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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Umparken eines Fahrzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft ferner eine Steuereinrichtung, ein Fahrzeug, sowie ein computerlesbares Medium nach den nebengeordneten Ansprüchen.
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Die Parkplatzsuche für Fahrzeuge erweist sich oft als zeitraubend und nervenaufreibend, nicht nur in Innenstädten, sondern beispielsweise auch auf Parkplätzen von Firmen oder Einkaufszentren.
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Hierbei fehlen manchmal nicht die freien Flächen als solche, sondern es können nicht alle freien Flächen beparkt werden, weil die Gefahr besteht, andere Fahrzeuge zu blockieren. So ist es beispielsweise mancherorts in Städten relativ problemlos möglich, an breiten Straßen in der sogenannten zweiten Reihe zu parken, d.h. seitlich auf der dem Verkehr zugewandten Seite eines bereits geparkten Fahrzeugs. Wenn die Straße breit genug ist, dann wird durch so ein Parken in der zweiten Reihe der Verkehrsfluss auf der Straße nicht behindert, und ein kurzes Halten ist möglich und oft sogar erlaubt. Ein längeres Parken ist jedoch deswegen problematisch, weil in der zweiten Reihe geparkte Fahrzeuge die bereits in der ersten Reihe abgestellten Fahrzeuge blockieren können. Auf Großparkplätzen ergeben sich oft ähnliche Probleme, wenn alle regulären Stellplätze belegt sind: es ist zwar prinzipiell noch freie Fläche vorhanden, aber diese kann nicht zugeparkt werden, weil sonst den bereits geparkten Fahrzeugen die Ausfahrt erschweren würde oder die Fahrzeuge gar nicht ausfahren könnten.
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Aus dem Stand der Technik sind bereits Fahrzeuge bekannt, welche zum autonomen Fahren, d.h. zum Fahren ohne Fahrer, in der Lage sind. Auch wurde bereits vorgeschlagen, dass sich Fahrzeuge selbständig einen freien Parkplatz suchen. Dies funktioniert jedoch nur, wenn tatsächlich irgendwo freie Parkplätze verfügbar sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile des Stands der Technik zu beheben oder zumindest zu vermindern.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Umparken eines Fahrzeugs, wobei das Fahrzeug, nachdem es von einem Fahrzeugbesitzer geparkt wurde, in einen Umparkmodus überführt wird, wobei es in dem Umparkmodus einem Umparker ermöglicht wird, das Fahrzeug im Rahmen eines Umparkvorgangs umzuparken.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass Fahrzeuge, welche des autonomen Fahrens mächtig sind, im Prinzip auch in abgeschlossenem Zustand bewegt werden können, insbesondere auch von Personen, die nicht die Besitzer des Fahrzeugs sind. Dies ist insbesondere bei Fahrzeugen möglich, bei welchen die wichtigsten Fahrfunktionen wie z. B. Lenken, Beschleunigen und Bremsen elektronisch bewerkstelligt werden, wie z. B. mittels steer-by-wire oder elektronischem Gaspedal. Die Erfindung löst die Aufgabe dadurch, dass Fahrzeuge welche das erfindungsgemäße Verfahren ausführen können, nun auch freie Flächen beparken können, die eigentlich von bereits abgestellten Fahrzeugen zum Ausparken benötigt werden. Möchten diese Fahrzeuge ausparken, so ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren ein zumindest temporäres Schaffen von Platz zum Ausparken.
