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TECHNISCHES GEBIET
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Die Erfindung betrifft ein beleuchtbares Bauteil einer Innenraumverkleidung eines Fahrzeugs nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Sie betrifft weiterhin eine Innenraumverkleidung eines Fahrzeugs mit zumindest einem solchen beleuchtbaren Bauteil und ein Fahrzeug mit zumindest einer derartigen Innenraumverkleidung.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Beleuchtungssysteme für Fahrzeuginnenräume dienen längst nicht mehr der schlichten Ausleuchtung des Interieurs, vielmehr versucht man verschiedene Designelemente und -flächen im Fahrzeug in den Vordergrund zu heben. Die Inszenierung dieser Dekorelemente kann beispielsweise realisiert werden durch eine Hintergrundbeleuchtung von halbtransparenten Interieurleisten oder durch leuchtende Konturlinien, die beispielsweise an Interieurleisten angrenzen.
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Im Hintergrund beleuchtete halbtransparente Interieurleisten werden zum Beispiel mittels Folientechnik nach dem In-Mold-Verfahren hergestellt. Bei diesem Verfahren werden zunächst Folien mit den jeweiligen Transparenzeigenschaften hergestellt (z.B. Oberflächenmuster, transparente Bereiche, Filtereigenschaften, Farbe, Textur, etc.) und anschließend in die finale Form gebracht. Dann wird die Folie mit einem transparenten Kunststoff hinterspritzt. An der Rückseite dieses Bauteils wird ein Lichtleiterbauelement angebracht, das von einem Leuchtmittel, beispielsweise einer LED, beleuchtet wird. Ein Deckel schließt das Bauteil an der Rückseite ab. Auch wenn nur ein Leuchtmittel eingesetzt wird, können aufgrund der Filtereigenschaften der Folie verschiedene Farben und Helligkeitsstufen der Beleuchtung des Bauteils erzeugt werden. Die hinterspritzten Folien sind sehr robust gegenüber der Einwirkung von äußeren, chemischen Einflüssen, beispielsweise von Sonnencreme oder von Schweiß.
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STAND DER TECHNIK
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Die
DE 10 2009 017 363 A1 zeigt und beschreibt ein beleuchtbares Dekorelement für ein Verkleidungsteil in einem Kraftfahrzeug. Auf seiner zum Innenraum des Kraftfahrzeugs weisenden Seite weist das Dekorelement eine Dekorfolie auf, die mit einer dekorativen Struktur versehen ist, welche eine dreidimensionale Tiefenwirkung aufweist. Hinter der Dekorfolie ist eine transparente Kunststoffschicht vorgesehen, die an die Rückseite der Dekorfolie angespritzt ist. Auf der von der Dekorfolie abgewandten Seite der transparenten Kunststoffschicht ist eine weitere nicht transparente Kunststoffschicht vorgesehen. Licht, das in die transparente Kunststoffschicht von der Seite eingeleitet wird, tritt im Bereich der dekorativen Struktur der Dekorfolie aus.
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Die
DE 10 2014 203 000 A1 zeigt und beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines mit Licht durchstrahlbaren Verkleidungsteils sowie ein solches Verkleidungsteil. Hier werden eine erste und eine zweite Dekorfolie mit einem transparenten Material hinterspritzt, welches als Lichtleiter wirkt, wobei zwischen den beiden Dekorfolien ein Freiraum zum Lichtaustritt gebildet ist.
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Die
DE 10 2012 000 479 A1 zeigt und beschreibt ein beleuchtbares Bauteil für den Innenraum eines Fahrzeugs, wobei das beleuchtbare Bauteil ein zumindest teilweise lichtdurchlässig ausgebildetes Basiselement aufweist, welches zwischen zwei Verkleidungselementen angeordnet ist. Das beleuchtbare Bauteil bildet auf diese Weise eine zwischen den Verkleidungselementen angeordnete Leuchtleiste.
