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Die Erfindung betrifft ein Doppelrohrbelüftungselement zum Eintrag von Gasen in Flüssigkeiten, beispielsweise geeignet zur Entsäuerung von Wasser durch das Einblasen von Luft, umfassend wenigstens ein waagerecht ausgerichtetes Innenrohr mit Innenrohrbelüftungsöffnungen an der Unterseite des Innenrohres sowie einer Lufteinlassöffnung zum Eintrag von Luft in das Innenrohr und einem Außenrohr mit Außenrohrbelüftungsöffnungen sowie eine Belüftungsanlage mit wenigstens einem Doppelrohrbelüftungselement.
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Derartige Belüftungselemente werden insbesondere bei der Aufbereitung von Rohwässern eingesetzt. Um Wasser für einen Einsatz als Trink- oder Brauchwasser aufzubereiten, ist es in der Regel notwendig, das Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht herzustellen. Natürliche Wässer sind häufig nicht im Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht, sondern sie weisen oft einen zu hohen Anteil an aggressiver Kohlensäure auf, welche auf einige Werkstoffe, wie beispielsweise Eisen, korrosiv wirkt.
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Eine Aufbereitung dieser durch den hohen Gehalt an Kohlensäure aggressiv wirkenden Wässer ist erforderlich und kann beispielsweise mittels mechanischer Entsäuerung realisiert werden. Hierbei wird der Anteil an Kohlenstoffdioxid im Wasser verringert, um dadurch den pH-Wert ansteigen zu lassen. Die für den Desorptionsvorgang notwendige Energie wird dem Kohlenstoffdioxid durch einen Eintrag von Luft zugeführt. Die Luft wird in Form von feinen Bläschen in das Wasser geleitet. Dadurch überwindet das Kohlenstoffdioxid seine Bindungsenergie und kann desorbieren. Somit wird durch den Eintrag von Luft in das Wasser, Kohlenstoffdioxid aus dem Wasser ausgetragen.
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Um eine effektive Entsäuerung zu realisieren, ist es notwendig, konstante, sehr feine Blasenbilder der Luft zu erzeugen. In Trinkwasseraufbereitungsanlagen werden dafür zumeist Flachbettbelüftungsanlagen eingesetzt, welche von dem aufzubereitenden Wasser durchflossen werden. Mittels eines Gebläses wird dann Luft in die Anlage eingetragen.
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Typischerweise werden in Flachbettbelüftungsbecken keramische Belüftungselemente verwendet, deren Hauptbestandteil Mullit, also ein Aluminiumsilikat, ist. Durch ein Gebläse wird Luft in die keramischen Belüftungselemente eingetragen und durch feine Poren gelangt die Luft dann in das Wasser. Die Luft wird mechanisch gleichmäßig durch mehrere Verteilbalken in die Anlage eingetragen und letztendlich durch die angeschlossenen keramischen Belüftungselemente feinblasig in das Wasser verteilt.
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In der
DE 10 2009 021 939 A1 ist eine Vorrichtung zur Belüftung einer Flüssigkeit offenbart, bei der mehrere Sinterkeramikrohre als Belüftungshohlkörper ausgebildet sind. Die feinporige Struktur der gesinterten Keramikrohre erlaubt den Austritt feiner Luftbläschen. Die Belüftungshohlkörper erhalten die zu verteilende Luft über ein Luftzuführungselement, wobei die Luftzuführung durch einen Radialventilator unterstützt wird. Das Halteelement zur Befestigung der Belüftungshohlkörper ist hier an dem Luftzuführungselement außerhalb der Belüftungshohlkörper angeordnet.
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Durch die keramischen Belüftungselemente wird zwar ein sehr feines Blasenbild erzeugt, jedoch ist das nur bei einem sehr hohen Differenzdruck möglich. Die Herstellung eines solch hohen Druckes erfordert nachteilig einen hohen Aufwand an Energie.
