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Die Erfindung betrifft ein Fahrberechtigungssystem mit einer Kommunikationseinheit zum drahtlosen Auslesen von Fahrberechtigungsdaten eines mobilen digitalen Fahrzeugschlüssels in einem Fahrzeug nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
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Kommunikationseinheiten zum Auslesen von mobilen digitalen Fahrzeugschlüsseln in Fahrzeugen sind soweit aus dem Stand der Technik bekannt. Um eine Fahrberechtigung basierend auf den Fahrberechtigungsdaten des Fahrzeugschlüssels zu erteilen, ist aus Sicherheitsgründen typischerweise eine entsprechende Verschlüsselungstechnologie notwendig. Neben prinzipiellen anderen Übertragungstechnologien hat sich aus Sicherheitsgründen eine sogenannte Nahfeldkommunikation (NFC) weitgehend etabliert. In diesem Zusammenhang kann beispielhaft auf die
DE 10 2011 011 697 A1 sowie die
DE 10 2012 012 965 A1 hingewiesen werden.
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Die Nahfeldkommunikation zwischen dem digitalen Fahrzeugschlüssel und der Kommunikationseinheit des Fahrzeugs macht es dabei in der Praxis erforderlich, dass der digitale Schlüssel während der gesamten Fahrt in unmittelbarer Nähe der Kommunikationseinrichtung angeordnet ist. Häufig sind dafür im Bereich der Mittelkonsole entsprechende mit NFC-Technik ausgerüstete Ablageelemente wie eine Schale oder dergleichen vorgesehen. Der mobile digitale Fahrzeugschlüssel muss dann während der gesamten Fahrt im Bereich dieser Schale abgelegt sein. Mit der zunehmenden Nutzung von mobilen digitalen Fahrzeugschlüsseln, welche mit anderen Geräten kombiniert oder an diese angebracht sind, wird dies zunehmend kompliziert. Wird beispielsweise ein mobiler digitaler Fahrzeugschlüssel als sogenanntes Wearable ausgeführt und beispielsweise in eine Smart-Watch, ein Fitnessarmband oder dergleichen integriert, dann muss dieses Wearable vom Nutzer des Fahrzeugs abgenommen und während der gesamten Fahrt im Bereich der Schale positioniert werden. Dies ist nicht außerordentlich komfortabel und im Prinzip daher unerwünscht. Andere als digitaler mobiler Fahrzeugschlüssel genutzte Geräte wie beispielsweise mobile Endgeräte, insbesondere Smartphones, können zwar prinzipiell im Bereich der Schale abgelegt werden. Sie haben dann jedoch den Nachteil, dass sie dort leicht vergessen werden, was für den Nutzer unerwünscht ist. Außerdem sind verschiedene Größen bei derartigen mobilen Endgeräten heute bereits üblich, mit einer Tendenz zu immer größeren Geräten und immer größeren Bildschirmen. Damit muss, um mit allen denkbaren Geräten zu funktionieren, entsprechend viel Platz im Bereich der Schale vorgesehen werden, sodass diese einen entsprechend großen Bauraum im Bereich beispielsweise der Mittelkonsole einnimmt, was ein weiterer Nachteil ist. Kleinere Aufnahmeschalen funktionieren dann nicht mit allen Smartphones, da diese gegebenenfalls größer als die Aufnahmeschale sind und sich nicht in deren Bereich positionieren lassen.
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Die Aufgabe der hier vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, einen sicheren mobilen digitalen Fahrzeugschlüssel zur Übertragung von Fahrberechtigungsdaten bereitzustellen und gleichzeitig ein hohes Maß an Komfort und Funktionalität für den Nutzer zu bieten.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Fahrberechtigungssystem mit den Merkmalen im Anspruch 1, und hier insbesondere im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1, gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Fahrberechtigungssystems ergeben sich außerdem aus den hiervon abhängigen Unteransprüchen.
