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Die Erfindung betrifft Kraftfahrzeugschloss, insbesondere Heckklappenschloss, aufweisend ein Gesperre bestehend aus einer Drehfalle und mindestens einer Sperrklinke, einer Notbetätigungseinrichtung mit einem schwenkbar an einem Gehäuse des Kraftfahrzeugschlosses gelagerten Betätigungshebels, wobei der Betätigungshebel gegen die Kraft einer Feder betätigbar ist und wobei mittels des Betätigungshebels ein gesperrtes Gesperre manuell entsperrbar ist.
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Heutige Kraftfahrzeuge werden zum größten Teil elektrisch betätigt. Dabei bezieht sich die elektrische Betätigung auf zum Beispiel das Entriegeln oder Verriegeln der Schließsysteme der Türen und/oder Klappen und beispielsweise auf das elektrische Öffnen der Heckklappe. Zum elektrischen Öffnen einer Heckklappe wird ein Steuerbefehl zum Beispiel mittels einer Funkfernbedienung, an das Kraftfahrzeug übermittelt, so dass die Heckklappe selbständig öffnet. Dabei wird einerseits das Schließsystem elektrisch entsperrt und die Heckklappe zum Beispiel elektrisch betätigt geöffnet.
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Im Schließsystem selbst ist hierfür ein elektrischer Antrieb vorgesehen, der ein Gesperre, bestehend aus einer Drehfalle und einer Sperrklinke, aus einer gesperrten Position in eine entsperrte Position überführt. Das mit einem Schlosshalter in Eingriff stehende Gesperre wird durch das Entsperren freigegeben, so dass der Schlosshalter frei wird und die Heckklappe eine Öffnungsbewegung vollziehen kann. Dabei sind die zu betätigenden Schließsysteme an das Vorliegen einer Betriebsspannung im Kraftfahrzeug gebunden. Sollte es aufgrund eines Stromausfalls oder eines Stromabfalls dazu kommen, dass nicht genügend Betriebsspannung zur Verfügung steht, um das Kraftfahrzeugschloss zu öffnen, so ist das Kraftfahrzeugschloss nicht wieder öffenbar. Zu diesem Zweck müssen elektrisch betätigte Schließsysteme mit einer Notbetätigungseinrichtung versehen sein. Mittels einer Notbetätigungseinrichtung kann das Gesperre manuell entsperrt werden.
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Notbetätigungseinrichtungen für Kraftfahrzeugschlösser sind aus dem Stand der Technik vorbekannt.
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Aus der
CA 2 324 720 A1 ist ein Heckklappenschloss bekannt geworden, das eine manuell betätigbare Notbetätigungseinrichtung aufweist. Dazu ist ein Notbetätigungshebel an einer äußeren Oberfläche eines Heckklappenschlosses befestigt und über ein Handhabungsmittel entlang der Oberfläche verschwenkbar. Das Verschwenken des Notbetätigungshebels erfolgt dabei gegen die Kraft einer Schraubenfeder und gegen einen Kupplungsarm, wobei der Notbetätigungshebel über eine Nietverbindung mit dem Kraftfahrzeugschloss verbunden ist. Eine an dem Notbetätigungshebel ausgebildet Verlängerung kommt dabei mit einem Kupplungsarm in Eingriff, wobei mittels des Kupplungsarms eine entsprechende Kinematik betätigt wird, um das Gesperre zu entsperren. Im Falle des Stromausfalls kann somit über den Notbetätigungshebel die Heckklappe manuell geöffnet werden.
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Eine in ein Kraftfahrzeugschloss integrierte Notbetätigungseinrichtung ist aus der
DE 699 07 356 T2 bekannt geworden. Ein Nothebel ist dabei schwenkbar im Kraftfahrzeugschloss gelagert und kann durch manuelle Betätigung das Kraftfahrzeugschloss öffnen. Ein auf einen Verriegelungswellenstrom aufgesteckter und nach außen von dem aus dem Gehäuse geführter Nothebel dient dabei als Notbetätigungseinrichtung.
