-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Steuergerät zur Durchführung des Verfahrens.
-
Aus der
DE 10 2011 005 320 A1 ist ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs bekannt, welches ein Antriebsaggregat, ein Getriebe und einen Abtrieb umfasst, wobei das Getriebe zwischen das Antriebsaggregat und den Abtrieb geschaltet ist. Beim Getriebe handelt es sich um ein automatisches oder automatisiertes Schaltgetriebe. Nach der
DE 10 2011 005 320 A1 wird abhängig von mindestens einer Betriebsbedingung des Kraftfahrzeugs ein Segelmodus für das Kraftfahrzeug aktiviert bzw. in denselben eingestiegen und nachfolgend abhängig von mindestens einer Betriebsbedingung des Kraftfahrzeugs der Segelmodus deaktiviert bzw. aus demselben ausgestiegen. Während der Fahrt des Kraftfahrzeugs mit laufendem, an den Abtrieb angekoppeltem Verbrennungsmotor wird der Segelmodus dann aktiviert, wenn ein von einer Fahrpedalbetätigung abhängiges Fahrerwunschmoment oder ein von einem Fahrerassistenzsystem vorgegebenes Fahrmoment für eine definierte Zeit in einem definierten Bereich liegt und wenn weiterhin die aktuelle Beschleunigung oder Verzögerung des Kraftfahrzeugs in einem definierten Bereich liegt.
-
Aus der
DE 10 2010 000 857 A1 ist ein weiteres Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs bekannt. So sind einerseits Details eines Schaltablaufs für ein Gangauslegen zum Einstieg in einem Segelbetrieb und andererseits Details eines Schaltablaufs für ein Gangeinlegen zum Ausstieg aus dem Segelbetrieb offenbart.
-
Auch die
DE 10 2014 219 598 A1 offenbart ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs, nämlich Details zur Beendigung des Betriebsmodus Segeln und demnach Details zum Ausstieg aus einem Segelbetrieb. Hiernach wird zur Beendigung des Betriebsmodus Segeln für das Getriebe ein Soll-Gang und für das Antriebsaggregat eine Drehzahlführung vorgegeben. Während der Drehzahlführung wird überwacht, welche Schaltelemente des Getriebes als geschlossen zu bewerten sind, wobei dann, wenn eine definierte Anzahl an Schaltelementen als geschlossen zu bewerten ist, eine Überwachungsfunktion ausgelöst wird.
-
Aus der
DE10 2015 220 999 A1 ist es bekannt, dass dann, wenn in einen Segelmodus eingestiegen wurde, im Segelmodus des Kraftfahrzeugs die jeweils geschlossenen und geöffneten Schaltelemente des Getriebes abhängig von mindestens einer Betriebsbedingung des Kraftfahrzeugs nachzuführen bzw. zu ändern. Dies dient dazu, dass dann, wenn aus dem Segelmodus ausgestiegen werden soll, möglichst schnell und komfortabel ein passender kraftschlüssiger Gang im Getriebe eingelegt werden kann. Dann, wenn die jeweils geschlossenen bzw. geöffneten Schaltelemente im Segelmodus nachgeführt werden, erfolgt demnach während des Segelmodus ein Wechsel von einem Ist-Segelgang in einen Ziel-Segelgang, wobei in jedem Segelgang ein Schaltelement mehr geöffnet ist als in einem kraftschlüssigen Gang. Zum Ausstieg aus dem Segelmodus muss lediglich ausgehend vom aktuellen Ist-Segelgang ein weiteres Schaltelement des Getriebes geschlossen werden, um im Getriebe einen kraftschlüssigen Gang einzulegen.