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Die Fahrberechtigungsdaten werden bei dem erfindungsgemäßen Fahrberechtigungssystem ähnlich wie im Stand der Technik von einem mobilen digitalen Fahrzeugschlüssel an die Kommunikationseinheit in dem Fahrzeug übertragen, wozu ein erster verschlüsselter Datenkanal mittels Nahfeldkommunikation (NFC - Near Field Communication) dient. Wenn gültige Fahrberechtigungsdaten auf diesem Weg übertragen worden sind, wird eine Fahrberechtigung für das Fahrzeug erteilt und das Fahrzeug typischer weise für eine vorgegebenen Toleranzzeitraum zum Starten freigeschaltet. Dies lässt sich mit entsprechend hohen Sicherheitsstandards und einer Verschlüsselung realisieren. Um nun, nicht wie bei den Systemen aus dem Stand der Technik den mobilen digitalen Fahrzeugschlüssel fortwährend im Bereich der Kommunikationseinheit lassen zu müssen, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass der digitale Fahrzeugschlüssel zyklisch über einen zweiten Datenkanal mit größerer Reichweite als der erste Datenkanal eine Identifikation überträgt. Die zuvor über die Nahfeldkommunikation erteilte Fahrberechtigung bleibt dann erhalten, solange jeweils eine gültige Identifikation übertragen wird.
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Es reicht also aus, den mobilen digitalen Fahrzeugschlüssel vor dem Starten des Fahrzeugs einmalig kurz in den Bereich der Kommunikationseinheit zu halten, beispielsweise an einen entsprechenden Punkt am Armaturenbrett oder dergleichen. Über eine Nahfeldkommunikation werden dann die Fahrberechtigungsdaten übertragen und das Fahrzeug wird entsprechend freigeschaltet und kann von dem Nutzer verwendet werden. Anschließend wird durch eine zyklische Übertragung einer Identifikation von dem mobilen digitalen Fahrzeugschlüssel an die Kommunikationseinheit über eine Technologie mit größerer Reichweite, beispielsweise Bluetooth, gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Idee insbesondere unverschlüsselt, eine Identifikation übertragen. Es reicht also, nachdem die Fahrberechtigung einmal erteilt worden ist. Solange der mobile digitale Fahrzeugschlüssel innerhalb des Fahrzeugs verbleibt, um so durch die zyklische Übertragung der Identifikation zu ermöglichen, wirddie einmal erteilte Fahrberechtigung aufrecht erhalten. Wird der mobile digitale Fahrzeugschlüssel beispielsweise durch einen Wearable, also insbesondere ein Armband, eine Smart-Watch, eine Uhr, ein Fitnessarmband oder dergleichen gebildet, dann reicht es aus, dieses am Arm zu belassen und einmal zur Erteilung der Fahrberechtigung in die Nähe der NF-Kommunikationseinheit zu führen, um so die Fahrberechtigung zu erteilen. Anschließend ist es ausreichend, wenn das Wearable am Arm des Nutzers innerhalb des Fahrzeugs verbleibt, um durch die zyklische Abfrage über den zweiten Datenkanal die Identifikation senden zu können und so die einmal erteilte Fahrberechtigung aufrecht zu erhalten.
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Wie bereits erwähnt kann der zweite Datenkanal dabei unverschlüsselt realisiert sein, sodass beispielsweise ein herkömmliches WLAN oder insbesondere Bluetooth-Standard hier ohne großen Aufwand hinsichtlich einer Verschlüsselung oder dergleichen eingesetzt werden kann.
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Der digitale Fahrzeugschlüssel kann, wie oben bereits erwähnt, insbesondere als sogenanntes Wearable ausgeprägt sein. Ein solches Wearable ist beispielsweise ein Armband, ein Anhänger, ein Anstecker, ein Ring oder dergleichen, welcher eine entsprechende Kommunikationsfunktionalität aufweist, beispielsweise eine Smart-Watch, eine entsprechend ausgerüstete Uhr, ein Fitnessarmband oder auch ein eigens als digitaler Fahrzeugschlüssel konzipiertes Wearable. Dieses Wearable als digitaler Fahrzeugschlüssel verfügt dann einerseits über die Möglichkeit einer Nahfeldkommunikation, welche verschlüsselt die Fahrberechtigungsdaten an die Kommunikationseinheit überträgt, wenn das Wearable in unmittelbarer Nähe der Kommunikationseinheit ist. Außerdem verfügt es über einen zweiten Datenkanal, welcher über eine Technologie mit größerer Reichweite, beispielsweise Bluetooth, zyklisch die Identifikation überträgt.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Fahrberechtigungssystems ist es dabei vorgesehen, dass das Wearable bei der einmaligen Ersteinrichtung der Nahfeldkommunikation mittels einer Kopplung über den zweiten Datenkanal, insbesondere also über Bluetooth, mit der Kommunikationseinheit des Fahrzeugs verbunden wird, wonach die Identifikation des Wearables an das Fahrzeug übertragen wird, um das Wearable und das Fahrzeug einander zuzuordnen. Bei einer späteren Nutzung reicht es dann, wie oben bereits erwähnt, aus, das Wearable kurz in die Nähe der NF-Kommunikationseinheit zu halten und anschließend das Fahrzeug zu nutzen, während sich das Wearable innerhalb desselben befindet und seine Identifikation zyklisch überträgt.