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Der bekannte Stand der Technik kann nicht in allen Punkten überzeugen. So stehen integrierte Lösungen einer kompakten Bauweise des Kraftfahrzeugschlosses entgegen und darüber hinaus können eine Vielzahl von benötigten Bauteilen die Kosten erhöhen und/oder die Montage erschweren. Hier setzt die Erfindung an.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Kraftfahrzeugschloss bereitzustellen. Darüber hinaus ist es Aufgabe der Erfindung, eine Notbetätigungseinrichtung zur Verfügung zu stellen, die mit geringstmöglichen konstruktiven Mitteln ein sicheres Notbetätigen des Kraftfahrzeugschlosses ermöglicht.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass die im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele nicht beschränkend sind, es sind vielmehr beliebige Variationsmöglichkeiten der in der Beschreibung, den Unteransprüchen und den Zeichnungen beschriebenen Merkmale möglich.
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Gemäß dem Patentanspruch 1 wird die Aufgabe der Erfindung dadurch gelöst, dass ein Kraftfahrzeugschloss, insbesondere ein Heckklappenschloss, bereitgestellt wird aufweisend ein Gesperre bestehend aus einer Drehfalle und mindestens einer Sperrklinke, eine Notbetätigungseinrichtung mit einem schwenkbar an einem Gehäuse des Kraftfahrzeugschlosses gelagerten Betätigungshebel, wobei der Betätigungshebel gegen die Kraft einer Feder betätigbar ist und wobei mittels des Betätigungshebels ein gesperrtes Gesperre manuell entsperrbar ist und der Betätigungshebel formschlüssig mit dem Gehäuse verbindbar ist.
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Durch den erfindungsgemäßen Aufbau des Kraftfahrzeugschlosses ist nun die Möglichkeit geschaffen, mit minimalen konstruktiven Mitteln ein sicheres Notbetätigen des Kraftfahrzeugschlosses zu ermöglichen. Insbesondere die formschlüssige Aufnahme des Betätigungshebels im Gehäuse des Kraftfahrzeugschlosses ermöglicht dabei die Reduzierung der zur Notbetätigung erforderlichen Bauteile auf ein Minimum zu beschränken.
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Darüber hinaus bietet die Anbindung des Betätigungshebels an eine äußere Oberfläche des Gehäuses und insbesondere eine Oberfläche, die in Richtung des Kofferraums gerichtet ist, die Möglichkeit, den Betätigungshebel leicht zu ergreifen und zum Entsperren des Gesperres zu betätigen, insbesondere zu verschwenken. In einer vorteilhaften und einfachen Ausführungsform der Erfindung kann der Betätigungshebel beispielsweise über eine Clipsverbindung in das Gehäuse einsteckbar ausgeführt sein. Dabei weist das Gehäuse eine Öffnung auf, in die der Betätigungshebel einführbar ist und verschwenkfest mit dem Gehäuse verbindbar ist. Dabei dient das Gehäuse einerseits zur Befestigung des Betätigungshebels und andererseits kann das Gehäuse gleichzeitig zur Führung des Hebels dienen.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist der Betätigungshebel auf das Gehäuse aufsteckbar. Durch ein Aufstecken des Betätigungshebels kann dem Betätigungshebel zusätzlich ein Führungsmittel zur Verfügung gestellt werden. Durch eine Kontur am Gehäuse und/oder Betätigungshebel ist der Betätigungshebel in seiner Schwenkbewegung führbar. Dabei kann sich der Betätigungshebel formschlüssig an das Gehäuse anfügen. In vorteilhafter Weise kann dabei am Gehäuse beispielsweise eine einen Radius aufweisende Kontur ausgebildet sein, wobei der Betätigungshebel eine komplementäre Form aufweisen kann, so dass der Betätigungshebel entlang des Radius des Gehäuses schwenkbar ist. Liegt der Betätigungshebel während der Betätigung stetig an dem Radius an, so kann der Betätigungshebel entlang der Schwenkbewegung, das heißt über den vollständigen Betätigungsweg hinweg, führbar sein. Durch das Aufstecken des Betätigungshebels kann dabei der Formschluss zwischen dem Betätigungshebel und dem Gehäuse erzielbar sein.
