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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Steckverbindung für ein Kraftfahrzeug-Hydraulikmittelleitungssystem, etwa zum Einsatz in einem Kupplungs- oder Bremsleitungssystem, mit einer Stahlleitung, die einen endnahen Wulst besitzt und dort von einem separaten Clip umgeben ist, sodass der Wulst an einem distal des Wulstes vorhandenen Radialvorsprung des Clips anliegt, um einen Axialanschlag zu bilden, wobei der Clip vorbereitet ist, an einem bspw. aus Kunststoff gefertigten Konnektor / Connector, etwa unter Zwischenlage einer Dichtung, befestigt zu werden. Ferner betrifft die Erfindung auch einen Bausatz aus einer solchen Steckverbindung und einem daran befestigten Konnektor, und ein Verfahren zum Verbinden einer Stahlleitung mit einem Clip zum Herstellen einer solchen Steckverbindung.
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Die
DE 10 2007 033 606 A1 sowie die
EP 1 890 069 A2 offenbaren eine Steckverbindung für Leitungssysteme, insbesondere Leitungen für Kupplungsausrück- und Bremssysteme in Fahrzeugen, bestehend aus einem Steckteil, einem Hülsenteil, einem Sicherungselement und mindestens einem Dichtelement. Um den Arbeits- und Kraftaufwand bei einer axial zu sichernden Steckverbindung in schwer zugänglichen Räumen eines Fahrzeugs zu reduzieren, wird das zur Aufnahme mindestens einer Axialkraft dienende Sicherungselement an einem als Hülsenteil ausgebildeten Endbereich einer Leitung oder eines Bauteils axial und radial lagefixierbar ausgebildet.
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Nachteile solcher Steckverbindungen sind zum einen der Bauraum und zum anderen die hohen Kosten, die dadurch verursacht werden, dass eine solche Steckverbindung zwischen einer Stahlleitung und einer Kunststoffkomponente aufwändig ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Nachteile aus dem Stand der Technik zu vermeiden oder wenigstens zu mildern, und insbesondere eine Steckverbindung bereitzustellen, welche in ihrer Herstellung weniger teuer und bzgl. des von ihr benötigten Bauraums kompakter ist.
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Die Aufgabe der Erfindung wird bei einer gattungsgemäßen Steckverbindung erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Clip aus einem für eine Crimpbearbeitung vorbereiteten Material besteht.
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Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beansprucht und werden nachfolgend erläutert.
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So ist es von Vorteil, wenn der Clip aus einem Metallwerkstoff, wie einer Eisenlegierung, insbesondere Stahl besteht und/oder als Blech ausgeformt ist. Ein solcher Metallwerkstoff eignet sich gut zur Vercrimpung, da er sich bereits bei niedrigeren Temperaturen bei ausreichender Kraftaufbringung gut plastisch verformen lässt.
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Ferner hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn im zusammengebauten Zustand auf der dem Radialvorsprung abgewandten Seite des Wulstes wenigstens ein sich nach radial innen erstreckender Rückschubverhinderungsvorsprung in das Clip-Material eingebracht ist. Durch diesen kann verhindert werden, dass die Stahlleitung wieder aus dem Clip herausfallen kann.
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Hierbei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn der Rückschubverhinderungsvorsprung als Vercrimpung oder Crimppunkt ausgebildet ist. Eine solche Vercrimpung bzw. ein solcher Crimppunkt kann nach dem Einsetzen der Stahlleitung in den Clip eingebracht werden und dadurch verhindern, dass der sich der Clip von der Stahlleitung löst bzw., dass die Stahlleitung aus dem Clip herausfällt.
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Hierfür hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn wenigstens zwei Rückschubverhinderungsvorsprünge, vorzugsweise sich gegenüberliegend eingebracht sind. Durch die wenigstens zwei eingebrachten Rückschubverhinderungsvorsprünge kann erreicht werden, dass die Stahlleitung beim Einbringen der Vorsprünge nicht verkippt bzw. in Schräglage gerät. Das heißt, es kann sichergestellt werden, dass die Stahlleitung auch nach dem Einbringen der Vorsprünge weiterhin konzentrisch zum Clip ausgerichtet ist.
