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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Ausgabeeinrichtung eines Kraftfahrzeugs mithilfe einer Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugs. Als Ausgabeeinrichtung wird dabei ein Gerät oder eine Gerätekomponente zum Ausgeben eines Signals verstanden, vorzugsweise zum Ausgeben eines Bild- und/oder Audiosignals, wobei die Ausgabeeinrichtung zum Beispiel einen Bildschirm und/oder einen Lautsprecher aufweisen kann.
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In fast jeder Alltagssituation werden Personen mit neuen Angeboten und/oder Informationen konfrontiert, beispielsweise beim Fernsehen, beim Stadtbummel, im Supermarkt oder auch beim Autofahren. Die Informationsquellen, die speziell beim Autofahren von Personen wahrgenommen werden, sind dabei größtenteils außerhalb des Kraftfahrzeugs vorzufinden. Beispielsweise werden Angebote und/oder Informationen dabei über Leinwände, Litfaßsäulen, aber auch im Radio einem Konsumenten näher gebracht.
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Da es mittlerweile immer individuellere Möglichkeiten zu werben gibt um Angebote und Informationen gezielt auf einen Konsumenten zuzuschneiden, ist diese Form der Informationsbereitstellung mit immer mehr Nutzen für den Kunden verbunden. In einem Kraftfahrzeug befindet man sich jedoch in einer größtenteils informationsfreien Zone in einer Umwelt voller externen Informatioseinflüsse, wobei diese in der Umwelt nicht verbraucherspezifisch sind und gleichermaßen alle Verkehrsteilnehmer erreichen. Möchte ein Benutzer eines Kraftfahrzeugs sich während einer Fahrt informieren, so bleibt ihm nichts anderes übrig, als jegliche Informationen, die beispielsweise an einem Straßenrand angebracht ist anzusehen oder jegliche Radiowerbung anzuhören.
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Dadurch wird der Fahrer mit vielen unnützen Informationen belastet, die ihn eigentlich gar nicht interessieren. Falls dies den Fahrer zu sehr in seiner Konzentration auf das Fahrgeschehen stört, schenkt er lieber dem Verkehr seine Aufmerksamkeit, in dem er die Informationsquellen in der Umwelt nicht mehr betrachtet oder den Radio ausschaltet, und wird deswegen auch nicht über das informiert, was ihn eigentlich interessieren würde.
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Die
JP 2003/131604 A beschreibt das Anzeigen von Werbung auf einem Bildschirm eines Navigationsgerätes, wobei die Werbung von einem Webserver bereitgestellt und in Abhängigkeit von benutzerspezifischen Informationen, beispielsweise einem Geschlecht, einem Alter oder eines Berufs eines Benutzers des Fahrzeugs, ausgewählt wird.
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Die
DE 10 2005 017 513 A1 beschreibt das Übermitteln von speziellen Werbenachrichten und anderen Informationen an einen Anwender des Lastwagens in Abhängigkeit von einer aktuellen Position des Lastwagens, wobei nur Werbung von im Umkreis liegenden Unternehmen ausgewählt wird.
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Aus der
US 2013/0132172 A1 beschreibt das Erstellen von Coupons für einen Benutzer eines Kraftfahrzeugs in Abhängigkeit von bekannten Präferenzen des Benutzers.
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Was bei den Verfahren aus dem Stand jedoch nicht erfolgreich ermöglicht wird, ist eine gewisse Flexibilität gegenüber aktuellen Vorlieben des Benutzers, vielmehr sind die Verfahren statisch und orientieren sich an objektiven Eigenschaften des Benutzers wie beispielsweise ein Alter oder ein Geschlecht. Je nach Situation kann weiterhin für den Benutzer die unangenehme Situation auftreten, dass er eigentlich gerade nicht oder über etwas anderes informiert werden will. Dadurch bleiben die weiter oben genannten Probleme ungelöst und der Benutzer schenkt uninteressanter Werbung zu viel Aufmerksamkeit oder schaltet zum Beispiel das Radio ab.
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Eine der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist das Reduzieren einer Ablenkung des Benutzers durch ungewollte Informationen und damit das Erhöhen einer Fahrsicherheit.
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Die gestellte Aufgabe wird durch das Verfahren und die Vorrichtungen gemäß der neben geordneten Patentansprüche gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich durch die Unteransprüche.
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Die Erfindung basiert auf der Idee, zum Beispiel ausgewählte Angebote von Werbepartnern in einem Kraftfahrzeug eines Benutzer des Kraftfahrzeugs zu ermöglichen, in dem Benutzer Zugriff auf Informationen zu Handelsgütern, also zu Dienstleistungen und/oder Produkten, hat, in dem der Benutzer frei wählen kann, von welchem Werbepartner und/oder zu welcher Thematik er Angebote erhalten will.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben einer Ausgabeeinrichtung eines Kraftfahrzeugs weist die folgenden, durch eine Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugs durchgeführten Schritte auf. Als Steuereinrichtung wird dabei ein Gerät oder eine Gerätekomponente zum Empfangen, Auswerten und Erzeugen von Signalen verstanden, das/die beispielsweise als Steuerchip oder Steuergerät ausgestaltet sein kann.
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Es erfolgt ein Empfangen eines Reiseroutensignals aus einer Navigationseinrichtung des Kraftfahrzeugs, also aus einem Gerät oder einer Gerätekomponente zum Empfangen und Auswerten von geographischen Positionssignalen, beispielsweise GPS-Signalen, und zum Navigieren eines Kraftfahrzeugs anhand von Kartendaten. Das Reiseroutensignal beschreibt einen Startpunkt und ein Reiseziel einer Reiseroute des Kraftfahrzeugs. Anhand des empfangenen Reiseroutensignals erfolgt ein Feststellen eines Reisegrunds eines Benutzers des Kraftfahrzeugs. Beispielsweise können Startpunkt und Reiseziel, optional eine Reisedauer oder eine Länge einer Reisestrecke, darüber Aufschluss geben, ob sich der Benutzer beispielsweise auf dem Weg zur Arbeit oder auf einer Urlaubsreise befindet. Optional können manuell Reisegründe hinzugefügt werden, bzw. können sich zum Beispiel aus den Beschreibungen der Zielorte, wie zum Beispiel „Home“ oder „Tante Erna“ ergeben. Anhand beispielsweise einer entsprechenden Länge der Fahrstrecke kann beispielsweise durch die Steuereinrichtung erkannt werden, welche Dienstleistung und/oder welches Handelsgut der Fahrer jetzt gerade gebrauchen könnte.
