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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Betreiben eines automatisierten Fahrzeugs mit einem Schritt des Empfangens von Umgebungsdatenwerten, einen Schritt des Bestimmens einer aktuellen Fahrsituation in der sich das automatisierte Fahrzeug befindet und einen Schritt des Betreibens des automatisierten Fahrzeugs, abhängig von der aktuellen Fahrsituation.
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Offenbarung der Erfindung
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben eines automatisierten Fahrzeugs umfasst einen Schritt des Empfangens von Umgebungsdatenwerten, die eine Umgebung des automatisierten Fahrzeugs repräsentieren, einen Schritt des Bestimmens einer aktuellen Fahrsituation in der sich das automatisierte Fahrzeug befindet, abhängig von der Umgebung des automatisierten Fahrzeugs, und einen Schritt des Betreibens des automatisierten Fahrzeugs, abhängig von der aktuellen Fahrsituation.
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Unter einem automatisierten Fahrzeug ist beispielsweise ein teil-, hoch- oder vollautomatisiertes Fahrzeug zu verstehen.
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Hierin zeigt sich der Vorteil, dass das Betreiben an die Umgebung des automatisierten Fahrzeugs und der damit verbundenen Fahrsituation angepasst wird, wodurch sich die Sicherheit für das automatisierte Fahrzeug und/oder für einen oder mehrere Insassen des automatisierten Fahrzeugs erhöht.
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Vorzugsweise erfolgt das Bestimmen der aktuellen Fahrsituation derart, dass die aktuelle Fahrsituation eine Lokalisierung des automatisierten Fahrzeugs und/oder einen Betriebszustand des automatisierten Fahrzeugs und/oder eine Verkehrssituation in der Umgebung des automatisierten Fahrzeugs umfasst.
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Unter einer Verkehrssituation sind beispielsweise das Vorhandensein und/oder das Verhalten weiterer Verkehrsteilnehmer (Fahrzeuge, Fußgänger, etc.) zu verstehen.
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Dies ist besonders vorteilhaft, da die Fahrsituation somit möglichst vollständig bestimmt wird und das Betreiben somit sehr sicher - für das automatisierte Fahrzeug und für die weiteren Verkehrsteilnehmer - abhängig von der bestimmten Fahrsituation erfolgt.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Bestimmen der aktuellen Fahrsituation außerhalb des automatisierten Fahrzeugs.
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Darunter ist zu verstehen, dass das Bestimmen der aktuellen Fahrsituation beispielsweise in einer Cloud und/oder einem, relativ zum automatisierten Fahrzeug betrachtet, externen Server erfolgt.
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Dies ist besonders vorteilhaft, da beispielsweise die dafür benötigte Rechenleistung des automatisierten Fahrzeugs verringert wird und/oder die Rechenleistung für andere Funktionen und/oder Systeme genutzt werden kann. Weiterhin ist es vorteilhaft, da beispielsweise in einer Cloud und/oder einem externen Server eine größere und/oder schnellere und/oder effizientere Rechenleistung zur Verfügung steht, als das in dem automatisierten Fahrzeug möglich ist.
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Vorzugsweise erfolgt das Betreiben des automatisierten Fahrzeugs, indem die aktuelle Fahrsituation an das automatisierte Fahrzeug übertragen wird und/oder ein Signal zum Steuern des automatisierten Fahrzeugs, abhängig von der aktuellen Fahrsituation, an das automatisierte Fahrzeug übertragen wird.
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Dies ist besonders vorteilhaft, da somit aufgrund der bestimmten Fahrsituation, abhängig von der Umgebung des automatisierten Fahrzeugs, das automatisierte Fahrzeug sicher betrieben wird.
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Vorzugsweise werden die Umgebungsdatenwerte mittels einer Umfeldsensorik des automatisierten Fahrzeugs erfasst und/oder mittels einer Datenkompressionseinheit des automatisierten Fahrzeugs komprimiert und/oder mittels einer Sende- und/oder Empfangseinheit des automatisierten Fahrzeugs übertragen.
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Unter einer Umfeldsensorik ist wenigstens ein Video- und/oder Radar- und/oder Lidar- und/oder Ultraschall- und/oder wenigstens ein weiterer Sensor zu verstehen, welcher dazu ausgebildet ist, die Umgebung des automatisierten Fahrzeugs zu erfassen.
