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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Polieren von Lichtwellenleitern, eine Polierplatte für eine Poliermaschine sowie eine Poliermaschine, wobei ein Stecker mit einem Lichtwellenleiter in einer Steckeraufnahme einer Polierplatte der Poliermaschine gehaltert wird, wobei die Polierplatte und ein Poliertisch der Poliermaschine mittels einer Antriebvorrichtung der Poliermaschine relativ zueinander eine Polierbewegung ausführen, wobei mittels einer Steuervorrichtung der Poliermaschine die Ausführung der Polierbewegung gesteuert wird, wobei ein Ende einer optischen Faser des Lichtwellenleiters poliert wird.
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Derartige Verfahren und Poliermaschinen sind hinreichend bekannt und werden regelmäßig zum Polieren von Lichtwellenleitern beziehungsweise eines Endes einer optischen Faser eines Lichtwellenleiters eingesetzt. Das Ende der optischen Faser ist dabei in einem Steckverbinder beziehungsweise Stecker zur lösbaren Verbindung von Lichtwellenleitern beziehungsweise Glasfaserkabeln aufgenommen. Diese Steckverbinder dienen zur Ausbildung einer Stecker-Stecker-Verbindung oder auch einer Stecker-Buchse-Verbindung von Lichtwellenleitern. Die Stecker sollen eine möglichst geringe Signaldämpfung und eine hohe Rückflussdämpfung aufweisen, weshalb die Enden der jeweiligen optischen Fasern, gegebenenfalls zusammen mit den jeweiligen Steckerenden, poliert werden.
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Die bekannten Poliermaschinen verfügen stets über eine eine Polierhalterung ausbildende Polierplatte mit Fixiereinrichtungen zur lösbaren Befestigung von Steckern. Ein an einem Lichtwellenleiter befestigter Stecker kann mittels der Fixiereinrichtung an der Polierplatte in einer definierten Position lösbar befestigt werden, wobei beim Polieren die Polierplatte relativ zu einer abrasiven Schicht der Poliervorrichtung angeordnet und bewegt wird. Die abrasive Schicht kann ein Poliermittel sein, welches auf einem Poliertisch der Poliermaschine angeordnet ist. Beispielsweise kann das Poliermittel eine Papier- oder Kunststoffbahn beziehungsweise ein Bogen mit darauf angeordneten Schleifmittelpartikeln sein. Das Ende der optischen Faser in dem Stecker gelangt dann mit einer Schleifmittelschicht auf dem Poliertisch in Kontakt und wird durch die Relativbewegung der Polierplatte, regelmäßig unter Beigabe einer Spülflüssigkeit, poliert.
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Je nach Ausführungsform der Polierplatte kann diese eine Vielzahl von Steckern haltern, um diese gleichzeitig zu polieren und so einen Poliervorgang wirtschaftlich durchführen zu können. In der Polierplatte können daher auch eine Vielzahl von Steckeraufnahmen mit Durchgangsöffnungen zur Aufnahme einer optischen Faser beziehungsweise eines Steckers mit einer optischen Faser eines Lichtwellenleiters ausgebildet sein. Da hinsichtlich einer Signalübertragung besonders hohe Qualitätsanforderungen an ein poliertes Faserende gestellt werden, müssen auch die Polierplatte sowie deren Steckeraufnahmen besonders maßhaltig sein. Polierplatten werden daher beispielsweise aus mehrfach vergütetem Stahl ausgebildet, um eine harte und kaum biegbare Polierplatte zu erhalten. Um einen möglichen Verzug der Polierplatte durch spanende Bearbeitung zu verhindern, kann nach einem mehrfachen Vergüten des Stahls der Polierplatte diese durch beispielsweise Erodieren bearbeitet werden. Nachteilig bei derartigen Polierplatten ist, dass diese nur mit sehr hohem Kostenaufwand herzustellen sind.
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Bei dem bekannten Polierverfahren wird zunächst eine Poliermaschine derart eingerichtet, dass eine Anzahl Stecker mit jeweils Lichtwellenleitern an einer Polierplatte manuell befestigt wird. Je nach Art der Poliermaschine kann der Poliervorgang derart durchgeführt werden, dass die Poliermaschine über eine Positioniervorrichtung die Polierplatte von der Einrichtposition in eine Polierposition überführt, in der die Faserenden beziehungsweise der Poliertisch relativ zu der Polierplatte mittels einer Antriebvorrichtung so bewegt werden, dass eine Polierbewegung der Faserenden auf dem Poliertisch mit dem Poliermittel ausgeführt wird. Nach einiger Zeit wird der Poliertisch dann wieder in die Einrichtposition überführt und das Poliermittel beziehungsweise eine Polierfolie mit Schleifmittelpartikeln auf den Poliertisch manuell ausgewechselt und erneut ein Poliervorgang ausgelöst. Dieser Poliervorgang wird dabei mehrfach wiederholt, wobei immer ein Poliermittel mit vergleichsweise feinerer Schleifmittelkörnung, relativ zu einem vorangegangenen Poliervorgang, zum Einsatz kommt. Auch kann eine Härte eines Poliertellers des Poliertisches variiert werden.
