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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Koffer mit einem ersten Verbindungsmittel, um den Koffer daran zu halten, wobei das erste Verbindungsmittel gleitschienenartig ausgebildet ist und mit einem entsprechenden Kofferhalter kommuniziert, um am Kofferhalter getragen werden zu können.
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Um Gegenstände mit einem Koffer mit einem Zweirad, wie beispielsweise an einem Motorrad oder Fahrrad transportieren zu können, muss der Koffer sicher und möglichst einfach am Zweirad befestigt werden können. Der Begriff Koffer steht dabei stellvertretend auch für eine Tasche, einen Rucksack oder ein ähnliches Behältnis.
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DE
20 2014 101 139 U1 offenbart dazu einen Fahrzeugkorb, der als ein Verbindungsmittel zum Zweirad eine Platte mit Löchern aufweist, so dass die Platte am Zweirad mit Schrauben fest und dauerhaft befestigt werden kann. Der Koffer kann dabei in den Fahrzeugkorb gelegt und wieder daraus entnommen werden. Der Koffer, der größere Abmaße als ein Innenraum des Fahrzeugkorbs aufweist, ist schwierig zu transportieren und kann herausfallen.
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DE 44 38 465 A1 offenbart eine Tragevorrichtung für einen Fahrradkorb, der an einem Fahrrad vorne am Lenker befestigbar ist, wobei die Tragevorrichtung oben und unten jeweils zwei Hakenelemente aufweist, in die der Fahrradkorb, der als ein Drahtgestellt ausgebildet ist, eingehängt werden kann. Der Fahrradkorb kann dann nach Bedarf ausgehängt und mitgenommen und wieder zum Transportieren am Fahrrad eingehängt werden. Der Koffer kann je nach Größe aus dem Fahrradkorb herausstehen.
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DE 101 21 589 A1 offenbart eine Kofferhalterung für Zweiradfahrzeuge, die aus einer horizontal am Zweirad angeordneten Hakenschiene besteht, in die der Koffer, der eine entsprechende Vertiefung aufweist, eingehängt werden kann. Dabei ist durch entsprechende Mittel Sorge zu tragen, dass der Koffer nicht aus der Hakenschiene herausspringt.
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US 5 406 816 A offenbart eine Kofferhalterung für ein Fahrrad und einen dazu passenden, aufsteckbaren Fahrradkoffer. Die Kofferhalterung weist eine Platte mit zwei Nuten mit jeweiligen Nutenenden auf, in die ein dazu passender Adapter bis zu den Nutenenden hineingesteckt werden kann, wobei der Adapter zu den Nuten passende, nach außen abstehende Schienen aufweist und fest mit dem Fahrradkoffer verbunden ist. So kann der Fahrradkoffer mit dem schienenartigen Adapter bevorzugt in Gravitationsrichtung auf die Kofferhalterung gesteckt und damit verbunden werden. In entgegengesetzter Richtung ist der Koffer von der Kofferhalterung wieder abziehbar.
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DE 195 17 847 A1 offenbart eine oder mehrere Kofferhalterungen, die an einem Fahrradgepäckträger in verschiedenen Positionen befestigt sind. So kann ein dazu passender, aufsteckbarer Fahrradkoffer, der zwei entsprechend nach außen abstehende Schienen aufweist, auf eine der Kofferhalterungen aufgeschoben werden. Ein Schnappschloss ermöglicht eine Arretierung und Sicherung einer Verbindung zwischen der jeweiligen Kofferhalterung und dem aufsteckten Fahrradkoffer.
US 4 562 944 A offenbart ein Verbindungssystem zwischen einem Gepäckträger und einer Fahrradtasche, wobei am Gepäckträger ein Nutenadapter mit bevorzugt einer horizontal verlaufenden Nute befestigt ist, in die ein Gegenadapter, der mit der Fahrradtasche verbunden ist, hineingeschoben werden kann. So kann die Fahrradtasche einfach befestigt und wieder gelöst werden.
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WO 2011/ 000 398 A1 offenbart ein Schiebe-Steck-Verbindungssystem zwischen der Kofferbox und dem Fahrrad, die sowohl eine mechanische als auch eine elektrische Verbindung herstellt.