-
Bei der Nachführung des Segelgangs im Segelmodus kann überwacht werden, ob ein Schaltelement des Getriebes nicht ordnungsgemäß öffnet, ob es also in dem Getriebe zu einer Störung kommt. Die Nachführung der Segelgänge erfolgt mit hoher Geschwindigkeit, und zwar derart, dass Schaltelemente typischerweise nicht vollständig geschlossen werden, bevor dieselben wieder zum Öffnen angesteuert werden. Daher kann zwar grundsätzlich ein ungewollter Zustand, wie eine Störung infolge eines nicht öffnenden Schaltelements erkannt werden, es bereitet jedoch Schwierigkeiten, das jeweils nicht öffnende Schaltelement zu erkennen und einen zulässigen kraftschlüssigen Gang für den Segelausstieg zu bestimmen. Daher ist es bislang erforderlich, dass dann, wenn bei der Nachführung von Segelgängen im Getriebe eine Störung im Getriebe erkannt wird, das Getriebe in einen nicht-kraftschlüssigen Zustand zu überführen, zum Beispiel in Neutral, sodass das Kraftfahrzeug ausrollen kann, um dann, wenn die Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs kleiner als ein Grenzwert geworden ist, nachfolgend einen kraftschlüssigen Gang im Getriebe einzulegen. Hierdurch wird jedoch die Verfügbarkeit des Getriebes und damit Kraftfahrzeugs eingeschränkt.
-
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein neuartiges Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs und ein Steuergerät zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs zu schaffen.
-
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
-
Erfindungsgemäß wird dann, wenn festgestellt wird, dass bei der Nachführung des Segelgangs ein Schaltelement des Getriebes nicht öffnet und aus dem Segelmodus ausgestiegen wird, zunächst beim laufenden oder zugestartetem Antriebsaggregat das vom Antriebsaggregat an einem Getriebeeingang bereitgestellte Moment auf Null oder einen Wert reduziert wird, der kleiner als ein Grenzwert ist. Weiterhin werden vorzugsweise zeitgleich alle Schaltelemente des Getriebes zum Öffnen angesteuert. Nachfolgend, vorzugsweise eine definierte Verzögerungszeit später, wird eine Anzahl von Schaltelementen des Getriebes zum Schließen angesteuert, die der Anzahl der in einem nicht kraftschlüssigen Segelgang geschlossen Schaltelemente des Getriebes entspricht, nämlich solche Schaltelemente des Getriebes, die in mehreren kraftschlüssigem Gang auch geschlossen sind, wobei vorzugsweise jedes der nicht zum Schließen angesteuerten Schaltelemente mit den zum Schließen angesteuerten Schaltelementen in jeweils einem kraftschlüssigen Gang geschlossen ist. Hierbei wird die sich am Getriebeeingang ausbildende Drehzahl oder eine hiervon abhängige Drehzahl überwacht, wobei auf Grundlage der überwachten Drehzahl ein zulässiger kraftschlüssiger Gang für den Segelausstieg bestimmt wird.
-
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, nicht nur grundsätzlich eine Störung im Getriebe infolge eines nicht öffnenden Schaltelements zu erkennen, sondern vielmehr zuverlässig und reproduzierbar einen zulässigen kraftschlüssigen Gang für den Segelausstieg zu bestimmen, ohne dass es erforderlich wäre, dass das Kraftfahrzeug seine Geschwindigkeit unterhalb eines Grenzwerts verringert. Die Erfindung ermöglicht es, das jeweils nicht öffnende Schaltelement zumindest so hinreichend zu identifizieren, dass ein zulässiger kraftschlüssiger Gang für den Segelmodus zur Erhöhung der Verfügbarkeit des Getriebes und damit Kraftfahrzeugs sicher und zuverlässig bestimmt werden kann.
-
Dann, wenn sich die überwachte Drehzahl erhöht, wird darauf geschlossen wird, das eines der nicht zum Schließen angesteuerten Schaltelemente des Getriebes nicht öffnet. Dann, wenn sich die überwachte Drehzahl nicht erhöht, wird darauf geschlossen wird, das oder jedes zum Schließen angesteuerte Schaltelement des Getriebes nicht öffnet. Als zulässiger kraftschlüssiger Gang für den Segelausstieg wird ein Gang bestimmt, an dem das als nicht öffnende Schaltelement oder die als nicht öffnenden Schaltelemente erkannten Schaltelemente geschlossen ist oder sind. Hiermit ist eine besonders vorteilhafte Ermittlung eines zulässigen kraftschlüssigen Gangs für den Segelausstieg möglich.