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Eine Alternative zu einem derartigen Wearable wäre beispielsweise die Verwendung eines mobilen Endgeräts, welches mit einem passiven Identifikationsgeber verknüpft ist, welcher durch die Nahfeldkommunikation auslesbar ist. Das mobile Endgerät übernimmt dann die Kommunikation über den zweiten Datenkanal, was durch den passiven Identifikationsgeber so nicht möglich ist. Der passive Identifikationsgeber kann gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Idee dabei insbesondere als Aufkleber bzw. Sicker ausgebildet sein, welcher vorzugsweise auf dem mobilen Endgerät, beispielsweise einem Smartphone, rückseitig aufgeklebt ist. Auch bei dieser Konstellation ist es dann ausreichend, das Smartphone mit der Rückseite in die Nähe der NF-Kommunikationseinheit zu halten, um die Fahrberechtigungsdaten zu übertragen. Anschließend reicht die Anwesenheit des mobilen Endgeräts innerhalb des Fahrzeugs aus, wenn dieses über den zweiten Datenkanal, beispielsweise über Bluetooth, in zyklischen Abständen regelmäßig die Identifikation an die Kommunikationseinheit sendet, um die einmal erteilte Fahrberechtigung aufrecht zu erhalten.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Idee sieht es dabei vor, dass bei der einmaligen Ersteinrichtung der Kombination aus mobilem Endgerät und passivem Identifikationsgeber über eine Anwendung auf dem mobilen Endgerät ein dem passiven Identifikationsgeber zugeordneter Code erfasst wird, über welchen die Anwendung im mobilen Endgerät die Identifikation des passiven Identifikationsgebers erhält. Diese wird dann, vergleichbar wie beim Wearable, über den zweiten Datenkanal mit der Kommunikationseinheit des Fahrzeugs ausgetauscht, sodass das Fahrzeug und der mobile digitale Fahrzeugschlüssel als Kombination aus passivem Identifikationsgeber und mobilem Endgerät einander zugeordnet sind.
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Gemäß einer sehr vorteilhaften Weiterbildung der Idee kann diese erstmalige Inbetriebnahme ebenso wie eine zyklische Überprüfung während des Betriebs noch sicherer gestaltet werden, indem über eine Kommunikation mit einem Backendserver, insbesondere einem Backendserver des Fahrzeugherstellers, über einen Rückkanal zur Verifikation eine Fahrzeugidentifikationsnummer an die Anwendung geliefert wird. Dazu wird zuvor über die Anwendung oder alternativ vom Fahrzeug aus über dessen Kommunikationseinheit erneute Verbindung zu dem Backendserver aufgebaut, um die Identifikation an den Backendserver zu übertragen. Eine erfolgreiche Verifikation ermöglicht bei der Ersteinrichtung die verlässliche Zuordnung und sichert während des laufenden Betriebs die korrekte Funktionalität und Zuordnung ab. Im Falle einer nicht verifizierten Zuordnung kann das Fahrzeug beispielsweise gesperrt werden, sodass dieses nicht mehr zu starten ist.
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Der Code kann dabei als abscannbarer Strich- oder QR-Code in der Verpackung oder Bedienungsanleitung des passiven Identifikationsgebers ausgebildet sein, sodass dieser praktisch mit der Auslieferung zur Verfügung steht und durch das mobile Endgerät, vorzugsweise durch die entsprechende Anwendung, direkt abgescannt werden kann.
