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Die Erfindung betrifft Einrichtungen und Verfahren zur Einstellung und Einhaltung des Dampfanteils einer Wirksubstanz in einem Gas in einem Prozessraum mit einem einen Austritt aufweisenden Behälter oder mit einem Flüssigkeitsverteiler berieselte Füllkörper zur Dampferzeugung im Prozessraum zur Konditionierung wenigstens eines Filters mit der Wirksubstanz.
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Bekannt sind Einrichtungen, die eine flüchtige Flüssigkeit in den dampfförmigen Aggregatzustand versetzen und in ein Gas einbringen. Dies geschieht mit dem Ziel, bestimmte Eigenschaften des Dampf-/Gasgemisches hervorzurufen.
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Dabei lässt sich die Art der Einbringung der Wirksubstanz unterscheiden. So ist das Einbringen von separat erzeugtem Dampf durch die Druckschrift
US 3 486 697 A bekannt. Das Verdunsten einer Flüssigkeit an der Phasengrenzfläche von Tropfen in Form eines Luftbefeuchters offenbart die Druckschrift
EP 0 585 865 A1 , von Blasen ist durch die Druckschrift
US 4 618 462 A bekannt und an der Oberfläche eines Flüssigkeitsreservoirs zeigt die Druckschrift
DE 601 30 533 T2 in Form eines Luftbefeuchters und diesen Luftbefeuchter verwendende Klimaanlage.
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Weiterhin sind Einrichtungen zur messtechnischen Erfassung des Gehalts an dampfförmiger Wirksubstanz im Gas oder den Konzentrationsabstand bis zur Sättigung bekannt. Mittels einer solchen Einrichtung lässt sich eine bestimmte Zielkonzentration an Wirksubstanz im Gas leicht durch einen Regelkreis unter Einbeziehung einer regelbaren Quelle für die Wirksubstanz realisieren. Bekannt ist beispielsweise durch die Druckschrift
US 4 618 462 A eine regelbare Quelle durch die Temperaturregelung der Flüssigkeit beim Verdunstungsvorgang.
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Diese Lösungen sind darauf begrenzt, einen bestimmten Gehalt an Wirksubstanz in einem strömenden Gas herzustellen. Bei gegenüber der Vorgabe zu hoher Wirksubstanzkonzentration, einmal im Gasstrom erzeugt, ist es in diesem Fall ausreichend, die Quelle für die Wirksubstanz zu drosseln, um die Konzentration herabzusetzen. In einem abgeschlossenen Volumen, dem Prozessraum, ist das so nicht möglich. Im Gegensatz dazu ist Wirksubstanz aus diesem Prozessraum zu entfernen.
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Durch die Druckschrift Norm DIN EN ISO 16890-4 2015-08-00. Luftfilter für die allgemeine Raumlufttechnik - Teil 4: Konditionierungsverfahren für die Ermittlung des Fraktionsabscheidegradminimums (ISO/DIS 16890-4:2015); Deutsche und Englische Fassung prEN ISO 16890-4:2015 ist eine Einrichtung zur Erzeugung eines Dampfanteils einer Wirksubstanz (Isopropanol) in einem Gas in einem Prozessraum mit einem einen Austritt aufweisenden Behälter (IPA-Schalen) zur Dampferzeugung im Prozessraum und zur Konditionierung wenigstens eines Filters mit der Wirksubstanz bekannt.
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Der in den Patentansprüchen 1 und 12 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dass eine Konditionierung wenigstens eines Filters insbesondere für Partikelfilter und Abscheidemedien für die Prüfung ihres Abscheideverhaltens einfach durchzuführen ist.
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Diese Aufgabe wird mit den in den Patentansprüchen 1 und 12 aufgeführten Merkmalen gelöst.
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Die Einrichtungen und Verfahren zur Einstellung und Einhaltung des Dampfanteils einer Wirksubstanz in einem Gas in einem Prozessraum mit einem einen Austritt aufweisenden Behälter oder mit einem Flüssigkeitsverteiler berieselte Füllkörper zur Dampferzeugung im Prozessraum zur Konditionierung wenigstens eines Filters mit der Wirksubstanz zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass wenigstens ein Filter insbesondere für Partikelfilter und Abscheidemedien für die Prüfung ihres Abscheideverhaltens einfach konditionierbar ist.