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Eine Kombination aus einer derartigen Leuchtleiste und einem mit Licht zumindest abschnittsweise durchstrahlbaren Verkleidungsteil ist in 1 dargestellt und im bildet ein beleuchtbares Bauteil 101 einer Innenraumverkleidung eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs. Die Leuchtleiste bildet eine beleuchtete Konturleiste 110 und ist als ein erstes Lichtleiterelement 111 ausgebildet, das neben dem ein hinterleuchtetes Flächenelement 112 bildenden Verkleidungsteil angeordnet ist. Das hinterleuchtete Flächenelement 112 weist auf seiner zum Auge A eines Betrachters, also zum Fahrzeuginnenraum, weisenden Seite eine zumindest bereichsweise transparente oder transluzente Oberflächenfolie 114 auf. Die Oberflächenfolie 114 ist als Dekorfolie mit lichtundurchlässigen Bereichen 114' und lichtdurchlässigen Bereichen 114'' ausgebildet. Auf der Rückseite der Oberflächenfolie 114 ist ein zweites Lichtleiterelement 113 aus transparentem Kunststoffmaterial ausgebildet, auf welches die Oberflächenfolie 114 auf der zum Fahrzeuginnenraum weisenden Seite aufkaschiert ist.
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Eine erste Lichtquelle 110', die zur Beleuchtung der Konturleiste 110 dient, ist über eine erste Lichtübertragungsleitung 110'' mit dem ersten Lichtleiterelement 111 verbunden. Eine zweite Lichtquelle 112', die zur Beleuchtung des Flächenelements 112 dient, ist über eine zweite Lichtübertragungsleitung 112'' mit dem zweiten Lichtleiterelement 113 verbunden. Die Konturleiste 111 und das Flächenelement 112 sind als separate Teile des beleuchtbaren Bauteils 101 ausgeführt, wobei zwischen dem zweiten Lichtleiterelement 113 und dem ersten Lichtleiterelement 110 ein lichtundurchlässiger Bereich der Oberflächenfolie 114 vorgesehen ist. Die zum Fahrzeuginnenraum weisende Oberfläche des ersten Lichtleiterelements 110 ist nicht mit einer Folie kaschiert. Auf der von der Oberflächenfolie 114 abgewandten Rückseite der Lichtleiterelemente 111, 113 ist jeweils - mit Ausnahme der Anschlussbereiche für die Lichtübertragungsleitungen - eine lichtundurchlässige Sperrschicht 115, 115' vorgesehen.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes beleuchtbares Bauteil zu schaffen, das kostengünstiger und schneller herstellbar ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Ein beleuchtbares Bauteil einer Innenraumverkleidung eines Fahrzeugs ist ausgebildet mit einer beleuchtbaren Konturleiste und einem dieser benachbarten beleuchtbaren Flächenelement mit einer zumindest bereichsweise transparenten oder transluzenten Oberflächenfolie, die auf einem Lichtleitkörper angeordnet ist, und mit zumindest einer Lichtquelle, die angeordnet ist, um Licht in den Lichtleitkörper einzukoppeln. Dieses Bauteil zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass der Lichtleitkörper ein der Konturleiste zugeordnetes erstes Lichtleiterelement und ein dem Flächenelement zugeordnetes zweites Lichtleiterelement aufweist, wobei die beiden Lichtleiterelemente integral ausgebildet sind und einstückig den Lichtleitkörper bilden, also Abschnitte des Lichtleitkörpers sind.
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VORTEILE
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Die integrale Ausgestaltung des Lichtleitkörpers ermöglicht es, beide Lichtleiterelemente in einem einzigen Arbeitsgang herzustellen, zum Beispiel durch Hinterspritzen der Oberflächenfolie mit einem lichtleitenden Kunststoffmaterial in einer Spritzform.
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Weitere bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale des erfindungsgemäßen Bauteils sind Gegenstand der Unteransprüche 2 bis 6.
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Vorzugsweise ist die Oberflächenfolie sowohl auf dem ersten Lichtleiterelement als auch auf dem zweiten Lichtleiterelement vorgesehen. Bei dieser Ausführungsform ist auch die Oberfläche des eine beleuchtbare Konturlinie bildenden ersten Lichtleitelements durch die Folie vor äußeren Einflüssen geschützt.