-
Das erfindungsgemäße Steuergerät ist in Anspruch 6 definiert.
-
Bevorzugte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 ein Antriebstrangschema eines Kraftfahrzeugs mit einem Getriebe; und
- 2 eine Schaltmatrix des Getriebes der 1.
-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie ein Steuergerät zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs und ein Steuergerät zur Durchführung des Verfahrens.
-
1 zeigt stark schematisiert ein Antriebsstrangschema eines Kraftfahrzeugs mit einem Automatikgetriebe 2. Der Antriebsstrang der 1 umfasst ein Antriebsaggregat 1, das Automatikgetriebe 2 und einen Abtrieb 14, wobei das Automatikgetriebe 2 zwischen das Antriebsaggregat 1 und den Abtrieb 14 geschaltet ist.
-
Das Automatikgetriebe 2 verfügt über mehrere Radsätze 3, 4, 5 und 6 sowie über mehrere mit diesen Radsätzen zusammenwirkende Schaltelemente 9, 10, 11, 12 und 13, wobei die beiden Schaltelemente 9 und 10 auch als Schaltelemente A und B bezeichnet werden, und wobei die Schaltelemente 11, 12 und 13 auch als Schaltelemente C, D und E bezeichnet werden.
-
Bei den Schaltelementen A und B sowie bei den Schaltelementen C, D und E handelt es sich jeweils um reibschlüssige Schaltelemente, nämlich bei den Schaltelementen A und B um Bremsen und bei den Schaltelementen C, D und E um Kupplungen.
-
2 zeigt eine Schaltmatrix des Automatikgetriebes 2 der 1. 2 kann entnommen werden, dass mit dem Getriebe 2 der 1 insgesamt acht Vorwärtsgänge und ein Rückwärtsgang bereitgestellt werden können. In jedem dieser zugkraftübertragenden Gänge sind eine erste Anzahl von Schaltelementen, nämlich drei Schaltelemente, geschlossen, wohingegen eine zweite Anzahl von Schaltelementen, nämlich zwei Schaltelemente, in jedem zugkraftübertragenden und damit kraftschlüssigem Gang jeweils geöffnet sind. Die Schaltelemente, die im jeweiligen zugkraftübertragenden Gang geschlossen sind, sind in 2 durch einen Punkt markiert. So sind im Vorwärtsgang 1 die Schaltelemente A, B und C und im Vorwärtsgang 2 die Schaltelemente A, B und E geschlossen. Im Rückwärtsgang sind die Schaltelemente A, B und D geschlossen. Die in den Vorwärtsgängen 3, 4, 5, 6, 7 und 8 geschlossenen Schaltelemente folgen ebenfalls aus der Schaltmatrix der 2.
-
1 zeigt, dass das Antriebsaggregat 1 an eine Getriebeeingangswelle 7 und der Abtrieb 14 an eine Getriebeausgangswelle 8 gekoppelt ist. Abhängig von dem im Getriebe 2 eingelegten Gang wandelt das Getriebe 2 Drehzahlen und Drehmomente und stellt so das Zugkraftangebot des Antriebsaggregats 1 am Abtrieb 14 bereit.
-
Zwischen das Antriebsaggregat 1 und die Getriebeeingangswelle 7 ist im in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ein Wandler 15 geschaltet. Ein solcher Wandler 15 verfügt über eine Turbine 16, wobei die Turbine 16 an die Getriebeeingangswelle 7 gekoppelt ist. Ferner verfügt ein Wandler 15 über eine Pumpe 17 und eine Wandlerüberbrückungskupplung 18. Der Aufbau eines solchen Wandlers ist dem hier angesprochenen Fachmann geläufig.
-
Anstelle eines Wandlers kann auch eine Anfahrkupplung zwischen das Antriebsaggregat 1 und die Getriebeeingangswelle 7 geschaltet sein.
