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Die Erfindung betrifft eine Waschvorrichtung welche eine Waschkammer mit zumindest einer darin angeordneten Waschdüse und einem darin angeordneten Karussell aufweist, wobei das Karussell das Waschgut aufnimmt und drehbar um eine Achse gelagert ist und die Waschvorrichtung kippbar zur Horizontalen gelagert ist. Die Erfindung betrifft weiterhin ein System mit einer Waschvorrichtung und einer Mehrzahl an Waschwagen, die austauschbar sind sowie ein System aus Waschvorrichtung und Waschgut, bei dem Spiel zwischen dem Waschgut und einer Waschgutaufnahme der Waschvorrichtung besteht. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Waschen von Waschgut, bei dem Waschgut in Waschgutaufnahmen eingebracht und gewaschen wird, wobei die Waschgutaufnahmen größer dimensioniert sind als das Waschgut.
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In vielen Industriezweigen kommen beim Transport und der betriebsinternen Logistik von Teilen sogenannte Kleinladungsträger (KLT) zum Einsatz. Diese Kleinladungsträger dienen dabei als Aufnahme und Verpackung für die Teile und sollen diese beim Transport vor Beschädigungen schützen. Um diese Aufgaben erfüllen zu können, sind die Kleinladungsträger meist an die Form der Teile angepasst, die sie aufnehmen sollen. Durch diesen Formschluss können sich die Teile im Kleinladungsträger kaum bewegen und sind somit sicher verpackt. Je komplexer die Form der aufzunehmenden Teile ist, desto komplexer wird auch die Form der Kleinladungsträger, wenn eine sichere Aufnahme der Teile gewährleistet werden soll. In ABS-Steuergeräten werden beispielsweise Magnetspulen zur Ansteuerung der hydraulischen Kreise benötigt. Beim Zusammenbau der ABS-Steuergeräte werden diese Magnetspulen, welche filigrane Anschlussbeine zum Anschluss auf einer Leiterplatte aufweisen, in Kleinladungsträgern angeliefert, die Aufnahmen aufweisen, die genau der Magnetspule mit den angebrachten Anschlussbeinen entsprechen. Dadurch ist sichergestellt, dass die Magnetspulen beim Transport sicher aufgenommen und nicht beschädigt werden. Die verwendeten Kleinladungsträger sind dabei oft mehrteilig aufgebaut. Um wieder das Beispiel von den Magnetspulen für ABS-Steuergeräte aufzugreifen weisen diese Kleinladungsträger beispielsweise Blister auf, die die Magnetspulen direkt aufnehmen. Diese Blister werden dann in angepasste Kisten verpackt und mit angepassten Deckeln verschlossen. Ein solcher Kleinladungsträger oder ein solches System aus Kleinladungsträgern wird oft im Mehrwegverfahren verwendet. Das bedeutet, dass zunächst eine Charge an Teilen mit dem Kleinladungsträger transportiert wird. Nach dem Entnehmen der Teile werden die Kleinladungsträger dann zum Hersteller zurückgeführt und für einen weiteren Transport verwendet. Dies ist gerade dann sinnvoll, wenn komplexe Kleinladungsträger kostenaufwendig herzustellen sind. Im Rahmen dieses Mehrwegverfahrens müssen Kleinladungsträger zyklisch gereinigt werden. Aufgrund der beschriebenen Komplexität der Form der Kleinladungsträger kann beim Reinigen Reinigungsflüssigkeit aus den Kleinladungsträgern oft nur unzureichend entfernt werden. Es sind Waschmaschinen zur Reinigung von Kleinladungsträgern bekannt. In diesen Waschmaschinen werden die Kleinladungsträger zunächst mit Flüssigkeit gewaschen und in einem anschließenden Schleudergang getrocknet. Gerade in Hinterschneidungen der Kleinladungsträger verbleibt oftmals Reinigungsflüssigkeit nach Abschluss des Reinigungsvorgangs, da diese Reinigungsflüssigkeit beim Schleudervorgang nicht entfernt werden kann. Da verbleibende Reinigungsflüssigkeit beim Transport von empfindlichen Teilen inakzeptabel ist, wie beispielsweise bei den bereits beschriebenen Magnetspulen, wird großer Aufwand für die Trocknung solcher Kleinladungsträger betrieben. Verbleibt trotzdem Reinigungsflüssigkeit in den Kleinladungsträgern, können bei der Massenproduktion komplexer Produkte, bei der die verbliebene Reinigungsflüssigkeit nicht sofort auffällt, schnell großen Schäden und damit möglicherweise auch hohe Schadensersatzforderungen für den Zulieferer auftreten.
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In
DE 27 48 615 C2 wird eine Zentrifuge beschrieben, die während ihres Betriebes um eine horizontal verlaufende Achse verschwenkbar ist.
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In der Druckschrift
DE 10 2010 025 846 A1 des Anmelders wird eine Waschvorrichtung offenbart, bei der das Waschgut um eine vertikal verlaufende Achse geschleudert werden kann, wodurch am Waschgut verbleibende Reinigungsflüssigkeit entfernt wird.
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US 8 919 360 B1 beschreibt eine Waschvorrichtung, in die verschiedenartiges Waschgut über bewegliche Waschwagen eingebracht werden kann.
