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Die Erfindung betrifft eine Schablone zum Positionieren eines hülsengeführten Körnerwerkzeugs auf einem Werkstück, umfassend wenigstens eine Ausnehmung zum Aufnehmen einer Hülse des Körnerwerkzeugs, wenigstens einen selbsthaftenden (magnetisch, Adhäsionsfolien, etc) Abschnitt zum Koppeln der Schablone mit dem Werkstück und wenigstens einen Referenzabschnitt zum Positionieren der Schablone auf dem Werkstück. Die Erfindung ist ferner auf ein entsprechendes Verfahren zum Körnern eines Werkstücks gerichtet.
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Beim Vorkörnern bzw. Ankörnern eines Werkstücks ist es bekannt, das Werkstück beispielsweise manuell zu vermessen und anzureißen und dann gemäß der angerissenen Markierungen vorzukörnern. Zur Erleichterung des Vorkörnerns können insbesondere bei Werkstücken, die in größeren Stückzahlen hergestellt werden, Schablonen genutzt werden, welche auf das Werkstück aufgelegt werden können und mittels derer das Anreißen vereinfacht oder überflüssig gemacht werden kann.
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Gemäß dem Stand der Technik werden dabei zum Beispiel Papierschablonen, Rollmeter und/oder Meterstäbe genutzt, die entsprechend umständlich zum Anreißen des Werkstücks verwendet werden. Bei der Nutzung einer Papierschablone kann das Werkstück mit einem leicht lösbaren Papier beklebt werden. Dieses Papier wird beim Anreißen anstatt des Werkstücks mit entsprechenden Markierungen versehen, die den korrekten Stellen zum Durchführen von Bearbeitungsschritten am Werkstück entsprechen.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass entsprechende Markierungen bereits auf der Papierschablone vorgesehen sind und dadurch das eigentliche Anreißen überflüssig gemacht wird. Die Papierschablone kann dabei nur ein einzelnes Mal oder nur einige wenige Male genutzt werden, bevor sie durch Beschädigungen bzw. durch Verschleiß unbrauchbar wird und ausgetauscht werden muss.
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Aufgabe der Erfindung ist es vor diesem Hintergrund eine verbesserte Schablone zum Erleichtern des Vorkörnern eines Werkstücks bereitzustellen, die eine schnelle und einfache Handhabung bei der Durchführung des Vorkörnerns ermöglicht, und mittels der ein möglichst präzises Vorkörner ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Schablone mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die Aufgabe wird auch durch ein Verfahren gemäß dem Anspruch 6 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Demnach ist eine Schablone zum Positionieren eines hülsengeführten Körnerwerkzeugs auf einem Werkstück vorgesehen. Das hülsengeführte Körnerwerkzeug umfasst dabei ein Hülse, mittels der es geführt werden kann, wobei die Schablone wenigstens eine Ausnehmung zum Aufnehmen dieser Hülse des Körnerwerkzeugs umfasst.
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Die Schablone umfasst weiter wenigstens einen magnetischen Abschnitt zum Koppeln der Schablone mit dem Werkstück und wenigstens einem Referenzabschnitt zum Positionieren der Schablone auf dem Werkstück.
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Durch die Ausführung der Schablone mit wenigstens einem magnetischen Abschnitt kann die Schablone besonders einfach mit magnetischen oder magnetisierbaren Werkstücken verbunden werden und nach Durchführung des Vorkörnerns von diesen wieder gelöst werden.
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Die Ausführung der Schablone mit wenigstens einem Referenzabschnitt ermöglicht es ferner, die Schablone besonders einfach an einer korrekten Position an dem Werkstück anzuordnen. Der Referenzabschnitt kann dabei als ein Abschnitt der Schablone ausgebildet sein, welcher ähnlich bzw. deckungsgleich zu einem entsprechenden Abschnitt des Werkstücks ausgebildet ist.
