-
Die Erfindung betrifft einen Bogenanleger für eine Druckmaschine gemäß dem Obergriff des Anspruchs 1.
-
Ein solcher Bogenanleger umfasst herkömmlicherweise eine Stapelplatte, die höhenverstellbar ist, um den obersten Bogen des darauf geladenen Stapels auf konstantem Niveau zu halten, und ein Saugwerkzeug, das in einer Hin- und Herbewegung jeweils den obersten Bogen des Stapels aufnimmt und abtransportiert. Seitenbläser unterstützen das Abheben der Bogen, damit in jeder Bewegung des Saugwerkzeugs zuverlässig genau ein Bogen zugeführt wird.
-
Diese Seitenbläser können als Gliederschläuche aus untereinander gelenkig verbunden Rohrgliedern mit einer Austrittsdüse am freien Ende ausgeführt sein, deren Position von Hand einstellbar ist und bei einem Wechsel von Bogenqualität oder-format angepasst werden muss, um optimale Trennergebnisse zu erreichen.
-
DE 103 07 135 A1 beschreibt einen Bogenanleger, bei dem über einem Bogenstapel ein Saugkopf mit einem Trennsauger und einem Transportsauger und an den Flanken des Bogenstapels Seitenbläser angeordnet sind. Die Seitenbläser umfassen an jeder Seite des Bogenstapels zwei Blasdüsen. Eine dieser Blasdüsen ist benachbart zur Vorderkante des Bogenstapels positioniert. Der Saugkopf ist zur Anpassung an unterschiedliche Längen der zu verarbeitenden Bogen in Bogentransportrichtung verstellbar. Die zweite Blasdüse ist mit dem Saugkopf verbunden, so dass sie, wenn der Saugkopf einer Hinterkante des Bogenstapels nachgeführt wird, immer in einem gleichbleibenden Abstand von der Bogenhinterkante platziert ist. Während bei geringer Länge der Bogen die zwei Blasdüsen ausreichen können, um den obersten Bogen des Stapels zu lockern, ist dies bei großer Bogenlänge im Allgemeinen nicht der Fall.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bogenanleger für eine Druckmaschine zu schaffen.
-
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
-
Ein Vorteil des Bogenanlegers ist, dass er mit geringem Energieeinsatz eine ganzflächige Lockerung des obersten Bogens unabhängig vom Format des Bogenstapels ermöglicht, indem jeweils die Ventile derjenigen Blasdüsen offen gehalten werden, denen der Bogenstapel gegenüberliegt, während Ventile, die sich hinter der Rückseite des Bogenstapels befinden, abgesperrt werden können.
-
Um eine Anpassung an wechselnde Bogenbreiten zu ermöglichen, sollte der Seitenbläser quer zur Bogentransportrichtung verstellbar sein.
-
Um den Aufwand für die Steuerung der Vielzahl von Ventilen zu begrenzen, sollten die Öffnungsgrade der Ventile mit Hilfe eines Kopplungsgliedes gekoppelt steuerbar sein, wobei in jedem Zustand des Kopplungsgliedes der Öffnungsgrad des Ventils einer in Bogentransportrichtung vorderen Blasdüse nicht kleiner sein sollte als der des Ventils einer in Bogentransportrichtung hinteren Blasdüse und/oder der Öffnungsgrad des Ventils einer in Bogentransportrichtung hinteren Blasdüse nicht größer sein sollte als der des Ventils einer in Bogentransportrichtung vorderen Blasdüse. So kann z. B. sichergestellt werden, dass wenn eines der Ventile auf maximalen Öffnungsgrad eingestellt ist, die davorliegenden Ventile es auch sind, oder dass, wenn eines der Ventile auf minimalen Öffnungsgrad eingestellt ist, die dahinterliegenden Ventile es auch sind.
-
In jedem Zustand des Kopplungsgliedes sollte eine Mehrheit der Ventile entweder maximalen Öffnungsgrad aufweisen, um eine gegenüberliegende Flanke des Bogenstapels anzublasen, oder minimalen Öffnungsgrad aufweisen, wenn der Bogenstapel der über das Ventil versorgten Blasdüse nicht gegenüberliegt.
