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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Spindelantrieb für ein Verschlusselement eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie eine Verschlusselementanordnung mit einem solchen Spindelantrieb gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 16.
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Der Rede stehende Spindelantrieb kann jedwedem Verschlusselement eines Kraftfahrzeugs zugeordnet sein. Dazu gehören Heckklappen, Heckdeckel, Hecktüren, Seitentüren o. dgl.. Insoweit ist der Begriff „Verschlusselement“ vorliegend weit zu verstehen.
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Das motorische Öffnen und Schließen von Verschlusselementen, insbesondere von Heckklappen, mittels des in Rede stehenden Spindelantriebs gehört heute zu einer standardmäßigen Komfortfunktion von Kraftfahrzeugen.
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Der bekannte Spindelantrieb (
DE 20 2012 018 826 A1 ), von dem die Erfindung ausgeht, weist den üblichen strukturellen Aufbau mit einem Antriebsmotor sowie einem dem Antriebsmotor nachgeschalteten Spindel-Spindelmutter-Getriebe auf. Dabei sind ein motorseitiger Antriebsabschnitt, der den Antriebsmotor und die dem Antriebsmotor nachgeschaltete Antriebsspindel des Spindel-Spindelmutter-Getriebes aufweist, sowie ein spindelmutterseitiger Antriebsabschnitt, der die Spindelmutter des Spindel-Spindelmutter-Getriebes aufweist, vorgesehen. Die beiden Antriebsabschnitte lassen sich motorisch gegeneinander verstellen und sind zum Ausleiten der resultierenden, linearen Antriebsbewegungen jeweils mit einem Antriebsanschluss verbunden. Der bekannte Spindelantrieb weist ferner ein Spindelantriebsgehäuse mit einem dem spindelmutterseitigen Antriebsabschnitt zugeordneten Innenrohr und einem dem motorseitigen Antriebsabschnitt zugeordneten Außenrohr auf. In einer Variante des bekannten Spindelantriebs stehen das Innenrohr und das Außenrohr in verdrehgesichertem Eingriff miteinander.
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Während der bekannte Spindelantrieb auf Grund seines einfachen strukturellen Aufbaus eine hohe Betriebssicherheit gewährleistet, besteht eine Herausforderung in der Optimierung der Kompaktheit des mechanischen Aufbaus. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass die in Rede stehende Verschlusselementanordnung regelmäßig mit einer Federanordnung zur Unterstützung des Antriebsmotors ausgestattet werden muss.
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Der Erfindung liegt das Problem zu Grunde, den bekannten Spindelantrieb derart auszugestalten und weiterzubilden, dass dessen Kompaktheit erhöht wird.
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Das obige Problem wird bei einem Spindelantrieb gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
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Wesentlich ist die grundsätzliche Erkenntnis, dass durch den verdrehsicheren Eingriff zwischen Innenrohr und Außenrohr zusätzliche Maßnahmen für die Verdrehsicherung innerhalb des Spindelantriebs nicht erforderlich sind. Insbesondere kann auf ein Torsionsrohr, das eine Drehmomentstütze für die Spindelmutter bildet, verzichtet werden. Damit ergibt sich Bauraum, der vorschlagsgemäß für die Aufnahme einer Schraubenfeder und eines der Schraubenfeder zugeordneten Federführungsrohrs genutzt wird.
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Im Einzelnen wird vorgeschlagen, dass eine Schraubenfeder innerhalb des Innenrohrs koaxial zu der Spindelachse angeordnet ist, die die beiden Antriebsabschnitte gegeneinander vorspannt. Dabei können auch zwei oder mehrere Schraubenfedern vorgesehen sein. Alle Ausführungen zu der einen Schraubenfeder gelten für alle eventuell vorhandenen, weiteren Schraubenfedern entsprechend.
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Weiter wird vorschlagsgemäß vorgesehen, dass ein Federführungsrohr innerhalb der Schraubenfeder verläuft und an einem seiner Enden an dem motorseitigen Antriebsabschnitt festgelegt ist. Die vorschlagsgemäße Anordnung ermöglicht damit einen höheren Funktionsumfang bei gleichzeitig besonders kompakter Bauweise. Die Kompaktheit betrifft insbesondere den vergleichsweise geringen Außendurchmesser des Spindelantriebs.