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Es ist Aufgabe der Erfindung eine Möglichkeit vorzuschlagen, wie Kleinladungsträger sicher und wirtschaftlich gewaschen und getrocknet werden können.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Waschvorrichtung nach Anspruch 1. Eine erfindungsgemäße Waschvorrichtung oder Waschmaschine weist eine Waschkammer auf, in der der eigentliche Waschvorgang stattfindet. In dieser Waschkammer ist zumindest eine Waschdüse angeordnet. Günstigerweise sind allerdings mehrere Waschdüsen vorgesehen, welche aus verschiedenen Richtungen Reinigungsflüssigkeit auf das Waschgut in der Waschkammer sprühen. Besonders geeignet sind dabei Waschdüsen, welche die Reinigungsflüssigkeit unter hohem Druck abgeben. Optimale Reinigungsergebnisse lassen sich mit rotierenden Waschdüsen erreichen, welche um einen ortsfesten Drehpunkt rotieren und kreisförmig Reinigungsflüssigkeit ausspritzen. Eine erfindungsgemäße Waschvorrichtung umfasst weiterhin ein drehbares Karussell, welches im Inneren der Waschkammer angeordnet ist. Dieses Karussell ist dabei drehbar um eine Achse angeordnet, welche im Ruhezustand der Waschvorrichtung vertikal verläuft. Unter Karussell sind erfindungsgemäß verschiedene Konstruktionen zu verstehen, welche geeignet sind Waschgut aufzunehmen und durch eine Antriebsvorrichtung rotierend angetrieben zu werden. Ein Karussell kann beispielsweise aus einer runden Bodenplatte bestehen, auf der am Rand der Bodenplatte mehrere Streben angebracht sind, die vertikal nach oben verlaufen. Diese Streben bilden eine Art Käfig, innerhalb dessen Waschgut eingebracht werden kann. Ein derart aufgebautes Karussell kann dann beispielsweise von einem am oberen Rand der Waschkammer angebrachten Antriebsmotor rotierend angetrieben werden. Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf diese Ausführungsform eines Karussells beschränkt. Die Rotierbarkeit des Karussells dient dazu, nach dem Waschen mit der Reinigungsflüssigkeit einen Schleudervorgang durchzuführen, welcher verbleibende Reinigungsflüssigkeit aus dem Waschgut mithilfe der Fliehkraft entfernt. Erfindungsgemäß ist weiter vorgesehen, dass zumindest ein Teil der Waschvorrichtung, nämlich die Waschkammer mit dem darin angebrachten rotierenden Karussell, kippbar zur Horizontalen gelagert ausgeführt ist. Um die Waschvorrichtung tatsächlich zu verkippen ist erfindungsgemäß eine Kippvorrichtung vorgesehen. Diese Kippvorrichtung bewegt die Waschvorrichtung bei Bedarf aus der Grundstellung in einen Ablaufzustand. In der Grundstellung, in der die Beladung der Waschvorrichtung mit Waschgut erfolgt, ist die Rotationsachse des Karussells vertikal orientiert. Zur Einnahme des Ablaufzustandes verkippt die Kippvorrichtung die Waschvorrichtung um einen Winkel gegenüber der vertikalen Grundstellung der Rotationsachse. Durch die Verkippung ändert sich selbstverständlich auch der Winkel der Waschvorrichtung bzw. der Rotationsachse des Karussells zur Horizontalen. In der Grundstellung beträgt dieser Winkel zur horizontalen 90°. Wird die Waschvorrichtung durch die Kippvorrichtung in den Ablaufzustand überführt, verringert sich dieser Winkel der Waschvorrichtung bzw. der Rotationsachse des Karussells zur Horizontalen und beträgt dann beispielsweise nur noch 70°. Erfindungsgemäß können sämtliche Winkel zwischen 90 und 0° der Rotationsachse des Karussells zur Horizontalen vorgesehen sein. Es ist auch mit zur Erfindung gehörend, Ablaufzustände mit verschiedenen oder variierenden Kippwinkeln zur Horizontalen einzusetzen. Der erfindungsgemäße, verkippte Ablaufzustand der Waschvorrichtung hat deutliche Vorteile gegenüber dem Stand der Technik bezüglich der Entfernung von verbliebener Reinigungsflüssigkeit aus dem Waschgut. Ohne diesen verkippten Ablaufzustand kann nach dem Waschen verbliebene Reinigungsflüssigkeit lediglich durch eine Rotation des Karussells um die vertikal stehende Rotationsachse abgeschleudert werden. Weist das Waschgut Hinterschneidungen in seiner Geometrie auf, ist es möglich, dass Reinigungsflüssigkeit trotz Schleudervorgang in diesen Hinterscheidungen verbleibt. Diese verbliebene Reinigungsflüssigkeit kann manuell entfernt werden, was allerdings hohe Arbeitskosten verursacht. Weiterhin ist es möglich diese verbliebene Reinigungsflüssigkeit durch hohe Umgebungstemperaturen zu trocknen. Dabei entstehen allerdings hohe Energiekosten und es wird viel Zeit benötigt. Mit einer erfindungsgemäßen Waschvorrichtung wird die Schwerkraft vorteilhafterweise zur Entfernung verbliebener Reinigungsflüssigkeit genutzt: Die Kippvorrichtung stellt zunächst die Waschvorrichtung in einen Ablaufzustand, bei dem die Rotationsachse des Karussells nicht mehr vertikal, sondern in einer Stellung zwischen vertikaler und horizontaler Ausrichtung steht. In diesem Ablaufzustand wird dann das Karussell mit langsamer Geschwindigkeit rotiert. Durch die verkippte Stellung des Waschgutes kann nun verbliebene Reinigungsflüssigkeit in Hinterschneidungen oder ähnlichen komplexen Geometrien verursacht durch die Schwerkraft nach unten ablaufen. Durch die Verkippung ist ein solches Ablaufen auch aus Bereichen möglich, welche in vertikaler Grundstellung durch hindernde Geometrieelemente verschlossen waren. Durch die Rotation um die verkippte Achse wird ermöglicht, dass die Schwerkraft in verschiedenen Richtungen bezogen auf das Waschgut angreift. Besteht in einer Richtung eine Hinterschneidung, welche das Ablaufen von Reinigungsflüssigkeit verhindert, so besteht in einer anderen Richtung, in der die Schwerkraft durch die Rotation des Karussells zu einem anderen Zeitpunkt angreift, diese Hinterschneidung nicht mehr und die Reinigungsflüssigkeit läuft dann in dieser Richtung ab. Durch mehrmaliges Rotieren des Waschgutes um eine zur Vertikalen bzw. Horizontalen verkippten Achse wird erfindungsgemäß verbliebene Reinigungsflüssigkeit komplett aus dem Waschgut entfernt. Sollte trotzdem noch eine Restfeuchtigkeit am Waschgut verbleiben, kann diese durch einen konventionellen Schleudervorgang oder eine kurze Trocknung bei höheren Temperaturen restlos entfernt werden, falls dies erforderlich sein sollte.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Ablaufzustand als Teil eines Waschvorganges der Waschvorrichtung vorgesehen ist. In dieser Ausführungsform ist der Ablaufzustand nur einer von mehreren Teilen oder Verfahrensschritten eines Waschvorganges. Günstiger Weise wird der Ablaufzustand nach der Reinigung des Waschgutes mit einer Reinigungsflüssigkeit eingenommen um die Reinigungsflüssigkeit vom Waschgut zu entfernen. Es ist allerdings auch möglich, mehrere Waschzyklen vorzunehmen, so dass der Ablaufzustand in einem Waschvorgang mehrfach eingenommen wird. So kann es beispielsweise vorgesehen sein zunächst eine Grobreinigung des Waschgutes vorzunehmen, anschließend in einem Ablaufzustand die dafür verwendete Reinigungsflüssigkeit zu entfernen und daran anschließend einen Nachspülvorgang mit andersgearteter Reinigungsflüssigkeit zur Endreinigung vorzunehmen. Auch diese Reinigungsflüssigkeit des Endreinigungsvorgangs kann dann doch einen weiteren Ablaufzustand komplett vom Waschgut entfernt werden.
