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Die Erfindung betrifft ein Flüssigkeitsabgabesystem mit einer Heizeinrichtung an seinem Auslassrohr.
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Aus der europäischen Patentschrift
EP 1 082 267 B1 ist ein Flüssigkeitsabgabesystem der eingangs genannten Art in Form einer Schankanlage mit einer Entkeimungseinrichtung bekannt. Bei dieser bekannten Schankanlage ist zur Entkeimung einer abzugebenden Flüssigkeit unter anderem eine Heizeinrichtung vorgesehen, die an einem Auslassrohr der Schankanlage angeordnet ist. Die Heizeinrichtung enthält ein Heizelement, das aus einem elektrischen Widerstandsdraht hergestellt ist oder weist eine Induktionsspule auf. Durch das Heizelement kann das Auslassrohr erhitzt werden, wodurch einem Wachstum von Keimen im Auslassrohr der Anlage entgegengewirkt wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Flüssigkeitsabgabesystem der eingangs genannten Art bereitzustellen, das im Vergleich zu der bekannten Schankanlage eine verbesserte Wirkungsweise aufweist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Flüssigkeitsabgabesystem erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass im Auslassrohr wenigstens eine Rückhaltevorrichtung angeordnet ist und dass der wenigstens einen Rückhaltevorrichtung ein Bereich des Auslassrohrs in Strömungsrichtung der Flüssigkeit durch das Auslassrohr nachgeordnet ist, der mit der Heizeinrichtung beheizbar ist.
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Der mit der Heizeinrichtung beheizbare und der wenigstens einen Rückhaltevorrichtung nachgeordnete Bereich kann ein Auslaufbereich des Auslassrohrs sein oder zumindest einen solchen Auslaufbereich des Auslassrohrs umfassen. Die Beheizung des Auslaufbereichs des Auslassrohrs ist vorteilhaft, da dort das größte Risiko einer Kontamination des Auslassrohrs mit Schmutz und/oder Keimen besteht, also hier eine rasche Trocknung, Desinfektion und/oder Sterilisation besonders sinnvoll ist.
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Das Auslassrohr kann außerdem einen Abschnitt aufweisen, welcher Abschnitt der wenigstens einen Rückhaltevorrichtung in Strömungsrichtung der Flüssigkeit durch das Auslassrohr vorgelagert ist und der ebenfalls mit der bereits zuvor erwähnten Heizeinrichtung oder einer eigenen, diesem Abschnitt des Auslassrohrs zugeordneten Heizeinrichtung des Flüssigkeitsabgabesystems beheizt werden kann. Auf diese Weise kann das Auslassrohr des Flüssigkeitsabgabesystems in mehreren Bereichen oder Abschnitten zur Trocknung, Desinfektion und/oder Sterilisation beheizt werden.
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Sämtliche insbesondere in den Ansprüchen enthaltenen Ausführungen bezüglich der Heizeinrichtung des Flüssigkeitsabgabesystems lassen sich auch auf eine solche Heizeinrichtung des Flüssigkeitssystems übertragen, die in Ergänzung der zuvor erwähnten Heizeinrichtung zur Beheizung des vorgelagerten Abschnitts des Auslassrohrs vorgesehen sein kann.
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So kann ein Flüssigkeitsabgabesystem mit einer Heizeinrichtung an seinem Auslassrohr geschaffen werden, bei dem im Auslassrohr in Strömungsrichtung der Flüssigkeit in einem Bereich an der Heizeinrichtung mindestens eine Rückhaltevorrichtung für die Flüssigkeit im Auslassrohr angeordnet ist. Dabei kann die Rückhaltevorrichtung unmittelbar an der Heizeinrichtung anliegen oder unter Einfügung gegebenenfalls eines zusätzlichen Elementes, zum Beispiel einer weiter unten noch genauer beschriebenen Verwirbelungseinrichtung, eng beabstandet zur Heizeinrichtung angeordnet sein.