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Das Federführungsrohr dient der Führung der Schraubenfeder derart, dass eine Auslenkung der Schraubenfeder quer zu der geometrischen Federlängsachse, also quer zu der geometrischen Spindelachse, beschränkt wird. Entsprechend ist es gemäß Anspruch 2 vorgesehen, dass das Federführungsrohr keine Drehmomente übertragen muss und entsprechend mechanisch schwach ausgelegt werden kann.
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Bei der weiter bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 4 weist der spindelmutterseitige Antriebsabschnitt bezogen auf die Spindelachse einen geringeren Außendurchmesser auf als der motorseitige Antriebsabschnitt.
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Die weiter bevorzugten Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 5 bis 7 betreffen die Abdichtung des Innenrohrs gegenüber dem Außenrohr derart, dass keine Flüssigkeit über den Zwischenraum zwischen Innenrohr und Außenrohr in das Innere des Spindelantriebs gelangen kann. Bei der besonders bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 6 ist hierfür eine bezogen auf die Spindelachse umlaufende Dichtlippe vorgesehen, die einen entsprechenden, abdichtenden Eingriff bereitstellt. Damit lässt sich die gewünschte Dichtwirkung auf konstruktiv einfache Weise erzeugen, ohne dass dies mit einer Erhöhung des Außendurchmessers des Spindelantriebs einhergeht. In einer besonders bevorzugten Alternative ist es gemäß Anspruch 6 vorgesehen, dass die Dichtlippe einen Flanschabschnitt aufweist, der in das Außenrohr eingesetzt ist. Damit lässt sich die Festlegung der Dichtlippe am Außenrohr auf besonders einfache Art und Weise realisieren.
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Für den Fall, dass doch Feuchtigkeit in das Innere des Spindelantriebs gelangt, ist ein Entwässerungskanal in einer das Innenrohr verschließenden Kappe gemäß Anspruch 8 vorgesehen. Dadurch, dass die Kappe vorzugsweise auf das Innenrohr aufgesetzt ist, lässt sich damit eine besonders einfache Variantenbildung betreffend den Entwässerungskanal bilden.
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Die ebenfalls bevorzugten Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 10 bis 15 betreffen die Auslegung des Federführungsrohrs insbesondere derart, dass sich eine einfache Fertigbarkeit ergibt.
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Bei der besonders bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 10 ist das Federführungsrohr an einem Ende mit einem bezogen auf die Spindelachse umlaufenden Kragen zur bezogen auf die Spindelachse axialen Abstützung der Schraubenfeder ausgestattet. Am anderen Ende weist das Federführungsrohr vorzugsweise eine Verjüngung auf, so dass sich zu diesem anderen Ende des Federführungsrohrs hin dessen Außendurchmesser reduziert. Damit wird verhindert, dass das Federführungsrohr an seinem freien Ende einen umlaufenden Absatz ausbildet, an dem die Schraubenfeder hängen bleiben kann.
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Vorzugsweise ist das Federführungsrohr gemäß Anspruch 11 einstückig ausgestaltet, was im Kunststoff-Spritzgießverfahren oder im Metall-Druckgießverfahren realisiert sein kann. Entsprechend ist es gemäß Anspruch 12 vorzugsweise vorgesehen, dass das Federführungsrohr aus einem Kunststoffmaterial oder aus einem Metallmaterial ausgestaltet ist. Insbesondere die einstückige Ausgestaltung des Federführungsrohrs lässt sich fertigungstechnisch einfach umsetzen.
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Eine mechanisch stabile und gleichzeitig leicht fertigbare Variante besteht gemäß Anspruch 13 darin, dass der Kragen des Federführungsrohrs aus einem Metallmaterial ausgestaltet ist, dass der Rohrabschnitt des Federführungsrohrs aus einem Kunststoffmaterial ausgestaltet ist und, vorzugsweise, dass der Rohrabschnitt an den Kragen im Kunststoff-Spritzgießverfahren angespritzt ist.