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Geschickter Weise ist vorgesehen, dass eine Kippachse vorgesehen ist, welche am unteren Rand der Waschkammer in horizontaler Richtung verläuft und die Kippvorrichtung die Waschkammer bei der Überführung in den Ablaufzustand um die Kippachse verkippt. In dieser Ausführungsform wird die Waschvorrichtung oder die Waschkammer um eine horizontal verlaufende Kippachse verkippt. Dabei hat es sich als günstig herausgestellt, diese Kippachse am unteren Ende der Waschkammer anzuordnen. Eine derartige Anordnung der Kippachse ermöglicht einen einfachen Aufbau der Waschvorrichtung, da die Kippachse in der Nähe des Untergrundes unter der Waschvorrichtung angeordnet ist. Eine derartige Anordnung ist auch vorteilhaft bei der Nachrüstung bestehender Waschvorrichtungen mit der Funktion der Kippbarkeit. Die Kippachse ist auch in diesem Fall besonders einfach zwischen Untergrund und Waschkammer einzubauen. Selbstverständlich ist es auch möglich, die Kippachse in vertikaler Richtung höher an der Waschvorrichtung anzuordnen, etwa im mittleren Bereich oder auch im oberen Bereich der Waschkammer.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Kippachse und die Kippvorrichtung auf, in horizontaler Richtung betrachtet, gegenüberliegenden Seiten der Waschvorrichtung angeordnet sind. In dieser Ausführungsform ist die Kippvorrichtung auf der gegenüberliegenden Seite der Kippachse an der Waschvorrichtung angeordnet. Diese Anordnung ist besonders günstig, wenn die Kippvorrichtung als Linearantrieb, beispielsweise als Hydraulikzylinder ausgeführt ist. Die lineare Bewegung der Kippvorrichtung wird um die Kippachse in eine Rotation um diese Kippachse übersetzt. Diese gegenüberliegende Anordnung von Kippvorrichtung und Kippachse weist wiederum auch Vorteile beim Nachrüsten bestehender Waschvorrichtungen mit einer Kippfunktion auf, da die zusätzlich benötigten Elemente Kippachse und Kippvorrichtung jeweils seitlich einfach an der Waschvorrichtung angebracht werden können.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Kippvorrichtung als Linearantrieb ansgeführt ist, dessen eines Ende mit dem Untergrund der Waschkammer und dessen gegenüberliegendes Ende mit der Waschkammer verbunden ist. In dieser Ausführungsform ist die Kippvorrichtung als Linearantrieb, beispielsweise als Hydraulikzylinder ausgeführt. Ein Ende dieses Linearantriebes ist drehbar mit dem Untergrund der Waschkammer bzw. Waschvorrichtung verbunden. Das gegenüberliegende Ende einer derart ausgeführten Kippvorrichtung ist mit der Waschkammer verbunden, wobei auch diese Verbindung drehbar ausgeführt ist. Bei einer Verkippung der Waschvorrichtung verändert die Kippvorrichtung ihre Länge. Dadurch wird die Waschvorrichtung um die Kippachse in einer Rotation bewegt. Dabei verändert sich auch der Winkel der Kippvorrichtung zum Untergrund und der Winkel der Kippvorrichtung zur Waschkammer bzw. Waschvorrichtung.
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Des Weiteren ist in günstiger Weise vorgesehen, dass die Kippvorrichtung als Schubkettenantrieb ausgeführt ist, wobei der Schubkettenantrieb an dem Untergrund der Waschkammer fixiert ist und das Ende der Schubkette des Schubkettenantriebs mit der Waschkammer verbunden ist. In dieser Ausführungsform wird ein Schubkettenantrieb als Kippvorrichtung eingesetzt. Unter Schubkette ist eine rückensteife Kette zu verstehen, welche in eine Richtung wie eine normale Kette einrollbar ist, allerdings in die andere Richtung einen steifen Rücken bildet und somit auch Schubkräfte übertragen kann. Der Schubkettenantrieb wird günstigerweise am Untergrund der Waschkammer fixiert und weist in der Grundstellung eine aufgerollte Schubkette auf, deren Ende drehbar mit der Waschkammer verbunden ist. Beim Übergang in den Ablaufzustand, d.h. beim Verkippen der Waschvorrichtung, wird dann der Schubkettenantrieb betätigt, wodurch die Schubkette ausgerollt wird. Durch die rückensteife Ausführung der Schubkette schiebt diese die Waschvorrichtung ohne weitere Führungselemente in eine Rotationsbewegung um die Kippachse. Ein derartiger Schubkettenantrieb hat den Vorteil, dass er besonders einfach einzubauen und platzsparend ausgeführt ist.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Kippvorrichtung als Hydraulikzylinder, als Kombination aus Zahnstange und drehendem Ritzel, als Kombination aus Spindel und drehender Spindelmutter, als elektrischer Linearantrieb oder als Kombination aus Seil und Seilwinde ausgeführt ist. In dieser Ausführungsform sind alternativ verschiedene weitere Möglichkeiten zur Ausbildung einer Kippvorrichtung genannt. Diese Aufzählung ist nicht abschließend, d.h. es kommen für die Realisierung der erfindungsgemäßen Waschvorrichtung auch noch weitere Konzepte in Betracht. Generell sind alle Konzepte geeignet, die eine stabile Verkippung der gesamten Waschvorrichtung oder zumindest der Waschkammer gegenüber der Horizontalen ermöglichen.