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Entweder eine im Behälter angeordnete Funktionseinheit zur Grenzflächenerzeugung der Wirksubstanz ist über ein Gebläse oder die berieselten Füllkörper sind mit dem Prozessraum verbunden. Weiterhin ist die Funktionseinheit oder der Flüssigkeitsverteiler über eine Temperiereinrichtung und eine Pumpe mit einem Vorratsbehälter für die zu verdampfende Wirksubstanz verbunden.
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Dazu ist die Temperatur der Wirksubstanz nach der Einrichtung zur Grenzflächenerzeugung der Wirksubstanz und damit des Dampfes der Wirksubstanz kleiner als die Temperatur im Prozessraum, so dass im Prozessraum keine Kondensation von in den Prozessraum eingeführten Dampf der Wirksubstanz vorhanden ist.
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Die Wirksubstanz nach der Einrichtung zur Grenzflächenerzeugung der Wirksubstanz und damit der Dampf der Wirksubstanz wird mit einer Temperatur kleiner als die Temperatur im Prozessraum in den Prozessraum eingebracht.
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In Gasen enthaltene Dämpfe können dieses damit vorhandene Gemisch je nach Anteil und Substanz in einem weiten Bereich in den Eigenschaften verändern. Dieser Gehalt an Dämpfen und seine Wirkung kann technisch ausgenutzt werden, um bestimmte Prozessziele zu erreichen.
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Ein Beispiel dafür ist der Wasserdampfgehalt in Luft. In vielen technischen Prozessen wird dieser gezielt beeinflusst. In Klimaanlagen, aber auch bei Trocknungs- und Lagerungsprozessen lassen sich so bestimmte, wünschenswerte Wirkungen hervorrufen.
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Die Einrichtung und das Verfahren eignen sich insbesondere für die Herstellung eines Gemisches der Wirksubstanz in dampfförmigem Aggregatzustand und Luft oder einem Inertgas. Ein derartiges Gemisch wird eingesetzt, um Partikelfilter und Abscheidemedien für die Prüfung ihres Abscheideverhaltens zu konditionieren.
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Die Abscheidung von Partikel in derartigen Filtern beruht auf der mechanisch begründeten Abscheidung der Partikel an den Fasern der Filtern. Überlagert werden diese Abscheidemechanismen durch elektrostatische Effekte der Abscheidung, da die hochisolierenden Fasern herstellerseitig oder durch Umgebungseinflüsse elektrisch geladen sein können. Die Effekte können wesentliche Beiträge zur Gesamtabscheidung von Partikeln liefern. Soll für die eindeutige und vergleichbare Charakterisierung eines Filters lediglich die mechanisch verursachte Partikelabscheidung bei einer Messung des Abscheideverhaltens ermittelt werden, so muss die Wirkung der elektrostatischen Aufladung unterbunden werden. Auf diese Weise wird für einen Filter der minimal mögliche Abscheidegrad bei der Prüfung ermittelt, so dass bei deren Einsatz in der Praxis unter allen Umständen mit einem besseren Abscheidegrad gerechnet werden kann.
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Der dazu notwendige Prozessschritt, die Konditionierung, wird üblicherweise durch das Einbringen des zu prüfenden Filters in ein nahezu gesättigtes Gemisch, bestehend aus Luft und der Wirksubstanz, über eine längere Zeit erreicht. Dieser Zeitraum kann mehrere Stunden betragen.
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Die Vorgehensweise zur Konditionierung des Filters gliedert sich in die Phasen Anreicherung der Wirksubstanz im Gas bis nahe an die Sättigung, Einbringen des zu konditionierenden Filters in das Gemisch, Verweilen des Filters für längere Zeit, Entfernen des Filters aus dem Gemisch und Entsorgung des mit Wirksubstanz angereicherten Gases.
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Die Einrichtung stellt den Prozessraum für die Aufnahme des zu konditionierenden Filters zur Verfügung. Weiterhin gewährleistet sie die Anreicherung des in diesem Prozessraum befindlichen Gases mit der in Dampfform zuzumischenden Wirksubstanz. Darüber hinaus enthält die Einrichtung Funktionselemente, die die Konzentration der dampfförmigen Wirksubstanz nach der Anreicherungsphase bezüglich der Konzentration dauerhaft in einem steuerbaren Abstand zur Sättigungsgrenze hält.
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Dies ist insofern von Bedeutung, da ungewollte Zustände im Prozessraum hinsichtlich der Wirkstoffkonzentration durch zwei Effekte auftreten können.