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Grundsätzlich kann es aber auch vorteilhaft sein, dass gemäß Anspruch 14 sowohl der Rohrabschnitt als auch der Kragen aus einem Kunststoffmaterial ausgestaltet sind, wobei der Rohrabschnitt mit dem Kragen stoffschlüssig, vorzugsweise durch Schweißen, verbunden ist. Hier lassen sich für den Rohrabschnitt einerseits und den Kragen andererseits jeweils unterschiedliche Kunststoffmaterialien, insbesondere Kunststoffmaterialien unterschiedlicher Festigkeit, einsetzen. Beispielsweise kann es vorgesehen sein, dass der Kragen aus einem Kunststoffmaterial hoher Festigkeit und der Rohrabschnitt aus einem Kunststoffmaterial geringerer Festigkeit ausgestaltet ist. Damit lassen sich durch einen gezielten Materialeinsatz Kostenvorteile erreichen.
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Bei der weiter bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 15 ist das Federführungsrohr im Kunststoff-Spritzgießverfahren an das Lagergehäuse des Spindellagers angespritzt. Durch diese Zusammenfassung von Federführungsrohr einerseits und Spindellager andererseits lässt sich die Kompaktheit des vorschlagsgemäßen Spindelantriebs weiter erhöhen.
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Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 16, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird eine Verschlusselementanordnung mit einem obigen Verschlusselement, dem mindestens ein vorschlagsgemäßer Spindelantrieb zugeordnet ist, als solche beansprucht. Auf alle Ausführungen zu dem vorschlagsgemäßen Spindelantrieb darf verwiesen werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- 1 den Heckbereich eines Kraftfahrzeugs mit einer vorschlagsgemäßen Verschlusselementanordnung, die einen vorschlagsgemäßen Spindelantrieb aufweist,
- 2 den Spindelantrieb gemäß 1 jeweils in einem Längsschnitt a) im eingefahrenen Zustand und b) im ausgefahrenen Zustand,
- 3 die Detailansicht III gemäß 2,
- 4 die Detailansicht IV gemäß 2 und
- 5 das Federführungsrohr des Spindelantriebs gemäß 2 im demontierten Zustand.
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Der in der Zeichnung dargestellte Spindelantrieb 1 ist Bestandteil einer Verschlusselementanordnung 2 mit einem Verschlusselement 3 eines Kraftfahrzeugs. Der Begriff „Verschlusselement“ ist vorliegend weit zu verstehen, wie im einleitenden Teil der Beschreibung erläutert worden ist. Vorliegend handelt es sich bei dem Verschlusselement 3 um die Heckklappe eines Kraftfahrzeugs. Alle diesbezüglichen Ausführungen gelten für alle anderen Arten von Verschlusselementen 3 entsprechend.
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Der Spindelantrieb 1 weist ein in 2 gezeigtes Spindel-Spindelmutter-Getriebe 4 zur Erzeugung linearer Antriebsbewegungen auf. Das Spindel-Spindelmutter-Getriebe 4 ist in üblicher Weise mit einer Antriebsspindel 4a und mit einer mit der Antriebsspindel 4a kämmenden Spindelmutter 4b ausgestattet. Bei dem vorschlagsgemäßen Spindelantrieb 1 ist die Antriebsspindel 4a motorisch angetrieben, während die Spindelmutter 4b verdrehgesichert ist und daher je nach Verstellung der Antriebsspindel 4a eine lineare Antriebsbewegung vollzieht.
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Ein motorseitiger Antriebsabschnitt 5 des Spindelantriebs 1 weist zumindest eine Antriebseinheit 6 mit einem insbesondere elektrischen Antriebsmotor 7 und einer dem Antriebsmotor 7 nachgeschalteten Antriebsspindel 4a des Spindel-Spindelmutter-Getriebes 4 auf. Der Begriff „nachgeschaltet“ bedeutet vorliegend stets, dass die nachgeschaltete Komponente mit der vorgeschalteten Komponente mechanisch gekoppelt ist.
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Ein spindelmutterseitiger Antriebsabschnitt 8 des Spindelantriebs 1 weist zumindest die Spindelmutter 4b des Spindel-Spindelmutter-Getriebes 4 auf.
