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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur automatischen Erkennung eines einem Fahrzeug zugeordneten Benutzeridentifikationsgeräts nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, eine Benutzeridentifikationseinheit für ein Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 9, ein Computerprogrammprodukt und ein computerlesbares Medium.
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Derartige Verfahren zur automatischen Erkennung eines einem Fahrzeug zugeordneten Benutzeridentifikationsgeräts, Benutzeridentifikationseinheiten für ein Fahrzeug, Computerprogrammprodukte und computerlesbare Medien sind aus dem Stand der Technik in zahlreichen Ausführungsvarianten bereits bekannt.
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Beispielsweise ist aus der
DE 10 2013 217 010 A1 ein System zum Verhindern von Relais-Angriffen, um Zugang zu einem Fahrzeug zu erhalten, bekannt. Das bekannte System umfasst eine in dem Fahrzeug positionierte Basiseinheit und eine tragbare Bedieneinheit, die ausgestaltet ist, um Positionsinformationen der tragbaren Bedieneinheit zu beschaffen und diese an die Basiseinheit zu senden. Die Basiseinheit bestimmt die Position der tragbaren Bedieneinheit relativ zur Basiseinheit und steuert den Betrieb des mindestens einen Fahrzeugsystems selektiv auf der Grundlage der Bestimmung der Position des tragbaren Bediensystems relativ zu der Basiseinheit.
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Hier setzt die vorliegende Erfindung an.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abwehr gegen einen Relais-Angriff auf ein mittels eines Benutzeridentifikationsgerät bedienbares Fahrzeug zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur automatischen Erkennung eines einem Fahrzeug zugeordneten Benutzeridentifikationsgeräts mit den Merkmalen des Anspruchs 1, eine Benutzeridentifikationseinheit für ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 9, ein Computerprogrammprodukt mit den Merkmalen des Anspruchs 10 und ein computerlesbares Medium mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
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Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung liegt insbesondere darin, dass die Abwehr gegen einen Relais-Angriff auf ein mittels eines Benutzeridentifikationsgeräts bedienbares Fahrzeug verbessert ist. Die Bedienung des Fahrzeugs mittels des Benutzeridentifikationsgeräts kann dabei sowohl aktiv wie auch passiv erfolgen. Entsprechend ist jede Art von Bedienung des Fahrzeugs erfindungsgemäß umfasst, bei der eine Identifikation eines zur Bedienung des Fahrzeugs berechtigten Benutzers mittels eines Benutzeridentifikationsgeräts erfolgt. Das Benutzeridentifikationsgerät kann dabei beispielsweise als ein Funkschlüssel für das Fahrzeug oder ein Smartphone ausgebildet sein. Jedoch ist auch jede andere Art eines von einem Benutzer tragbaren Benutzeridentifikationsgeräts denkbar.
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Aufgrund der Variierung der Bestromung bei der Ansteuerung der mindestens einen Sendeantenne zur Aussendung des mindestens einen Anfragesignals zur automatischen Erkennung eines einem Fahrzeug zugeordneten Benutzeridentifikationsgeräts ist ein Relais-Angriff auf ein mittels eines Benutzeridentifikationsgeräts bedienbares Fahrzeug wesentlich erschwert. Entsprechend sicherer ist die Verwendung von Benutzeridentifikationsgeräten bei der Bedienung von Fahrzeugen. Die Variierung der Bestromung bei der Ansteuerung der mindestens einen Sendeantenne zur Aussendung des jeweils mindestens einen Anfragesignals ist dabei nach Art, Funktionsweise und Anzahl in weiten geeigneten Grenzen frei wählbar.
