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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Batteriesystem für ein Kraftfahrzeug, beispielsweise ein Traktionsbatteriesystem für ein Kraftfahrzeug.
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Stand der Technik
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Batteriesysteme für Kraftfahrzeuge sind bekannt, bei welchen Batteriezellen innerhalb eines Gehäuses aufgenommen sind. Die Batteriezellen sind über als Befestigungskomponenten ausgebildete Systemkomponenten mechanisch miteinander verbunden, über als Kontaktierungskomponenten ausgebildete Systemkomponenten elektrisch miteinander kontaktiert und bezüglich ihrer Leistungsabgabe beziehungsweise Leistungsaufnahme gesteuert oder geregelt. Weiterhin können die Batteriezellen über als Temperierungskomponenten ausgebildete Systemkomponenten temperiert werden.
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Das Gehäuse, in welchem die Batteriezellen gehalten, kontaktiert und temperiert werden, weist üblicherweise ein größeres Volumen auf, als durch die Batteriezellen und die Systemkomponenten selbst vereinnahmt wird. Es ist in diesem Zusammenhang bekannt, freie Volumina, in welchen keine Batteriezellen oder Systemkomponenten des Batteriesystems vorliegen, zumindest teilweise mittels eines Schaumkörpers auszufüllen, um auf diese Weise das freie Luftvolumen innerhalb des Gehäuses zu reduzieren.
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Auf diese Weise kann das freie Luftvolumen des Batteriegehäuses, welches für einen Druckausgleich bei schwankendem Umgebungsdruck und schwankenden Temperaturen mit der Umgebung ausgetauscht werden muss, reduziert werden.
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Weiterhin kann über die Reduktion des freien Luftvolumens innerhalb des Batteriegehäuses erreicht werden, dass der vorhandene Luftsauerstoff innerhalb des Batteriegehäuses reduziert wird und auf diese Weise eine Brandgefahr innerhalb des Gehäuses herabgesetzt werden kann. Ein Batteriesystem, bei welchem innerhalb des Gehäuses Schaumkörper vorhanden sind, ist beispielsweise aus der
DE 10 2016 202 024 A1 bekannt.
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Darstellung der Erfindung
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Ausgehend von dem bekannten Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein weiter verbessertes Batteriesystem anzugeben.
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Diese Aufgabe wird durch ein Batteriesystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der vorliegenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
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Entsprechend wird ein Batteriesystem mit einem Gehäuse zur Aufnahme von Batteriezellen zur Ausbildung einer Kraftfahrzeugbatterie, umfassend Systemkomponenten zum Befestigen und Kontaktieren der Batteriezellen in dem Gehäuse, sowie einen in dem Gehäuse aufgenommenen Schaumkörper zur Luftvolumenverdrängung vorgeschlagen. Erfindungsgemäß weist der Schaumkörper eine Ausnehmung zur Aufnahme einer Systemkomponente auf.
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Dadurch, dass eine Ausnehmung in dem Schaumkörper vorgesehen ist, in welcher eine Systemkomponente aufgenommen werden kann, kann ein vereinfachter Aufbau des Batteriesystems erreicht werden.
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Systemkomponenten können auf diese Weise entsprechend einfach in der Ausnehmung im Schaumkörper aufgenommen werden und separate Befestigungsvorrichtungen zum Halten der Systemkomponenten innerhalb des Gehäuses können reduziert werden oder es kann ganz auf sie verzichtet werden. Damit ist auch ein vereinfachter Zusammenbau des Batteriesystems möglich, da die Systemkomponente nicht mit separaten Befestigungsmitteln befestigt werden muss, sondern lediglich in der Aufnahme aufgenommen werden kann.