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In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Umfeldsensorik, zusätzlich zu wenigstens einem der oben genannten Sensoren, eine Auswerteeinheit, welche dazu ausgebildet ist, beispielsweise mittels eines Prozessors und/oder Arbeitsspeicher und/oder einer Festplatte und/oder einer geeigneten Software, die erfassten Umgebungsdatenwerte auszuwerten und beispielsweise Objekte und/oder Umgebungsmerkmale zu bestimmen, die von der Umgebung des automatisierten Fahrzeugs umfasst werden.
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Hierin zeigt sich der Vorteil, dass die Umgebung des automatisierten Fahrzeugs, welche zur Bestimmung der Fahrsituation verwendet wird, in Echtzeit erfasst wird. Dies erlaubt eine zuverlässige und situationsgerechte Bestimmung der Fahrsituation.
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Unter einem Komprimieren der Umgebungsdatenwerte mittels einer Datenkompressionseinheit ist beispielsweise zu verstehen, dass die Umgebungsdatenwerte komprimiert werden, indem mittels einer Recheneinheit eine Veränderung des Datenformats ausgeführt wird, welche weniger Speicherplatz benötigt. In einer weiteren Ausführungsform ist zusätzlich oder alternativ darunter zu verstehen, dass beispielsweise nur ein Teil der erfassten Umgebungsdatenwerte ausgewählt wird, wodurch sich die Datenmenge verringert.
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Hierin zeigt sich der Vorteil, dass die Umgebungsdatenwerte schneller und/oder energieeffizienter übertragen werden können.
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Unter einer Übertragung der Umgebungsdatenwerte mittels einer Sende- und/oder Empfangseinheit ist beispielsweise zu verstehen, dass die Umgebungsdatenwerte mittels einer Funkverbindung, ausgehend von einer entsprechenden Übertragungsvorrichtung, die von dem automatisierten Fahrzeug umfasst wird, beispielsweise an eine Cloud und/oder einen externen Server übertragen werden können. In einer Ausführungsform wird hierzu beispielsweise eine mobile Sende- und/oder Empfangseinheit, insbesondere ein Smartphone, verwendet, welches sich innerhalb des automatisierten Fahrzeugs befindet, und die Umgebungsdatenwerte, ausgehend von der Umfeldsensorik, mittels einer Funkverbindung, beispielsweise Bluetooth, empfängt und anschließend weiter überträgt.
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In einer weiteren Ausführungsform wird hierzu beispielsweise eine im Fahrzeug ausgebildete Sende- und/oder Empfangseinheit verwendet, die die Umgebungsdatenwerte, ausgehend von der Umfeldsensorik, mittels einer mobilen Datenverbindung, beispielsweise GSM und/oder UMTS und/oder LTE, überträgt.
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Hierin zeigt sich der Vorteil, dass die Umgebungsdatenwerte schnell und an jeden beliebigen Server und/oder an eine Cloud übertragen werden können.
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Besonders bevorzugt erfolgt die Lokalisierung des automatisierten Fahrzeugs, indem die Umgebung des automatisierten Fahrzeugs einer Umgebungsklasse zugeordnet wird.
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Unter einer Umgebungsklasse ist beispielsweise eine der folgenden Klassen zu verstehen: Autobahn, Landstraße, Feldweg, Stadt, Land, Kreuzung, Parkplatz, Parkhaus, Tiefgarage, Garage, Tunnel, Brücke, Wald, Kurve, mehrspurige oder einspurige Fahrbahn, Fahrbahn mit oder ohne oder wenigen oder vielen Fahrbahnschäden, etc.
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Hierin zeigt sich der Vorteil, dass die Fahrsituation schnell entsprechend der Umgebungsklasse bestimmt werden kann, wodurch sich beispielsweise die Sicherheit beim Betreiben des automatisierten Fahrzeugs erhöht.
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Besonders bevorzugt erfolgt die Bestimmung des Betriebszustands des automatisierten Fahrzeugs, indem der Betriebszustand einer Bewegungsklasse zugeordnet wird.
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Unter einer Bewegungsklasse ist beispielsweise eine der folgenden Klassen zu verstehen: Stehen, Fahren, Beschleunigen, Bremsen, schnelles und/oder langsames Fahren (beispielsweise abhängig von einem vorgegebenen Geschwindigkeitswert, welcher abhängig von der Umgebung und/oder abhängig von dem Fahrzeugtyp des automatisierten Fahrzeugs und/oder abhängig von territorialen Gesetzen bestimmt wird), etc.