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In einer Ausgestaltungsvariante ergibt sich dann ein Vorteil, wenn der Betätigungshebel ein Federelement aufweist, wobei das Federelement mit dem Gehäuse in Eingriff bringbar ist. Ein an den Betätigungshebel angeformtes Federelement ermöglicht es hierbei, den Betätigungshebel leicht und sicher am Gehäuse des Kraftfahrzeugschlosses zu befestigen. So kann der Betätigungshebel zum Beispiel unmittelbar auf das Gehäuse aufsteckbar sein, wobei das Federelement zum Beispiel federnd in eine Kontur des Gehäuses eingreift und in Form einer Clipsverbindung den Betätigungshebel fest mit dem Schlossgehäuse verbindet. Durch das Federelement ist somit eine Verliersicherung erzielbar, die gleichzeitig eine einfachste Montage des Betätigungshebels erlaubt.
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Dabei kann das Federelement zum Beispiel eine Kante oder Kontur am Gehäuse hintergreifen, um ein sicheres Verbinden des Betätigungshebels mit dem Gehäuse zu erzielen. Gleichzeitig kann mit dem Federelement beispielsweise eine Anschlagkontur zusammenwirken, so dass das Federelement als Anschlagsmittel für den Betätigungshebel dienen kann. Einerseits kann das Federelement somit als Verliersicherung dienen und andererseits ein leichtes Montieren ermöglichen und darüber hinaus die Funktion eines Anschlags beinhalten. Das Federelement kann somit eine Mehrfachfunktion am Betätigungshebel ausfüllen.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich dann, wenn das Federelement mit einer Ausnehmung im Gehäuse in Eingriff bringbar ist. In vorteilhafter Weise kann das Federelement in die Ausnehmung eingreifen, so dass der Betätigungshebel lediglich durch ein Aufstecken bzw. Einstecken auf das Gehäuse mit dem Gehäuse verbindbar ist. Es sind somit keine weiteren Befestigungsmittel für den Betätigungshebel notwendig. Dabei kann das Federelement zum Beispiel in Form einer Clipskontur ausgebildet sein, wobei das Federelement in Richtung der Ausnehmung vorspannbar ist. Durch die Vorspannung in Richtung der Aufnehmung hintergreift das Federelement nach dem Montieren auf dem Gehäuse das Gehäuse zumindest bereichsweise, so dass eine sichere Verbindung zwischen Betätigungshebel und Gehäuse herstellbar ist. Das Federelement ist in Richtung der Ausnehmung vorgespannt. Mit anderen Worten wird das Federelement derart während der Montage geführt, dass das Federelement während der Montage ausgelenkt wird und sich nach Erreichen der Endposition das Federelement in die Ursprungsposition zurückbewegt, wobei das Federelement in die Ausnehmung des Gehäuses hineinragt. Durch das Hintergreifen mittels des Federelements in der Ausnehmung ist der Betätigungshebel sicher am Gehäuse montierbar.
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Das Federelement kann dabei derart mit der Ausnehmung zusammenwirken, dass das Federelement in Kombination mit Endbereichen in der Ausnehmung zusammenwirkt. Somit lässt sich mittels des Federelements in Zusammenwirken mit der Ausnehmung eine Bewegungsbegrenzung für den Betätigungshebel herstellen. Die Schwenkbewegung des Betätigungshebels ist somit durch das Federelement im Zusammenspiel mit der Weite der Öffnung der Ausnehmung als Schwenkbegrenzer nutzbar. Mit anderen Worten kann das Federelement als Anschlagmittel im Zusammenspiel mit der Ausnehmung wirken.
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Das Federelement kann eine separate Feder, zum Beispiel eine Blattfeder oder eine Spiralfeder sein. In vorteilhafter Weise ist das Federelement aber einstückig mit dem Betätigungshebel ausbildbar.