-
Das Kopplungsglied kann eine elektronische Einrichtung sein, die Stellglieder der Ventile ansteuert. Einfacher und kostengünstiger ist es, wenn das Kopplungsglied ein Körper ist, der Schließkörper der Ventile mechanisch koppelt.
-
Eine weitere Vereinfachung ergibt sich, wenn die Schließkörper der Ventile selbst Bestandteile des Kopplungsgliedes sind.
-
Vorzugsweise umfasst die Anordnung einen sich in Bogentransportrichtung erstreckenden Blaskasten, von dem die Blasdüsen abzweigen.
-
In diesem Fall kann das mechanisch wirkende Kopplungsglied sich im Blaskasten entlang einer Wand erstrecken, an der die Blasdüsen abzweigen.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
-
Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Bogenanlegers;
- 2 ein Blockdiagramm eines Seitenbläsers des Bogenanlegers aus 1;
- 3 eine Draufsicht einer Seitenwand eines Blaskastens des Seitenbläsers.
-
1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht einen Bogenanleger 01 für eine Druckmaschine, insbesondere Bogendruckmaschine. Der Bogenanleger 01 umfasst ein Gestell 02 mit einem auf vier Beinen 03 ruhenden Oberteil 04. An den Beinen 03 ist eine Stapelplatte 05 höhenverstellbar aufgehängt, in der Darstellung der 1 ruht auf der Stapelplatte 05 eine Palette 06 mit einem Stapel 07, insbesondere Bogenstapel 07. An einer vom Betrachter abgewandten Seite des Bogenanlegers 01 schließt ein Bändertisch 08 an, über den von der Oberseite des Stapels 07 abgenommene Bogen zu einem nicht gezeigten Druckwerk transportiert werden.
-
In dem Oberteil 04 ist ein Saug-Blaskopf 09 in Bogentransportrichtung B verstellbar montiert. In der Ansicht der 1 sind von dem Saug-Blaskopf 09 im Wesentlichen nur ein kastenförmiges Gehäuse 10 und von dem Gehäuse 10 ausgehende Hinterkantenbläser 11 zu erkennen, die einen Blasluftstrom gegen die dem Betrachter zugewandte Hinterkante des Bogenstapels 07 richten. Der Saug-Blaskopf 09 umfasst ferner in an sich bekannter Weise mindestens ein Saugwerkzeug, z. B. (in der Ansicht der 1 durch die Hinterkantenbläser 11 verdeckte) Trennsauger, die am Gehäuse 10 vertikal beweglich montiert sind, um auf einen hinteren Rand des obersten Bogens des Stapels 07 abgesenkt zu werden, diesen anzusaugen und anschließend wieder angehoben zu werden und so den Rand des Bogens vom Stapel 07 abzuheben, so dass ein von den Hinterkantenbläsern 11 ausgehender Blasluftstrom zwischen den angehobenen Bogen und den restlichen Stapel 07 eingreifen und zwischen beiden ein Luftkissen erzeugen kann, sowie am Gehäuse 10 in Bogentransportrichtung B mindestens ein bewegliches Saugwerkzeug, z. B. bewegliche Transportsauger, die den von den Trennsaugern angehobenen Bogen von diesen übernehmen und auf dem Luftkissen der Hinterkantenbläser 11 zum Bändertisch 08 transportieren.
-
An den beiden sich in Bogentransportrichtung B erstreckenden Flanken des Bogenstapels 07 sind Seitenbläser 12 angeordnet. Die Seitenbläser 12 umfassen jeweils einen Blaskasten 13, der sich von einem bezogen auf die Bogentransportrichtung B von der Oberseite des Stapels 07 auf den Bändertisch 08 vorderen zu einem hinteren Bein 03 erstreckt. An der dem Stapel 07 zugewandten Seitenwand 14 des Blaskastens 13 sind Blasdüsen 15 gleichmäßig verteilt, wie in 1 am vom Betrachter abgewandten Blaskasten 13 zu erkennen. Die Seitenbläser 12 sind quer zur Bogentransportrichtung B verstellbar, um bei wechselnder Breite des Bogenstapels 07 den Abstand zwischen den Blaskästen 13 und den Flanken des Stapels 07 in etwa konstant halten zu können.