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Vorliegend ist unter dem Begriff „Umparken“ insbesondere ein temporäres Bewegen eines Fahrzeugs zu verstehen, typischerweise auf einem relativ kleinen Raum, beispielsweise in einem Umkreis von einigen Metern. Ein „Fahrzeug“ kann dabei z. B. ein Auto mit Verbrennungsmotor oder ein Elektroauto sein, jedoch auch ein dreirädriges Fahrzeug oder ein größeres Fahrzeug wie ein Reisebus oder Lastkraftwagen. Unter einem „Fahrzeugbesitzer“ ist zum Beispiel der Fahrzeughalter zu verstehen, oder auch eine Person, welche vom Halter zu regulären Fahren mit dem Fahrzeug ermächtigt wurde. Der Fahrzeugbesitzer ist eine Person, die einen Schlüssel des Fahrzeugs mit sich trägt. Ein „Umparker“ ist eine Person, welche das Fahrzeug kurzzeitig bewegen möchte, z. B. um einem anderen Fahrzeug ein Ausparken zu ermöglichen. Der Umparker ist meist eine andere Person, als der Fahrzeugbesitzer. Jedoch erfasst die Erfindung auch Fälle, in denen der Fahrzeugbesitzer selbst der Umparker ist. Dies können beispielsweise Fälle sein, in denen der Fahrzeugbesitzer das Fahrzeug ferngesteuert über das Internet umparkt, um einem anderen Fahrzeug, z. B. auf Anfrage dessen Fahrers, ein Ausparken zu ermöglichen. Unter einem „Umparkmodus“ ist ein Betriebszustand des Fahrzeugs zu verstehen, in welchem das Fahrzeug vom Umparker zumindest in einem gewissen Rahmen bewegt werden kann. Unter einem „Umparkvorgang“ ist das eigentliche Umparken zu verstehen, also beispielsweise ein Vor- und/oder Zurückfahren des Fahrzeugs.
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Bei typischen Ausführungsformen wird es dem Umparker ermöglicht, das Fahrzeug von außerhalb des Fahrzeugs umzuparken. Dies hat den Vorteil, dass der Umparker nicht ins Fahrzeug gelangen muss, um den Umparkvorgang durchzuführen, wodurch das Fahrzeug im verschlossenen Zustand bewegt werden kann. Alternativ dazu ist es jedoch prinzipiell auch möglich, dass dem Umparker temporär Zugang zum Fahrzeug gewährt wird, so dass dieser einsteigen, das Fahrzeug umparken und anschließend wieder aussteigen kann.
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Bei typischen Ausführungsformen muss sich der Umparker vor dem Durchführen des Umparkvorgangs registrieren. Für den Begriff „registrieren“ könnte auch der Begriff „identifizieren“ verwendet werden. Mit anderen Worten geht es hier darum, nur einem bestimmten Personenkreis das Umparken zu gestatten. Dies hat den Vorteil, dass nicht jedwede Person das Umparken durchführen kann. Vielmehr kann so sichergestellt werden, dass nur registrierte Personen das Fahrzeug umparken können, wodurch die Sicherheit des Verfahrens verbessert wird. So kann zum Beispiel sichergestellt werden, dass die Verantwortung für Schäden, welche allenfalls während des Umparkens entstehen, sicher in die Verantwortung des Umparkeres fallen und/oder der Diebstahl von Fahrzeugen kann verhindert werden. Es ist jedoch prinzipiell auch denkbar, dass eine Registrierung zum Umparken nicht notwendig ist. Bei vorteilhaften Ausführungsformen wird zu Beginn des Umparkvorgangs ein Autonomfahrmodus des Fahrzeugs aktiviert. Darunter ist ein Modus zu verstehen, in welchem das Fahrzeug in der Lage ist, autonom zu fahren, das heißt, ohne dass ein Fahrzeuginsasse Lenkrad und/oder Gaspedal und/oder Bremse und/oder andere konventionelle Bedieneinrichtungen des Fahrzeugs betätigt. In einem solchen Autonomfahrmodus kann dann einer Fahrzeugsteuerung z. B. lediglich mitgeteilt werden, dass das Fahrzeug einige Meter nach vorne fahren soll - z. B. durch das Versenden entsprechender Befehle an die Fahrzeugsteuerung - und das Fahrzeug steuert Lenkung und/oder Gas und/oder Bremsen entsprechend an. Alternativ dazu ist es jedoch auch möglich, dass der Umparker z. B. Lenkstellungen, Gasgaben und Bremsvorgänge selbst vornimmt, beispielsweise mittels einer externen Bedieneinrichtung.
