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Die Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeugbedienvorrichtung für einen Innenraum eines Kraftfahrzeugs.
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Aus dem Stand der Technik sind Kraftfahrzeugbedienvorrichtungen bekannt, mit denen ein Fahrzeuginsasse Funktionen eines Kraftfahrzeugs steuern kann. Hierbei handelt es sich beispielsweise um eine Lichtleiste oder eine Lichtinsel, an der die Fahrzeugbeleuchtung eingestellt werden kann. Darüber hinaus kann eine derartige Lichtleiste bzw. Lichtinsel weitere Funktionen umfassen, die der Fahrzeuginsasse über die entsprechende Kraftfahrzeugbedienvorrichtung steuern kann, beispielsweise Front- bzw. Heckscheibenheizung, Spielgelheizung oder Nebelschlussleuchte.
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Es ist bekannt, dass Kraftfahrzeugbedienvorrichtungen eingesetzt werden, die eine Bedienoberfläche umfassen, auf der mehrere Schaltsymbole dargestellt sind. Die Schaltsymbole sind dabei auf Tasten aufgedruckt, die mechanisch betätigt werden, um die zugeordnete Funktion zu aktivieren bzw. zu deaktivieren. Den Tasten sind dabei Drucksensoren zugeordnet, die die mechanische Betätigung entsprechend erkennen.
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Als nachteilig hat sich hierbei herausgestellt, dass für jede über ein zugeordnetes Schaltsymbol zu betätigende Funktion ein eigener Drucksensor vorgesehen sein muss, was die Kosten und den Herstellungsaufwand der Kraftfahrzeugbedienvorrichtung entsprechend erhöht.
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Zudem werden bei modernen Kraftfahrzeugen unter anderem kapazitive Kraftfahrzeugbedienvorrichtungen verwendet, die kapazitiv ausgebildete Bedienelemente umfassen, welche ebenfalls Schaltsymbole umfassen. Mit den kapazitiv ausgebildeten Bedienelementen lassen sich eine Annäherung sowie eine Berührung der Bedienoberfläche in einfacher Weise detektieren. Eine mechanische Betätigung ist dabei nicht erforderlich. Generell kann über die kapazitiv ausgebildeten Bedienelemente die gleiche Funktionalität wie mit den Drucksensoren erreicht werden, also eine Funktion aktivieren bzw. deaktivieren.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kraftfahrzeugbedienvorrichtung bereitzustellen, die kostengünstig und einfach herzustellen ist, wobei sie eine gesteigerte Funktionalität aufweist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Kraftfahrzeugbedienvorrichtung für einen Innenraum eines Kraftfahrzeugs gelöst, mit einer Bedienoberfläche, auf der mehrere Schaltsymbole dargestellt sind, denen jeweils ein Berührungssensor zugeordnet ist, wobei die Berührungssensoren jeweils eingerichtet sind, eine Annäherung und/oder eine Berührung der Bedienoberfläche zu erkennen, wobei die Kraftfahrzeugbedienvorrichtung zudem mehrere Drucksensoren umfasst, die den Schaltsymbolen zugeordnet sind, wobei die Anzahl der Drucksensoren geringer als die Anzahl der Berührungssensoren ist.
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Der Grundgedanke der Erfindung ist es, dass die Kraftfahrzeugbedienvorrichtung eine gesteigerte Funktionalität aufweist, indem unterschiedliche Sensoren verwendet werden, die zur Detektion unterschiedlicher Bedienungen bzw. Betätigungen der Kraftfahrzeugbedienvorrichtung vorgesehen sind. Bei den unterschiedlichen Sensoren handelt es sich um die Berührungssensoren und die Drucksensoren. Über die Berührungssensoren kann eine Annäherung und/oder eine Berührung der Bedienoberfläche detektiert werden, wohingegen die zusätzlichen Drucksensoren einen auf die Bedienoberfläche ausgeübten Druck erfassen, also eine mechanische Betätigung, die eine Kraft erfordert. Da die Anzahl der Drucksensoren geringer als die Anzahl der Schaltsymbole ist, ist der Aufwand zur Herstellung der Kraftfahrzeugbedienvorrichtung zudem geringer als bei den aus dem Stand der Technik bekannten Kraftfahrzeugbedienvorrichtungen, die mehrere Drucksensoren umfassen, die jeweils einer entsprechenden Taste zugeordnet sind.