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Alles in allem entsteht so ein außerordentlich sicheres System zur Übertragung der Fahrberechtigungsdaten, durch den Einsatz der Nahfeldkommunikation in einem verschlüsselten ersten Datenkanal einerseits und durch das Aufrechterhalten einer einmal erteilten Fahrberechtigung durch einen zweiten, insbesondere unverschlüsselten, Datenkanal mit größerer Reichweite ein hoher Komfort andererseits. Insbesondere können Nahfeldkommunikation und Bluetooth kombiniert und für die komfortable Nutzung des mobilen digitalen Fahrzeugschlüssels eingesetzt werden.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Fahrberechtigungssystems ergeben sich außerdem aus den Ausführungsbeispielen, welche nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren näher dargestellt und beschrieben sind.
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Dabei zeigen:
- 1 eine symbolische Darstellung der Funktionsweise des erfindungsgemäßen Fahrberechtigungssystems mit einem mobilen digitalen Schlüssel in einer ersten Ausführungsvariante;
- 2 ein Ablaufdiagramm zum Starten und Betreiben des Fahrzeugs bei einem Aufbau gemäß 1;
- 3 eine symbolische Darstellung der Funktionsweise des erfindungsgemäßen Fahrberechtigungssystems mit einem mobilen digitalen Schlüssel in einer zweiten Ausführungsvariante;
- 4 ein Ablaufdiagramm zum Starten und Betreiben des Fahrzeugs bei einem Aufbau gemäß 3;
- 5 ein schematischer Ablauf einer Erstinbetriebnahme einer Ausführungsvariante des digitalen mobilen Fahrzeugschlüssels in einer ersten Ausführungsform;
- 6 ein schematischer Ablauf einer Erstinbetriebnahme einer Ausführungsvariante des digitalen mobilen Fahrzeugschlüssels in einer zweiten Ausführungsform; und
- 7 ein schematischer Ablauf einer Erstinbetriebnahme einer Ausführungsvariante des digitalen mobilen Fahrzeugschlüssels in einer dritten Ausführungsform.
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In der Darstellung der 1 ist ein Fahrzeug 1 mit einer angedeuteten Kommunikationseinheit 2 für ein Fahrberechtigungssystem dargestellt. Die Kommunikationseinheit 2 ist dafür eingerichtet, Fahrberechtigungsdaten von einem mobilen digitalen Schlüssel zu empfangen und so den Start des Fahrzeugs 1 und seinen Betrieb zu ermöglichen. Der mobile digitale Schlüssel im Ausführungsbeispiel der 1 ist ein sogenanntes Wearable 3, beispielsweise ein Armband, eine Uhr, eine Smart-Watch oder dergleichen. Auch andere Wearables wie beispielsweise Ringe, Anhänger, Anstecker oder ähnliches mit der nachfolgend noch beschriebenen Funktionalität sind prinzipiell denkbar. Das hier als Armband, beispielsweise als Fitnessarmband oder Armbanduhr, dargestellte Wearable 3 ist rein beispielhaft zu verstehen.
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Das Wearable 3 ist nun in der Lage, über eine Nahfeldkommunikation NFC bei direktem Kontakt mit der Kommunikationseinheit 2 des Fahrzeugs 1 gesichert Informationen auszutauschen. Dies erfolgt verschlüsselt vorzugsweise mit FBS4-Kryptologie, wie es oberhalb der gestrichelten Linie in 1 angedeutet ist. Über diesen ersten Datenkanal, bei welchem die Fahrberechtigungsdaten über Nahfeldkommunikation übertragen werden, ist eine entsprechend hohe Sicherheit gewährleistet, sodass ein unerlaubter Zugriff auf das Fahrzeug weitgehend ausgeschlossen werden kann. Das Wearable 3 als digitaler Fahrzeugschlüssel muss dabei für die Nahfeldkommunikation unmittelbar im Bereich der Kommunikationseinheit 2 positioniert werden, was beispielsweise bei dem dargestellten Wearable 3 zu Beginn der Fahrt unkritisch ist, während der Fahrt aber den Nutzer dazu zwingt, das Wearable abzulegen, was unkomfortabel ist. Aus diesem Grund ist unterhalb der gestrichelten Linie ein zweiter Datenkanal dargestellt, welcher über eine Technologie verfügt, die eine entsprechend höhere Reichweite als der erste in NFC ausgebildete Datenkanal aufweist. Dieser Datenkanal kann beispielsweise ein Funkdatenkanal sein, wie er z. B. standardisiert als WLAN oder insbesondere Bluetooth einfach verfügbar ist. Dieser zweite Datenkanal überträgt dann zyklisch von dem Wearable 3 zu der Kommunikationseinheit 2 des Fahrzeugs 1 eine Identifikation ID, welche dafür sorgt, dass die einmal erteilte Fahrberechtigung, welche über die Nahfeldkommunikation NFC freigeschaltet worden ist, aufrecht erhalten bleibt. Dies funktioniert dabei auch mit einem größeren Abstand des Wearables 3 von der Kommunikationseinheit 2, sodass das Wearable 3 beispielsweise am Arm des Nutzers verbleiben kann, was den Komfort deutlich erhöht.
