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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Überwachung eines Gebäudes.
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Viele Gebäude, die für die Öffentlichkeit oder einen großen Personenkreis zugänglich sind, weisen Überwachungssysteme zur Überwachung von unterschiedlichen Bereichen des Gebäudes auf. Bei derartigen Überwachungssystemen handelt es sich beispielsweise um eine Überwachung mithilfe von Videokameras, aber auch eine Überwachung beispielsweise im Hinblick auf Gefährdungslagen, wie z.B. Rauch, erhöhte Temperaturen, Gasaustritt etc. Innerhalb des Gebäudes sind für das Überwachungssystem hierbei Sensoren installiert. Bei diesen handelt es sich beispielsweise um Kameras oder auch um Temperatursensoren, Rauchdetektoren, Gassensoren etc. Die Sensoren sind dabei datentechnisch mit einer zentralen Kontrollstation verbunden. Diese befindet sich häufig, jedoch nicht zwangsläufig, innerhalb des Gebäudes. Über die zentrale Kontrollstation ist eine zentrale Überwachung, beispielsweise Videoüberwachung, der unterschiedlichen Bereiche, ermöglicht.
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Derartige Überwachungssysteme sind insbesondere auch in Gefahrensituationen, beispielsweise im Brandfall, von besonderer Bedeutung, um über die zur Verfügung gestellten Sensoren, speziell Kamerasysteme, sich einen Überblick über die Situation verschaffen zu können. So kann beispielsweise über das installierte Überwachungssystem ermittel werden, ob und in welchen Bereichen sich noch Personen aufhalten, die gegebenenfalls zu evakuieren wären. Derartige Überwachungssysteme bilden also nützliche Hilfsmittel für Einsatzkräfte in Gefährdungs- oder Krisensituationen, um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen.
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Ein Problem hierbei ist, dass durch die im Brandfall entstehende Hitze die Überwachungssysteme beschädigt werden und ausfallen können. Zudem ist ein Zugriff auf das Überwachungssystem durch die Löschkräfte nicht immer ohne Weiteres möglich.
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Aus der
DE 10 2015 210 389 A1 ist ein spezielles, von der Anwenderin entwickeltes Datenkabel zu entnehmen, welches für einen möglichst langen Funktionserhalt im Brandfall konzipiert ist.
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Aus der
EP 2 071 685 A1 ist ein Gebäude zu entnehmen, bei dem die Gebäudetechnik in einer externen, also außerhalb der Gebäudehülle angeordneten Raumzelle untergebracht ist. Hierdurch wird innerhalb des Gebäudes ein sonst erforderlicher Raum für die Gebäudetechnik frei und kann für andere Zwecke genutzt werden.
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Aus der
US 2012/0063518 A1 ist ein Überwachungssystem zum Überwachen eines Gebäudes zu entnehmen. Hierzu sind innerhalb des Gebäudes mehrere Sensoren angeordnet, welche mit einer außerhalb des Gebäudes angeordneten Empfangseinheit verbunden sind.
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Aus der
EP 1 770 454 A1 ist weiterhin ein Hausautomationssystem zu entnehmen, welches eine Vielzahl von Sensoren und Aktoren aufweist.
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In der
DE 100 35 383 A1 ist eine Anschlussdose zum Anschluss einer Datenleitung beschrieben, welche nicht zerstörungsfrei geöffnet werden kann, um einen unbefugten Zugriff zu vermeiden.
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Aus der
DE 10 2005 046 475 B4 ist ein Feuerwehr-Anzeigetableau (FAT) zu entnehmen, welches zusätzlich mit einem GSM-Kommunikationsmodul versehen ist. Hierdurch ist über das Mobilfunknetz ein zügiger Zugriff der Einsatzkräfte auf die im FAT hinterlegten Informationen ermöglicht.
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In der
EP 2 189 598 A1 ist ein Zutrittssystem zu einem Gebäude beschrieben, bei dem ein Schlüssel für das Gebäude in einem extern zugänglichen Schlüsselfach hinterlegt ist. Das Schlüsselfach ist im Normalfall verschlossen und wird in einem Notfall automatisch entriegelt, sodass der Schlüssel zugänglich ist.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, in derartigen Krisensituationen einen zuverlässigen Zugriff auf das installierte Überwachungssystem beispielsweise für Einsatzkräfte zu gewährleisten.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch eine Vorrichtung zur Überwachung eines Gebäudes, innerhalb dessen ein Überwachungssystem installiert ist, wobei dieses Sensoren zur Überwachung von einzelnen Bereichen des Gebäudes aufweist. Die Sensoren sind dabei datentechnisch mit einer zentralen Kontrollstation für eine laufende Gebäudeüberwachung verbunden. Ergänzend zu der zentralen Kontrollstation ist weiterhin eine Anschlusseinheit vorgesehen, welche zusätzlich datentechnisch mit den Sensoren verbunden ist und welche eine in einem Außenbereich des Gebäudes angeordnete Anschlussbuchse zum Anschließen eines Steckers einer mobilen Kontrollstation zur Gebäudeüberwachung aufweist.
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Unter „laufende Gebäudeüberwachung“ wird hierbei verstanden, dass das Gebäude mithilfe des Überwachungssystems in einem normalen Alltagsbetrieb über die Kontrollstation zumindest überwachbar ist und auch überwacht wird. Hierunter wird insbesondere eine Videoüberwachung von ausgewählten Bereichen des Gebäudes verstanden. Die zentrale Kontrollstation ist dabei beispielsweise innerhalb des Gebäudes untergebracht, kann jedoch auch entfernt hiervon ausgebildet sein und über eine Remote-Verbindung mit den einzelnen Sensoren verbunden sein. Die zentrale Kontrollstation weist hierbei beispielsweise Monitore zur Überwachung der einzelnen Bereiche auf.