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Bei einem Antrieb des Antriebsmotors 7 kommt es entsprechend zu einer linearen Verstellung der beiden Antriebsabschnitte 5, 8. Um diese Antriebsbewegungen ausleiten zu können, sind die beiden Antriebsabschnitte 5, 8 jeweils mit einem Antriebsanschluss 9, 10 ausgestattet. Die Antriebsanschlüsse 9, 10 sind hier und vorzugsweise als Kugelpfannen ausgestaltet, die im eingebauten Zustand jeweils mit kraftfahrzeugseitigen Kugelköpfen in Eingriff stehen. Andere Arten der Antriebsanschlüsse sind denkbar.
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Wie der Darstellung gemäß 2 zu entnehmen ist, sind die Antriebseinheit 6 und das Spindel-Spindelmutter-Getriebe 4 entlang der geometrischen Spindelachse 11 hintereinander angeordnet. Dies betrifft hier und vorzugsweise auch die Antriebsanschlüsse 9, 10, die ebenfalls auf der geometrischen Spindelachse 11 angeordnet sind.
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Um das Innere 12 des Spindelantriebs 1 gegen äußere Einflüsse zu schützen, ist ein Spindelantriebsgehäuse 13 mit einem Innenrohr 14 und einem Außenrohr 15 vorgesehen, wobei das Innenrohr 14 teleskopartig in dem Außenrohr 15 läuft. Dabei ist es hier und vorzugsweise so, dass der Außendurchmesser des Innenrohrs 14 bis auf ein für die Teleskopierbarkeit erforderliches Spiel dem Innendurchmesser des Außenrohrs 15 entspricht.
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Das Innenrohr 14 ist mit dem spindelmutterseitigen Antriebsabschnitt 8 verbunden, während das Außenrohr 15 mit dem motorseitigen Antriebsabschnitt 5 verbunden ist. Dadurch lässt sich die oben genannte Verdrehsicherung der Spindelmutter 4b auf besonders einfache Weise realisieren. Das Innenrohr 14 und das Außenrohr 15 stehen hierfür derart formschlüssig miteinander ein Eingriff, dass sie bezogen auf die geometrische Spindelachse 11 gegeneinander verdrehgesichert sind. Dies bedeutet, dass das Innenrohr 14 und das Außenrohr 15 sich im Hinblick auf ein um die geometrische Spindelachse 11 wirkendes Drehmoment gegeneinander abstützen, was am Besten der Schnittdarstellung A-A in 4 zu entnehmen ist.
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Dadurch, dass die funktionsnotwendige Verdrehsicherung der Spindelmutter 4b nunmehr im Durchmesser des Spindelantriebs 1 nach außen gewandert ist, ergibt sich im Inneren 12 des Spindelantriebs 1 Bauraum, der für mindestens eine Schraubenfeder 16 genutzt werden kann. Im Einzelnen ist eine Schraubenfeder 16 innerhalb des Innenrohrs 14 koaxial zu der geometrischen Spindelachse 11 angeordnet, die die beiden Antriebsabschnitte 5, 8 gegeneinander vorspannt. Hier und vorzugsweise spannt die Schraubenfeder 16 die beiden Antriebsabschnitte 5, 8 in die in 2b) gezeigte, ausgefahrene Stellung vor. Dies kann auch umgekehrt vorgesehen sein. Die Schraubenfeder 16 ist hier und vorzugsweise entsprechend als Schraubendruckfeder ausgestaltet.
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Bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist dem Spindelantrieb 1 nur eine Schraubenfeder 16 zugeordnet. Grundsätzlich können aber auch zwei oder mehrere Schraubenfedern 16 vorgesehen sein, die jeweils koaxial zu der geometrischen Spindelachse 11 ausgerichtet sind. Alle Ausführungen zu der einen Schraubenfeder 16 gelten für alle weiteren Schraubenfedern 16 entsprechend.
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Wesentlich ist weiter, dass ein Federführungsrohr 17 innerhalb der mindestens einen Schraubenfeder 16 verläuft und an einem Ende 17a an dem motorseitigen Antriebsabschnitt 5 festgelegt ist. Das Federführungsrohr 17 stützt die Schraubenfeder 16 in bezogen auf die geometrische Spindelachse 11 radialer Richtung derart ab, dass eine entsprechend radiale Auslenkung der Schraubenfeder 16 vermieden wird.
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Der Darstellung gemäß 2 ist ferner zu entnehmen, dass die Spindelmutter 4b über ein Koppelrohr 18 mit dem spindelmutterseitigen Antriebsanschluss 10 verbunden ist.
