DE102020113334A1

DE102020113334A1 - Pressträger mit partieller Hinterleuchtung

Info

Publication number: DE102020113334A1
Application number: DE102020113334.0A
Authority: DE
Inventors: Bernhard Schmid; Philipp Gruhn; Marlies Michel; Renate Korn
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2020-05-18
Filing date: 2020-05-18
Publication date: 2021-11-18
Also published as: US20210354639A1; CN113682240A

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Formteil (1), insbesondere ein Interieurverkleidungsteil eines Kraftfahrzeugs, bestehend aus einem Pressträger (2), der aus einem Faser-Kunststoff-Verbund ausgebildet ist, einer Trägerstruktur (3) aus einem Kunststoff zur befestigenden Anordnung des Formteils (1) an einem Kraftfahrzeug, und einer Lichtquelle (5),wobei die Trägerstruktur (3) mit einem Spritzgussverfahren derart an eine Oberfläche einer Rückseite des Pressträgers (2) angespritzt ist, dass die Trägerstruktur (3) flächig unmittelbar an der Oberfläche, insbesondere der gesamten Oberfläche, der Rückseite des Pressträgers (2) anliegt,wobei der Pressträger (2) zumindest transluzent und die Trägerstruktur (3) lichtundurchlässig ist,wobei die Trägerstruktur (3) wenigstens eine Aussparung (4) aufweist, die eine Durchgangsöffnung zu der Oberfläche des Pressträgers (2) ausbildet, undwobei die Lichtquelle (5) zur Hinterleuchtung auf der Rückseite der Pressträgers (2) derart angeordnet ist, dass bei einem bestimmungsgemäßen Gebrauch Licht auf einer Sichtseite des Pressträgers (2) erkennbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Formteil, insbesondere ein Interieurverkleidungsteil eines Kraftfahrzeugs, bestehend aus einem Pressträger, der aus einem Faser-Kunststoff-Verbund ausgebildet ist, einer Trägerstruktur aus einem Kunststoff zur befestigenden Anordnung des Formteils an einem Kraftfahrzeug und einer Lichtquelle.
Formteile für ein Interieur eines Kraftfahrzeugs sind üblicherweise Zierteile bzw. ein reines Designelement im Fahrzeuginnenraum, beispielsweise mit einer Holzfurnieroptik oder einer Aluminiumoptik auf der in den Fahrgastraum weisenden Sichtseite. Im Zuge der Funktionalisierung und einer Individualisierung des Fahrzeuginterieurs werden Formteile beispielsweise mit Lichteffekten zur Verdeutlichung von Symbolen oder Aussparungen versehen, um diese optisch aufzuwerten. Eine Lichtinszenierung ohne einen sichtbaren Lichtleiter ist bislang jedoch sehr Aufwändig herzustellen, da eine Grafik bzw. ein Schriftzug über eine Drucklage bzw. eine spezielle Zwischenschicht erzeugt wird. Mittels einer entsprechenden Beleuchtung werden Symbole teilweise rückseitig auf Schichten des Formteils projiziert, wobei die so dargestellten Symbole meist unscharf und ohne klare Abgrenzung erscheinen, so dass diese schlecht erkennbar und ablesbar sind.
Ferner sind weitere Lösungen bekannt, bei denen Bedien- und Anzeigefunktionalitäten in Formteile bzw. Fahrzeugformteile integriert sind. In einem ungenutzten bzw. abgeschalteten Zustand ist die Grafik bzw. der Schriftzug meist sichtbar, so dass das optische Erscheinungsbild des Interieurverkleidungsteils gestört und das Design negativ beeinflusst wird.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Formteil, insbesondere ein Interieurverkleidungsteil eines Kraftfahrzeugs, bereitzustellen, auf dessen Sichtseite Anzeigefunktionen bzw. eine Grafik oder einen Schriftzug darstellbar ist und ein optisch ungestörtes Erscheinungsbild aufweist, wenn die Anzeigefunktion deaktiviert ist bzw. nicht genutzt wird.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmalskombination gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