-
Es sei darauf hingewiesen, dass das in 1 gezeigte Getriebe 2, welches die in 2 gezeigte Schaltmatrix nutzt, exemplarischer Natur ist. Die Erfindung kann auch bei Kraftfahrzeugen mit anderen Getrieben zum Einsatz kommen.
-
Wie der Schaltmatrix der 2 entnommen werden kann, ist in jedem zugkraftübertragenden bzw. kraftschlüssigen Gang des Getriebes 2 eine erste definierte Anzahl der Schaltelemente 9 bis 10 geschlossen bzw. zugeschaltet und eine zweite definierte Anzahl der Schaltelemente 9 bis 13 geöffnet bzw. weggeschaltet. 2 kann entnommen werden, dass in jedem kraftschlüssigen Gang drei Schaltelemente geschlossen und zwei Schaltelemente geöffnet sind.
-
Es ist bereits bekannt, dass dann, wenn in dem Getriebe 2 ein kraftschlüssiger Gang eingelegt ist und das Kraftfahrzeug in diesem kraftschlüssigen Gang fährt, abhängig von mindestens einer Betriebsbedingung des Kraftfahrzeugs in einen Segelmodus eingestiegen wird, wobei zum Einsteigen in den Segelmodus ausgehend von einem kraftschlüssigen Gang ein Schaltelement des Getriebes 2, welches im kraftschlüssigen Gang geschlossen ist, zum Öffnen angesteuert wird, sodass im Segelmodus ein einziges Schaltelement weniger geschlossen und damit ein einziges Schaltelement mehr geöffnet ist als in einem kraftschlüssigen Gang, sodass dann der Kraftschluss im Getriebe 2 unterbrochen ist. Die Schaltelemente des Getriebes 2, die im Segelmodus geschlossen sind, bilden einen nicht kraftschlüssigen Segelgang.
-
Weiterhin ist es bereits bekannt, nach dem Einstieg in einen Segelmodus nachfolgend abhängig von mindestens einer Betriebsbedingung des Kraftfahrzeugs aus dem Segelmodus wieder auszusteigen. Hierzu wird ausgehend vom Segelmodus ein Schaltelement geschlossen, um einen kraftschlüssigen Gang einzulegen.
-
Ferner ist es bereits bekannt, dass im Segelmodus des Kraftfahrzeugs die jeweils geschlossenen und geöffneten Schaltelemente des Getriebes 2 abhängig von mindestens einer Betriebsbedingung des Kraftfahrzeugs nachgeführt oder geändert werden. Hierdurch wird im Segelmodus der nicht kraftschlüssige Segelgang nachgeführt. Dieses Nachführen des Segelgangs erlaubt einen spontanen und komfortablen Ausstieg aus dem Segelmodus.
-
Wie oben bereits ausgeführt, ist in jedem kraftschlüssigen Gang des Getriebes 2 eine erste Anzahl der Schaltelemente 9 bis 13 geschlossen und eine zweite Anzahl der Schaltelemente 9 bis 13 geöffnet. Dann, wenn der Segelmodus des Kraftfahrzeugs aktiv ist, ist im Segelmodus ein einziges Schaltelement des Getriebes 2 mehr geöffnet als in einem kraftschlüssigen Gang. Die im Segelmodus jeweils geschlossenen Schaltelemente definieren den sogenannten nicht kraftschlüssigen Segelgang, von dem ausgehend durch Schließen eines weiteren Schaltelements in einen kraftschlüssigen Gang zum Ausstieg aus dem Segelmodus gewechselt werden kann.
-
Bei der Nachführung der nicht kraftschlüssigen Segelgänge im Segelmodus kann mithilfe einer Überwachungsfunktion ein Problem bzw. eine Störung bzw. ein ungewollter Zustand im Getriebe 2 überwacht werden, insbesondere das Nichtöffnen eines eigentlich bei der Nachführung der Segelgänge zum Öffnen angesteuerten Schaltelements. Die hier vorliegende Erfindung betrifft nun solche Details, mithilfe derer dann, wenn bei der Nachführung des Segelgangs erkannt wird, dass ein Schaltelement des Getriebes nicht öffnet, ein zulässiger kraftschlüssiger Gang für den Segelausstieg bestimmt werden kann, um die Verfügbarkeit des Getriebes und damit des Kraftfahrzeugs zu erhöhen.