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Mit zunehmender Anzahl von Zweirädern ist es wünschenswert, dass am Zweirad möglichst auch verschiedene Koffer möglichst schnell und einfach befestigt und wieder gelöst werden können. Dabei soll der Koffer am Zweirad schnell arretierbar sein und sicher gehalten werden. Dabei soll der Koffer und die Verbindung des Koffers mit dem Zweirad möglichst auch auf verschiedene Bedürfnisse eines Benutzers abgestimmt sein, verschiedene Größen haben und verschiedene Nutz- oder Gebrauchsgegenstände umfassen können. Dabei soll im Koffer beispielsweise ein Mobiltelefon, ein Laptop oder ähnliches transportiert werden können, die man bei einer Fahrt zur Arbeit oder zum Einkaufen und zurück benötigt.
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Daher besteht die Aufgabe der Erfindung, um die Nachteile aus dem Stand der Technik zu beseitigen, in der Bereitstellung eines Koffers und eines Kofferhalters zum Halten des Koffers, wobei eine Verbindung und ein Lösen des Koffers am/vom Kofferhalter möglichst einfach und schnell vorgenommen werden können soll, und die Verbindung dabei sicher und auf die Bedürfnisse des Benutzers abgestimmt sein soll.
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Die vorstehende Aufgabe wird von einem Koffer und einem entsprechenden Kofferhalter gemäß den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß wird ein Koffer und ein zum Koffer passender Kofferhalter bereitgestellt, wobei
der Koffer eine obere Tragegriffwand, eine gegenüberliegende Bodenwand und vier dazwischenliegende Seitenwände umfasst, wobei an mindestens einer der Seitenwände ein erstes Verbindungsmittel angeordnet und starr mit der Seitenwand verbunden ist, um den Koffer am ersten Verbindungsmittel zu halten und zu transportieren;
der Kofferhalter ein zweites Verbindungsmittel aufweist, das mit dem ersten Verbindungsmittel manuell verbinbar und davon lösbar ist,
das erste Verbindungsmittel in Längsrichtung vertikal zwischen der Tragegriffwand und der Bodenwand mindestens eine Außengleitschiene oder Innengleitschiene umfasst;
das zweite Verbindungsmittel in der Längsrichtung mindestens eine Innengleitschiene oder Außengleitschiene umfasst, die jeweils mit der jeweiligen Außen- oder Innengleitschiene des ersten Verbindungsmittels kommuniziert und ausgebildet ist, dass sie an einer jeweiligen Einführungsposition ineinander einführbar sind und entlang einer jeweiligen gemeinsamen Längsachse mit nur einem Freiheitsgrad entlang der Längsachse bis zu einer Endposition ineinander gleiten;
wobei die jeweilige Außengleitschiene ein C-Profil mit einem Hohlraum mit einer Hohlraumbreite und einem seitlich nach außen offenen Schlitz aufweist, wobei der Schlitz enger als die Hohlraumbreite ist;
wobei die jeweilige Innengleitschiene ein zum Hohlraum passendes Innengleitschienenprofil hat; und
mindestens ein Anschlag am ersten Verbindungsmittel oder am zweiten Verbindungsmittel angeordnet ist, der ausgebildet ist, das jeweilige andere erste oder zweite Verbindungsmittel an der Endposition zu stoppen, so dass der Koffer in der Endposition gehalten wird;.
wobei erfindungsgemäß das erste Verbindungsmittel sowohl die mindestens eine Außengleitschiene oder Innengleitschiene umfasst, die entlang der Längsrichtung vertikal verläuft, als auch eine gleichartige mindestens eine Außengleitschiene oder Innengleitschiene umfasst, die entlang einer zweiten Längsrichtung senkrecht zur Längsrichtung und damit horizontal und parallel zur oberen Tragegriffwand angeordnet ist, so dass der Koffer entlang der Längsrichtung oder entlang der zweiten Längsrichtung auf den Kofferhalter geschoben werden kann.