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Zum einen kann der Prozessraum während der Einwirkzeit auf den Filter an Wirksubstanz abgereichert werden, beispielsweise durch Aufnahme von Wirksubstanz durch den Filter. Wird dieser Abreicherung nicht entgegengewirkt, ist die Forderung nach einer Konzentration nahe dem Sättigungspunkt verletzt und die Konditionierung kann unvollständig bleiben.
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Zum anderen kann bei einer Konzentration zu nahe am Sättigungspunkt durch unvermeidbare, wenn auch geringe, Temperaturunterschiede im Prozessraum lokal die Sättigungsgrenze erreicht werden. Dies hat die negative Folge, dass an diesen Orten Kondensation auftritt und fortwährend flüssiger Wirkstoff als Kondensat im Prozessraum angesammelt wird.
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Handelt es sich bei dieser Wirksubstanz zusätzlich um einen brennbaren und/oder giftigen Stoff, so sind die Kondensation und der Verbleib jeglicher Mengen an flüssiger Wirksubstanz im Prozessraum zu vermeiden.
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Die Einrichtung und das Verfahren zeichnen sich insbesondere weiterhin dadurch aus, dass die Konzentration der Wirksubstanz im Prozessraum nicht gemessen und geregelt werden muss, um einen sicher erreichbaren Abstand zum Sättigungspunkt dauerhaft zu erreichen. Dies ist insbesondere für brennbare Wirksubstanzen in Hinblick auf den Explosionsschutz von Bedeutung. Durch die Temperiereinrichtung für den Wirksubstanzkreislauf lässt sich eine Anreicherungsphase mit minimaler zeitlicher Länge, ein steuerbarer Abstand der Konzentration zum Sättigungspunkt während der Konditionierungsphase und eine Verringerung der Konzentration während der Abreicherungsphase erreichen. Letzteres ist für eine praktikable Entsorgung des Dampf-/Gasgemisches im Prozessraum von hoher Bedeutung. Eine noch stärkere Abreicherung kann durch eine zusätzliche Kühleinrichtung gewährleistet werden. Die fortgeführte Abreicherung ermöglicht dann eine vereinfachte Entsorgung. Die speziellen Methoden zur Verfügungstellung der Phasengrenzfläche ermöglichen die Verwendung einer insgesamt sehr geringen Menge an Wirksubstanz in der Einrichtung. Darüber hinaus werden jegliche Mengen an flüssiger Wirksubstanz im Prozessraum vermieden. Dies ist in Hinblick auf Brandlasten brennbarer Wirksubstanzen und das Vermeiden explosionsfähiger Gemische nach Betriebsende besonders günstig.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Patentansprüchen 2 bis 11 angegeben.
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Nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 2 ist vorteilhafterweise die Funktionseinheit zur Grenzflächenerzeugung der Wirksubstanz entweder eine Zerstäuberdüse oder eine mit der Wirksubstanz berieselte und gasdurchströmte Füllkörperkolonne im Behälter als Mischraum für Tropfen der Wirksubstanz und Gas oder Flüssigkeitsfilm und Gas.
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Der Behälter besitzt nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 3 eine Deckplatte, wenigstens eine Seitenwand und einen Boden. Der Austritt ist beabstandet zum Boden angeordnet und durchschneidet die Seitenwand in Richtung Prozessraum. Weiterhin ist eine Austrittsöffnung im Boden des Behälters mit einem Gefäß oder dem Vorratsbehälter für nichtverdunstete und aus dem Behälter nicht dampfförmig austretende Wirksubstanz verbunden.
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Die Austrittsöffnung des Behälters kann über ein Ventil mit dem mit der Pumpe verbundenen Vorratsbehälter verbunden sein. Bei offenem Ventil ist dadurch ein Kreislauf vorhanden, so dass flüssige Wirksubstanz aus dem Behälter gefördert werden kann.
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Nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 4 sind die Füllkörper eine Schüttung von Füllkörpern auf einem Träger oder eine aufgeschüttete Schicht in einem Behälter mit wenigstens einer gasdurchlässigen Wand.
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Im Behälter oder im Prozessraum befindet sich nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 5 eine Kühleinrichtung, so dass kondensierte Wirksubstanz über eine Austrittsöffnung im Boden des Behälters oder von den Füllkörpern und/oder aus dem Prozessraum in ein Gefäß oder den Vorratsbehälter gelangt.