-
Dann, wenn festgestellt wird, dass bei der Nachführung des Segelgangs im Segelmodus ein Schaltelement des Getriebes 2 nicht öffnet, wird aus dem Segelmodus ausgestiegen. Hierzu wird bei im Segelmodus laufendem Antriebsaggregat 1 zunächst das vom laufenden Antriebsaggregat 1 an einem Getriebeeingang, nämlich an der Getriebeeingangswelle 7, bereitgestellte Moment auf Null reduziert oder auf einen Wert reduziert, der kleiner als Grenzwert ist. Sollte beim Segeln das Antriebsaggregat 1 stillgesetzt sein, so wird das Antriebsaggregat 1 zunächst zugestartet und dasselbe so angesteuert, dass das vom Antriebsaggregat 1 an der Getriebeeingangswelle 7 bereitgestellte Moment Null entspricht oder einem Wert entspricht, der kleiner als ein Grenzwert ist. Weiterhin werden vorzugsweise zeitgleich alle Schaltelemente des Getriebes 2 zum Öffnen angesteuert.
-
Nachfolgend, vorzugsweise nach Ablauf einer vorgegebenen Verzögerungszeit nach der oben beschriebenen Ansteuerung des Antriebsaggregats 1 sowie der oben beschriebenen Ansteuerung sämtlicher Schaltelemente des Getriebes 2 zum Öffnen, wird eine Anzahl von Schaltelementen des Getriebes 2 zum Schließen angesteuert, nämlich eine Anzahl, die der Anzahl der in einem nichtkraftschlüssigen Segelgang geschlossenen Schaltelemente des Getriebes 2 entspricht. Bei dem in 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel werden demnach zwei Schaltelemente zum Schließen angesteuert.
-
Bei diesen zum Schließen angesteuerten Schaltelementen handelt es sich um solche Schaltelemente des Getriebes 2, die auch in mehreren kraftschlüssigen Gängen des Getriebes 2 geschlossen sind. Jedes der nicht zum Schließen angesteuerten Schaltelemente ist mit beiden zum Schließen angesteuerten Schaltelementen in jeweils einem kraftschlüssigen Vorwärtsgang geschlossen.
-
Im gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei den nachfolgend zum Schließen angesteuerten Schaltelementen um die Schaltelemente D und E, die gemäß der Schaltmatrix der 2 im Vorwärtsgang 4, Vorwärtsgang 6 und Vorwärtsgang 8 geschlossen sind. Die zum Schließen angesteuerten Schaltelemente sind demnach in solchen Gängen beide geschlossen, die zu einem möglichst hohen Gang bei Schließen eines weiteren Schaltelements des Getriebes führen. Jedes der nicht zum Schließen angesteuerten Schaltelemente A, B und C ist mit beiden zum Schließen angesteuerten Schaltelementen C und D in jeweils einem kraftschlüssigen Vorwärtsgang geschlossen, nämlich das Schaltelement A im Vorwärtsgang 8, das Schaltelement B im Vorwärtsgang 4 und das Schaltelement C im Vorwärtsgang 6.
-
Nach dem bzw. zeitgleich mit dem Ansteuern dieser Schaltelemente des Getriebes 2 zum Schließen wird die sich am Getriebeeingang an der Getriebeeingangswelle 7 ausbildende Drehzahl oder eine hiervon abhängige Drehzahl überwacht. Auf Grundlage dieser überwachten Drehzahl wird dann ein zulässiger kraftschlüssiger Gang für den Segelausstieg bestimmt.
-
Das Bestimmen eines zulässigen kraftschlüssigen Gangs für den Segelausstieg erfolgt derart, dass dann, wenn sich die überwachte Drehzahl erhöht, darauf geschlossen wird, dass eines der nicht zum Schließen angesteuerten Schaltelemente des Getriebes 2, im Ausführungsbeispiel der 1 und 2 eines der Schaltelemente A oder B oder C des Getriebes 2, nicht öffnet.