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Hierin zeigt sich der Vorteil, dass die Fahrsituation schnell entsprechend der Bewegungsklasse bestimmt werden kann, wodurch sich beispielsweise die Sicherheit beim Betreiben des automatisierten Fahrzeugs erhöht.
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Vorzugsweise erfolgt das Bestimmen der aktuellen Fahrsituation, indem die aktuelle Fahrsituation einer Kombination der Umgebungsklasse und der Bewegungsklasse entspricht.
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Hierin zeigt sich der Vorteil, dass die Fahrsituation anhand der Kombination schnell bestimmt werden kann, wodurch sich beispielsweise die Sicherheit beim Betreiben des automatisierten Fahrzeugs erhöht.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Betreiben eines automatisierten Fahrzeugs umfasst erste Mittel zum Empfangen von Umgebungsdatenwerten, die eine Umgebung des automatisierten Fahrzeugs repräsentieren, zweite Mittel zum Bestimmen einer aktuellen Fahrsituation in der sich das automatisierte Fahrzeug befindet, abhängig von der Umgebung des automatisierten Fahrzeugs, und dritte Mittel zum Betreiben des automatisierten Fahrzeugs, abhängig von der aktuellen Fahrsituation.
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Vorzugsweise sind die ersten Mittel und/oder die zweiten Mittel und/oder die dritten Mittel dazu ausgebildet, ein Verfahren gemäß wenigstens einem der Verfahrensansprüche auszuführen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben und in der Beschreibung aufgeführt.
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Figurenliste
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in den nachfolgenden Beschreibungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 rein beispielhaft ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- 2 rein beispielhaft ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens; und
- 3 (3a und 3b) rein beispielhaft ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens in Form eines Ablaufdiagramms.
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Ausführungsformen der Erfindung
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1 zeigt eine - beispielhaft dargestellte - Recheneinheit 100, welche eine Vorrichtung 110 zum Betreiben 330 eines automatisierten Fahrzeugs 200 umfasst. Unter einer Recheneinheit 100 ist beispielsweise ein Server zu verstehen. In einer weiteren Ausführungsform ist unter einer Recheneinheit 100 eine Cloud - also ein Verbund wenigstens zweier elektrischer Datenverarbeitungsanlagen - zu verstehen, welche beispielsweise mittels Internet Daten austauschen. In einer weiteren Ausführungsform entspricht die Recheneinheit 100 der Vorrichtung 110.
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Die erste Vorrichtung 110 umfasst erste Mittel 111 zum Empfangen 320 von Umgebungsdatenwerten, die eine Umgebung 220 des automatisierten Fahrzeugs 200 repräsentieren, zweite Mittel 112 zum Bestimmen 320 einer aktuellen Fahrsituation in der sich das automatisierte Fahrzeug 200 befindet, abhängig von der Umgebung 220 des automatisierten Fahrzeugs 200 und dritte Mittel 113 zum Betreiben 330 des automatisierten Fahrzeugs 200, abhängig von der aktuellen Fahrsituation
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Die ersten Mittel 111 und/oder die zweiten Mittel 112 und/oder die dritten Mittel 113 können - abhängig von der jeweiligen Ausführungsform der Recheneinheit 100 - unterschiedlich ausgebildet sein. Ist die Recheneinheit 100 als Server ausgebildet, sind die ersten Mittel 111 und/oder die zweiten Mittel 112 und/oder die dritten Mittel 113 - bezogen auf den Ort der ersten Vorrichtung 110 - am selben Ort lokalisiert.
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Ist die Recheneinheit 100 als Cloud ausgebildet, können die ersten Mittel 111 und/oder die zweiten Mittel 112 und/oder die dritten Mittel 113 an unterschiedlichen Orten, beispielsweise in unterschiedlichen Städten und/oder in unterschiedlichen Ländern, lokalisiert sein, wobei eine Verbindung - wie beispielsweise das Internet - zum Austausch von (elektronischen) Daten zwischen den ersten Mittel 111 und/oder den zweiten Mittel 112 und/oder die dritten Mittel 113 ausgebildet ist.