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Beispielsweise ist es denkbar, dass die Variierung der Bestromung bei der Ansteuerung der mindestens einen Sendeantenne jeweils für jeden einzelnen Identifikationsprozess zur automatischen Erkennung eines einem Fahrzeug zugeordneten Benutzeridentifikationsgeräts erfolgt. Möglich ist jedoch auch, dass die Variierung der Bestromung bei der Ansteuerung der mindestens einen Sendeantenne lediglich relativ von einem Identifikationsprozess zu einem anderen Identifikationsprozess erfolgt. So könnte bei einer Ausführungsform des letztgenannten Falles vorgesehen sein, dass bei einem ersten Identifikationsprozess zur automatischen Entriegelung von Fahrzeugtüren des Fahrzeugs zu einem ersten Zeitpunkt eine erste Bestromung der mindestens einen Sendeantenne erfolgt, während bei einem zweiten Identifikationsprozess zur automatischen Entriegelung der Fahrzeugtüren des Fahrzeugs zu einem zweiten Zeitpunkt eine zweite Bestromung der mindestens einen Sendeantenne erfolgt, wobei die erste Bestromung und die zweite Bestromung voneinander verschieden sind.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass die Steuerung bei der Ansteuerung der mindestens einen Sendeantenne zur Aussendung des mindestens einen Anfragesignals eine Stromstärke der Bestromung der mindestens einen Sendeantenne variiert. Eine Variierung der Stromstärke der Bestromung der mindestens einen Sendeantenne stellt eine besonders einfache und wirkungsvolle Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens dar.
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Besonders vorteilhaft ist die vorgenannte Ausführungsform, wenn die Stromstärke der Bestromung der mindestens einen Sendeantenne in einem möglichst großen Wertebereich variiert wird. Entsprechend sieht eine vorteilhafte Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform vor, dass die Stromstärke der Bestromung in einem Wertebereich von 0,1 A bis 2,0 A variiert wird. Auf diese Weise ist eine große Dynamik bei der Bestromung der mindestens einen Sendeantenne erzielt, so dass die Gefahr eines erfolgreichen Relais-Angriff weiter reduziert ist.
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Eine weitere besonders vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass das Fahrzeug mindestens zwei Sendeantennen aufweist und die Steuerung bei der Ansteuerung der Sendeantennen zur Aussendung des jeweils mindestens einen Anfragesignals die Reihenfolge bei der Bestromung der mindestens zwei Sendeantennen variiert. Hierdurch ist eine weitere besonders wirkungsvolle Möglichkeit angegeben, um die Abwehr gegen einen Relais-Angriff zu verbessern.
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Die vorgenannten Ausführungsformen, wonach die Steuerung zum einen die Stromstärke der Bestromung und zum anderen die Reihenfolge bei der Bestromung variiert können in vorteilhafter Weise auch miteinander kombiniert sein, um so einen Relais-Angriff besonders zu erschweren.
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Beispielsweise sieht eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der letztgenannten Ausführungsform, rückbezogen auf Anspruch 2 oder 3 vor, dass mindestens eine der mindestens zwei Sendeantennen bei der Ansteuerung der Sendeantennen zur Aussendung der Anfragesignale in einem einzigen Identifikationsprozess zur automatischen Erkennung des dem Fahrzeug zugeordneten Benutzeridentifikationsgeräts mittels der Steuerung derart angesteuert wird, dass diese Sendeantenne in diesem Identifikationsprozess mindestens zwei Anfragesignale aussendet, wobei sich die Stromstärken der Bestromung dieser Antenne bei mindestens zwei der Anfragesignalen dieser Anfragesignale voneinander unterscheiden.
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Eine andere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass das Fahrzeug mindestens zwei Sendeantennen, bevorzugt mindestens drei Sendeantennen, aufweist und die Auswertung des mindestens einen Antwortsignals in der Steuerung in Abhängigkeit jeweils eines Abstandes des Benutzeridentifikationsgeräts zu jeder der Sendeantennen erfolgt. Auf diese Weise beinhaltet die Variierung der Bestromung bei der Ansteuerung der Sendeantennen einen zusätzlichen Parameter, so dass die Abwehr eines Relais-Angriffs weiter verbessert ist. Bei der Verwendung von mindestens drei Sendeantennen ist darüber hinaus der tatsächliche Ort des Benutzeridentifikationsgeräts bestimmbar und bei der Auswertung verwertbar.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass das Fahrzeug mindestens zwei Sendeantennen aufweist und die Steuerung bei der Ansteuerung der Sendeantennen zur Aussendung des jeweils mindestens einen Anfragesignals mindestens zwei der mindestens zwei Sendeantennen bei der Aussendung der Anfragesignale zumindest zeitweise gleichzeitig bestromt. Hierdurch ist die Abwehr gegen einen Relais-Angriff zusätzlich verbessert.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass die Auswertung des mindestens einen Antwortsignals in der Steuerung in Abhängigkeit des jeweiligen Aussendezeitpunktes der mindestens einen Sendeantenne erfolgt. Die Abhängigkeit von dem jeweiligen Aussendezeitpunkt der mindestens einen Sendeantenne ist dabei in weiten geeigneten Grenzen frei wählbar. Beispielsweise ist es denkbar, dass in der Auswertung der genaue Aussendezeitpunkt berücksichtigt wird. Möglich ist jedoch auch, dass in der Auswertung beispielsweise lediglich ein tolerierbares Zeitfenster für das mindestens eine Antwortsignal von dem Benutzeridentifikationsgerät verwendet wird. Auf diese Weise ist die Sicherheit gegen einen Relais-Angriff nochmals verbessert.