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Neben dieser zentralen Kontrollstation und deren datentechnischer Verbindung ist zusätzlich die Anschlusseinheit ausgebildet, welche ebenfalls mit den Sensoren datentechnisch verbunden ist. Dies erfolgt beispielsweise über die Kontrollstation, vorzugsweise jedoch durch eine redundante, zusätzliche datentechnische Verbindung mit den einzelnen Sensoren.
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Durch die zusätzliche Anschlusseinheit mit der im Außenbereich des Gebäudes angeordneten Anschlussbuchse ist der besondere Vorteil verbunden, dass im Krisenfall Einsatzkräfte ohne Probleme auf das installierte Überwachungssystem zugreifen können. Hierzu ist lediglich der Anschluss der mobilen Kontrollstation an die Anschlussbuchse erforderlich. Die Einsatzkräfte brauchen daher nicht unmittelbar Zugriff zu der zentralen Kontrollstation zu haben bzw. brauchen nicht in die Kontrollstation einzudringen. Bei einer im Gebäude installierten Kontrollstation ist dies unter Umständen im Brandfall auch nicht möglich.
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Unter „Außenbereich des Gebäudes“ wird allgemein ein frei zugänglicher Bereich außerhalb oder an einer Außenseite des Gebäudes verstanden, welcher beispielsweise auch bei einem verschlossenen Gebäude noch für die Einsatzkräfte zugänglich ist. Durch die im Außenbereich angeordnete Anschlussbuchse brauchen die Einsatzkräfte daher keine speziellen Informationen über den Aufbau des Gebäudes zu haben und sie brauchen auch nicht im Besitz von speziellen Schlüsseln oder Zugangscodes zu sein.
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Bei den Sensoren des installierten Überwachungssystems handelt es sich dabei insbesondere um Überwachungskameras, aber auch um Temperatursensoren, Rauchsensoren oder Gassensoren.
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Unter „mobiler Kontrollstation“ wird verstanden, dass die Kontrollstation von den Einsatzkräften mitgeführt werden kann. Sie ist insbesondere verfahrbar oder auch tragbar. Sie ist beispielsweise in einem (Einsatz-) Fahrzeug fest oder auch entnehmbar eingebaut.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Sensoren mittelbar beispielsweise über die Kontrollstation, oder auch unmittelbar über Kabel mit der Anschlusseinheit verbunden. Bei der unmittelbaren Verbindung sind die Sensoren direkt mit der Anschlusseinheit verbunden. Diese Verbindung ist dabei typischerweise redundant zu einer Verbindung der Sensoren mit der zentralen Kontrollstation. Hierdurch ist eine sichere und zuverlässige Datenübertragung gewährleistet. Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit einer drahtlosen Datenübertragung. Bei dieser ist jedoch speziell bei massiven Gebäuden, beispielsweise mit Betonwänden, nicht immer eine zuverlässige Datenübertragung gewährleistet. Von daher ist die kabelgebundene Variante bevorzugt. Für die einzelnen Kabel werden dabei insbesondere spezielle Kabel verwendet, die im Brandfall für einen möglichst langen Funktionserhalt ausgebildet sind. Speziell werden Kabel verwendet, wie sie in der
DE 10 2015 210 389 A1 beschrieben sind.
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Im Hinblick auf eine möglichst sichere datentechnische Anbindung, die beispielsweise im Brandfall auch einen möglichst langen Funktionserhalt zumindest von möglichst vielen Sensoren gewährleistet, ist die Anschlusseinheit über eine sternförmige Verlegung der Kabel mit den einzelnen Sensoren verbunden. Ein jeweiliger Sensor oder auch eine gewisse Anzahl von Sensoren sind daher über ein eigenes Kabel mit der Anschlusseinheit verbunden. Speziell ist daher keine Ringstruktur ausgebildet, bei der die einzelnen Sensoren quasi seriell über ein ringförmig verlegtes Kabel verbunden sind.
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Bei der mobilen Überwachungsstation handelt es sich vorzugsweise um ein von einer Person tragbares Handgerät. Die Einsatzkräfte brauchen daher dieses lediglich in einfacher Weise an der Anschlussbuches über einen insbesondere genormten Stecker anzuschließen.
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In bevorzugter Ausgestaltung ist über die mobile Überwachungsstation eine Ansteuerung der Sensoren ermöglicht.
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Unter „Ansteuerung der Sensoren“ wird hierbei auch beispielsweise die Auswahl der Sensoren, speziell der Kameras, verstanden, welche aktuell ihre (Bild)Signale an die mobile Kontrollstation übermitteln.
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Zweckdienlicherweise wird das Überwachungssystem sowie die zusätzliche Anschlusseinheit dabei derart eingerichtet, dass bei einer angeschlossenen mobilen Kontrollstation diese gegenüber einer zentralen Kontrollstation priorisiert ist. Hierunter wird verstanden, dass Steuerbefehle für das Überwachungssystem, beispielsweise zur Ansteuerung der Sensoren, speziell der Kameras, die von der mobilen Kontrollstation abgegeben werden, Vorrang haben. Hierdurch besteht also die Möglichkeit für die Einsatzkräfte, beispielsweise Kameras - sofern diese mit entsprechenden Stellmotoren und Ansteuerungsfunktionalität ausgerüstet sind - anzusteuern, um gewünschte Gebäudebereiche zu überwachen.
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Die Anschlusseinheit ist an einer Außenwand des Gebäudes angeordnet. Eine Verlegung der Kabel im Außenbereich ist daher nicht erforderlich.