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Die ersten Mittel 111 sind dazu ausgebildet, Umgebungsdatenwerten, die eine Umgebung 220 des automatisierten Fahrzeugs 200 repräsentieren, zu empfangen. Dabei umfassen die ersten Mittel 111 eine Empfangs- und/oder Sendeeinheit, mittels derer Daten angefordert und/oder empfangen werden. In einer weiteren Ausführungsform sind die ersten Mittel 111 derart ausgebildet, dass diese mit einer - ausgehend von der ersten Vorrichtung 110 - extern angeordneten Sende- und/oder Empfangseinheit 122, mittels einer Kabel- und/oder kabellosen Verbindung 121, verbunden ist. Weiterhin umfassen die ersten Mittel 111 elektronische Datenverarbeitungselemente, beispielsweise einen Prozessor, Arbeitsspeicher und eine Festplatte, welche dazu ausgebildet sind, die Umgebungsdatenwerte abzuspeichern und/oder zu verarbeiten, beispielsweise eine Änderungen und/oder Anpassung des Datenformats auszuführen und anschließend an die zweiten Mittel 112 weiterzuleiten. In einer weiteren Ausführungsform sind die ersten Mittel 111 derart ausgebildet, die empfangenen Umgebungsdatenwerte - ohne Datenverarbeitungselemente - an die dritten Mittel 112 weiterzuleiten.
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Weiterhin umfasst die erste Vorrichtung zweite Mittel 112, welche dazu ausgebildet sind, eine aktuelle Fahrsituation in der sich das automatisierte Fahrzeug 200 befindet, abhängig von der Umgebung 220 des automatisierten Fahrzeugs 200, zu bestimmen. Dazu sind die zweiten Mittel 112 beispielsweise als Recheneinheit ausgebildet, welche elektronische Datenverarbeitungselemente, beispielsweise einen Prozessor, Arbeitsspeicher und eine Festplatte, umfasst. Weiterhin umfassen die zweiten Mittel 112 eine entsprechende Software, welche dazu ausgebildet ist, abhängig von der Umgebung 220 des automatisierten Fahrzeugs 200, die aktuelle Fahrsituation zu bestimmen.
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Die aktuelle Fahrsituation wird beispielsweise bestimmt, indem die Umgebungsdatenwerte, welche beispielsweise als wenigstens ein (digitales) Bild vorliegen, ausgewertet werden. Dies erfolgt beispielsweise indem die Umgebung 220 einer Umgebungsklasse zugeordnet wird, wobei die Auswertung mittels einer Objektklassifizierung erfolgt und als klassifiziertes Objekt beispielsweise ein Verkehrszeichen und/oder eine bestimmtes Umgebungsmerkmal erkannt wird, welches eine Zuordnung in die Umgebungsklasse erlaubt. In einer weiteren Ausführungsform wird die Fahrsituation beispielsweise bestimmt, indem verschiedene Umgebungs- und/oder Bewegungsszenarien in Form von Datenwerten in den zweiten Mittels 112 hinterlegt sind und die Zuordnung in Umgebungs- und/oder Bewegungsklassen erfolgt mittels eines Vergleichs der Umgebungsdatenwerte mit den hinterlegten Umgebungs- und/oder Bewegungsszenarien.
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In einem Verfahrensbeispiel wird beispielsweise ein Verkehrszeichen erkannt, welches eindeutig einer Autobahn zugeordnet wird, wodurch die Umgebung 220 des automatisierten Fahrzeugs 200 der Umgebungsklasse „Autobahn“ zugeordnet wird. Zusätzlich oder alternativ wird beispielsweise mittels eines Vergleichs auegehend von wenigstens zwei Bildern erkannt, dass sich das automatisierte Fahrzeug 200 bewegt, da sich die Umgebung 220 des automatisierten Fahrzeugs 200 verändert. Die Fahrsituation wird somit als „Fahren auf einer Autobahn“ bestimmt.
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In einem weiteren Verfahrensbeispiel wird beispielsweise als Umgebungsmerkmal eine Tunnelwand erkannt, wodurch die Umgebung 220 des automatisierten Fahrzeugs 200 der Umgebungsklasse „Tunnel“ zugeordnet wird. Zusätzlich oder alternativ wird beispielsweise mittels eines Vergleichs auegehend von wenigstens zwei Bildern erkannt, dass sich das automatisierte Fahrzeug 200 langsam bewegt, da sich die Umgebung 220 des automatisierten Fahrzeugs 200 verändert. Die Fahrsituation wird somit als „Langsames Fahren in einem Tunnel“ bestimmt.