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Weiter ist es von Vorteil, wenn der Clip einen rotationssymmetrischen, mit einer Öffnung versehenen Innenabschnitt besitzt, wobei in die Öffnung die Stahlleitung eingesetzt ist, und einen U- oder V-förmigen Außenabschnitt besitzt. Der Außenabschnitt dient zu Verbindung mit einem Konnektor, der vorzugsweise aus einem Kunststoff hergestellt ist. Die U- oder V-förmige Geometrie des Außenabschnitts ermöglicht es, die Rückschubverhinderungsvorsprünge in den Innenabschnitt einzubringen.
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Hierbei ist es von Vorteil, wenn der Außenabschnitt an seinen Flanken Schnapphakenaufnahmeausnehmungen zur Aufnahme von Schnapphaken des Konnektors / Connectors besitzt. Diese sind in Radialrichtung des Innenabschnitts betrachtet nach radial außen zurückgesetzt bzw. vertieft.
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Hierfür hat es sich als besonders vorteilhaft gezeigt, wenn die Schnapphakenaufnahmeausnehmungen von Löchern in den Flanken des Außenabschnitts gestellt sind. Die Löcher ermöglichen einen Zugriff von außen auf die eingeclipsten bzw. eingerasteten Schnapphaken und somit ist es vergleichsweise einfach, die Verbindung zwischen dem Konnektor und der Steckverbindung (bspw. durch Druckaufbringung auf die Schnapphaken) wieder zu lösen.
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Ferner betrifft die Erfindung auch einen Bausatz aus einer erfindungsgemäßen Steckverbindung und daran befestigtem Konnektor / Connector, der vorzugsweise aus Kunststoff besteht.
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Ferner betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zum Verbinden einer Stahlleitung eines Kupplungs- oder Bremssystems eines Kraftfahrzeugs mit einem Clip zum Herstellen einer Steckverbindung gemäß der Erfindung, wobei die Stahlleitung in die Öffnung des Innenabschnitts des Clips gesteckt wird, bis der Wulst an dem Radialvorsprung des Clips anschlägt, wobei danach ein Rückschubverhinderungsvorsprung in das Material des Clips eingebracht wird, um auf der radialvorsprungabgewandten Seite vom Wulst angeordnet zu sein. Ferner kann in einem weiteren Schritt eine Dichtung in Form eines O-Rings auf das durch den Clip herausragende Ende der Stahlleitung aufgeschoben werden. Anschließend wird der Konnektor aufgeschoben, bis die Schnapphaken in den Schnapphakenaufnahmeausnehmungen einclipsen.
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Mit anderen Worten besteht die Erfindung darin, dass eine Leitung mit einem einfachen Endstück vorhanden ist, auf welches ein Metallclip und ein O-Ring aufgeschoben werden. Der Metallclip wird auf der Leitung vercrimpt bzw. gecrimpt. Dieser Sub-Zusammenbau wird anschließend in eine weibliche Kunststoffkomponente eingeclipst. Dadurch ist es möglich, eine Steckverbindung mit einfachen Teilen herzustellen und einen einfachen und schnellen Zusammenbauvorgang zu ermöglichen.
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Man kann also auch sagen, dass erfindungsgemäß eine Stahlleitung mit einer Wulst mit einem Stahlkonnektor vercrimpt wird, anschließend mit einer Dichtung / O-Ring versehen und zum Schluss mit einem Kunststoff-Female-Konnektor verclipst wird, der Schnapphaken aufweist.
