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Die Erfindung betrifft einen Drehschwingungsdämpfer, insbesondere Zweimassenschwungrad, aufweisend ein Eingangsteil und ein Ausgangsteil mit einer gemeinsamen Drehachse, um die das Eingangsteil und das Ausgangsteil zusammen drehbar und insbesondere relativ zueinander begrenzt verdrehbar sind, eine zwischen dem Eingangsteil und dem Ausgangsteil wirksame Feder-Dämpfer-Einrichtung mit wenigstens einer Bogenfeder, ein die wenigstens eine Bogenfeder in Umfangsrichtung abstützendes Flanschteil, das mittels einer als Drehmomentbegrenzer wirksamen Reibeinrichtung mit dem Ausgangsteil verbunden ist, die Reibeinrichtung aufweisend eine erste Reibscheibe und eine zweite Reibscheibe die zwischen sich reibkraftschlüssig einen Flanschring des Flanschteils aufnehmen, und wenigstens einen Niet zur Befestigung der ersten Reibscheibe und der zweiten Reibscheibe an dem Ausgangsteil, der Niet aufweisend einen Nietschaft, einen ersten Nietkopf und einen zweiten Nietkopf, wobei der erste Nietkopf unmittelbar an der ersten Reibscheibe anliegt.
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Aus der
DE 10 2014 211 603 A1 ist ein Zweimassenschwungrad bekannt, mit einer Primärmasse und einer Sekundärmasse, die entgegen der Wirkung einer Bogenfederanordnung gegeneinander verdrehbar sind, wobei sich die Bogenfederanordnung einerseits an der Primärmasse und andererseits an einem Sekundärflansch abstützt, der über eine Reibeinrichtung als Drehmomentbegrenzer mit der Sekundärmasse verbunden ist, wobei an der Sekundärmasse eine Tellerfedermembran angeordnet ist, die mit der Primärmasse in Kontakt ist. Die Reibeinrichtung dient als Drehmomentbegrenzer. Die Tellerfedermembran dient einer Abdichtung der Bogenfederanordnung gegenüber der Umgebung und verhindert das Eindringen von Schmutz oder Wasser durch einen Spalt zwischen der Primärmasse und der Sekundärmasse.
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Aus der
DE 10 2014 217 853 A1 ist ein Zweimassenschwungrad bekannt, mit einem um eine Drehachse verdrehbaren Eingangsteil mit einer diesem zugeordneten Primärschwungmasse und einem gegenüber diesem entgegen der Wirkung einer Federeinrichtung um die Drehachse relativ verdrehbaren Ausgangsteil mit einer diesem zugeordneten Sekundärschwungmasse sowie einem seriell zur Federeinrichtung geschalteten Drehmomentbegrenzer und einem ausgangsseitig angeordneten Fliehkraftpendel, wobei der Drehmomentbegrenzer und das Fliehkraftpendel eine radial innerhalb der Federeinrichtung angeordnete Baueinheit bilden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen eingangs genannten Drehschwingungsdämpfer baulich und/oder funktional zu verbessern.
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Die Aufgabe wird gelöst mit einem Drehschwingungsdämpfer mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Dadurch, dass der Durchmesser des ersten Nietkopfes größer ist als der Durchmesser des zweiten Nietkopfes, können sich die Reibscheiben weniger aufbiegen. Insbesondere ist eine Streuung des Grenzdrehmoments des Drehmomentbegrenzers reduziert.