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Anhand der beigefügten, grob schematischen Zeichnung wird die Erfindung nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt die einzige Figur:
- 1 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Benutzeridentifikationseinheit für ein Fahrzeug in einer teilweisen Darstellung.
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In 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Benutzeridentifikationseinheit 2 für ein Fahrzeug 1 in einer teilweisen Darstellung gezeigt.
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Die Benutzeridentifikationseinheit 2 des Fahrzeugs 1 weist vier Sendeantennen 4, 6, 8 und 10 und eine Empfangsantenne 12 auf. Die Sendeantennen 4, 6, 8, 10 und die Empfangsantenne 12 sind jeweils als LF-Antennen, also Niederfrequenzantennen ausgebildet und stehen jeweils mit einer Steuerung 14 der Benutzeridentifikationseinheit 2 in Signalübertragungsverbindung. Die Ausbildung der Antennen 4, 6, 8, 10 und 12 als LF-Antennen ist deshalb vorteilhaft, weil sich bei LF-Antennen ein quasi-stationäres Magnetfeld ausbildet. LF-Antennen arbeiten üblicherweise in einem Frequenzbereich von kleiner oder gleich 1 MHz. Die Sendeantennen 4, 6, 8 und 10 sind beispielsweise, wie in 1 symbolisch dargestellt, räumlich verteilt und damit beabstandet zueinander an dem Fahrzeug 1 angeordnet. Die Steuerung 14 ist dazu ausgebildet und eingerichtet, um die Sendeantennen 4, 6, 8, 10 pro Identifikationsprozess zur Aussendung jeweils eines Anfragesignals an ein Benutzeridentifikationsgerät 16 anzusteuern. Die Aussendung der Anfragesignale mittels der Sendeantennen 4, 6, 8, 10 ist in 1 durch einen Pfeil 18 symbolisiert. Jeder einzige Identifikationsprozess dient somit zur automatischen Erkennung des dem Fahrzeug 1 zugeordneten Benutzeridentifikationsgeräts 16.
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Das Benutzeridentifikationsgerät 16 ist bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel als ein Funkschlüssel 16 des Fahrzeugs 1 ausgebildet und verfügt ebenfalls über mindestens eine Sendeantenne 16.1 und mindestens eine Empfangsantenne 16.2. Derartige Funkschlüssel 16 werden auch als UID, nämlich als User Identification Device, bezeichnet. Der Funkschlüssel 16 ist ausgebildet und eingerichtet, um mittels der Empfangsantenne 16.2 die Anfragesignale der Sendeantennen 4, 6, 8, 10 zu empfangen und um mittels der Sendeantenne 16.1 je empfangenen Anfragesignals jeweils ein von dem jeweiligen Anfragesignal abhängiges Antwortsignal an die Empfangsantenne 12 der Benutzeridentifikationseinheit 2 des Fahrzeugs 1 zurückzusenden. Dies ist in 1 durch einen Pfeil 20 symbolisiert.
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Die Benutzeridentifikationseinheit 2 ist ausgebildet und eingerichtet, um mittels der Empfangsantenne 12 empfangene Antwortsignale von dem Funkschlüssel 16 zur Auswertung an die Steuerung 14 der Benutzeridentifikationseinheit 2 weiterzuleiten.
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Im Nachfolgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel anhand der 1 näher erläutert.