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Bemerkenswert ist noch, dass das Federführungsrohr 17 an einem seiner Enden 17a, 17b, hier an dem Ende 17a, an dem motorseitigen Antriebsabschnitt 5, und nicht an dem spindelmutterseitigen Antriebsabschnitt 8 festgelegt ist. Dies bedeutet, dass das Federführungsrohr 17 gegenüber der linearen Verstellung des spindelmutterseitigen Antriebsabschnitts 8 und damit des Innenrohrs 14 feststeht. Damit läuft das freie Ende 19 des Innenrohrs 14, das dem spindelmutterseitigen Antriebsanschluss 10 abgewandt ist, an dem Federführungsrohr 17 entlang, so dass ein Verhaken des freien Endes 19 des Innenrohrs 14 mit der Schraubenfeder 16 wirksam vermieden werden kann.
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Die obige Festlegung des Federführungsrohrs 17 geht vorzugsweise auf ein axiales Andrücken des Federführungsrohrs 17 an den motorseitigen Antriebsabschnitt 5 zurück. Die hierfür erforderliche Andrückkraft wird vorzugsweise von der Schraubenfeder 16 erzeugt.
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Wie oben angesprochen, kommt dem Federführungsrohr 17 keine drehmomentübertragende Funktion zu. Insoweit ist es folgerichtig, dass das Federführungsrohr 17 hinsichtlich eines Drehmoments um die geometrische Spindelachse 11 gegenüber der Spindelmutter 4b bzw. gegenüber dem zwischen Spindelmutter 4b und Antriebsanschluss 10 angeordneten Koppelrohr 18 drehmomentfrei ist. Dadurch lässt sich das Federführungsrohr 17 mechanisch schwach auslegen, was bauraumtechnisch und unter Kostengesichtspunkten vorteilhaft ist.
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Zwischen den Antriebsmotor 7 und die Antriebsspindel 4a sind verschiedene antriebstechnische Komponenten geschaltet. Beispielsweise findet sich unmittelbar hinter dem Antriebsmotor 7 ein Zwischengetriebe 20, das eingangsseitig mit dem Antriebsmotor 7 und abtriebsseitig mit der Antriebsspindel 4a gekoppelt ist. Hinter dem Zwischengetriebe 20 findet sich ein Spindellager 21 für die Drehlagerung der Antriebsspindel 4a, das ein Lagergehäuse 21a aufweist.
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Die Darstellung gemäß 2 zeigt, dass der spindelmutterseitige Antriebsabschnitt 8 bezogen auf die geometrische Spindelachse 11 einen geringeren Außendurchmesser 22 aufweist als der motorseitige Antriebsabschnitt 5. Dies bedeutet, dass der spindelmutterseitige Antriebsabschnitt 8 auf Grund der kompakten Bauart eine Grenze für eine Reduzierung des Außendurchmessers des Spindelantriebs 1 darstellt. Der Außendurchmesser des Spindelantriebs 1 insgesamt wird also durch den Außendurchmesser 23 des motorseitigen Antriebsabschnitts 5 bestimmt.
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Mit „Außendurchmesser“ ist vorliegend stets derjenige Durchmesser der betreffenden Komponente zu verstehen, den die zylinderförmige Einhüllende der betreffenden Komponente aufweist, wobei die zylinderförmige Einhüllende auf die geometrische Spindelachse 11 ausgerichtet ist.
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Zur Abdichtung des Inneren 12 des Spindelantriebs 1 gegen Feuchtigkeitseintritt weist das Außenrohr 15 oder das Innenrohr 14 eine bezogen auf die geometrische Spindelachse 11 umlaufende Dichtanordnung 24 auf, die an dem Innenrohr 14 bzw. dem Außenrohr 15 entlanggleitet und deren Außendurchmesser nicht über den Außendurchmesser des Außenrohrs 15 hinausgeht. Dies ist am Besten der Detailansicht gemäß 4 zu entnehmen. Im Einzelnen ist es hier und vorzugsweise vorgesehen, dass die Dichtanordnung 24 eine bezogen auf die geometrische Spindelachse 11 umlaufende Dichtlippe 25 aufweist, die an ein Ende 26 des Außenrohrs 15 angesetzt ist. Zusätzlich ist es vorzugsweise so, dass ein Teil der Dichtlippe 25 in das Außenrohr 15 eingesetzt ist. Bei der dargestellten und insoweit bevorzugten Ausgestaltung weist die Dichtlippe 25 hierfür einen Flanschabschnitt 27 auf, der in das Außenrohr 15 eingesetzt ist. Dabei kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass die Dichtlippe 25 rastend an dem betreffenden Ende 26 des Außenrohrs 15 festgelegt ist. Alternativ oder zusätzlich kann die Dichtlippe 25 mit dem Außenrohr 15 verklebt sein.