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Durch die Verwendung des Schaumkörpers mit einer zu der aufzunehmenden Systemkomponente komplementären Ausnehmung kann auch erreicht werden, dass sich das freie Luftvolumen in dem Gehäuse, welches bei Temperaturschwankungen und/oder Luftdruckschwankungen mit der Umgebung über entsprechende Austauschventile ausgetauscht werden muss um einen Aufbau eines Überdrucks oder Unterdrucks im Gehäuse zu vermeiden, ebenfalls reduziert.
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Durch die Aufnahme der Systemkomponente in der Ausnehmung des Schaumkörpers kann auch erreicht werden, dass das freie Luftvolumen in dem Gehäuse weiter reduziert wird, da die Systemkomponente von dem Schaumkörper zumindest teilweise umschlossen ist und der Schaumkörper nicht nur auf der Systemkomponente aufliegt.
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Damit können auch etwaige Entfeuchtungsvorrichtungen in dem Gehäuse, welche dafür sorgen, dass der in das Gehäuse eintretenden Luft Feuchtigkeit soweit entzogen wird, dass innerhalb des Gehäuses eine definierte Atmosphäre bereitgestellt wird und insbesondere ein Kondensieren von Luftfeuchtigkeit vermieden wird, ebenfalls kleiner dimensioniert werden.
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Weiterhin liegt innerhalb des Gehäuses weniger Luftsauerstoff vor und entsprechend steht in einem Havariefall weniger Luftsauerstoff für eine mögliche Zündung innerhalb des Gehäuses vor. Damit kann die Sicherheit des Batteriesystems verbessert werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Schaumkörper ein feuerlöschendes Material auf. Das Material ist dabei bevorzugt nicht nur selbstlöschend ausgebildet, sondern dient vielmehr dazu, einen möglicherweise innerhalb des Gehäuses entstehenden Brand dadurch zu löschen, dass der Sauerstoff im Gehäuse entzogen wird und/oder durch die Hitze eine erstickende Schicht beziehungsweise Flüssigkeit aus dem Material entsteht, welche den Brand erstickt oder löscht.
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Bevorzugt schirmt das feuerlöschende Material die übrigen Batteriezellen und Systemkomponenten innerhalb des Gehäuses von dem Brandherd ab - beispielsweise dadurch, dass das Material soweit schmilzt beziehungsweise verflüssigt wird, dass es einen schützenden Film beziehungsweise eine schützende Schicht über die verbleibenden, noch intakten Batteriezellen legt.
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Entsprechend ist die Feuerlöschfunktion des Materials des Schaumkörpers zu unterscheiden von lediglich brandhemmenden beziehungsweise selbstlöschenden Materialien, welche jedoch ihrerseits keine aktive Löschfunktion bereitstellen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Batteriesystem mit seinem Gehäuse üblicherweise in einem Kraftfahrzeug als abgeschlossenes System verwendet wird, sodass das Batteriesystem bei einem Brand einer Batteriezelle bevorzugt vollständig selbst gelöscht werden kann, um dann als Einheit ausgetauscht zu werden, wobei die Integrität der übrigen Komponenten des Kraftfahrzeugs nicht weiter beschädigt wird.
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Als Material für den Schaumkörper kann beispielsweise ein EPP (expandiertes Polyprophylen) Werkstoff verwendet werden, der bevorzugt gemäß IEC 61249-2-21 halogenfrei ist. Hier kann beispielsweise das Material ARPR04135 FR verwendet werden.
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Bevorzugt sind die Ausnehmungen im Schaumkörper zu den Systemkomponenten zumindest in Abschnitten komplementär ausgebildet, so dass die jeweiligen individuellen Systemkomponenten darin genau passend aufgenommen werden können. Besonders bevorzugt werden die Systemkomponenten unter einer gewissen Vorspannung in den Schaumkörper eingeführt, so dass eine rüttelfreie Aufnahme der Systemkomponenten im Schaumkörper gewährleistet ist. Die Ausnehmung ist entsprechend marginal zu klein für die Systemkomponente, so dass diese in den Schaumkörper eingedrückt werden muss und entsprechend kraftschlüssig gehalten wird.