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Die Erfindung wird nachfolgend mit Hilfe von Figuren näher erläutert, in denen unterschiedliche Ausführungsformen dargestellt sind. Es zeigen:
- 1 eine Explosionsdarstellung eines Bausatzes aufweisend eine Steckverbindung, eine Dichtung und einen Konnektor vor dem Vercrimpen, in einer Längsschnittdarstellung;
- 2 eine zur 1 äquivalente Explosionsdarstellung im Längsschnitt, wobei die Vercrimpung / Eincrimpung eingebracht ist;
- 3 den Zusammenbau des in 1 und 2 gezeigten Bausatzes in perspektivischer Darstellung;
- 4 eine Längsschnittdarstellung der Steckverbindung mit aufgeschobener Dichtung vor dem Vercrimpen;
- 5 eine Längsschnittdarstellung der Steckverbindung mit aufgeschobener Dichtung nach dem Vercrimpen;
- 6 eine Längsschnittansicht zur Verdeutlichung der Clips- bzw. Schnappverbindung zwischen dem Konnektor und dem Clip; und
- 7 eine Längsschnittdarstellung, deren Schnittebene zu der in 6 dargestellten Schnittansicht senkrecht (also im 90°-Winkel) steht, und welche die Vercrimpung des Clipses abbildet.
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Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen nur dem Verständnis der Erfindung. Die gleichen Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in einer längsgeschnittenen Explosionsdarstellung eine Steckverbindung 1, welche eine Stahlleitung 2 mit einem Wulst 3 und einem Clip 4 aufweist. Für die Steckverbindung 1 wird die Stahlleitung 2 so weit in den Clip 4 eingeschoben, bis der Wulst 3 an einem Radialvorsprung 5 des Clips 4 anliegt. Der Radialvorsprung 5 bildet somit einen Axialanschlag 6 für die Stahlleitung 2 aus. Anschließend wird die Steckverbindung 1 mit einem Konnektor 7 vorzugsweise, wie hier dargestellt, unter Zwischenschaltung einer Dichtung 8 verbunden. Hierfür weist der Konnektor 7 Schnapphaken 9 auf, die in an dem Clip 4 vorgesehene Löcher 10 einclipsen, weshalb diese Löcher auch als Schnapphakenaufnahmeausnehmung 11 bezeichnet werden können.
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Obwohl in der hier gezeigten Ausführungsform die Löcher 10 durchgängig sind, sind auch nur Rücksprünge bzw. Ausnehmungen denkbar, in die die Schnapphaken 9 einclipsen können, welche jedoch nach radial außen verschlossen (also nicht durchgängig) sind. Aus den 1 und 2 ist zu erkennen, dass der Clip 4 einen rotationssymmetrisch ausgebildeten Innenabschnitt 12 und einen, wie aus 3 gut ersichtlich, U-förmigen Außenabschnitt 13 aufweist. 1 stellt den Clip 4 vor dem Crimp-Vorgang dar, wohingegen 2 den Clip 4 nach dem Crimpen darstellt, weshalb in 2 ein Crimppunkt 14 zu erkennen ist. Die in 1 dargestellten Pfeile zwischen den einzelnen Komponente geben die jeweilige Richtung an, in die die Teile beim Zusammenbau verschoben werden.
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3 zeigt den Bausatz 15 bestehend aus dem Konnektor 7 und der Steckverbindung 1 in einer perspektivischen Darstellung. Hierbei ist gut zu erkennen, dass der Clip 4 einen rotationssymmetrischen Innenabschnitt 12 (siehe 1 oder 2) und einen U-förmigen Außenabschnitt 13 aufweist. Ferner ist in dieser Zeichnung gut zu erkennen, dass die Schnapphaken 9 hakenförmig ausgebildet sind, wobei sich die Hakenform in Radialrichtung erstreckt (das heißt, dass die Haken in Radialrichtung gesehen abgeschrägt sind).