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Ein nicht dargestellter Benutzer des Fahrzeugs 1 bewegt sich auf das Fahrzeug 1 zu und führt dabei den Funkschlüssel 16 mit sich. Der Benutzer erreicht das Fahrzeug 1 und berührt einen Fahrzeuggriff einer Fahrzeugtür des Fahrzeugs 1, wobei der Fahrzeuggriff einen Sensor zur Erfassung einer Berührung durch den Benutzer aufweist. Die Fahrzeugtür, beispielsweise die Fahrertür, mit dem Fahrzeuggriff und dem Sensor ist nicht dargestellt. Ausgangssignale des Sensors werden an die Steuerung 14 weitergeleitet und führen dazu, dass die Benutzeridentifikationseinheit 2 auf dem Fachmann bekannte Weise geweckt wird, also aktiviert wird. Die aktivierte Benutzeridentifikationseinheit 2 führt einen ersten Identifikationsprozess zur Identifikation des Funkschlüssels 16 durch, nämlich, ob der Funkschlüssel 16 tatsächlich zu dem Fahrzeug 1 korrespondiert.
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Die Steuerung 14 der so aktivierten Benutzeridentifikationseinheit 2 steuert die Sendeantennen 4, 6, 8 und 10 zur Aussendung jeweils eines Anfragesignals an den Funkschlüssel 16 an. Siehe Pfeil 18. Hierfür steuert die Steuerung 14 die einzelnen Sendeantennen 4, 6, 8 und 10 derart an, dass zum einen die Sendeantennen 4, 6, 8 und 10 beispielsweise in der Reihenfolge Sendeantenne 4, Sendeantenne 6, Sendeantenne 8 und Sendeantenne 10 bestromt werden. Zum anderen steuert die Steuerung 14 die einzelnen Sendeantennen 4, 6, 8 und 10 derart an, dass sich die Stromstärken der Bestromung der einzelnen Sendeantennen 4, 6, 8 und 10 voneinander unterscheiden. Beispielsweise wird die Sendeantenne 4 mit einer Stromstärke von 0,1 A, die Sendeantenne 6 mit einer Stromstärke von 0,9 A, die Sendeantenne 8 mit einer Stromstärke von 1,5 A und die Sendeantenne 10 mit einer Stromstärke von 1,1 A bestromt. Die Reihenfolge der Ansteuerung der Sendeantennen 4, 6, 8 und 10 und die jeweiligen Werte für die Stromstärken werden dabei auf eine dem Fachmann bekannte Weise in der Steuerung 14 mittels eines in der Steuerung 14 hinterlegten Zufallsalgorithmus oder dergleichen vorher bestimmt.
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Der von dem Benutzer mitgeführte Funkschlüssel 16 empfängt mittels der Empfangsantenne 16.2 die Anfragesignale der Sendeantennen 4, 6, 8 und 10 gemäß der oben genannten Sendereihenfolge und sendet mittels der Sendeantenne 16.1 je empfangenen Anfragesignals jeweils ein von dem jeweiligen Anfragesignal abhängiges Antwortsignal an die Empfangsantenne 12 der Benutzeridentifikationseinheit 2 des Fahrzeugs 1 zurück. Siehe Pfeil 20. Dabei sendet der Funkschlüssel 16 bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel lediglich je empfangenen Anfragesignals ein Antwortsignal an die Empfangsantenne 12, dass eine Stromstärke aufweist, die einer Signalstärke des von der Empfangsantenne 16.2 jeweils empfangenen Anfragesignals entspricht. Je nach Anordnung der jeweiligen Sendeantenne 4, 6, 8 und 10 an dem Fahrzeug 1 und der Stromstärke der Bestromung der Sendeantennen 4, 6, 8 und 10 ergibt sich in Abhängigkeit des tatsächlichen Ortes des Funkschlüssels 16 eine individuelle Signalstärke des von der Empfangsantenne 16.2 empfangenen Anfragesignals, so dass die Sendeantenne 16.1 des Funkschlüssels 16 zur Aussendung des jeweiligen Antwortsignals derart bestromt wird, dass das jeweils zu den einzelnen Anfragesignalen korrespondierende Antwortsignal des Funkschlüssel 16 an die Benutzeridentifikationseinheit 2 des Fahrzeugs 1 eine dem mittels der Empfangsantenne 16.2 empfangenen Anfragesignal entsprechende, individuelle Signalstärke aufweist.