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Ein wesentlicher Vorteil des Flüssigkeitsabgabesystems wird darin gesehen, dass seine Wirkungsweise gegenüber der bekannten Schankanlage dadurch erheblich verbessert wird, dass durch die dem mit der Heizeinrichtung beheizbaren Bereich und/oder Auslaufbereich des Auslassrohrs in Strömungsrichtung der Flüssigkeit durch das Auslassrohr vorgelagerte Rückhaltevorrichtung ein Nachlaufen von Flüssigkeit in das Auslassrohr in den nachgelagerten Bereich und/oder Auslaufbereich, auf den und/oder die die Heizeinrichtung einwirkt, weitestgehend vermieden wird. Wird nämlich bei dem erfindungsgemäßen Flüssigkeitsabgabesystem eine im Auslassrohr befindliche Zapfeinrichtung zur Beendigung der Flüssigkeitsabgabe geschlossen, dann wird die Rückhaltevorrichtung unmittelbar vor dem Einbauort der Heizeinrichtung wirksam, so dass die sich im Auslassrohr in Strömungsrichtung der Flüssigkeit vor der Rückhaltevorrichtung noch befindliche Flüssigkeit von der Rückhaltevorrichtung aufgehalten wird. Dadurch kann der Bereich und/oder Auslaufbereich des Auslassrohres, der in Strömungsrichtung der Flüssigkeit durch das Auslassrohr hinter der Rückhaltevorrichtung liegt und auf den die Heizeinrichtung wirkt und der durch einen Auslauf des Auslassrohres begrenzt sein kann, bei geschlossener Rückhaltevorrichtung frei von nachlaufender Flüssigkeit gehalten werden. Somit können der Bereich und/oder Auslaufbereich von der Heizeinrichtung je nach Einstellung schnell und wirksam getrocknet, desinfiziert und/oder sterilisiert werden.
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Bei dem Flüssigkeitsabgabesystem kann die Rückhaltevorrichtung in unterschiedlicher Weise ausgebildet sein.
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So kann die Rückhaltevorrichtung zum Beispiel durch einen Flüssigkeitsdruck entgegen einer Rückstellkraft öffenbar sein. Wirkt ein bestimmter Flüssigkeitsdruck auf die Rückhaltevorrichtung ein, öffnet diese und erlaubt den Durchfluss von Flüssigkeit. Die Rückstellkraft kann dabei so bemessen sein, dass die Rückhaltevorrichtung bei Abnahme des Flüssigkeitsdrucks, zum Beispiel wenn der Flüssigkeitsdruck einen bestimmten Grenzwert erreicht oder unterschreitet, und/oder beim Sperren eines Flüssigkeitszulaufs in das Auslassrohr automatisch schließt. Zum Sperren des Flüssigkeitszulaufs kann das Flüssigkeitsabgabesystem eine Sperreinrichtung und/oder eine Zapfeinrichtung aufweisen.
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So wird es beispielsweise als vorteilhaft angesehen, wenn die Rückhaltevorrichtung eine Membran ist oder eine solche aufweist, die in geeigneter Weise die im Bereich vor der Membran, insbesondere zwischen der Zapfeinrichtung und der Membran, im Auslassrohr befindliche Flüssigkeit nach dem Schließen der Zapfeinrichtung aufhält. Vorteilhaft kann es sein, wenn die Membran aus einem hitzebeständigen Material besteht. So kann eine Beeinträchtigung der Funktion der Membran durch eine mögliche Erwärmung, die beim Betrieb der Heizeinrichtung auftreten kann, vermieden werden.
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Als besonders vorteilhaft wird es jedoch angesehen, wenn die Rückhaltevorrichtung ein Rückschlagventil ist, weil ein solches Ventil handelsüblich ist. Dabei kann das Rückschlagventil so in dem Auslassrohr angeordnet sein, dass seine Durchlassrichtung in Strömungsrichtung der Flüssigkeit durch das Auslassrohr ausgerichtet ist.
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Der mit der Heizeinrichtung beheizbare Bereich oder Auslaufbereich des Auslassrohrs kann zwischen der wenigstens einen Rückhaltevorrichtung und einem Auslauf des Auslassrohrs angeordnet sein. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der beheizbare Bereich ein Bereich des Auslassrohrs ist, in dem sich Flüssigkeit in dem Auslassrohr vorzugsweise ansammelt oder ansammeln kann. Solche Bereiche können zum Beispiel Senken innerhalb des Auslassohrs oder auch Kanten, Ränder Vorsprunge oder dergleichen sein, an denen sich Flüssigkeit aufgrund sich einstellender Oberflächenspannung bevorzugt sammeln kann. So kann durch Einsatz der Heizeinrichtung besonders effektiv vermieden werden, dass sich Reste von Flüssigkeit im Auslassrohr ansammeln und zu einer Verkeimung des Auslassrohrs führen.