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Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass das Karussell zumindest eine Waschgutaufnahme aufweist, in der das Waschgut während des Waschvorganges eingebracht ist, wobei die Innenabmessungen der Waschgutaufnahme größer als die Außenabmessungen des Waschgutes sind und das Waschgut dadurch innerhalb der Waschgutaufnahme während des Waschvorganges beweglich angeordnet ist. In dieser Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Waschgut in zumindest eine Waschgutaufnahme während des Waschvorganges eingebracht wird. Je nach Größe des Waschgutes können auch mehrere Waschgutaufnahmen vorgesehen. Generell sind so viele Waschgutaufnahmen vorgesehen, dass der in der Waschkammer zur Verfügung stehende Platz bestmöglich ausgenutzt wird. Die Waschgutaufnahme ist in dieser Ausführungsform direkt am Karussell befestigt. Es ist selbstverständlich möglich, verschiedenartig ausgeführte Waschgutaufnahmen am Karussell auszubringen und diese auch je nach Bedarf auszutauschen. Die Innenabmessungen der Waschgutaufnahme sind in dieser Ausführungsform größer als die Außenabmessungen des Waschgutes ausgeführt. Dadurch entsteht ein Abstand oder Spiel zwischen dem Waschgut und der dieses Waschgut aufnehmenden Waschgutaufnahme. Das Waschgut ist somit während des Waschvorganges beweglich zur Waschgutaufnahme. Diese Beweglichkeit beschränkt sich allerdings auf das Spiel zwischen beiden Elementen. Das bedeutet, dass sich das Waschgut nicht wie einer Reinigungstrommel frei bewegen und durcheinander fallen kann, sondern dass es nur einen relativ geringen Bewegungsraum innerhalb seiner Waschgutaufnahme hat. Dieser geringe Bewegungsraum wird deshalb gewählt, um das Waschgut vor Beschädigung durch andere Waschgüter zu schützen. Gerade im Bereich Kleinladungsträger ist das Waschgut oft filigran aufgebaut und anfällig für Beschädigungen. Die erfindungsgemäßen Waschgutaufnahmen sind günstigerweise an die Form des jeweiligen Waschgutes angepasst und ermöglichen eine Bewegung des Waschgutes innerhalb der Waschgutaufnahme, die das Waschgut ohne Schaden zu nehmen ertragen kann. Eine gewisse Beweglichkeit des Waschgutes in der Waschgutaufnahme ist bei der Entfernung verbleibender Reinigungsflüssigkeit von großer Bedeutung. Durch das Spiel zwischen Waschgut und Waschgutaufnahme kann sich das Waschgut in der Ablaufstellung, wenn das Karussell um eine verkippte Achse rotiert wird, Aufgrund der Schwerkraft bewegen. Das Waschgut fällt bei dieser schrägen Rotation sozusagen innerhalb der Waschgutaufnahme hin und her. Dadurch greift die Schwerkraft in noch mehr unterschiedlichen Richtungen an verbleibender Reinigungsflüssigkeit an, als dies bei einer festen Führung des Waschgutes in der Waschgutaufnahme der Fall wäre. Zusätzlich entstehen beim hin und her Fallen des Waschgutes kleine mechanische Impulse beim Auftreffen des Waschgutes auf der Waschgutaufnahme, wodurch verbleibende Reinigungsflüssigkeit zusätzlich durch diesen mechanischen Impuls abgeschüttelt wird.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Waschvorrichtung zumindest einen Waschwagen umfasst, der in das Karussell einbringbar und aus diesem entnehmbar ist und der mit dem Karussell um die Achse rotierbar ist und der Waschwagen zumindest eine Waschgutaufnahme aufweist, in der das Waschgut während des Waschvorganges eingebracht ist, wobei die Innenabmessungen der Waschgutaufnahme größer als die Außenabmessungen des Waschgutes sind und das Waschgut dadurch innerhalb der Waschgutaufnahme während des Waschvorganges beweglich angeordnet ist. In dieser Ausführungsform ist ein Waschwagen vorgesehen, welcher das Waschgut aufnimmt und welcher dann beladen mit dem Waschgut für den Waschvorgang in das Karussell eingebracht wird. Das Vorsehen eines solchen Waschwagens hat den Vorteil, dass dieser bequem außerhalb der Waschvorrichtung mit Waschgut be- und entladen werden kann. Der Waschwagen wird nach dem Einbringen in das Karussell an diesem fixiert, wozu verschiedenartige Fixierungselemente vorgesehen werden können. Bei einer Rotation des Karussells rotiert der Waschwagen dann zusammen mit dem Karussell. Eine Bewegung des Waschwagens im Karussell ist in dieser Ausführungsform nicht vorgesehen. Im Gegensatz zur zuvor beschriebenen Ausführungsform ist nun die zumindest eine Waschgutaufnahme nicht direkt am Karussell sondern am Waschwagen angeordnet. Auch in dieser Ausführungsform ist die Innenabmessung der Waschgutaufnahme größer als die Außenabmessung des Waschgutes ausgeführt, um eine Beweglichkeit des Waschgutes in der Waschgutaufnahme zu erzielen. Für diese Beweglichkeit gilt das zur vorhergehenden Ausführungsform Beschriebene.