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Auf diese Weise kann auf weitere Befestigungsmittel verzichtet werden, was in einem zügigen Einbau und einer kostengünstigen und leichten Struktur resultiert. In einem Batteriesystem kann bevorzugt ein entsprechender Schaumkörper ausgebildet werden, welcher eine Vielzahl von Systemkomponenten aufnehmen kann.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Schaumkörper zur Vibrationsdämpfung mit einem Teil des Gehäuses verbunden. Insbesondere kann der Schaumkörper stoffschlüssig mit einem Teil des Gehäuses verbunden sein.
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Damit können möglicherweise auftretende Vibrationen von Teilen des Gehäuses gedämpft werden beziehungsweise ihr Vibrationscharakter beeinflusst werden, um ein akustisch gewünschtes Ergebnis zu erhalten.
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Der Schaumkörper kann hierzu beispielsweise in elastischem Kontakt mit Gehäuseteilen stehen, so dass ein direkter Kontakt zwischen dem Schaumkörper und dem jeweiligen Gehäuseteil bereitgestellt wird. Aufgrund der elastischen und dämpfenden Eigenschaften des Schaumkörpers kann auf diese Weise eine Beeinflussung des Schwingungsverhaltens des jeweiligen Gehäuseteils erreicht werden.
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Besonders bevorzugt steht der Schaumkörper mit einem Deckelteil des Gehäuses des Batteriesystems so in Kontakt, dass das Schwingungsverhalten des Deckelteils beeinflusst werden kann. Auf diese Weise ist es beispielsweise auch möglich, das Deckelteil des Gehäuses des Batteriesystems mit einer geringeren Materialstärke auszubilden, da während des Fahrbetriebs eingetragene Schwingungen in das Deckelteil, welche zu einer unerwünschten Geräuschentwicklung führen könnten, mittels des Schaumkörpers abgedämpft werden können.
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Um ein gewünschtes Schwingungsverhalten eines Gehäuseteils zu erreichen, kann der Schaumkörper so ausgebildet sein, dass er nur in ausgewählten Abschnitten oder punktuell mit dem Gehäuseteil in Kontakt tritt. Auf diese Weise kann entsprechend eine Massenbelegung an bestimmten Schwingungsknoten des Gehäuseteils erreicht werden, sodass auf diese Weise eine Verschiebung von Resonanzfrequenzen aus einem störenden Bereich in einen unproblematischen Bereich erreicht werden kann.
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Bevorzugt ist der Schaumkörper modular aufgebaut und in einem ersten Schaukörpermodul ist eine erste Ausnehmung zur Aufnahme einer ersten Systemkomponente einer ersten räumlichen Ausdehnung vorgesehen, und in einem zweiten Schaumkörpermodul ist eine Ausnehmung zur Aufnahme einer zweiten Systemkomponente mit einer zweiten räumlichen Ausdehnung vorgesehen.
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Damit können unterschiedliche Systemkomponenten entsprechend in den Schaumkörpermodulen aufgenommen werden, wobei die Schaumkörpermodule dann zur einem gesamten Schaumkörper zusammengesetzt werden können, welcher dann im Innenraum des Gehäuses so eingesetzt wird, dass sowohl die Systemkomponenten organisiert und sicher gehalten aufgenommen werden können, als auch eine individuelle Anpassung an die in dem jeweiligen Batteriesystem vorgesehenen individuellen Systemkomponenten vorgenommen werden kann.
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Durch den modularen Aufbau muss nicht für jedes Batteriesystem ein eigener Schaumkörper entworfen werden, sondern es kann auf einen Pool von vorbestimmten Schaumkörpermodulen zurückgegriffen werden, aus dem dann individuell ausgewählt werden kann.