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Zur Verbesserung des Trocknungsverhaltens des Auslassrohrs in seinem dem Einbauort der Heizeinrichtung in Strömungsrichtung nachgelagerten oder abwärts angeordneten Bereich oder Auslaufbereich kann das Auslassrohr zumindest innenseitig mit einer wasserabweisenden Beschichtung benetzt oder versehen sein. Auch hydrophobes Material sowie eine antibakterielle Beschichtung kommen in Frage. Ferner ist es möglich, dass das Auslassrohr zumindest in seinem Endabschnitt oder Auslaufbereich, der zwischen dem Einbauort der Heizeinrichtung und dem Auslauf des Auslassrohrs ausgebildet sein kann, aus einem wasserabweisenden und/oder antibakteriellen Material besteht.
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Auch die Heizeinrichtung kann bei dem erfindungsgemäßen Flüssigkeitsabgabesystem in unterschiedlicher Weise ausgeführt sein. So ist es vorteilhaft, wenn die Heizeinrichtung mindestens eine das Auslassrohr umfassende Wicklung aus einem Widerstandsdraht aufweist. Diese mindestens eine Wicklung aus Widerstandsdraht kann bei Betrieb der Heizeinrichtung erwärmt werden und das Auslassrohr durch Wärmeübertragung beheizen.
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Als besonders vorteilhaft wird es jedoch erachtet, wenn das Flüssigkeitsabgabesystem so ausgebildet ist, dass seine Heizeinrichtung mindestens eine das Auslassrohr umfassende Induktionsspule ist oder eine solche umfasst. Voraussetzung dafür ist selbstverständlich, dass das Auslassrohr mindestens im Bereich des Einbauortes der Heizeinrichtung metallisch ist oder dort eine metallische Einlage, vorzugsweise in einem Kunststoff, aufweist. Die Verwendung einer solchen Induktionsheizung ist in vorteilhafter Weise mit einem hohen Wirkungsgrad verbunden und führt zu einem relativ kleinen Energieaufwand. Außerdem wird die Heizeinrichtung mit der Induktionsspule in sehr kurzer Zeit auf die jeweils gewünschte Heiztemperatur hoch geheizt.
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Sowohl bei einer Beheizung mit einem Widerstandsdraht als auch mit einer Induktionsspule können am Einbauort der Heizeinrichtung Teilspulen verwendet werden, beispielsweise für den Fall, dass die Heizeinrichtung in einem gekrümmten Bereich des Auslassrohres angebracht wird.
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An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass sowohl die zuvor erwähnte wenigstens eine Wicklung aus Widerstandsdraht als auch die zuvor erwähnte wenigstens eine Induktionsspule der Heizeinrichtung des Flüssigkeitsabgabesystems in direktem Kontakt mit dem Auslassrohr oder aber berührungslos, also ohne direkten Kontakt zu diesem, an dem Auslassrohr angeordnet sein kann/können. Die wenigstens eine Wicklung aus Widerstandsdraht und/oder die wenigstens eine Induktionsspule können bei der berührungslosen Anordnung an dem Auslassrohr zum Beispiel in einem nachfolgend noch näher beschriebenen Aufnahmekörper angeordnet sein.
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Die Induktionsspule ist bei dem erfindungsgemäßen Flüssigkeitsabgabesystem vorzugsweise linear zylindrisch ein- oder mehrlagig gewickelt. Es sind aber auch viele andere Wicklungsfiguren möglich. So können auch Induktionsspulen mit beliebigem Wicklungssinn und unterschiedlicher Richtung verwendet werden, gegebenenfalls mit magnetischen Feldkonzentratoren.