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In einer weiteren Ausgestaltungsvariante ist der Betätigungshebel auf einer zylindrischen Erhebung des Gehäuses führbar. Eine zylindrische Erhebung ist leicht und somit vorteilhaft am Gehäuse ausbildbar. Darüber hinaus kann die zylindrische Erhebung im Zusammenspiel mit einer als Bohrung ausgeführten Öffnung im Betätigungshebel eine Lagerstelle für den Betätigungshebel bilden. Neben der Funktion der Lagerung kann die zylindrische Erhebung auch die Montage des Betätigungshebels erleichtern. Beispielsweise kann die zylindrische Erhebung an ihrem freien axialen Ende konusförmig, das heißt mit einer Schräge versehen sein, so dass ein Montieren des Betätigungshebels erleichterbar ist. Ist am Betätigungshebel eine zylindrische Öffnung ausgebildet, so bietet die zylindrische Erhöhung am Gehäuse ein sicheres Mittel zum Verschwenken des Betätigungshebels. Dabei kann die zylindrische Öffnung im Betätigungshebel die zylindrische Erhebung am Gehäuse zumindest bereichsweise umschließen. In vorteilhafter Weise ist dabei durch die Ausbildung der Passung zwischen Öffnung und Erhebung derart definierbar, dass eine Leichtgängigkeit des Betätigungshebels über die gesamte Lebensdauer hinweg vorgebbar ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich dann ein Vorteil, wenn der Betätigungshebel ein Handhabungsmittel aufweist, wobei das Handhabungsmittel mit einem Auslösehebel in Eingriff bringbar ist. Das Handhabungsmittel dient dem Bediener zum manuellen Betätigen des Betätigungshebels. Der Betätigungshebel ist am Gehäuse derart montiert, und insbesondere ist das Kraftfahrzeugschloss derart im Kraftfahrzeug montiert, dass der Betätigungshebel im geschlossenen Zustand der Heckklappe von einem Bediener manuell ergreifbar ist. Weist nun der Betätigungshebel ein Handhabungsmittel auf, so kann der Bediener den Betätigungshebel ergreifen und im Zusammenspiel mit einem Auslösehebel das Kraftfahrzeugschloss entsperren. Das Handhabungsmittel kann bevorzugt einen Funktionshinweis aufweisen, wie beispielsweise einen Pfeil oder eine Markierung. In vorteilhafter Weise kann das Handhabungsmittel auch farbig ausgestaltet sein, um dem Bediener zu verdeutlichen, dass der Betätigungshebel an dieser Stelle zu verschwenken ist.
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Das Handhabungsmittel steht dabei mit einem Auslösemechanismus in Eingriff, wobei beispielsweise ein Auslösehebel derart im Kraftfahrzeugschloss angeordnet ist, dass das Handhabungsmittel mit Auslösehebel in Eingriff bringbar ist. Dazu kann das Handhabungsmittel in das Schloss hineinreichen oder der Auslösehebel aus dem Schloss herausragen. Auch wenn hier ein Auslösehebel benannt ist, so kann der Auslösehebel auch mittelbar mit dem Gesperre zusammenwirken. Somit kann der Auslösehebel auch lediglich ein Verbindungsglied oder ein Kupplungsglied in der Auslösekette zur Entsperrung des Gesperres sein. Wichtig ist dabei, dass das Handhabungsmittel derart mit der Kinematik der Auslösekette zusammenwirkt, dass das Gesperre von einer gesperrten Position in eine entsperrte Position überführbar ist.
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In einer weiteren Ausgestaltungsvariante ist das Handhabungsmittel mittels einer Führungsschiene auf dem Gehäuse führbar. Der Betätigungshebel ist um eine Achse herum schwenkbar im Gehäuse oder am Gehäuse aufgenommen und mittels eines Federelements am Gehäuse fixierbar. Dabei kann am Gehäuse zusätzlich eine Führungsschiene angeordnet sein, die den Betätigungshebel während der Betätigung, das heißt während der Schwenkbewegung führt. Durch die Führungsschiene wird eine Leichtgängigkeit des Betätigungshebels unterstützt, da die Anlagefläche des Betätigungshebels und insbesondere des Handhabungsmittels am Gehäuse vorgebbar ist. Insbesondere kann die Führungsschiene aus einer sich entlang des Gehäuses und des Bewegungsweges des Handhabungsmittels erstrecken. Die Erstreckung kann dabei als Erhebung am Gehäuse ausgebildet sein. Die Führungsschiene ermöglicht somit eine definierte Führung des Handhabungsmittels und somit des Betätigungshebels und ermöglicht gleichzeitig ein leichtes Betätigen des Betätigungshebels.