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Die erste Reibscheibe und die zweite Reibscheibe können mittels wenigstens einen Niets an einem gestanzten Bauteil des Ausgangsteils befestigt sein. Die erste Reibscheibe und die zweite Reibscheibe können mittels mehrerer Niete an einem gestanzten Bauteil des Ausgangsteils befestigt sein. Gestanzte Bauteile sind kostengünstiger als geschmiedete Bauteile. Das gestanzte Bauteil des Ausgangsteils kann eine Abtriebsnabe sein. Das gestanzte Bauteil des Ausgangsteils kann ein Durchgangsloch für einen Niet aufweisen. Das gestanzte Bauteil des Ausgangsteils kann mehrere Durchgangslöcher aufweisen. Jeweils ein Durchgangsloch kann für genau einen Niet vorgesehen sein. Vorzugweise sind mehrere Durchgangslöcher auf einem Lochkreis angeordnet. Zwischen einem Durchgangsloch und einer radial inneren, umlaufenden ringförmigen Begrenzungsfläche des gestanzten Bauteils des Ausgangsteils kann ein Steg mit einer minimalen Steglänge angeordnet sein. Die minimale Steglänge kann gleich der Materialstärke des gestanzten Bauteils des Ausgangsteils sein. Die minimale Steglänge kann größer der Materialstärke des gestanzten Bauteils des Ausgangsteils sein. Der zweite Nietkopf kann unmittelbar an dem gestanzten Bauteil des Ausgangsteils anliegen.
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Der Durchmesser des ersten Nietkopfes kann wenigstens fünfzig Prozent größer als der Durchmesser des zweiten Nietkopfes sein. Der Durchmesser des ersten Nietkopfes kann wenigstens fünfundsechzig Prozent größer als der Durchmesser des zweiten Nietkopfes sein. Der Durchmesser des ersten Nietkopfes kann wenigstens fünfundsiebzig Prozent größer als der Durchmesser des zweiten Nietkopfes sein. Der Durchmesser des ersten Nietkopfes kann wenigstens einhundert Prozent größer als der Durchmesser des Nietschaftes sein. Der Durchmesser des ersten Nietkopfes kann wenigstens einhundertfünfunddreißig Prozent größer als der Durchmesser des Nietschaftes sein. Der Durchmesser des ersten Nietkopfes kann wenigstens einhundertfünfzig Prozent größer als der Durchmesser des Nietschaftes sein. Der erste Nietkopf kann ein Setzkopf sein. Der zweite Nietkopf kann ein Schließkopf sein.
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Bis zu einem vorgegebenen Grenzdrehmoment kann wenigstens eine der Reibscheiben reibkraftschlüssig und dadurch drehfest mit dem Flanschring verbunden sein. Bis zu einem vorgegebenen Grenzdrehmoment können beide Reibscheiben reibkraftschlüssig und dadurch drehfest mit dem Flanschring verbunden sein. Ein Überschreiten des Grenzdrehmoments bewirkt einen Schlupf zwischen einerseits den Reibscheiben und andererseits dem Flanschring. Dadurch ist der Drehschwingungsdämpfer vor Beschädigungen geschützt.
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Der Drehschwingungsdämpfer kann ein Zweimassenschwungrad für Fahrzeuge mit Schaltgetriebe sein. Der Drehschwingungsdämpfer kann ein Zweimassenschwungrad für Fahrzeuge mit einer Doppelkupplung sein. Der Drehschwingungsdämpfer kann zur Anordnung in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs dienen. Der Antriebsstrang kann eine Brennkraftmaschine aufweisen. Die Brennkraftmaschine kann eine Kurbelwelle aufweisen. Der Antriebsstrang kann eine Reibungskupplungseinrichtung aufweisen. Der Antriebsstrang kann eine Doppelkupplungseinrichtung aufweisen. Der Antriebsstrang kann ein Getriebe aufweisen. Das Getriebe kann wenigstens eine Getriebeeingangswelle aufweisen. Das Getriebe kann ein Schaltgetriebe sein. Der Antriebsstrang kann ein Doppelkupplungsgetriebe aufweisen. Der Antriebsstrang kann ein Direktschaltgetriebe aufweisen. Der Antriebsstrang kann ein Achsgetriebe aufweisen. Der Antriebsstrang kann wenigstens ein antreibbares Fahrzeugrad aufweisen. Der Drehschwingungsdämpfer kann zur Anordnung zwischen der Brennkraftmaschine und der Reibungskupplungseinrichtung dienen. Der Drehschwingungsdämpfer kann zur Anordnung zwischen der Brennkraftmaschine und der Doppelkupplungseinrichtung dienen. Der Drehschwingungsdämpfer kann dazu dienen, Drehschwingungen zu reduzieren, die durch periodische Vorgänge, insbesondere in der Brennkraftmaschine, angeregt werden. Der Drehschwingungsdämpfer kann in Hybrid-Anwendungen zum Einsatz kommen.
