 Querzentriervorrichtung
10 Greifvorrichtung
11.1 , 11.2 Umfassungselement
12.1 , 12.2 Scharnier
13.1 , 13.2, 13.3, 13.4 Klemmelement
14 Hydraulikzylinder
15 Seilführung
16.1 , 16.2, 16.3 Seilbefestigungspunkt
17.1 , 17.2 Buchse
18.1 , 18.2,18.3 Führungsöffnung
19 Tragrahmen 0 Kransystem 1 Montageschiff 2 konisch zulaufender Kopplungsstutzen 3 doppelter A-Rahmen 4 Wasserfahrzeug 5 Aufnahme 6 Verbindungskabel 7 Ausleger 8 Kabelschutz 9 Schlitz