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Besonders vorteilhaft ist an dem ersten Verbindungsmittel des Koffers und an dem dazu passenden zweiten Verbindungsmittel des Kofferhalters, dass der Koffer dadurch sehr einfach und komfortabel auf den Kofferhalter aufgesetzt und aufgeschoben werden kann.
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Bevorzugt ist das erste Verbindungsmittel als mindestens eine Außengleitschiene ausgeführt, wobei die jeweilige Außengleitschiene bevorzugt innen im Koffervolumen ausgebildet ist, in die dann die jeweilige Innengleitschiene, die am Kofferhalter nach außen absteht, hineingleiten kann. Dadurch bleibt der Koffer nach außen ästhetisch, wobei lediglich der Schlitz zu sehen ist. Bevorzugt ist dabei die jeweilige Einführposition am Koffer unten an der Bodenwand angeordnet, so dass der Koffer unten an der/den Einführpositionen dann von oben nach unten auf den Kofferhalter eingesetzt und eingeschoben werden kann und auch durch die Schwerkraft stabil in der Endposition gehalten wird.
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Alternativ bevorzugt ist das erste Verbindungsmittel als mindestens eine Innengleitschiene ausgeführt, wobei die jeweilige Innengleitschiene innen im Koffervolumen oder nach außen abstehend ausgebildet sein kann, die dann in die jeweilige Außengleitschiene hineingleiten kann. Am Kofferhalter und an der jeweiligen Außengleitschiene ist dann die jeweilige Einführposition bevorzugt in Lotrichtung oben angeordnet, um den Koffer dann von oben in die jeweilige Außengleitschiene hineingleiten lassen zu können. Dadurch wird der Koffer auf den Kofferhalter durch die Schwerkraft stabil in der Endposition gehalten.
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Vorteilhafterweise kann der Koffer dadurch sowohl einfach als Handkoffer getragen werden als auch schnell auf einem Fahrrad befestigt und ebenso schnell wieder davon gelöst werden, beispielsweise bei einer Einkaufsfahrt.
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Bevorzugt umfassen das erste Verbindungsmittel zwei parallel zueinander und in Längsrichtung verlaufende Außengleitschienen und das zweite Verbindungsmittel dementsprechend ebenso zwei parallel zueinander und in Längsrichtung verlaufende Innengleitschienen. Dadurch wird der Koffer auch rotationsstabil um die jeweilige Längsachse gehalten. Alternativ bevorzugt umfassen das erste Verbindungsmittel zwei parallel zueinander und in Längsrichtung verlaufende Innengleitschienen und das zweite Verbindungsmittel zwei parallel zueinander und in Längsrichtung verlaufende Außengleitschienen. Dadurch wird der Koffer auch rotationsstabil um die jeweilige Längsachse gehalten.
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Indem am ersten Verbindungsmittel mindestens zwei elektrische Kontaktelemente und am Kofferhalter mindestens zwei entsprechende elektrische Gegenkontaktelemente angeordnet werden, kann einfach Elektrizität vom Kofferhalter oder dem Fahrrad zum Koffer und umgekehrt fließen. Dadurch kann ein elektrisches Gerät im Koffer, wie beispielsweise ein Smartphone, ein Laptop, ein Tablet-PC oder ein anderes elektrisches Gerät im Koffer aufgeladen werden. Der Koffer umfasst dabei bevorzugt mindestens eine entsprechende Steckdose, um das elektrische Gerät anzuschließen. Andererseits kann im Koffer auch ein Energiespeicher, wie beispielsweise ein Akkumulator oder eine wiederaufladbare Batterie oder Ähnliches, angeordnet sein, der Energie zum Fahrrad, das ein Elektrofahrrad sein kann, leiten kann. Dabei kann eine während einer Fahrradfahrt gewonnene elektrische Energie im Energiespeicher gespeichert werden und/oder es kann eine elektrische Energie zum Fahrrad übertragen werden, das ein Elektrofahrrad sein kann. Auf diese Weise lässt sich der Energiespeicher mit dem Koffer sehr einfach am Fahrrad befestigen und wieder lösen. Auch da solche Energiespeicher relativ teuer sind, besteht eine Diebstahlgefahr, der man durch Mitnahme des Energiespeichers begegnen kann. Energiespeicher aus dem Stand der Technik sind meist über ein Sicherheitsschloss mit dem Elektrofahrrad verbunden, so dass eine Entkopplung und Ankopplung des Energiespeichers vom/mit dem Fahrrad umständlicher und langwieriger ist.