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Weiterhin umfasst dabei die Anschlusseinheit eine im Inneren des Gebäudes angeordnete Steuerbox und die Anschlussbuchse ist außenseitig angeordnet und über eine Wanddurchführung mit der Steuerbox verbunden.
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Die Anschlussbuchse weist lediglich den hardware-technischen Anschlussbereich für den Stecker der mobilen Kontrollstation auf. Innerhalb der Steuerbox ist eine evtl. erforderliche Steuereinheit integriert, die beispielsweise die von den Sensoren enthaltenen Signale oder auch die Steuersignale von der mobilen Kontrollstation aufbereitet. Die Steuerbox weist daher insofern eine gewisse „Intelligenz“ auf. Falls eine solche nicht erforderlich ist, kann auf die Steuerbox auch verzichtet werden und lediglich die außenseitig am Gebäude angeordnete Anschlussbuchse vorgesehen sein.
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In bevorzugter Weiterbildung sind mehrere Anschlussbuchsen in unterschiedlichen Außenbereichen angeordnet. Dadurch wird eine redundante Zugänglichkeit gewährleistet.
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Vorzugsweise ist die Anschlussbuchse weiterhin im Bereich eines Löschwasseranschlusses angeordnet. Da die Einsatzkräfte, speziell die Feuerwehr, genaue Kenntnis der Position der Löschwasseranschlüsse haben, ist ein schnelles Auffinden der Anschlussbuchse gewährleistet.
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In der Anschlussbuchse sind Kontaktanschlüsse ausgebildet, die zur Kontaktierung von entsprechenden Gegenkontaktanschlüssen im Stecker der mobilen Kontrollstation ausgebildet sind.
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Zweckdienlicherweise weist dabei die Anschlussbuchse ein universelles Anschlussmuster auf. Hierzu sind mehrere unterschiedliche Typen von Kontaktanschlüssen ausgebildet, von denen bevorzugt nur ein Teil belegt ist. Dies beruht auf der Überlegung, dass zur Datenübertragung unterschiedliche Übertragungswege oder auch Datenprotokolle verwendet werden, die teilweise auch unterschiedliche Kontaktanschlüsse erfordern. So sind beispielsweise für die Bildübertragung unterschiedliche Übertragungssysteme bekannt und teilweise weit verbreitet. Beispielsweise kommen für die Übertragung von Bild- und/oder Tonsignalen Ethernet-Kabel, (RGB-)Koaxialsysteme, einfache Koaxialkabel oder auch Lichtwellenleiter zum Einsatz. Durch die Anordnung von unterschiedlichen Typen wird sichergestellt, dass eine standardisierte, universelle Anschlussbuchse verwendet werden kann und gleichzeitig möglichst alle gängigen Kabelübertragungssysteme angeschlossen werden können.
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Bei den unterschiedlichen Typen von Kontaktanschlüssen handelt es sich dabei speziell um Ethernet-Anschlüsse zum Anschließen von Ethernet-Leitungen, Koax-Anschlüsse zum Anschließen von Koaxialleitungen, Lichtleiter-Anschlüsse zum Anschließen von Lichtwellenleitern sowie mehrere Ader-Anschlüsse zum Anschließen von (elektrischen) Leitungsadern beispielsweise zur Übertragung von Daten oder auch zur Stromversorgung. Unterschiedliche Typen von Kontaktanschlüssen sind dabei redundant zur Übertragung von Bildsignalen, jedoch basierend auf unterschiedlichen Übertragungstechnologien ausgebildet. Insofern ist eine gewisse Redundanz bei den Kontaktanschlüssen ausgebildet, um den gewünschten universellen Standard-Anschluss bereitzustellen.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist die Anschlussbuchse über eine Sicherheitsklappe geschützt, welche zur Vandalismus-Sicherung absperrbar ist oder eine integrierte Überwachungsvorrichtung aufweist, die einen Fehlzustand der Sicherheitsklappe erfasst und vorzugsweise in diesem Fall eine Fehlermeldung abgibt. Durch die Anordnung im Außenbereich und der damit freien Zugänglichkeit besteht die Gefahr einer beispielsweise mutwilligen Beschädigungsabsicht. Durch die absperrbare Sicherheitsklappe sind die innen liegenden Kontaktanschlüsse und die Anschlussbuchse als solche geschützt, sodass ihre Funktion aufrecht erhalten ist. Vorzugsweise ist die integrierte Überwachungsvorrichtung ausgebildet, die einen Fehlzustand der Sicherheitsklappe erfasst und weiterleitet. Zweckdienlicherweise ist in diesem Fall die Sicherheitsklappe gerade nicht als absperrbare Sicherheitsklappe ausgebildet. Über die Überwachungsvorrichtung wird daher die Funktionsfähigkeit der Anschlussbuchse bzw. eine Störung erfasst und weitergeleitet. Durch den Verzicht auf die Absperrbarkeit ist gleichzeitig gewährleistet, dass im Einsatzfall die Einsatzkräfte unmittelbaren Zugang zur Anschlussbuchse haben, ohne dass beispielsweise ein Schlüssel zum Entriegeln der Verschlussklappe erforderlich ist.
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Zur Erfassung des Fehlzustands ist dabei zweckdienlicherweise ein Überwachungskreis in der Anschlussbuchse ausgebildet und in der Sicherheitsklappe ist ein Kontakt angeordnet, sodass bei geschlossener Sicherheitsklappe der Überwachungskreis geschlossen ist. Der Überwachungskreis ist dabei weiterhin an einer Überwachungseinheit angeschlossen bzw. in einer solchen integriert, die eine Unterbrechung des Überwachungskreises detektiert und in einem solchen Fall die Fehlermeldung ausgibt.