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Die Drucksensoren können derart angeordnet sein, dass sie in einem Triangulationsverfahren, insbesondere unter Einbeziehung der Geometrie der Bedienoberfläche, den Ort auf der Bedienfläche bestimmen, auf den die Betätigungs- oder Bedienkraft aufgebracht ist. Demnach werden die von den mehreren Drucksensoren erfassten Signale ausgewertet, um (zumindest grob) auf den Ort auf der Bedienoberfläche zu schließen, an dem der Fahrzeuginsasse auf die Bedienoberfläche gedrückt hat.
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Ein Aspekt sieht vor, dass die Berührungssensoren und/oder die Drucksensoren kapazitiv und/oder piezoelektrisch ausgebildet sind. Die Berührungssensoren können als selbstkapazitive Berührungssensoren ausgebildet sein, sodass sie in einfacher Weise eine Annäherung an die Bedienoberfläche detektieren. Die Drucksensoren können kapazitiv ausgebildet sein, wobei beispielsweise zwei Kondensatorplatten vorgesehen sind, deren Abstand zueinander verändert wird, sofern ein Druck auf die Bedienoberfläche ausgeübt wird. Dies wird entsprechend über die Drucksensoren bzw. das sich dadurch verändernde elektrische Feld erfasst, um auf eine entsprechende Betätigung zu schließen. Alternativ können die Drucksensoren durch piezoelektrische Sensoren ausgebildet sein, die einen aufgebrachten Druck (Betätigung) in ein elektrisches Signal umwandeln, was ausgewertet werden kann.
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Ein weiterer Aspekt sieht vor, dass die Kraftfahrzeugbedienvorrichtung eine Auswerteeinheit umfasst, die mit den Berührungssensoren und den Drucksensoren gekoppelt ist, um die erfassten Daten auszuwerten. Die jeweiligen Sensoren übertragen demnach die erfassten Daten an die Auswerteeinheit, also die Berührungs- bzw. Annäherungssignal sowie die Betätigungssignale. Die Auswerteeinheit wertet die unterschiedlichen Signale aus, um auf eine bestimmte Annäherung/Berührung bzw. Betätigung der Kraftfahrzeugbedienvorrichtung zu schließen, insbesondere der Bedienoberfläche. Hierbei lassen sich die Signale der unterschiedlichen Sensoren miteinander verknüpfen, um beispielsweise eine Betätigung eines bestimmten Schaltsymbols zu erkennen, auch wenn diesem Schaltsymbol nicht direkt ein Drucksensor zugeordnet ist.
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Insbesondere bilden die Berührungssensoren eine Berührungssensorik aus, die ausgebildet ist, eine Annäherung und/oder eine Berührung der Bedienoberfläche zu erkennen und zu lokalisieren. Dies geschieht in einfacher Weise dadurch, dass den jeweiligen Schaltsymbolen genau ein Berührungssensor zugeordnet ist, sodass die Annäherung bzw. Berührung eines Schaltsymbols über den zugeordneten kapazitiv ausgebildeten Berührungssensor der Berührungssensorik erfasst wird. Das entsprechende Signal wird an die Auswerteeinheit weitergeleitet, die die der Annäherung bzw. Berührung zugeordnete Funktion aktiviert. Die Berührungssensorik kann ferner derart ausgebildet sein, dass sie bereits eine Annäherung an die gesamte Bedienoberfläche der Kraftfahrzeugbedienvorrichtung erkennt, also nicht an ein konkretes Schaltsymbol, wobei aufgrund der Annäherung an die gesamte Bedienoberfläche eine Funktion aktiviert wird, beispielsweise eine Suchbeleuchtung der Kraftfahrzeugbedienvorrichtung eingeschaltet wird, um die einzelnen Schaltsymbole zu hinterleuchten. Die Suchbeleuchtung ermöglicht es demnach, die auf der Bedienoberfläche vorhandenen Schaltsymbole einfacher zu finden, sodass sie entsprechend betätigt werden können.