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Je nach Art der zu polierenden Lichtwellenleiter beziehungsweise Stecker werden jeweils an die Lichtwellenleiter beziehungsweise Stecker angepasste Polierplatten mit entsprechend ausgebildeten Steckeraufnahmen benötigt. Die Durchführung der jeweiligen Poliervorgänge ist daher auch immer von den jeweiligen Lichtwellenleitern und der mit den Lichtwellenleitern verwendeten Polierplatte abhängig. Auch eine Abfolge der Poliervorgänge ist an die zu polierenden Lichtwellenleiter anzupassen. Eine Bedienperson muss daher vor einem Polieren von Lichtwellenleitern eine Steuervorrichtung der Poliermaschine dementsprechend konfigurieren beziehungsweise einstellen, damit ein zufriedenstellendes Polierergebnis erzielt werden kann. Nachteilig ist hier, dass eine Bedienperson über entsprechende Kenntnisse der Poliermaschine verfügen muss und eine Einstellung zeit- und fehleranfällig ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Polieren von Lichtwellenleitern, eine Polierplatte sowie eine Poliermaschine vorzuschlagen, das beziehungsweise die ein Polieren von Lichtwellenleitern vereinfacht.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1, eine Polierplatte mit den Merkmalen des Anspruchs 13, eine Poliermaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 17 und ein Poliersystem mit den Merkmalen des Anspruchs 20 gelöst.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Polieren von Lichtwellenleitern mit einer Poliermaschine wird ein Stecker mit einem Lichtwellenleiter in einer Steckeraufnahme einer Polierplatte der Poliermaschine gehaltert, wobei die Polierplatte und ein Poliertisch der Poliermaschine mittels einer Antriebvorrichtung der Poliermaschine relativ zueinander eine Polierbewegung ausführen, wobei mittels einer Steuervorrichtung der Poliermaschine die Ausführung der Polierbewegung gesteuert wird, wobei ein Ende der optischen Faser des Lichtwellenleiters poliert wird, wobei eine RFID-Transpondereinheit der Polierplatte mit einer Sende-Empfangseinheit der Steuervorrichtung drahtlos kommuniziert, wobei die Steuervorrichtung in Abhängigkeit der Kommunikation die Poliermaschine steuert.
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Mittels der Steuervorrichtung der Poliermaschine wird die Ausführung der Polierbewegung gesteuert, beispielsweise eine Andruckkraft, Geschwindigkeit, Dauer oder die Bewegung selbst. Weiter kann mittels der Steuervorrichtung eine Abfolge von Poliervorgängen vollständig automatisiert durchgeführt werden. Dadurch, dass die Polierplatte regelmäßig für einen Typ beziehungsweise eine Bauart eines Lichtwellenleiters oder Steckers ausgebildet ist, und die Polierplatte die RFID-Transpondereinheit aufweist, die mit der Sende-Empfangseinheit der Steuervorrichtung drahtlos kommuniziert, erkennt die Steuervorrichtung, ob eine Polierplatte an der Poliermaschine montiert ist und gegebenenfalls auch, um welche Polierplatte es sich handelt. So kann zumindest verhindert werden, dass die Poliermaschine von wenig qualifiziertem Bedienpersonal versehentlich in Betrieb gesetzt wird beziehungsweise die Steuervorrichtung mit Polieranweisungen konfiguriert wird, die nicht sinnvoll mit der Poliermaschine beziehungsweise Polierplatte ausführbar sind.
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So kann vorgesehen sein, dass die Steuervorrichtung erst nach einer Erkennung der RFID-Transpondereinheit eine Polierbewegung ausführt. So ist dann auch sichergestellt, dass ein Poliervorgang nur dann ausgeführt werden kann, wenn die Polierplatte von der Steuervorrichtung als mit der Poliermaschine nutzbar erkannt wird. Eine Erkennung der Polierplatte kann bereits dadurch erfolgen, dass die Sende-Empfangseinheit die RFID-Transpondereinheit detektieren kann.