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Es erfolgt ein Vorgeben eines Suchkriteriums, wobei das Suchkriterium beispielsweise durch den Benutzer vorgegeben oder zum Beispiel als Präferenz des Benutzers in einem Datenspeicher voreingestellt sein kann. In Abhängigkeit von dem vorgegebenen Suchkriterium und von dem festgestellten Reisegrund folgt ein Auswählen einer Kategorie von Handelsgutinformationsdatensätzen aus einer Mehrzahl von Kategorien, wobei die ausgewählte Kategorie dem Reisegrund zugeordnet ist. Hierzu kann beispielsweise eine auf einem kraftfahrzeugexternen Datenserver strukturierte Datenbank benutzt werden, in der beispielsweise mehrere Handelsgutinformationsdatensätze strukturiert abgelegt sind, die zum Beispiel Digital jeweils einem oder mehreren Reisegrund zugeordnet sein können. Die Kategorien können dabei zum Beispiel nach entsprechenden Handelsgütern und/oder Eigenschaften Bezeichnungen von Bereitstellern von Handelsgütern eingeteilt sein. Als Handelsgut wird dabei eine Dienstleistung oder ein handelbares Produkt verstanden.
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Hierzu kann beispielsweise ein Algorithmus im Hintergrund aus verschiedenen Parametern dem Benutzer, vorzugswiese personalsiert, die Informationen zur Verfügung stellen. Der Parameter kann zum Beispiel die Fahrstreckenlänge sein, wobei der Reisegrund zum Beispiel wie oben ermittelt werden kann, und es kann zum Beispiel ein Matching auf eine bestimmte Kategorie oder bestimmte Kategorien erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann der Parameter Fahrtentyp sein, beispielsweise eine Stadtfahrt oder eine Landfahrt, wobei der Fahrtentyp beispielsweise anhand eines GPS-Positionssignals und/oder der Reiseroute ermittelt werden kann. Auch bei diesem Beispiel kann zum Beispiel ein Matching auf eine bestimmte Kategorie oder bestimmte Kategorien erfolgen.
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Das Suchkriterium kann alternativ von einem Benutzer manuell vorgegeben werden, und auch bei diesem Beispiel kann optional ein Matching auf eine bestimmte Kategorie oder bestimmte Kategorien erfolgen.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt ein Bereitstellen einer Datenkommunikationsverbindung zu einer kraftfahrzeugexternen Servervorrichtung, wobei dieser Verfahrensschritt nach Auswählen der Kategorie oder zu einem anderen Zeitpunkt, beispielsweise vor dem Auswählen der Kategorie, durchgeführt werden kann. Die Datenkommunikationsverbindung kann dabei eine drahtlose oder drahtgebundene Datenkommunikationsverbindung sein, beispielsweise eine Mobilfunkverbindung.
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In Abhängigkeit von der ausgewählten Kategorie erfolgt ein Empfangen mindestens eines Handelsgutinformationsdatensatzes aus der kraftfahrzeugexternen Servervorrichtung, wobei der mindestens eine Handelsgutinformationsdatensatz mindestens eine Handelsgutinformationsdatei umfasst, die jeweils einen das Suchkriterium erfüllenden Ausgabeinhalt beschreibt. Dieser Ausgabeinhalt kann beispielsweise eine Information zu einer Veranstaltung oder eine Werbung für ein Produkt sein. Danach erfolgt ein Übertragen der mindestens einen Handelsgutinformationsdatei an die Ausgabeeinrichtung zum Ausgeben des Ausgabeinhalts.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden der Benutzer des Kraftfahrzeugs situationsabhängig Informationen bereitgestellt, ohne dass er seine Aufmerksamkeit auf zum Beispiel Werbung oder Ankündigungen von Veranstaltungen denken muss, die ihn momentan nicht interessieren. Hierdurch wird eine Fahrsicherheit deutlich erhöht. Durch das erfindungsgemäße Verfahren können zum Beispiel ausgewählte Angebote von Werbepartnern eines Kraftfahrzeugherstellers dem Benutzer des Kraftfahrzeugs bereitgestellt werden. Hierdurch ergibt sich für den Benutzer eine Kostenersparnis, da er aktuelle Angebote zum Beispiel für ihn interessanten Kategorien erhält. Weiterhin ergibt sich eine hohe Zeitersparnis und ein gesteigerter Komfort, da der Benutzer nicht während einer Fahrt anhalten und in einem Geschäft nachschauen muss, ob dieses momentan für ihn interessante Angebote hat. Der Benutzer des Kraftfahrzeugs ist also immer auf einem aktuellen Stand bei für ihn passenden Angeboten.
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Beispielsweise können Angebote aus mehrfach ermittelten Kategorien präferiert ausgegeben werden, zum Beispiel angezeigt werden. Optional können Informationen zu Kategorien und/oder Produkten ausgegeben werden, die aus einem beispielhaften manuellen Modus vom Benutzer in einen automatischen Modus übertragen wurden. Zudem kann optional die Bedingung vorliegen, dass das Fahrzeug sich in dem entsprechenden Umkreis befindet.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann durch die Steuereinrichtung ein Feststellen eines Ausgabekriteriums erfolgen, dass eine Art der Ausgabe des Ausgabeinhaltes beschreibt, beispielsweise ein Ausgeben des Ausgabeinhaltes durch einen Lautsprecher und/oder durch einen Bildschirm. Durch die Steuereinrichtung erfolgt gemäß dieser Ausführungsform in Abhängigkeit von dem festgestellten Ausgabekriteriums ein Festlegen einer der mindestens einen Handelsgutinformationsdatei aus dem Handelsgutinformationsdatensatz, wobei die festgelegte Handelsgutinformationsdatei zum Ausgeben in der durch das festgestellte Ausgabekriterium beschriebenen Art durch die Ausgabeeinrichtung eingerichtet ist. Mit anderen Worten kann der Handelsgutinformationsdatensatz beispielsweise eine Textdatei und/oder eine Videodatei und/oder eine Audiodatei aufweisen, und in Abhängigkeit von dem Ausgabekriteriums, beispielsweise wenn der Benutzer über einen Bedienmenü eines Infotainmentsystem vorgegeben hat, dass er den Ausgabeinhalt gerne hören möchte, kann die beispielhafte Audiodatei zum Beispiel durch die Steuereinrichtung festgestellt und ausgewählt und durch die Ausgabeeinrichtung ausgegeben werden. Dementsprechend kann durch die Ausgabeeinrichtung ein Ausgeben der ausgewählten Handelsgutinformationsdatei erfolgen.