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Dabei ist es von besonderem Vorteil, wenn die Oberflächenfolie in ihrem auf dem ersten Lichtleiterelement gelegenen Abschnitt in einem Flächenbereich, der dem Innenraum des Fahrzeugs zugewandt ist, transparent oder transluzent ausgebildet ist. Bei dieser Ausführungsform wird das in das erste Lichtleiterelement eingeleitete Licht über die zum Innenraum und damit zum Betrachter weisende Fläche abgestrahlt und es ist nicht erkennbar, dass dieses erste Lichtleiterelement mit einer Folie kaschiert ist.
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Zur Einleitung des Lichts in den Lichtleitkörper kann eine Mehrzahl von Leuchtmitteln vorgesehen sein. Insbesondere kann sowohl dem ersten Lichtleiterelement als auch dem zweiten Lichtleiterelement jeweils zumindest ein Leuchtmittel zugeordnet sein.
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Vorteilhaft ist es auch, wenn das beleuchtbare Flächenelement dreidimensionale Strukturelemente aufweist und wenn diese Strukturelemente mit transparenten oder transluzenten Bereichen der Oberflächenfolie versehen sind. Derartige Strukturelemente können beispielsweise erhabene oder vertiefte Ausformungen, beispielsweise in Linienform, in Wellenform, in Punktrasterform oder in Kreisform, in der Oberfläche des mit der Oberflächenfolie versehenen Flächenelements sein.
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Bevorzugter Weise sind dabei die dreidimensionalen Strukturelemente durch Prägen des mit der Oberflächenfolie versehenen Flächenelements gebildet.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform weisen die transluzenten oder transparenten Bereiche der Oberflächenfolie, die auf den Strukturelementen vorgesehen sind, andere Leuchteigenschaften auf als die anderen transluzenten oder transparenten Bereiche der Oberflächenfolie des Flächenelements. So können die auf den Strukturelementen vorgesehenen Bereiche zum Beispiel heller oder dunkler sein oder eine andere Farbe aufweisen.
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Die Erfindung ist auch gerichtet auf eine Innenraumverkleidung eines Fahrzeugs mit zumindest einem erfindungsgemäßen beleuchtbaren Bauteil sowie auf ein Fahrzeug mit zumindest einer solchen Innenraumverkleidung.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung mit zusätzlichen Ausgestaltungsdetails und weiteren Vorteilen sind nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher beschrieben und erläutert.
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Figurenliste
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Es zeigt:
- 1 einen Querschnitt durch ein beleuchtbares Bauteil nach dem Stand der Technik und
- 2 einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes beleuchtbares Bauteil.
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DARSTELLUNG VON BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes beleuchtbares Bauteil 1 einer Innenraumverkleidung eines Fahrzeugs mit einer beleuchtbaren Konturleiste 10 und einem beleuchtbaren Flächenelement 12. Die Konturleiste 10 ist dem Flächenelement 12 unmittelbar benachbart angeordnet und bildet im gezeigten Beispiel eine obere optische Konturlinie des Flächenelements 12.
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Die Konturleiste 10 weist einen Grundkörper 11' aus einem lichtleitenden Material auf, der ein erstes Lichtleiterelement 11 bildet. Das Flächenelement 12 weist einen Grundkörper 13' aus einem lichtleitenden Material auf, der ein zweites Lichtleiterelement 13 bildet. Die beiden Grundkörper 11', 13' sind einstückig miteinander geformt und bilden zusammen einen integralen Lichtleitkörper 16.
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Eine Lichtquelle 18, die zur Beleuchtung der Konturleiste 10 und des Flächenelements 12 dient, ist über zumindest eine Lichtübertragungsleitung 17 mit dem integralen Lichtleitkörper 16 verbunden. Selbstverständlich können auch mehrere Lichtquellen über jeweils eine oder mehrere zugeordnete Lichtübertragungsleitungen mit dem integralen Lichtleitkörper 16 zur Lichteinleitung verbunden sein.