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So kann die RFID-Transpondereinheit von einem passiven Transponder ausgebildet werden und einen Datensatz aufweisen, der von der Sende-Empfangseinheit empfangen werden kann. Unter einem passiven Transponder wird eine RFID-Transpondereinheit verstanden, die keine eigene Stromversorgung aufweist und durch Induktion einer Antenne der RFID-Transpondereinheit über ein Erregerfeld der Sende-Empfangseinheit mit Strom versorgt wird. Dabei erfolgt eine Übermittlung des in der RFID-Transpondereinheit gespeicherten Datensatzes beziehungsweise einer numerischen Codierung von der RFID-Transpondereinheit zu der Sende-Empfangseinheit. Mittels der numerischen Codierung ist die RFID-Transpondereinheit eindeutig und individuell identifizierbar. Dadurch wird es möglich festzustellen, ob die Polierplatte mit der Poliermaschine zusammen nutzbar ist. So kann in der Steuervorrichtung eine beziehungsweise eine Vielzahl von numerischen Codierungen von RFID-Transpondereinheiten gespeichert sein und die Steuervorrichtung kann nach einem Vergleich der von der jeweiligen RFID-Transpondereinheit empfangenen numerischen Codierung mit den gespeicherten numerischen Codierungen die Ausführung eines Poliervorgangs freigeben oder unterbinden. So kann dann beispielsweise auch verhindert werden, dass Polierplatten, die nicht von dem Hersteller der Poliermaschine in Verkehr gebracht wurden und gegebenenfalls eine mindere Qualität aufweisen, zusammen mit der Poliermaschine verwendet werden. Somit ist dann auch sichergestellt, dass nur für die Poliermaschine zugelassene oder zertifizierte Polierplatten eingesetzt werden können. Wenn eine Vielzahl von Polierplatten an der Poliermaschine verwendet wird, wird es weiter auch möglich festzustellen, welche der Polierplatten häufig verwendet wird und dann gegebenenfalls nach einer definierten Anzahl von Polierzyklen verschlissen ist. Die Steuervorrichtung kann demnach zusammen mit der RFID-Transpondereinheit ein Verschleißerkennungssystem aufweisen.
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Die Polierplatte und der Poliertisch können mittels einer Positioniervorrichtung der Poliermaschine relativ zueinander von einer Einrichtposition in eine Polierposition und zurück bewegt werden. Die Positioniervorrichtung kann durch eine linear bewegbare Säule mit einem daran ausgebildeten Arm zur Halterung der Polierplatte ausgebildet sein. Die Positioniervorrichtung kann beispielsweise auch von der Steuervorrichtung gesteuert werden und es kann vorgesehen sein, dass die Positioniervorrichtung im Rahmen eines Polierprogramms beziehungsweise einer Polieranweisung die Polierplatte von der Einrichtposition in die Polierposition und zurück automatisiert bewegt.
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So kann dann mittels der Steuervorrichtung der Poliermaschine eine Relativpositionierung der Polierplatte und des Poliertisches und/oder ein Wechsel von Poliertellern gesteuert werden. Der Wechsel einer Polierplatte kann automatisiert oder auch manuell erfolgen. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Poliermaschine eine Mehrzahl von Poliertellern umfasst, die auf dem Poliertisch als eine Unterlage für ein Schleifmittel aufgelegt werden können, wobei die Polierteller dann jeweils auch eine RFID-Transpondereinheit aufweisen können. So kann dann stets sichergestellt werden, dass der richtige Polierteller auf dem Poliertisch aufgelegt wurde. Auch ein Wechsel des Poliertellers kann ebenfalls manuell oder automatisiert erfolgen.
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Die Steuervorrichtung kann eine Steuereinrichtung und eine Datenbank umfassen, wobei in der Datenbank Polieranweisungen zur Steuerung eines Poliervorgangs gespeichert werden können, wobei mittels der Steuereinrichtung eine Steuerung der Poliermaschine in Abhängigkeit einer Polieranweisung erfolgen kann. Unter einer Polieranweisung wird hier eine Rezeptur oder Steuerungsroutine verstanden, die vorgibt, mit welchen Parametern ein Poliervorgang durchzuführen ist. Die Polieranweisung kann ein Datensatz mit einer Reihe entsprechender Parameter oder auch eine ausführbare Programmroutine sein. Besonders vorteilhaft ist es, wenn in der Datenbank eine Vielzahl von Polieranweisungen gespeichert sind, sodass von einer Bedienperson die für den jeweiligen Anwendungsfall geeignete Polieranweisung ausgewählt werden kann. Optional ist es auch möglich, dass durch die Kommunikation der Sende-Empfangseinrichtung mit der RFID-Transpondereinheit von der Steuervorrichtung eine Art oder ein Typ der Polierplatte identifiziert wird, und dann von der Steuervorrichtung aus der Datenbank eine Polieranweisung ausgewählt wird, die für die Polierplatte vorgesehen ist beziehungsweise dieser Polierplatte zugeordnet ist.