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Bei vorteilhaften Ausführungsformen steuert der Umparker den Umparkvorgang zumindest teilweise mittels einer an einer Außenseite des Fahrzeugs angeordneten Umparkvorrichtung. Unter dem Begriff Umparkvorrichtung ist dabei insbesondere eine Eingabeeinrichtung zu verstehen, die derart ausgestaltet ist, dass sie Steuerbefehle für die Fahrzeugsteuerung an eine zentrale Steuereinheit des Fahrzeugs senden kann, wie zum Beispiel Lenkwinkel, Gasgabe oder Abbremsen. Eine solche an der Fahrzeugaußenseite angeordnete Umparkvorrichtung hat den Vorteil, dass ein neben dem Fahrzeug stehender Umparker ohne weitere technische Hilfsmittel das Umparken bewerkstelligen kann. Alternativ dazu kann das Umparken jedoch auch auf andere Art, beispielsweise mittels einer Funkfernbedienung, bewerkstelligt werden.
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Bei vorteilhaften Ausführungsformen steuert der Umparker den Umparkvorgang zumindest teilweise fern, wobei der Umparker zur Fernsteuerung des Fahrzeugs bevorzugt ein mobiles Endgerät nutzt. Dies hat den Vorteil, dass der Umparker sich zur Durchführung des Umparkvorgangs an einer Stelle positionieren kann, die ihm eine besonders gute Übersicht über den Umparkvorgang bietet. Zusätzlich hat die Verwendung eines mobilen Endgeräts, welches typischerweise geeignet ist, eine Verbindung mit dem Internet herzustellen, den Vorteil, dass sie auch dazu benutzt werden kann, den Umparker zu registrieren und/oder zu autorisieren, insbesondere via Internet.
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Bei vorteilhaften Ausführungsformen sind im Umparkmodus eine Maximalgeschwindigkeit und/oder ein maximaler Bewegungsradius des Fahrzeugs begrenzt. Dies hat den Vorteil, dass einem Umparker während des Umparkvorgangs nicht alle Fahrfunktionen zur Verfügung stehen, wodurch ein Missbrauchsrisiko und ein Unfallrisiko minimiert werden. Beispielsweise kann der Umparker das Fahrzeug dadurch nur langsam bewegen, beispielsweise in Schrittgeschwindigkeit, oder der Umparker kann das Fahrzeug nur eine maximale Strecke von seiner ursprünglichen Position weg bewegen. Bei vorteilhaften Ausführungsformen unterstützt im Umparkmodus ein Umfelderkennungssystem des Fahrzeugs und/oder ein GPS des Fahrzeugs den Umparkvorgang. Das Umfelderkennungssystem des Fahrzeugs umfasst dabei typischerweise eine oder mehrere Kameras, Abstandssensoren und/oder andere Sensoren, welche geeignet sind, Hindernisse im Umfeld des Fahrzeugs zu erkennen. Eine derartige Unterstützung des Umparkvorangs hat den Vorteil, dass auf diese Weise Unfälle während des Umparkens vermieden werden können, beispielsweise, wenn ein Umparkvorgang gestoppt wird, weil das Umfelderkennungssystem eine Kollisionsgefahr erkennt.
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Bei typischen Ausführungsformen kommuniziert das Fahrzeug im Umparkmodus mit zumindest einem Drittfahrzeug, welches bevorzugt seinerseits ebenfalls geeignet ist, in einen Umparkmodus überführt zu werden, wobei es dem Umparker bevorzugt ermöglicht wird, das Drittfahrzeug ebenfalls im Rahmen des Umparkvorgangs umzuparken. Unter einem Drittfahrzeug ist dabei ein weiteres geparktes Fahrzeug zu verstehen, welches typischerweise einen Rangierweg des umzuparkenden Fahrzeugs und/oder des auszuparkenden Fahrzeugs zumindest teilweise versperrt. Im Prinzip kann eine unbegrenzte Anzahl von Fahrzeugen, welche geeignet sind, in den Umparkmodus überführt zu werden, an dem Umparkvorgang teilnehmen. Mit anderen Worten: Ein Umparker kann in diesem Ausführungsbeispiel eine Mehrzahl an Autos nacheinander oder zumindest teilweise gleichzeitig umparken, um zumindest für ein blockiertes Fahrzeug einen Ausparkweg frei zu machen.