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Schon aus fertigungstechnischen Gründen wird es als vorteilhaft angesehen, wenn die Heizeinrichtung einen kreisringförmigen Aufnahmekörper aufweist und das Auslassrohr außen umfasst. Allerdings sind auch hier selbstverständlich andere Formen des Aufnahmekörpers möglich, sofern sie eine Umfassung des Auslassrohres ermöglichen. In diesem Aufnahmekörper kann zumindest ein Element der Heizeinrichtung, zum Beispiel die wenigstens eine zuvor bereits erwähnte Induktionsspule und/oder die bereits zuvor erwähnte wenigstens eine Wicklung aus Widerstandsdraht, angeordnet sein.
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Vorteilhaft ist es ferner, wenn bei dem Flüssigkeitsabgabesystem der Aufnahmekörper eine schalenartige Umhüllung zum Schutz für die Heizeinrichtung bildet. In diese Umhüllung kann die Wicklung aus dem Widerstandsdraht oder eine Induktionsspule eingelegt sein. Wenn der wenigstens eine Widerstandsdraht und/oder die wenigstens eine Induktionsspule der Heizeinrichtung in dem Aufnahmekörper angeordnet sind, ist es möglich, dass sie keinen direkten Kontakt zu dem Auslassrohr haben, dieses also berührungslos beheizen.
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Als besonders vorteilhaft wird es jedoch angesehen, wenn der Aufnahmekörper ein Vergusskörper ist, weil sich damit die Induktionsspule bzw. die Wicklung aus dem Widerstandsdraht einfach und auch geschützt unterbringen lässt. Außerdem lässt sich in dem Aufnahmekörper im Bedarfsfalle eine elektrische Sicherung in der Zuleitung zur Wicklung aus dem Widerstandsdraht oder zur Induktionsspule gut unterbringen. Dies insbesondere dann, wenn der Aufnahmekörper als Vergusskörper ausgebildet ist.
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Sowohl bei einer schalenartigen Umhüllung als auch bei einem Vergusskörper als Aufnahmekörper kann die Verbindung mit dem Auslassrohr in vorteilhafter Weise durch Stecken oder Aufschrauben geschehen. Zum Aufschrauben kann der Aufnahmekörper, insbesondere die schalenartige Umhüllung bzw. der Vergusskörper, innen oder außen ein Gewinde tragen; bei einem Außengewinde am Aufnahmeköper ist eine Verbindung zu übrigen Teilen des erfindungsgemäßen Flüssigkeitsabgabesystems hergestellt, wobei das Auslassrohr unter Erzielung einer Zentrierung innen durch den Aufnahmekörper geschoben sein kann. Weist der Aufnahmeköper ein Innengewinde auf, kann er auf das Auslassrohr aufgeschraubt werden. Dies vorzugsweise unter Zentrierung mit oder an den übrigen Teilen des erfindungsgemäßen Flüssigkeitsabgabesystems. Vorteilhaft kann es außerdem sein, wenn das Flüssigkeitsabgabesystem mindestens einen Temperatursensor aufweist, der mit dem Auslassrohr Wärmeerfassend gekoppelt ist. Damit ist die Möglichkeit gegeben, die Temperatur im Auslassrohr genau zu bestimmen und gegebenenfalls die Trocknung, Desinfektion und/oder Sterilisation zu überwachen.
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Die Anordnung des mindestens einen Temperatursensors kann in unterschiedlicher Weise erfolgen; beispielsweise kann der mindestens eine Temperatursensor im Bereich der Heizeinrichtung unmittelbar auf das Auslassrohr selbst aufgebracht, zum Beispiel aufgewickelt sein. In diesem Falle ist eine sehr genaue Temperaturerfassung im Auslassrohr möglich, weil der thermische Kontakt zwischen Temperatursensor und dem Auslassrohr sehr eng ist.
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Ferner wird es als vorteilhaft angesehen, wenn in dem Bereich zwischen der Rückhaltevorrichtung und der Heizeinrichtung eine Verwirbelungseinrichtung vorhanden ist. Eine solche ermöglicht einen zentrierten Leitstrahl bzw. ein gutes Fließverhalten der abzugebenden Flüssigkeit am Auslauf.