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Steht der Benutzer beispielsweise gerade mit seinem Kraftfahrzeug auf einem Parkplatz, kann er zum Beispiel für den vollen Genuss des Ausgabeinhaltes eine Ausgabe der beispielhaften Informationen als Video wählen. Ist der Benutzer gerade mit Fahren beschäftigt, kann er sich zum Beispiel dafür entscheiden, dass der gleiche Ausgabeinhalt als eine Audiodatei vermittelt werden soll. Diese Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens stellt eine besonders benutzerfreundliche und situationsspezifische Informationsvermittlung bereit. Auch hierdurch kann eine Fahrsicherheit erhöht werden, da der Benutzer durch eine Ausgabe der beispielhaften Informationen als Audiodatei nicht abgelenkt wird.
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Vorzugsweise kann in dem automatischen Modus ein Umkreis und/oder ein Radius um eine aktuelle Position des Kraftfahrzeugs und/oder entlang der Reiseroute vorgegeben sein, innerhalb dessen beispielsweise ein Geschäft liegen soll, das die beworbene Ware verkauft oder innerhalb dessen zum Beispiel eine Theatervorstellung stattfindet, beispielsweise in einem Abstand von zum Beispiel zehn Kilometern entlang der Reiseroute zu wählen
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Zur besonders benutzerfreundlichen Anpassung erfindungsgemäßen Verfahrens an benutzerspezifische Gewohnheiten kann das Verfahren in einem automatischen Modus und/oder in einem manuellen und/oder in einem halbautomatischen Modus betrieben werden.
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Zum Betreiben in einem automatischen Modus, in dem der Benutzer sich nicht um die Bedienung eines entsprechenden Gerätes zum Ausgeben des Ausgabeinhaltes, beispielsweise eines Infotainmentsystems, kümmern muss, kann vorgesehen sein, dass durch die Steuereinrichtung ein Vorgeben einer Zielregion erfolgen kann, in der der Ausgabeinhalt ausgegeben werden soll, und ein empfangen eines Positionssignals aus einer Navigationseinrichtung, vorzugsweise aus einer Navigationseinrichtung des Kraftfahrzeugs, wobei das Positionssignal eine aktuelle geographische Position des Kraftfahrzeugs beschreibt. Durch die Steuereinrichtung erfolgt ein Feststellen, ob die aktuelle geographische Position des Kraftfahrzeugs innerhalb der Zielregion liegt, und/oder ein Feststellen, ob ein Standort eines zu der ausgewählten Handelsgutinformationsdatei gehörigen Dienstleisters in der Zielregion liegt.
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Das Übertragen der ausgewählten Handelsgutinformationsdatei an die Ausgabeeinrichtung erfolgt gemäß dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens nur dann, falls die aktuelle geographische Position des Kraftfahrzeugs von der Zielregion umfasst ist, vorzugsweise in der Zielregion liegt, und/oder falls der Standort des Dienstleisters in der Zielregion liegt. Möchte der Benutzer beispielsweise nicht in einem Stadtverkehr den Ausgabeinhalt konsumieren, kann er beispielsweise ein Gebiet außerhalb der Stadt als Zielregion vorgeben, und sobald er den Stadtverkehr, in dem er sich sehr viel mehr auf den Verkehr konzentrieren möchte, verlässt, kann so automatisch mit dem Ausgeben des Ausgabeinhaltes begonnen werden. Auch hierdurch wird eine Fahrsicherheit deutlich erhöht.
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In einem optionalen halbautomatischen Modus, sowie in einem manuellen Bedienmodus, kann durch die Steuereinrichtung ein Empfangen eines ersten Bediensignals aus einer Bedieneinrichtung erfolgen, und in Abhängigkeit von dem ersten Bediensignal kann die mindestens eine Handelsgutinformationsdatei empfangen und/oder der Handelsgutdatensatz an die Ausgabeeinrichtung übertragen werden. Bei dieser Ausführungsform kann der Benutzer selbst entscheiden, wann und wo er den Ausgabeinhalt konsumieren möchte. Hierdurch wird eine Individualität erhöht und situationsspezifisch besser angepasst.
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Gemäß einer Weiterbildung dieses halbautomatischen Bedienmodus oder des automatischen Bedienmodus kann ein manueller Bedienmodus ermöglicht werden, indem durch die Steuereinrichtung ein Bereitstellen eines ersten Bedienmenüs zum Vorgeben des Suchkriteriums und Übertragen des bereitgestellten, ersten Bedienmenüs an die Ausgabeeinrichtung zum Ausgeben des Bedienmenüs erfolgen kann. Es folgt ein Empfangen eines zweiten Bediensignals aus der Bedieneinrichtung, das eine weitere Bedienhandlung des Benutzers beschreibt, wobei das Vorgeben des Suchkriteriums in Abhängigkeit von dem zweiten Bediensignal abhängt. In Abhängigkeit von dem zweiten Bediensignal kann ein Bereitstellen eines weiteren Bedienmenüs zum Auswählen des mindestens einen Handelsgutinformationsdatensatzes aus einer Mehrzahl derjenigen empfangenen Handelsgutinformationsdatensätze erfolgen, die das vorgegebene Suchkriterium erfüllen.
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Es folgt ebenfalls ein Empfangen eines dritten Bediensignals, dass eine ausgewählte Handelsgutinformationsdatei beschreibt, wobei die ausgewählte Handelsgutinformationsdatei an die Ausgabeeinrichtung übertragen wird.
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In diesem manuellen Bedienmodus hat der Benutzer die individuelle Kontrolle über diejenigen Ausgabeinhalte, die er aktuell konsumieren möchte. Hierdurch können Informationen besonders individuell bereitgestellt werden, wodurch der Benutzer beispielsweise auf seinem Weg von der Arbeit zu Hause gezielt über seine aktuellen Präferenzen informiert wird, und er deswegen auf dem Nachhauseweg nicht mehr an bestimmten Geschäften oder Büros anhält, um sich vor Ort über Angebote zu informieren. Hierdurch ergibt sich eine deutliche Zeitersparnis auf der Reiseroute.
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Eine besondere Anpassung an eine Fahrt mit einem Kraftfahrzeug erlangt das erfindungsgemäße Verfahren durch Feststellen des Ausgabeinhaltes der ausgewählten Handelsgutinformationsdatei, und Ändern des festgestellten Ausgabeinhaltes dahingehend, dass eine Abspieldauer und/oder ein Anzeigeumfang des Ausgabeinhaltes reduziert wird. Diese Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens stellt zum Beispiel Meldungen bereit, die so zugeschnitten sind, dass sie problemlos während einer Fahrt des Benutzers erlebt werden können und nur wirklich relevante Ausgabeinhalt präsentieren. Auch hierdurch wird eine Aufmerksamkeit des Benutzers noch weniger beansprucht, wodurch die Fahrsicherheit erhöht wird.
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Die oben gestellte Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch eine Steuereinrichtung, die eine Prozessoreinrichtung aufweist, wobei die Prozessoreinrichtung dazu eingerichtet ist, ein Verfahren und/oder die eine Steuereinrichtung betreffenden Verfahrensschritte nach einer der oben beschriebenen Ausführungsformen durchzuführen. Es ergeben sich die oben genannten Vorteile.