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Geschickter Weise ist vorgesehen, dass die Waschvorrichtung zumindest einen Waschwagen umfasst, der in das Karussell einbringbar und aus diesem entnehmbar ist und der mit dem Karussell um die Achse rotierbar ist, wobei der Waschwagen innerhalb des Karussells beweglich ausgeführt ist und an dem Waschwagen zumindest eine Waschgutaufnahme vorgesehen ist, in der das Waschgut während des Waschvorganges eingebracht ist, wobei die Innenabmessungen der Waschgutaufnahme den Außenabmessungen des Waschgutes entsprechen, so dass zwischen Waschgut und Waschgutaufnahme Formschluss besteht. In dieser Ausführungsform ist ein Waschwagen vorgesehen, der innerhalb des Karussells der Waschvorrichtung beweglich ausgeführt ist. Dieser Waschwagen wird im Karussell während des Betriebs der Waschvorrichtung nicht fixiert. Typischerweise weist der Waschwagen an seinem unteren Ende Rollen auf, auf denen er auf dem Untergrund Beim Transport abrollt. Diese Rollen ermöglichen auch eine Bewegung des Waschwagens innerhalb des Karussells. Dazu ist der Waschwagen kleiner als das Karussell ausgeführt. Bei einer Rotation des Karussells um eine verkippte Achse im Ablaufzustand wirkt die Schwerkraft auf den Waschwagen. Er wird daher immer auf der nach unten orientierten Seite des verkippten Karussells aufliegen. Wird das Karussell weiter rotiert, bewegt sich der Waschwagen auf seinen Rollen, so dass er wieder auf der nach unten orientierten Seite des Karussells aufliegt. Diese Bewegung des Waschwagens sorgt dafür, dass sich auch das Waschgut bewegt und die Schwerkraft an im Waschgut verbliebener Reinigungsflüssigkeit aus verschiedenen Richtungen angreift und diese so zum Abfließen bringt. In dieser Ausführungsform kann weiter vorgesehen sein, dass weniger bzw. kein Spiel zwischen einer oder mehreren Waschgutaufnahmen, die am Waschwagen angebracht sind, und dem dazugehörenden Waschgut vorgesehen ist. Da sich in dieser Ausführungsform der gesamte Waschschwarm bewegen kann, ist es nicht unbedingt erforderlich, dass sich auch das Waschgut relativ zu seiner Waschgutaufnahme bewegt. Somit kann die Waschgutaufnahme so ausgeführt sein, dass exakter Formschluss zum Waschgut auftritt und diese somit unbeweglich in der Waschgutaufnahme aufgenommen ist.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Form der Waschgutaufnahme an die Form des Waschgutes angepasst ist und das Waschgut in dem gegenüber der Horizontalen verkippten Ablaufzustand der Waschkammer durch die auf das Waschgut wirkende Schwerkraft auf einer ersten Seite der Waschgutaufnahme aufliegt und aufgrund der, gegenüber den Außenabmessungen des Waschgutes größeren Innenabmessungen der Waschgutaufnahme ein Abstand zwischen Waschgut und einer zweiten Seite der Waschgutaufnahme vorliegt. In dieser Ausführungsform ist die Form der Waschgutaufnahme An die Form des Waschgutes angepasst, Wobei die Waschgutaufnahme größer ausgeführt ist als das Waschgut. Günstigerweise stellt die Form der Waschgutaufnahme eine maßstabsgetreue Vergrößerung der Form des Waschgutes um einen bestimmten Faktor dar. Eine Vergrößerung beispielsweise um den Faktor 1,1 erzeugt eine Waschgutaufnahme die in etwa um 10 % größer als das Waschgut ist, aber dessen exakte Form aufweist. Eine derartige Ausgestaltung bewirkt, dass das Waschgut zwar in der Waschgutaufnahme beweglich ist, dass eine Bewegung aber nur in begrenztem Ausmaß erfolgt und beim Auffliegen des Waschgutes auf der Waschgutaufnahme dieses großflächig aufliegt. Typischerweise ist die Waschgutaufnahme dabei als eine Art Käfig ausgeführt um ein gutes Ablaufen der Reinigungsflüssigkeit zu ermöglichen. Dieser Käfig ist in bestmöglicher Form an die Form des Waschgutes angepasst. Durch diese Anpassung der Form der Waschgutaufnahme an die Form des Waschgutes ist sichergestellt, dass beim schwerkraftbedingtem Aufliegen des Waschgutes keine Druckspitzen auftreten und das Waschgut somit nicht beschädigt wird.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Karussell auch in dem zur Horizontalen verkippten Ablaufzustand der Waschkammer um die ebenfalls verkippte Achse rotierbar ist, wobei Waschgut, welches aufgrund der Schwerkraft zuerst auf einer ersten Seite der Waschgutaufnahme aufliegt bei einer weiteren Rotation des Karussells anschließend aufgrund der Schwerkraft auf einer zweiten Seite der Waschgutaufnahme aufliegt und sich beim Wechsel zwischen dem Aufliegen auf der ersten Seite und der zweiten Seite der Waschgutaufnahme innerhalb der Waschgutaufnahme bewegt, so dass Flüssigkeit, welche in Hinterschneidungen des Waschgutes enthalten ist, auf allen Seiten des Waschgutes aufgrund der Schwerkraft abläuft. Durch das Spiel bzw. den Abstand zwischen Waschgutaufnahme und Waschgut bewegt sich dieses bei der Rotation des Karussells um eine verkippte Rotationsachse aufgrund der Schwerkraft relativ zur Waschgutaufnahme. Durch diese Bewegung greift die Schwerkraft an Flüssigkeit im Waschgut aus verschiedenen Richtungen an und lässt diese aus dem Waschgut ablaufen. Zusätzlich entstehen bei der Bewegung des Waschgutes Impulse oder Stöße zwischen Waschgut und Waschgutaufnahme, welche zusätzlich das Abfließen oder Abschütteln von Reinigungsflüssigkeit vom Waschgut bewirken.
