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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen medizinischen Behälter, insbesondere einen Siebbehälter zum Sterilisieren von Medizinprodukten, insbesondere zum Sterilisieren von chirurgischen Handinstrumenten, der zwei miteinander verbindbare oder verschließbare Behälterteile aufweist, die im verbundenen oder verschlossenen Zustand einen Behälterinnenraum einfassen.
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Stand der Technik
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Im medizinischen Bereich werden medizinische Behälter zum Aufbewahren und Sterilisieren von medizinischen beziehungsweise chirurgischen Instrumenten, Implantatteilen oder Ähnlichem verwendet. Medizinische Behälter können als Siebbehälter ausgebildet sein, so dass sie in ihrem Boden und/oder ihrer Seitenumwandung Öffnungen aufweisen, durch die Flüssigkeiten und/oder Gase strömen können, um im Siebkorb gelagerte Gegenstände beispielsweise zum Zwecke der Reinigung oder Sterilisation zu erreichen. Die Öffnungen können durch ein Geflecht, durch eine, beispielsweise ausgestanzte, Lochplatte oder durch in mehreren Lagen angeordnete gekreuzte Lagen einzelner Stränge realisiert werden. Um zu gewährleisten, dass Medizinprodukte, die in einem medizinischen Behälter gelagert sind, auch sicher verwahrt sind, kann der medizinische Behälter mit einem schließbaren Deckel versehen sein. Um eine solche sichere Verwahrung noch weiter zu verbessern, kann ein entsprechender schließbarer Deckel des Weiteren abschließbar bzw. verrastend schließbar ausgebildet sein.
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Gattungsgemäße medizinische Behälter bzw. Siebbehälter aus dem medizinischen Bereich zum Sterilisieren von Medizinprodukten werden unter anderem offenbart in
US 4,671,943 A ,
US 5,490,975 A ,
US 5,518,115 A und
US 5,913,422 A .
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Ein Problem bei gattungsgemäßen medizinischen Behältern ist, dass entsprechende Verschlüsse derart ausgebildet sind, dass Nutzer des Öfteren an den Verschlüssen hängen bleiben und sich an diesen verletzten. Dabei besteht des Weiteren die Gefahr, dass auch die Verschlüsse beschädigt werden.
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Offenbarung der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, einen medizinischen Behälter bereitzustellen, welcher derart ausgebildet ist, dass die Wahrscheinlichkeit für Verletzungen bei Nutzern und für Beschädigungen von Verschlüssen reduziert sein kann.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch einen medizinischen Behälter zur Aufnahme von Medizinprodukten, vorzugsweise zum Sterilisieren, welcher zwei miteinander formschlüssig verbindbare oder verschließbare Behälterteile aufweist. Die Behälterteile fassen im verbundenen oder verschlossenen Zustand einen Behälterinnenraum ein.
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Der medizinische Behälter zeichnet sich dadurch aus, dass an einem der beiden Behälterteile ein federelastischer Abschnitt ausgebildet ist, der mit einem Abschnitt des anderen der beidem Behälterteile vom Behälterinnenraum her formschlüssig in Eingriff steht, wenn die beiden Behälterteile miteinander verbunden oder verschlossen sind, und deren Verbindung oder Verschluss durch Betätigen des federelastischen Abschnitts in Richtung Behälterinnenraum, insbesondere manuell bzw. werkzeuglos, lösbar ist.
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„Federelastisch“ bedeutet insbesondere, dass die Elastizität des federelastischen Abschnitts größer ist als die Elastizität des Rests des entsprechenden Behälterteils oder des restlichen Behälters. Die höhere Elastizität des federelastischen Abschnitts kann durch eine entsprechende Dimensionierung des federelastischen Abschnitts (geometrische Elastizität, bspw. durch lokale Einschnürungen oder Wanddickenreduzierungen) oder durch eine entsprechende Werkstoffwahl für den federelastischen Abschnitt erfolgen.
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Der erfindungsgemäße Behälter kann nur einen einzigen federelastischen Abschnitt oder kann mehrere federelastische Abschnitte aufweisen.