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In diesem Zusammenhang erscheint es ferner vorteilhaft, wenn der Auslaufbereich des Auslassrohres von einer Magneteinrichtung umfasst ist; die dadurch erzeugte Magnetisierung wirkt dann wegen der Verwirbelung auf eine große Wasserfläche ein und kann eine Kalkanlagerung am Auslaufbereich verhindern oder zumindest reduzieren.
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Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Flüssigkeitsabgabesystems können ein, beispielsweise der bereits zuvor erwähnte, mindestens eine Temperatursensor an eine Steuerungs- und Regelungsvorrichtung mit einem Induktionsgenerator angeschlossen, und der Induktionsgenerator mit der Heizeinrichtung verbunden sein.
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Vorteilhaft ist es bei dem Flüssigkeitsabgabesystem außerdem, wenn die Heizeinrichtung und der mindestens eine Temperatursensor lösbar mit der Steuerungs- und Regelungsvorrichtung gekoppelt sind, beispielsweise steckbar, lötbar oder schweißbar sind.
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Es wird ferner als vorteilhaft erachtet, wenn die Steuerungs- und Regelungsvorrichtung so ausgeführt ist, dass sie in einstellbaren Zeitintervallen eine Beheizung des Auslassrohres, also insbesondere des der wenigstens einen Rückhaltevorrichtung nachgelagerten Bereichs und/oder Auslaufbereichs und/oder des der wenigstens einen Rückhaltevorrichtung vorgelagerten Abschnitts des Auslassrohrs, mit Trocknung, Desinfektion und/oder Sterilisation bewirkt. Dadurch wird die Heizeinrichtung geschont und außerdem Energie gespart, weil eben keine Flüssigkeit nachläuft, die die Trocknung, Desinfektion und/oder Sterilisation beeinträchtigen könnte. Selbstverständlich ist auch eine dauernde Beheizung möglich.
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Bei einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Flüssigkeitsabgabesystems kann die Steuerungs- und Regelungsvorrichtung in unterschiedlicher Weise ausgelegt sein, was durch die Verwendung von Mikroprozessoren ermöglicht ist. So kann der in Frage kommende Temperaturbereich von 35°C bis 300°C linear eingestellt werden, wodurch alle Temperaturbereiche erreichbar sind. Außerdem kann in einer vorbestimmten Zeit oder dynamisch nach einem festgelegten Programm sowie in unterschiedlichen Zeit- und Temperaturzyklen gearbeitet werden.
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In diesem Zusammenhang wird es als besonders vorteilhaft angesehen, wenn die Steuerungs- und Regelungsvorrichtung so ausgeführt ist, dass sie zum Trocknen, Desinfizieren und Sterilisieren zumindest einzelner der zuvor erwähnten Bereiche und/oder Abschnitte des Auslassrohres in Temperaturstufen geeignet ist.
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Ferner kann bei dem Flüssigkeitsabgabesystem vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass es ein äußeres Mantelteil aufweist, das an seinem einen Ende am Auslauf des Flüssigkeitsabgabesystems mit einer Zentriervorrichtung für das Auslassrohr versehen ist und an seinem anderen, die Rückhaltevorrichtung übergreifenden Ende mit einer Verbindungseinrichtung versehen ist. Die Verbindungseinrichtung kann dabei im einfachsten Fall ein Gewinde sein, mit dem das Flüssigkeitsabgabesystem auf die übrigen Teile einer Flüssigkeitsinstallation mit dem erfindungsgemäßen Flüssigkeitsabgabesystem aufgeschraubt ist.
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Das Flüssigkeitsabgabesystem kann zur Abgabe unterschiedlicher Flüssigkeiten verwendet werden; ein vorteilhafter Einsatzfall ist eine Schankanlage für Trinkflüssigkeiten. Auch in einer Wasserinstallation kann das Flüssigkeitsabgabesystem vorteilhaft zum Einsatz kommen.
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Insbesondere bei Verwendung einer Induktionsspule zur Aufheizung des Auslassrohres ist die vorteilhafte Möglichkeit gegeben, dass das Flüssigkeitsabgabesystem solar mit Energie gespeist ist, wodurch es universell - auch in unterversorgten Gebieten ohne elektrische Stromversorgung - einsetzbar ist. Dazu kann das Flüssigkeitsabgabesystem zumindest ein Solarmodul und/oder zumindest ein PV-Modul aufweisen, die/das als Stromquelle zur elektrischen Versorgung des Flüssigkeitsabgabesystems und insbesondere zur elektrischen Versorgung der Heizeinrichtung eingerichtet und vorgesehen sind/ist.