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Bevorzugt ist ein erstes Schaumkörpermodul, welches eine erste Masse und/oder erste Dämpfungseigenschaften und/oder erste elastische Eigenschaften aufweist, und ein zweites Schaumkörpermodul, welches eine zweite Masse und/oder zweite Dämpfungseigenschaften und/oder zweite elastische Eigenschaften aufweist, vorgesehen und eine Verbindung des ersten Schaumkörpermoduls und/oder des zweiten Schaumkörpermoduls mit dem Gehäuse und/oder einer Systemkomponente zur Schwingungsbeeinflussung des Gehäuses und/oder der Systemkomponente ist vorgesehen. Die Verbindung ist besonders bevorzugt stoffschlüssig ausgebildet.
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Auf die Weise kann auch mittels der unterschiedlichen Eigenschaften der Schaumkörpermodule das Schwingungsverhalten des Gehäuses beziehungsweise des jeweils mit dem Schaumkörper beziehungsweise den Schaumkörpermodulen in Kontakt stehenden Teils des Gehäuses beeinflusst werden.
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Dabei kann es gewünscht sein, das Schwingungsverhalten und die Eigenresonanz des Gehäuseteils von einem Bereich, in welchem üblicherweise die Anregungsfrequenzen innerhalb eines Kraftfahrzeugs liegen beziehungsweise aus einem Schwingungsbereich, welcher entweder hörbar oder haptisch von einem Benutzer des Kraftfahrzeugs wahrgenommen werden kann, in einen anderen Schwingungsbereich zu verschieben, welcher vom Nutzer des Kraftfahrzeugs als nicht störend empfunden wird. Eine Verschiebung des Schwingungsverhaltens des Gehäuseteils kann auch so gestaltet sein, dass eine Verschiebung in einen Schwingungsbereich erfolgt, welcher im Hinblick auf ein akustisches Design des Kraftfahrzeugs erwünscht ist.
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Der Schaumkörper beziehungsweise Abschnitte des Schaumkörpers und/oder der Schaumkörpermodule kann mit Gehäuseteilen stoffschlüssig verbunden werden, um auf diese Weise eine definierte Massebedämpfung des jeweiligen Gehäuseteiles zu erreichen. Damit kann zumindest aus akustischen Gesichtspunkten heraus, die Materialstärke des Gehäuseteils reduziert werden, da die Schwingungseigenschaften nicht mehr nur über die Massebdämpfung des jeweiligen Gehäuseteiles, sondern auch über die zusätzliche Massebedämpfung mittels des Schaumkörpers beziehungsweise des Teils des Schaumkörpers sowie über die mechanisch/elastischen Eigenschaften des Schaumkörpers bestimmt werden.
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Figurenliste
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Bevorzugte weitere Ausführungsformen der Erfindung werden durch die nachfolgende Beschreibung der Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
- 1 eine schematische, perspektivische Darstellung eines Batteriesystems mit einem Gehäuse, in welchem Batteriezellen aufgenommen werden können;
- 2 eine schematische, perspektivische Darstellung eines Ausschnitts aus dem Batteriesystem;
- 3 eine schematische perspektivische Darstellung eines Batteriesystems mit einem Schaumkörper; und
- 4 eine schematische, teilgeschnittene Darstellung eines Gehäuseteils eines Batteriesystems.
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Detaillierte Beschreibung bevorzugter ausführungsbeispiele
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Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der Figuren beschrieben. Dabei werden gleiche, ähnliche oder gleichwirkende Elemente in den unterschiedlichen Figuren mit identischen Bezugszeichen versehen, und auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente wird teilweise verzichtet, um Redundanzen zu vermeiden.
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In 1 ist schematisch in einer teilgeschnittenen, perspektivischen Darstellung ein Batteriesystem 1 gezeigt, welches ein schematisch gezeigtes Gehäuse 2 aufweist, in dessen Innenraum ebenfalls schematisch gezeigte Batteriemodule 3 vorgesehen sind.