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Die Steuervorrichtung kann demnach einen Typ beziehungsweise eine Bauart der Polierplatte erkennen, wobei die Steuereinrichtung die Polieranweisung unter Berücksichtigung des jeweiligen Typs der Polierplatte auswählen kann. So ist es auch möglich die jeweilige Polieranweisung an die gerade verwendete Polierplatte optimal anzupassen. Gegebenenfalls kann die Polierplatte eine bestimmte Anzahl von Steckeraufnahmen aufweisen, die dann ebenfalls von der Steuereinrichtung bei einer Anpassung beziehungsweise Änderung einer Polieranweisung berücksichtigt werden können. Dadurch ist es möglich, eine Bedienperson noch weiter von möglichen Einstell- und Überwachungsaufgaben zu entlasten.
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Weiter kann die Steuereinrichtung Umgebungsparameter, Betriebszustände, Betriebsparameter und/oder Fehlermeldungen verarbeiten, wobei die Steuereinrichtung in der Datenbank eine Anpassung beziehungsweise Änderung der Polieranweisungen vornehmen kann. Folglich können die in der Datenbank gespeicherten Polieranweisungen von der Steuereinrichtung verändert werden. Die unter Testbedingungen von einem Hersteller der Poliermaschine oder auch eines Poliermittels erarbeiteten Polieranweisungen können so an reale Umgebungsbedingungen während eines Betriebs der Poliermaschine angepasst werden. Gegebenenfalls ist es dann auch möglich, mit einer vorgegebenen Polieranweisung abweichende Betriebsparameter zu verwenden, die unter bestimmten Bedingungen ein ausgezeichnetes Arbeitsergebnis liefern. Die von den Polieranweisungen abweichenden Parameter können beispielsweise von einer Bedienperson versuchsweise erprobt und bei Erfolg oder Misserfolg entsprechend über die Steuereinrichtung in der Datenbank durch die Anpassung beziehungsweise Änderung der vorhandenen Polieranweisungen gespeichert werden.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn mittels der Steuervorrichtung ein Datenaustausch mit einem externen Netzwerk erfolgt, wobei die Datenbank dann in regelmäßigen Zeitabständen, nach externer Anforderung oder nach Anforderung von der Steuervorrichtung, mit zumindest einer weiteren externen Datenbank synchronisiert werden kann. Unter einem externen Netzwerk wird ein Netzwerk verstanden, welches nicht der Poliermaschine zugerechnet werden kann. Ein derartiges Netzwerk kann beispielsweise ein Intranet oder das Internet sein. Dabei ist es unerheblich, wie die Kommunikation mit dem externen Netzwerk erfolgt. Dies kann sowohl über Netzwerkkabel als auch über eine drahtlose Funkverbindung erfolgen. Durch die Kommunikation mit dem externen Netzwerk ergeben sich zahllose Möglichkeiten zur Steuerung oder Beeinflussung der Steuervorrichtung. So kann die Steuervorrichtung ein Interface zur Bedienung der Steuervorrichtung in dem externen Netzwerk zur Verfügung stellen, das heißt die Steuervorrichtung kann über an dem externen Netzwerk angeschlossenen Computern unmittelbar über das externe Netzwerk bedient werden. Dabei besteht die Möglichkeit zur Beschränkung und/oder Freigabe von Rechten für die jeweiligen Bedienpersonen durch die Steuervorrichtung. Weiter können auch mehrere Poliermaschinen an das externe Netzwerk angeschlossen sein beziehungsweise mit diesem verbunden sein, sodass eine Steuerung beziehungsweise Bedienung dieser Poliermaschinen über das externe Netzwerk erfolgen kann. Weiter kann vorgesehen sein, dass die in der Datenbank befindlichen Polieranweisungen mit Polieranweisungen der externen Datenbank synchronisiert werden.
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Demnach kann vorgesehen sein, dass Polieranweisungen mit Herstelleranweisungen zum Polieren von Lichtwellenleitern synchronisiert werden.