-
Hierzu wird im Detail so vorgegangen, dass dann, wenn sich die überwachte Drehzahl auf eine Drehzahl erhöht, die von der Synchrondrehzahl eines kraftschlüssigen Gangs abhängig ist, in welchen zusätzlich zu den zum Schließen angesteuerten Schaltelementen eines der nicht zum Schließen angesteuerten Schaltelemente geschlossen ist, darauf geschlossen wird, dass dieses nicht zum Schließen angesteuerte Schaltelement des Getriebes 2 nicht öffnet.
-
Im Ausführungsbeispiel der 1 und 2 bedeutet dies, dass dann, wenn die Schaltelemente D und E zum Schließen angesteuert werden und sich die überwachte Drehzahl auf das Niveau des Synchronpunkts des achten Gangs erhöht, jedoch nicht weiter, darauf geschlossen wird, dass das Schaltelement A klemmt. Steigt hingegen die überwachte Drehzahl weiter an, und zwar auf ein Niveau, das vom Synchronpunkt des sechsten Gangs abhängig ist, jedoch nicht weiter, so wird darauf geschlossen, dass das Schaltelement C nicht öffnet, sondern klemmt. Steigt die überwachte Drehzahl weiter über eine vom Synchronpunkt des sechsten Gangs abhängige Drehzahl an, so kann darauf geschlossen werden, dass das Schaltelement B des Getriebes 2 nicht öffnet, sondern klemmt.
-
Abhängig davon, welches der Schaltelemente als nicht geöffnet erkannt wurde, wird nachfolgend ein zulässiger kraftschlüssiger Gang für den Segelausstieg bestimmt, und zwar ein Gang, an dem das als nicht öffnende bzw. klemmende Schaltelement geschlossen ist.
-
Wird also beim Getriebe der 1, 2 festgestellt, dass das Schaltelement A klemmt, so wird als zulässiger Gang für den Segelausstieg der achte Gang gewählt.
-
Wird hingegen beim Getriebe der 1, 2 festgestellt, dass das Schaltelement C nicht öffnet, sondern klemmt, so wird als zulässiger Gang für den Segelausstieg der sechste Gang gewählt.
-
Wird hingegen beim Getriebe der 1, 2 darauf geschlossen, dass das Schaltelement B nicht öffnet, sondern klemmt, so wird zulässiger Gang für den Segelausstieg der vierte Gang gewählt.
-
Dann hingegen, wenn nach dem Ansteuern der Schaltelemente zum Schließen, also beim Getriebe 2 der 1 und 2 nach dem Ansteuern der Schaltelemente D und E zum Schließen, festgestellt wird, dass sich die überwachte Drehzahl nicht erhöht, so wird darauf geschlossen, dass mindestens eines der Schaltelemente, die bereits zum Schließen angesteuert sind, nicht öffnet, sondern klemmt, also das Schaltelement D und/oder das Schaltelement E. Die nicht zum Schließen angesteuerten Schaltelemente, also im gezeigten Ausführungsbeispiel die Schaltelemente A, B und C, werden dann als ordnungsgemäß öffnend und nicht klemmend erkannt.
-
In diesem Fall wird dann als zulässiger kraftschlüssiger Gang für den Segelausstieg ein Gang bestimmt, in dem beide zuvor zum Schließen angesteuerten Schaltelemente, von denen mindestens eines als nicht öffnend erkannt wurde, geschlossen sind, also im Ausführungsbeispiel der 1 und 2 entweder der achte Gang oder der sechste Gang.
-
Wie bereits ausgeführt, sind diejenigen Schaltelemente, die nach dem Einstellen des Leerlaufs am Antriebsaggregat 1 und nach dem Ansteuern sämtlicher Schaltelemente des Getriebes 2 zum Öffnen nachfolgend zum Schließen angesteuert werden, an mehreren kraftschlüssigen Gängen des Getriebes 2 beteiligt und demnach in mehreren kraftschlüssigen Gängen des Getriebes 2 geschlossen. Dabei ist jedes der nicht zum Schließen angesteuerten Schaltelemente des Getriebes 2 zusammen mit den zum Schließen angesteuerten Schaltelementen des Getriebes 2 in jeweils einem kraftschlüssigen Gang geschlossen.