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Vorteilhafterweise kann außen am Koffer auch ein Solarzellenmodul angeordnet und über eine Elektronik mit dem Akkumulator verbunden sein, so dass der Energiespeicher im Koffer beispielsweise während des Tages und während der Besitzer in einem Büro arbeitet, durch Solarkraft wieder aufgeladen werden kann. Der Koffer wird dadurch zu einem Gepäck- und Energieträger der Zukunft.
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Bevorzugte Ausführungsformen gemäß der vorliegenden Erfindung sind in nachfolgenden Zeichnungen und in einer detaillierten Beschreibung dargestellt, sie sollen aber die vorliegende Erfindung nicht ausschließlich darauf begrenzen.
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Es zeigen
- 1 in zwei perspektivischen Ansichten einen Koffer mit einem ersten Verbindungsmittel an einer Seitenwand des Koffers;
- 2 in einer Seitenansicht den Koffer gemäß 1, der vor einem Fahrradgepäckträger angeordnet ist, wobei der Fahrradgepäckträger als integrales Bestandteil sowohl ein vertikal ausgerichtetes als auch ein horizontal ausgerichtetes zweites Verbindungsmittel umfasst, mit dem jeweils der Koffer über das erste Verbindungsmittel verbunden werden kann;
- 3 in einer Seitenansicht den Koffer gemäß 2, der im Vergleich zu 2 nun auf das horizontal ausgerichtete zweite Verbindungsmittel aufgeschoben ist;
- 4 in einer Seitenansicht den Koffer gemäß 2, der im Vergleich zu 2 nun auf das vertikal ausgerichtete zweite Verbindungsmittel aufgeschoben ist;
- 5 in einer Seitenansicht den Koffer gemäß 1, der auf einen anderen Fahrradgepäckträger, der vorne an einem Lenker des Fahrrads angeordnet ist, aufgeschoben ist.
- 6 eine zweite Ausbildungsform des Koffers in einer Ansicht von der Seite und in einer Ansicht von unten, wobei das erste Verbindungsmittel als zwei Außengleitschienen oder Hohlschienen ausgebildet sind, die vertikal zwischen einer Tragegriffwand und einer Bodenwand verlaufen;
- 7 eine dritte Ausbildungsform des Koffers in einer Ansicht von der Seite und in einer Ansicht von unten, wobei das erste Verbindungsmittel zwei Außengleitschienen oder Hohlschienen, die vertikal zwischen der Tragegriffwand und der Bodenwand verlaufen, und zwei Außengleitschienen oder Hohlschienen, die horizontal und parallel zur Tragegriffwand und zur Bodenwand verlaufen;
- 8 eine vierte Ausbildungsform des Koffers in einer Ansicht von der Seite, wobei das erste Verbindungsmittel als zwei Außengleitschienen oder Hohlschienen ausgebildet sind, die zugleich auch jeweilige Kontaktelemente darstellen;
- 9 eine fünfte Ausbildungsform des Koffers in einer Ansicht von der Seite, wobei im Koffer ein Solarzellenmodul eingelassen ist;
- 10 eine sechste Ausbildungsform des Koffers in einer halbdurchsichtigen Ansicht von der Seite, wobei im Koffer die zwei Kontaktelemente, ein Akkumulator, eine Elektronik, zwei Steckdosen mit Ladebuchsen und ein Leuchtelement angeordnet sind;
- 11 den Koffer mit jeweiligen Außengleitschienen in einer Ansicht von unten und den Kofferhalter mit den dazu passenden jeweiligen Innengleitschienen in einer Ansicht von oben, links im Bild in einer ersten Variante und rechts im Bild in einer anderen zweiten Variante;
- 12 einen Querschnitt der Innengleitschiene in einer dritten Variante, die als ein integrales Teil einer Trageschiene eines Gepäckträgers eines Zweirads ausgebildet ist; und
- 13 ein Sackkarrengestell als Kofferhalter mit dem Koffer daran, in einer Seitenansicht.