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Weist der Betätigungshebel eine federnde Verlängerung auf, die mit dem Gehäuse in Eingriff bringbar ist, so ergibt sich eine weitere vorteilhafte Ausgestaltungsvariante der Erfindung. Der Betätigungshebel ist schwenkbar im oder am Gehäuse des Kraftfahrzeugschlosses angeordnet. Zur Erzielung einer Rückstellkraft für den Betätigungshebel weist der Betätigungshebel in dieser Ausführungsform eine Verlängerung auf, die mit dem Gehäuse in Eingriff bringbar ist. Die Verlängerung erstreckt sich dabei ausgehend von der Schwenkachse des Betätigungshebels in eine radiale äußere Richtung, so dass die Verlängerung als radiale Erstreckung beschreibbar ist. Die Erstreckung reicht dabei in Richtung eines Gehäusevorsprungs, und steht mit dem Gehäusevorsprung in Eingriff. Dabei kann der Gehäusevorsprung zum Beispiel durch eine Erhöhung im Gehäuse ausgebildet sein, die für die Montage weiterer Bauteile im Kraftfahrzeugschloss notwendig ist. Beispielsweise kann die Erhöhung dort angeordnet sein, wo in dem Kraftfahrzeugschloss eine Motorgetriebeeinheit angeordnet ist und sich aufgrund der Dimensionen und Abmessungen der Motorgetriebeeinheit eine Erhöhung im Kraftfahrzeugschloss ergibt. Die Erstreckung bzw. Verlängerung am Betätigungshebel steht mit dem Gehäuse dann derart in Eingriff, dass der Betätigungshebel durch die Anlage der Verlängerung am Gehäuse in seiner Position haltbar ist.
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In vorteilhafter Weise kann an einem der Verlängerung entgegengesetzten Ende des Betätigungshebels ein Anschlag durch das Gehäuse ausgebildet sein. Im Zusammenspiel von Verlängerung und ausgebildetem Anschlag am Gehäuse kann eine sichere Lagepositionierung des Betätigungshebels erfolgen. Die Lagepositionierung erfolgt somit unabhängig von einem Eingriff des Betätigungshebels mit einem Auslösehebel. Der Betätigungshebel ist somit nicht an eine Federvorspannung durch den Eingriff mit dem Auslösehebel gebunden, sondern kann unabhängig von der Lage des Auslösehebels am Kraftfahrzeugschloss gehalten werden. Die Verlängerung kann beispielsweise als rechteckförmige sich verjüngende Erstreckung ausgebildet sein.
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In einer weiteren Ausbildungsvariante sind das Handhabungsmittel und die Verlängerung gegenüberliegend, insbesondere diametral, am Betätigungshebel ausgebildet. Sind das Handhabungsmittel und die Verlängerung gegenüberliegend ausgebildet, so ergibt sich eine konstruktiv vorteilhafte Lösung zur Ausbildung des Betätigungshebels, da ein geringer Platzbedarf für die Schwenkbewegung erforderlich ist. Darüber hinaus kann für die Verlängerung auf andere Bereiche des Kraftfahrzeugschlosses zurückgegriffen werden, so dass kein separater Anschlag für die Verlängerung auszubilden ist. Auch lassen sich durch die diametrale Anordnung die Kräfteverhältnisse beim Auslenken des Betätigungshebels und sicher einstellen, so dass ein Zurückbewegen des Betätigungshebels sicher erfolgen kann.
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Eine weitere Ausgestaltungsvariante ergibt sich dann, wenn der Betätigungshebel, das Handhabungsmittel, das Federelement und die Verlängerung einstückig, bevorzugt als Kunststoffspritzgussteil, ausbildbar ist. Die einstückige Ausbildung des Betätigungshebels reduziert die Anzahl der benötigten Bauteile zur Realisierung einer Notbetätigungseinrichtung auf ein Minimum. Die Betätigung, die Fixierung des Betätigungshebels und die Erzielung einer Federvorspannung können somit aus einem einzigen Bauteil hergestellt werden. Zusätzlich wird die Montage wesentlich erleichtert, da durch die Ausbildung des Federelements im Zusammenspiel beispielsweise mit einer Ausnehmung an einer Erhebung des Gehäuses ein leichtes Montieren ermöglicht und ein sicheres Halten des Betätigungshebels gewährleistet.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es gilt jedoch der Grundsatz, dass das Ausführungsbeispiel die Erfindung nicht beschränkt, sondern lediglich eine Ausführungsform darstellt. Die dargestellten Merkmale können einzeln oder in Kombination mit weiteren Merkmalen der Beschreibung wie auch den Patentansprüchen einzeln oder in Kombination ausgeführt werden.