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Grundsätzlich bestehen weitere Möglichkeiten der Ausgestaltung der Überwachungsvorrichtung. Gemäß einer ersten Variante ist beispielsweise ein Schaltelement, insbesondere ein Mikrotaster, vorzugsweise an der Stirnseite der Anschlussbuchse ausgebildet. Dieses Schaltelement verbindet dann wiederum Kontakte eines Überwachungskreises, sofern die Sicherheitsklappe ordnungsgemäß angebracht, insbesondere festgeschraubt ist. Alternativ können auch piezoelektrische Kontakte oder Schaltelemente oder auch Magnetkontakte oder Schaltelemente ausgebildet sein. Darüber hinaus ist auch der Einsatz eines Nahfeld-Funkchip ((NRC-)Chip) ermöglicht. Diese unterschiedlichen Varianten können dabei unterschiedlichen Einbauorten an der Anschlussbuchse bzw. Sicherheitsklappe angeordnet sein.
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Aufgrund der Anordnung im Außenbereich ist die Anschlussbuchse weiterhin zweckdienlicherweise wassergeschützt und weist beispielsweise die Schutzklasse IP54 oder höher auf (gemäß DIN EN60529). Hierzu ist inbesondere zwischen der Sicherheitsklappe und einer Stirnseite der Anschlussbuchse ein Dichtelement angeordnet.
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Neben der freien Zugänglichkeit der Anschlussbuchse ist weiterhin von wesentlicher Bedeutung, dass deren Funktionsfähigkeit auch unter widrigen Umgebungssituationen funktionsfähig ist. In zweckdienlicher Ausgestaltung ist daher vorgesehen, dass die Anschlussbuchse und der Stecker für eine wasserfeste Steckverbindung bei Anschluss der mobilen Kontrollstation ausgebildet sind. Unter „wasserfester Steckverbindung“ wird hierbei verstanden, dass eine Steckbarkeit auch bei Umgebungsfeuchtigkeit wie beispielsweise Regen gewährleistet ist und dass zudem im gesteckten Zustand die miteinander verbundenen Kontakte zur Umgebung hin feuchtigkeitsdicht abgedichtet sind. Insbesondere ist die gesteckte Verbindung überflutungssicher ausgebildet. Selbst falls daher die gesamte Steckverbindung unter Wasser steht, beispielsweise aufgrund des Löschwassers, ist gewährleistet, dass die einzelnen Anschlussbereiche der Kontaktanschlüsse vor Feuchtigkeit und Wasser geschützt bleiben.
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Die Anschlussbuchse und der Stecker weisen allgemein zueinander komplementäre Kontaktpaare auf. Ein jeweiliges Kontaktpaar umfasst dabei eine Kontaktbuchse sowie einen Steckstift. Bevorzugt sind dabei auf Seiten der Anschlussbuchse die Steckstifte und auf Seiten des Steckers die Kontaktbuchsen ausgebildet.
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Um beim Steckvorgang, speziell beim Zusammenfügen von Steckstift und Kontaktbuchse auch bei feuchter Umgebung, eine störungsfreie (elektrische) Kontaktierung zu gewährleisten, weist die Kontaktbuchse vorzugsweise eine umlaufende Lippe zum Abstreifen von Feuchtigkeit vom Steckstift beim Einstecken des Steckstiftes auf. Die Lippe ist hierzu beispielsweise elastisch und aus einem geeigneten Material ausgebildet und schmiegt sich umlaufend an die Kontur des Steckstifts an. Hierdurch wird verhindert, dass am Steckstift anhaftende Flüssigkeitstropfen in die Kontaktbuchse gelangen.
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In zweckdienlicher Weiterbildung weist die Kontaktbuchse einen vorderen ersten Isolierbereich sowie einen rückwärtigen ersten Kontaktbereich auf. Im ersten Isolierbereich ist die umlaufende Lippe angeordnet.
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Korrespondierend hierzu weist in zweckdienlicher Ausgestaltung der Steckstift einen vorderen zweiten Kontaktbereich und einen rückwärtigen zweiten Isolierbereich auf. Unter „vorderer Bereich“ werden hierbei jeweils die Bereiche des Steckstifts sowie der Kontaktbuchse verstanden, die beim Zusammenführen zunächst miteinander in Berührung kommen, also aufeinander zugewandt sind. Der vordere Bereich ist daher der freie Endbereich des Steckstiftes bzw. der Bereich im Anschluss an einer Buchsenöffnung, in die der Steckstift eingesteckt wird. Durch die Ausgestaltung mit den Isolierbereichen und den sich daran anschließenden Kontaktbereichen wird sichergestellt, dass die leitenden Kontaktbereiche zuverlässig erst dann miteinander in Kontakt kommen, wenn gewährleistet ist, dass das eventuell vorhandene Wasser von dem leitenden Bereich des Kontaktstifts abgestriffen ist.
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Zweckdienlicherweise weist hierzu der erste Isolierbereich der Kontaktbuchse eine erste Länge auf, die größer gleich einer zweiten Länge des zweiten Kontaktbereichs ist. Der zweite Kontaktbereich kommt daher erst in Berührung mit dem ersten Kontaktbereich der Kontaktbuchse und erlaubt einen Stromfluss, wenn der gesamte zweite Kontaktbereich des Steckstifts an der Lippe vorbeigeschoben und damit wasserfrei ist. Hierdurch ist eine Kurzschlusssicherheit erreicht.