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Die 4 und 5 zeigen die Steckverbindung 1 mit aufgeschobener Dichtung 8 vor dem Vercrimpen (4) und nach dem Vercrimpen (5). Die Dichtung 8 ist bspw. als ein O-Ring 16 ausgebildet. Aus 4 ist gut zu erkennen, dass der Wulst 3 der Stahlleitung 2 bis an den Radialvorsprung 5 bzw. Axialanschlag 6 geschoben wird. Anschließend, wie in 5 gezeigt, werden zwei sich gegenüberliegende Crimppunkte 14 in den Clip eingebracht, sodass diese oberhalb des Wulstes 3 der Stahlleitung 2 angeordnet sind und ein Herausrutschen der Stahlleitung verhindern. Solche Crimppunkte sind relativ einfach und kostengünstig in das Material einzubringen. Da sich hierfür Metall hervorragend eignet, ist der Clip 4 vorzugsweise aus einer Metalllegierung ausgebildet während der Konnektor 7 vorzugsweise aus einem Kunststoff ausgebildet ist. Hierbei muss der Kunststoff eine ausreichende elastische Verformbarkeit aufweisen, damit die Schnapphaken 9 zumindest einmal, vorzugsweise jedoch mehrmals, in die dafür vorgesehenen Öffnungen 10 einclipsen.
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6 zeigt eine Längsschnittansicht des zusammengesetzten Bausatzes 15 geschnitten in einer ersten Schnittebene. In dieser Ansicht ist gut zu erkennen, wie die Schnapphaken 9 des Konnektors 7 in die Löcher 10 im Außenabschnitt 13 des Clips 4 einschnappen kann. Weiter ist in dieser Ansicht gut zu erkennen, dass die Schnapphaken 9 im Schnitt eine dreiecksähnliche Form aufweisen, wobei sich die Hypotenuse schräg nach radial außen erstreckt. Darüber hinaus ist ein dieser Ansicht ebenfalls gut zu erkennen, dass der Clip 4 in dieser Schnittebene betrachtet eine klammer- bzw. clipähnliche Längsschnittform aufweist.
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7 zeigt eine Längsschnittansicht des zusammengesetzten Bausatzes 15, welche in einer zweiten Schnittebene liegt, die zu der Schnittebene aus 6 senkrecht steht. In dieser Schnittebene liegen sogenannte Rückschubverhinderungsvorsprünge 17, welche in der hier dargestellten beispielhaften Ausführungsform als zwei sich gegenüberliegende Crimppunkte 14 ausgebildet sind. Diese verhindern zum einen, dass die Stahlleitung 2 aus dem Clip 4 herausfallen kann und zum anderen ist die symmetrische Anordnung der Rückschubverhinderungsvorsprünge 17 bzw. der Crimppunkte 14 von Vorteil, da dadurch verhindert werden kann, dass die Stahlleitung 2 durch das Einbringen der Rückschubverhinderungsvorsprünge 17 gegenüber dem Clip 4 in Schrägstellung kommt und es dadurch zu einer Undichtigkeit der Verbindung kommen kann.
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Aus der Zusammenschau von 6 mit 7 wird ersichtlich, dass der Außenabschnitt 13 des Clips 4 U-förmig ausgebildet ist und nicht zylindrisch wie der Innenabschnitt 12, in den die ebenfalls zylindrisch ausgebildete Stahlleitung 2 durch eine Öffnung 18 eingeschoben bzw. eingesetzt ist, die in Richtung der Rotationsachse des Innenabschnitts 12 betrachtet an dem dem Radialvorsprung 5 abgewandten Ende des Innenabschnitts 12 des Clips 4 angeordnet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Steckverbindung
- 2
- Stahlleitung
- 3
- Wulst
- 4
- Clip
- 5
- Radialvorsprung
- 6
- Axialanschlag
- 7
- Konnektor / Connector
- 8
- Dichtung
- 9
- Schnapphaken
- 10
- Löcher
- 11
- Schnapphakenaufnahmeausnehmung
- 12
- Innenabschnitt
- 13
- Außenabschnitt
- 14
- Crimppunkt
- 15
- Bausatz
- 16
- O-Ring
- 17
- Rückschubverhinderungsvorsprung
- 18
- Öffnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007033606 A1 [0002]
- EP 1890069 A2 [0002]