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Somit genügt es, den Referenzabschnitt der Schablone bündig bzw. deckungsgleich auf einem entsprechenden Abschnitt des Werkstücks aufzulegen um hierdurch die Schablone mit ihrer Ausnehmung für das Körnerwerkzeug in einer korrekten Position mit dem Werkstück zu verbinden. Die korrekte Position bezeichnet dabei die Position der Schablone auf dem Werkstück, in der unter Nutzung der Ausnehmung der Schablone das Werkstück an einer gewünschten Position vorgekörnt werden kann.
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In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist denkbar, dass der Referenzabschnitt wenigstens eine Bohrung, Fläche und/oder Kante umfasst, die einer Bohrung, Fläche und/oder Kante des Werkstücks entspricht. Einander entsprechende Referenzabschnitte können dabei derart definiert sein, dass sie identisch bzw. dekkungsgleich und/oder mit gleichen Längen und/oder Winkeln ausgeführt sind.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung ist denkbar, dass der magnetische Abschnitt sich über einen Teil der Schablone oder über die gesamte Fläche der Schablone erstreckt.
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Demnach können ein oder mehrere magnetische Bauteile an unterschiedlichen Bereichen der Schablone vorgesehen sein. Denkbar ist auch, dass die gesamte Schablone magnetisch ausgeführt ist und beispielsweise eine magnetische Schicht umfasst, die sich entlang der gesamten Fläche der Schablone erstreckt.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung ist denkbar, dass die Ausnehmung zum Aufnehmen der Hülse des Körnerwerkzeugs zylinderförmig ausgebildet ist. Entsprechend kann auch die Hülse selbst zylinderförmig ausgebildet sein und der Durchmesser der Hülse und der Ausnehmung kann so gewählt sein, dass die Hülse in die Ausnehmung eingeführt oder eingepresst werden kann. Davon abweichend sind auch Ausnehmungen mit anderen Querschnittsformen bzw. Geometrien denkbar, die aber an die Geometrie der Hülse angepasst sind um der Hülse einen entsprechenden Formschluß zu geben.
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In einer weiteren Ausführung der Erfindung ist denkbar, dass die Ausnehmung der Schablone zum Führen der Hülse des Körnerwerkzeugs ausgebildet ist, wobei die Stärke der Schablone > 1/10 besonders bevorzugt > 1/5 und weiter besonders bevorzugt > 1/3 des Durchmessers der Hülse ist. Die Stärke der Schablone kann demnach so gewählte werden, dass die Hülse nach Einpressen der Hülse in die Ausnehmung kraftschlüssig und formschlüssig von der Wandung der Ausnehmung gehalten wird und dadurch das Positionieren des Körnerwerkzeugs verbessert wird. Die Stärke der Schablone kann dabei mehr als 1mm, bevorzugt mehr als 2mm und besonders bevorzugt mehr als 3mm betragen.
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Die Erfindung ist ferner auf ein Verfahren zum Vorkörnern eines Werkstückes mittels einer Schablone nach einem der Ansprüche 1 bis 5 gerichtet. Das Verfahren umfasst die Schritte:
- - Befestigen der Schablone an dem Werkstück, wobei wenigstens ein Referenzabschnitt der Schablone auf einen entsprechenden Abschnitt des Werkstücks positioniert wird;
- - Einführen der Hülse des Körnerwerkzeugs in wenigstens eine Ausnehmung der Schablone; und
- - Vorkörnern des Werkstücks.