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Detaillierte Beschreibung von Ausführungsbeispielen
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1 zeigt ein Ausführungsbespiel eines erfindungsgemäßen Koffers 1, der eine obere Tragegriffwand, eine gegenüberliegende Bodenwand und vier dazwischenliegende Seitenwände umfasst, wobei an mindestens einer der Seitenwände ein erstes Verbindungsmittel 2 angeordnet und starr mit der Seitenwand verbunden ist, um den Koffer 1 am ersten Verbindungsmittel 2 halten und transportieren zu können. Bevorzugt weist der Koffer 1 zudem einen Ausziehgriff 4a, einen Tragegriff 4b und an der Bodenwand Laufrollen 5 auf. Das erste Verbindungsmittel 2 ist in Längsrichtung vertikal zwischen der Tragegriffwand und der Bodenwand durch mindestens eine Außengleitschiene oder Innengleitschiene ausgebildet, wobei in 1 zwei Außengleitschienen als das erste Verbindungsmittel 2 dargestellt sind.
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Zum Halten und Transportieren des Koffers 1 am ersten Verbindungsmittel 2 ist ein dazu passender Kofferhalter bereitgestellt, der ein zweites Verbindungsmittel 7 aufweist, das mit dem ersten Verbindungsmittel 2 manuell verbindbar und davon lösbar ist. Das zweite Verbindungsmittel 7 ist dabei passend zum ersten Verbindungsmittel 2 als mindestens eine Innengleitschiene oder Außengleitschiene ausgebildet.
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In anderen Worten: Wenn das erste Verbindungsmittel 2 als eine/zwei Außengleitschiene/n ausgebildet ist, ist das zweite Verbindungsmittel 7 als eine/zwei Innengleitschiene/n ausgebildet, die zusammenpassen und ineinander gleitend kommunizieren. Wohingegen wenn das erste Verbindungsmittel 2 als eine/zwei Innengleitschiene/n ausgebildet ist, ist das zweite Verbindungsmittel 7 als eine/zwei Außengleitschiene/n ausgebildet, die zusammenpassen und ineinander gleitend kommunizieren. Dabei sind die jeweilige Außengleitschiene und Innengleitschiene ausgebildet, dass sie an einer jeweiligen Einführungsposition ineinander einführbar sind und entlang einer jeweiligen gemeinsamen Längsachse mit nur einem Freiheitsgrad entlang der Längsachse bis zu einer Endposition ineinander gleiten.
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Die jeweilige Außengleitschiene weist ein C-Profil mit einem Hohlraum mit einer Hohlraumbreite und einem seitlich nach außen offenen Schlitz auf, wobei der Schlitz enger als die Hohlraumbreite ist. Dadurch kann eine Innengleitschiene mit beispielsweise einem T-Profil seitlich nach außen gehalten werden. Die jeweilige Innengleitschiene hat ein zum Hohlraum passendes Innengleitschienenprofil.
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Am ersten Verbindungsmittel 2 oder am zweiten Verbindungsmittel 7 ist ein Anschlag 3 angeordnet, der ausgebildet ist, das jeweilige andere erste 2 oder zweite Verbindungsmittel 7 an der Endposition zu stoppen, so dass der Koffer in der Endposition gehalten wird. Der Koffer 1 kann also an der Einführungsposition zwischen dem ersten 2 und dem zweiten Verbindungsmittel 7 ineinandergesteckt werden und bis zur Endposition ineinander gleiten, um dann in der Endposition durch den Anschlag 3 gehalten zu werden.