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In einem weiteren Verfahrensbeispiel wird beispielsweise als Umgebungsmerkmal eine Verkehrskreuzung erkannt, wodurch die Umgebung 220 des automatisierten Fahrzeugs 200 der Umgebungsklasse „Kreuzung“ zugeordnet wird. Zusätzlich oder alternativ wird beispielsweise mittels eines Vergleichs auegehend von wenigstens zwei Bildern erkannt, dass sich das automatisierte Fahrzeug 200 nicht bewegt, da sich die Umgebung 220 des automatisierten Fahrzeugs 200 nicht verändert. Die Fahrsituation wird somit als „Stehen an einer Kreuzung“ bestimmt.
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Weiterhin umfasst die erste Vorrichtung 110 dritte Mittel 113 zum Betreiben 330 des automatisierten Fahrzeugs 200, abhängig von der aktuellen Fahrsituation. Dazu umfassen die dritten Mittel 113 eine Empfangs- und/oder Sendeeinheit, mittels derer Daten angefordert und/oder empfangen werden. In einer weiteren Ausführungsform sind die dritten Mittel 113 derart ausgebildet, dass diese mit einer - ausgehend von der ersten Vorrichtung 110 - extern angeordneten Sende- und/oder Empfangseinheit 122, mittels einer Kabel- und/oder kabellosen Verbindung 121, verbunden ist. In einer weiteren Ausführungsform sind die Sende- und/oder Empfangsmittel identisch mit den Sende- und/oder Empfangsmittel der ersten Mittel 111.
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Dabei wird die Fahrsituation beispielsweise derart in Form von Datenwerten übertragen, dass das Betreiben 330 des automatisierten Fahrzeugs 200 erfolgt, indem die aktuelle Fahrsituation an das automatisierte Fahrzeug 200 übertragen wird und/oder ein Signal zum Steuern des automatisierten Fahrzeugs 200, abhängig von der aktuellen Fahrsituation, an das automatisierte Fahrzeug 200 übertragen wird. Unter einem Steuern des automatisierten Fahrzeugs 200 ist beispielsweise zu verstehen, dass ausgehend von dem Signal zum Steuern, welches beispielsweise an wenigstens ein Steuergerät des automatisierten Fahrzeugs 200 übertragen wird, eine Quer- und/oder Längssteuerung des automatisierten Fahrzeugs 200 erfolgt.
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In einer weiteren Ausführungsform wird beispielsweise das automatisierte Fahrzeug 200 derart betrieben, dass einem oder mehreren Insassen des automatisierten Fahrzeugs 200, beispielsweise einem Fahrer (falls das automatisierte Fahrzeug 200 als teilautomatisiertes Fahrzeug ausgebildet ist) die Fahrsituation mittels einer Ausgabeeinheit visuell und/oder akustisch und/oder haptisch ausgegebenen wird. Beispielsweise umfasst die Ausgabe die Aufforderung, das Steuern des teilautomatisierten Fahrzeugs manuell (durch den Fahrer) vorzunehmen.
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In einer weiteren Ausführungsform umfassen die dritten Mittel 113 beispielsweise elektronische Datenverarbeitungselemente, beispielsweise einen Prozessor, Arbeitsspeicher und eine Festplatte. Dabei sind beispielsweise verschiedene Fahrsituationen (in Form von Datenwerten) auf der Festplatte gespeichert und das Betreiben 330 des automatisierten Fahrzeugs 200 erfolgt, indem abhängig von einem Vergleich der bestimmten Fahrsituation mit einer hinterlegten Fahrsituation ein Signal zum Steuern des automatisierten Fahrzeugs 200 an das automatisierte Fahrzeug 200 übertragen wird.
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Beispielsweise erfolgt das Betreiben 330 des automatisierten Fahrzeugs 200, indem abhängig von der Fahrsituation „Fahren auf der Autobahn“ ein Autobahnpilot des automatisierten Fahrzeugs 200 gestartet wird.