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So ist es dann möglich, von einem Hersteller von beispielsweise Schleifmittel geänderte Rezepturen in die Datenbank nach Aufforderung oder auch automatisch zu übertragen. Dabei kann die Datenbank mit der weiteren Datenbank bei dem Hersteller des Schleifmittels oder bei einem Hersteller der Poliermaschine verbunden sein. Weiter ist es auch möglich, dass die Notwendigkeit einer Bestellung von Schleifmittel an der Steuervorrichtung signalisiert wird, oder dass automatisch ein Bestellvorgang beim Hersteller ausgelöst wird. Folglich kann die Datenbank mit einer Mehrzahl von externen Datenbanken unterschiedlichster Hersteller verbunden sein. Umgekehrt können auch von einem Bediener der Poliermaschine die in der Datenbank befindlichen Polieranweisungen geändert werden, wobei die geänderten Polieranweisungen dann wiederum an die weitere externe Datenbank übertragen werden können. Ein beispielsweiser Hersteller der Poliermaschine kann so Kenntnisse darüber erlangen, innerhalb welcher Nutzungsbedingungen die Poliermaschine eingesetzt wird. Darüber hinaus ist es möglich, dass die an das externe Netzwerk angeschlossene Poliermaschine Daten mit dem Hersteller der Poliermaschine austauscht. So kann der Hersteller der Poliermaschine im Servicefall unmittelbar auf Fehlermeldungen oder auch andere Systeminformationen bei Bedarf zurückgreifen. Weiter kann der Hersteller Softwareaktualisierungen der Steuervorrichtung vornehmen und die Funktion der Steuervorrichtung beeinflussen. Auch können beim Hersteller aus den aus der Steuervorrichtung durch Übermittlung gewonnenen Daten Statistiken erstellt werden, die auf Fehlerhäufigkeiten oder auf ein Nutzerverhalten schließen lassen, woraus eine Optimierung der Poliermaschine abgeleitet werden kann.
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Die Steuervorrichtung kann die Polieranweisungen unter Berücksichtigung der jeweiligen Umgebungsparameter, Betriebszustände, Betriebsparameter und/oder Fehlermeldungen der Poliermaschine korrigieren. Eine Korrektur der in der Datenbank gespeicherten Polieranweisungen beziehungsweise der gerade verwendeten Polieranweisung kann aufgrund der aktuellen Datenlage erfolgen. So kann die Poliermaschine eine Reihe von Sensoren aufweisen, mittels derer die vorbezeichneten Daten gewonnen werden können. Die Poliermaschine kann über einen Temperatursensor verfügen, mit dem eine Umgebungstemperatur oder Temperatur der Polierplatte gemessen werden kann. Aus den gemessenen Temperaturdaten lässt sich ableiten, ob gemäß der verwendeten Polieranweisung mit einem befriedigenden Arbeitsergebnis gerechnet werden kann. Sofern auch bei abweichenden Umgebungsbedingungen oder Betriebszuständen dennoch ein befriedigendes Arbeitsergebnis erzielt werden kann, kann die Steuervorrichtung beziehungsweise die Steuereinrichtung die Polieranweisung korrigieren oder auch eine benutzerspezifische Polieranweisung speichern. Darüber hinaus kann die Steuereinrichtung Umgebungsparameter, Betriebszustände, Betriebsparameter und/oder Fehlermeldungen unter Berücksichtigung der Polieranweisungen auf Plausibilität prüfen. Beispielsweise kann die Poliermaschine über einen Sensor zur Messung einer Andruckkraft verfügen, wobei dann die Steuereinrichtung durch einen einfachen Ist-/Soll-Vergleich feststellen kann, ob bei der gemessenen Andruckkraft die betreffenden Lichtwellenleiter poliert werden können. Da die Polieranweisungen eine Reihe von Parametern und Bereichsangaben umfassen können, die in einem Verhältnis zueinander stehen, kann die Steuereinrichtung eine Einstellung beziehungsweise einen Betrieb der Poliermaschine im Rahmen der jeweiligen Polieranweisung überprüfen. So kann zum Beispiel eine Nutzungsdauer einer Polierplatte von der Steuervorrichtung kontinuierlich erfasst werden, wobei die Steuervorrichtung bei Überschreiten einer festgelegten Nutzungsdauer weitere Verfahrensschritte ausführen kann. So kann die Steuervorrichtung eine Warnung ausgeben oder auch eine Nachlieferung einer Polierplatte automatisch anfordern. Auch Betriebszustände oder Betriebsparameter können von der Steuervorrichtung dahingehend interpretiert werden, dass ein Wartungsintervall erreicht ist und eine Wartung durchgeführt werden muss. Fehlermeldungen können von der Steuervorrichtung zur automatischen Anforderung von Ersatzteilen genutzt werden.