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Insbesondere bei einem Einsatz einer Belüftungsanlage zur mechanischen Vorentsäuerung von Rohwasser ist außerdem mit starken Ablagerungen zu rechnen, wodurch es einer häufigen Reinigung bedarf. Durch die Beschaffenheit des keramischen Belüftungselementes kann dieses nur chemisch und somit nur mit hohem Aufwand gereinigt werden. Die Demontage und Montage der Belüftungselemente ist dabei ebenfalls nur mit erheblichem Aufwand und oft nur im kompletten Bündel realisierbar. Aus diesem Grund ist es meist unerlässlich, die Anlagen redundant auszuführen, um die Reinigung der einen Anlage zu gewährleisten, während die andere in Betrieb ist. Aufgrund dessen geht das Betreiben einer solchen Anlage mit hohen Kosten einher.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, eine Belüftungsanlage zur Verfügung zu stellen, welche feine Luftbläschen zum Eintrag in eine Flüssigkeit generiert und dabei unter geringerem Kostenaufwand zu betreiben ist.
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Die Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen gemäß der selbstständigen Patentansprüche gelöst. Weiterbildungen sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Die Aufgabe wird insbesondere durch ein Doppelrohrbelüftungselement zur Entsäuerung von Wasser gelöst, welches wenigstens ein waagerecht ausgerichtetes Innenrohr umfasst. Dabei weist das Innenrohr erfindungsgemäß Innenrohrbelüftungsöffnungen an der Unterseite des Innenrohres sowie eine Lufteinlassöffnung zum Eintrag von Luft in das Innenrohr auf. Ferner weist das Doppelrohrbelüftungselement ein Außenrohr auf. Das Innenrohr ist innerhalb des Außenrohres angeordnet. Dabei weist das Außenrohr an der Oberseite Außenrohrbelüftungsöffnungen und an der Unterseite wenigstens eine Entwässerungsöffnung auf.
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Ein Außenrohr im Sinne der Erfindung ist jeder hohle Körper, dessen Wandstärke klein ist gegenüber seiner größten Ausdehnung.
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Ein Innenrohr im Sinne der Erfindung ist jeder hohle Körper, dessen Wandstärke klein ist gegenüber seiner größten Ausdehnung und der in einer Dimension eine große Ausdehnung hat gegenüber seiner Ausdehnung in den beiden anderen Dimensionen. Vorzugsweise sind das Innenrohr und das Außenrohr rohrförmig, mithin hohlzylindrisch, ausgebildet.
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Das Innenrohr ist waagerecht ausgerichtet, wenn seine längste Ausdehnung im Wesentlichen horizontal verläuft.
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Die Erfindung ist geeignet, sehr feine Luftbläschen zu erzeugen. Diese können genutzt werden, um Wasser zu entsäuern, indem das Kohlenstoffdioxid angeregt wird, zu desorbieren und folglich aus dem Wasser ausgetragen wird. Alternativ kann ein solches feines Blasenbild auch dazu verwendet werden, um beispielsweise Sauerstoff in Wasser einzutragen, wo es absorbiert wird. Dies ist zum Beispiel in mit Fischen besetzten Teichen nutzbar.
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Ein großer Vorteil der Erfindung ist der geringere notwendige Differenzdruck, also der auf die einströmende Luft ausgeübte Druck, welcher notwendig ist, um die Luft durch die Belüftungsöffnungen des Belüftungselementes durchtreten zu lassen. Aus diesem Grund ist der Einsatz von Radialventilatoren möglich, was zu einem geringeren Energieverbrauch und somit zu geringeren Betriebskosten führt. Der geringere Luftwiderstand des Doppelrohrbelüftungselementes führt dazu, dass durch ein erfindungsgemäßes Doppelrohrbelüftungselement ein höherer Luftvolumenstrom durchführbar ist. Es kann also ein größeres Volumen an Luft in die Flüssigkeit eingetragen werden.
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Im Gegensatz zu einfachen Rohren, in welche diverse Öffnungen eingebracht werden, kann hier bei einem geringeren Differenzdruck ein gleichmäßiger Luftdruck über die gesamte Länge des Außenrohres und damit ein gleichmäßiger Lufteintrag in das zu bearbeitende Wasser realisiert werden. Ein Druckgefälle innerhalb des Außenrohres wird vermieden.