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Die mittels der Sendeantennen 4, 6, 8 und 10 in einer bestimmten Reihenfolge und mit einer bestimmten jeweiligen Stromstärke ausgesandten Anfragesignale stellen somit eine Sequenz von Magnetfeldsignalen dar, deren jeweilige Feldstärken mittels des Funkschlüssels 16 gemessen werden. Derartige Messungen werden auch als RSSI-Messungen, nämlich als Receive Signal Strength Indicator Messungen, bezeichnet. Die gemessenen Magnetfeldstärken werden entsprechend der Reihenfolge von deren Empfang mittels der Empfangsantenne 16.2 des Funkschlüssels 16 mittels der Sendeantenne 16.1 des Funkschlüssels 16 an die Empfangsantenne 12 der Benutzeridentifikationseinheit 2 des Fahrzeugs 1 übersandt.
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Die mittels der Empfangsantenne 12 empfangenen Antwortsignale von dem Funkschlüssel 16 werden zur Auswertung an die Steuerung 14 der Benutzeridentifikationseinheit 2 weitergeleitet. Da in der Steuerung 14 die Reihenfolge bei der Bestromung und die Stromstärken der Bestromung der Sendeantennen 4, 6, 8 und 10 bei der Aussendung der Anfragesignale hinterlegt sind, kann die Steuerung 14 die mittels der Empfangsantenne 12 empfangenen Antwortsignale der jeweiligen Sendeantenne 4, 6, 8 und 10 sowie der jeweiligen Stromstärke der Bestromung bei der Aussendung der Anfragesignale zuordnen. Sofern die von der Empfangsantenne 12 empfangenen Antwortsignale von dem Funkschlüssel 16 zu den von der Benutzeridentifikationseinheit 2 während des vorliegenden Identifikationsprozesses, dem ersten Identifikationsprozess, an den Funkschlüssel 16 gesendeten Anfragesignalen der Sendeantennen 4, 6, 8 und 10 korrelieren, werden die Fahrzeugtüren des Fahrzeugs 1 auf dem Fachmann bekannte Weise entriegelt. Der Benutzer mit dem Funkschlüssel 16 wurde mittels des ersten Identifikationsprozesses als ein zur Bedienung des Fahrzeugs 1 berechtigter Benutzer identifiziert.
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Nähert sich der Benutzer mit dem Funkschlüssel 16 zu einem späteren Zeitpunkt in einer mit der oben erläuterten Situation vergleichbaren Situation dem Fahrzeug 1, so wird ein zweiter Identifikationsprozess analog zu dem oben erläuterten ersten Identifikationsprozess durchgeführt.
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Im Unterschied zu dem ersten Identifikationsprozess ist nun bei dem zweiten Identifikationsprozess erfindungsgemäß gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass die Bestromung der vier Sendeantennen 4, 6, 8 und 10 mittels der Steuerung 14 bei der Ansteuerung der Sendeantennen 4, 6, 8 und 10 zur Aussendung der vier Anfragesignale zur automatischen Erkennung des dem Fahrzeug 1 zugeordneten Funkschlüssels 16 im Vergleich zu dem oben erläuterten ersten Identifikationsprozess variiert wird.
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Der Benutzer des Fahrzeugs 1 bewegt sich erneut auf das Fahrzeug 1 zu und führt dabei den Funkschlüssel 16 mit sich. Der Benutzer erreicht das Fahrzeug 1 und berührt einen Fahrzeuggriff einer Fahrzeugtür des Fahrzeugs 1, wobei der Fahrzeuggriff einen Sensor zur Erfassung einer Berührung durch den Benutzer aufweist. Die Fahrzeugtür mit dem Fahrzeuggriff und dem Sensor ist nicht dargestellt. Bei der Fahrzeugtür kann es sich in dieser Situation im Unterschied zu der oben erläuterten Situation um eine andere als die oben genannte Fahrzeugtür, beispielsweise die Beifahrertür, handeln. Ausgangssignale des Sensors werden an die Steuerung 14 weitergeleitet und führen dazu, dass die Benutzeridentifikationseinheit 2 analog zu der bereits erläuterten Situation geweckt wird, also aktiviert wird. Die aktivierte Benutzeridentifikationseinheit 2 führt einen zweiten Identifikationsprozess zur Identifikation des Funkschlüssels 16 durch, nämlich, ob der Funkschlüssel 16 tatsächlich zu dem Fahrzeug 1 korrespondiert.