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Die Feder-Dämpfer-Einrichtung kann eine Federeinrichtung aufweisen. Die Federeinrichtung kann wenigstens einen Energiespeicher aufweisen. Der wenigstens eine Energiespeicher kann sich einerseits an dem Eingangsteil und andererseits über die Reibeinrichtung an dem Ausgangsteil abstützen. Der wenigstens eine Energiespeicher kann eine Schraubenfeder sein. Der wenigstens eine Energiespeicher kann eine Druckfeder sein. Der wenigstens eine Energiespeicher kann eine Bogenfeder sein. Der wenigstens eine Energiespeicher kann eine Bogenfederanordnung sein. Die Bogenfederanordnung kann eine innere Bogenfeder und eine äußere Bogenfeder aufweisen. Die Feder-Dämpfer-Einrichtung kann eine Reibeinrichtung aufweisen. Das Eingangsteil kann zur Antriebsverbindung mit der Brennkraftmaschine dienen. Das Ausgangsteil kann zur Antriebsverbindung mit einer Reibungskupplung dienen. Das Ausgangsteil kann zur Antriebsverbindung mit einer Doppelkupplung dienen. Die Begriffe „Eingangsteil“, „eingangsseitig“, „Ausgangsteil“ und „ausgangsseitig“ sind auf eine von der Brennkraftmaschine ausgehende Leistungsflussrichtung bezogen.
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Das Eingangsteil kann einen Flanschabschnitt aufweisen. Das Eingangsteil kann einen Deckelabschnitt aufweisen. Der Flanschabschnitt und der Deckelabschnitt können einen Aufnahmeraum für den wenigstens einen Energiespeicher begrenzen. Der Aufnahmeraum kann eine torusartige Form aufweisen. Das Eingangsteil kann in den Aufnahmeraum ragende Abstützabschnitte für den wenigstens einen Energiespeicher aufweisen. Das Ausgangsteil kann ein Flanschteil aufweisen. Das Flanschteil kann axial zwischen dem Flanschabschnitt und dem Deckelabschnitt angeordnet sein. Das Flanschteil kann nach radial außen ragende Fortsätze aufweisen. Die Fortsätze können in den Aufnahmeraum ragen. Die Fortsätze können als ausgangsseitige Abstützabschnitte für den wenigstens einen Energiespeicher dienen. Das Flanschteil kann mittels der Reibeinrichtung mit dem Ausgangteil verbunden sein.