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In einer besonders bevorzugten Ausführung ist denkbar, dass die Schablone ausschließlich mittels magnetischer Kräfte an dem Werkstück befestigt wird. Demnach kann auf sonstige Befestigungsmittel wie Klebestoff o.ä. verzichtet werden. Hierdurch sind die Lösbarkeit der Schablone und deren Wiederverwendbarkeit verbessert.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung ist denkbar, dass der Referenzabschnitt an einer entsprechenden Bohrung und/oder Fläche und/oder Kante des Werkstücks positioniert wird. Wie auch im Zusammenhang mit der weiter oben beschriebenen Schablone kann der Referenzabschnitt unterschiedliche Geometrien umfassen bzw. aus unterschiedlichen Geometrien bestehen. Diese Geometrien können zu Geometrien des Werkstücks identisch bzw. deckungsgleich sein und so zum korrekten Positionieren der Schablone auf dem Werkstück genutzt werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung ist denkbar, dass das Körnerwerkzeug vor der Ausnehmung geführt wird. Hierzu kann wie weiter oben beschrieben die Ausnehmung in einem entsprechend stark ausgeführten Bereich der Schablone angeordnet sein. Denkbar ist auch, dass die gesamte Schablone eine hinreichend starke Materialdicke bzw. Materialstärke aufweist, die sie zum Führen der Hülse des Körnerwerkzeugs geeignet macht. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass das Körnerwerkzeug beim Vorkörnern nicht abrutscht und dadurch präziser auf der durch die Schablone festgelegten Position gehalten wird.
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Die Erfindung richtet sich ferner auf ein System umfassend eine Schablone nach einem der Ansprüche 1 bis 5 sowie ein hülsengeführtes Körnerwerkzeug, wobei die Schablone wenigstens eine Ausnehmung zum Aufnehmen der Hülse des Körnerwerkzeugs umfasst und wobei die Durchmesser der Hülse und der Ausnehmung einander entsprechen. Hierunter ist zu verstehen, dass die Ausnehmung hinreichend groß ist, um die Hülse aufzunehmen und gleichzeitig eine stabile Führung der Hülse innerhalb der Ausnehmung zu ermöglichen.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind anhand der in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele erläutert. Dabei zeigen:
- 1: eine erfindungsgemäße Schablone; und
- 2: ein hülsengeführtes Körnerwerkzeug.
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Die 1 zeigt dabei eine beispielhafte Schablone 1 zum Positionieren hülsengeführter Körnerwerkzeuge auf einem Werkstück. Die Schablone 1 umfasst wenigstens eine Ausnehmung 2 zum Aufnehmen einer Hülse des Körnerwerkzeugs. Im gezeigten Ausführungsbeispiel der 1 sind vier Ausnehmungen 2 an unterschiedlichen Stellen der Schablone angeordnet.
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Die Schablone 1 umfasst ferner wenigstens einen magnetischen Abschnitt zum Koppeln der Schablone 1 mit dem Werkstück. Im Ausführungsbeispiel der 1 ist die Schablone 1 aus einer selbsthaftenden Magnetfolie gefertigt. Diese erlaubt ein besonders einfaches und zeitsparendes Positionieren der Schablone 1 auf einem Bauteil.
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Wie der 1 ferner entnehmbar ist, ist die Schablone 1 einfach referenziert, wobei im gezeigten Ausführungsbeispiel Kanten und Flächen der Schablone 1 zum Positionieren der Schablone 1 auf dem Werkstück vorgesehen sind. Hierdurch erlaubt es die Schablone ein Werkstück ohne Einmessen vorzukörnern. Die Kanten und Flächen der Schablone 1 des gezeigten Ausführungsbeispiels entsprechen dem wenigstens einen erfindungsgemäßen Referenzabschnitt 3.
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Die Materialstärke der Schablone 1 kann so gewählt sein, dass die Schablone 3 bzw. ihre Ausnehmung 2 eine Führungsfunktion für das Körnerwerkzeug übernimmt. Die Körnerposition kann dadurch schnell bestimmt werden und muss nicht gesucht werden. Ferner kann das Körnerwerkzeug entsprechend stabil in der korrekten Position gehalten werden.
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2 zeigt ein hülsengeführtes Körnerwerkzeug, wie es in Verbindung mit der Schablone 1 genutzt werden kann. Die Spitze des Körnerwerkzeugs ist hierbei von einer Hülse umgeben, welche relativ zur Spitze verschieblich und federvorgespannt gelagert ist. Die Hülse des Körnerwerkzeugs kann in die Ausnehmung 2 der Schablone 1 geführt werden, bevor das Körnerwerkzeug zum Vorkörnern mit einem Hammer oder sonstigem Werkzeug angeschlagen wird.