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Der integrale Lichtleitkörper 16 ist auf seiner zum Auge A des Betrachters, also zum Fahrzeuginnenraum, weisenden Seite mit einer Oberflächenfolie 14 kaschiert, die zumindest bereichsweise transparent oder transluzent ausgebildet ist. Dazu weist die Oberflächenfolie 14 lichtundurchlässige Bereiche 14' sowie lichtdurchlässige Bereiche 14'', 14''' auf. Auf der zum Fahrzeuginnenraum weisenden Seite des Flächenelements 12 bildet die Oberflächenfolie 14 ein Dekor aus, das unter anderem vom Zusammenspiel der lichtundurchlässigen Bereiche 14' und der lichtdurchlässigen Bereiche 14'' bestimmt wird. Auf der zum Fahrzeuginnenraum weisenden Fläche der Konturleiste 10 ist die Oberflächenfolie 14 transparent oder transluzent ausgebildet und bildet dort einen lichtdurchlässigen Bereich 14''', der die beleuchtbare Konturlinie bestimmt.
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Auf der von der Oberflächenfolie 14 abgewandten Rückseite des integralen Lichtleitkörpers 16 ist - mit Ausnahme der Anschlussbereiche für die Lichtübertragungsleitung(en) - eine lichtundurchlässige Sperrschicht 15 vorgesehen.
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Gefertigt wird das erfindungsgemäße beleuchtbare Bauteil beispielsweise mittels des allgemein bekannten In-Mold-Verfahrens, bei dem die Oberflächenfolie 14 in eine Spritzform eingelegt und anschließend mit einem transparenten oder transluzenten Kunststoffmaterial zur Bildung des integralen Lichtleitkörpers 16 hinterspritzt wird. Auf der von der Oberflächenfolie 14 abgewandten Rückseite des integralen Lichtleitkörpers 16 wird anschließend - mit Ausnahme der Anschlussbereiche für die Lichtübertragungsleitung(en) - die lichtundurchlässige Sperrschicht 15 aufgetragen.
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Durch die Erfindung wird somit eine einfache und kostengünstige Gestaltungsmaßnahme zur Integration einer beleuchteten oder beleuchtbaren Konturlinie in eine beleuchtete oder beleuchtbare Interieurleiste, die ein Flächenelement der Innenraumverkleidung des Fahrzeugs bildet, unter Anwendung der Folientechnik geschaffen. Dazu wird bei der Herstellung der Interieurleiste die Konturlinie neben anderen Lichteffektausbringungen auf derselben Oberflächenfolie angebracht und durch Hinterspritzung der Oberflächenfolie werden das Flächenelement (Interieurleiste) und die Konturleiste in einem Arbeitsgang integral erzeugt. Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten zur Lichtbeeinflussung der Oberflächenfolie (zum Beispiel durch farbige oder grafische Filtereigenschaften der Oberflächenfolie) kann ein Effekt der optischen Separation der Konturlinie vom übrigen Lichtspiel entstehen. Diese Integralbauweise spart Bauteile ein und vereinfacht den Produktionsprozess.
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Die Erfindung ist nicht auf das obige Ausführungsbeispiel beschränkt, das lediglich der allgemeinen Erläuterung des Kerngedankens der Erfindung dient. Im Rahmen des Schutzumfangs kann die erfindungsgemäße Vorrichtung vielmehr auch andere als die oben beschriebenen Ausgestaltungsformen annehmen. Die Vorrichtung kann hierbei insbesondere Merkmale aufweisen, die eine Kombination aus den jeweiligen Einzelmerkmalen der Ansprüche darstellen.
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Bezugszeichen in den Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen dienen lediglich dem besseren Verständnis der Erfindung und sollen den Schutzumfang nicht einschränken.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- beleuchtbares Bauteil
- 10
- Konturleiste
- 11
- erstes Lichtleitelement
- 11'
- Grundkörper
- 12
- Flächenelement
- 13
- zweites Lichtleitelement
- 13'
- Grundkörper
- 14
- Oberflächenfolie
- 14'
- lichtundurchlässiger Bereich von 14
- 14''
- lichtdurchlässiger Bereich von 14
- 14'''
- lichtdurchlässiger Bereich von 14
- 15
- Sperrschicht
- 16
- integraler Lichtleitkörper
- 17
- Lichtübertragungsleitung
- 18
- Lichtquelle
- A
- Auge
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009017363 A1 [0004]
- DE 102014203000 A1 [0005]
- DE 102012000479 A1 [0006]