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Unter dem Begriff Drehschwingungsdämpfer sind auch Drehschwingungstilger zu verstehen, die weitgehend oder vollständig ungedämpft Schwingungen tilgen. Eine Schwingungstilgung kann durch eine Fliehkraftpendeleinrichtung erfolgen. Ein Drehschwingungsdämpfer kann sowohl eine zwischen dem Eingangsteil und dem Ausgangsteil wirksame Feder-Dämpfer-Einrichtung als auch eine Fliehkraftpendeleinrichtung aufweisen. Die Fliehkraftpendeleinrichtung kann genau zwei Pendelmassen aufweisen. Die Fliehkraftpendeleinrichtung kann mehr als zwei Pendelmassen aufweisen. Die Fliehkraftpendeleinrichtung kann genau vier Pendelmassen aufweisen. Zwei Pendelmassen können diametral gegenüberliegend auf dem Pendelmasseträger angeordnet sein. Der Pendelmasseträger kann genau zwei Pendelmassen aufweisen. Der Pendelmasseträger kann mehr als zwei Pendelmassen aufweisen. Der Pendelmasseträger kann genau vier Pendelmassen aufweisen. Die Fliehkraftpendeleinrichtung kann wenigstens eine Pendelmasse aufweisen, die zwei miteinander verbundenen Pendelmasseteile aufweist. Der Pendelmasseträger kann axial zwischen den Pendelmasseteilen angeordnet sein, so dass die Pendelmasseteile außenliegend an dem Pendelmasseträger angeordnet sind. Die Fliehkraftpendeleinrichtung kann eine Fliehkraftpendeleinrichtung mit außenliegenden Pendelmassen sein. Die Fliehkraftpendeleinrichtung kann mehrere Pendelmassen aufweisen, die jeweils ein erstes Pendelmasseteil und ein zweites Pendelmasseteil aufweisen. Ein erstes Pendelmasseteil und ein zweites Pendelmasseteil können miteinander fest verbunden, insbesondere vernietet, sein. Das erste Pendelmasseteil und das zweite Pendelmasseteil können zueinander parallel und voneinander axial beabstandet angeordnet sein. Das erste Pendelmasseteil und das zweite Pendelmasseteil können beidseits des Pendelmasseträgers angeordnet sein. Der Pendelmasseträger kann wenigstens eine Ausnehmung für einen Wälzkörper aufweisen. Die wenigstens eine Ausnehmung kann dazu dienen, eine Pendelbahn zu bestimmen. Die wenigstens eine Ausnehmung kann eine nierenartige Form aufweisen.
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Zusammenfassend und mit anderen Worten dargestellt ergibt sich somit durch die Erfindung unter anderem ein Drehschwingungsdämpfer, insbesondere ein Doppelkupplungsdämpfer beziehungsweise ein Zweimassenschwungrad mit Drehmomentbegrenzer, der anstelle einer aus dem Stand der Technik bekannten ausgangsteilseitigen Schmiedenabe eine gestanzte Abtriebsnabe aufweisen kann. Bei einer Schmiedenabe kann der Restquerschnitt der Abtriebsnabe (Restwandstärke oder Steglänge) zwischen dem Innendurchmesser der Schmiedenabe und einer Vernietungsbohrung viel kleiner als die Materialstärke der Schmiedenabe sein. Bei einer gestanzten Abtriebsnabe muss aus fertigungstechnischen Gründen im Bereich eines Durchgangsloches für einen Niet der Steg zu einer äußeren Begrenzung eine Steglänge von mindestens einmal der Materialstärke in diesem Bereich aufweisen. Dies hat zur Folge dass im Vergleich zu einer Schmiedenabe mit gleichem Außendurchmesser der Teilkreis der Vernietung nach innen gebracht werden muss. Dadurch könnten die beidseitigen Stützscheiben (Reibscheiben) sich aufbiegen, insbesondere durch eine axiale Kraft eines Tellerfederflansches. Dies könnte zu einer größeren Streuung des Drehmomentbegrenzers führen. Bei einem erfindungsgemäßen Drehschwingungsdämpfer, bei dem ein Niet mit einem großen Setzkopfdurchmesser eingesetzt wird, so dass der Abstützpunkt der Stützscheibe soweit wie möglich außen liegt, ist die Streuung des Drehmomentbegrenzers reduziert. Eine Kombination von einer gestanzten Abtriebsnabe mit einem Drehmomentbegrenzer in einem Doppelkupplungsdämpfer ermöglicht bei Verwendung eines großen Setzkopfes, dass der Drehmomentbegrenzer so wenig Streuung wie möglich zeigt. Zudem ist eine gestanzte Abtriebsnabe preisgünstiger als eine Schmiedenabe. Ein Drehschwingungsdämpfer mit Drehmomentbegrenzer verhindert, dass bei Impactmomenten auf den Drehschwingungsdämpfer eine Zerstörung der Bogenfedern oder anderer Bauteilen des Drehschwingungsdämpfers, insbesondere Zweimassenschwungrades, auftritt. Besonders bei Doppelkupplungsdämpfern mit Hybrid-Anwendung können hohe Impactmoment auftreten, die auch eine Getriebeeingangswelle beschädigen können.