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Bei typischen Ausführungsformen wird/werden dem Fahrzeugbesitzer ein Beginn des Umparkvorgangs und/oder ein Ende des Umparkvorgangs und/oder eine Registrierungsanfrage des Umparkers und/oder eine aktuelle Fahrzeugposition und/oder eine neue Fahrzeugposition mitgeteilt. Dies hat den Vorteil, dass der Fahrzeugbesitzer über den Umparkvorgang informiert wird und somit beispielsweise sein Fahrzeug wiederfindet, wenn er wegfahren möchte. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass ein Startpunkt des umzuparkenden Fahrzeugs zu Beginn des Umparkvorgangs nicht unbedingt einem Zielpunkt des umzuparkenden Fahrzeugs am Ende des Umparkvorgangs entsprechen muss. Mit anderen Worten: Die Position des Fahrzeugs, welches umgeparkt wird, kann nach dem Umparkvorgang eine andere sein, als vor dem Umparkvorgang. So ist es zum Beispiel denkbar, dass das Fahrzeug, welches umgeparkt wird, damit ein anderes Fahrzeug ausparken kann, am Ende des Umparkvorgangs den Platz des ausparkenden - und typischerweise dann wegfahrenden - Fahrzeugs einnimmt. Das vorgenannte Einbeziehen des Fahrzeugbesitzers in den Umparkvorgang hat zudem den weiteren Vorteil, dass der Fahrzeugbesitzer auf den Umparkvorgang Einfluss nehmen kann, beispielsweise um zu verhindern, dass ein unerwünschter und/oder unqualifizierter Umparker die Kontrolle über das Fahrzeug übernimmt.
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Die Aufgabe wird ferner gelöst durch eine Steuereinrichtung zum Umparken eines Fahrzeugs, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung geeignet ist, das Fahrzeug, nachdem es von einem Fahrzeugbesitzer geparkt wurde, in einen Umparkmodus zu überführen, wobei die Steuereinrichtung ferner geeignet ist, es in dem Umparkmodus einem Umparker zu ermöglichen, das Fahrzeug im Rahmen eines Umparkvorgangs umzuparken. Vorteilhafterweise umfasst die Steuereinrichtung Computerprogrammcode zur Durchführung des Umparkens. Die Steuereinrichtung ist vorteilhafterweise Teil einer Fahrzeugsteuerung oder eine separate Steuereinrichtung. Mit Vorteil umfasst die Steuereinrichtung eine digitale Kontrolleinheit.