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Ferner können die Drucksensoren eine Betätigungssensorik ausbilden, die ausgebildet ist, einen Druck auf der Bedienoberfläche zu erkennen. Sobald der Fahrzeuginsasse auf die Bedienoberfläche drückt, wird dies von den mehreren Drucksensoren, also der Betätigungssensorik, erfasst. Wie bereits erläutert, können die Drucksensoren aufgrund eines Triangulationsverfahrens abschätzen, an welcher Position der Fahrzeuginsasse die Bedienoberfläche betätigt hat. Je mehr Drucksensoren vorhanden sind, desto genauer ist die Abschätzung. Insbesondere wird dabei die Bedienoberfläche als Randbedingung berücksichtigt.
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In einer alternativen Ausführungsform sind die Berührungssensorik und die Betätigungssensorik derart ausgebildet, dass sie zusammen eine Betätigung eines der mehreren Schaltsymbole erkennen. Die Berührungssensorik erfasst dabei beispielsweise, an welches Schaltsymbol sich das entsprechende Bedienobjekt zuvor angenähert hat, sodass über die Drucksensoren der Betätigungssensorik lediglich plausibilisiert wird, ob tatsächlich das entsprechende Schaltsymbol auch betätigt wurde, indem ein Druck auf das Schaltsymbol ausgeübt wurde. Hierdurch lässt sich eine ungewollte Betätigung durch unbeabsichtigtes Berühren wirkungsvoll verhindern.
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In analoger Weise kann die Betätigungssensorik zur Plausibilisierung der Berührungssensorik dienen, sofern die Berührungssensorik auf eine Berührung reagiert.
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Generell kann die Kraftfahrzeugbedienvorrichtung eingerichtet sein, eine Annäherung an die gesamte Bedienoberfläche, eine Annäherung an eines der mehreren Schaltsymbole, eine Berührung eines der mehreren Schaltsymbole und/oder ein Drücken eines der mehreren Schaltsymbole zu erkennen, insbesondere wobei unterschiedliche Funktionen den erkannten Zuständen zugeordnet sind. Aufgrund der Annäherung an die gesamte Bedienoberfläche kann eine Suchbeleuchtung eingeschaltet werden, sodass die auf der Bedienoberfläche dargestellten Schaltsymbole hinterleuchtet werden, wodurch es für den Fahrzeuginsassen leichter ist, das entsprechende, zu schaltende Schaltsymbol zu finden. Sobald das entsprechende Bedienobjekt, beispielsweise ein Finger des Fahrzeuginsassen, sich einem bestimmten Schaltsymbol annähert, was durch die Berührungssensoren detektiert werden kann, kann die zugeordnete Funktion bereits aktiviert werden, sodass er das entsprechende Schaltsymbol gar nicht erst berühren muss. Alternativ kann vorgesehen sein, dass der Fahrzeuginsasse das entsprechende Schaltsymbol berühren muss, um die Funktion auszuführen. Alternativ hierzu kann vorgesehen, dass die Berührung des Schaltsymbols eine weitere, dem Schaltsymbol zugeordnete Funktion aktiviert. In analoger Weise kann eine weitere Funktion, die mit dem bestimmten Schaltsymbol verknüpft ist, aktiviert werden, indem das Schaltsymbol gedrückt wird, also ein mechanischer Druck auf das entsprechende Schaltsymbol ausgeübt wird.