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Damit kann kondensierte Wirksubstanz und aus dem Prozessraum kondensierte Wirksubstanz und Luftfeuchtigkeit in das Gefäß oder den Vorratsbehälter gelangen.
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Damit ist die Entsorgung des mit Wirksubstanz angereicherten Gases in Form von Luft und/oder einem Inertgas nach Ende der Konditionierungsphase eines Filters einfach gegeben.
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Der Prozessraum ist nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 6 durch eine Doppelwand begrenzt. Weiterhin ist der durch die Doppelwand ausgebildete Zwischenraum ein gasspülbarer Zwischenraum. Eine derartige Ausführung verhindert im Fall von Undichtigkeiten und/oder brennbarer oder giftiger Wirksubstanz das Entweichen von potentiell gefährlichen Dampf-/Gasgemischen. Die erfolgreiche Spülung des Zwischenraumes kann mit einer Messeinrichtung für den Volumenstrom überwacht werden.
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Die Wirksubstanz ist nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 7 eine giftige und/oder brennbare Wirksubstanz. Eine brennbare Wirksubstanz erfordert Maßnahmen für den Explosionsschutz, der durch die Merkmale der Einrichtung zur Einstellung und Einhaltung des Dampfanteils einer Wirksubstanz in einem Gas in einem Prozessraum zur Konditionierung wenigstens eines Filters mit der Wirksubstanz zu erfüllen ist.
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Die Wirksubstanz ist nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 8 Isopropanol in dampfförmigem Aggregatzustand. Mit der Einrichtung ist die Herstellung eines Gemisches der Wirksubstanz Isopropanol in dampfförmigem Aggregatzustand und Luft oder einem Inertgas möglich. Ein Gemisch aus Isopropanoldampf und Luft wird eingesetzt, um Partikelfilter und Abscheidemedien für die Raumklimatisierung für die Prüfung ihres Abscheideverhaltens zu konditionieren.
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Zur Anhebung der Luftfeuchte im Prozessraum zur Vermeidung statischer Aufladungen im Prozessraum befindet sich nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 9 ein Luftbefeuchter und/oder eine weitere Einrichtung zur Einstellung und Einhaltung des Dampfanteils einer Wirksubstanz in einem Gas. Das ist insbesondere bei brennbaren Wirksubstanzen vorteilhaft. Dabei werden Zündquellen vermieden.
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Der Luftbefeuchter ist nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 10 ein Wasserverteiler über Füllkörpern zur Verdunstung von Wasser. Der Wasserverteiler ist über eine Wasserpumpe mit einem Wasserbehälter verbunden. Weiterhin befindet sich unter den Füllkörpern ein mit dem Wasserbehälter oder einem Behältnis verbundener Sammler für nicht verdunstetes Wasser.
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Der Prozessraum weist nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 11 eine Messeinrichtung des Sättigungszustands der Wirksubstanz und/oder des Wassers auf.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen jeweils prinzipiell dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
- 1 eine Einrichtung zur Einstellung und Einhaltung des Dampfanteils einer Wirksubstanz in einem Gas in einem Prozessraum mit einem Gebläse und einer Zerstäuberdüse zur Grenzflächenerzeugung und
- 2 eine derartige Einrichtung mit einem Flüssigkeitsverteiler berieselten Füllkörpern zur Grenzflächenerzeugung.
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Eine Einrichtung zur Einstellung und Einhaltung des Dampfanteils einer Wirksubstanz in einem Gas in einem Prozessraum 1 besteht im Wesentlichen aus einem Behälter 2 zur Dampferzeugung und einem mit der Wirksubstanz zu konditionierenden Filter 9 im Prozessraum 1 sowie einer Pumpe 5 in Verbindung mit einem Vorratsbehälter 7 und dem Behälter 2.
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Die 1 zeigt eine Einrichtung zur Einstellung und Einhaltung des Dampfanteils einer Wirksubstanz in einem Gas in einem Prozessraum 1 mit einem Gebläse 3 und einer Zerstäuberdüse 4 zur Grenzflächenerzeugung in einer prinzipiellen Darstellung.
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Im Prozessraum 1 ist der Behälter 2 zur Dampferzeugung separat angeordnet. In einer ersten Ausführungsform wird der Dampf aus diesem Behälter 2 durch einen Gasstrom ausgetragen und im Prozessraum 1 verteilt. Dieser Gasstrom wird durch ein, bei brennbaren Wirksubstanzen explosionsgeschützt ausgeführtes Gebläse 3 initiiert.