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In den Batteriemodulen 3 können in den Figuren nicht gezeigte Batteriezellen aufgenommen werden. Die Batteriezellen dienen schlussendlich dazu, die elektrische Energie innerhalb des Batteriesystems 1 zu speichern, um sie dann in dem Kraftfahrzeug bereit zu stellen.
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Das Gehäuse 2 dient dazu, die Batteriezellen in einer handhabbaren Form im Kraftfahrzeug anzubringen, die Batteriezellen gegen äußere Einflüsse abzuschirmen, eine Temperierung der Batteriezellen zu ermöglichen und einen Sicherheitsbehälter für die Batteriezellen bereit zu stellen. Damit bietet das Gehäuse 2 gleichzeitig auch einen Schutz der Umgebung gegen innerhalb des Gehäuses 2 auftretende Havarien, wie beispielsweise Brände, Kurzschlüsse oder das Auslaufen von Batterieflüssigkeit. Das Gehäuse 2 des Batteriesystems 1 ist daher üblicherweise hermetisch dicht ausgeführt, um entsprechend ein Austreten von schädigenden Medien aus dem Gehäuse 2 zu verhindern.
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Innerhalb des Gehäuses 2 sind im gezeigten Ausführungsbeispiel jeweils zwei Lagen von Batteriemodulen 3 vorgesehen, wobei jeweils drei Batteriemodule 3 nebeneinander angeordnet sind. Es sind jedoch auch andere Strukturen der Anordnung der Batteriemodule 3 denkbar.
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Das Gehäuse 2 weist einen Boden 20, einen Deckel 22 und Seitenteile 24 auf und ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel in zwei Lagen ausgebildet, sodass auch ein Zwischenboden 26 eingezogen ist. Im Prinzip sind hier aber zwei identische Lagen übereinander ausgebildet und es können auch weitere Lagen vorgesehen sein, um den Formfaktor des Gehäuses 2 an die jeweiligen Forderungen in dem Kraftfahrzeug anzupassen.
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Die Teile des Gehäuses 2 und insbesondere der Boden 20, der Deckel 22, die Seitenteile 24 und der Zwischenboden 26 sind aus einem metallischen Material, bevorzugt aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, ausgebildet und bilden die physische äußere Begrenzung des Batteriesystems 1 aus. Das Gehäuse 2 wird entsprechend in dieser Form in einem Kraftfahrzeug eingebunden.
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Um Temperaturschwankungen und Luftdruckschwankungen kompensieren zu können, weist das an sich hermetisch abgeschlossene Gehäuse 2 üblicherweise hier nicht explizit gezeigte Gasaustauschmittel auf, beispielsweise in Form eines Gasaustauschventils, über welche ein definierter Luftaustausch zwischen dem Innenraum des Gehäuses 2 und der Umgebung so stattfinden kann, dass ein Überdruck beziehungsweise ein Unterdruck in dem Gehäuse gegenüber der Umgebung ausgeglichen werden kann. Das über diese Gasaustauschmittel ausgetauschte Luftvolumen ist abhängig von dem im Gehäuse 2 vorliegenden freien Luftvolumen.
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Um dieses im Gehäuse 2 aufgenommene freie Luftvolumen möglichst gering zu halten, sind im Gehäuse 2 Schaumkörper 4 vorgesehen, welche zum Verdrängen des im Gehäuse 2 aufgenommenen Luftvolumens vorgesehen sind. Die Schaumkörper 4 füllen entsprechend Bereiche des Gehäuses 2 aus, welche nicht von anderen Systemkomponenten, Gehäuseteilen oder Batteriezellen ausgefüllt sind.
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Je nach Ausgestaltung der Schaumkörper 4 kann das sich im Gehäuse 2 befindliche freie Luftvolumen dadurch deutlich reduziert werden, so dass entsprechend der Austausch von Luftvolumen zwischen dem Innenraum des Gehäuses 2 und der Umgebung reduziert werden kann. Damit können sowohl die Gasaustauschmittel kleiner dimensioniert werden, als auch die Notwendigkeit der Entfeuchtung von aus der Umgebung in das Gehäuse 2 eintretender Umgebungsluft verringert werden.