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Die Kraftfahrzeugbedienvorrichtung kann in einer Ausführungsform maximal n Drucksensoren bei n+2 Berührungssensoren aufweisen, wobei n eine ganze Zahl > 1 ist. Hierdurch ist es möglich, dass über n Drucksensoren und n+2 Berührungssensoren eine extrem hohe Funktionalität der Kraftfahrzeugbedienvorrichtung geschaffen ist. Da jedem Schaltsymbol ein Berührungssensor zugeordnet ist, gibt es n+2 Schaltsymbole, bei denen jeweils eine mechanische Betätigung erfasst werden kann, wobei weniger Drucksensoren als Schaltsymbole vorgesehen sind. Beispielsweise sind sechs Schaltsymbole an der Bedienoberfläche, sechs Berührungssensoren und vier Drucksensoren vorgesehen.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Kraftfahrzeugbedienvorrichtung eine Leiterplatte, wobei die Berührungssensoren auf einer ersten, der Bedienoberfläche zugeordneten Leiterplattenfläche der Leiterplatte angeordnet sind. Die Berührungssensoren können über Elektroden ausgebildet sein, die in den entsprechenden Bereichen der Leiterplatte angeordnet sind, die den Schaltsymbolen zugeordnet sind.
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Beispielsweise ist die Bedienoberfläche zumindest teilweise elektrisch leitfähig ausgebildet, sodass sie zusammen mit den Elektroden auf der Leiterplatte die Berührungssensoren ausbildet. Die Bedienoberfläche kann an einer Blende vorgesehen sein, die ein Zweikomponenten-Spritzgussteil ist.
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Ferner können die Drucksensoren auf einer zweiten, der ersten Leiterplattenfläche entgegengesetzten Leiterplattenfläche angeordnet sein. Die erste Leiterplattenfläche kann als Vorderseite bezeichnet werden, wohingegen die zweite Leiterplattenfläche als Rückseite bezeichnet werden kann. Die zweite Leiterplattenfläche, also die Rückseite, kann einem Grundmodul der Kraftfahrzeugbedienvorrichtung zugeordnet sein, an dem sich die Drucksensoren abstützen, um einen entsprechend aufgebrachten Druck in ein elektrisches Signal umzuwandeln. Hierdurch verändert sich der Abstand der Kondensatorplatten der kapazitiv ausgebildeten Drucksensoren, sofern ein Druck ausgeübt wird, da sich die dem Grundmodul zugeordneten Kondensatorplatten nicht weiter verschieben lassen, sodass ihr Abstand zu der Bedienoberfläche abnimmt. In analoger Weise wird bei piezoelektrischen Drucksensoren ein Druck erzeugt, der entsprechend in ein elektrisches Signal umgewandelt wird.
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Weitere Vorteile und Eigenschaften der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
- - 1 eine Explosionsansicht einer erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugbedienvorrichtung,
- - 2 die Vorderseite einer Leiterplatte der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugbedienvorrichtung gemäß 1, und
- - 3 die Rückseite der Leiterplatte der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugbedienvorrichtung gemäß 1.
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In 1 ist eine Kraftfahrzeugbedienvorrichtung 10 gezeigt, die in der gezeigten Ausführungsform als eine Lichtinsel 12 ausgebildet ist.
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Die Kraftfahrzeugbedienvorrichtung 10 umfasst ein Grundmodul 14, das eine Steckerkammer 15 umfasst, in die ein hier nicht dargestellter Stecker zur elektrischen Anbindung der Kraftfahrzeugbedienvorrichtung 10 eingesetzt werden kann. In dem Grundmodul 14 wird zudem eine Leiterplatte 16 aufgenommen, die Kontaktstifte 18 aufweist, welche sich im zusammengebauten Zustand in die Steckerkammer 15 erstrecken, um von dem Stecker kontaktiert zu werden.
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Die Leiterplatte 16 weist eine in 1 dargestellte erste Leiterplattenfläche 20 auf, die auch als Vorderseite bezeichnet werden kann (2). Zudem weist die Leiterplatte 16 eine zur ersten Leiterplattenfläche 20 entgegengesetzte zweite Leiterplattenfläche 22 auf, die auch als Rückseite bezeichnet werden kann ( 3). Über die zweite Leiterplattenfläche 22 stützt sich die Leiterplatte 16 am Grundmodul 14 ab, wie nachfolgend noch erläutert wird.