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Durch die Lochbohrungen entstehen größere Öffnungen in den Rohren als es bei porösen Keramikrohren der Fall ist. Aus diesem Grund werden Ablagerungen reduziert und die Wartungs- und Reinigungsintervalle können länger gewählt werden.
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Durch die nach unten ausgerichteten Löcher im Innenrohr wird das Eindringen von Wasser in das Innenrohr vermieden. Des Weiteren wird durch die Entwässerungsöffnungen im Außenrohr vermieden, dass Wasser im Rohr permanent steht, was das Risiko der Verkeimung erhöhen würde. Durch die spezielle Anordnung der Löcher wird Wasser, welches in das Belüftungselement eintritt, permanent ausgetauscht, wodurch das Risiko der Verkeimung minimiert wird.
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Es ist keine aufwendige chemische Reinigung erforderlich, die Doppelrohrbelüftungselemente können mechanisch gereinigt werden. Der Zeitaufwand der Reinigungen ist somit gegenüber langfristigen chemischen Reinigungen stark reduziert und Redundanzausführungen der Belüftungselemente sind in der Regel nicht mehr erforderlich. Dadurch können die Investitionskosten effektiv gesenkt werden.
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Da hier andere Materialien als die typischen keramischen Werkstoffe aus dem Stand der Technik genutzt werden können, wie beispielsweise Edelstahl oder Kunststoff beziehungsweise PVC und zudem die aggressive chemische Reinigung nicht mehr notwendig ist, verlängert sich die Produktlebensdauer der Belüftungselemente vorteilhaft.
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Die Innenrohrbelüftungsöffnungen und auch die Außenrohrbelüftungsöffnungen sind bevorzugt als kreisförmige Bohrungen ausgebildet. In einer alternativen Variante sind sie schlitzartig oder rechteckig in das Innenrohr beziehungsweise in das Außenrohr eingebracht. Dabei ist die Lufteinlassöffnung groß gegenüber den Innenrohrbelüftungsöffnungen und den Außenrohrbelüftungsöffnungen.
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Vorzugsweise ist genau ein Innenrohr innerhalb des Außenrohres angeordnet und die Querschnitte des Innenrohres und des Außenrohres sind bevorzugt rund, so dass das Innenrohr und auch das Außenrohr als Rohre ausgebildet sind. Unterschiedliche Anordnungen des Innenrohres im Außenrohr sind möglich. Vorzugsweise sind das Innenrohr und das Außenrohr nicht koaxial, sondern exzentrisch angeordnet. Dabei ist die Achse des Innenrohres bevorzugt unterhalb der Achse des Außenrohres positioniert.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Summe der Flächen der Innenrohrbelüftungsöffnungen des Innenrohres größer oder gleich der Summe der Flächen der Außenrohrbelüftungsöffnungen des Außenrohres. Die Summe der Flächen ist in diesem Sinne die Summe des Flächeninhalts der Aussparungen in dem Außen- beziehungsweise Innenrohr. Dadurch kommt es zu einem ausreichenden Druck im Außenrohr und somit zu einer verbesserten Verteilung der Luft innerhalb des Außenrohres über die gesamte Länge des Außenrohres.
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In einer alternativen Ausgestaltung sind mehrere Innenrohre innerhalb eines Außenrohres angeordnet. Vorzugsweise sind die Innenrohre dabei in einer Ebene angeordnet. Die Luft aus mehreren Innenrohren wird somit über die Innenrohrbelüftungsöffnungen in das Außenrohr geleitet und im Außenrohr bildet sich am oberen Rand ein gleichmäßiges Luftpolster aus. Über Außenrohrbelüftungsöffnungen an der Oberseite des Außenrohres entweicht die Luft dann gleichmäßig und es entstehen gemäß dem Muster der Außenrohrbelüftungsöffnungen feine Luftbläschen über die gesamte Oberseite des Außenrohres verteilt.