-
Es gibt im Getriebe 2 kein nicht zum Schließen angesteuertes Schaltelement, das zusammen mit den zum Schließen angesteuerten Schaltelementen im Falle des Schließens nicht an einem kraftschlüssigen Gang beteiligt ist.
-
Das erfindungsgemäße Steuergerät führt das erfindungsgemäße Verfahren steuerungsseitig aus. Dann, wenn das Steuergerät feststellt, dass bei der Nachführung des Segelgangs ein Schaltelement des Getriebes 2 nicht öffnet, steuert das Steuergerät das Getriebe 2 zum Ausstieg aus dem Segelmodus an. Hierzu reduziert das Steuergerät zunächst bei laufendem oder zugestartetem Antriebsaggregat 1 das vom Antriebsaggregat 1 am Getriebeeingang bereitgestellte Moment auf Null oder auf einen Wert, der kleiner als ein Grenzwert ist. Das Antriebsaggregat 1 wird demnach vom Steuergerät im Leerlauf betrieben. Weiterhin steuert das Steuergerät vorzugsweise zeitgleich alle Schaltelemente des Getriebes zum Öffnen an.
-
Nachfolgend steuert das Steuergerät eine Anzahl von Schaltelementen des Getriebes 2 zum Schließen an, die der Anzahl der in einem nichtkraftschlüssigen Segelgang geschlossenen Schaltelemente des Getriebes 2 entspricht. Dabei werden solche Schaltelemente des Getriebes 2 zum Schließen angesteuert, die in mehreren kraftschlüssigen Gängen auch geschlossen sind, wobei jedes der nicht zum Schließen angesteuerten Schaltelemente zusammen mit den zum Schließen angesteuerten Schaltelementen in jeweils einem kraftschlüssigen Gang des Getriebes geschlossen ist.
-
Das Steuergerät überwacht die hierbei sich am Getriebeeingang ausbildende Drehzahl oder eine hiervon abhängige Drehzahl. Das Steuergerät bestimmt, wie oben beschrieben, abhängig von der überwachten Drehzahl einen zulässigen kraftschlüssigen Gang für den Segelausstieg.
-
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Steuergerät zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs, wobei es sich beim Steuergerät vorzugsweise um ein elektronisches Getriebesteuergerät handelt. Das Steuergerät umfasst Mittel zur Durchführung des Verfahrens, nämlich hardwareseitige Mittel und softwareseitige Mittel.
-
Zu den hardwareseitigen Mitteln zählen Datenschnittstellen, um mit den an der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens beteiligten Baugruppen, so zum Beispiel mit Steuerventilen der Schaltelemente und einem Drehzahlsensor, welcher der messtechnischen Erfassung der überachten Drehzahl dient, Daten auszutauschen. Ferner umfasst das Getriebesteuergerät als hardwareseitige Mittel einen Speicher zur Datenspeicherung und einen Prozessor zur Datenverarbeitung.
-
Als softwareseitige Mittel umfasst das Steuergerät Programmbausteine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Antriebsaggregat
- 2
- Automatikgetriebe
- 3
- Radsatz
- 4
- Radsatz
- 5
- Radsatz
- 6
- Radsatz
- 7
- Getriebeeingangswelle
- 8
- Getriebeausgangswelle
- 9
- Schaltelement A
- 10
- Schaltelement B
- 11
- Schaltelement C
- 12
- Schaltelement D
- 13
- Schaltelement E
- 14
- Abtrieb
- 15
- Wandler
- 16
- Turbine
- 17
- Pumpe
- 18
- Wandlerüberbrückungskupplung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102011005320 A1 [0002]
- DE 102010000857 A1 [0003]
- DE 102014219598 A1 [0004]
- DE 102015220999 A1 [0005]