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Der Schaumkörper 4 ist in dem in den 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel so ausgebildet, dass er oberhalb der Batteriemodule 3 angeordnet ist.
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In diesem Bereich sind, wie beispielsweise in den 3 und 4 gezeigt, weitere Systemkomponenten 10 vorgesehen, welche beispielsweise in Form von Kabeln, elektrischen oder elektronischen Komponenten, Sensoren, etc. im Gehäuse 2 vorliegen können.
Die Systemkomponenten 10 sind in Ausnehmungen 40, welche in dem Schaumkörper 4 vorgesehen sind, eingebracht. Damit können die Systemkomponenten 10 in dem Schaumkörper 4 sowohl aufgenommen werden, als auch bei einer entsprechenden Ausgestaltung der Ausnehmungen 40 auch in dem Schaumkörper 4 gehalten werden.
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Die Ausnehmungen 40 sind dabei bevorzugt so gestaltet, dass sie den Konturen der jeweiligen Systemkomponenten 10 zumindest in einem Abschnitt folgen, dabei aber in den Dimensionen etwas kleiner gestaltet sind, so dass die Ausnehmungen 40 in dem Schaumkörper 4 entsprechend eng an den Systemkomponenten 10 anliegen und damit für einen sicheren und strammen Sitz der Systemkomponenten 10 innerhalb der Ausnehmungen 40 sorgen.
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Auf diese Weise kann auf separate Befestigungsmittel zum Befestigen der Systemkomponenten 10 verzichtet werden und die Befestigung der Systemkomponenten 10 findet lediglich über die Ausnehmungen 40 im Schaumkörper 4 statt.
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Der Schaumkörper 4 umfasst bevorzugt ein feuerhemmendes Material. Besonders bevorzugt umfasst der Schaumkörper 4 ein feuerlöschendes Material, welches entsprechend ein aktives Löschen eines möglicherweise im Inneren des Gehäuses 2 des Batteriesystems 1 auftretenden Brandes ermöglicht.
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Der Schaumkörper 4 ist weiterhin bevorzugt in einer modularen Form ausgebildet, um unterschiedliche Forderungen an den Schaumkörper 4 in effizienter Weise umsetzen zu können.
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Beispielsweise ist in 2 zu erkennen, dass ein erstes Schaumkörpermodul 42 aus einem ersten Material ausgebildet ist und ein zweites Schaumkörpermodul 44 aus einem zweiten Material ausgebildet ist, so dass entsprechend ein modularer Aufbau des gesamten Schaumkörpers 4 durch das Zusammensetzen der unterschiedlichen Schaumkörpermodule 42, 44 erreicht werden kann.
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Die ersten und zweiten Schaumkörpermodule 42, 44 können auch unterschiedlich ausgebildete Ausnehmungen 40 aufweisen, so dass entsprechend in einzelnen Schaumkörpermodulen 42, 44 unterschiedliche Systemkomponenten 10 aufgenommen werden können und auf diese Weise je nach Aufbau des Batteriesystems 1 und Verwendung von Systemkomponenten 10 ein einfacher Aufbau des Schaumkörpers 4 durch einen entsprechenden Aufbau aus unterschiedlichen Schaumkörpermodulen 42, 44 erreicht werden kann.
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Der Schaumkörper 4 ist weiterhin so ausgebildet, dass er mit Komponenten oder Teilen des Gehäuses 2, beispielsweise wie in 1 gezeigt, in direktem Kontakt steht. In der 1 steht der Schaumkörper 4 mit dem Zwischenboden 26 des Gehäuses 2 in direktem Kontakt. Auf diese Weise kann der Schaumkörper 4 schwingungsdämpfend wirken beziehungsweise den Schwingungscharakter des jeweils mit ihm in Verbindung stehenden Teils des Gehäuses 2 beeinflussen.