Erfindungsgemäß wird ein Formteil, insbesondere ein Interieurverkleidungsteil eines Kraftfahrzeugs, bestehend aus einem Pressträger, der aus einem Faser-Kunststoff-Verbund ausgebildet ist, einer Trägerstruktur aus einem Kunststoff zur befestigenden Anordnung des Formteils an einem Kraftfahrzeug und einer Lichtquelle vorgeschlagen. Dabei ist die Trägerstruktur mit einem Spritzgussverfahren derart an eine Oberfläche einer Rückseite des Pressträgers angespritzt, dass die Trägerstruktur flächig unmittelbar an der Oberfläche, insbesondere der gesamten Oberfläche, der Rückseite des Pressträgers anliegt. Des Weiteren ist der Pressträger zumindest transluzent und die Trägerstruktur lichtundurchlässig. Die Trägerstruktur weist ferner wenigstens eine Aussparung auf, die eine Durchgangsöffnung zu der Oberfläche des Pressträgers ausbildet. Darüber hinaus ist die Lichtquelle zur Hinterleuchtung auf der Rückseite des Pressträgers derart angeordnet, dass bei einem bestimmungsgemäßen Gebrauch Licht auf einer Sichtseite des Pressträgers erkennbar ist. Vorteilhaft daran ist, dass ohne weitere Komponenten ein hinterleuchtetes gepresstes Interieurverkleidungsteil bereitgestellt ist, bei welchem die teilweise Abschottung mittels der üblicherweise bereits vorhandenen Hinterspritzung erzeugt wird. Dadurch kann eine Lichtinszenierung, mit beispielsweise einer LED-Lichtquelle, ohne einen sichtbaren Leiter erfolgen.
In einer vorteilhaften Ausführungsvariante ist vorgesehen, dass die wenigstens eine Aussparung der Trägerstruktur an der Oberfläche des Pressträgers als ein Symbol ausgebildet ist. Ferner ist in einer weiteren vorteilhaften Variante erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Trägerstruktur eine Vielzahl von Aussparungen aufweist und die Aussparungen an der Oberfläche des Pressträgers einen Schriftzug oder eine Grafik ausbilden. Auf diese Weise ist die Sichtseite des Formteils beliebig und individuell gestaltbar, sodass das Formteil bzw. insbesondere das Interieurverkleidungsteil an entsprechende Vorgaben bzw. Kundenwünsche anpassbar ist.
Vorzugsweise ist das Formteil derart ausgebildet, dass die Trägerstruktur eine Versteifungsstruktur für den Pressträger ist. Dabei ist günstig, dass die Funktionen des Formteils bzw. Interieurverkleidungsteils erhöht werden, da neben den Designfunktionen zusätzlich die Funktion der Versteifung von dem Formteil bzw. Interieurverkleidungsteil abgedeckt ist.
In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass der Pressträger an einer Oberfläche auf der Sichtseite eine transluzente oder transparente Oberlage umfasst. Die Oberlage ist ein textiles Material, ein Kunstleder, ein perforiertes Leder oder ein Lack. Vorteilhaft daran ist, dass das Design der Sichtseite des Formteils mittels der Oberlage weiter variierbar ist und die Hinterleuchtung bzw. das von der Hinterleuchtung auf der Sichtseite des Formteils erkennbare Licht beeinflussbar ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform des vorliegenden Formteils ist vorgesehen, dass die Trägerstruktur des Pressträgers und die wenigstens eine Aussparung der Trägerstruktur in einem gemeinsamen Herstellungsschritt des Spritzgussverfahrens herstellbar sind. Dadurch kann in diesem Herstellungsschritt ohne einen Mehraufwand das Formteil bzw. Interieurverkleidungsteil werkzeugfallend bzw. ohne weitere Herstellungsschritte erzeugt werden.
Das erfindungsgemäße Formteil ist in einer Ausführungsvariante ausgebildet, dass der Pressträger derart transluzent ist, dass die wenigstens eine Aussparung von der Sichtseite des Pressträgers in einem Zustand, in dem die Lichtquelle den Pressträger hinterleuchtet, sichtbar ist und in einem Zustand, in dem die Lichtquelle den Pressträger nicht hinterleuchtet, nicht sichtbar ist. Auf diese Weise ist ein optisch ungestörtes Erscheinungsbild gewährleistet, wenn die Anzeigefunktion deaktiviert ist bzw. nicht genutzt wird.
In einer alternativen Ausführung des vorliegenden Formteils ist ferner vorgesehen, dass der Faser-Kunststoff-Verbund des Pressträgers mittels Naturfasern, Fasern aus Flachs, Fasern aus Hanf, Recycling-Fasern, PolyesterFasern, PET-Fasern, Duroplast-Fasern, gepresste PE(S)-Fasern und/oder Mischfasern ausgebildet ist. Diese Materialien sind besonders für ein Faser-Kunststoff-Verbundbauteil geeignet, das transluzente Eigenschaften aufweisen soll.
Darüber hinaus ist eine Ausführungsvariante günstig, bei der der Pressträger transparent ist. Dies ist günstig, da es bei einigen Anwendungsfällen erforderlich bzw. gewünscht ist die Komponenten hinter der Oberfläche von der Sichtseite aus zu sehen.
Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:

1 eine perspektivische Ansicht eines Formteils bestehend aus einem Pressträger, einer Trägerstruktur und einer Lichtquelle,
2 eine Schnittansicht des Formteils bestehend aus einem Pressträger, einer Trägerstruktur und einer Lichtquelle.

In 1 ist eine perspektivische Ansicht eines Formteils 1 bestehend aus einem Pressträger 2, einer Trägerstruktur 3 und einer Lichtquelle 5 dargestellt. Der Pressträger 2 ist aus einem transluzenten Faser-Kunststoff-Verbund ausgebildet, der mittels Mischfasern aus Naturfasern und PolyesterFasern ausgebildet ist. Ferner weist der Pressträger 2 an einer Oberfläche auf der Sichtseite eine transluzente Oberlage 5 aus einem textilen Material auf.
Der Pressträger 2 ist rechteckig und plattenförmig und eine Trägerstruktur 3 ist mit einem Spritzgussverfahren derart an eine Oberfläche einer Rückseite des Pressträgers 2 angespritzt, dass die Trägerstruktur 3 flächig unmittelbar an der gesamten Oberfläche der Rückseite des Pressträgers 2 anliegt. Darüber hinaus ist die Trägerstruktur 3 aus einem lichtundurchlässigen Kunststoff und zur befestigenden Anordnung des Formteils 1 an einem Kraftfahrzeug ausgebildet. Dabei ist die Trägerstruktur 3 eine Versteifungsstruktur für den Pressträger 2.
Die Trägerstruktur 3 weist die Form eines T-Trägers auf, der eine Rückseite des Pressträgers 2 in zwei Bereiche mit jeweils einer Lichtquelle 5, die in 1 nicht dargestellt bzw. verdeckt sind, unterteilt.
Die Trägerstruktur 3 weist eine Vielzahl von Aussparungen 4 auf, die an der Oberfläche des Pressträgers 2 an beiden Bereichen der Rückseite jeweils einen Schriftzug mit dem Wort „GRAPHIC“ ausbilden. Die Trägerstruktur 3 des Pressträgers 2 und die jeweiligen Aussparungen 4 der Trägerstruktur 3 sind in einem gemeinsamen Herstellungsschritt eines Spritzgussverfahrens hergestellt.
Eine der beiden Lichtquellen 5 befindet sich in einem eingeschalteten Zustand und die andere in einem ausgeschalteten Zustand. Dabei ist die Lichtquelle 5 jeweils zur Hinterleuchtung auf der Rückseite des Pressträgers 2 derart angeordnet, dass bei einem bestimmungsgemäßen Gebrauch Licht auf einer Sichtseite des Pressträgers 2 erkennbar ist. Nachdem der Pressträger 2 derart transluzent ist, dass die Aussparungen 4 von der Sichtseite des Pressträgers 2 in dem Zustand, in dem die Lichtquelle den Pressträger 2 hinterleuchtet, sichtbar ist, zeigt der eine Bereich den Schriftzug „GRAPHIC“ an. In dem anderen Bereich hinterleuchtet die Lichtquelle den Pressträger 2 nicht und folglich ist auch der Schriftzug nicht sichtbar ist.
2 zeigt eine Schnittansicht des in 1 dargestellten Formteils 1 bestehend aus dem Pressträger 2, der Trägerstruktur 3 und der Lichtquelle 5. Die Trägerstruktur 3 weist sieben Aussparungen 4 auf, die jeweils eine Durchgangsöffnung zu der Oberfläche des Pressträgers 2 ausbilden und wodurch der Schriftzug mit dem Wort „GRAPHIC“ ausgebildet ist.