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Im Ausführungsbeispiel der 1 sind die Anschläge 3 des ersten Verbindungsmittels 2, die Außengleitschienen sind, so ausgebildet, dass der Hohlraum an der Endposition einfach verschlossen ist, so dass die jeweilige Innengleitschiene, wenn sie eingeführt ist, nicht mehr weitergleiten kann. Durch Verschließen des Hohlraums am Ende der jeweiligen Außengleitschiene kann also der jeweilige Anschlag ausgebildet sein. Ebenso kann die Innengleitschiene ab einer vorbestimmten Länge eines Eindringens in die jeweilige Außengleitschiene eine Verdickung aufweisen, die ein weiteres Ineinandergleiten verhindert. Ebenso kann der Koffer 1, wie in 2 dargestellt, an einer Endposition durch einen Anschlag 3 gestoppt werden, der unter die Bodenwand des Koffers 1 greift und diese an der Anschlagposition hält.
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2 zeigt eine Ausführungsform eines Fahrradgepäckträgers 6 mit einem Kofferhalter mit einem schienenartigen zweiten Verbindungsmittel 7, das zwei Innengleitschienen umfasst, die waagerecht verlaufen, so dass der Koffer 1 daran in waagerechter Lage aufgesteckt und gehalten werden kann, wie in 3 gezeigt. Zudem weist der Kofferhalter zweite Verbindungsmittel 7 auf, die senkrecht verlaufen, so dass der Koffer 1 daran auch in senkrechter Lage aufgesteckt und gehalten werden kann, wie in 4 gezeigt.
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Erfindungsgemäß umfasst das erste Verbindungsmittel 2 sowohl die mindestens eine Außengleitschiene oder Innengleitschiene, die entlang der Längsrichtung vertikal verläuft, als auch eine gleichartige mindestens eine Außengleitschiene oder Innengleitschiene, die entlang einer zweiten Längsrichtung senkrecht zur Längsrichtung und damit horizontal und parallel zur oberen Tragegriffwand angeordnet ist, so dass der Koffer 1 entlang der Längsrichtung oder entlang der zweiten Längsrichtung auf den Kofferhalter geschoben werden kann.
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Eine weitere zusätzliche oder alternative Möglichkeit den oder einen weiteren Fahrradgepäckträger 6 mit dem Kofferhalter anzuordnen, ist in 5 skizziert, bei der der Kofferhalter mit den Schienen vorne am Lenkrad angeordnet ist.
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Bevorzugt umfasst das erste Verbindungsmittel 2 zwei parallel zueinander und in Längsrichtung verlaufende Außengleitschienen, wie in 1 dargestellt, und das zweite Verbindungsmittel 7 zwei parallel zueinander und in Längsrichtung verlaufende Innengleitschienen, die jeweils miteinander ineinander gleitend kommunizieren.
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Alternativ bevorzugt umfasst das erste Verbindungsmittel 2 zwei parallel zueinander und in Längsrichtung verlaufende Innengleitschienen und das zweite Verbindungsmittel 7 zwei parallel zueinander und in Längsrichtung verlaufende Außengleitschienen umfasst, die jeweils miteinander ineinander gleitend kommunizieren.
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Bevorzugt ist das erste Verbindungsmittel 2 im Wesentlichen einstückig mit dem Koffer 1 ausgebildet. Ebenso ist es aber auch denkbar, dass das erste Verbindungsmittel 2 auf den Koffer aufgeschraubt oder/oder angeklebt und/oder darin eingespannt ist. Bevorzugt ist das erste Verbindungsmittel 2 in der entsprechenden Kofferwand eingegossen.
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Bevorzugt weisen das erste Verbindungsmittel 2 mindestens zwei elektrische Kontaktelemente 8 und der Kofferhalter mindestens zwei entsprechende elektrische Gegenkontaktelemente auf, die jeweils so angeordnet sind, dass die mindestens zwei elektrischen Kontaktelemente 8 und die mindestens zwei elektrischen Gegenkontaktelemente sich in der Endposition des Koffers 1 automatisch elektrisch kontaktieren und sich bei einem Herausziehen des Koffers 1 aus dem Kofferhalter automatisch voneinander trennen. Alternativ kann auch ein Verbindungskabel mit einer Steckverbindung vorgesehen sein, dass einen Stromfluss zwischen dem Koffer 1 und dem Kofferhalter oder beispielsweise dem Fahrrad ermöglicht. 8 zeigt ein Ausführungsbeispiel dazu.