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Die oben genannten Vorteile ergeben sich ebenfalls durch ein erfindungsgemäßes Speichermedium, beispielsweise ein Speicherchip oder andersartiger Datenspeicher, wobei das Speichermedium einen Programmcode hat, der dazu eingerichtet ist, bei Ausführen durch Prozessoreinrichtung der Steuereinrichtung ein Verfahren und/oder die eine Steuereinrichtung betreffenden Verfahrensschritte nach einer der oben beschriebenen Ausführungsformen durchzuführen.
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Die oben gestellte Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch ein erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs, beispielsweise ein Kraftwagen wie ein Personenkraftwagen, aufweisend eine Ausgabeeinrichtung, weiterhin aufweisend eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung und/oder eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Speichermediums.
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Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens; und
- 2 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Die 1 veranschaulicht anhand eines ersten Ausführungsbeispiels das Prinzip des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Hierzu zeigt die 1 ein Kraftfahrzeug 10, das beispielsweise als Personenkraftwagen ausgestaltet sein kann. Das Kraftfahrzeug 10 weist eine Steuereinrichtung 12 auf, die beispielsweise als Speicherplatine oder als Steuergerät ausgestaltet sein kann. Eine Navigationseinrichtung 13 kann zum Beispiel als Navigationsgerät oder als Navigationssystem ausgestaltet sein kann. Vorzugsweise kann die Steuereinrichtung 12 eine Prozessoreinrichtung 14 aufweisen, die beispielsweise einen Mikrokontroller 15 haben kann. Optional kann auch einem Speichermedium 16, das zum Beispiel als Festplatte oder Speicherkarte ausgebildet sein kann, ein Programmcode abgelegt sein, der zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgeführt werden kann. Der Datenspeicher 16 kann dabei zum Beispiel ein Datenspeicher der Steuereinrichtung 12 und/oder der Prozessoreinrichtung 14 sein.
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Die Navigationseinrichtung 13 ist zum Empfangen von beispielsweise Satellitensignalen oder Positionssignalen eingerichtet, beispielsweise GPS-Signale. Ferner ist die Navigationseinrichtung 13 zum Beispiel durch eine Navigationssoftware dazu eingerichtet, eine Reiseroute für das Kraftfahrzeug 10 zu ermitteln, und das Kraftfahrzeug 10 entlang der Reiseroute zu navigieren. Zur Ermittlung einer Reiseroute kann die Navigationseinrichtung 13 ein entsprechendes Bediensignal aus einer Bedieneinrichtung 18 des Kraftfahrzeugs 10 empfangen, wobei das Bediensignal einen Startpunkt und ein Reiseziel beschreiben kann.
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Die Bedieneinrichtung 18 ist zum Empfangen und Erfassen von Benutzerhandlungen des Benutzers ausgestaltet und zum Erzeugen eines entsprechenden Bediensignals, dass die Benutzerhandlung und den dazugehörigen Benutzerwunsch beschreibt. Die Bedieneinrichtung 18 kann beispielsweise als Tastatur oder als Dreh-Drück-Steller ausgestaltet sein.
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Das Kraftfahrzeug 10 weist ebenfalls eine Ausgabeeinrichtung 20 auf, die beispielsweise einen Bildschirm aufweisen kann. Ist die Bedieneinrichtung 18 ein Bauteil der Ausgabeeinrichtung 20, so kann die Ausgabeeinrichtung 20 zum Beispiel als berührungssensitiver Bildschirm ausgestaltet sein. Alternativ oder zusätzlich kann die Ausgabeeinrichtung 20 zum Beispiel einen Lautsprecher aufweisen, und vorzugsweise als Infotainmentsystem des Kraftfahrzeugs 10 ausgestaltet sein.
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Die 1 zeigt ebenfalls eine kraftfahrzeugexterne Servereinrichtung 22, die mit der Steuereinrichtung 12 beispielsweise über eine Mobilfunk- oder Internetverbindung 23 kommunizieren kann. Hierzu können zum Beispiel sowohl die Servervorrichtung 22, als auch die Steuereinrichtung 12, jeweils eine Kommunikationseinrichtung aufweisen (der 1 nicht gezeigt), die als dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekanntes Bauteil zum Aufbau von drahtgebundenen und/oder drahtlosen Datenkommunikationsverbindungen ausgestaltet ist und beispielsweise jeweils einen Sender und/oder einen Empfänger aufweisen kann. Optional kann die Kommunikationseinrichtung der Steuereinrichtung 12 getrennt im Kraftfahrzeug 10 verbaut sein. In der 1 sind die Datenkommunikationsverbindungen zwischen den einzelnen Einrichtungen des Kraftfahrzeugs 10 als schwarze Verbindungslinien gezeigt, wobei eine Datenkommunikationsverbindung eine drahtlose oder drahtgebunden Datenkommunikationsverbindung sein kann, beispielsweise ein Teil eines Datenbussystems des Kraftfahrzeugs 10, zum Beispiel ein CAN-Bus.
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In einem ersten Verfahrensschritt S1 empfängt die Steuereinrichtung 12 ein Reiseroutensignal aus der Navigationseinrichtung 13, wobei das Reiseroutensignal einen Startpunkt und ein Reiseziel einer Reiseroute des Kraftfahrzeugs 10 beschreibt, beispielsweise einer aktuellen Reiseroute oder einer zukünftigen Reiseroute.
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Beispielsweise kann das Reiseroutensignal eine Reiseroute von Ingolstadt nach München beschreiben. Optional kann die Steuereinrichtung 12 beispielsweise ein Zeitsignal aus einem Zeitmessgerät empfangen, beispielsweise aus einer Uhr, und feststellen, dass die Reise zu einer Uhrzeit beginnt, zu der der Benutzer des Kraftfahrzeugs 10 beispielsweise werktags immer von der Arbeit nach Hause fährt. Hierzu können beispielsweise auch Daten eines Kundenprofils herangezogen werden, in denen beispielsweise abgelegt sein kann, wann und wie oft der Benutzer diese Strecke fährt. Zusätzlich kann optional hinterlegt sein, dass die Adresse des Reiseziels ein Zuhause des Benutzers sein kann.
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Anhand des Verlaufs der Reiseroute und optional anhand der weiteren Informationen, wie beispielsweise eine Uhrzeit oder die im Profil gespeicherten Daten, kann die Steuereinrichtung 12 im Verfahrensschritt S2 einen Reisegrund des Benutzers feststellen (S2). Im Beispiel der 1 kann das beispielsweise der tägliche Nachhauseweg von der Arbeit sein.