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Die Steuerung 14 der so aktivierten Benutzeridentifikationseinheit 2 steuert die Sendeantennen 4, 6, 8 und 10 zur Aussendung jeweils eines Anfragesignals an den Funkschlüssel 16 an. Siehe Pfeil 18. Hierfür steuert die Steuerung 14 die einzelnen Sendeantennen 4, 6, 8 und 10 derart an, dass zum einen die Sendeantennen 4, 6, 8 und 10 beispielsweise in der Reihenfolge Sendeantenne 8, Sendeantenne 10, Sendeantenne 4 und Sendeantenne 6 bestromt werden. Zum anderen steuert die Steuerung 14 die einzelnen Sendeantennen 4, 6, 8 und 10 derart an, dass sich die Stromstärken der Bestromung der einzelnen Sendeantennen 4, 6, 8 und 10 voneinander unterscheiden. Beispielsweise wird die Sendeantenne 4 mit einer Stromstärke von 1,5 A, die Sendeantenne 6 mit einer Stromstärke von 0,3 A, die Sendeantenne 8 mit einer Stromstärke von 0,1 A und die Sendeantenne 10 mit einer Stromstärke von 0,3 A bestromt. Die Reihenfolge der Ansteuerung der Sendeantennen 4, 6, 8 und 10 und die jeweiligen Werte für die Stromstärken werden dabei, analog zu dem oben erläuterten ersten Identifikationsprozess, in der Steuerung 14 auf eine dem Fachmann bekannte Weise mittels eines in der Steuerung 14 hinterlegten Zufallsalgorithmus oder dergleichen vorher bestimmt.
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Wie der Vergleich von dem zweiten Identifikationsprozess mit dem ersten Identifikationsprozess zeigt, unterscheiden sich die Anfragesignale in der Reihenfolge der Sendeantennen 4, 6, 8 und 10 wie auch in der jeweiligen Stromstärke der Bestromung der Sendeantennen 4, 6, 8 und 10 voneinander. Entsprechend unterscheiden sich auch die jeweils von dem Funkschlüssel 16 ermittelten Magnetfeldstärken für die einzelnen Anfragesignale und damit auch die dazu korrespondierend erzeugten Antwortsignale des Funkschlüssel 16 an die Benutzeridentifikationseinheit 2 des Fahrzeugs 1.
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Der weitere Ablauf gestaltet sich analog zu dem des ersten Identifikationsprozesses.
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Der von dem Benutzer mitgeführte Funkschlüssel 16 empfängt mittels der Empfangsantenne 16.2 die Anfragesignale der Sendeantennen 4, 6, 8 und 10 gemäß der oben genannten Sendereihenfolge und sendet mittels der Sendeantenne 16.1 je empfangenen Anfragesignal jeweils ein von dem jeweiligen Anfragesignal abhängiges Antwortsignal an die Empfangsantenne 12 der Benutzeridentifikationseinheit 2 des Fahrzeugs 1 zurück. Siehe Pfeil 20. Dabei sendet der Funkschlüssel 16 bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel lediglich je empfangenen Anfragesignals ein Antwortsignal an die Empfangsantenne 12, dass eine Stromstärke aufweist, die einer Signalstärke des von der Empfangsantenne 16.2 jeweils empfangenen Anfragesignals entspricht. Je nach Anordnung der jeweiligen Sendeantenne 4, 6, 8 und 10 an dem Fahrzeug 1 und der Stromstärke der Bestromung der Sendeantennen 4, 6, 8 und 10 ergibt sich in Abhängigkeit des tatsächlichen Ortes des Funkschlüssels 16 eine individuelle Signalstärke des von der Empfangsantenne 16.2 jeweils empfangenen Anfragesignals, so dass die Sendeantenne 16.1 des Funkschlüssels 16 zur Aussendung des jeweiligen Antwortsignals derart bestromt wird, dass das jeweils zu den einzelnen Anfragesignalen korrespondierende Antwortsignal des Funkschlüssel 16 an die Benutzeridentifikationseinheit 2 des Fahrzeugs 1 eine dem mittels der Empfangsantenne 16.2 jeweils empfangenen Anfragesignal entsprechende, individuelle Signalstärke aufweist.