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Der Stecker und die Anschlussbuchse weisen weiterhin ein zueinander korrespondierendes Gehäusepaar auf mit einem Steckergehäuse einerseits und einem Buchsengehäuse andererseits. In zweckdienlicher Ausgestaltung ist dieses Gehäusepaar ebenfalls für eine wasserfeste (Steck)Verbindung ausgebildet.
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Das Buchsengehäuse weist hierzu bevorzugt einen Aufnahmeraum für das Steckergehäuse auf. Im Aufnahmeraum ist ein Ventil zum Austritt von Wasser angeordnet. Durch diese Maßnahme wird sichergestellt, dass Wasser oder Feuchtigkeit sowie Luft, die sich im Aufnahmeraum befindet, beim Einstecken des Steckergehäuses aus dem Aufnahmeraum austreten kann. Das Ventil ist dabei beispielsweise eine verschließbare Öffnung, die bei Überdruck bevorzugt automatisch öffnet. Speziell handelt es sich bei dem Ventil um ein passives Ventil ohne aktive Stellelemente. Das Ventil ist beispielsweise durch eine Dichtmembran oder durch Gummilippen gebildet.
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Zweckdienlicherweise ist das Ventil dabei derart ausgebildet, dass es sowohl bei einem Überdruck als auch bei einem Unterdruck im Aufnahmeraum öffnet. Unter „Überdruck“ und „Unterdruck“ wird dabei jeweils ein Druckunterschied im Vergleich zu dem Umgebungsdruck der Anschlussbuchse verstanden. Durch das Öffnen bei Überdruck wird gewährleistet, dass beim Steckvorgang überschüssiges Wasser über das Ventil austreten kann. Umgekehrt ermöglicht das Öffnen beim Unterdruck ein leichtes Lösen der Steckverbindung.
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Vorzugsweise ist das Ventil weiterhin an einer rückseitigen Begrenzungswand des Aufnahmeraums angeordnet. Sofern sich Feuchtigkeit im Aufnahmeraum befindet, kann diese daher bis zum Ende des Steckvorgangs auch aus dem Aufnahmeraum austreten.
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Das Steckergehäuse weist eine Stirnwand auf, die beim Steckvorgang in Richtung zu der Begrenzungswand verschoben wird. Die Stirnwand und/oder die rückseitige Begrenzungswand sind nunmehr derart ausgebildet, dass im gesteckten Zustand ein Entleerungskanal ausgebildet ist, der zum Ventil hin geöffnet ist bzw. orientiert ist. Hierunter wird verstanden, dass auch im vollständig gesteckten Zustand ein freier zum Ventil orientierter Kanal ausgebildet ist. Zumindest eine der Wände oder beide Wände sind hierzu beispielsweise schräg geneigt zur Steckrichtung angeordnet, beispielsweise unter einem Winkel von 0,5° bis 5°. Alternativ zu einer ebenen Ausgestaltung sind die Wände kegelförmig ausgebildet. Allgemein ist die Formgebung der Stirnwand und/oder der Begrenzungswand abweichend von ei ner senkrecht zur Steckrichtung orientierten Ebene. Speziell ist beispielsweise ein kegelförmiger Entleerungskanal ausgebildet, dessen Kegelfuß zum Ventil hin orientiert ist. Insgesamt wird durch diese spezielle Ausgestaltung eventuell vorhandenes Wasser in Richtung zum Ventil durch die spezielle Formgebung der Wände gedrückt.
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In zweckdienlicher Weiterbildung ist umfangsseitig am Steckergehäuse ein Dichtelement zur Abdichtung gegenüber dem Buchsengehäuse angeordnet.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Diese zeigen jeweils in vereinfachten Darstellungen:
- 1 eine Vorrichtung, umfassend ein Gebäude mit einem integrierten Überwachungssystem, sowie mit einer Anschlusseinheit mit einer an einer Außenwand angeordneten Anschlussbuchse, an der eine mobile Kontrollstation angeschlossen ist,
- 2 eine vergrößerte Darstellung im Bereich der Anschlussbuchse gemäß 1,
- 3 ein Kontaktpaar, bestehend aus Kontaktbuchse und Steckstift im nicht gesteckten Zustand, die für eine wasserfeste Steckverbindung ausgebildet sind,
- 4 eine Schnittdarstellung durch ein Gehäusepaar mit einem Steckergehäuse und einem Buchsengehäuse im nicht gesteckten Zustand, wobei das Gehäusepaar für eine wasserfeste Steckverbindung ausgebildet ist,
- 5A eine Stirnansicht auf eine Sicherheitsklappe zum Verschließen der Anschlussbuchse entlang der Schnittlinie A-A in 5B,
- 5B eine Längsschnittansicht durch die Anschlussbuchse mit aufgesetzter Sicherheitsklappe sowie
- 6 eine Stirnansicht auf ein universelles Anschlussmuster der Anschlussbuchse.
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In den Figuren sind gleich wirkende Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Gemäß 1 weist ein Gebäude 2 ein Überwachungssystem 4 mit einer Vielzahl von Sensoren 6 auf, die in unterschiedlichen Bereichen des Gebäudes zu deren Überwachung angeordnet sind. Zum Überwachungssystem zählt weiterhin eine zentrale Kontrollstation 8, die im Ausführungsbeispiel als ein Kontrollraum innerhalb des Gebäudes 2 ausgebildet ist. Die Kontrollstation 8 steht hierbei in nicht näher dargestellter Weise mit den einzelnen Sensoren 6 in datentechnischer Verbindung.
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Bei den Sensoren 6 handelt es sich insbesondere um Überwachungskameras zur Überwachung der unterschiedlichen Bereiche des Gebäudes 2.
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Die zentrale Kontrollstation 8 ist zur laufenden, normalen Gebäudeüberwachung ausgebildet. Sie weist typischerweise Monitore auf, die von Betriebspersonal überwacht werden.