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Die Steuereinrichtung 12 kann beispielsweise anhand einer Vorgabe des Benutzers im Verfahrensschritt S3 eine Zielregion und/oder einen Umkreis um eine aktuelle Position des Kraftfahrzeugs 10 vorgeben, in der der Benutzer gerne zum Beispiel etwas Werbung hören möchte, und diese Zielregion kann beispielsweise außerhalb des Stadtgebiets liegen, weil der Benutzer beispielsweise seine Konzentration im Stadtverkehr lieber voll und ganz auf den Verkehr richten möchte. Alternativ kann die Zielregion beispielsweise eine Region beschreiben, in der seine bevorzugten Geschäfte liegen können wobei die Zielregion auch als vorgegebener Umkreis oder Radius um eine aktuelle Position des Kraftfahrzeugs 10 definiert sein kann. Beim Losfahren kann die Steuereinrichtung 12 beispielsweise aus der Navigationseinrichtung 30 ein Positionssignal empfangen, das zum Beispiel beschreiben kann, dass sich das Kraftfahrzeug 10 noch außerhalb der Zielregion befinden kann. Verlässt das Kraftfahrzeug 10 die Stadt oder fährt das Kraftfahrzeug 10 beispielsweise das Gewerbegebiet rein, die der Benutzer als Zielregion vorgegeben hat (S3), kann die Steuereinrichtung 12 im Verfahrensschritt S5 beispielsweise feststellen, dass die Koordinaten, die durch das Positionssignal beschrieben werden, Koordinaten der Zielregion sein können. Der Schritt des Feststellens, ob die aktuelle geographische Position des Kraftfahrzeugs 10 innerhalb der Zielregion liegt (S5) kann also zum Beispiel durch Vergleiche der Koordinaten Positionssignals und Zielregion erfolgen.
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In einem solchen automatischen Modus kann bereits ein Suchkriterium vorgegeben sein (S6), gemäß dem ein Ausgabeinhalt von Handelsgutinformationsdatensätzen gefiltert werden kann, beispielsweise eine bestimmte Kategorie an Handelsgütern oder ein Anfangsbuchstaben eines Herstellers oder Dienstleisters, der bevorzugt ist. Weiterhin kann in dem automatischen Modus bereits ein Ausgabekriteriums vorgegeben sein, also ob beispielsweise der Benutzer die Handelsgutinformation lieber optisch angezeigt oder als Audiodatei ausgegeben haben möchte, und/oder ein Umkreis, innerhalb dessen beispielsweise ein Geschäft liegen soll, die beworbene Ware verkauft oder eine Theatervorstellung innerhalb des Umkreises stattfindet.
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In einem optionalen halbautomatischen Modus oder Bedienmodus können diese Kriterien auch schon abgespeichert und dadurch vorgegeben sein, jedoch kann das Aktivieren des Ausgebens der Informationen nicht zum Beispiel von der vorgegebenen Zielregion abhängen, sondern von einem Zeitpunkt abhängen, wobei der Zeitpunkt der Aktivierung beispielsweise von dem Benutzer durch zum Beispiel eine entsprechende Benutzerhandlung vorgegeben und damit ein entsprechender Benutzungswunsch eingeben kann. Mit anderen Worten kann beispielsweise auf Knopfdruck oder auf eine Berührung eines entsprechenden Anzeigeelements auf einem beispielhaften berührungssensitiven Bildschirm die Ausgabe der Informationen erfolgen. Hierzu empfängt die Steuereinrichtung 12 ein Bediensignal (S7), woraufhin mindestens eine Handelsgutinformationsdatei empfangen wird (S8) und/oder an die Ausgabeeinrichtung 20 übertragen werden kann (S9).
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In Abhängigkeit von dem vorgegebenen Suchkriterium, das beispielsweise eine Kategorie" Baumarkt" sein kann, wird im Verfahrensschritt S10 die entsprechende Kategorie von Handelsgutinformationsdatensätzen ausgewählt. Die Kategorie „Baumarkt“ in der Datenbank kann beispielsweise dem Reisegrund „Fahrt nach Hause“ oder „Arbeitsweg“ zugeordnet sein. Damit ist die Kategorie" Baumarkt" dem aktuellen Reisegrund aus dem Beispiel der 1 zugeordnet.
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Die Steuereinrichtung 12 kann im Verfahrensschritt S11 die beispielhafte Mobilfunkverbindung zu dem kraftfahrzeugexternen Datenserver 22 aufbauen, wobei der kraftfahrzeugexterne Datenserver 22 vorzugsweise ein Datenserver des Herstellers des Kraftfahrzeugs 10 sein kann. Die Mobilfunkverbindung kann beispielsweise über ein Kommunikationsmodul aufgebaut werden, dass dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannt ist.
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Optional kann der Benutzer ein Ausgabekriteriums vorgegeben haben, beispielsweise durch die Bedieneinrichtung 18, das durch die Steuereinrichtung festgestellt werden kann (S12), beispielsweise durch Auswerten eines entsprechenden Bediensignals, und das beispielsweise vorgeben kann, dass der Benutzer des Kraftfahrzeugs 10 die Informationen nicht anschauen möchte, sondern gerne eine sprachliche Ausgabe einer Audiodatei hätte. In der kraftfahrzeugexternen Servervorrichtung 22 können beispielsweise in der Kategorie „Baumarkt“ zwei Handelsgutinformationsdatensätze verschiedener Baumärkte abgelegt sein. Jeder der Handelsgutinformationsdatensätze kann beispielsweise jeweils eine Audiodatei und eine Videodatei umfassen, wobei die Audiodatei beispielsweise eine Sprachaufnahme zum Informieren über die Produkte des entsprechenden Baumarkts und zum Beispiel aktuelle Rabattaktionen beschreiben kann, während die Videodatei einen kurzen Werbefilm beschreiben kann, der die gleiche Werbebotschaft haben kann. Da der Benutzer zuvor angegeben hat, dass er gerne die Werbung anhören möchte, können durch die Steuereinrichtung die beiden Audiodateien aus dem jeweiligen Handelsgutinformationsdatensatz festgelegt werden (S13). Die Steuereinrichtung 12 kann dann aus der kraftfahrzeugexternen Servervorrichtung 22 entweder den jeweiligen Handelsgutinformationsdatensatz oder nur die festgelegte Handelsgutinformationsdatei empfangen (S8) und die jeweilige Handelsgutinformationsdatei an die Ausgabeeinrichtung 20 übertragen (S9), wobei die Ausgabeeinrichtung 20 den jeweiligen Ausgabeinhalt der entsprechenden Datei ausgeben kann (S14).