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Aufgrund der Variierung sowohl der Reihenfolge der Bestromung wie auch der jeweiligen Stromstärke der Bestromung der Sendeantennen 4, 6, 8 und 10 ergeben sich nach der Reihenfolge und der empfangenen Signalstärke von dem ersten Identifikationsprozess abweichende individuelle Signalstärken für die mittels der Empfangsantenne 16.2 empfangenen Anfragesignale. Entsprechend unterscheiden sich die mittels der Sendeantenne 16.1 des Funkschlüssels 16 an die Benutzeridentifikationseinheit 2 des Fahrzeugs 1 gesandten Antwortsignale von den Antwortsignalen des ersten Identifikationsprozesses. Zusätzlich zu der Variierung der Reihenfolge und der einzelnen Stromstärken der Bestromung der Sendeantennen 4, 6, 8 und 10 ergibt sich ein weiterer Unterschied zu den mittels der Empfangsantenne 16.2 empfangenen Anfragesignalen und den mittels der Sendeantenne 16.1 gesendeten Antwortsignalen dadurch, dass sich der Benutzer und damit der von dem Benutzer mitgeführte Funkschlüssel 16 im Vergleich zu dem ersten Identifikationsprozess an einem anderen Ort relativ zu dem Fahrzeug 1 und damit relativ zu der Benutzeridentifikationseinheit 2 befindet.
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Die mittels der Empfangsantenne 12 empfangenen Antwortsignale von dem Funkschlüssel 16 werden, analog zu dem ersten Identifikationsprozess, zur Auswertung an die Steuerung 14 der Benutzeridentifikationseinheit 2 weitergeleitet. Sofern die von der Empfangsantenne 12 empfangenen Antwortsignale von dem Funkschlüssel 16 zu den von der Benutzeridentifikationseinheit 2 während des vorliegenden Identifikationsprozesses, dem zweiten Identifikationsprozess, an den Funkschlüssel 16 gesendeten Anfragesignalen der Sendeantennen 4, 6, 8 und 10 korrelieren, werden die Fahrzeugtüren des Fahrzeugs 1 auf dem Fachmann bekannte Weise entriegelt. Der Benutzer mit dem Funkschlüssel 16 wurde mittels des zweiten Identifikationsprozesses als ein zur Bedienung des Fahrzeugs 1 berechtigter Benutzer identifiziert.
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Die Erfindung ist nicht auf das vorliegende Ausführungsbeispiel begrenzt. Beispielsweise ist es denkbar, dass auch andere Fahrzeugkomponenten des Fahrzeugs in Abhängigkeit der Auswertung der Antwortsignale in der Steuerung angesteuert werden. Auch ist es möglich, dass trotz einer Mehrzahl von Anfragesignalen lediglich ein einziges Antwortsignal in dem Benutzeridentifikationsgerät erzeugt wird und an die Benutzeridentifikationseinheit des Fahrzeugs übersandt und in der Steuerung ausgewertet wird. Beispielsweise könnte dieses einzige Antwortsignal in Abhängigkeit der Mehrzahl von Anfragesignalen moduliert sein.
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Im Unterschied zu dem erläuterten Ausführungsbeispiel kann es vorgesehen sein, dass mindestens eine der mindestens zwei Sendeantennen bei der Ansteuerung der Sendeantennen zur Aussendung der Anfragesignale in einem einzigen Identifikationsprozess zur automatischen Erkennung des dem Fahrzeug zugeordneten Benutzeridentifikationsgeräts mittels der Steuerung derart angesteuert wird, dass diese Sendeantenne in diesem Identifikationsprozess mindestens zwei Anfragesignale aussendet, wobei sich die Stromstärken der Bestromung dieser Sendeantenne bei mindestens zwei der Anfragesignalen dieser Anfragesignale voneinander unterscheiden. Die Variierung der Bestromung bei der Ansteuerung der Sendeantennen erfolgt also nicht lediglich relativ von einem Identifikationsprozess zu einem anderen Identifikationsprozess, sondern alternativ oder zusätzlich in einem einzigen Identifikationsprozess zur automatischen Erkennung des dem Fahrzeug zugeordneten Benutzeridentifikationsgeräts. Beispielsweise könnte mindestens eine der vier Sendeantennen des Ausführungsbeispiels bei dem ersten und/oder zweiten Identifikationsprozess des Ausführungsbeispiels mittels der Steuerung mindestens zweimal angesteuert werden, so dass mindestens eine der vier Sendeantennen bei dem ersten und/oder zweiten Identifikationsprozess mindestens zweimal sendet. Die Reihenfolge bei der Bestromung wie auch die Stromstärke der Bestromung bei der Ansteuerung der Sendeantennen zur Aussendung der Anfragesignale wird beispielsweise analog zu dem vorliegenden Ausführungsbeispiel festgelegt. Entsprechend könnte die mindestens eine Sendeantenne, die mindestens zwei Anfragesignale in dem jeweiligen Identifikationsprozess aussendet, zur Aussendung dieser Anfragesignale zeitlich unmittelbar nacheinander oder zeitlich getrennt voneinander, nämlich getrennt durch die Ansteuerung mindestens einer der übrigen Sendeantennen, angesteuert werden.