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Der zumindest eine federelastische Abschnitt kann das einzige Element zur Verbindung der beiden Behälterteile sein. Alternativ können noch weitere Elemente, wie beispielsweise Scharniere, vorgesehen sein, welche ebenfalls die Verbindung der beiden Behälterteile gewährleisten. Ist der zumindest eine federelastische Abschnitt nur eines von mehreren Verbindungselementen, dient der federelastische Abschnitt vorwiegend als einrastbarer Verschluss bzw. Schnappverschluss.
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Der erfindungsgemäße Behälter ist insbesondere ein Siebbehälter, der in einem Bodenbereich und/oder in einem Seitenwandbereich, insbesondere regelmäßig angeordnete, Durchgangsöffnungen aufweist, welche gewährleisten, dass ein Sterilisiermedium bei verbundenen oder geschlossenen Behälterteilen in den Behälterinnenraum gelangen bzw. aus dem Behälterinnenraum entweichen kann.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des federelastischen Abschnitts, insbesondere aufgrund der Anordnung des federelastischen Abschnitts an der Innenseite und aufgrund der Betätigungsrichtung des federelastischen Abschnitts zur Innenseite hin, ist es in vorteilhafter Weise möglich, den federelastischen Abschnitt derart in dem entsprechenden Behälterteil einzubetten, dass die Wahrscheinlichkeit von Verletzungen von Nutzern und Beschädigungen des federelastischen Abschnitts bei unaufmerksamer Handhabung des Behälters minimiert werden kann.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann der federelastische Abschnitt derart ausgebildet sein, das er in Richtung weg vom Behälterinnenraum bzw. nach außen vorgespannt ist, wenn die beiden Behälterteile miteinander verbunden oder verschlossen sind. Anders ausgedrückt kann der federelastische Abschnitt derart ausgebildet sein, dass er sich schräg nach außen erstreckt, wenn die beiden Behälterteile miteinander nicht verbunden oder nicht verschlossen sind, und dass er vom entsprechend anderen Behälterteil nach innen gebogen wird, wenn sich wenn die beiden Behälterteile miteinander verbunden oder verschlossen sind.
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Ist der federelastische Abschnitt vorgespannt, wird ein Einrasten des Verschlusses bzw. des Schnappverschlusses in vorteilhafter Weise durch ein Geräusch signalisiert. Des Weiteren kann Geräuschbildung beim Transport des Medizinischen Behälters unterdrückt werden.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann der federelastische Abschnitt der ausgebildet sein, indem eine separat ausgebildete Federlasche mit dem entsprechenden Behälterteil fest verbunden ist. Die Federlasche kann insbesondere als ein gebogenes Blechteil ausgebildet sein. Die Federlasche kann mit dem entsprechenden Behälterteil durch Nieten, Schweißen oder Kleben fest verbunden sein. Ist der erfindungsgemäße Behälter ein Siebbehälter, kann die Federlasche durch Nieten mit dem entsprechenden Behälterteil fest verbunden sein, indem zumindest eine Durchgangsöffnung eines Siebbereichs des Siebbehälters zur Anbringung der zumindest einen Niet verwendet wird. Das Material der Federlasche kann insbesondere eine höhere Elastizität aufweisen als das Material des restlichen Teils des entsprechenden Behälterteils.
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Wird der federelastische Abschnitt als separat hergestellte Federlasche ausgebildet, kann die Funktionalität des federelastischen Abschnitts ohne oder nur mit geringer Rücksicht auf den restlichen Teil des entsprechenden Behälterteils optimiert werden.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann der federelastische Abschnitt derart ausgebildet sein, dass er einen Teil einer Wandung des entsprechenden Behälterteils bildet. Das heißt, dass im verbundenen oder verschlossenen Zustand der Behälterteile ein Teil des federelastischen Abschnitts den Behälterinnenraum begrenzt, ohne dass sich dieser Teil des federelastischen Abschnitts mit einem anderen Bauteil des Behälters überlappt.
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Anders ausgedrückt kann die Federlasche an einem Rand einer Aussparung einer Wandung des mit der Federlasche fest verbundenen Behälterteils derart angebracht sein, dass die Federlasche bündig mit der angrenzenden Wandung des mit der Federlasche fest verbundenen Behälterteils ist.