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Im Verfahrensschritt S15 kann optional der Ausgabeinhalt einer ausgewählten Handelsgutinformationsdatei festgestellt werden, beispielsweise durch eine Sprachanalyse der Audiodatei oder eine Bildanalyse des Videosignals. Durch eine dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannte Spracherkennungssoftware oder Bildanalysesoftware kann beispielsweise durch Sprachanalyse oder Mustererkennung ermittelt werden, welche Abschnitte es Audio-Ausgabeinhaltes konkrete Informationen liefern, und welche Abschnitte weniger relevante Informationen zu dem Handelsgut oder dem Dienstleister liefern. Hierbei können zum Beispiel in einem ersten Beispiel direkt Film- und/oder Textbotschaften vom Werbepartner so erstellt werden, dass sie im Auto erlebbar sind. In einem zweiten Beispiel können dann zum Beispiel aus allgemeinen Werbungen das richtige herausgefiltert werden. Der Ausgabeinhalt kann in einem anderen Beispiel dann dahingehend geändert werden, dass beispielsweise die weniger relevanten Passagen ausgeschnitten werden, sodass nur noch die relevanten Informationspassagen von der Handelsgutinformationsdatei beschrieben werden (S16). Entsprechende Algorithmen sind dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannt. Bei einer Bilddatei oder einer Videodatei kann beispielsweise durch Mustererkennung erkannt werden, welche Sequenzen das Handelsgut zeigen und welche Sequenzen eine für das Handelsgut relevante Information liefern. Weniger relevanten Bildsequenzen können dann ausgeschnitten und eine geänderte Video Datendatei bereitgestellt werden.
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Durch die Option des automatischen Bedienmodus, des halbautomatischen Bedienmodus und eines manuellen Bedienmodus hat der Benutzer des Kraftfahrzeugs 10 freie Hand, ob und wie ein Service genutzt wird.
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In einem manuellen Bedienmodus kann der Kunde eine Kategorie Handelsgüter oder Herstellern bzw. Dienstleistern selber über beispielsweise ein Bedienmenü seines Infotainmentsystem selber auswählen.
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Die 2 veranschaulicht ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens, das die bereits oben beschriebenen Verfahrensschritte umfassen kann, die bereits zur 1 beschreiben wurden.
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Ein Verfahrensschritt S20 markiert den Start des beispielhaften Anwenderprogrammes, der sogenannten „Applikation“, durch die das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden kann. Im Verfahrensschritt S30 kann die Applikation beispielsweise geöffnet werden, beispielsweise durch Aktivieren mittels einer Bedienhandlung des Benutzers.
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Im Verfahrensschritt S40 kann optional ein Radius eines Umkreises, in dem die die Handelsgutinformationsdatensätze bereitstellenden Dienstleister oder Hersteller liegen sollen, und/oder eine Art der Benachrichtigung vorgegeben werden, mit anderen Worten das Ausgabekriteriums. Im Verfahrensschritt S50 kann das Suchkriterium vorgegeben werden. Das Einstellen des Umkreises (S50) und/oder eines Radius des Umkreises kann beispielsweise über einen über den beispielhaften berührungssensitiven Bildschirm angezeigten Schieber erfolgen, beispielsweise auf eine Schiebeleiste Umkreis von 0 bis 500 Kilometer oder 0 bis 1000 Kilometer ausgewählt werden kann. Entsprechende Bedienmenüs können durch die Ausgabeeinrichtung 20 bereitgestellt werden.
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Das Suchkriterium kann beispielsweise ein Werbepartner sein, also beispielsweise ein Hersteller oder Dienstleister (S51) oder eine Kategorie eines Handelsgutes (S52). Entsprechende Anzeigefelder können auf den beispielhaften berührungssensitiven Bildschirm angezeigt werden, und der Benutzer kann über das Suchkriterium den Werbepartner aussuchen (S51) oder die Kategorie (S2 50). Im Schritt S53 können die Werbepartner, also die Dienstleister oder Hersteller angezeigt werden, beispielsweise durch entsprechende Anzeigefelder in einem Bedienmenü, auf denen ein Name oder ein Logo des Dienstleister oder Herstellers dargestellt sein kann. In der Variante, in der nach Kategorien gesucht werden kann, können auf der Ausgabeeinrichtung 20 beispielsweise Anzeigefelder zum Auswählen der Kategorien Mode, Events oder Baumarkt angezeigt werden (S54) und der Benutzer kann beispielsweise das Anzeigefeld für die Kategorie „Mode“ berühren oder anklicken (S55), um diese Kategorie auszuwählen. Im Schritt S56 können zum Beispiel die jeweiligen Angebote der unterschiedlichen Werbepartner in der Kategorie „Mode“ angezeigt werden, beispielsweise als Werbebotschaft „20 % auf Wintermode“ oder „10 Prozent auf Laufschuhe“ hinter einem Namen des anbietenden Dienstleister oder Herstellers.
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Die Handelsgutinformationsdatei, die ausgegeben wird, kann beispielsweise von einem Baumarkt in der Nähe sein, und deren Ausgabeinhalt kann zum Beispiel aktuelle Angebote bewerben. Optional kann eine Handelsgutinformationsdatei in Abhängigkeit von Informationen des Kundenprofils des Benutzers des Kraftfahrzeugs 10 ausgewählt sein, die beispielsweise in dem Profil gespeichert sind und beschreiben, dass der Benutzer des Kraftfahrzeugs 10 schon häufig in dem Baumarkt eingekauft hat. Beispielsweise können Informationen hierzu in einem Kundeprofil in einem Benutzerprofil hinterlegt sein. Daraufhin kann beispielsweise eine Handelsgutinformationsdatei bereitgestellt werden, die informiert, dass er als Stammkunde heute beispielsweise einen 10 % Rabatt auf Dübel bekommen kann. Ist aus dem Kundenprofil beispielsweise bekannt, dass der Benutzer des Kraftfahrzeugs 10 gerne asiatisches Essen mag, so kann bevorzugt derjenige Handelsgutinformationsdatensatz ausgewählt werden, dessen Ausgabeinhalt für beispielsweise ein asiatisches Restaurant werben kann.
