DE102017216197A1

DE102017216197A1 - Verfahren zur Untersuchung von Fahrzeugreifen

Info

Publication number: DE102017216197A1
Application number: DE102017216197.3A
Authority: DE
Inventors: Yann Baudouin
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2017-09-13
Filing date: 2017-09-13
Publication date: 2019-03-14

Abstract

Nach der Erfindung erfolgt ein Verfahren zur Reifendruckkontrolle wenigstens eines Fahrzeugluftreifens eines Fahrzeugs wenigstens mit den Verfahrensschritten:
- Ermitteln von Reifenwerten des Fahrzeugluftreifens, mittels wenigstens eines fahrzeugeigenen Sensors eines neben, hinter oder vor dem Fahrzeugluftreifen befindlichen weiteren Fahrzeugs;
- Auswerten der ermittelten Reifenwerte durch das weitere Fahrzeug;
- Ermitteln des Reifendrucks aus den Reifenwerten und Entscheidung, ob dieser oberhalb und/oder unterhalb von Grenzwerten liegt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Untersuchung von Fahrzeugreifen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die DE 10 2013 226 811 beschreibt ein System zum Diagnostizieren einer Reifenlaufflächentemperatur, umfassend ein Fahrzeug, umfassend mindestens einen Reifen, eine Messvorrichtung, umfassend einen Temperatursensor, wobei der Temperatursensor an dem Fahrzeug montiert ist, wobei der Temperatursensor ferner konfiguriert ist, die Temperatur der Lauffläche des Reifens zu erfassen, eine Steuereinheit, die in dem Fahrzeug angeordnet ist und eine Anzeigevorrichtung, wobei die Steuereinheit konfiguriert ist, Temperaturmessungen zu empfangen und zu verarbeiten und mit der Anzeigevorrichtung zu kommunizieren und wobei die Anzeigevorrichtung konfiguriert ist, als Reaktion auf Kommunikation von der Steuereinheit temperaturbezogene Informationen anzuzeigen.
Des Weiteren ist aus der DE 10 2010 003 982 ein Verfahren bekannt, das es ermöglicht optisch-visuell und/oder akustisch eine Kommunikation zwischen verschiedenen Kraftfahrzeugführern oder Insassen auf technische Weise aufzubauen, bei der die Kontaktaufnahme über Kennzeichen oder Kennzeichnungen der Kraftfahrzeuge ermöglicht wird. Dies kann mittels Scannern, Empfängern oder anderen technischen Geräten zur Erkennung von Kodierungen, Funksignalen, Erkennungssignalen oder der Kfz-Kennzeichen geschehen.
Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Reifendruckkontrolle, insbesondere mittels Infrarotsensoren, bereitzustellen, das es auch erlaubt, Reifen eines anderen Fahrzeugs zu prüfen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des unabhängigen Anspruchs gelöst. Weitere Ausgestaltungen des erfinderischen Verfahrens ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Nach der Erfindung erfolgt ein Verfahren zur Reifendruckkontrolle wenigstens eines Fahrzeugluftreifens eines Fahrzeugs wenigstens mit den Verfahrensschritten:

- Ermitteln von Reifenwerten des Fahrzeugluftreifens, mittels wenigstens eines fahrzeugeigenen Sensors eines neben, hinter oder vor dem Fahrzeugluftreifen befindlichen weiteren Fahrzeugs;
- Auswerten der ermittelten Reifenwerte durch das weitere Fahrzeug;
- Ermitteln des Reifendrucks aus den Reifenwerten und Entscheidung, ob dieser oberhalb und/oder unterhalb von Grenzwerten liegt.

Das hat den Vorteil, dass aufgrund eines Reifendruckkontrollsystems, welches eine Fremdbewertung des Reifendrucks ermöglicht, auch an Fahrzeugen eine Reifenddruckkontrolle durchgeführt werden kann, die keine Einrichtung dafür an Bord haben. Eine Möglichkeit einer solchen Kontrolle bestünde demnach auch für Kontrollbehörden.
Bevorzugte Ausführungsformen des Verfahrens sehen vor, dass, falls die Entscheidung positiv ausfällt, in Folge eine optisch-visuelle Anzeige im weiteren Fahrzeug und/oder eine Kommunikation vom weiteren Fahrzeug zum Fahrzeug stattfindet, insbesondere mit einer Übermittlung des Verfahrensergebnisses. Oder alternativ oder zusätzlich eine Übermittlung des Verfahrensergebnisses an andere Empfänger, zum Beispiel eine Servicewerkstatt, einen Reifenhersteller, einen Kraftfahrzeughersteller oder eine Kontrollinstanz.
In vorteilhaften Ausführungsformen des Verfahrens erfolgt das Auswerten der ermittelten Reifenwerte durch Abgleich mit in einer Datenbank hinterlegten Reifenwerten für entsprechende Reifen mit korrektem Luftdruck und ermitteln wenigstens eines Differenzwertes. Die Entscheidung, dass der Reifendruck unterhalb eines Grenzwertes liegt, wird dann anhand des Differenzwerts getroffen, wenn dieser außerhalb eines in der Datenbank hinterlegten Toleranzfensters liegt. Falls die Entscheidung, ob der Differenzwert außerhalb eines in der Datenbank hinterlegten Toleranzfensters liegt, positiv ausfällt, findet in Folge die optisch-visuelle Anzeige im weiteren Fahrzeug und/oder die Kommunikation vom weiteren Fahrzeug zum Fahrzeug statt.
Eine vorteilhafte Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass der fahrzeugeigene Sensor eine Temperaturkamera mit Infrarot-Technologie ist.
Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass das Verfahren zur Reifendruckkontrolle wenigstens eines Fahrzeugluftreifens eines Fahrzeugs wenigstens mit den Verfahrensschritten zu vollziehen:

- Ermitteln von Reifenwerten des Fahrzeugluftreifens mittels wenigstens eines fahrzeugeigenen Infrarotsensors eines neben, hinter oder vor dem Fahrzeugluftreifen befindlichen weiteren Fahrzeugs;
- Auswerten der ermittelten Reifenwerte durch das weitere Fahrzeug mittels Abgleich mit in einer Datenbank hinterlegten Reifenwerten für entsprechende Reifen mit korrektem Luftdruck und ermitteln wenigstens eines Differenzwertes;
- Entscheidung, ob der Differenzwert außerhalb eines in der Datenbank hinterlegten Toleranzfensters liegt.

Eine bevorzugte Ausführung des Verfahrens ist in der nachfolgenden Beschreibung mit der zugehörigen Zeichnung näher dargestellt. Die einzige Figur zeigt eine schematische Darstellung in Draufsicht einer Reifendruckkontrolle von Reifen von Hinterachsen an einer Seite eines Lastkraftwagens durch ein überholendes Fahrzeug gemäß des erfinderischen Verfahrens.
Ein Fahrzeug 2, hier ein Lastkraftwagen, wird von einem weiteren Fahrzeug 1 überholt. In dieses ist ein Infrarotsensor eingebaut, symbolisch durch Kreisbögen 3, die Infrarotwellen darstellen, dargestellt. Anstatt nur die eigenen Reifenwerte zu analysieren hat das Verfahren zum Ziel, auch die Zustände der Reifen anderer Verkehrsteilnehmer zu überwachen. Dazu wird mittels des Verfahrens und des Infrarotsensors durch das weitere Fahrzeug 1 eine Analyse der Fahrzeugluftreifen 4, 5, 6, 7, 8 der linken Fahrzeugseite des Fahrzeugs 2 während des Vorbeifahrens des weiteren Fahrzeugs 1 durchgeführt.
Diese Analyse erfolgt nach dem erfinderischen Verfahren mittels einer Temperaturkamera mit Infrarot-Technologie. Wenn eine Auswertung durch das weitere Fahrzeug 1 ergibt, dass beispielsweise der Reifendruck eines Fahrzeugluftreifens des Fahrzeugs 2 einen kritischen Schwellenwert unterschreitet, wird dem Fahrer des analysierenden weiteren Fahrzeugs 1 eine Warnung angezeigt, dass das analysierte Fahrzeug 2 eine mögliche Gefahrenquelle darstellt. Des Weiteren besteht zusätzlich die Möglichkeit auch den Fahrer des analysierten Fahrzeugs 2 über den kritischen Reifenwert zu informieren. Dies geschieht, indem die Informationen über den Reifenzustand in ein Backend hochgeladen und diesem oder Dritten mit Mitteln nach dem Stand der Technik bereitgestellt werden.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102013226811 [0002]
DE 102010003982 [0003]

Claims

Verfahren zur Reifendruckkontrolle wenigstens eines Fahrzeugluftreifens (4, 5, 6, 7, 8) eines Fahrzeugs (2) wenigstens mit den Verfahrensschritten: - Ermitteln von Reifenwerten des Fahrzeugluftreifens, mittels wenigstens eines fahrzeugeigenen Sensors eines neben, hinter oder vor dem Fahrzeugluftreifen befindlichen weiteren Fahrzeugs (1); - Auswerten der ermittelten Reifenwerte durch das weitere Fahrzeug (1); - Ermitteln des Reifendrucks aus den Reifenwerten und Entscheidung, ob dieser oberhalb und/oder unterhalb von Grenzwerten liegt.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass, falls die Entscheidung, positiv ausfällt, in Folge eine optisch-visuelle Anzeige im weiteren Fahrzeug (1) und/oder eine Kommunikation vom weiteren Fahrzeug (1) zum Fahrzeug (2) stattfindet.
Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die optisch-visuelle Anzeige und/oder die Kommunikation wenigstens eine Übermittlung eines Verfahrensergebnisses beinhaltet.
Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die optisch-visuelle Anzeige und/oder die Kommunikation zusätzlich an andere Empfänger erfolgt.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Auswerten der ermittelten Reifenwerte mittels Abgleich mit in einer Datenbank hinterlegten Reifenwerten für entsprechende Reifen mit korrektem Luftdruck und ermitteln wenigstens eines Differenzwertes erfolgt.
Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Entscheidung, dass der Reifendruck oberhalb oder unterhalb von Grenzwerten liegt, anhand des Differenzwerts getroffen wird, wenn dieser außerhalb eines in der Datenbank hinterlegten Toleranzfensters liegt.
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der fahrzeugeigene Sensor eine Temperaturkamera mit Infrarot-Technologie ist.