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Wird der federelastische Abschnitt bzw. wird die Federlasche als Teil einer Wandung ausgebildet, können bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Behälters Materialkosten eingespart werden.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann der federelastische Abschnitt eine schräge Ebene aufweisen, mittels derer der federelastische Abschnitt beim Verbinden oder Verschließen der beiden Behälterteile automatisch so elastisch verformt wird, dass der federelastische Abschnitt selbsttätig mit dem entsprechenden Behälterteil in Eingriff kommt (Schnappverschluss).
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Durch Vorsehen einer schrägen Ebene ist es in vorteilhafter Weise möglich, die Handhabung des erfindungsgemäßen Behälters zu vereinfachen.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann das eine Behälterteil ein im Wesentlichen flaches Bodenteil sein und kann das andere Behälterteil ein kuppelartiges Deckelteil sein. Anders ausgedrückt, kann der erfindungsgemäße Behälter käseglockenartig ausgebildet sein.
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Wird ein Behälterteil als flaches Bodenteil ausgebildet, kann der Zugriff auf Medizinprodukte, die auf dem Bodenteil gelagert sind, erleichtert werden.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann an einem Rand eines der beiden Behälterteile Vertiefungen vorgesehen sein, in welche Randbereiche des anderen der beiden Behälterteile eintauchen können, wenn die Behälterteile verbunden oder verschlossen sind.
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Durch die Vertiefungen in dem einen Behälterteil kann einem Nutzer des erfindungsgemäßen Behälters auf einfache Weise eine Relativposition der beiden Behälterteile implizit angezeigt werden, in welcher ein ordnungsgemäßes Verschließen mittels des federelastischen Abschnitts möglich ist.
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Ebenfalls um die Relativposition der beiden Behälterteile anzuzeigen, kann gemäß einem Aspekt der Erfindung zumindest eines der beiden Behälterteile derart ausgebildet sein, dass eine Seite des entsprechenden Behälterteils, welche von dem anderen Behälterteil abgewandt ist, wenn die Behälterteile verbunden oder verschlossen ist, zumindest eine strukturelle Asymmetrie aufweist, um die Orientierung des entsprechenden Behälterteils relativ zum anderen Behälterteil anzuzeigen.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung können Randbereiche der beiden Behälterteile derart ausgebildet sein, dass die Behälterteile nur in einer relativen Orientierung zueinander verbindbar sind.
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Wird nur eine relative Orientierung zugelassen, ist es in vorteilhafter Weise möglich, zum Halten von zu sterilisierenden Medizinprodukten in den beiden Behälterteilen Strukturen vorzusehen, welche jeweils zueinander komplementär ausgebildet sind.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann der federelastische Abschnitt des einen Behälterteils eine Verbindungsaussparung aufweisen, die mit einem in Richtung des Behälterinnenraums vorspringenden Verbindungsvorsprung am anderen Behälterteil in Eingriff kommen kann.
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Insbesondere kann die Verbindungsaussparung im federelastischen Abschnitt eine Durchgangsöffnung sein und kann der Verbindungsvorsprung mittels einer genibbelten Blechkieme oder einer genibbelten Blechbrücke ausgebildet sein.
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Wird der Verbindungsvorsprung nicht an dem federelastischen Vorsprung vorgesehen, können aufwendige Vorkehrungen vermieden werden, mit dem elastischen Material des federelastischen Abschnitts einen ausreichend stabilen Verbindungsvorsprung auszubilden.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann der federelastische Abschnitt einen in Richtung weg vom Behälterinnenraum vorspringenden Betätigungsabschnitt aufweisen.
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Mittels des vom Behälterinnenraum weg vorspringenden Betätigungsabschnitts ist es in vorteilhafter Weise möglich, die Betätigung des federelastischen Abschnitts ergonomisch auszugestalten. Insbesondere ist es möglich, die zur Betätigung des federelastischen Abschnitts notwendige Kraft über den Betätigungsverlauf besser zu dosieren.