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In einer weiteren Ausführungsform erfolgt das Betreiben 330 des automatisierten Fahrzeugs 200, indem beispielsweise als Fahrsituation „Stehen bei einer Parklücke“ bestimmt wird und das Signal zum Steuern des automatisierten Fahrzeugs 200 einen Einparkpilot des automatisierten Fahrzeugs 200 ausführt.
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2 zeigt ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens 300 zum Betreiben 330 eines automatisierten Fahrzeugs 200. Dabei werden Umgebungsdatenwerte, die eine Umgebung 220 des automatisierten Fahrzeugs 200 repräsentieren, von der Vorrichtung 110 mittels den ersten Mittel 111 empfangen und eine aktuelle Fahrsituation in der sich das automatisierte Fahrzeug 200 befindet, abhängig von der Umgebung 220 des automatisierten Fahrzeugs 200, mittels der zweiten Mittel 112 bestimmt. Anschließend wird das automatisierte Fahrzeug 200, abhängig von der aktuellen Fahrsituation, mittels der dritten Mittel 113 betrieben.
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Das automatisierte Fahrzeug 200 umfasst beispielsweise eine Umfeldsensorik 201 mittels derer die Umgebungsdatenwerte erfasst werden und/oder eine Datenkompressionseinheit 202 mittels derer die Umgebungsdatenwerte komprimiert werden und/oder eine Sende- und/oder Empfangseinheit 205 mittels derer die Umgebungsdatenwerte an die ersten Mittel 111 bzw. die Vorrichtung 110 übertragen werden.
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In einer Ausführungsform ist die Sende- und/oder Empfangseinheit zusätzlich oder alternativ dazu ausgebildet, ein Signal zum Steuern des automatisierten Fahrzeugs 200, insbesondere abhängig von der aktuellen Fahrsituation, welche mittels der zweiten Mittel 112 bestimmt wird, ausgehend von der Vorrichtung 110 zu empfangen.
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In einer weiteren Ausführungsform umfasst das automatisierte Fahrzeug 200 beispielsweise Ausgabeeinheit (in der Figur nicht gezeigt), welche dazu ausgebildet ist, das Signal visuell und/oder akustisch und/oder haptisch auszugeben.
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In einer weiteren Ausführungsform umfasst das automatisierte Fahrzeug 200 beispielsweise wenigstens ein Steuergerät (in der Figur nicht gezeigt), welches dazu ausgebildet ist, das automatisierte Fahrzeug 200, abhängig von der aktuellen Fahrsituation, zu betreiben, beispielsweise indem mittels des wenigstens einen Steuergeräts eine Quer- und/oder Längssteuerung des automatisierten Fahrzeugs 200 erfolgt.
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3a zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Verfahrens 300 zum Betreiben 330 eines automatisierten Fahrzeugs 200.
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In Schritt 301 startet das Verfahren 300.
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In Schritt 310 werden Umgebungsdatenwerte, die eine Umgebung 220 des automatisierten Fahrzeugs 200 repräsentieren, empfangen.
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In Schritt 320 wird eine aktuelle Fahrsituation in der sich das automatisierte Fahrzeug 200 befindet, abhängig von der Umgebung 220 des automatisierten Fahrzeugs 200, bestimmt.
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In Schritt 330 wird das automatisierte Fahrzeug 200, abhängig von der aktuellen Fahrsituation, betrieben.
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In Schritt 340 endet das Verfahren 300.
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3b zeigt ein Ausführungsbeispiel des Bestimmens 320 einer aktuellen Fahrsituation in der sich das automatisierte Fahrzeug 200 befindet.
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In Schritt 322 erfolgt die Lokalisierung des automatisierten Fahrzeugs 200, indem die Umgebung 220 des automatisierten Fahrzeugs 200 einer Umgebungsklasse zugeordnet wird.
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In Schritt 324 erfolgt das Bestimmen des Betriebszustands des automatisierten Fahrzeugs 200 erfolgt, indem der Betriebszustand einer Bewegungsklasse zugeordnet wird.
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In Schritt 326 wird eine aktuelle Fahrsituation, abhängig von der Lokalisierung in Schritt 322 und/oder abhängig von dem Bestimmen des Betriebszustands in Schritt 324, bestimmt, beispielsweise indem die aktuelle Fahrsituation einer Kombination der Umgebungsklasse und der Bewegungsklasse entspricht.
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Der Schritt 322 und der Schritt 324 können auch in umgekehrter Reihenfolge ausgeführt werden.