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Bevorzugt umfasst der Koffer 1 einen Energiespeicher 10, der mit den mindestens zwei Kontaktelementen 8 elektrisch verbunden ist. Dabei kann der Energiespeicher 10 beispielsweise ein wiederaufladbarer Akkumulator, eine wiederaufladbare Batterie, eine Brennstoffzelle oder ein andersartiger Energiespeicher und/oder Energielieferant sein.
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Bevorzugt wird mindestens eines der Kontaktelemente 8 und der Gegenkontaktelemente durch die Innengleitschiene und die damit verbundene Außengleitschiene gebildet. Bevorzugt ist ein erstes Paar aus der jeweiligen Innengleitschiene und der Außengleitschiene jeweils elektrisch leitend und bildet dadurch das erste Kontaktelement und das erste Gegenkontaktelement. Bevorzugt ist auch ein zweites Paar aus einer zweiten Innengleitschiene und einer zweiten Außengleitschiene jeweils elektrisch leitend und bildet somit das zweite Kontaktelement und das zweite Gegenkontaktelement.
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Bevorzugt ist außen an mindestens einer der Seitenwände des Koffers 1 ein Solarzellenmodul 9 angeordnet und über eine Elektronik 11 mit dem Energiespeicher 10 verbunden, wie als ein Beispiel in 9 dargestellt.
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Bevorzugt ist der Energiespeicher 10 für ein Elektrozweirad passend ausgebildet. Dabei ist anzumerken, dass unter einem Fahrrad auch ein Elektrofahrrad oder ein Elektromotorrad verstanden werden kann.
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Bevorzugt weist der Koffer 1 mindestens eine Ladebuchse 13 und/oder eine Stromversorgungsbuchse 14 für andere elektrische Geräte auf, die über die Elektronik 11 mit dem Energiespeicher 10 verbunden sind. Bevorzugt sind der Energiespeicher 10 und die Elektronik 11 ausgebildet, über ein Ladekabel 12 aufladbar zu sein. Bevorzugt ist am Koffer 1 innen und/oder außen ein Leuchtelement angeordnet, das vom Akkumulator 10 gespeist wird. 10 zeigt ein Beispiel eines Koffers 1 mit einem Energiespeicher 10, einer Elektronik 11, einem Ladekabel 12, einer Ladebuchse 13, die eine USB Ladebuchse sein kann, einer Steckdose 14 und einem Leuchtelement 15, von denen eines oder mehrere Komponenten im Koffer 1 enthalten sein können. Bevorzugt kann in dem Koffer 1 auch ein Kühlelement und/oder ein Heizelement angeordnet sein.
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Bevorzugt ist der Anschlag 3 an der Außengleitschiene in einem Endabschnitt, der einem Einführungsabschnitt, an dem die Innengleitschiene in der Einführungsposition eingeführt wird, gegenüberliegt, angeordnet, wobei der Anschlag 3 dadurch gebildet wird, dass er im Hohlraum der Außengleitschiene oder auf der jeweiligen Längsachse vor dem Hohlraum der Außengleitschiene angeordnet ist, so dass die Innengleitschiene in der Endposition daran anschlägt und gestoppt wird.
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Bevorzugt ist der Anschlag 3 oder ein weiterer Anschlag 3 an der Innengleitschiene in einem anderen Endabschnitt, der einem anderen Einführungsabschnitt, an dem die Außengleitschiene in der Einführungsposition aufgeschoben wird, gegenüberliegt, angeordnet, wobei der Anschlag 3 oder der weitere Anschlag 3 dadurch gebildet wird, dass er auf der jeweiligen Längsachse angeordnet ist und quer zur Längsachse sich über das Innengleitschienenprofil hinaus erstreckt, wodurch die Außengleitschiene in der Endposition am Anschlag 3 oder am weiteren Anschlag 3 anschlägt.
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Bevorzugt ist der Kofferhalter als ein Zweiradgepäckträger ausgebildet oder ausgebildet ist, um an einem Zweiradgepäckträger befestigbar zu sein. Die Begriffe Zweirad, Fahrrad, Elektrofahrrad oder Elektromotorrad sind als Synonyme zu verstehen.