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Es zeigt:
- 1 eine dreidimensionale Ansicht auf ein Gehäuse eines Kraftfahrzeugschlosses mit einem erfindungsgemäß ausgebildeten Betätigungshebel in einer montierten Position,
- 2 eine dreidimensionale Ansicht auf das Kraftfahrzeugschlossgehäuse und auf die am Gehäuse ausgebildete Erhöhung, und
- 3 einen erfindungsgemäß ausgebildeten Betätigungshebel als separates Bauteil.
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In der 1 ist ein Kraftfahrzeugschloss 1 und insbesondere ein Gehäuse 2 eines Kraftfahrzeugschlosses 1 in einer dreidimensionalen Darstellung wiedergegeben. Dargestellt ist das Gehäuse 2 als Teil des Kraftfahrzeugschlosses und losgelöst von weiteren Komponenten des Kraftfahrzeugschlosses 1. Zu erkennen ist das Einlaufmaul 3, in das der nicht dargestellte Schlosshalter einführbar ist, um mit einem Gesperre im Kraftfahrzeugschloss 1 zusammenzuwirken. Das Gehäuse 2 bzw. der Gehäuseteil weist eine Ausnehmung 4 auf, durch die ein Auslösehebel hindurchreichen kann. Auf einer zylindrischen Erhöhung 5 ist ein Betätigungshebel 6 am Gehäuse 2 montiert. Der Betätigungshebel 6 ist schwenkbar auf der zylindrischen Erhöhung 6 montiert. Dabei weist der Betätigungshebel 6 ein Handhabungsmittel 7 und eine federnde Verlängerung 8 auf. Zusätzlich ist in einer Öffnung 9 des Betätigungshebels 6 ein Federelement 10 angeordnet.
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Der Betätigungshebel 6 ist derart mit dem Gehäuse 2 verbunden, dass der Betätigungshebel 6 auf die zylindrische Erhöhung 5 aufsteckbar ist. Dazu ist die zylindrische Erhöhung 5 einstückig mit dem aus Kunststoff gefertigten Gehäuse 2 verbunden. Bei dem Gehäuse 2 handelt es sich um zumindest einen Teil des Gehäuses des Kraftfahrzeugschlosses, das beispielsweise einen Gehäusedeckel bildet. Das Gehäuse umfasst weiterhin eine Motor- und/oder Getriebeaufnahme 11, wobei der Motor und/oder das Getriebe beispielsweise in das Gehäuse 2 einfügbar sind. Dabei ist der Motor und/oder das Getriebe in das Gehäuse und bevorzugt in eine der Ansicht in der 1 rückwärtige Seite einfügbar. Auf jeden Fall bildet die Motor- und/oder Getriebeaufnahme 11 eine Anschlagfläche 12 für die Verlängerung 8. Weitere Freimachungen 13, 14 dienen beispielsweise zur Aufnahme von Lagerachsen für ein Gesperre. In einer Bohrung 15 ist beispielsweise ein Getriebeelement, wie beispielsweise ein Zahnrad, lagerbar.
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Ausgehend von der in der 1 gezeigten Position des Betätigungshebels 6 ist der Betätigungshebel 6 in Richtung des Pfeils P im Uhrzeigersinn verschwenkbar. In dieser Ausgangsstellung, wie sie in der 1 dargestellt, wird der Betätigungshebel 6 durch die Anlage der Verlängerung 8 an der Anschlagfläche 12 gehalten. In diesem Ausführungsbeispiel ist der Betätigungshebel 6 einstückig ausgeführt und aus einem Kunststoff gefertigt. Die Verlängerung 8 wirkt als Feder, so dass bei einem Betätigen des Betätigungshebels 6 die Verlängerung 8 verformt wird und eine Federkraft erzeugt, die den Betätigungshebel 6 in seine Ausgangslage zurückführt.
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Eine Anlagefläche 16 am Handhabungsmittel 7 kommt mit einem Auslösehebel in Eingriff, wenn der Betätigungshebel 6 im Uhrzeigersinn herum verschwenkt wird. In diesem Ausführungsbeispiel kann zum Beispiel ein nicht dargestellter Auslösehebel durch die Ausnehmung 4 hindurchreichen und mit der Anlagefläche 16 in Eingriff gebracht werden. Durch eine Bewegung des Betätigungshebels 6 im Uhrzeigersinn ist der Auslösehebel dann entsprechend verschwenkbar, so dass ein Gesperre entsperrbar ist.