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In der Darstellung der 2 ist der prinzipielle Ablauf nochmals im Detail dargestellt. In der 2 links oben ist ein mit 4 bezeichnetes Armaturenbrett des Fahrzeugs zu erkennen. Darin befindet sich ein an sich bekannter und hier mit 5 bezeichneter Startknopf, welcher im Falle, dass das Fahrzeug 1 gestartet werden soll, durch den Nutzer gedrückt werden kann. Anschließend hält er sein Wearable 3 als mobilen digitalen Fahrzeugschlüssel an einen NFC-Kommunikationspunkt, welcher hier beispielhaft eingezeichnet und mit dem Bezugszeichen 6 versehen ist. Das Fahrzeug startet dann. In der Folge kann er das Wearable 3 wieder vom Kommunikationspunkt 6 entfernen, also insbesondere an seinem Arm lassen. Während der Fahrt wird dann die einmal über NFC erteilte Fahrberechtigung über eine zyklische Kommunikation, bei welcher von dem Wearable 3 über Bluetooth BT die Identifikation ID an die Kommunikationseinheit 2 des Fahrzeugs 1 übertragen wird, am Leben gehalten. Solange bei den zyklischen Abfragen innerhalb vorgegebener Zeittoleranzen die Identifikation ID von dem Wearable 3 an das Fahrzeug 1 gesendet wird, geht man davon aus, dass das Wearable 3 im Fahrzeug 1 befindlich ist und somit die Fahrberechtigung aufrecht erhalten werden kann. Die einmal erteilte Fahrberechtigung wird dann für einen vorgegebenen Toleranzzeitraum aufrechterhalten wird, sodass innerhalb dieses Zeitraums gestartet werden kann. Hierdurch ist es auch möglich, beispielsweise das Wearable 3 zuerst an den Kommunikationspunkt 6 zu halten und dann innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne den Startknopf 5 entsprechend zu drücken.
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Beim erstmaligen Einsatz ist dabei eine einmalige Ersteinrichtung notwendig. Dazu wird beim erstmaligen Einsatz der Nahfeldkommunikation NFC das Wearable 3 über den zweiten Datenkanal, hier also Bluetooth BT, mit dem Fahrzeug 1 gekoppelt und die Identifikation ID des Wearables 3 wird per Bluetooth BT an die Kommunikationseinheit 2 des Fahrzeugs 1 gemeldet. Derselbe Ablauf, welcher zur Aufrechterhaltung der Fahrberechtigung in der Darstellung der 2 unten und rechts entsprechend dargestellt ist, kann also auch für die Ersteinrichtung entsprechend genutzt werden. Nach dieser Ersteinrichtung sind das Wearable 3 und die Kommunikationseinheit 2 des Fahrzeugs und damit letztlich auch das Fahrzeug 1 selbst dauerhaft einander zugeordnet und quasi „verheiratet“.