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Alternativ sind mehrere Innenrohre unterschiedlichen Durchmessers mehrstufig ineinander angeordnet. Dabei kann der Differenzdruck vorteilhaft weiter reduziert werden, was zu zusätzlichen Energieeinsparungen und zu einem feineren Blasenbild führt.
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In einer geeigneten Variante ist das Innenrohr mit einer Stirnseite des Innenrohres, an einer Stirnseite des Außenrohres anliegend angeordnet. Dabei ist das Innenrohr mit dem Außenrohr an dieser Stirnseite durch ein Befestigungselement befestigbar ausgebildet. Eine Stirnseite des Innen- oder des Außenrohres ist im Sinne der Erfindung eine Fläche, welche senkrecht zur größten Ausdehnung des Innen- oder Außenrohres verläuft. Das Lot der Stirnseite verläuft somit parallel zur größten Ausdehnung des Innen- oder Außenrohres.
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Die Aufgabe wird auch durch eine Belüftungsanlage gelöst, welche wenigstens ein erfindungsgemäßes Doppelrohrbelüftungselement zur Entsäuerung von Wasser aufweist und ferner ein Gebläse, einen Luftverteilerbalken und Luftzuführstutzen umfasst. Dabei ist jedes Innenrohr über einen Luftzuführstutzen mit dem Luftverteilerbalken verbindbar.
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Bevorzugt ist der Luftverteilerbalken senkrecht zu den Innenrohren ausgebildet. In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Belüftungsanlage derart konzipiert, dass die Doppelrohrbelüftungselemente mit dem Luftverteilerbalken reversibel verbindbar sind. Mögliche Befestigungsarten sind hier beispielsweise eine Schraubverbindung, eine Steck-Dreh-Verbindung in der Art eines Bajonettverschlusses oder eine Steckverbindung.
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In einer geeigneten Ausführung bildet jedes Doppelrohrbelüftungselement eine einzelne Verbindung zum Luftverteilerbalken und ist von diesem reversibel montier- und demontierbar ausgebildet. Somit sind die Doppelrohrbelüftungselemente einzeln vom Luftverteilerbalken demontierbar und können auch wieder einzeln montiert werden.
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Konzeptionsgemäß besteht das Doppelrohrbelüftungselement aus einer Kombination aus zwei Rohren, wobei ein Innenrohr innerhalb eines Außenrohres angeordnet ist. Luft wird in das Innenrohr geleitet, durchströmt dieses und tritt aus Innenrohrbelüftungsöffnungen in der Unterseite des Innenrohres aus dem Innenrohr aus und gelangt so in das Außenrohr. Innerhalb des Außenrohres bildet sich ein über die Länge des Außenrohres gleichmäßig verteiltes Luftpolster unterhalb der Außenrohrbelüftungsöffnungen an der Oberseite des Außenrohres. Das Luftpolster im Außenrohr führt zu einem gleichmäßigen Luftdruck über die gesamte Ausdehnung des Außenrohres und somit zu einem gleichmäßigen Austritt der Luft aus dem Außenrohr in Form von feinen Bläschen. Die beiden Rohre sind dabei in einer waagerechten Ebene angeordnet, so dass die aus dem Doppelrohrbelüftungselement entweichende Luft innerhalb eines flachen Wasserbades optimal verteilt wird und somit für einen effektiven Austrag von Kohlenstoffdioxid aus dem Wasser sorgt.
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In das Außenrohr eindringendes Wasser wird über Entwässerungsöffnungen in der Unterseite des Außenrohres wieder ausgeblasen.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile von Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen mit Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen. Es zeigen:
- 1: ein Doppelrohrbelüftungselement von der Seite,
- 2: ein Doppelrohrbelüftungselement in einer Schnittdarstellung,
- 3: ein Außenrohr in einer perspektivischen Ansicht,
- 4: ein Innenrohr in einer perspektivischen Ansicht und
- 5: ein Ausschnitt aus einer Belüftungsanlage.