Claims

Formteil (1), insbesondere ein Interieurverkleidungsteil eines Kraftfahrzeugs, bestehend aus einem Pressträger (2), der aus einem Faser-Kunststoff-Verbund ausgebildet ist, einer Trägerstruktur (3) aus einem Kunststoff zur befestigenden Anordnung des Formteils (1) an einem Kraftfahrzeug und einer Lichtquelle (5), wobei die Trägerstruktur (3) mit einem Spritzgussverfahren derart an eine Oberfläche einer Rückseite des Pressträgers (2) angespritzt ist, dass die Trägerstruktur (3) flächig unmittelbar an der Oberfläche, insbesondere der gesamten Oberfläche, der Rückseite des Pressträgers (2) anliegt, wobei der Pressträger (2) zumindest transluzent und die Trägerstruktur (3) lichtundurchlässig ist, wobei die Trägerstruktur (3) wenigstens eine Aussparung (4) aufweist, die eine Durchgangsöffnung zu der Oberfläche des Pressträgers (2) ausbildet, und wobei die Lichtquelle (5) zur Hinterleuchtung auf der Rückseite des Pressträgers (2) derart angeordnet ist, dass bei einem bestimmungsgemäßen Gebrauch Licht auf einer Sichtseite des Pressträgers (2) erkennbar ist.
Formteil (1) gemäß Anspruch 1, wobei die wenigstens eine Aussparung (4) der Trägerstruktur (3) an der Oberfläche des Pressträgers (2) als ein Symbol oder ein Zeichen ausgebildet ist.
Formteil (1) gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei die Trägerstruktur (3) eine Vielzahl von Aussparungen (4) aufweist, wobei die Aussparungen (4) an der Oberfläche des Pressträgers (2) einen Schriftzug oder eine Grafik ausbilden.
Formteil (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3, wobei die Trägerstruktur (3) eine Versteifungsstruktur für den Pressträger (2) ist.
Formteil (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Pressträger (2) an einer Oberfläche auf der Sichtseite eine transluzente oder transparente Oberlage (5) umfasst, wobei die Oberlage (5) ein textiles Material, ein Kunstleder, ein perforiertes Leder oder ein Lack ist.
Formteil (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Trägerstruktur (3) des Pressträgers (2) und die wenigstens eine Aussparung (4) der Trägerstruktur (3) in einem gemeinsamen Herstellungsschritt des Spritzgussverfahrens herstellbar sind.
Formteil (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Pressträger (2) derart transluzent ist, dass die wenigstens eine Aussparung (4) von der Sichtseite des Pressträgers (2) in einem Zustand, in dem die Lichtquelle den Pressträger (2) hinterleuchtet, sichtbar ist und in einem Zustand, in dem die Lichtquelle den Pressträger (2) nicht hinterleuchtet, nicht sichtbar ist.
Formteil (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Faser-Kunststoff-Verbund des Pressträgers (2) mittels Naturfasern, Fasern aus Flachs, Fasern aus Hanf, Recycling-Fasern, PolyesterFasern, PET-Fasern, Duroplast-Fasern, gepresste PE(S)-Fasern und/oder Mischfasern ausgebildet ist.
Formteil (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Pressträger (2) transparent ist.