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In der Darstellung der 3 und 4 ist derselbe Ablauf mit denselben Bezugszeichen nochmals für eine alternative Ausführungsform des digitalen Fahrzeugschlüssels gezeigt. Dieser ist hier nicht als Wearable 3 ausgebildet, sondern als Kombination aus einem Smartphone 7 und einem Aufkleber bzw. Sticker 8, welcher als passiver Identifikationsgeber eine NFC-Funktionalität hat. Auch hier werden über den ersten Datenkanal und den Informationsinhalt des Stickers 8 über eine NFC-Verbindung die Fahrberechtigungsdaten übertragen. Nachdem die Freigabe erfolgt ist, wird diese über eine Bluetooth-Verbindung in zyklischen Abständen durch die Übertragung der Identifikation ID aufrechterhalten, wobei ergänzend zu dem passiven Sticker 8 die Bluetooth-Funktionalität durch das Smartphone 7 und hier insbesondere durch eine entsprechende Anwendung auf dem Smartphone 7, bei der Anmelderin die Anwendung „Mercedes me“, durchgeführt wird. Die Funktionalität ist ansonsten im Wesentlichen dieselbe. In der Darstellung der 4 wird symbolisch angedeutet, dass der Sticker 8 in die Nähe des Kommunikationspunkts 6 gebracht werden muss. Anschließend wird über die Bluetooth-Funktionalität des Smartphones 7 die Fahrberechtigung entsprechend aufrechterhalten.
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In 5 ist eine Möglichkeit des Prozedere der einmaligen Ersteinrichtung am Beispiel der Kombination aus Smartphone 7 und Sticker 8 gezeigt und erläutert. Der Ablauf beginnt in der Darstellung der 5 rechts unten, indem über das Smartphone 7 und hier vorzugsweise wieder über die Anwendung „Mercedes me“ ein QR-Code 9 eingescannt wird, welcher sich so beispielsweise im Begleitheft des Stickers 8, seiner Bedienungsanleitung oder im Inneren seiner Verpackung befindet. Über diesen eingescannten QR-Code 9 erhält die Anwendung die Identifikation ID des digitalen Stickers 8 als Teil des Fahrzeugschlüssels. Wenn diese Identifikation ID vorliegt, kann das mit dem Sticker 8 versehene Smartphone 7 diese per Bluetooth BT, vergleichbar wie in der vorherigen Ausführungsvariante das Wearable 3, an das Fahrzeug 1 entsprechend übertragen werden. Das Fahrzeug 1 bzw. seine Kommunikationseinrichtung 2 und der digitale Schlüssel aus Smartphone 7 und Sticker 8 sind dann einander zugeordnet und quasi „verheiratet“.
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Eine alternative Variante ist in der Darstellung der 6 dargestellt. Bei dieser Variante funktioniert der Ablauf im Wesentlichen ähnlich. Zusätzlich ist es nun so, dass ergänzend zur Übertragung der Identifikation 10 per Bluetooth BT an das Fahrzeug 1 bzw. seine Kommunikationseinrichtung 2 die Identifikation ID außerdem von dem Smartphone 7 bzw. der auf ihm laufenden Anwendung an einen Backendserver 10, insbesondere einen Backendserver des Fahrzeugherstellers, übertragen wird. Dieser baut seinerseits eine Kommunikationsverbindung zu dem Smartphone 7 bzw. der darauf laufenden Anwendung auf und liefert über diesen Rückkanal die Fahrzeugidentifikationsnummer VIN des Fahrzeugs 1 an die Anwendung, um so einen Abgleich der Daten zu ermöglichen.
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In 7 ist eine weitere Ausführungsvariante dargestellt. Anstelle einer bidirektionalen Kommunikation zwischen der Anwendung und dem Backendserver 10 übernimmt hier die Kommunikationseinheit 2 des Fahrzeugs 1 die Übermittlung der Identifikation ID an den Backendserver 10, welcher in einem Rückkanal wiederum die Fahrzeugidentifikationsnummer VIN an die Anwendung auf dem Smartphone 7 zurückliefert.
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Alles in allem entsteht so die Möglichkeit mit verschiedenen Ausgestaltungen des mobilen digitalen Schlüssels diesen außerordentlich einfach, effizient, sicher und während des Betriebs innerhalb des Fahrzeugs außerordentlich komfortabel in das Leben der Fahrzeugnutzer zu integrieren, da typischerweise ein Wearable 3, beispielsweise in Form einer Armbanduhr, oder ein Smartphone 7 häufig ohnehin mitgeführt wird, sodass kein „Extra“-Schlüssel für das Fahrzeug mitgeführt werden muss.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011011697 A1 [0002]
- DE 102012012965 A1 [0002]