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Bevorzugt ist der Kofferhalter als ein Roll- oder Sackkarrengestell 16 ausgebildet, so dass der Koffer 1 daran eingehängt und damit geschoben oder gerollt werden kann, wie als Beispiel in 13 gezeigt.
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Bevorzugt ist der Koffer 1 ein harter oder weicher Koffer 1. Der Koffer 1 kann auch als Rucksack ausgebildet sein.
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In 11 sind das erste Verbindungsmittel 2 und das zweite Verbindungsmittel 7 von unten dargestellt, das heißt, man sieht also die Einführungsabschnitte und das jeweilige Profil der Außengleitschienen des Koffers an dessen Bodenwand, gemäß dem Ausführungsbeispiel aus 1.
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Bevorzugt umfasst der Kofferhalter, wie als Beispiel in 11 dargestellt, eine Befestigungsplatte 17 oder eine entsprechendes rahmenartiges Gestell auf dem das zweite Verbindungsmittel 7 angeordnet und damit verbunden ist. Gemäß dem Ausführungsbeispiel von 1 und 11 umfasst das zweite Verbindungsmittel 7 zwei Innengleitschienen.
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Ein Profil des Hohlraums der jeweiligen Außengleitschiene und der jeweiligen Innengleitschiene kann, wie als Beispiele in 11 dargestellt, beispielsweise ein T-Profil, ein Dreiecksprofil, oder ein anderes Profil sein, das sich als Gleitschiene eignet. Als Synonyme zu der Außengleitschiene oder Innengleitschiene sind auch Begriffe wie beispielsweise C-Profil, Schlittenführung, Schlitten, Linearführung, Linearschiene oder Gleitschiene geläufig. Bevorzugt können die Außen- und Innengleitschiene auch ein Rundprofil haben, wie als ein Beispiel in 12 dargestellt. Bevorzugt ist das Innengleitprofil 7 direkt mit dem Gepäckträger 6 verbunden, so dass es auch zur Steifigkeit und Traglast des Gepäckträgers mit beiträgt.
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Wie in 6 und 7 dargestellt, kann der Koffer 1 sowohl das erste Verbindungsmittel 2 in vertikaler Ausrichtung, als auch zusätzlich senkrecht dazu in horizontaler Ausrichtung und parallel zur Bodenwand aufweisen. So kann der Koffer 1 in zwei verschiedenen Ausrichtungen auf den Kofferhalter gesteckt werden.
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Zur Klarheit werden unter den Merkmalen „oben“ und „unten" relative Ortsangaben in senkrechter Richtung verstanden, so wie in den Figuren dargestellt.
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Weitere mögliche Ausbildungsformen sind in den folgenden Ansprüchen beschrieben. Insbesondere können auch die verschiedenen Merkmale der oben beschriebenen Ausführungsformen miteinander kombiniert werden, soweit sie sich nicht technisch ausschließen.
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Die in den Ansprüchen genannten Bezugszeichen dienen nur der besseren Verständlichkeit und beschränken die Ansprüche in keiner Weise auf die in den Figuren dargestellten Formen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Koffer (stellvertretend auch für einen Rucksack, eine Tasche o.ä.)
- 2
- erstes schienenartiges Verbindungsmittel
- 3
- Anschlag
- 4a
- Ausziehgriff
- 4b
- Tragegriff
- 5
- Laufrollen
- 6
- Gepäckträger, Fahrradgepäckträger
- 7
- zweites schienenartiges Verbindungsmittel, Innengleitprofil
- 8
- Kontaktelement
- 9
- Solarzellenmodul
- 10
- Energiespeicher, Akkumulator
- 11
- Elektronik
- 12
- Ladekabel
- 13
- Ladebuchse (beispielsweise USB Buchse)
- 14
- Steckdose, Stromversorgungsbuchse
- 15
- Leuchtelement
- 16
- Rollkarrengestell, Sackkarrengestell
- 17
- Befestigungsplatte