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Figurenliste
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Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen medizinischen Behälter;
- 2 eine perspektivische Ansicht mitsamt Detailansicht eines Deckelteils des in 1 gezeigten Behälter;
- 3A eine perspektivische Ansicht eines federelastischen Abschnitts des in 1 gezeigten Behälter;
- 3B eine Draufsicht des in 3A gezeigten federelastischen Abschnitts;
- 3C eine Seitenansicht de in den 3A und 3B gezeigten federelastischen Abschnitts;
- 4 eine perspektivische Ansicht eines Bodenteils des in 1 gezeigten Behälters;
- 5A eine seitliche Detailquerschnittsansicht des in 1 gezeigten Behälters in einem Zustand, in dem das Deckelteil mit dem Bodenteil nicht verbunden ist und nicht in Kontakt steht;
- 5B eine seitliche Detailquerschnittsansicht des in 5A gezeigten Behälters in einem Zustand, in dem beim Schließen des Deckelteils das Deckelteil mit dem Bodenteil gerade in Kontakt kommt;
- 5C eine seitliche Detailquerschnittsansicht des in 5B gezeigten Behälters in einem Zustand während des Schließens des Deckelteils;
- 5D eine seitliche Detailquerschnittsansicht des in 5C gezeigten Behälters in einem Zustand, in dem das Deckelteil nach vollständigem Schließen mit dem Bodenteil verbunden ist;
- 6A eine innere perspektivische Detailquerschnittsansicht des in 5C gezeigten Zustands;
- 6B eine innere perspektivische Detailquerschnittsansicht des in 5D gezeigten Zustands; und
- 7 eine äußere perspektivische Detailansicht des federelastischen Abschnitts in einem Zustand, in dem der federelastische Abschnitt das Deckelteil mit dem Bodenteil verbindet.
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Gleiche oder funktional äquivalente Merkmale sind in den einzelnen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
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1 zeigt einen erfindungsgemäßen medizinischen Behälter in Form eines im Wesentlichen durch Biegen von Blech bzw. von Blechen gefertigten Siebbehälters 2. Der Siebbehälter 2 weist ein Bodenteil 4 und ein Deckelteil 6 auf. Der Siebbehälter 2 ist käseglockenartig, das heißt, dass der Siebbehälter 2 derart ausgebildet ist, dass ein Behälterinnenraum an einer Seite durch das ist im Wesentlichen flach ausgebildete Bodenteil 4 begrenzt wird und an den restlichen Seiten von dem Deckelteil 6 begrenzt wird, wenn das Deckelteil 6 mit dem Bodenteil 4 verbunden ist.
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Wenn das Deckelteil 6 mit dem Bodenteil 4 verbunden ist, ist der Siebbehälter 2 im Wesentlichen hohlquaderförmig. Das heißt zum einen, dass das Bodenteil 4 einen im Wesentlichen rechteckigen Umriss hat (siehe 4) und zum anderen, dass das Deckelteil 6 eine Deckenplatte 8, zwei zueinander parallele kurze Seitenwände 10 und 12 sowie zwei zueinander parallele und zu den kurzen Seitenwänden 10 und 12 senkrechte lange Seitenwände 14 und 16 mit jeweils im Wesentlichen rechteckigen Umriss aufweist (siehe 2).
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An der Deckenplatte 8 ist außen, das heißt an der vom Behälterinnenraum abgewandten Seite, mittig ein Handgriff 18 vorgesehen. Der im Wesentlichen U-förmige Handgriff 18 ist mit seinen beiden freien Schenkeln derart mit der Deckenplatte 8 verbunden, dass er um eine zu den kurzen Seitenwänden 10 und 12 senkrechtverlaufende Drehachse schwenkbar ist.
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Die kurzen Seitenwände 10 und 12 sowie die langen Seitenwände 14 und 16 sind Lochplatten, das heißt, sie weisen jeweils über ihr jeweiliges Ausmaß gleichmäßig verteilte Siebdurchgangöffnungen 20 auf. Siebdurchgangsöffnungen 20 sind des Weiteren auch an der Deckenplatte 8 ausgebildet. Die Siebdurchgangsöffnungen 20 der Deckenplatte 8 erstrecken sich allerdings nur am Rand der Deckenplatte 8 und jeweils ringsum die Verbindungsstellen des Handgriffs 18.