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Ergänzend weist das Gebäude 2 eine Anschlusseinheit 10 auf, welche zusätzlich datentechnisch mit den einzelnen Sensoren 6 verbunden ist. Die Verbindung mit den Sensoren 6erfolgt dabei insbesondere über Kabel 12, die von der Anschlusseinheit 10 ausgehend sternförmig verlegt sind. Insgesamt können unterschiedliche Sensortypen mit der Anschlusseinheit 10 verbunden sein.
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Die Anschlusseinheit 10 selbst ist vorzugsweise aus zwei Hauptkomponenten aufgebaut. Sie weist eine Steuerbox 14 auf, die im Gebäudeinneren angeordnet ist, vorzugsweise befestigt an einer Außenwand 16. Als zweite Hauptkomponente weist die Anschlusseinheit 10 eine Anschlussbuchse 18 auf, welche im Außenbereich 20 des Gebäudes angeordnet und von dort zugänglich ist. Speziell ist die Anschlussbuchse 18 an der Außenseite der Außenwand 16 angeordnet und über eine Wanddurchführung 22 mit der innenliegenden Steuerbox 14 verbunden, wie dies insbesondere anhand der 2 dargestellt ist. Die Anschlussbuchse 18 ist zum Anschließen eines Steckers 4 einer mobilen Kontrollstation 26 ausgebildet. Der Stecker 24 ist dabei endseitig an einem Kabel der mobilen Kontrollstation 26 befestigt. Bei dieser handelt es sich dabei bevorzugt um ein tragbares Handgerät, welches von einer einzelnen Person 28 trag- und bedienbar ist.
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Innerhalb des Gebäudes 2 sind darüber hinaus typischerweise auch noch Sprinklerdüsen angeordnet. Das Überwachungssystem, also insbesondere die Sensoren 6, speziell Kameras, und/oder diese Sprinklerdüsen, lassen sich vorzugsweise über die mobile Kontrollstation 26 ansteuern.
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Die Anschlussbuchse 18 ist zweckdienlicherweise im unmittelbaren Nahbereich eines Löschwasseranschlusses 30 angeordnet. Dieser Löschwasseranschluss 30 ist ebenfalls im Außenbereich 20 ausgebildet. Innerhalb des Gebäudes 2 sind typischerweise Leerrohre für Löschwasser verlegt, welche mit dem Löschwasseranschluss 30 verbunden sind. Die einzelnen Kabel 12 sind zweckdienlicherweise entlang dieser Leerrohre verlegt. Dies erleichtert die Verlegung der Kabel 12.
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Die Kabel 12 sind dabei insbesondere zusätzlich zu Kabeln angeordnet, die die Sensoren 6 mit der zentralen Kontrollstation 8 verbinden. Die Kabel 12 dienen also ausschließlich zur Verbindung der Sensoren 6 mit der Anschlusseinheit 10.
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Bei der Anschlussbuchse 18 handelt es sich insbesondere um eine robuste Anschlussbuchse, die insbesondere ein metallisches Buchsengehäuse 34 aufweist. Die Anschlussbuchse 18 weist zudem eine Sicherheitsklappe 32 auf, mit der sie verschlossen ist. Die Sicherheitsklappe 32 ist dabei vorzugsweise als eine aufschraubbare Klappe, beispielsweise nach Art eines Bajonettverschlusses, auf das Buchsengehäuse 34 aufschraubbar, sodass dieses dadurch verschließbar ist.
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Im Hinblick auf die gewünschte robuste Ausgestaltung ist vorzugsweise weiterhin auch der Stecker 24 als Metallstecker mit einem metallischen Steckergehäuse 36 ausgebildet. Weiterhin ist die Steckverbindung zwischen dem Stecker 14 und der Anschlussbuchs 18 als eine wasserfeste Steckverbindung ausgebildet. Dies betrifft zwei Aspekte, nämlich einerseits eine wasserfeste Steckverbindung zwischen einzelnen Kontaktpaaren mit jeweils einer Kontaktbuchse 38 sowie einem Steckstift 40 sowie einem durch das Buchsengehäuse 34 und das Steckgehäuse 36 gebildeten Gehäusepaar.
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Die wasserfeste Steckverbindung bei dem Kontaktpaar zwischen der Kontaktbuchse 38 sowie der Steckstift 40 ist anhand der 3 zu entnehmen: Die Kontaktbuchse 38 sowie der Steckstift 40 erstrecken sich gemeinsam in einer Steckrichtung 42. Die Kontaktbuchse 38 weist im Bereich einer vorderen, zum Steckstift 40 orientierten Stirnseite an ihrer Innenwandung eine umlaufende Lippe 44 auf. Diese ist insbesondere als eine Gummilippe ausgebildet. Sie ist beispielsweise als O-Ring ausgebildet. Die Kontaktbuchse 38 selbst weist in ihrem vorderen, zum Steckstift 40 orientierten Bereich einen ersten Isolierbereich 38A auf, an den sich entgegen der Steckrichtung 42 ein erster Kontaktbereich 38B anschließt. Im Kontaktbereich 38B erfolgt die gewünschte elektrische Kontaktierung. Der erste Isolierbereich 38A weist eine erste Länge L1 auf.
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Der Steckstift 40 weist an seinem vorderen, zur Kontaktbuchse 38 orientierten Ende einen vorderen, zweiten, elektrisch leitenden Kontaktbereich 40B sowie einen sich in Steckrichtung 42 daran anschließenden rückwärtigen zweiten Isolierbereich 40A auf. Die einzelnen Isolierbereiche 38A,40A weisen jeweils vollumfänglich umlaufend elektrisch isolierendes Material auf. Korrespondierend sind die Kontaktbereiche 38B,40B vollständig umlaufend mit leitfähigem Material versehen.