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Zudem umfasst die Kraftfahrzeugbedienvorrichtung eine Blende 24, die eine Bedienoberfläche 26 ausbildet, auf der mehrere Schaltsymbole 28 dargestellt sind, denen Funktionen des Kraftfahrzeugs zugeordnet sind, die entsprechend über die Schaltsymbole 28 aktiviert bzw. deaktiviert werden können, wie nachfolgend noch erläutert wird.
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Zudem sind in der Blende 24, insbesondere der Bedienoberfläche 26, Lichtaustrittsflächen 30 vorgesehen, über die eine aktivierte, durch die Schaltsymbole 28 dargestellte Funktion in optischer Weise dargestellt werden kann.
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Die Schaltsymbole 28 sind teiltransparent ausgebildet, sodass sie von einer Suchbeleuchtung 32 hinterleuchtet werden können. Die Suchbeleuchtung 32 umfasst zudem Lichtleiter 34, die ebenfalls in 1 dargestellt sind. Die Lichtleiter 34 sind jeweils durch Lichtabschottungen 36 seitlich abgegrenzt. Hierdurch ist sichergestellt, dass die den Lichtaustrittsflächen 30 zugeordneten Funktionslichtquellen, die auf der Leiterplatte 16 nicht näher dargestellt sind, nicht mit dem von den Lichtleitern 34 ausgehenden Licht ausgeleuchtet werden.
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Wie aus den 2 und 3 hervorgeht, in denen die Leiterplatte 16 von vorne sowie von hinten dargestellt ist, sind den Schaltsymbolen 28 sowohl Berührungssensoren 38 als auch Drucksensoren 40 zugeordnet.
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Die Berührungssensoren 38 sind auf der ersten Leiterplattenfläche 20 angeordnet, die im zusammengebauten Zustand der Kraftfahrzeugbedienvorrichtung 10 der Bedienoberfläche 26 zugeordnet ist. Beispielsweise sind die Berührungssensoren 38 als kapazitive Sensoren, insbesondere eigenkapazitive Sensoren, ausgebildet, sodass sie eine Annäherung an ein entsprechendes Schaltsymbol 28 bereits detektieren. Dementsprechend handelt es sich um Elektrodenbereiche, die auf der ersten Leiterplattenfläche 20 vorgesehen sind. Alternativ können die Berührungssensoren 38 als kapazitive Sensoren ausgebildet sein, die mit der Bedienoberfläche 26 zusammen einen Kondensator ausbilden, dessen elektrisches Feld verändert wird, sofern die teilweise elektrisch leitfähig ausgebildete Bedienoberfläche 26 berührt wird.
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Dagegen sind die Drucksensoren 40 auf der zweiten Leiterplattenfläche 22 angeordnet, über die sich die Leiterplatte 16 am Grundmodul 14 abstützt. Wie aus der 1 hervorgeht, weist das Grundmodul 14 entsprechend ausgebildete Abstützflächen 42 auf, auf denen die Drucksensoren 40 entsprechend aufliegen, wenn sich die Kraftfahrzeugbedienvorrichtung 10 in zusammengebautem Zustand befindet.
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Die Drucksensoren 40 können als kapazitive Sensoren ausgebildet sein, beispielsweise durch zwei gegenüberliegende Kondensatorplatten, sodass sie eine Abstandsänderung in ein entsprechendes elektrisches Signal umwandeln. Alternativ sind die Drucksensoren 40 als piezoelektrische Sensoren ausgebildet, sodass sie einen aufgebrachten Druck in ein elektrisches Signal umwandeln. Generell können die mehreren Drucksensoren 40 auch gemischt ausgebildet sein, also teilweise als kapazitive Sensoren und der andere Teil als piezoelektrische Sensoren.
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Generell kann die Leiterplatte 16 eine Auswerteeinheit 44 umfassen (siehe 3), die mit den Berührungssensoren 38 sowie den Drucksensoren 40 gekoppelt ist, um unterschiedliche Bedien- bzw. Betätigungsszenarien zu detektieren.