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Vorteilhaft kann es sein, wenn das Flüssigkeitsabgabesystem eine Sicherung aufweist, die bei Überhitzung eine Abschaltung der Heizeinrichtung bewirkt. Auf diese Weise können das Auslassrohr, die Heizeinrichtung oder auch weitere Bestandteile des Flüssigkeitsabgabesystems vor Beschädigungen geschützt werden.
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Zur weiteren Erläuterung der Erfindung ist in der Figur schematisch ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Flüssigkeitsabgabesystems dargestellt.
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Wie die Figur zeigt, ist ein Flüssigkeitsabgabesystem 1 mit einem Auslassrohr 2 einer im Übrigen nicht gezeigten Flüssigkeitsinstallation versehen. In der Figur oberhalb des Auslassrohres 2 befindet sich eine hier nicht dargestellte Zapfeinrichtung, die beispielsweise von einem Zapfhahn oder einem Magnetventil gebildet sein kann.
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Mit einer Heizeinrichtung 4 des Flüssigkeitsabgabesystems 1 können ein Bereich 3 und ein Auslaufbereich 6 des Auslassrohrs 2 zumindest mittelbar erwärmt und erhitzt werden. Ausgehend von einem Abschnitt des Auslassrohrs 2, der von der Heizeinrichtung 4 umgeben ist, kann sich die von der Heizeinrichtung 4 auf das Auslassrohr 2 abgegebene Wärme bis in den Bereich 3 und den Auslaufbereich 6 des Auslassrohrs 2 ausbreiten. Im Auslassrohr 2 ist benachbart zu der Heizeinrichtung 4 und mit einem gewissen Abstand zu dieser eine Rückhaltevorrichtung 5 angeordnet. Die Rückhaltevorrichtung 5 ist hinsichtlich ihrer Rückstellkraft so bemessen, dass sie bei einem Sperren der Zapfeinrichtung schließt und somit die oberhalb des Bereichs 3 befindliche Flüssigkeit zurückhält und ein Nachlaufen von Flüssigkeit in den Bereich 3 und darüber hinaus auch in den Auslaufbereich 6 des Auslassrohrs 2 verhindert.
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Dies führt dazu, dass der Auslaufbereich 6 unterhalb der Rückhaltevorrichtung 5 bis zu einem Auslauf 7 des Auslassrohres 2 nur relativ wenig Flüssigkeit führt, weil in den Auslaufbereich 6 keine Flüssigkeit nachläuft und somit der Trocknungsprozess im Auslaufbereich 6 bei Beheizung durch die Heizeinrichtung 4 relativ schnell abläuft und dabei gleichzeitig auch der Bereich 3 relativ schnell erhitzt wird.
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Der zumindest mittelbar beheizbare Bereich 3 und der zumindest mittelbar beheizbare Auslaufbereich 6 des Auslassrohrs 2 sind zwischen der Rückhaltevorrichtung 5 und einem Auslauf 7 des Auslassrohrs 2 angeordnet.
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Insgesamt erlaubt die Rückhaltevorrichtung 5 damit eine einfachere und verbesserte Trocknung, Desinfektion und/oder Sterilisation des Auslassrohrs 2 im Bereich 3 und im Auslaufbereich 6 unter Verwendung der Heizeinrichtung 4. Dies mit dem Effekt, dass sich eine Verkeimung des Auslassrohrs 2 effektiv reduzieren oder gar vermeiden lässt.
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Die Heizeinrichtung 4 weist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel einen nur schematisch gezeigten Vergusskörper 8 auf, der eine Induktionsspule 9 umfasst, die außen auf das Auslassrohr 2 gewickelt ist.
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Auf das Auslassrohr 2 im Bereich der Heizeinrichtung 4 sind außen zwei Temperatursensoren 11 und 12 aufgebracht, um eine Wärmekopplung mit einer zuverlässigen Temperaturerfassung zu ermöglichen. Die Temperatursensoren 11 und 12 sind vorzugsweise beim Wickeln der Induktionsspule 9 eingebunden.