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Eine fertigungstechnisch besonders vorteilhafte Variante für die Dichtanordnung 24 besteht darin, dass die Dichtanordnung 24 durch eine Beschichtung, hier und vorzugsweise eine Faserbeschichtung, am Außenrohr 15 und/oder am Innenrohr 14 gebildet ist.
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Bei der Faserbeschichtung kann es sich um eine Beflockung, eine textile Beschichtung o. dgl. handeln.
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Eine besonders vorteilhafte Möglichkeit für einen Abfluss von Feuchtigkeit, die sich im Inneren 12 des Spindelantriebs 1 befindet, zeigt 4. Hier weist das Innenrohr 14 im Bereich des zugeordneten Antriebsabschnitts eine das Innenrohr verschließende Kappe 29, die einen nach außen führenden Entwässerungskanal 30 aufweist.
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Zusätzlich ist es gemäß 2a) vorgesehen, dass die Dichtanordnung 24, hier die Dichtlippe 25, bei vollständig eingefahrenem Spindelantrieb 1, in Eingriff mit der Kappe 29 kommt, so dass es zu einer Dichtwirkung zwischen der Dichtanordnung 24 und der Kappe 29 kommt. Im Einzelnen ist es sogar so, dass die Dichtanordnung 24 beim Einfahren des Spindelantriebs 1 zumindest zum Teil unter die Kappe 29, also in einen Zwischenraum zwischen der Kappe 29 und dem Innenrohr 14, geschoben wird. Dabei handelt es sich um einen Zwischenraum mit einem ringförmigen Querschnitt.
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3 zeigt, dass das Außenrohr 15 im Bereich des Spindellagers und des dem Antriebsmotor 7 nachgeschalteten Zwischengetriebes 20 bezogen auf die geometrische Spindelachse 11 eine radiale Einschnürung 28 aufweist. Diese Einschnürung 28 kann im Hinblick auf die mechanische Stabilität des Außenrohrs 15, aber auch bauraumtechnisch vorteilhaft sein.
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Das Federführungsrohr 17 weist an einem Ende 17a einen bezogen auf die geometrische Spindelachse 11 umlaufenden Kragen 31 zur bezogen auf die geometrische Spindelachse 11 axialen Abstützung der Schraubenfeder 16 auf. Zum anderen Ende 17b hin zeigt das Federführungsrohr 17 eine Verjüngung 32, durch die, wie oben angedeutet, ein Verhaken mit der Schraubenfeder 16 vermieden werden kann. Der Kragen 31 ist an einem Rohrabschnitt 33 angeordnet, der innerhalb der Schraubenfeder 16 verläuft.
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Eine fertigungstechnisch besonders vorteilhafte Variante für das Federführungsrohr 17 besteht darin, dass das Federführungsrohr einstückig ausgestaltet ist. Grundsätzlich kann das Federführungsrohr 17 aber auch mehrstückig ausgestaltet sein.
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Grundsätzlich kann das Federführungsrohr 17 aus einem Kunststoffmaterial, aus einem Metallmaterial o. dgl. ausgestaltet sein. In beiden Fällen ist die einstückige Ausgestaltung des Federführungsrohrs 17 fertigungstechnisch und auch unter Kostengesichtspunkten vorteilhaft.
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Alternativ kann es vorgesehen sein, dass der Kragen 31 aus einem anderen Material besteht als der Rohrabschnitt 33. Im Einzelnen ist es vorzugsweise so, dass der Kragen 31 aus einem Metallmaterial ausgestaltet ist und dass der Rohrabschnitt 33 aus einem Kunststoffmaterial ausgestaltet ist. In diesem Fall lässt sich die Verbindung zwischen Kragen 31 und Rohrabschnitt 33 vorzugsweise dadurch realisieren, dass der Rohrabschnitt 33 an den Kragen 31 im Kunststoff-Spritzgießverfahren angespritzt ist.