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Weiter können von der Steuervorrichtung Umgebungsparameter, Betriebszustände, Betriebsparameter und/oder Fehlermeldungen der Poliermaschine an die RFID-Transpondereinheit übermittelt werden. Durch die Übermittlung der vorgenannten Daten ist es möglich, diese Daten auch in der RFID-Transpondereinheit zu speichern, sofern diese einen geeigneten Speicher aufweist. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Polierplatte mit einer Mehrzahl von Poliermaschinen verwendet wird. Insbesondere Statusmeldungen, wie beispielsweise eine Nutzungsdauer, können dann an die RFID-Transpondereinheit der Polierplatte übertragen und dort gespeichert werden. Es ist dann nicht mehr erforderlich in der Steuervorrichtung die die Polierplatte betreffenden Daten zu speichern, wodurch die Polierplatte unabhängig von der Poliermaschine einsetzbar wird.
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Weiter ist es möglich die vorgenannten Daten in der Steuervorrichtung oder der RFID-Transpondereinheit zu dokumentieren und erst nach einer abschließenden Überprüfung eines Arbeitsergebnisses eine Polieranweisung zu speichern oder zu korrigieren. Auch können dann eventuell fehlerhafte Arbeitsergebnisse oder Qualitätsschwankungen in den Arbeitsergebnissen anhand der gespeicherten Daten nachvollzogen werden, wodurch Rückschlüsse auf eventuell zu berücksichtigende Parameter gezogen werden können.
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Mittels der Datenbank der Steuervorrichtung kann auch eine aktuelle Dokumentation, wie beispielsweise einen Schaltplan oder auch Handbücher, der Poliermaschine zur Verfügung gestellt werden. So ist es dann nicht mehr notwendig, ein druckschriftliches Handbuch oder Schaltpläne zur Verfügung zu stellen.
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Die erfindungsgemäße Polierplatte für eine Poliermaschine zum Polieren von Lichtwellenleitern weist eine Steckeraufnahme zur Halterung eines Steckers mit einem Lichtwellenleiter auf, wobei die Polierplatte einen Verbindungsfortsatz beziehungsweise eine Achse zur lösbaren Halterung der Polierplatte an einer Halteeinrichtung der Poliermaschine aufweist, wobei mit der Polierplatte eine Polierbewegung relativ zu einem Poliertisch der Poliermaschine mittels einer Antriebvorrichtung der Poliermaschinen ausführbar ist, derart, dass ein Ende einer optischen Faser des Lichtwellenleiters polierbar ist, wobei die Polierplatte eine RFID-Transpondereinheit aufweist, die mit einer Sende-Empfangseinheit einer Steuervorrichtung der Poliermaschine drahtlos kommunizieren kann. Hinsichtlich der Vorteile der erfindungsgemäßen Polierplatte wird auf die Vorteilsbeschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwiesen.
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Die RFID-Transpondereinheit kann auf einer Oberfläche der Polierplatte angeordnet sein. Die Transpondereinheit kann beispielsweise in Art eines Klebeetiketts ausgebildet sein, welches lediglich auf einer Oberseite beziehungsweise einer Oberfläche der Polierplatte aufgeklebt ist. Besondere Maßnahmen zur Befestigung der RFID-Transpondereinheit auf der Polierplatte sind dann nicht mehr erforderlich. Da die Polierplatte aus Metall ausgebildet ist, kann es vorgesehen sein, die RFID-Transpondereinheit mit einer Zwischenlage auf die Polierplatte aufzukleben, derart, dass eine Antenne der RFID-Transpondereinheit ein Stück weit von der Oberfläche beabstandet ist. Vorzugsweise kann die RFID-Transpondereinheit auf einer Seite der Oberfläche der Polierplatte angeordnet sein, die der Sende-Empfangseinheit zugewandt ist. Die Sende-Empfangseinheit kann prinzipiell an jeder Position der Poliermaschine angeordnet sein, beispielsweise auch im Bereich der Halteeinrichtung.
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Wenn der Verbindungsfortsatz in einer Aufnahme der Halteeinrichtung einsetzbar ist, kann die RFID-Transpondereinheit an oder in dem Verbindungsfortsatz angeordnet sein. Bei einer in oder an der Halteeinrichtung angeordneten Sende-Empfangseinheit ergibt sich dadurch eine besonders sichere Signalübertragung, da die RFID-Transpondereinheit dann dicht an der Sende-Empfangseinheit angeordnet ist. Zur Signalübertragung kann ein für RFID-Anwendungen üblicher Frequenzbereich ausgewählt werden, sodass weitestgehend standardisierte RFID-Transpondereinheiten und Sende-Empfangseinheiten kostengünstig eingesetzt werden können.
