DE19630937A1 - Verfahren und Schaltungsanordnung zur Gangerkennung in einem Getriebe eines Kraftfahrzeugs - Google Patents
Verfahren und Schaltungsanordnung zur Gangerkennung in einem Getriebe eines KraftfahrzeugsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff von
Anspruch 1 und 2 und eine Schaltungsanordnung nach dem Ober
begriff von Anspruch 7.
Zur Verbesserung des Fahrverhaltens von Kraftfahrzeugen mit
einem Verbrennungsmotor und einem Schaltgetriebe ist es nötig
zu wissen, ob und welcher Gang des Getriebes gerade eingelegt
ist. Mit dieser Information können Fahrverhaltensfunktionen
günstig beeinflußt werden, wie z. B. ein Leerlaufregler, eine
Antiruckelfunktion und eine Lastschlagdämpfung des Kraftfahr
zeugsantriebs.
Bei einem bekannten Verfahren zur Steuerung eines automati
sierten mechanischen Kraftfahrzeug-Getriebesystems wird die
Eingangsdrehzahl und die Ausgangsdrehzahl des Getriebes er
faßt und diese beiden Drehzahlen und das Übersetzungsverhält
nis des jeweiligen Getriebegangs in bekannter Weise miteinan
der verknüpft (EP 0 438 917 B1). Damit wird erkannt, ob ein
gewählter Getriebegang nicht ordnungsgemäß eingelegt worden
oder ob er aus irgendwelchen Gründen wieder herausgesprungen
ist. Dazu muß aber einem Steuerrechner von einer Getriebe
steuerung der jeweils vorgesehene Gang oder die entsprechende
Übersetzung gemeldet werden. Eine Möglichkeit, die Überset
zung zu ermitteln, bietet das bekannte Steuerverfahren nicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Schaltungsanordnung der o.g. Art zu schaffen, die in der
Lage sind, sowohl zu erkennen, ob ein Gang eingelegt ist, als
auch zu erkennen, welcher Gang eingelegt ist. Ein Sollwert
für den Gang muß dazu nicht bekannt sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Verfahren nach
Anspruch 1 und die Schaltungsanordnung nach Anspruch 5 ge
löst. Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen niedergelegt.
Vorteile der Erfindung sind zum einen, daß mit ihr sehr un
terschiedliche Fehlerkennungen eines nicht eingelegten Gangs
vermieden werden, z. B. bei Gangwechseln, bei ausrollendem
Kraftfahrzeug, bei Bergabfahrt ohne eingelegten Gang usw. Au
ßerdem kann die Gangerkennung in die Motorsteuerung des
Kraftfahrzeugs integriert werden, ohne daß eine zusätzliche
Datenverbindung mit dem Getriebe erforderlich ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden an
hand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die wesentlichen Bestandteile des Antriebs eines
Kraftfahrzeugs in schematischer Darstellung;
Fig. 2 ein Gangdiagramm eines Fünfganggetriebes, in das der
Drehzahlverlauf bei einem ausrollenden Fahrzeug ein
gezeichnet ist, und
Fig. 3 ein bei der erfindungsgemäßen Gangerkennung abgear
beitetes Programm in Form eines Ablaufdiagramms.
Ein schematisch dargestellter Kraftfahrzeugantrieb 1 enthält
einen Motor 2, ein Schaltgetriebe oder Getriebe 3, das über
eine Kardan- oder Gelenkwelle 4 mit einem hinteren Achsge
triebe 6 verbunden ist. Dieses Achsgetriebe oder Differential
ist seinerseits durch Achswellen 7 und 8 mit angetriebenen
Hinterrädern 9 und 10 verbunden. Die Vorderräder 11 und 12
sind nicht angetrieben.
Ein erster Drehzahlsensor 14 dient zur Ermittlung der Motor
drehzahl N und erzeugt ein entsprechendes Signal, das bei
eingerückter oder geschlossener Kupplung mit der Drehzahl der
Eingangswelle des Getriebes 3 übereinstimmt. Ein zweiter
Drehzahlsensor 15 dient zum Ermitteln der Drehzahl der Hin
terräder und erzeugt ein entsprechendes Signal, das mit der
Fahrzeuggeschwindigkeit V übereinstimmt und das unter Berück
sichtigung der Übersetzung in dem Achsgetriebe 6 der Drehzahl
der Ausgangswelle des Schaltgetriebes 3 äquivalent ist.