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Die Berührungssensoren 38 bilden zusammen eine Berührungssensorik 46 aus, über die eine Annäherung an die Bedienoberfläche 26 bzw. ein bestimmtes Schaltsymbol 28 und/oder eine Berührung des entsprechenden Schaltsymbols 28 erkannt und lokalisiert werden kann. Dies liegt daran, dass jedem Schaltsymbol 28 ein Berührungssensor 38 zugeordnet ist.
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Generell kann die Berührungssensorik 46 durch eine kapazitive Folie gebildet sein, die eine Matrixstruktur aufweist, sodass die einzelnen Berührungssensoren 38 ausgebildet sind. Zur Auswertung kann in der Auswerteeinheit 44 eine entsprechende Zuordnungstabelle hinterlegt sein, über die eine Zuordnung der Signalwerte der Berührungssensorik 46 zu den entsprechenden Schaltsymbolen 28 bzw. den den Schaltsymbolen 28 zugeordneten Berührungssensoren 38 erfolgt.
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Zudem bilden die Drucksensoren 40 zusammen eine Betätigungssensorik 48 aus, mit der eine mechanische Betätigung der Kraftfahrzeugbedienvorrichtung 10, insbesondere der Bedienoberfläche 26 erkannt werden kann. Zudem kann über die mehreren Drucksensoren 40 auf den Ort der Druckausübung geschlossen werden, insbesondere mittels eines Triangulationsverfahrens. Es kann somit eine ortsaufgelöste Betätigungserkennung erfolgen.
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Die Drucksensoren 40 sind insbesondere im Wesentlichen homogen über die Leiterplatte 16 verteilt, um so die Betätigung der Bedienoberfläche 26 bestmöglich detektieren zu können.
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Ein erstes Bedienungsszenario kann darin liegen, dass die mehreren Berührungssensoren 38 eine Annäherung an die Bedienoberfläche 24 detektieren, um beispielsweise die Suchbeleuchtung 32 zu aktivieren, sodass die Schaltsymbole 28 jeweils hinterleuchtet werden. Dementsprechend werden die Suchbeleuchtungslichtquellen, beispielsweise LEDs, aktiviert.
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Sofern der Finger eines Fahrzeuginsassen sich einem bestimmten Schaltsymbol 28 nähert, wird dies ebenfalls über den zugeordneten Berührungssensor 38 detektiert, sodass eine dem Schaltsymbol 28 entsprechend zugeordnete, erste Funktion aktiviert werden kann. Beispielsweise wird die Nebelschlussleuchte aktiviert, sofern sich der Finger des Fahrzeuginsassen dem entsprechenden Schaltsymbol 28 nähert.
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Alternativ kann vorgesehen sein, dass der Fahrzeuginsasse mit seinem Finger die Bedienoberfläche 24, insbesondere das entsprechende Schaltsymbol 28, berühren muss, um die erste Funktion zu aktivieren.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass einem Schaltsymbol 28 mehrere Funktionen zugeordnet sind, die in Abhängigkeit von der Bedienung aktiviert werden, also beispielswese durch Annähern, Berühren oder mechanisches Drücken. Beispielsweise ist für die Frontscheinwerfer vorgesehen, dass eine Annäherung an das entsprechende Schaltsymbol 28 das Einschalten einer Standbeleuchtung zur Folge hat, wohingegen das Berühren des entsprechenden Schaltsymbols 28 die automatische Lichteinstellung aktiviert (Abblendlicht aktiviert, sofern ein Lichtsensor erkennt, dass dies nötig ist). Das mechanische Drücken des entsprechenden Schaltsymbols 28 wird dagegen als Einschalten des Lichts gewertet, auch wenn die automatische Lichteinstellung dies noch nicht vorsehen würde, da es beispielsweise hell genug ist.