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In 1 ist ein Ausführungsbeispiel eines Doppelrohrbelüftungselementes 1 dargestellt, welches innerhalb einer Flüssigkeit angeordnet wird, um Luftbläschen in diese Flüssigkeit einzutragen. Ein Innenrohr 2 ist innerhalb eines Außenrohres 3 angeordnet. Es liegen somit sowohl die untere Innenrohrwand 2.1 also auch die obere Innenrohrwand 2.2 innerhalb des Außenrohres 3. Die Unterseite des Außenrohres 3 wird durch eine untere Außenrohrwand 3.1 und die Oberseite wird durch eine obere Außenrohrwand 3.2 gebildet. Das Innenrohr 2 ist bevorzugt rotationssymmetrisch um eine Innenrohrachse 4 ausgebildet. An einer Stirnseite des Innenrohres 2 ist ein Luftzuführstutzen 5 angeordnet, welcher mit dem Innenrohr 2 verbunden ist und durch welchen Luft in das Innenrohr 2 und somit in das Doppelrohrbelüftungselement 1 einströmen kann. Die in das Innenrohr 2 eingeströmte Luft kann dann aus den Innenrohrbelüftungsöffnungen 6 entweichen, welche am unteren Ende des Innenrohres 2 angeordnet sind. Die Innenrohrbelüftungsöffnungen 6 sind vorzugsweise als Durchgangsöffnungen in der unteren Innenrohrwand 2.1 ausgebildet. Die Luft tritt aus dem Innenrohr 2 aus und steigt daraufhin nach oben und verteilt sich gleichmäßig am oberen Rand des Außenrohres 3 unterhalb der oberen Außenrohrwand 3.2. Das sich im Außenrohr 3 ausbildende Luftpolster ist gleichmäßig über die gesamte Länge des Außenrohres 3 verteilt. Am oberen Rand des Außenrohres 3 sind in der oberen Außenrohrwand 3.2 Außenrohrbelüftungsöffnungen 7 angeordnet. Die Luft passiert nach dem Erreichen der oberen Außenrohrwand 3.2 die Außenrohrbelüftungsöffnungen 7 und steigt daraufhin in Form von feinen Luftbläschen durch die das Doppelrohrbelüftungselement 1 umgebende Flüssigkeit weiter nach oben. Der sich im Außenrohr 3 aufbauende Luftdruck sorgt hier insbesondere für ein gleichmäßiges Austreten der Luftbläschen über die gesamte Länge des Außenrohres 3. Zur Bildung besonders feiner Luftbläschen sind die Belüftungsöffnungen 7 des Außenrohres 3 bevorzugt noch kleiner ausgeführt als die Belüftungsöffnungen 6 des Innenrohres 2.
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Die untere Innenrohrwand 2.1 ist vorzugsweise nah an der unteren Außenrohrwand 3.1 angeordnet, somit ist der dazwischen entstehende Spalt schmal. Der Spalt zwischen der oberen Außenrohrwand 3.2 und der oberen Innenrohrwand 2.2 ist hingegen breiter ausgebildet, sodass der Weg für die Luftbläschen von den Innenrohrbelüftungsöffnungen 6 zu den Außenrohrbelüftungsöffnungen 7 in etwa der Höhe des Außenrohres 3 entspricht. Diese bevorzugte Anordnung ist der Bildung eines gleichmäßigen Luftpolsters um das Innenrohr 2 und somit der Bildung und des Austritts feiner Luftbläschen in einer gleichmäßigen Verteilung zuträglich. In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind das Innenrohr 2 und das Außenrohr 3 an einer Stirnseite mittels eines Befestigungselementes 8 starr miteinander verbunden. Eine Schnittdarstellung des Doppelrohrbelüftungselementes 1 ist in 2 dargestellt. Der Schnitt verläuft durch die in 1 dargestellten Schnittpunkte A-A 9.