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Die Beeinflussung des Schwingungscharakters beziehungsweise die Schwingungsdämpfung kann darüber erreicht werden, dass das jeweilige Teil des Gehäuses 2 mit der Masse des Schaumkörpers 4 beaufschlagt wird, um auf diese Weise das Schwingungsverhalten des Teils des Gehäuses 4 zu beeinflussen.
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Die Massenbeaufschlagung kann dabei, je nach Ausgestaltung des Schaumkörpers 4, entweder punktuell oder abschnittsartig oder aber ganzflächig stattfinden. Der Schaumkörper 4 wird dabei bevorzugt mit dem jeweiligen zu bedämpfenden oder zu beeinflussenden Teil des Gehäuses 2 verbunden, beispielsweise über eine stoffschlüssige Verbindung mittels Verkleben.
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Eine Massebelegung des jeweiligen Teils des Gehäuses 2 über den Schaumkörper 4 kann insbesondere bei einer modularen Ausbildung des Schaumkörpers 4 auch abschnittsweise angepasst stattfinden. Beispielsweise kann die Masse eines den Schaumkörper 4 ausbildenden ersten Schaumkörpermoduls 42 in einem mittleren Bereich des Teils des Gehäuses 2 schwerer ausgebildet sein, als in seinen Randbereichen, in denen das Teil des Gehäuses 2 mit einem zweiten Schaumkörpermodul 44 in Verbindung steht.
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Auf diese Weise kann bei einem optimierten Gesamtgewicht des Batteriesystems 1 dennoch eine Massebelegung eines Teils des Gehäuses 2 so erreicht werden, dass entsprechend das Schwingungsverhalten des Teils des Gehäuses 2 und damit des gesamten Gehäuses 2 so angepasst wird, dass ein gewünschtes akustisches Verhalten resultiert oder zumindest angenähert wird.
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Der Schaumkörper 4 kann weiterhin auch an das Teil des Gehäuses 2 angepresst werden und auf diese Weise eine elastische Vorspannung auf das Gehäuse 2 ausüben. Damit kann über die elastische Vorspannung und die Dämpfungseigenschaften des Schaumkörpers 4 ebenfalls eine Dämpfung der Schwingungen des Gehäuses 2 erreicht werden.
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Das Schwingungsverhalten des jeweiligen Teils des Gehäuses 2, beispielsweise eines Zwischenbodens 26 oder eines Deckels 22 des Gehäuses 2, kann damit über eine ganzflächige, abschnittsweise oder punktuelle Massebelegung mittels des Schaumkörpers 4 variiert werden. Weiterhin kann das Schwingungsverhalten durch die Ausnutzung des dämpfenden Verhaltens des Schaumkörpers 4 beeinflusst werden.
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Auf diese Weise kann das jeweilige Teil des Gehäuses 2, beispielsweise der Zwischenboden 26, der Deckel 22, der Boden 20 und/oder ein Seitenteil 24 des Gehäuses 2 leichter gebaut werden - beispielsweise durch das Verwenden geringerer Materialstärken von Teilen oder Abschnitten des Gehäuses 2, wobei das Schwingungsverhalten insgesamt nicht verschlechtert oder gar verbessert wird.
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Soweit anwendbar, können alle einzelnen Merkmale, die in den Ausführungsbeispielen dargestellt sind, miteinander kombiniert und/oder ausgetauscht werden, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Batteriesystem
- 10
- Systemkomponente
- 2
- Gehäuse
- 20
- Boden
- 22
- Deckel
- 24
- Seitenteil
- 26
- Zwischenboden
- 3
- Batteriemodul
- 4
- Schaumkörper
- 40
- Ausnehmung
- 42
- erstes Schaumkörpermodul
- 44
- zweites Schaumkörpermodul
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016202024 A1 [0005]