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Bei vorteilhaften Ausführungsformen ist die Steuereinrichtung geeignet, ein Verfahren zum Umparken eines Fahrzeugs nach zumindest einer der vorgenannten Ausführungsformen durchzuführen. Hierzu umfasst die Steuereinrichtung vorteilhafterweise geeignete Komponenten, zum Beispiel eine Registrierungseinrichtung zum Registrieren und/oder Autorisieren des Umparkers vor Durchführen des Umparkvorgangs und/oder eine Autonomfahrmodus-Schnittstelle, welche geeignet ist, einen Datenaustausch zwischen der Steuereinrichtung und einer Fahrzeugsteuerung zu implementieren und/oder zu bewerkstelligen, und/oder eine Umparkvorrichtung, insbesondere eine in einen Außenspiegel integrierte Umparkvorrichtung, welche es dem Umparker ermöglicht, den Umparkvorgang von einer Außenseite des Fahrzeugs her zu steuern, und/oder eine Endgerät-Schnittstelle, welche geeignet ist, einen Datenaustausch zwischen der Steuereinrichtung und einem mobilen Endgerät wie zum Beispiel einem Smartphone, einer Smartwatch oder einem Tablet zu implementieren und/oder zu bewerkstelligen, und/oder eine Begrenzungseinrichtung zum Begrenzen einer Maximalgeschwindigkeit und/oder eines maximalen Bewegungsradius des Fahrzeugs während des Umparkvorgangs und/oder eine Überwachungsschnittstelle, welche geeignet ist, einen Datenaustausch zwischen der Steuereinrichtung und einem Umfelderkennungssystem des Fahrzeugs und/oder einem GPS des Fahrzeugs zu implementieren und/oder zu bewerkstelligen, und/oder eine Flottenkommunikationseinrichtung, welche geeignet ist, eine Kommunikation mit einem oder mehreren Drittfahrzeugen zu bewerkstelligen, und/oder eine Fahrzeugbesitzerkommunikationseinrichtung, welche geeignet ist, den Fahrzeugbesitzer in den Umparkvorgang einzubinden. Mit Vorteil sind in der Steuereinrichtung zumindest einige der vorgenannten Komponenten mittels des Computerprogrammcodes implementiert.
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Ein Fahrzeug umfasst in einer Ausführungsform der Erfindung eine vorgenannte Steuereinrichtung.
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Ein computerlesbares Medium umfasst in einer Ausführungsform der Erfindung Computerprogrammcode zur Durchführung eines der vorgenannten Verfahren.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen kurz erläutert, wobei zeigen:
- 1: eine schematische Darstellung von Fahrzeugen, welche regulär geparkt sind und deren Ausparkwege zum Teil von in einer zweiten Reihe parkenden Fahrzeugen blockiert werden, und
- 2: ein Flussdiagramm, welches eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens verdeutlicht.
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1 zeigt eine schematische Darstellung von Fahrzeugen 2.1, 2.2, welche regulär geparkt sind und deren Ausparkwege zum Teil von in einer zweiten Reihe parkenden Fahrzeugen 3.1, 3.2, 3.3 blockiert werden. Die Straße 1 in 1 ist verhältnismässig breit, so dass die Fahrzeuge 3.1, 3.2, 3.3 außerhalb regulärer Parkplätze an der Seite der Straße 1 in einer zweiten Reihe parken können. Die von diesen Fahrzeugen 3.1, 3.2, 3.3 beparkten können als Zusatzflächen bezeichnet werden, weil sie zusätzliche Parkplätze neben den regulären Parkplätzen bieten. Auf den regulären Parkplätzen stehen die Fahrzeuge 2.1, 2.2.
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Wenn nun beispielsweise das regulär geparkte Fahrzeug 2.1 in der in 1 gezeigten Situation ausparken möchte - also auf die Straße 1 gelangen möchte, um weg fahren zu können - dann ist dies nicht möglich, weil das Fahrzeug 3.1 den Ausparkweg blockiert.
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Wenn das Fahrzeug 3.1 nun mit einer erfindungsgemäßen Steuereinrichtung zum Umparken eines Fahrzeugs ausgestattet ist, dann kann ein in 1 nicht dargestellter Fahrer des Fahrzeugs 2.1 das Fahrzeug 3.1 im Rahmen eines erfindungsgemäßen Umparkvorgangs umparken und so den Ausparkweg für sein Fahrzeug 2.1 freimachen. Beispielsweise kann der Fahrer des Fahrzeugs 2.1 das Fahrzeug 3.1 um ungefähr eine Fahrzeuglänge nach vorne fahren, und dann sein eigenes Fahrzeug 2.1 ausparken.