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Des weiteren ist in günstiger Weise vorgesehen, dass die Form der Waschgutaufnahme, in einem nicht verkippten Zustand der Waschkammer von der Seite betrachtet, am unteren Ende der Waschgutaufnahme genau den Abmessungen des Waschgutes entspricht und die Form der Waschgutaufnahme am oberen Ende größer als die Abmessungen des Waschgutes ist, so dass sich bei einer Verkippung der Waschkammer das obere Ende des Waschgutes im oberen Ende der Waschgutaufnahme aufgrund der Schwerkraft bewegt und das untere Ende des Waschgutes im unteren Ende der Waschgutaufnahme unbewegt in Ruhe bleibt. In dieser Ausführungsform stellt die Form der Waschgutaufnahme keine maßstabsgetreue Vergrößerung des Waschgutes dar. Die Form bzw. die Proportionen der Waschgutaufnahme weichen in dieser Ausführungsform von denen des Waschgutes ab. Dadurch hat das Waschgut in verschiedenen Bereichen der Waschgutaufnahme eine unterschiedlich große Bewegungsfreiheit. Diese unterschiedlich große Bewegungsfreiheit kann dazu genutzt werden, das durch die Bewegung des Waschgutes bedingte Ablaufen von Reinigungsflüssigkeit zu optimieren.
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Die Aufgabe der Erfindung wird ebenfalls gelöst durch ein System nach Anspruch 5. Zu einem erfindungsgemäßen System gehört zunächst eine Waschvorrichtung nach einer der oben beschriebenen Ausführungsformen. Zusätzlich sind mehrere Waschwagen vorgesehen, wobei jeder dieser Waschwagen individuell und speziell an eine bestimmte Art von Waschgut angepasst ist. Dazu gehört auch, dass jeder Waschwagen gibt zumindest eine speziell angepasste Waschgutaufnahme aufweist. Für die Reinigung von Kleinladungsträgern sind normalerweise an einem Waschwagen mehrere solcher Waschgutaufnahmen vorgesehen. Bei einem erfindungsgemäßen System erfolgt das Einbringen des Waschgutes in die Waschwagen und das Entnehmen des Waschgutes aus den Waschwagen außerhalb der Waschvorrichtung. Während die Waschwagen be- und entladen werden, kann ein weiterer Waschwagen in der Waschvorrichtung einen Waschvorgang durchlaufen. Ein erfindungsgemäßes System bewirkt, dass die Reinigung von Waschgut in der Waschvorrichtung nahezu ohne Unterbrechungen erfolgen kann. Nach Abschluss eines Waschvorganges wird nur der Waschwagen gewechselt und die Waschvorrichtung sofort wieder aktiviert und ein neuer Waschvorgang gestartet. Ein solches System ermöglicht eine schnelle und wirtschaftliche Reinigung großer Stückzahlen von Waschgut. Dies ist besonders günstig bei der Reinigung von Kleinladungsträgern, da diese oft in großer Stückzahl eingesetzt werden. Durch das Vorsehen spezieller, an die Formen des Waschgutes angepasster Waschwagen, wird aufgrund dieses Formschlusses die Gefahr der Beschädigung von Waschgut minimiert.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass jeder Waschwagen eine Mehrzahl an Waschgutaufnahmen aufweist, wobei die Waschgutaufnahmen für unterschiedliche Unterbaugruppen eines Typs Waschgut vorgesehen sind. Gerade im Bereich der Kleinladungsträger weist das Waschgut oft eine Mehrzahl einzelner Bauteile auf, die miteinander kombiniert werden. Derartiges Waschgut muss vor dem Waschprozess in seine Einzelteile zerlegt werden und nach dem Waschprozess müssen diese Einzelteile wieder korrekt zusammengebaut werden. Um die Zuordnung der Einzelteile zueinander und einen korrekten Wiederzusammenbau der Baugruppen zu ermöglichen, ist in dieser Ausführungsform vorgesehen, dass an einem Waschwagen eine Mehrzahl an Waschgutaufnahmen angebracht ist und diese verschiedenen Waschgutaufnahmen an die Form verschiedene Unterbaugruppen des Waschgutes angepasst sind. Für die Reinigung solcher Baugruppen von Waschgut wird das Waschgut zunächst zerlegt und in benachbart zueinander angeordnete Waschgutaufnahmen in ein und demselben Waschwagen eingebracht. Anschließend werden nach dem Waschvorgang die Unterbaugruppen wieder aus den benachbart angeordneten Waschgutaufnahmen entnommen und können direkt wieder zusammengebaut werden, ohne dass logistische Zwischenstufen erforderlich wären. Beispielsweise besteht eine Baugruppe aus Kleinladungsträgern aus einer umgebenden Kiste, aus einem Deckel zum Verschließen der Kiste und aus mehreren Blistern oder Trays, auf denen im Inneren der Kiste die eigentliche Ware angeordnet ist. Ein erfindungsgemäßer Waschwagen weist in diesem Fall Waschgutaufnahmen für die Kiste, den Deckel und dem Blister oder Trays auf. Eine derartige Baugruppe von Waschgut wird in zusammengebautem Zustand dem Wasch- oder Reinigungsprozess zugeführt und verlässt diesen auch wieder im zusammengebauten Zustand.