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In der 2 ist eine vergrößerte Ansicht der Erhöhung 5 des Gehäuses 2 wiedergeben. Das Gehäuseteil 2 ist hierbei ohne den Betätigungshebel 6 dargestellt. Wie deutlich zu erkennen, ist in die Erhöhung 5 eine Ausnehmung 17 eingeformt, die eine Hinterschneidung bildet. In diese Hinterschneidung kann das Federelement 10 eingreifen. Zusätzlich weist die Erhöhung 5 eine Anlaufschräge 18 auf, die einer Montageerleichterung dient.
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Der Betätigungshebel 6 wird auf die zylindrische Erhöhung 5 aufgesteckt, wobei das Federelement 10 ausgelenkt wird und nach dem Erreichen einer Montageposition des Betätigungshebels 6 in die Ausnehmung 17 eingreift. Durch das Federelement 10 und das Hintergreifen des Federelements 10 in die Ausnehmung 17 ist der Betätigungshebel 6 sicher mit dem Gehäuse 2 verbindbar. Dabei wird der Betätigungshebel 6 einerseits über die Erhöhung 5 geführt, so dass eine Schwenkbewegung des Betätigungshebels 6 ermöglichbar ist und andererseits ist am Gehäuse 2 eine Führungsschiene 19 ausgebildet, so dass ein leichtes Betätigen des Betätigungshebels 6 ermöglichbar ist.
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In diesem Ausführungsbeispiel am Gehäuse 2 ein separater Anschlag 20 ausgebildet. In diesem Ausführungsbeispiel wirkt der Anschlag 20 mit dem Handhabungsmittel 7 zusammen. Somit wird der Betätigungshebel 6 einerseits mittels der federnden Verlängerung 8 und dem Anschlag 20 in seiner Position gehalten. Dabei ist die diametrale Anordnung der Verlängerung 8 und des Handhabungsmittels derart ausgelegt, dass die Verlängerung 8 den Betätigungshebel 6 gegen den Anschlag 20 drückt, so dass eine sichere und spielfreie Lagerung des Betätigungshebels 6 auf dem Gehäuse 2 ermöglichbar ist.
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In der 3 ist der Betätigungshebel 6 als separates Bauteil wiedergegeben. Deutlich zu erkennen ist der anteilige Aufbau des Betätigungshebels 6, mit Verlängerung 8, Federelement 10 und Handhabungsmittel 7. In den Betätigungshebel 6 ist eine Bohrung 21 eingeformt, mittels derer der Betätigungshebel 6 auf der Erhöhung 5 montierbar ist. Das Federelement 10 ragt mit einem radialen Ende 22 in die Bohrung 21 hinein, so dass eine Überschneidung zwischen der zylindrischen Erhöhung 5 und dem radialen Ende 22 ermöglichbar ist. Das Federelement 10 bildet somit eine Clipsverbindung mit dem Gehäuse 2.
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Durch den erfindungsgemäßen Aufbau des Betätigungshebels 6 im Zusammenspiel mit der Ausformung des Gehäuses 2 ist eine konstruktiv einfache Notbetätigungseinrichtung erzielbar, die mit einer minimalen Anzahl an konstruktiven Bauteilen ein sicheres, spielfreies und leichtes Betätigen einer kinematischen Auslösekette zum Entsperren des Gesperres bildet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeugschloss
- 2
- Gehäuse
- 3
- Einlaufmaul
- 4, 17
- Ausnehmung
- 5
- Erhöhung
- 6
- Betätigungshebel
- 7
- Handhabungsmittel
- 8
- Verlängerung
- 9
- Öffnung
- 10
- Federelement
- 11
- Motor und/oder Getriebeaufnahme
- 12
- Anschlagsfläche
- 13, 14
- Freimachung
- 15
- Bohrung
- 16
- Anlagefläche
- 18
- Anlaufschräge
- 19
- Führungsschiene
- 20
- Anschlag
- 21
- Bohrung
- 22
- radiales Ende
- P
- Pfeil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- CA 2324720 A1 [0005]
- DE 69907356 T2 [0006]