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Wenn das Fahrzeug 2.1 weggefahren ist, dann gibt es für das Fahrzeug 3.1 unterschiedliche Möglichkeiten. Es kann beispielsweise entweder dort stehenbleiben, wo es der Fahrer des Fahrzeugs 2.1 hingefahren hat, oder aber es kann eine andere Parkposition einnehmen. Besonders bevorzugt ist es, wenn das Fahrzeug 3.1, nachdem das Fahrzeug 2.1 weggefahren ist, autonom in den regulären Parkplatz einparkt, welchen zuvor das Fahrzeug 2.1 innehatte.
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2 zeigt ein Flussdiagramm, welches eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens verdeutlicht. Das Verfahren startet mit einem Parken P eines Fahrzeugs 3.1 auf einer Zusatzfläche. Da das Fahrzeug 3.1 auf dieser Zusatzfläche ein Ausparken oder auch ein Einparken oder ein Rangieren von anderen Fahrzeugen behindern kann oder auch den Verkehr in anderer Weise behindern kann, wird vom Fahrzeugbesitzer des Fahrzeugs 3.1 im Schritt S1 ein Umparkmodus aktiviert. Das so in den Umparkmodus überführte Fahrzeug 3.1 verharrt nun in diesem Umparkmodus und kann entsprechend von einem Umparker umgeparkt werden, wenn dies nötig werden sollte. Der Fahrzeugbesitzer kann sich von dem Fahrzeug 3.1 entfernen.
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Im Schritt S2 registriert sich ein Umparker, um das Fahrzeug 3.1 umzuparken - beispielsweise, weil der Ausparkweg eines Fahrzeugs des Umparkers von dem Fahrzeug 3.1 versperrt wird. Die Registrierung kann auf unterschiedliche Arten vonstattengehen. Es ist beispielsweise denkbar, dass der Umparker über ein mobiles Endgerät eine entsprechende Anfrage an einen Server sendet, auf welchem dann die Anfrage des Umparkers mit auf dem Server hinterlegten Daten von vorregistrierten potentiellen Umparkern verglichen wird. Mit andern Worten: es findet ein Abgleich mit einer Umparker-Datenbank statt. Wenn dieser Abgleich erfolgreich ist, also zu dem Ergebnis führt, dass der Umparker tatsächlich zum Umparken dieses speziellen Fahrzeugs 3.1 berechtigt ist, dann wird der Umparker für den gewünschten Umparkvorgang dieses speziellen Fahrzeugs 3.1 registriert. Es wäre auch denkbar, dass eine Registrierung nicht mittels Senden einer Anfrage von einem mobilen Endgerät aus durchgeführt wird, sondern am Fahrzeug 3.1 direkt, beispielsweise durch Eingabe eines Passworts an einer Umparkvorrichtung. Beispielsweise ist es möglich, dass am oder im Außenspiegel des Fahrzeugs 3.1 eine Eingabevorrichtung zur Eingabe eines Passworts und/oder ein Fingerabdruckscanner integriert ist/sind, welche eine Registrierung des Umparkers ermöglichen. Mit Vorteil hat der Fahrzeugbesitzer die Möglichkeit, in den Registrierungsvorgang einzugreifen, beispielsweise zusätzliche Informationen zum Umparker anzufordern oder einen bestimmten Umparker abzulehnen.
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Wenn im Test T1 festgestellt wird, dass die Registrierung erfolgreich war, dann erfolgt im Schritt S3 eine entsprechende Mitteilung an den Fahrzeugbesitzer. War die Registrierung jedoch nicht erfolgreich, dann wird der Umparker abgelehnt, und das Verfahren kehrt zum Schritt S1 zurück, also zu einem Verharren in dem Umparkmodus. Dann kann sich ein anderer Umparker registrieren, oder der erste Umparker kann seine Registrierung abermals erbitten, beispielsweise, wenn er der Meinung ist, dass die Ablehnung seiner Registrierung auf einen Fehler zurückzuführen ist.