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In den beiden oben beschriebenen Varianten kann dann ein bestimmter Werbepartner ausgesucht werden (S60), beispielsweise durch Berühren oder Anklicken eines entsprechenden Anzeigefeldes. Im Schritt S70 kann von dem Benutzer zwischen einem Angebot und/oder Produkt und/oder einem Abonnement ausgewählt werden. Beispielsweise können hierzu auf einem Bildschirm der Ausgabeeinrichtung 20 verschiedene Anzeigefelder angezeigt werden, eines für die Angebote, eines für die Produkte, und eines für ein Abonnement. Bei klicken oder berühren auf das Anzeigefeld für die Produkte (S71) können dann im Schritt S80 Produkte und/oder bestimmte Angebote und/oder Angebotsformen anhand von beispielsweise eine Auswahlliste ausgewählt werden, und hierzu kann die Ausgabeeinrichtung 20 beispielsweise die entsprechenden Produkte, beispielsweise einen Burger und eine Apfeltasche, anzeigen. Wird beispielsweise in einem manuellen Bedienmodus auf das beispielhafte Anzeigeelement für das Abonnement geklickt oder wird dieses berührt (S72), können zum Beispiel Werbung und/oder Angebote des entsprechenden Werbepartners abonniert werden, d.h. zum Beispiel in regelmäßigen Abständen automatisch von der kraftfahrzeugexternen Servervorrichtung 22 heruntergeladen und ausgegeben (S13) werden (S90). Wird gemäß dem Verfahrensschritt S73 auf ein Angebot geklickt oder das entsprechende Anzeigefeld berührt, können im Schritt S100 zum Beispiel aktuelle Angebote des Werbepartners angezeigt werden. Der Schritt S110 markiert das Ende des beispielhaften erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die Einstellung des Radius und/oder des Umkreises und/oder der Zielregion in allen Bedienmodi möglich sein. Im halbautomatischen oder automatischen Bedienmodus kann es lediglich eine Einstellung sein, die einmal initial vorgenommen werden kann und danach zum Beispiel nur bei Veränderungen der Umkreise notwendig ist. Der Fahrer hat beispielsweise im Normalbetrieb den automatischen Bedienmodus oder den halbautomatischen Beidenmodus aktiviert. Der manuelle Bedienmodus kann zum Beispiel dazu hergenommen werden, um Dienstleistungen und/oder Produkte in den halbautomatischen oder den automatischen Bedienmodus zu übertragen.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel können sich die Bedienmodi wie folgt unterscheiden:
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Automatischer Bedienmodus: Zielregion und/oder Radius um das Kraftfahrzeug 10 oder die Reiseroute kann voreingestellt sein oder bei einer initialen Konfiguration eingestellt werden. Der Reisegrund kann dann ermittelt werden. Ein Matching des Reisegrunds mit den Kategorien kann stattfinden. Andere oder weitere Parameter können die wie oben beschriebenen Parameter sein. Die bespielhafte Applikation kann durchgehend durchlaufen werden und sich aktivieren, sobald sich das Kraftfahrzeug 10 im vorgegebenen Umkreis befindet und ein Matching stattgefunden (Priorisierte Ausgabe) hat. Falls das Kraftfahrzeug 10 beispielsweise im Umkreis ist und kein Matching stattgefunden hat, kann dies auch eingestellt werden, so das eine Ausgabe stattfindet. Außerdem können die präferierten Produkte/Dienstleister, die aus dem manuellen Modus übertragen wurden, ausgegeben werden.
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Folgende Bedingungen können beispielsweise für eine Aktivierung vorliegen:
- 1. Dienstleister befindet sich in entsprechenden Umkreis zum Kraftfahrzeug 10 (beispielsweise als zwingende „immer Bedingung“); und/oder
- 2. Priorisiert werden die Angebote, die aus dem Matching des Reisegrunds mit Kategorien entstehen, angezeigt, und die spezifisch vom Benutzer aus dem manuellen Modus gewählt wurden;
- 3. Danach können andere mögliche Angebote aufgezeigt.
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Halbautomatischer Bedienmodus: die Zielregion und/oder ein Radius um das KIFZ 10 oder entlang der Reiseroute kann voreingestellt und/oder bei einer initialen Konfiguration eingestellt werden. Der Reisegrund wird ermittelt. Es kann ein Matching des Reisgrunds mit den Kategorien stattfinden. Die beispielhafte Applikation muss, zum Beispiel als einziger Unterschied zu dem automatischen Bedienmodus, beispielsweise aktiv eingeschalten werden, um Informationen auszugeben. Das heißt, nur das zeitliche wird beeinflusst. Das Kraftfahrzeug 10 muss sich wieder im Umkreis befinden und ein Matching stattfinden. Falls das Kraftfahrzeug 10 im Umkreis ist und kein Matching stattfindet, kann dies zum Beispiel auch eingestellt werden, so dass eine Ausgabe stattfindet. Außerdem können die präferierten Produkte/Dienstleister, die aus dem manuellen Modus übertragen wurden, ausgegeben werden.
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Manueller Bedienmodus: Die beispielhafte Applikation wird manuell aktiviert. Der manuelle Modus dient mehr dazu, die Präferenzen einzustellen, beziehungsweise um die automatischen Modi mit speziellen Wünsche zu speisen. Durch die Suchfunktionen kann man über Kategorien und/oder die Produktsuche diejenigen Angebote auswählen, über die man informiert werden will. Diese können dann entweder direkt ausgegeben oder über eine Abonnementfunktion in den jeweiligen automatischen oder halbautomatischen Modus übertragen werden. Das heißt, diese Angebote werden dann präferiert im halb-/ automatischen Modus angezeigt.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann zum Beispiel in jedem der Bedienmodi nach Auswahl einer Werbung, beispielsweise durch ein Erkennen einer Wischgeste durch die Bedieneinrichtung 18, ein Navigationssignal erzeugt werden, dass eine Adresse des entsprechenden Werbepartners Reiseziel beschreiben kann, und dieses Navigationssignal kann an die Navigationseinrichtung 13 zum Ändern der Reiseroute und zum Führen des Kraftfahrzeugs 10 zu der Adresse des Werbepartners übertragen werden. Dieser Schritt kann in dem halbautomatischen und/oder in dem automatischen Bedienmodus zum Beispiel automatisiert erfolgen, in dem manuellen Bedienmodus kann die Auswahl zum Beispiel durch eine Geste oder ein berühren eines entsprechenden Anzeigefeldes erfolgen.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann, beispielsweise nach Auswahl eines Produktes im Verfahrensschritt S80, ein entsprechendes Bestellsignal, das das Produkt beschreiben kann, an die kraftfahrzeugexterner Datenservervorrichtung 22 übertragen werden, und das ausgesuchte Produkt kann beispielsweise bestellt und von dem Hersteller oder Dienstleister in ein Abholfach an der Adresse des Herstellers oder Dienstleisters gelegt werden. Optional kann vorgesehen sein, dass das Abholfach beispielsweise mit einer PIN oder einem Funkschlüssel des Benutzers 10 geöffnet und die Ware entnommen werden kann.