Die Signale der Drehzahlsensoren 14 und 15 gelangen über Lei
tungen 16 und 17 zu einem Motorsteuergerät 18 und werden dort
ausgewertet. Ein an eine Kupplung 19 angeschlossener Kupp
lungsschalter 20 signalisiert, falls er vorhanden ist, über
eine Leitung 21 dem Motorsteuergerät 18 den Zustand der Kupp
lung, d. h. ob diese "offen" oder "geschlossen" ist.
Weitere Steuer- und Signalleitungen 22 sind hier nur angedeu
tet, da sie für die Erfindung ohne Belang sind. Sie verbinden
das Motorsteuergerät mit verschiedenen weiteren Sensoren und
Aktoren in dem Kraftfahrzeug, z. B. mit einer Zündungs- und
einer Einspritzsteuerung.
Ein Gangdiagramm (Fig. 2) - in dem die Motordrehzahl N in
Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit V mit den ein
zelnen Gängen des Getriebes 3 als Parameter dargestellt ist -
zeigt, daß jede Gangstufe ein festes Geschwindigkeits-Dreh
zahl-Verhältnis V/N besitzt. Umgekehrt kann dieses Verhältnis
V/N berechnet und ihm die jeweils eingelegte Gangstufe zuge
ordnet werden.
Dabei wird herkömmlich nicht beachtet, ob tatsächlich Kraft
schluß besteht, so daß bei Gangwechseln oder bei ausrollendem
Fahrzeug falsche Gangstufen gemeldet werden können. Ein sol
ches Ausrollen eines Kraftfahrzeugs ist in Fig. 2 mit punk
tierten Linien dargestellt: Nach dem Auskuppeln tritt eine
langsam fallende Fahrzeuggeschwindigkeit V auf und dabei zu
nächst eine schnell fallende, dann auf Leerlauf gehaltene
Drehzahl N. Als weitere Fehlerquelle kann vorkommen, daß sich
bei Bergabfahrt des Kraftfahrzeugs ohne eingelegten Gang eine
konstante Beharrungsgeschwindigkeit einstellt, bei der dem
V/N-Verhältnis fälschlicherweise eine Gangstufe zugeordnet
wird. Durch solche und andere Fehlmeldungen kommt es in vie
len Fällen zu unerwünschten Reaktionen im Fahr- und Regel
verhalten des Fahrzeugantriebs 1.
Um die momentan eingelegten Gangstufe zuverlässig zu bestim
men werden erfindungsgemäß folgende Maßnahmen ergriffen:
- 1. Zur Bestimmung der Gangstufe erfolgt zuerst eine Berech
nung des V/N-Verhältnisses anhand der Signale der Sensoren 14
und 15 und eine Zuordnung dieses Verhältnisses zu einer Gang
stufe anhand des Gangdiagramms, d. h. anhand der bekannten
Übersetzungsverhältnisse der einzelnen Gänge oder Gangstufen
des Getriebes 3. Dabei kann vorgeschrieben werden, daß das
gemessene V/N-Verhältnis in einem engen Toleranzband um das
mathematisch genaue Verhältnis V/N einer Gangstufe liegen
muß, um einen Gang als eingelegt zu erkennen. Das Toleranz
band dient dabei zum Ausgleich von Fehlern, die durch abwei
chende Raddurchmesser, durch eine ungleichmäßige Abtastrate
der Drehzahlsensoren 14 und 15, durch Alterungserscheinungen
oder durch andere unvermeidbare Ursachen bedingt sind.
Die Motordrehzahl N und Fahrzeuggeschwindigkeit müssen zu dem gleichen Zeitpunkt und über die gleiche Zeitdauer gemessen werden, um ein korrektes Verhältnis V/N zu ergeben. Damit ist sichergestellt, daß die Gangstufe 0 erkannt wird, sobald das Verhältnis V/N verlassen wird, z. B. bei Gangwechseln. - 2. Um zu verhindern, daß zum Beispiel bei rollendem Fahrzeug in ausgekuppeltem Zustand, d. h. in Leerlauf- oder Neutral stellung des Getriebes 3, fälschlicherweise eine Gangstufe gemeldet wird, sobald das gemessene V/N laut Kennfeld einer Gangstufe entspricht, wird die Änderung des Verhältnisses V/N, d. h. Δ(V/N) = V/Nneu - V/Nalt berechnet oder auch die zeitliche Ableitung (auch als Gradient bezeichnet) des Ver hältnisses Ausgangsdrehzahl zu Eingangsdrehzahl V/N ermittelt und ausgewertet. Verändert sich V/N schneller als ein vorge gebener Schwellwert zuläßt (z. B. 0,6), wird festgestellt, daß keine Gangstufe eingelegt ist, auch wenn gerade ein ent sprechender Kennfeldbereich durchfahren wird. Es wird sofort "Gang = 0" gemeldet. Dabei ist es unerheblich, ob zum Zeit punkt der ersten Überschreitung des Schwellwertes das Kenn feld "Gang 0" oder einen eingelegten Gang meldet.