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Mit der Erfindung ist ein Drehschwingungsdämpfer mit einem Drehmomentbegrenzer und einer gestanzten Abtriebsnabe zur Verfügung gestellt. Gegenüber einem Drehschwingungsdämpfer mit einer Schmiedenabe sind die Kosten reduziert, ohne dass eine Streuung des Grenzdrehmoments des Drehmomentbegrenzers zu hoch ist.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf Figuren näher beschrieben. Aus dieser Beschreibung ergeben sich weitere Merkmale und Vorteile. Konkrete Merkmale dieses Ausführungsbeispiels können allgemeine Merkmale der Erfindung darstellen. Mit anderen Merkmalen verbundene Merkmale dieses Ausführungsbeispiels können auch einzelne Merkmale der Erfindung darstellen.
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Es zeigen schematisch und beispielhaft:
- 1 ausschnittsweise einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Drehschwingungsdäm pfer,
- 2 eine Detailansicht der in 1 gekennzeichneten Einzelheit II, und
- 3 eine Reibeinrichtung des Drehschwingungsdämpfers aus 1.
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1 zeigt ausschnittsweise einen als ein Zweimassenschwungrad 100 ausgeführten Drehschwingungsdämpfer. Das Zweimassenschwungrad 100 dient zur Anordnung in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs zwischen einer Brennkraftmaschine und einem Doppelkupplungsgetriebe, um Drehschwingungen zu reduzieren.
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Das Zweimassenschwungrad 100 weist ein Eingangsteil 102 und ein Ausgangsteil 104 auf. Das Eingangsteil 102 und das Ausgangsteil 104 sind um eine gemeinsame Drehachse 106 zusammen drehbar und relativ zueinander begrenzt verdrehbar. Die verwendeten Richtungsangaben, wie beispielsweise „axial“, „radial“ und „Umfangsrichtung“, sind, soweit nicht abweichend beschrieben, auf die Drehachse 106 des Zweimassenschwungrads 100 bezogen. Zwischen dem Eingangsteil 102 und dem Ausgangsteil 104 ist eine Feder-Dämpfer-Einrichtung 108 wirksam. Die Feder-Dämpfer-Einrichtung 108 weist eine Bogenfederanordnung mit Bogenfedern, wie 110, und eine Gleitschale 112 auf.
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Das Eingangsteil 102 weist einen Flanschabschnitt 114 und einen Deckelabschnitt 116 auf. Der Flanschabschnitt 114 und der Deckelabschnitt 116 sind miteinander fest verbunden, vorliegend verschweißt. Der Flanschabschnitt 114 und der Deckelabschnitt 116 begrenzen einen Aufnahmeraum 118 für die Bogenfedern 110.
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Radial außen ist auf dem Flanschabschnitt 114 ein Anlasserzahnkranz 120 angeordnet und an dem Flanschabschnitt 114 befestigt. In Einbaulage des Zweimassenschwungrades 100 kann der Anlasserzahnkranz 120 mit einem hier nicht dargestellten elektrischen Anlasser des Kraftfahrzeugs in Eingriff gebracht werden.
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Das Ausgangsteil 104 weist ein Flanschteil 122 und ein Abtriebsteil, vorliegend eine Abtriebsnabe 124, auf. Der Flanschabschnitt 114 und der Deckelabschnitt 116 weisen in den Aufnahmeraum 118 ragende Durchstellungen auf, die eingangsseitige Abstützabschnitte für die Bogenfedern 110 bilden. Das Flanschteil 122 weist radial außen Fortsätze 126 auf, die ausgangsseitige Abstützabschnitte für die Bogenfedern 110 bilden.