-
Um für jedem Seitenbläser 12 dieselbe Stellung in Bogentransportrichtung B einzustellen, könnte jedem Paar ein Stellglied, z. B. ein Stellmotor zugeordnet sein, hier hat jeder Seitenbläser 12 ein Stellglied, z. B. einen Stellmotor zum Verstellen in Bogentransportrichtung B, wobei die Stellmotoren eines Paars von Seitenbläsern 12 von einer Steuereinheit jeweils identisch angesteuert werden, um eine spiegelbildliche Platzierung der Seitenbläser 12 beiderseits des Stapels 07 zu gewährleisten. Die Steuereinheit steuert ferner die Stellglieder, z. B. die Stellmotoren der Schienen.
-
Im ersten Schritt empfängt die Steuereinheit von einem Leitstand der Druckmaschine Daten betreffend das Format und ggf. Material und Flächengewicht der Bogen eines neu in den Bogenanleger geladenen Stapels 07 und/oder geschwindigkeitsabhängige Daten. Basierend auf diesen Daten durchsucht die Steuereinheit eine angeschlossene Datenbank nach passenden, bereits früher für Bogen mit denselben oder ähnlichen Eigenschaften verwendeten Positionen der Seitenbläser 12 und Stellungen der Stellventile, und nimmt im zweiten Schritt entsprechende Einstellungen an den Stellmotoren und Stellventilen vor.
-
In der Ausgestaltung der 1 sind die Blasdüsen 15 schlitzförmig, um einen aufgefächerten Blasluftstrahl auszustoßen. Die Blasdüsen 15 können um eine quer zur Bogentransportrichtung B orientierte Achse drehbar sein, um die Richtung der Auffächerung zu steuern und dadurch festzulegen, ob die Blasluftstrahlen auf eine große Zahl von Bogen an der Oberseite des Stapels 07 wirken sollen, oder ob durch eine horizontale Orientierung der Schlitze der Blasdüsen 15 deren Wirkung auf eine kleine Zahl von Bogen konzentriert werden soll. Letzteres kann insbesondere bei der Verarbeitung von schweren, steifen Bogen hilfreich sein. Am Blaskasten 13 kann ein Stellmotor vorgesehen sein, um die Blasdüsen 15 unter Kontrolle durch den Leitstand um ihre Achse zu drehen.
-
2 zeigt ein Blockdiagramm eines der beiden Seitenbläser 12 des Bogenanlegers 01. Der Blaskasten 13 ist an eine Druckluftquelle 16 wie etwa einen Verdichter angeschlossen. Wenn die Druckluftquelle 16 ausschließlich die beiden Seitenbläser 12 des Bogenanlegers 01 versorgt, kann die Leistung der Druckluftquelle 16 gesteuert werden, um einen gewünschten Überdruck in deren Blaskästen 13 einzustellen. In der Praxis speist die Druckluftquelle 16 neben den Seitenbläsern 12 noch weitere Verbraucher, deswegen ist zum Einstellen des Solldrucks in den Blaskästen 13 ein Regelventil 17 zwischen der Druckluftquelle 16 und den Blaskästen 13 vorgesehen.
-
Von dem Blaskasten 13 gehen mehrere Zweigleitungen 18 aus, an deren Ende sich jeweils eine Blasdüse 15 befindet. In jeder Zweigleitung 18 befindet sich ein weiteres Ventil 19 zum Dosieren des Luftstroms durch die Zweigleitung 18.
-
Die Ventile 19 können ebenfalls Regelventile sein, die eine kontinuierliche Regelung des Luftdurchsatzes erlauben, in der Praxis genügen aber auch Absperrventile, die im Wesentlichen nur zwischen offener und geschlossener Stellung umschaltbar sind und keine reproduzierbare Einstellung einer Zwischenstellung erlauben.