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In der Polierplatte kann eine Ausnehmung ausgebildet sein, in die die RFID-Transpondereinheit eingesetzt sein kann. Die Ausnehmung kann eine Eintiefung in einer Oberfläche der Polierplatte sein, die die RFID-Transpondereinheit aufnimmt. Beispielsweise kann die Ausnehmung auch mit einem die RFID-Transpondereinheit abdeckenden Material vergossen sein. So ist dann die RFID-Transpondereinheit vor mechanischen Beschädigungen geschützt.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen einer Polierplatte ergeben sich aus den Merkmalsbeschreibungen der auf den Verfahrensanspruch 1 rückbezogenen Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße Poliermaschine zum Polieren von Lichtwellenleitern umfasst eine erfindungsgemäße Polierplatte, einen Poliertisch zur Aufnahme eines Poliermittels, eine Positioniervorrichtung zur Relativpositionierung der Polierplatte und des Poliertisches zwischen einer Polierposition und einer Einrichtposition, eine Antriebvorrichtung zur Ausführung einer relativen Polierbewegung zwischen dem Poliertisch und der Polieraufnahme in der Polierposition, und eine Steuervorrichtung mittels der die Ausführung der Polierbewegung steuerbar ist, wobei die Steuervorrichtung eine Sende-Empfangseinheit aufweist, die mit einer RFID-Transpondereinheit der Polierplatte drahtlos kommunizieren kann, wobei mittels der Steuervorrichtung in Abhängigkeit einer Kommunikation der Sende-Empfangseinheit mit der RFID-Transpondereinheit die Poliermaschine steuerbar ist. Hinsichtlich der Vorteile der erfindungsgemäßen Poliermaschine wird auf die Vorteilsbeschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwiesen.
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Die Positioniervorrichtung kann eine Halteeinrichtung aufweisen, wobei die Halteeinrichtung eine Aufnahme zur lösbaren Halterung der Polierplatte aufweisen kann, wobei die Aufnahme mit einem Magnet zur kraftschlüssigen und/oder einer Kupplung zur formschlüssigen Halterung der Polierplatte ausgebildet sein kann. Die Positioniervorrichtung kann einen Arm oder einen Ausleger aufweisen, an dessen Ende die Halteeinrichtung ausgebildet ist. Der Arm beziehungsweise der Ausleger kann derart beschaffen sein, dass darüber eine Andruckkraft der Polierplatte auf dem Poliertisch bestimmt wird. Dies kann beispielsweise über einen Biegebalken mit Dehnungsmessstreifen in dem Ausleger erfolgen, sodass ein Eigengewicht der Polierplatte gemessen werden kann. Darüber hinaus kann dann auch eine Kraft erfasst werden, mit der die Positioniervorrichtung die Polierplatte auf den Poliertisch drückt. Hieraus kann eine Polierkraft berechnet und nach Bedarf geregelt werden. Mit der Aufnahme an der Halteeinrichtung ist es möglich, die Polierplatte nach Bedarf an der Positioniervorrichtung beziehungsweise dem Arm oder Ausleger zu demontieren und auszuwechseln. Die Aufnahme kann beispielsweise durch Magnete ausgebildet sein, die die Polierplatte kraftschlüssig haltern. Der Magnet kann ein Dauermagnet oder ein Elektromagnet sein. Die Polierplatte selbst kann einen Magneten aufweisen oder aus einem ferromagnetischen Material bestehen. Alternativ oder als eine Ergänzung kann die Aufnahme eine Kupplung zur formschlüssigen Halterung der Polierplatte sein. Beispielsweise kann die Polierplatte mit einer daran angeordneten Achse in die Aufnahme eingesteckt werden. Die Achse kann dann in der Aufnahme beziehungsweise Kupplung verrasten oder optional auch geklemmt beziehungsweise eingespannt werden, sodass auch die Kupplung die Achse kraftschlüssig haltern kann.