- 3. Ist in dem Fahrzeug ein Sensor 20 vorhanden, der den Zu stand der Kupplung 19 (geschlossen oder geöffnet) meldet, wird sofort nach Öffnen der Kupplung "Leerlauf" oder "Gang = 0" gemeldet. Damit läßt sich die Gang=0-Erkennung bei Gang wechseln gegenüber der Erkennung mit dem Kennfeld beschleuni gen.
- 4. Hat das Verfahren einmal "Gang = 0" erkannt, wird unabhän gig vom Kennfeld (vgl. Fig. 2) nur dann eine neue Gangstufe gemeldet, wenn ein Übergang des Kupplungssignals von offen auf geschlossen stattgefunden hat. Damit läßt sich vermeiden, daß bei Fahrt mit konstanter Geschwindigkeit und konstanter Drehzahl ohne Kraftschluß, z. B. bei Bergabfahrt, eine einge legte Gangstufe gemeldet wird.
Ein Programm, das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur
Gangerkennung abgearbeitet wird, ist in Fig. 3 als Ablauf
diagramm dargestellt. Das Programm wird z. B. durch das Motor
steuergerät 18 - d. h. durch einen in diesem enthaltenen, an
sich bekannten und deshalb hier nicht beschriebenen Rechner -
abgearbeitet und schließt die nachfolgend erläuterten Schrit
te S1 bis S9 ein.
S1:
Beginn der Berechnung des zu ermittelnden Ganges.
Beginn der Berechnung des zu ermittelnden Ganges.
S2:
Es wird abgefragt, ob die Kupplung geschlossen ist. Ist die Antwort ja, d. h. ist die Kupplung geschlossen, so wird das Programm in einem Schritt S3 fortgesetzt. Ist die Ant wort nein, d. h. die Kupplung offen, geht es in einem Schritt S8 weiter.
Es wird abgefragt, ob die Kupplung geschlossen ist. Ist die Antwort ja, d. h. ist die Kupplung geschlossen, so wird das Programm in einem Schritt S3 fortgesetzt. Ist die Ant wort nein, d. h. die Kupplung offen, geht es in einem Schritt S8 weiter.
S3:
Es wird das Verhältnis der Fahrzeuggeschwindigkeit zur Motordrehzahl V/N gebildet und diesem Verhältnis ein Gang zugeordnet.
Es wird das Verhältnis der Fahrzeuggeschwindigkeit zur Motordrehzahl V/N gebildet und diesem Verhältnis ein Gang zugeordnet.
S4:
Es erfolgt eine Abfrage ob der berechnete Gang = 0 ist. Ist die Antwort nein, so geht das Programm mit einem Schritt S5 weiter; ist die Antwort ja, so geht das Pro gramm mit einem Schritt S8 weiter.
Es erfolgt eine Abfrage ob der berechnete Gang = 0 ist. Ist die Antwort nein, so geht das Programm mit einem Schritt S5 weiter; ist die Antwort ja, so geht das Pro gramm mit einem Schritt S8 weiter.
S5:
Es wird die Änderung des Verhältnisses V/N, Δ(V/N) = V/Nneu - V/Nalt berechnet.
Es wird die Änderung des Verhältnisses V/N, Δ(V/N) = V/Nneu - V/Nalt berechnet.
S6:
Es erfolgt eine Abfrage, ob Δ(V/N) größer als ein vorge gebener Grenzwert ist (zum Beispiel 0,6). Wenn nein, geht es mit einem Schritt S7 weiter, wenn ja, mit einem Schritt S8.
Es erfolgt eine Abfrage, ob Δ(V/N) größer als ein vorge gebener Grenzwert ist (zum Beispiel 0,6). Wenn nein, geht es mit einem Schritt S7 weiter, wenn ja, mit einem Schritt S8.