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Die 2 zeigt eine derartige Einrichtung mit einem Flüssigkeitsverteiler 16 berieselten Füllkörpern 15 zur Grenzflächenerzeugung in einer prinzipiellen Darstellung.
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Die Dampferzeugung innerhalb des separaten Behälters 2 erfolgt durch Verdunsten der Wirksubstanz. Die Phasengrenzfläche wird durch eine Funktionseinheit zur Grenzflächenerzeugung der Wirksubstanz zur Verfügung gestellt. Die Funktionseinheit kann entweder eine Zerstäuberdüse 4 der ersten Ausführungsform oder mit der Wirksubstanz berieselte Füllkörper 15 einer zweiten Ausführungsform jeweils im Behälter 2 als Mischraum für Tropfen der Wirksubstanz und Gas sein. Der Dampf wird mittels dieser im Behälter 2 befindlichen Einrichtung gebildet. Die Funktionseinheit wird mittels einer Pumpe 5 mit Wirksubstanz versorgt.
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Im Falle der Erzeugung der Phasengrenzfläche mittels der Zerstäuberdüse 4 der ersten Ausführungsform ist eine günstige Tropfengröße erreicht, wenn einerseits eine genügend große Phasengrenzfläche für den Stoffaustausch zur Verfügung steht und andererseits nicht vollständig verdunstete Tropfen einfach aus dem den Behälter 2 verlassenden Gasstrom abgeschieden werden können. Diese Abscheidung kann in einer ersten Stufe durch Sedimentation und in einer zweiten Stufe durch einen in dem Gasstrom befindlichen Partikelfilter 6 erfolgen. Durch diese Maßnahmen wird sicher verhindert, dass flüssige Wirksubstanz in den eigentlichen Prozessraum 1 gelangt.
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In der zweiten Ausführungsform befinden sich die Füllkörper 15 als Schüttung und damit Schicht in dem Behälter 2 der hier wenigstens eine in Richtung Prozessraum 1 weisende gasdurchlässige Wand besitzt. Die Füllkörper 15 stellen ein Füllkörperpaket dar, welches mittels eine Flüssigkeitsverteilers 16 berieselt wird, so dass eine Flüssigkeitsberieselung 17 vorhanden ist.
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Nicht verdunstete Tröpfchen werden im Sumpf des Behälters 2 gesammelt und fließen in einen außerhalb des Prozessraumes 1 befindlichen Vorratsbehälter 7 für die Wirksubstanz. Für die Wirksubstanz entsteht damit ein Kreislauf, da die Pumpe 5 für die Versorgung der Zerstäuberdüse 4 aus diesem Vorratsbehälter 7 entnimmt.
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In dem Kreislauf der Wirksubstanz unmittelbar in Strömungsrichtung vor der Funktionseinheit zur Grenzflächenerzeugung der Wirksubstanz ist eine Temperiereinrichtung 8 angeordnet. Mittels dieser Temperiereinrichtung 8 wird die Temperatur der Wirksubstanz und damit der Stoffübergang über die Phasengrenzfläche in den Gasstrom gesteuert.
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Ziel des Stoffüberganges ist die Anreicherung der Wirksubstanz als dampfförmiger Bestandteil des Gases im Prozessraum 1 bis nahe an die Sättigungsgrenze und das Halten dieses Zustandes über längere Zeit. Der Abstand zur Sättigung ist ein wichtiger Parameter, da einerseits Kondensation im Prozessraum 1 vermieden, jedoch andererseits die beabsichtigte Wirkung der Dampfkomponente sichergestellt werden soll. Der Stoffübergang an der Phasengrenzfläche erfolgt solange, bis das Gas an der Phasengrenzfläche gesättigt ist. Diese Sättigungsgrenze hängt von der Temperatur ab.
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Ist die Temperatur der Wirksubstanz an der Phasengrenzfläche niedriger eingestellt, als die Gastemperatur im Prozessraum 1, so kann im Prozessraum 1 keinerlei Kondensation auftreten. Die Gastemperatur an der Phasengrenzfläche wird damit stets zwischen der Temperatur der Wirksubstanz und der des Gases im Prozessraum 1 liegen. Da das Gas nach Verlassen des Behälters 2 zwangsläufig erwärmt wird, ergibt sich selbst bei Sättigung an der Phasengrenzfläche - bei verminderter Temperatur - nun bei der erhöhten Temperatur ein Abstand der Konzentration der Wirksubstanz zum Sättigungspunkt.