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Durch die gewählte Ausgestaltung wird eventuell am Steckstift 40 anhaftende Feuchtigkeit durch die Lippe 44 abgezogen, sodass der zweite Kontaktbereich 40B vom Wasser befreit in die Kontaktbuchse 38 eindringt. Der zweite Kontaktbereich 40B weist eine zweite Länge L2 auf, die derart bemessen ist, dass der zweite Kontaktbereich 40B den ersten Kontaktbereich 38B erst dann erreicht, wenn der zweite Kontaktbereich 40B vollständig in die Kontaktbuchse 38 eingeführt ist und insbesondere durch die Lippe 44 hindurchgeführt wurde. Dadurch wird also gewährleistet, dass die beiden Kontaktbereiche 38B,40B sich erst berühren, wenn der leitfähige zweite Kontaktbereich 40B vollständig von Wasser befreit ist.
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Die wasserfeste Steckverbindung des Gehäusepaars mit dem Buchsengehäuse 34 und dem Steckergehäuse 36 wird im Zusammenhang mit der 5 näher erläutert. Beispielhaft sind in dieser Darstellung noch jeweils ein Steckstift 40 sowie eine Kontaktbuchse 38 dargestellt. Die Steckstifte 40 sind dabei insbesondere innerhalb des Buchsengehäuses 34 angeordnet. Innerhalb des Buchsengehäuses 34 bzw. des Steckergehäuses 36 sind üblicherweise eine Vielzahl von Kontaktbuchsen 38 / Steckstiften 40 angeordnet.
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Das Buchsengehäuse 34 weist in einem vorderen Bereich einen Aufnahmeraum 46 auf, in dem das Steckergehäuse 36 aufgenommen wird. Der Aufnahmeraum 46 weist eine rückseitige Begrenzungswand 48 auf, die durch eine stirnseitige Begrenzung eines Isolierkörpers 50 gebildet ist. Die Wandung des Buchsengehäuses 34 weist an einer (geodätischen) Unterseite eine mit einem Ventil 52 verschlossene Öffnung auf. Das Ventil 52 ist dabei unmittelbar an der Begrenzungswand 48 angeordnet und bildet quasi eine verschließbare Öffnung zwischen dem Aufnahmeraum 46 und der Umgebung her. Das Ventil 52 ist beispielsweise durch zwei aneinanderliegende Dichtlippen 54 gebildet.
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Das Steckergehäuse 36 wiederum weist eine vordere Stirnwand 56 auf. Diese wird beim Steckvorgang in Richtung zu der rückwärtigen Begrenzungswand 48 eingeschoben. Weiterhin weist das Steckergehäuse 36 ein umlaufendes Dichtelement 58 auf, beispielsweise einen O-Ring, der das Steckergehäuse 32 umlaufend zum Buchsengehäuse 34 abdichtet. Im Falle eines feuchten Zustands wird Feuchtigkeit, die sich im Inneren des Aufnahmeraums 46 befindet, in Richtung zum Ventil 52 geschoben und durch das Ventil 52 nach außen gepresst. In der 4 ist die Begrenzungswand 48 als ein vertikale Wand dargestellt. Alternativ ist sie leicht, beispielsweise um 1°-5° geneigt angeordnet, so dass Feuchtigkeit in Richtung zum Ventil 52 gelangt.
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Zweckdienlicherweise ist die Begrenzungswand 48 und/oder die Stirnwand 56 derart ausgebildet, dass im eingesteckten Zustand zwischen diesen beiden Wänden 48,56 ein Entleerungskanal 60 ausgebildet ist, der einen Freiraum zum Ventil 52 auch im gesteckten Zustand bildet. Diese Situation ist in der rechten Bildhälfte der 5 durch eine gestrichelt angedeutete Stirnwand 56 im gesteckten Endzustand illustriert.
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Um die Funktionssicherheit der Anschlussbuchse 18 jederzeit zur gewährleisten, ist weiterhin die Sicherheitsklappe 32 mit einer integrierten Überwachungsvorrichtung 62 ausgebildet, die einen Fehlzustand der Sicherheitsklappe 36 erfasst. Unter „Fehlzustand“ wird dabei insbesondere ein Fehlen der Sicherheitsklappe verstanden. Die Überwachungsvorrichtung 62 umfasst dabei vorzugsweise einen elektrischen Überwachungskreis 64, der nur ausschnittsweise und stark vereinfacht dargestellt ist. Zur Ausbildung des Überwachungskreises weist die Sicherheitsklappe einen Kontakt 66 auf, welcher zwei hier nicht näher dargestellte Gegenkontakte am Buchsengehäuse 34 im korrekt geschlossenen Zustand elektrisch miteinander verbindet. Über den dann geschlossenen Überwachungskreis 64 wird in hier nicht näher dargestellter Weise ein Kontrollsignal übermittelt. Ist der Überwachungskreis 64 aufgrund einer nicht richtig verschlossenen Sicherheitsklappe 32 oder einer fehlenden Sicherheitsklappe 32 nicht über den Kontakt 66 geschlossen, so wird dies als Fehler erkannt und es wird ein Fehlersignal abgegeben, sodass die Anschlussbuchse 18 im Hinblick auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft werden kann.