S7:
Es erfolgt eine Ausgabe "Gang = N" (n = 1, 2, . . . ,5).
Es erfolgt eine Ausgabe "Gang = N" (n = 1, 2, . . . ,5).
S8:
Es erfolgt eine Ausgabe "Gang = 0".
Es erfolgt eine Ausgabe "Gang = 0".
S9:
Ende der Berechnung. Nach einer vorgegebenen Zeitspanne erfolgt erneut eine Gangberechnung beginnend mit dem Schritt S1.
Ende der Berechnung. Nach einer vorgegebenen Zeitspanne erfolgt erneut eine Gangberechnung beginnend mit dem Schritt S1.
S10:
Es erfolgt eine Abfrage, ob der Sensor 20 einen Übergang der Kupplung vom Zustand "offen" zum Zustand "geschlos sen" signalisiert hat. Wenn ja, erfolgt - wie durch den Buchstaben A angedeutet - ein Rücksprung zu dem Beginn der Berechnung.
Es erfolgt eine Abfrage, ob der Sensor 20 einen Übergang der Kupplung vom Zustand "offen" zum Zustand "geschlos sen" signalisiert hat. Wenn ja, erfolgt - wie durch den Buchstaben A angedeutet - ein Rücksprung zu dem Beginn der Berechnung.
Damit ist die erfindungsgemäße Gangerkennung in wenig aufwen
diger Weise durchgeführt und Fehlerkennungen eines Gangs sind
dabei sicher vermieden worden.
Claims (6)
1. Verfahren zur Gangerkennung in einem Getriebe eines Kraft
fahrzeugs durch Erfassen eines der Eingangsdrehzahl und eines
der Ausgangsdrehzahl des Getriebes entsprechenden Signal s und
durch Bilden des Verhältnisses dieser beiden Signale, wobei
anhand dieses Verhältnisses und des bekannten Übersetzungs
verhältnisses des Getriebes in den einzelnen Gängen ein ein
gelegter Gang erkannt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Quotient Ausgangsdrehzahl zu Eingangsdrehzahl ge bildet wird,
- - daß die zeitliche Änderung des Quotienten Ausgangsdrehzahl zu Eingangsdrehzahl des Getriebes ermittelt und mit einem Grenzwert verglichen wird, und
- - daß, falls dieser Grenzwert überschritten wird, festge stellt wird, daß kein Gang eingelegt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Eingangsdrehzahl und die Ausgangsdrehzahl des Getriebes zu
dem gleichen Zeitpunkt und über die gleiche Zeitdauer gemes
sen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Signal eines Sensors ausgewertet wird, der den Zustand der
Kupplung des Kraftfahrzeugs erfaßt, und daß bei als geöffnet
signalisierter Kupplung festgestellt wird, daß kein Gang ein
gelegt ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
nachdem einmal ein nicht eingelegter Gang erkannt worden ist,
nur dann ein eingelegter Gang festgestellt wird, wenn zuvor
ein Übergang der Kupplung von offen auf geschossen signali
siert worden ist.
5. Schaltungsanordnung zur Gangerkennung in einem Kraftfahr
zeug-Getriebe (3), die versehen ist mit einem ersten Sensor
(14) zum Erfassen eines der Eingangsdrehzahl des Getriebes
entsprechenden Signals (N), mit einem Sensor (15) zum Erfas
sen eines der Ausgangsdrehzahl des Getriebes entsprechenden
Signals (V) sowie mit Mitteln (18), mit denen der Quotient
Ausgangsdrehzahl zu Eingangsdrehzahl (V/N) gebildet und an
hand dieses Quotienten und des Übersetzungsverhältnisses, des
Getriebes (3) in den einzelnen Gängen ein jeweils eingelegter
Gang erkannt wird, dadurch gekennzeichnet,
- - daß die zeitliche Änderung des Quotienten (V/N) der Aus gangsdrehzahl zu der Eingangsdrehzahl des Getriebes ermit telt und mit einem Grenzwert verglichen wird, und
- - daß, falls dieser Grenzwert überschritten wird, festge stellt wird, daß kein Gang (Gang = 0) eingelegt ist.
6. Schaltungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß sie mit einem Sensor (20) verbunden ist, der den Zu
stand der Kupplung (19) des Kraftfahrzeugs erfaßt, und daß
das Signal dieses Sensors (20) ausgewertet und bei als geöff
net signalisierter Kupplung (19) festgestellt wird, daß kein
Gang eingelegt ist.
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