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Das Flanschteil 122 ist über eine Reibeinrichtung 128 mit der Abtriebsnabe 124 verbunden. Die Reibeinrichtung 128 dient als Drehmomentbegrenzer zwischen dem Eingangsteil 102 und dem Ausgangsteil 104 und schützt insbesondere die Bogenfedern 110 vor einer Beschädigung. Bei Überschreitung eines vorgegebenen Drehmoments begrenzt die Reibeinrichtung 128 das über die Bogenfedern 110 übertragene Drehmoment, indem es in der zwischen dem Flanschteil 122 und der Abtriebsnabe 124 angeordneten Reibeinrichtung 128 zu einem Schlupf kommt.
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Die Reibeinrichtung 128 umfasst eine erste Reibscheibe 130 und eine zweite Reibscheibe 132, zwischen denen ein umlaufender Freiraum zur Aufnahme eines Flanschringes 134 des Flanschteils 122 verbleibt. Das Flanschteil 122 umfasst im Wesentlichen den Flanschring 134, von dem radial nach außen die Fortsätze 126 abstehen. Die erste Reibscheibe 130 ist scheibenförmig und in einem radialen mittleren Bereich einmal, vorliegend in Richtung des Flanschabschnitts 114, in axialer Richtung gestuft. Die zweite Reibscheibe 132 ist scheibenförmig und in einem radialen mittleren Bereich einmal, vorliegend in Richtung des Deckelabschnitts 116, in axialer Richtung gestuft. Die radial inneren Bereiche der ersten Reibscheibe 130 und der zweiten Reibscheibe 132 liegen in axialer Richtung aneinander an. Die erste Reibscheibe 130 und die zweite Reibscheibe 132 sind mittels mehrerer Niete 136 mit der Abtriebsnabe 124 fest verbunden. Zwischen den radial äußeren Bereichen der Reibscheiben 130, 132 ist der Flanschring 134 axial eingespannt, vorzugsweise unter Zwischenlage einer Tellerfeder. Die Tellerfeder kann separat ausgebildet sein oder in eine Reibscheiben 130, 132 oder den Flanschring 134 integriert sein. Vorzugsweise ist auf der ersten Reibscheibe 130 und/oder der zweiten Reibscheibe 132 und/oder dem Flanschring 134 ein Reibbelag aufgebracht. Bis zu einem vorgegebenen Drehmoment (Grenzdrehmoment) sind die Reibscheiben 130, 132 reibkraftschlüssig drehfest mit dem Flanschring 134 verbunden. Ein Überschreiten des vorgegebenen Drehmoments bewirkt einen Schlupf zwischen einerseits den Reibscheiben 130, 132 und andererseits dem Flanschring 134.
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In dem Flanschabschnitt 114 sind Öffnungen 138 angeordnet, durch die der jeweilige Niet 136 zugänglich ist. Die Niete 136 sind über den Umfang des Zweimassenschwungrades 100 verteilt angeordnet. Nachdem die Niete 136 vernietet sind, werden die Öffnungen 138 durch eingepresste Dichtkappen 140 verschlossen. Der Flanschabschnitt 114 ist, gegebenenfalls unter Zwischenlage weiterer Bauteile, mit Schrauben 142, die in 1 nur schematisch dargestellt sind, mit einer ebenfalls nicht dargestellten Kurbelwelle eines Verbrennungsmotors des Antriebsstrangs des Kraftfahrzeugs verschraubt.