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Wie die Figur ferner zeigt, ist in dem Bereich 3 des Auslassrohres 2 zwischen der Rückhaltevorrichtung 5 und der Heizeinrichtung 4 eine nur schematisch gezeigte Verwirbelungseinrichtung 13 vorgesehen, mit der eine gezielte Verwirbelung unter Gewinnung eines zentrierten Strahles mit einem guten Fließverhalten im Auslauf 7 bewirkt wird. Die Verwirbelungseinrichtung 13 kann beispielsweise ein Drallblech sein oder von dem Auslassrohr 2 durch eine entsprechende Konturgestaltung gebildet sein.
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Außerdem ist der Vergusskörper 4 mit zwei Halteringen 15 und 16 außen am Auslassrohr 2 gehalten.
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In der Heizeinrichtung 4 bzw. deren Vergusskörper 8 oder in einer Zuleitung zu der Induktionsspule 9 ist eine nicht gezeigte Sicherung untergebracht, die bei Überhitzung abschaltet.
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In der Figur unterhalb der Heizeinrichtung 4 ist zusätzlich eine Magneteinrichtung 17 angeordnet, die den Auslaufbereich außen umfasst und auf den austretenden Flüssigkeitsstrahl dahingehend einwirkt, dass sich im Auslaufbereich 6 kein Kalk anlagert.
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Außen ist das Flüssigkeitsabgabesystem 1 mit einem äußeren Mantelteil 18 verbunden, das im Bereich des Auslaufs 7 des Auslassrohres 2 mit einer Zentriervorrichtung 19 versehen ist; diese hält das Auslassrohr 2 in seinem unteren Teil zentrisch. An seinem in der Figur oberen Ende ist das äußere Mantelteil 18 mit einer Verbindungseinrichtung in Form eines Gewindes 20 versehen, mit dem eine Verbindung zu den übrigen Teilen des Flüssigkeitsabgabesystems 1 erfolgen kann. Es können aber auch andere Verbindungsarten gewählt werden. Das in der Figur obere Ende des Auslassrohres 2 kann ebenfalls in vielfältiger Weise mit einer entsprechenden Verbindungseinrichtung des Flüssigkeitsabgabesystems verbunden sein.
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In den übrigen Teilen des Flüssigkeitsabgabesystem 1 ist auch die Steuerungs- und Regelungsvorrichtung 21 untergebracht, die in der Figur nur in einer Blockschaltdarstellung gezeigt ist.
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Abschließend ist noch anzumerken, dass bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Flüssigkeitsabgabesystems 1 mit einer Induktionsbeheizung das für die Induktionserwärmung geeignete Frequenzspektrum benutzt werden kann. Die Arbeitsfrequenz der dann als Induktionsheizeinrichtung ausgebildeten Heizeinrichtung 4 wird vorzugsweise durch die Induktivität der jeweils verwendeten Induktionsspule bestimmt.
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Mit einem geeigneten Material für das Auslassrohr 2 kann auch mit den üblichen Frequenzen von 16 2/3 Hz bzw. 50 oder 60 Hz gearbeitet werden.
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Als Betriebsspannung für das Flüssigkeitsabgabesystem 1 dienen auch bei dieser Ausführungsform bevorzugt eine Gleichspannungsquelle sowie gegebenenfalls Solarzellen eines Solarmoduls und/oder Photovoltaik-Moduls.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Flüssigkeitsabgabesystem
- 2
- Auslassrohr
- 3
- Bereich an der Heizeinrichtung
- 4
- Heizeinrichtung
- 5
- Rückhaltevorrichtung
- 6
- Auslaufbereich
- 7
- Auslauf
- 8
- Vergusskörper
- 9
- Induktionsspule
- 11
- Temperatursensor
- 12
- Temperatursensor
- 13
- Verwirbelungseinrichtung
- 15
- Haltering
- 16
- Haltering
- 17
- Magneteinrichtung
- 18
- Mantelteil
- 19
- Zentriervorrichtung
- 20
- Verbindungseinrichtung
- 21
- Steuerungs- und Regelungsvorrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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