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An den kurzen Seitenwänden 10 und 12 ist jeweils mittig an deren freien Rand, das heißt an dem Rand an der von der Deckenplatte 8 abgewandten Seite, ein federelastischer Abschnitt vorgesehen.
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Der federelastische Abschnitt ist als eine Federlasche 22 ausgebildet, die als separates Teil hergestellt und nach der Herstellung mit der entsprechenden kurzen Seitenwand 10 bzw. 12 verbunden ist. Dazu ist an der jeweiligen kurzen Seitenwand 10 bzw. 12 am freien Rand eine rechteckzinnenartige Aussparung 24 ausgebildet. Die Federlasche 22 ist derart in der rechteckzinnenartigen Aussparung 24 an einer mittleren Kante der rechteckzinnenartigen Aussparung 24 angebracht, dass der von der rechteckzinnenartigen Aussparung 24 freigelassene Freiraum mit im Wesentlichen rechteckigen Umriss größtenteils von der Federlasche 22 ausgefüllt wird.
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Wie in den 3A, 3B und 3C gezeigt, ist die Federlasche 22 ein gebogenes und gestanztes Blechteil mit einem Anbindungsabschnitt 26, einem Biegungsabschnitt 28, einem Betätigungsabschnitt 30, einem Verbindungsabschnitt 32 und einem Abschnitt mit schräger Ebene 34. Diese Abschnitte 26 bis 34 sind relativ zueinander in dieser Reihenfolge in Reihe angeordnet.
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Der an einem Ende der Federlasche 22 angeordnete Anbindungsabschnitt 26 ist dazu ausgelegt, eine feste Anbindung der Federlasche 22 an die entsprechende kurze Seitenwand 10 bzw. 12 zu gewährleisten. Dazu weist der Anbindungsabschnitt 26 drei Durchgangsöffnungen 36 auf, die derart positioniert sind, dass sie mit Siebdurchgangsöffnungen 20 der entsprechenden kurzen Seitenwand 10 bzw. 12 in Deckung gebracht werden können. Die beiden äußeren Durchgangsöffnungen 36 sind etwas kleiner als die mittlere Durchgangsöffnung 36. Die Federlasche 22 ist mittels zweier Niete 38 an die entsprechende kurze Seitenwand 10 bzw. 12 angebunden. Die beiden Niete 38 erstrecken sich dabei durch die beiden äußeren kleineren Durchgangsöffnungen 36 und den entsprechenden Siebdurchgangsöffnungen 20 der entsprechenden kurzen Seitenwand 10 bzw. 12. Die mittlere Durchgangsöffnung 36 gewährleistet, dass die entsprechende Siebdurchgangsöffnung 20 bei angebundener Federlasche 22 nicht verdeckt wird.
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Der Biegungsabschnitt 28 der Federlasche 22 ist der Abschnitt, welcher bei Betätigung der Federlasche 22 am stärksten elastisch verformt wird.
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Der Betätigungsabschnitt 30 der Federlasche 22 ist durch eine Sicke mit im Wesentlichen halbrunden Querschnitt gebildet, welche in Richtung weg vom Behälterinnenraum bzw. nach außen vorragt, wenn die Federlasche 22 an der entsprechenden kurzen Seitenwand 10 bzw. 12 angebunden ist und das Deckelteil 6 mit dem Bodenteil 4 verbunden ist. Die Sicke ragt (allein bzw. als einziger Abschnitt der Federlasche 22) über die Außenfläche der entsprechenden kurzen Seitenwand 10 bzw. 12 vor.
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Der Verbindungsabschnitt 32 weist eine Verbindungsaussparung 40 auf, welche einen im Wesentlichen rechteckigen Umriss hat.
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Der Abschnitt mit schräger Ebene 34 ist gegenüber dem Verbindungsabschnitt 32 derart angestellt, dass er sich schräg zu der Außenfläche der entsprechenden kurzen Seitenwand 10 bzw. 12 erstreckt, wenn die Federlasche 22 an der entsprechenden kurzen Seitenwand 10 bzw. 12 angebunden ist.