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In dem Aufnahmeraum 118 des Zweimassenschwungrads 100 sind die Bogenfedern 110, das Flanschteil 122 und die Reibeinrichtung 128 angeordnet. Der Aufnahmeraum 118 ist mithilfe einer Dichtanordnung 144 ausgangsseitig abgedichtet. Die Dichtanordnung 144 dichtet einen ringförmigen Spalt zwischen dem Deckelabschnitt 116 und der Abtriebsnabe 124 ab und bildet ausgangsseitig eine radial innere und seitliche Begrenzung des Aufnahmeraums 118. Die Dichtanordnung 144 weist eine Dichtmembran, vorliegend eine Tellerfedermembran 146, und einen Dichtring 148 auf. Die Tellerfedermembran 146 weist eine ringscheibenartige Form auf. Der Dichtring 148 ist liegt axial auf einer von dem Eingangsteil 102 abgewandten Seite an der zweiten Reibscheibe 132 und radial innen an einer zylindrischen Stirnfläche der Abtriebsnabe 124 dicht an. Der Dichtring 148 weist eine ringscheibenartige Form auf. Ein radial äußerer Bereich der Tellerfedermembran 146 ist an einer dem Flanschteil 122 zugewandten Innenfläche des Deckelabschnitts 116 dicht befestigt, vorliegend mit Nietwarzen 150 des Deckelabschnitts 116 verbunden. Ein radial innerer Bereich der Tellerfedermembran 146 liegt dicht und in Umfangsrichtung relativbeweglich und unter axialer Vorspannung der Tellerfedermembran 146 in axialer Richtung an dem Dichtring 148 an. Mittels der Dichtanordnung 144 ist der Aufnahmeraum 118 abgedichtet.
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2 zeigt eine Detailansicht der in 1 gekennzeichneten Einzelheit II, insbesondere einen radial äußeren Bereich der Abtriebsnabe 124, wobei die Abtriebsnabe 124 in 2 in einem Bereich eines Durchgangslochs 152 für einen der Niete 136 geschnitten dargestellt ist. Vorzugsweise sind mehrere Durchgangslöcher 152 auf einem Lochkreis angeordnet. Die Abtriebsnabe 124 ist ein gestanztes Bauteil. Die Abtriebsnabe 124 ist vorzugsweise ein aus einem Metallblech gestanztes Bauteil. In radialer Richtung ergibt sich zwischen jedem Durchgangsloch 152 und einer radial inneren, umlaufenden ringförmigen Begrenzungsfläche der Abtriebsnabe 124 ein Steg 154. Die Abtriebsnabe 124 weist im Bereich der Durchgangslöcher 152 für die Niete 136, insbesondere im Bereich der Stege 154, eine Materialstärke 156 auf. In radialer Richtung ergibt sich aufgrund der Anordnung der Durchgangslöcher 152 in der Abtriebsnabe 124 eine minimale Steglänge 158. Die Materialstärke 156 multipliziert mit der minimalen Steglänge 158 ergibt die Querschnittsfläche 160 des Steges 154.
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Aufgrund der Ausbildung der Abtriebsnabe 124 als Stanzteil muss fertigungstechnisch bedingt die Steglänge 158 mindestens so groß sein wie die Materialstärke 156. Dies hat zur Folge, dass der Lochkreis der Durchgangslöcher 152 radial entsprechend weit innen liegen muss. Gegenüber einer geschmiedeten Abtriebsnabe, deren Steglänge im Bereich von Durchgangslöchern geringer als die Materialstärke sein kein, muss der Lochkreis der Durchgangslöcher 152 bei gleichen Innendurchmessern der Abtriebsnabe entsprechend weiter innen angeordnet sein, um die notwendige Steglänge 158 zu erreichen.
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Wie in 3 durch Pfeile angedeutet, wirken, insbesondere aufgrund einer axialen Vorspannung innerhalb der Reibeinrichtung 128, in axialer Richtung Kräfte auf die erste Reibscheibe 130 und die zweite Reibscheibe 132, die die Reibscheiben 130, 132 voneinander weg vorspannen und elastisch aufbiegen können. Diese Kräfte können zu einer größeren Streuung des übertragbaren Drehmoments der Reibeinrichtung 128 führen.