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Die Aufgabe der Erfindung wird auch gelöst durch ein System nach Anspruch 6. Dieses System besteht im Wesentlichen aus einem kleineren Waschgut, welches in einer größeren Waschgutaufnahme angeordnet ist. Durch das aufgrund des Größenunterschiedes entstehende Spiel zwischen beiden Elementen ist das Waschgut beweglich innerhalb der Waschgutaufnahme. Diese Beweglichkeit ist allerdings beschränkt, so dass das Waschgut die Waschgutaufnahme nicht verlassen kann und so nicht in Berührung mit anderem Waschgut kommen kann. Der besondere Vorteil an einem solchen erfindungsgemäßen System ist, dass die beschränkte Bewegungsfreiheit des Waschgutes bei der Reinigung dazu genutzt werden kann, im Waschgut verbleibende Reinigungsflüssigkeit aus dem Waschgut zu entfernen. Die dabei wirkenden Mechanismen sind weiter oben in Zusammenhang mit der Beschreibung verschiedener Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Waschvorrichtung dargestellt.
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Die Aufgabe der Erfindung wird weiterhin gelöst durch ein Verfahren zur Reinigung von Waschgut nach Anspruch 7. Nach einem erfindungsgemäßen Verfahren wird Waschgut in mehreren aufeinanderfolgenden Schritten gereinigt. Besonders vorteilhaft an einem erfindungsgemäßen Verfahren ist der Verfahrensschritt, in dem die Waschvorrichtung gegenüber der Horizontalen verkippt wird und in diesem Ablaufzustand das Karussell mit dem Waschgut in eine Rotationsbewegung versetzt wird. Durch die spielbehaftete Unterbringung des Waschgutes in größer ausgeführten Waschgutaufnahmen entsteht bei einer Rotation des Karussells im Ablaufzustand eine Art schwerkraftbedingtes hin und her Fallen des Waschgutes. Durch diese Bewegung und die dabei erzeugten leichten Stöße zwischen Waschgut und Waschgutaufnahme wird in dem Waschgut verbliebene Reinigungsflüssigkeit sicher und zügig entfernt.
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Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass zusätzlich ein Schleudervorgang vorgesehen ist, bei dem im nicht verkippten und/oder im verkippten Zustand der Waschkammer das Karussell mit dem Waschgut in einem konstanten oder variierenden Winkel rotiert wird, um verbliebene Reinigungsflüssigkeit durch Fliehkraft vom Waschgut zu entfernen. In dieser Ausführungsform ist zusätzlich ein Schleudervorgang vorgesehen, bei dem das Karussell mit hoher Geschwindigkeit rotiert wird um eine Fliehkraft zu erzeugen, die auf im oder am Waschgut verbliebene Reinigungsflüssigkeit wirkt. Ein solcher Schleudervorgang kann dabei in der Grundstellung oder in einem verkippten Ablaufzustand der Waschvorrichtung erfolgen. Selbstverständlich ist es auch denkbar, während des Schleudervorgangs eine Kippbewegung der Waschvorrichtung durchzuführen und so beide Bewegungen miteinander zu überlagern. Es können auch verschiedene, konstant bleibende Kippwinkel für den Schleudervorgang eingestellt oder programmiert werden, je nachdem welche Vorgehensweise für eine bestimmte Art an Waschgut am wirksamsten für die Entfernung von Reinigungsflüssigkeit ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass zusätzlich ein Abblasvorgang vorgesehen ist, bei dem bei ruhendem oder rotierendem Karussell das Waschgut durch einen, von zumindest einer Abblasdüse erzeugten Luftstrom von verbliebener Reinigungsflüssigkeit befreit wird. In dieser Ausführungsform wird ein zusätzlicher Verfahrensschritt unter Verwendung eines anderen physikalischen Prinzips eingesetzt. Es werden in der Waschvorrichtung eine oder mehrere Abblasdüsen vorgesehen, welche einen Luftstrom auf das Waschgut erzeugen. Dieser Luftstrom wirkt wie ein Fön und entfernt zusätzlich Reinigungsflüssigkeit die eventuell noch in oder am Waschgut verblieben ist. Selbstverständlich kann der zuvor beschriebene Schleudervorgang auch mit einem Abblasvorgang kombiniert werden.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung insbesondere in Ausführungsbeispielen schematisch dargestellt. Es zeigen:
- 1: eine geschnittene Seitenansicht durch eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Waschvorrichtung ohne Waschgut,
- 2: eine geschnittene Seitenansicht durch eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Waschvorrichtung mit Waschgut,
- 3: eine geschnittene Seitenansicht durch eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Waschvorrichtung mit Waschgut im Ablaufzustand,
- 4: eine geschnittene Seitenansicht durch eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Waschvorrichtung mit Waschgut im Ablaufzustand mit gedrehten Karussell,
- 5: eine geschnittene Seitenansicht durch eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Waschvorrichtung mit erweiterten Waschgutaufnahmen,
- 6: eine geschnittene Seitenansicht durch eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Waschvorrichtung mit Abblasdüsen,
- 7: eine geschnittene Seitenansicht durch eine Ausführungsform einer nicht erfindungsgemäßen Waschvorrichtung mit einem beweglichen Waschwagen.
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In den Figuren sind gleiche oder einander entsprechende Elemente jeweils mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet und werden daher, sofern nicht zweckmäßig, nicht erneut beschrieben.