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Alternativ kann das mechanische Drücken über die Betätigungssensorik 48 lediglich dazu dienen, die Berührung des entsprechenden Schaltsymbols 28 zu bestätigen, das zuvor über die Berührungssensorik 46 erfasst wurde. Hierdurch lässt sich ein unbeabsichtigtes Berühren eines Schaltsymbols 28 und die ansonsten damit einhergehende unbeabsichtigte Aktivierung der zugeordneten Schaltfunktion verhindern.
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Aufgrund des Triangulationsverfahrens mit der Berücksichtigung der Grenzen der Bedienoberfläche 26 kann trotz reduzierter Anzahl der Drucksensoren 40 im Vergleich zur Anzahl der Schaltsymbole 28 auf das entsprechend betätigte Schaltsymbol 28 geschlossen werden.
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Generell sind den mehreren Schaltsymbolen 28 jeweils eine Annäherungs- bzw. Berührungssensorik 46 sowie eine Betätigungssensorik 48 zugeordnet, obwohl nicht jedem Schaltsymbol 28 ein entsprechender Drucksensor 40 zugeordnet ist.
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Dies liegt daran, dass zunächst die Annäherung bzw. Berührung über die entsprechende Berührungssensorik 46 detektiert wird, wohingegen nachher eine Betätigung der Bedienoberfläche 26 im Allgemeinen über die Drucksensoren 40 erfasst wird, also der Betätigungssensorik 48.
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Da die mehreren Drucksensoren 40 über die zweite Leiterplattenfläche 22 verteilt angeordnet sind, können die entsprechend von den Drucksensoren 40 ausgegebenen Signale untereinander ausgewertet werden, um mittels eines Triangulationsverfahrens zu bestimmen, an welcher Position ein Schaltsymbol 28 gedrückt worden ist. Diese Information kann als Plausibilitätsprüfung für die Berührungssensoren 38 herangezogen werden, über die zunächst die entsprechende Annäherung an das Schaltsymbol 28 bereits erkennt wurde.
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Neben der reinen Auswertung der mechanischen Betätigung kann die Auswerteeinheit 44 zudem den zeitlichen Verlauf der erfassten Kräfte auswerten, um hierüber eine weitere Funktion zu aktivieren bzw. zu deaktivieren.
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Ebenfalls kann die Auswerteeinheit 44 die Betätigungssensorik 48 kontinuierlich überwachen, sodass ein Kraftsignal erzeugt wird, wobei bei einer höheren Kraft eine andere Funktion ausgeführt wird. Beispielsweise wird die Lichtstärke schneller erhöht, sofern mit mehr Kraft das entsprechende Schaltsymbol 28 gedrückt wird, wenn dies einer Innenraumbeleuchtung zugeordnet ist.
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Des Weiteren kann eine Betätigungsschwelle vorgesehen sein, die insbesondere programmierbar ist. Demnach kann die Kraft bzw. der Druck eingestellt werden, ab dem die Betätigungssensorik 48 auslöst bzw. ein Drücken als Betätigung erkennt.
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Des Weiteren lässt sich über die Auswerteeinheit 44 in Kombination mit der Berührungssensorik 46 erkennen, wie viel Fläche der Bedienoberfläche 26 gleichzeitig betätigt wird, um hierüber auf den Druck zu schließen, der aufgebracht wurde. Dies kann wiederum mit den erfassten Daten von der Betätigungssensorik 48 in Zusammenhang gesetzt werden.
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Alternativ zu der gezeigten Lichtinsel 12, die Schaltsymbole 28 in zwei Reihen aufweist, kann eine Lichtleiste als Kraftfahrzeugbedienvorrichtung 10 vorgesehen sein, die die Schaltsymbole 28 in einer Reihe umfasst.
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Somit ist es möglich, mit wenigen Drucksensoren 40 eine hohe Funktionalität der Kraftfahrzeugbedienvorrichtung 10 zu erreichen, insbesondere mehrere, beispielsweise n+2 Schaltsymbole 28, einer Betätigungssensorik zuzuordnen, obwohl nur n Drucksensoren 40 vorgesehen sind.