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Jeder der Niete 136 weist einen Nietschaft 162 mit einem Durchmesser 164, einen ersten Nietkopf 166, vorliegend ein Setzkopf, mit einem Durchmesser 168 und einen zweiten Nietkopf 170, vorliegend ein Schließkopf, mit einem Durchmesser 172 auf. Die erste Reibscheibe 130 ist ausschließlich mittels des ersten Nietkopfes 166 gegen ein Aufbiegen aufgrund der in axialer Richtung von der zweiten Reibscheibe 132 wegweisenden und auf die erste Reibscheibe 130 wirkenden Kräfte gesichert. Die zweite Reibscheibe 132 liegt einerseits an der ersten Reibscheibe 130 und andererseits an der Abtriebsnabe 124 an, wodurch ein Aufbiegen der zweiten Reibscheibe 132 aufgrund der in axialer Richtung auf die zweite Reibscheibe 132 wirkenden Kräfte begrenzt ist. Zur Reduzierung des Aufbiegens der ersten Reibscheibe 130 und zur Vermeidung einer daraus resultierenden unerwünscht hohen Streuung ist wenigstens einer der Niete 136 wie nachfolgend beschrieben ausgeführt.
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Der Durchmesser 168 des ersten Nietkopfes 166 ist größer, als dies bei üblicherweise in Zweimassenschwungrädern eingesetzten Nieten der Fall ist. Der erste Nietkopf 166 liegt unmittelbar an der ersten Reibscheibe 130 an. Aufgrund des größeren Durchmessers 168 des ersten Nietkopfes 166 stützt der erste Nietkopf 166 die erste Reibscheibe 130 in axialer Richtung besser ab, als dies bei aus dem Stand der Technik bekannten Zweimassenschwungrädern der Fall ist. Der Durchmesser 168 des ersten Nietkopfes 166 ist größer als der Durchmesser 172 des zweiten Nietkopfes 170. Der Durchmesser 168 des ersten Nietkopfes 166 ist vorliegend um annähernd fünfundsechzig Prozent größer als der Durchmesser 172 des zweiten Nietkopfes 170. Der Durchmesser 168 des ersten Nietkopfes 166 ist größer als der Durchmesser 164 des Nietschaftes 162. Der Durchmesser 168 des ersten Nietkopfes 166 ist vorliegend um annähernd einhunderfünfunddreißig Prozent größer als der Durchmesser 164 des Nietschaftes 162. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Durchmesserverhältnisse begrenzt.
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Die erste Reibscheibe 130 ist in mittels einer umlaufenden Stufe 174, vorliegend in Richtung des Flanschabschnitts 114, in axialer Richtung gestuft ausgeführt. In radialer Richtung grenzt der erste Nietkopf 166 an die Stufe 174. Ein Abstand zwischen dem ersten Nietkopf 166 und der Stufe 174 ist nur so groß, dass Fertigungs- und Montagetoleranzen ausgeglichen werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Zweimassenschwungrad
- 102
- Eingangsteil
- 104
- Ausgangsteil
- 106
- Drehachse
- 108
- Feder-Dämpfer-Einrichtung
- 110
- Bogenfeder
- 112
- Gleitschale
- 114
- Flanschabschnitt
- 116
- Deckelabschnitt
- 118
- Aufnahmeraum
- 120
- Anlasserzahnkranz
- 122
- Flanschteil
- 124
- Abtriebsnabe
- 126
- Fortsatz
- 128
- Reibeinrichtung
- 130
- erste Reibscheibe
- 132
- zweite Reibscheibe
- 134
- Flanschring
- 136
- Niet
- 138
- Öffnung
- 140
- Dichtkappe
- 142
- Schraube
- 144
- Dichtanordnung
- 146
- Tellerfedermembran
- 148
- Dichtring
- 150
- Nietwarze
- 152
- Durchgangsloch
- 154
- Steg
- 156
- Materialstärke
- 158
- Steglänge
- 160
- Querschnittsfläche
- 162
- Nietschaft
- 164
- Durchmesser
- 166
- erster Nietkopf
- 168
- Durchmesser
- 170
- zweiter Nietkopf
- 172
- Durchmesser
- 174
- Stufe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014211603 A1 [0002]
- DE 102014217853 A1 [0003]