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Mit der Temperatur der Wirksubstanz an der Phasengrenzfläche, hervorgerufen durch die Temperiereinrichtung 8, kann so der Abstand des Dampf-/Gasgemisches vom Sättigungspunkt zielgerichtet gesteuert werden. Höhere Temperaturen führen zu einem kleineren Abstand, niedrige Temperaturen zu einem Höheren. Diese Steuerung ist insbesondere in der Phase der Konditionierung des Filters 9 in der dargestellten Weise in Betrieb. Während der Anreicherungsphase kann die Temperatur der Wirksubstanz an der Phasengrenzfläche erhöht werden, um den Stoffaustausch zu intensivieren. Dies führt zu einer wünschenswerten Verkürzung der Zeitdauer der Anreicherungsphase.
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Während der Phase der Entsorgung des Dampf-/Luftgemisches nach Ende der Konditionierung (Abreicherungsphase) kann die Temperatur der Wirksubstanz an der Phasengrenzfläche stark gesenkt werden. In diesem Fall kondensiert Wirksubstanz aus dem Dampf-/Gasgemisch aus. Diese in flüssiger Form vorliegende Wirksubstanz verlässt den Behälter 2 in gleicher Weise, wie nicht Verdunstete durch den Behältersumpf und wird damit dem Wirksubstanzkreislauf wieder zugeführt.
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Diese Temperaturerniedrigung kann bis zum Taupunkt der im Gas des Prozessraum enthaltenen Feuchtigkeit fortgesetzt werden. Darüber hinaus würde kondensierende Feuchtigkeit den Wirksubstanzkreislauf verunreinigen. Die weitere Abreicherung an Wirksubstanz im Prozessraum erfolgt nun durch Außerbetriebnahme der Funktionseinheit zur Grenzflächenerzeugung der Wirksubstanz und Betrieb einer Kühleinrichtung 10 innerhalb des Behälters 2. An deren gekühlter Oberfläche kondensiert nun Wirksubstanz gemeinsam mit der Feuchtigkeit. Dieses Gemisch sammelt sich im Sumpf des Behälters 2, kann jedoch außerhalb des Prozessraumes 1 durch Umschalten eines Ventils 11 in einem separaten Gefäß 12 gesammelt und entsorgt werden.
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Als vorteilhafte technische Ausführung kann die Begrenzung des Prozessraumes 1 doppelwandig mit ausreichender Gasspülung des Zwischenraumes 13 ausgeführt sein. Diese Anordnung verhindert im Fall von Undichtigkeiten und brennbarer Wirksubstanz das Entweichen von potentiell brennbaren oder explosionsfähigen Dampf-/Gasgemischen. Die erfolgreiche Spülung des Zwischenraumes 13 wird mit einer Messeinrichtung 14 für den Volumenstrom überwacht.
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Zur Anhebung der Luftfeuchte im Prozessraum 1 zur Vermeidung statischer Aufladungen kann sich im Prozessraum 1 ein Luftbefeuchter und/oder eine weitere Einrichtung zur Einstellung und Einhaltung des Dampfanteils einer Wirksubstanz in einem Gas befinden.
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Der Luftbefeuchter kann ein Wasserverteiler über Füllkörpern zur Verdunstung von Wasser sein, wobei der Wasserverteiler über eine Wasserpumpe mit einem Wasserbehälter verbunden ist. Unter den Füllkörpern befindet sich ein mit dem Wasserbehälter oder einem Behälter verbundener Sammler nicht verdunstetes Wasser.
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Der Prozessraum 1 kann die Messeinrichtung 18 des Sättigungszustands der Wirksubstanz und/oder eine Messeinrichtung des Sättigungszustands des Wassers aufweisen. Die jeweilige Messeinrichtung 18 kann dazu ein bekanntes Psychrometer sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Prozessraum
- 2
- Behälter
- 3
- Gebläse
- 4
- Zerstäuberdüse
- 5
- Pumpe
- 6
- Partikelfilter
- 7
- Vorratsbehälter
- 8
- Temperiereinrichtung
- 9
- Filter
- 10
- Kühleinrichtung
- 11
- Ventil
- 12
- Gefäß
- 13
- Zwischenraum
- 14
- Messeinrichtung für den Volumenstrom
- 15
- Füllkörper
- 16
- Flüssigkeitsverteiler
- 17
- Flüssigkeitsberieselung
- 18
- Messeinrichtung des Sättigungszustands