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In 4 ist eine perspektivische Ansicht des Bodenteils 4 gezeigt. Das Bodenteil 4 weist einen doppelwandigen Bereich 42 und einen einwandigen Bereich 44 auf. Sowohl der doppelwandige Bereich 42 als auch der einwandige Bereich 44 sind perforiert, wobei Siebdurchgangsöffnungen 46 des doppelwandigen Bereichs 42 größer sind als Siebdurchgangsöffnungen 48 des einwandigen Bereichs 44. Beide Bereiche 42 und 44 erstrecken sich jeweils von einer kurzen Seitenkante des Bodenteils 4 zur gegenüberliegenden kurzen Seitenkante. Die beiden Bereiche 42 und 44 haben jeweils einen im Wesentlichen rechteckigen Umriss und stellen somit zwei nebeneinander angeordnete Streifen dar, wobei der einwandige Bereich 44 schmäler ist als der doppelwandige Bereich 42. Die Grenze zwischen dem doppelwandigen Bereich 42 und dem einwandigen Bereich 44 wird durch eine Stufe 50 gebildet.
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Alle vier Kanten des Bodenteils 4 sind abgekantet. Ein dadurch ausgebildeter Stehfalz 52 begrenzt zusammen mit der Stufe 50 den einwandigen Bereich 44. Am Rand des doppelwandigen Bereichs 42 deckt der Stehfalz 52 zusammen mit der Stufe 50 einen zwischen zwei Platten des doppelwandigen Bereichs 42 ausgebildeten Zwischenraum seitlich ab. Zwischen dem Stehfalz 52 und einer oberen der beiden Platten des doppelwandigen Bereichs 42 sind abschnittsweise Spalte 54 ausgebildet.
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Wie in 2 gezeigt, ist der freie Rand 56 der kurzen Seitenwände 10 und 12 sowie der langen Seitenwände 14 und 16 abschnittsweise radial nach innen versetzt, so dass eine Einschnürung ausgebildet ist.
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Die Spalte 54 sind derart ausgebildet, dass der nach innen versetzte Rand 56 zumindest abschnittsweise in die Spalte 54 eintauchen kann.
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Jeweils in der Mitte der entsprechenden zwei kurzen Kanten des Bodenteils 4 weist der Stehfalz 52 eine rechteckzinnenartige Erhebung 58 auf. Die Länge der jeweiligen rechteckzinnenartigen Erhebung 58 ist derart festgelegt, dass die rechteckzinnenartigen Erhebungen 58 in die rechteckzinnenartigen Aussparungen 24 des Deckelteils 6 passen.
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Die rechteckzinnenartigen Erhebungen 58 weisen jeweils an ihrer inneren Seite, das heißt an der zum Behälterinnenraum weisenden Seite, wenn das Bodenteil 4 mit dem Deckelteil 6 verbunden ist, einen Verbindungsvorsprung 60 auf. Der Verbindungsvorsprung 60 ist als genibbelte Kieme oder Rastnase ausgebildet.
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In den 5A, 5B, 5C und 5D ist das Schließen des Deckelteils 6 bezüglich des Bodenteils 4 gezeigt.
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In dem in 5A gezeigten Zustand befindet sich das Deckelteil 6 oberhalb des Bodenteils 4, so dass der Stehfalz 52 mit der kurzen Seitenwand 10 fluchtet bzw. dass der nach innen versetzte Rand 56 an dem Stehfalz 52 vorbei in das Bodenteil 4 eintauchen kann.
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Wird das Deckelteil 6 abgesenkt (siehe Pfeil A), kommt der Abschnitt mit schräger Ebene 34 in Kontakt mit dem Stehfalz 52, wodurch die Federlasche 22 in Richtung des Behälterinnenraums so stark gebogen wird, dass der Abschnitt mit schräger Ebene 34 den Verbindungsvorsprung 58 passieren kann (siehe 5B und 5C sowie 6A).