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In einem besonders geeigneten Ausführungsbeispiel eines Doppelrohrbelüftungselementes weist ein Innenrohr 2 einhundert kreisförmige Öffnungen mit einem Durchmesser von 2,5 mm und das Außenrohr 3 zweihundert kreisförmige Öffnungen mit einem Durchmesser von 1,5 mm auf.
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Das Doppelrohrbelüftungselement 1 ist in einer Schnittdarstellung in 2 dargestellt. Das Innenrohr 2 ist innerhalb des Außenrohres 3 an dessen unterem Ende angeordnet. In der Mitte des Außenrohres 3 ist das Befestigungselement 8 angeordnet, welches das Innenrohr 2 am Außenrohr 3 befestigt. Hier ist klar erkennbar, dass die Mittelpunkte des Innenrohres 2 und des Außenrohres 3 nicht zusammenfallen. Der Mittelpunkt des Innenrohres 2 ist in dieser Variante unterhalb des Mittelpunktes des Außenrohres 3 positioniert. Das Außenrohr 3 wird an einer Stirnseite durch ein Außenrohrverschlusselement 10 verschlossen und abgedichtet.
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In den 3 und 4 sind das Innenrohr 2 und das Außenrohr 3 des Doppelrohrbelüftungselementes 1 einzeln in perspektivischen Ansichten dargestellt.
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In 3 ist eine perspektivische Ansicht des Außenrohres 3 dargestellt. An einem Ende des Außenrohres ist ein Außenrohrverschlusselement 10 angeordnet, welches die Stirnseite des Außenrohres 3 verschließt. Auf der Oberseite des Außenrohres 3 sind Außenrohrbelüftungsöffnungen 7 angeordnet. In einer bevorzugten Variante ist die andere Stirnseite des Außenrohres 3 offen ausgebildet. Nach der Montage des Doppelrohrbelüftungselementes durch ein in 4 dargestelltes Innenrohrverschlusselement 11 ist dann auch die dem Außenrohrverschlusselement 10 gegenüberliegende Stirnseite des Außenrohres 3 abgeschlossen.
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Das in 4 abgebildete Innenrohr 2 ist gedreht zum Zustand nach dem Einbau in das hier nicht gezeigte Doppelrohrbelüftungselement 1 dargestellt, so dass die untere Seite zu sehen ist. Die untere Innenrohrwand 2.1, welche während des Betriebes des Doppelrohrbelüftungselementes 1 auf der Unterseite angeordnet ist, ist somit oben dargestellt, so dass die in der unteren Innenrohrwand 2.1 angeordneten Innenrohrbelüftungsöffnungen 6 nach oben weisen. An dem Innenrohr 2 ist an einer geschlossenen Stirnseite das Befestigungselement 8 zur Befestigung des Innenrohres 2 am Außenrohr 3 angeordnet. Die gegenüberliegende Stirnseite des Innenrohres 2 ist mit einem Innenrohrverschlusselement 11, an welchem Befestigungsnasen 12 angeordnet sind, verschlossen. Das Außenrohr 3 liegt nach der Montage innerhalb der Befestigungsnasen 12, welche somit eine Art Führung für das Außenrohr 3 darstellen.
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In 5 ist eine Belüftungsanlage 13 dargestellt, welche eine Vielzahl von Doppelrohrbelüftungselementen 1 aufweist. Diese Doppelrohrbelüftungselemente 1 sind parallel zueinander angeordnet und an einer Stirnseite über Luftzuführstutzen 5 mit dem Luftverteilerbalken 14 verbunden. Über Luftzuführrohre 15 wird mittels eines Gebläses Luft in den Luftverteilerbalken 14 gefördert. Diese Luft strömt dann über die Luftzuführstutzen 5 in die einzelnen Doppelrohrbelüftungselemente 1. Feine Luftbläschen werden dann aus den in 3 deutlicher dargestellten, Belüftungsöffnungen 7 in der Oberseite der Außenrohre 3 der Doppelrohrbelüftungselemente 1 in das Wasser eingetragen.