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Insgesamt veranschaulichen die Ausführungsbeispiele das Bereitstellen eines Verfahrens, wobei die Steuereinrichtung beispielsweise als Software oder Anwenderprogramm („Applikation“) ausgestaltet sein und Informationen und/oder Angebote im Kraftfahrzeug 10 präsentieren kann.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die Applikation zum Beispiel in einem Infotainmentsystem des Kraftfahrzeugs 10 integriert sein. Diese beispielhafte Applikation kann dem Benutzer des Kraftfahrzeugs 10 „Advertainment“ bieten. Dabei kann der Benutzer Zugriff auf Angebote von Werbepartnern erhalten, beispielsweise Werbepartner, mit denen der Kraftfahrzeughersteller eine Kooperation haben kann. Dem Benutzer ist dabei komplett freie Hand gelassen, ob er diesen Service nutzen will oder nicht. Die beispielhafte Applikation kann demnach manuell, halbautomatisch und/oder automatisch aktiviert werden. Der Benutzer kann dabei frei wählen, von welchen Werbepartnern er Werbung und/oder Angebote erhalten will, und wie er diese Werbung erhalten könnte. Werbepartner, die nicht interessieren können zum Beispiel in den automatischen Bedienmodi einfach durch eine Geste (nach oben oder nach unten) oder Betätigung eines Schalters am Lenkrad oder durch Sprachsteuerung, zum Beispiel durch Sprachkommandos „Ja“/„Nein“ unsichtbar geschalten werden, so dass sie nicht mehr zum Beispiel vorgelesen werden. Im manuellen Modus wiederum, falls die Werbepartner doch interessant sind, können diese in die Automatik übertragen werden.
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Die Werbung kann entweder zum Beispiel an einem Bildschirm eingeblendet und/oder über einen Lautsprecher angesagt werden. Vorzugsweise sollen dabei keine endlosen Meldungen angezeigt oder angesagt werden, sondern nur das wirklich relevante. Beispielhafte Kategorien sind die Kategorien „Essen“ (für die ein Anbieter beispielsweise Coupons bereitstellt) oder „Mode“, wobei ein Anbieter beispielsweise 20 % auf Wintermode oder 10 % auf Laufschuhe anbieten kann.
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Beispielsweise kann der Benutzer nach einem Öffnen der Applikation zuerst einen Umkreis einstellen, in dem er sich befindet und in diesem er über Angebote informiert werden will, beispielsweise in einem Radius von 20 Kilometern. Außerdem kann er zum Beispiel einstellen, ob er automatisch, halbautomatisch oder manuell über die Angebote informiert werden will. In dem entsprechenden Bedienmodus kann, sobald das Kraftfahrzeug 10 sich im eingestellten Umkreis, d.h. in der eingestellte Zielregion, zu beispielsweise einem Unternehmen befinden kann, der Benutzer zum Beispiel über Abonnements oder gezielte Produktsuchen informiert werden. Einem halbautomatischen Bedienmodus kann beispielsweise durch einen Klick auf die beispielhafte Applikationsabonnements und/oder gezielte Produktsuche angezeigt werden, die sich im Umkreis befinden.
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In einem manuellen Bedienmodus kann der Benutzer sich sobald wie benötigt manuell zum Beispiel eine jeweilige Kategorie oder Partner aussuchen. Danach kann die beispielhafte Applikation zum Beispiel zwei Möglichkeiten zum Einstieg bieten, beispielsweise einmal direkt über die Werbepartner und/oder zum anderen über eine Suche nach Kategorien.
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Eine erste Möglichkeit, in der beispielsweise über einen Werbepartnerbutton nach Werbepartnern gesucht werden kann, kann zum Beispiel nach einem Einstieg über den Werbepartnerbutton dem Benutzer die jeweiligen Werbepartner angezeigt werden. Der Benutzer kann sich daraufhin den jeweiligen Werbepartner auswählen. Nach Auswahl des Werbepartners kann er beispielsweise drei Möglichkeiten zur Auswahl haben, einmal die Möglichkeit „Angebote“, wobei die aktuellen Angebote des Unternehmens angezeigt werden können, die Möglichkeit „Produkt“ (gezielte Suche), wobei aus einer Suchleiste der Benutzer spezielle Angebote und/oder Produktgruppen oder Produkte auswählen kann, über die er informiert werden will, beispielsweise sucht der Benutzer gezielt nach einer Bohrmaschine bei einem Baumarkt, und sobald diese im Angebot ist kann der Kunde informiert werden. Bei der Möglichkeit „Abonnement“ kann der Kunde über Angebote informiert werden, sobald es sich im jeweiligen Umkreis des Unternehmens befindet, und/oder in der Zielregion. Wenn beispielsweise der Baumarkt abonniert ist, kann Handelsgutinformationsdatei mit dem Inhalt „zehn Prozent auf Gartenmöbel“ ausgegeben werden. Die Angebote und/oder Dienstleister können durch Auswahl der „Abonnement“-Funktion in den automatischen und/oder halbautomatischen Bedienmodus übertragen werden, das heißt die Angebote und/oder Dienstleister können als bevorzugte Angebote und/oder Dienstleister in dem automatischen und/oder halbautomatischen Bedienmodus voreingestellt werden.
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Bei einem Einstieg in die Kategoriensuche kann beispielsweise bei einem Einstieg über einen Kategorienbutton dem Benutzer verschiedene Kategorien angeboten werden, aus denen er wählen kann, zum Beispiel „Essen“, „Mode“ oder „Events“. Daraufhin kann der Benutzer wählen, aus welcher Kategorie er gerade etwas benötigt. Beispielsweise wählt der Kunde die Kategorie „Mode“, und er kann dann darüber informiert werden, welche Modehäuser gerade bestimmte Angebote haben (beispielsweise „20% auf Wintermode“, „Laufschuhe sind im Angebot“). Mit beispielsweise einem Klick auf den speziellen Werbepartner kann der Benutzer wiederum die Möglichkeit haben gezielt zu suchen, zu abonnieren und/oder sich nur die Angebote des Werbepartners direkt anzeigen zu lassen.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass zum Beispiel Werbepartner des Kraftfahrzeugherstellers einen Pauschalbetrag an den Kraftfahrzeughersteller zahlen, um im Kraftfahrzeug 10 werben zu dürfen. Alternativ oder zusätzlich können die Werbepartner für jeden Fahrzeugkunden zahlen, der ihre Werbung freigeschaltet und/oder abonniert hat. Alternativ oder zusätzlich kann ein Werbepartner beispielsweise pro Einkauf von einem Benutzer nach erhaltener Werbung im Kraftfahrzeug 10 zahlen.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann eine Integration einer Applikation in zum Beispiel ein Infotainmentsystem des Kraftfahrzeugs 10 erfolgen, die dem Benutzer beispielhaft genannte „Commercials Services/ Advertainment“ bieten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- JP 2003131604 A [0005]
- DE 102005017513 A1 [0006]
- US 2013/0132172 A1 [0007]