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Das Deckelteil 6 erreicht seine Endposition (siehe 5D, 6B und 7), wenn das Ende der Versetzung des nach innen versetzten Rands 56 auf dem Stehfalz 52 zum Aufliegen kommt. In der Endposition hat der Abschnitt mit schräger Ebene 34 den Verbindungsvorsprung 60 vollständig passiert, so dass die Verbindungsaussparung 40 mit dem Verbindungsvorsprung 60 in Deckung ist, der Verbindungsvorsprung 60 in die Verbindungsaussparung 40 eintaucht und die Federlasche 22 in Richtung weg vom Behälterinnenraum geschwenkt ist. Wie der Vergleich der 5A und 5D zeigt, kehrt die Federlasche 22 in der Endposition der beiden Behälterteile 4 und 6 nicht in ihre Anfangsposition zurück. In dem in 5A gezeigten Zustand erstreckt sich die Federlasche 22 schräg nach außen. In dem in 5D gezeigten Zustand erstreckt sich die Federlasche 22 im Wesentlichen senkrecht zur Deckenplatte 8. Wenn die Federlasche 22 die Verbindung der beiden Behälterteil 4 und 6 gewährleistet (siehe 5D, 6B und 7), steht die Federlasche 22 somit unter Spannung.
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Um die beiden miteinander verbundenen Behälterteile 4 und 6 voneinander zu lösen, wird der Betätigungsabschnitt 30 von außen nach innen gedrückt (siehe Pfeil B in den 5 D und 7) und wird gleichzeitig das Deckelteil 6 vom Bodenteil 4 angehoben. Sobald beim Aufheben des Deckelteils 6 der Abschnitt mit schräger Ebene 34 der Federlasche 22 seitlich auf dem Verbindungsvorsprung 60 aufliegen kann, muss auf den Betätigungsabschnitt 30 keine Betätigungskraft mehr aufgebracht werden (siehe 5C), um das Deckelteil 6 weiter anzuheben.
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Die in den 1 bis 7 gezeigten und oben beschriebene Ausführungsform des erfindungsgemäßen medizinischen Behälters stellt lediglich eine mögliche Umsetzung der beanspruchten Erfindung dar.
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So muss der medizinische Behälter nicht zwangsläufig aus Metall hegestellt sein, sondern kann auch aus Kunststoff gefertigt sein.
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Es ist auch möglich, die Verbindungsvorsprung an der Federlasche vorzusehen und entsprechend die Verbindungsaussparung an der rechteckzinnenartigen Erhebung des Bodenteil auszubilden.
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Das Bodenteil kann wie das Deckelteil eine Seitenumwandung aufweisen.
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Das Bodenteil und das Deckelteil können miteinander über ein Scharnier verbunden sein, so dass die Federlasche zusammen mit ihrem Gegenstück lediglich einen Verschluss der beiden Behälterteile bildet. Das Scharnier kann dabei vorzugsweise an der dem federelastischen Abschnitt gegenüberliegenden Kante des Deckelteils vorgesehen sein.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- medizinischer Behälter; Siebbehälter
- 4
- Bodenteil
- 6
- Deckelteil
- 8
- Deckenplatte
- 10, 12
- kurze Seitenwand
- 14, 16
- lange Seitenwand
- 18
- Handgriff
- 20
- Siebdurchgangsöffnung
- 22
- federelastischer Abschnitt; Federlasche
- 24
- rechteckzinnenartige Aussparung
- 26
- Anbindungsabschnitt
- 28
- Biegungsabschnitt
- 30
- Betätigungsabschnitt
- 32
- Verbindungsabschnitt
- 34
- Abschnitt mit schräger Ebene
- 36
- Durchgangsöffnung im Anbindungsabschnitt
- 38
- Niet
- 40
- Verbindungsaussparung
- 42
- doppelwandiger Bereich des Bodenteils
- 44
- einwandiger Bereich des Bodenteils
- 46
- Siebdurchgangsöffnungen im doppelwandigen Bereich
- 48
- Siebdurchgangsöffnungen im einwandigen Bereich
- 50
- Stufe
- 52
- Stehfalz
- 54
- Spalt am Rand des doppelwandigen Bereich
- 56
- nach innen versetzter Rand der Seitenwände
- 58
- rechteckzinnenartige Erhebung
- 60
- Verbindungsvorsprung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 4671943 A [0003]
- US 5490975 A [0003]
- US 5518115 A [0003]
- US 5913422 A [0003]