-
Zum Steuern der Stellung der Ventile 19 kann jedes einzelne einen an dem Leitstand gekoppelten Stellantrieb aufweisen.
-
Einer vereinfachten Weiterbildung zufolge sind alle Ventile 19 des Seitenbläsers 12 von einem Stellantrieb 20 durch ein gemeinsames Kopplungsglied 25 gesteuert.
-
3 zeigt eine Draufsicht auf die dem Stapel 07 zugewandte Seitenwand 14 des Blaskastens 13 gemäß einer solchen Weiterbildung mit entlang der Seitenwand 14 in gleichmäßigen Abständen D verteilten Ventilen 19. Jedes Ventil 19 umfasst einen Anschlussdurchgang 21 einer von der Seitenwand 14 ausgehenden Zweigleitung 18 und einen plattenförmigen Schließkörper 22, der entlang der Seitenwand 14 zwischen einer den Anschlussdurchgang 21 freigebenden und einer ihn verdeckenden Stellung verschiebbar ist. Die Schließkörper 22 sind über eine Stange 23 zu einem Kopplungsglied 24 verbunden. Die Stange 23 ist in Halterungen 25 der Seitenwand 14 verschiebbar geführt.
-
3 zeigt das Kopplungsglied 24 in einer Stellung, in der sämtliche Ventile 19 offen sind. In dieser Stellung können Bogen maximaler Länge durch die Seitenbläser 12 gelockert werden. Die Breite der Schließkörper 22 nimmt von einem dem Bändertisch 08 zugewandten vorderen Ende zu einem hinteren Ende des Blaskastens 13 schrittweise zu, von links nach rechts ist in 3 jeder Schließkörper 22 um ein Inkrement d, das wenigstens der Breite der Anschlussdurchgänge 21 entspricht, breiter als der zur Linken benachbarte Schließkörper 22, und der Abstand zwischen einem Anschlussdurchgang 21 und dem ihn zugeordneten Schließkörper 22 wird dementsprechend von links nach rechts schrittweise um das Inkrement d kleiner. Wird das Kopplungsglied 24 um ein solches Inkrement d nach rechts verschoben, dann ist dadurch das am weitesten vom Bändertisch 08 entfernte Ventil 18 verschlossen, die anderen bleiben offen. So kann ein Bogenstapel 07 von etwas geringerer Länge verarbeitet werden, ohne dass die hinterste Blasdüse 15 nutzlos Luft verbraucht. Nach Verschiebung um ein weiteres Inkrement d sind die zwei am weitesten vom Bändertisch 08 entfernten Ventile 18 verschlossen. Dieser Vorgang kann wiederholt werden, bis alle Ventile 18 verschlossen sind oder bis nur noch eine kleine Zahl von zum Bändertisch 08 nächstbenachbarten Ventilen 18 offen ist, die benötigt wird, um Bogen mit der kleinsten zur Verarbeitung in der Druckmaschine zugelassenen Bogenlänge zu lockern.
-
Bezugszeichenliste
-
- 01
- Bogenanleger
- 02
- Gestell
- 03
- Bein
- 04
- Oberteil
- 05
- Stapelplatte
- 06
- Palette
- 07
- Stapel, Bogenstapel
- 08
- Bändertisch
- 09
- Saug-Blaskopf
- 10
- Gehäuse
- 11
- Hinterkantenbläser
- 12
- Seitenbläser
- 13
- Blaskasten
- 14
- Seitenwand
- 15
- Blasdüse
- 16
- Druckluftquelle
- 17
- Regelventil
- 18
- Zweigleitung
- 19
- Ventil
- 20
- Stellantrieb
- 21
- Anschlussdurchgang
- 22
- Schließkörper
- 23
- Stange
- 24
- Kopplungsglied
- 25
- Halterung
- B
- Bogentransportrichtung
- d
- Inkrement
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-