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Die Stirnseiten des Außenrohres sind beide abgedichtet. Eine Stirnseite ist mittels des Außenrohrverschlusselementes 10 und die andere Stirnseite des Außenrohres 3 ist mittels des Innenrohrverschlusselementes 11 hermetisch verschlossen. Somit kann die in das Außenrohr 3 gelangte Luft nur über die Außenrohrbelüftungsöffnungen 7 nach außen entweichen, weshalb es zu einer gezielten Blasenbildung gemäß einem bestimmten Muster der Außenrohrbelüftungsöffnungen 7 kommt. In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Außenrohrbelüftungsöffnungen 7 gleichmäßig über die gesamte Länge des Außenrohres 3 verteilt. Alternativ kann die Verteilung und die jeweilige Größe der Öffnungen aber auch über die Länge des Außenrohres 3 variieren. Ein geeignetes Muster der Außenrohrbelüftungsöffnungen 7 wird vorzugsweise mittels einer entsprechenden Strömungsberechnung oder durch experimentelle Versuche ermittelt.
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In einem Ausführungsbeispiel weist eine Entsäuerungsanlage 13 vierzig Doppelrohrbelüftungselemente 1 in einer Flachbettbelüftungsanlage auf und ist für die Aufbereitung von 50 m3 Wasser pro Stunde ausgelegt. Bei einem Durchsatz von 20 m3 Wasser pro Stunde ist eine Anhebung des pH-Wertes von 7,4 auf 8,2 realisierbar.
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Das Doppelrohrbelüftungselement 1 zur Erzeugung einer gleichmäßigen, feinblasigen Luftverteilung dient der mechanischen Entsäuerung von Rohwasser. Es besteht aus zwei Hauptbaugruppen: einem Außenrohr 3 und einem in 1 dargestellten Innenrohr 2, die dichtend miteinander montiert und demontiert werden können. Das Innenrohr 2 besitzt ein Anschlusselement, mit dem es waagerecht an den Luftverteilerbalken 14 einer Flachbettbelüftungsanlage 13 angeschlossen werden kann. Des Weiteren besitzt das Innenrohr 2 - im abgedichteten Raum - für den Luftdurchfluss nach unten ausgerichtete, in 1 dargestellte, Innenrohrbelüftungsöffnungen 6 über die gesamte Länge des Innenrohres 2. Das Außenrohr 3 ist am Ende mit einem Deckel als Außenrohrverschlusselement 10 zur Herstellung der Dichtheit versehen und besitzt für den Luftdurchfluss nach oben ausgerichtete Außenrohrbelüftungsöffnungen 7 über die gesamte Länge. Des Weiteren besitzt das Außenrohr 3 nach unten ausgerichtete Entwässerungsöffnungen.
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Durch die spezielle Anordnung der nach unten (Innenrohr) und oben (Außenrohr) ausgerichteten Löcher 6, 7 kann sich im Innenraum des Doppelrohres die Luft gleichmäßig verteilen. Es entsteht ein stabiles Luftpolster wodurch ein konstantes und gleichmäßiges Blasenbild durch die nach oben ausgerichteten Löcher 7 des Außenrohres 3 erzeugt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Doppelrohrbelüftungselement
- 2
- Innenrohr
- 2.1
- Untere Innenrohrwand
- 2.2
- Obere Innenrohrwand
- 3
- Außenrohr
- 3.1
- Untere Außenrohrwand
- 3.2
- Obere Außenrohrwand
- 4
- Innenrohrachse
- 5
- Luftzuführstutzen
- 6
- Innenrohrbelüftungsöffnung, Belüftungsöffnung des Innenrohres
- 7
- Außenrohrbelüftungsöffnung, Belüftungsöffnung des Außenrohres
- 8
- Befestigungselement
- 9
- Schnittpunkte A-A
- 10
- Außenrohrverschlusselement
- 11
- Innenrohrverschlusselement
- 12
- Befestigungsnasen
- 13
- Belüftungsanlage, Entsäuerungsanlage, Flachbettbelüftungsanlage
- 14
- Luftverteilerbalken
- 15
- Luftzuführrohr
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009021939 A1 [0006]