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Neben der Überwachungsvorrichtung durch Ausbildung eines elektrischen Überwachungskreises sind auch noch andere Überwachungsvorrichtungen möglich. So sind alternativ beispielsweise Sensoren integriert, welche die korrekte Position der Sicherheitsklappe 32 erfassen. Die Sensoren sind beispielsweise als Nahbereich-Sendechips ausgebildet, die also erfassen, wenn die Sicherheitsklappe 32 nicht mehr im Nahbereich angeordnet ist. Die Überwachung der Funktionsfähigkeit oder des ordnungsgemäßen Sitzes der Sicherheitsklappe 32 wird typischerweise über die zentrale Kontrollstation durchgeführt.
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Zwischen der Sicherheitsklappe 32 und dem Buchsengehäuse 34 ist noch eine Dichtung 38 angeordnet. Die Sicherheitsklappe 36 ist insbesondere nach Art einer Mutter oder eines Bajonettverschlusses auf das Buchsengehäuse 34 aufgeschraubt.
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Von besonderer Bedeutung ist weiterhin, dass die Anschlussbuchse 18 universell für unterschiedliche Kontaktpaar-Typen ausgebildet ist, um unterschiedliche Datenübertragungssysteme abdecken zu können. Hierzu weist die Anschlussbuchse 18 und korrespondierend hierzu der Stecker 24 ein universelles Anschlussmuster auf. Ein Beispiel hierfür ist in der 6 dargestellt. Kennzeichnend für dieses universelle Anschlussmuster ist, dass insbesondere für die Bildübertragung mehrere Typen von Bildübertragungs-Anschlussschnittstellen redundant angeordnet sind, wobei nicht alle diese unterschiedlichen Typen tatsächlich auch angeschlossen sind.
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Im Ausführungsbeispiel sind zur Ausbildung dieses universellen Anschlussmusters folgende unterschiedliche Typen von Kontaktanschlüssen vorgesehen: Mehrere, insbesondere vier, Ethernet-Anschlüsse 70, mehrere, insbesondere drei, Koax-Anschlüsse 72, mehrere Lichtleiter-Anschlüsse 74, insbesondere vier, sowie eine Anzahl von Ader-Anschlüssen 76. Ergänzend ist noch zumindest ein freier Reserveplatz 78 für eine individuelle Anpassungsmöglichkeit vorgesehen.
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Die Ethernet-Anschlüsse 70 dienen zum Anschluss eines Ethernet-Kabels beispielsweise der Kategorie CAT 5,6 oder 7. Die Koax-Anschlüsse 72 dienen jeweils zum Anschluss einer Koaxialleitung mit einem Innenleiter und einem Außenleiter. Sie dienen speziell zur Übertragung von Bildsignalen im RGB-System, welches typischerweise drei Übertragungskanäle aufweist. Alternativ zu den paarweise angeordneten Ethernet-Anschlüssen 70 kann auch ein RJ-45-Steckanschluss ausgebildet sein.
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Die Lichtwellenleiter-Anschlüsse 74 dienen zum Anschluss von Lichtwellenleitern. Auch diese können zur Übertragung von Bildsignalen herangezogen werden.
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Eines der Ader-Anschlusspaare 76 ist beispielsweise zur Stromversorgung herangezogen, sodass beispielsweise die mobile Kontrollstation hierüber mit Energie versorgt wird. Alternativ weist die mobile Kontrollstation eine eigene Stromversorgung auf.
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Die einzelnen Anschlüsse, insbesondere die Ader-Anschlusspare 76 zur Stromversorgung werden im Betrieb vorzugsweise erst freigeschaltet, wenn ein Freigabesignal vorliegt. Dieses Freigabesignal wird dabei erst erzeugt, wenn der Stecker 24 der mobilen Kontrollstation 26 korrekt an der Anschlussbuchse 18 angeschlossen ist. Hierzu ist insbesondere eine entsprechende Überwachungseinrichtung implementiert. Damit ist zuverlässig gewährleistet, dass die Anschlüsse 76 erst nach erfolgtem Steckvorgang unter Spannung stehen.
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Die weiteren Ader-Anschlüsse 76 dienen beispielsweise zur Übertragung von Steuersignalen oder sonstigen Signalen. Weiterhin ist noch ein Verdrehsicherungselement 80 ausgebildet, um ein verdrehgesichertes Einstecken des Steckergehäuses in das Buchsengehäuse 34 zu gewährleisten.
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Die einzelnen Anschlüsse 70 bis 76 sind dabei derart ausgebildet und angeordnet, dass sie eine ausreichend hohe Spannungsfestigkeit insbesondere von bis zu 240 Volt zueinander aufweisen. Hierzu ist der Abstand zwischen den einzelnen Kontakten und/oder der diese aufnehmende Isolierkörper geeignet ausgebildet.
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Insgesamt weist das universelle Anschlussmuster vorliegend vier geschirmte Ethernet-Anschlüsse 70, drei Koax-Anschlüsse 72, vorzugsweise mit 75 Ohm-Impedanz, zumindest einen Lichtwellenleiter-Anschluss 74, mehrere, insbesondere sieben, Ader-Anschlusspaare auf. Das eine Ader-Anschlusspaar 76 ist dabei als Versorgungsanschluss ausgebildet und für eine Spannung von 40 Volt und für eine Stromtragfähigkeit von 2 Ampere ausgelegt ist. Die weiteren Ader-Anschlusspaare 76 sind für eine geringere Stromtragfähigkeit von beispielsweise 1 Ampere ausgelegt oder noch weniger.
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Die hier beschriebene Vorrichtung zur Überwachung wird in Gebäuden eingesetzt, die öffentlich zugänglich sind oder auch in Bürogebäuden, Industriegebäuden etc. Der Begriff „Gebäude“ ist hierbei breit und allgemein zu verstehen. Insbesondere sind hierunter auch Gebäudekomplexe oder andere Bauwerke wie z.B. Tunnel etc. zu verstehen.