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Es ist aber auch denkbar, dass sowohl der Rohrabschnitt 33 als auch der Kragen 31 jeweils aus einem Kunststoffmaterial ausgestaltet sind, wobei der Rohrabschnitt mit dem Kragen stoffschlüssig, vorzugsweise durch Schweißen, weiter vorzugsweise durch Ultraschallschweißen, verbunden ist.
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Eine weitere Steigerung der Kompaktheit der Anordnung ergibt sich vorzugsweise dadurch, dass das Federführungsrohr 17 im Kunststoff-Spritzgießverfahren an das Lagergehäuse 21 a des Spindellagers 21 angespritzt ist. Dabei handelt es sich bei dem Lagergehäuse 21a vorzugsweise um ein Metallteil.
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Bei dem in 2 dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist an das Lagergehäuse 21a ein Befestigungsring 34 angesetzt, der eine Befestigungsausformung 35 aufweist. Die Befestigungsausformung 35 ist hier und vorzugsweise eine bezogen auf die geometrische Spindelachse 11 umlaufende Nut, mit der das Außenrohr 15 eine Krimpverbindung eingehen kann. Alternativ kann es auch vorgesehen sein, dass die Befestigungsausformung 35 unmittelbar am Lagergehäuse 21 angeordnet ist, so dass der Befestigungsring 34 entfallen kann. Im einfachsten Fall weist das Lagergehäuse 21 eine konische Befestigungsfläche auf, die mit dem durch Krimpen verformten Abschnitt des Außenrohrs 15 in Eingriff bringbar ist.
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In einer anderen Variante kann es auch vorgesehen sein, dass das Federführungsrohr 17 und das Lagergehäuse 21a einstückig miteinander verbunden sind, also eine materialeinheitliche Komponente ausbilden.
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Weiter kann es vorteilhaft sein, dass der Antriebseinheit 6, die den Antriebsmotor 7 und ein ggf. vorhandenes Zwischengetriebe 20 aufnimmt, ein Antriebseinheitsgehäuse 36 zugeordnet ist, das wiederum innerhalb des Außenrohrs 15 angeordnet und mit dem Außenrohr 15 verbunden ist. In besonders bevorzugter Ausgestaltung kann das Antriebseinheitsgehäuse 36 das Spindellager 21 aufnehmen, indem das Lagergehäuse 21a des Spindellagers 21 mit dem Antriebseinheitsgehäuse 36 verbunden, insbesondere Verkrimpt ist.
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Zusätzlich kann es auch vorgesehen sein, dass zumindest ein Teil des Federführungsrohrs 17, insbesondere der oben angesprochene Kragen 31 des Federführungsrohrs 17, von dem Antriebseinheitsgehäuse 36 aufgenommen ist. Auch hier ist es denkbar, dass eine Verbindung, insbesondere eine Krimpverbindung, zwischen dem Antriebseinheitsgehäuse 36 und dem Federführungsrohr 17 vorgesehen ist.
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Nach einer weiteren Lehre, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird eine Verschlusselementanordnung 2 mit einem Verschlusselement 3, dem mindestens ein vorschlagsgemäßer Spindelantrieb 1 zugeordnet ist, als solche beansprucht.
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Bei dem Verschlusselement 3 handelt es sich hier und vorzugsweise um die Heckklappe eines Kraftfahrzeugs. Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist lediglich ein Spindelantrieb 1 dargestellt, der randseitig des Verschlusselements 3 an dem Verschlusselement 3 einerseits und an der Karosserie des Kraftfahrzeugs andererseits angreift. Grundsätzlich können hier aber auch zwei Spindelantriebe 1 Anwendung finden, die an gegenüberliegenden Randseiten des Verschlusselements 3 angeordnet sind. Hinsichtlich möglicher Einzelheiten zu der vorschlagsgemäßen Verschlusselementanordnung 2 darf auf alle Ausführungen zu dem vorschlagsgemäßen Spindelantrieb 1 verwiesen werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202012018826 A1 [0004]