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Im Schritt S4 wird das eigentliche Umparken des Fahrzeugs 3.1 durchgeführt, also der Umparkvorgang. Dabei kann der Umparker das Fahrzeug 3.1 beispielsweise mittels seinem mobilen Endgerät wie Smartphone oder Smartwatch einige Meter nach vorne fahren und/oder lenken. Das Umparken kann auch über die vorgenannte Umparkvorrichtung an der Fahrzeugaußenseite erfolgen, beispielsweise mittels eines Joysticks, welcher in einem der Außenspiegel des Fahrzeugs 3.1 integriert ist. Wenn der Ausparkweg für das eigentliche Fahrzeug des Umparkers frei ist, dann kann der Umparker ausparken. Er kann dann beispielsweise direkt wegfahren - dann würde das Fahrzeug 3.1 einfach dort stehen bleiben, wohin es der Umparker umgeparkt hat, oder es würde beispielsweise autonom auf seinen ursprünglichen Platz zurückfahren, oder aber es würde autonom an einen anderen Platz fahren, insbesondere z. B. autonom in den nun frei gewordenen regulären Parkplatz einparken, auf welchem das Fahrzeug des Umparkers gestanden hatte. Alternativ kann der Umparker jedoch, nachdem er sein eigentliches Fahrzeug ausgeparkt hat, selbst das Fahrzeug 3.1 wieder zurückparken oder in den frei gewordenen regulären Parkplatz einparken. Der Umparkvorgang im Schritt S4 wird typischerweise von einem Umfelderkennungssystem des Fahrzeugs 3.1 überwacht, welches beispielsweise zumindest eine Kamera und/oder eine Mehrzahl an Parksensoren umfasst. Zudem ist im Schritt S4 typischerweise eine Fahrzeuggeschwindigkeit und/oder eine Radlaufgeschwindigkeit begrenzt, so dass ein langsames und somit sicheres Fahren während des Umparkvorgangs gewährleistet ist. Bei vorteilhaften Ausführungsformen beträgt eine Maximalgeschwindigkeit des Fahrzeugs 3.1 im Schritt S4 maximal 15 km/h, typischerweise maximal 10 km/h, mit Vorteil maximal 5 km/h. Auch ein möglicher Bewegungsradius des Fahrzeugs 3.1 kann begrenzt sein. Bei vorteilhaften Ausführungsformen beträgt der maximale Bewegungsradius gemessen vom ursprünglichen Standort des Fahrzeugs 3.1 aus maximal 20 Meter, typischerweise maximal 10 Meter, mit Vorteil maximal 5 Meter.
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Im Schritt S5, also nach Abschluss des eigentlichen Umparkvorgangs, wird der Fahrzeugbesitzer über das Ende des Umparkvorgangs informiert. Dies kann zum Beispiel per SMS und/oder Email und/oder App geschehen. Falls nötig kann der Fahrzeugbesitzer dabei auch über eine neue Position des Fahrzeugs 3.1 informiert werden, damit er sein Fahrzeug 3.1 wiederfinden kann - für den Fall, dass die Position sich im Verlauf des Umparkvorgangs geändert hat.
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Nach Abschluss des Schritts S5 kehrt das Verfahren wieder zum Schritt S1 zurück, verharrt also im Umparkmodus. Dieses Verharren im Umparkmodus kann durch den Fahrzeugbesitzer jederzeit zu einem Ende E gebracht werden, beispielsweise wenn der Fahrzeugbesitzer zu seinem Fahrzeug 3.1 zurückkehrt und wegfahren möchte.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Straße
- 2.1, 2.2
- Regulär geparkte Fahrzeuge
- 3.1, 3.2, 3.3
- In zweiter Reihe geparkte Fahrzeuge
- P
- Parken eines Fahrzeugs
- E
- Ende des Umparkmodus
- S1
- Überführung eines Fahrzeugs in den Umparkmodus
- S2
- Registrierung eines Umparkers
- S3
- Mitteilung an Fahrzeugbesitzer (Beginn Umparkvorgang)
- S4
- Umparkvorgang
- S5
- Mitteilung an Fahrzeugbesitzer (Ende Umparkvorgang)
- T1
- Überprüfung ob Registrierung des Umparkers erfolgreich