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Die Aufnahme kann eine Neigung der Polierplatte in einem Winkel bis zu 2° relativ zu dem Poliertisch zulassen, wobei die Positioniervorrichtung eine Kraftmesseinrichtung zur Bestimmung einer Andruckkraft der Polierplatte auf den Poliertisch aufweisen kann. Die Polierplatte kann demnach an der Aufnahme um den Winkel pendelnd gelagert sein. So kann sichergestellt werden, dass sich die Polierplatte stets nach dem Poliertisch ausrichtet und sich eine gleichmäßige Verteilung einer Polierkraft auf die Polierplatte ergibt. Die Kraftmesseinrichtung kann innerhalb der Halteeinrichtung, beispielsweise durch einen Biegebalken mit Dehnungsmessstreifen, ausgebildet sein.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen einer Poliermaschine ergeben sich aus den Merkmalsbeschreibungen der auf den Vorrichtungsanspruch 13 rückbezogenen Unteransprüche.
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Das erfindungsgemäße Poliersystem umfasst eine erfindungsgemäße Poliermaschine und eine Mehrzahl von verschiedenen erfindungsgemäßen Polierplatten. Vorteilhaft kann das Poliersystem beziehungsweise die Poliermaschine eine Wechselvorrichtung aufweisen, mit der die Mehrzahl von Polierplatten an der Poliermaschine automatisch ausgetauscht werden kann. Optional kann die Wechselvorrichtung eine Mehrzahl von Poliertellern mit jeweils Poliermittel umfassen, wobei die Poliermittel voneinander verschieden sein können, wobei die Polierteller mit den Poliermitteln in einer Magazineinrichtung der Wechselvorrichtung speicherbar und mittels einer Handhabungseinrichtung der Wechselvorrichtung jeweils auf dem Poliertisch anordbar oder von diesem entfernbar sein können. Beispielsweise können die Polierplatten jeweils unterschiedliche Steckeraufnahmen oder eine unterschiedliche Anzahl an Steckeraufnahmen aufweisen. Die Polierteller können ebenfalls voneinander verschieden ausgebildet sein, wenn die Polierteller aus Gummi bestehen und unterschiedliche Härten aufweisen. Die Poliermittel können sich durch eine Schleifpartikelgröße beziehungsweise Körnung unterscheiden. Die Polierteller und/oder die Poliermittel können ergänzend zu den Polierplatten ebenfalls RFID-Transpondereinheiten aufweisen.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen eines Poliersystems ergeben sich aus den Merkmalsbeschreibungen der auf den Vorrichtungsanspruch 17 rückbezogenen Unteransprüche.
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Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert.
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Die Figur zeigt eine Poliermaschine 10 zum Polieren von Lichtwellenleitern mit einem Gehäuse 11 und einer Steuervorrichtung 12 zur Steuerung einer Funktion der Poliermaschine 10. Die Poliermaschine weist insbesondere eine Polierplatte 13 mit einer Vielzahl von Steckeraufnahmen 14 auf. Die Polierplatte 13 ist gegenüberliegend einem Poliertisch 15 der Poliermaschine 10 angeordnet und hier in einer Einrichtposition 16 relativ zu diesem positioniert. Eine in dem Gehäuse 11 befindliche, und daher hier nicht sichtbare Antriebsvorrichtung kann eine zirkulierende Bewegung des Poliertisches relativ zu der Polierplatte 13 bewirken. Auf den Poliertisch 15 kann ein hier nicht dargestellter Polierteller mit einem Poliermittel aufgelegt werden.
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Eine Positioniervorrichtung 17 der Poliermaschine 10 weist eine linear bewegbare Säule 18 mit einem Arm 19 und einer Halteeinrichtung 20 zur Halterung des Poliertisches 15 auf. Die Halteeinrichtung 20 bildet eine Aufnahme 21 zur lösbaren Halterung der Polierplatte 13 aus. An der Polierplatte 13 ist eine Achse 22 ausgebildet, die in die Aufnahme 21 einsteckbar ist.
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Die Poliermaschine 10 verfügt über eine hier nicht dargestellte Sende-Empfangseinheit, die mit einer hier ebenfalls nicht dargestellten RFID-Transpondereinheit der Polierplatte 13 kommunizieren kann. Die RFID-Transpondereinheit ist ortsfest mit der Polierplatte 13 verbunden. Während eines Poliervorgangs beziehungsweise einer Bewegung der Polierplatte 13 relativ zu der Halteeinrichtung 20 kann die Sende-Empfangseinheit drahtlos mit der RFID-Transpondereinheit kommunizieren. Eine Steuerung der Poliermaschine 10 mittels der Steuervorrichtung 12 erfolgt in Abhängigkeit der Kommunikation der Sende-Empfangseinheit der Steuervorrichtung 12 und der RFID-Transpondereinhei t.