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Anstelle sowohl die Stromstärke wie auch die Reihenfolge der Bestromung der Sendeantennen zur Aussendung der Anfragesignale zu variieren, kann auch entweder nur die Stromstärke der Bestromung oder nur die Reihenfolge der Bestromung variiert werden. Eine Variierung der Stromstärke und/oder der Reihenfolge der Bestromung kann im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel alternativ oder zusätzlich auch in einem einzigen Identifikationsprozess zur automatischen Erkennung eines einem Fahrzeug zugeordneten Benutzeridentifikationsgeräts erfolgen.
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Darüber hinaus ist es denkbar, dass lediglich eine einzige Sendeantenne zur Aussendung mindestens eines Anfragesignals vorgesehen ist, die mittels der Steuerung derart angesteuert wird, dass die Stromstärke des Anfragesignals variiert ist. Möglich ist jedoch auch, dass mittels der lediglich einen Sendeantenne der Benutzeridentifikationseinheit des Fahrzeugs mindestens zwei Anfragesignale ausgesendet werden, wobei die Steuerung die einzige Sendeantenne derart ansteuert, dass sich die Stromstärke der Bestromung der Sendeantenne bei der Aussendung des zweiten Anfragesignals von der Stromstärke der Bestromung der Sendeantenne bei der Aussendung des ersten Anfragesignals unterscheidet.
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Um die Sicherheit gegen einen Relais-Angriff weiter zu erhöhen, kann es vorgesehen sein, dass das Fahrzeug mindestens zwei Sendeantennen aufweist und die Steuerung bei der Ansteuerung der Sendeantennen zur Aussendung des jeweils mindestens einen Anfragesignals mindestens zwei der mindestens zwei Sendeantennen bei der Aussendung der Anfragesignale zumindest zeitweise gleichzeitig bestromt.
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Ebenfalls zur weiteren Steigerung der Sicherheit gegen Relais-Angriffe kann es vorgesehen sein, dass die Auswertung des mindestens einen Antwortsignals in der Steuerung in Abhängigkeit des jeweiligen Aussendezeitpunktes der mindestens einen Sendeantenne erfolgt. Beispielsweise kann es vorgesehen sein, dass für eine Identifikation des Benutzeridentifikationsgeräts als ein zu dem Fahrzeug gehörendes Benutzeridentifikationsgerät bei der Auswertung eines zu einem Anfragesignal korrespondierenden Antwortsignals geprüft wird, ob das Antwortsignal in einer zu dem tatsächlichen Aussendezeitpunkt des Anfragesignals korrelierenden Zeitspanne von der Empfangsantenne der Benutzeridentifikationseinheit empfangen worden ist.
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Ferner ist erfindungsgemäß ein Computerprogrammprodukt, umfassend Befehle, die bewirken, dass die erfindungsgemäße Benutzeridentifikationseinheit, beispielsweise gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel, die Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens, beispielsweise gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel, ausführt. Analoges gilt für ein computerlesbares Medium, auf dem ein derartiges Computerprogrammprodukt gespeichert ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Benutzeridentifikationseinheit des Fahrzeugs 1
- 4
- Sendeantenne der Benutzeridentifikationseinheit 2
- 6
- Sendeantenne der Benutzeridentifikationseinheit 2
- 8
- Sendeantenne der Benutzeridentifikationseinheit 2
- 10
- Sendeantenne der Benutzeridentifikationseinheit 2
- 12
- Empfangsantenne der Benutzeridentifikationseinheit 2
- 14
- Steuerung der Benutzeridentifikationseinheit 2
- 16
- Benutzeridentifikationsgerät, als Funkschlüssel ausgebildet
- 16.1
- Sendeantenne des Funkschlüssels 16
- 16.2
- Empfangsantenne des Funkschlüssels 16
- 18
- Aussendung der Anfragesignale von den Sendeantennen 4, 6, 8 und 10
- 20
- Aussendung der Antwortsignale von der Sendeantenne 16.1
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013217010 A1 [0003]