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1 zeigt eine geschnittene Seitenansicht durch eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Waschvorrichtung ohne Waschgut. Die gesamte Waschvorrichtung steht auf dem Untergrund 5 und ist teilweise an diesen befestigt. Der größte Teil der Waschvorrichtung wird von der Waschkammer 1 gebildet. Die Waschkammer 1 umfasst ein Gehäuse, welches den größten Teil der Komponenten der Waschvorrichtung umschließt. Das Gehäuse hat unter anderem die Aufgabe, Reinigungsflüssigkeit im Inneren der Waschvorrichtung zu halten. Weiterhin dient das Gehäuse der thermischen und akustischen Isolierung der Waschvorrichtung. Im Inneren der Waschkammer 1 sind hier vier Waschdüsen 2 angebracht, welche beim Waschvorgang Reinigungsflüssigkeit versprühen. Selbstverständlich kann auch eine andere Anzahl an Waschdüsen 2 in der Waschkammer 1 verbaut werden. Die Waschdüsen 2 sind als Rotationsdüsen ausgeführt, welche sich beim Waschvorgang und während des Versprühens von Reinigungsflüssigkeit drehen. Dadurch wird eine bessere Verteilung der Reinigungsflüssigkeit im Inneren der Waschkammer 1 erreicht. Die Waschdüsen 2 können dabei als Hochdruckdüsen ausgeführt sein und Verschmutzungen auf dem Waschgut zusätzlich, neben der Ablösewirkung der Reinigungsflüssigkeit, durch hohen Druck lösen. Es ist aber auch möglich die Waschdüsen 2 mit niedrigerem Druck zu betreiben. Dies kann von Vorteil sein, wenn das Waschgut mechanisch sehr empfindlich ist und eine Hochdruckreinigung zu Beschädigungen führen könnte. Die Waschdüsen 2 sind in der Waschkammer 1 ortsfest angebracht. Die Waschdüsen 2 sind hier an Traversen 21 befestigt. Die Waschdüsen 2 und die Traversen 21 sind hier so ausgeführt, dass die Position der Waschdüsen 2 leicht verstellt werden kann. Die Waschdüsen 2 können entlang der Traversen 21 verschoben werden. Auf der linken Seite sind zwei Waschdüsen 2 im unteren Bereich der Waschkammer 1 befestigt, auf der rechten Seite sind die Waschdüsen 2 im Bereich der Traverse 21 angeordnet. Es ist auch möglich horizontal verlaufende Traversen 21 anzubringen und auch an diesen gleichermaßen Waschdüsen anzuordnen. Die Anzahl der verwendeten Waschdüsen 2 kann entsprechend dem zu reinigenden Waschgut ausgewählt und gestaltet werden. Etwa in der Mitte der Waschkammer 1 ist das Karussell 3 angeordnet. Dieses Karussell 3 weist eine Grundplatte 33 aus, auf der mehrere vertikal nach oben verlaufende Streben 34 fest angebracht sind. Diese Streben 34 sind am oberen Ende des Karussells 3 mehreren Abschlussstreben 35 miteinander verbunden. Grundplatte 33, Streben 34 und Abschlussstreben 35 bilden miteinander das Karussell 3. Das Karussell 3 ist an einer Antriebswelle des Karussellantriebs 36 angebracht. Der Karussellantrieb 36 selbst ist ortsfest an der Waschkammer 1 befestigt. Das Karussell 3 kann somit durch den Karussellantrieb 36 relativ zur Waschkammer 1 in eine Rotationsbewegung um die Achse A versetzt werden. Diese Rotationsbewegung dient zum einen dazu, das im Karussell 3 angeordnete Waschgut relativ zu den ortsfesten Waschdüsen 2 zu bewegen. Durch diese Bewegung ist sichergestellt, dass alle Bereiche des Waschgutes von Reinigungsflüssigkeit erreicht werden. Zum anderen kann die Rotationsbewegung des Karussells 3 dazu genutzt werden, Reinigungsflüssigkeit vom Waschgut abzuschleudern. Die Rotationsbewegung wird während der Aktivität der Waschdüsen 2 relativ langsam erfolgen wogegen bei einem Schleudervorgang, der dazu dient Flüssigkeit vom Waschgut zu entfernen, eine schnellere Rotationsbewegung eingestellt wird. Günstigerweise ist der Karussellantrieb 36 oben an der Waschkammer 1 angeordnet. Dadurch ist sichergestellt, dass nicht unabsichtlich Reinigungsflüssigkeit schwerkraftbedingt in den Karussellantrieb 36 läuft. Selbstverständlich kann der Karussellantrieb 36 auch an anderer Stelle angeordnet werden. Unter Umständen sind dann aber besondere Maßnahmen zur Abdichtung des Karussellantriebs 36 erforderlich. Im Inneren des Karussells 3 ist ein Waschwagen 32 mit insgesamt acht Waschgutaufnahmen 31 zu sehen. Der Waschwagen 32 kann durch eine nicht dargestellte Tür in der Waschkammer 1 in diese eingebracht und aus der Waschkammer 1 wieder entnommen werden. Der Waschwagen 32 wird dabei zwischen zwei Streben 34 hindurch auf die Grundplatte 33 des Karussells 3 geschoben. Der Waschwagen 32 wird somit im Inneren des Karussells 3 positioniert, wodurch auch der Waschwagen 32 bei Rotation des Karussells 3 eine Rotationsbewegung ausführt. In der dargestellten Ausführungsform wird der Waschwagen nach dem Einbringen in die Waschkammer 1 fixiert, so dass er sich nicht mehr relativ zum Karussell 3 bewegen kann. Für diese Fixierung sind nicht dargestellte Fixierungselemente vorgesehen. Diese Fixierungselemente können beispielsweise durch Gurte, Spannbügel oder Verschraubungen gebildet werden. Unten am Waschwagen 32 sind mehrere Rollen 37 angebracht, Auf welchen der Waschwagen 32 bei Bewegung abrollt. Der Waschwagen 32 ist so ausgeführt, dass er von einer Person bewegt werden kann. Am Waschwagen 32 sind mehrere Waschgutaufnahmen 31 angebracht, welche das Waschgut aufnehmen. In 1 ist in den Waschgutaufnahmen 31 kein Waschgut enthalten, die Waschgutaufnahmen 31 sind alle leer. Die Waschgutaufnahmen 31 sind günstigerweise als Käfige ausgeführt. Durch eine Ausführung als Käfig wird das Waschgut sicher gehalten und geführt und gleichzeitig kann Reinigungsflüssigkeit mit geringem Widerstand an das Waschgut gelangen und auch von diesem wieder ablaufen. An der linken Seite der Waschkammer 1 ist die Kippvorrichtung 4 zu sehen. Die Kippvorrichtung 4 ist hier als Hydraulikzylinder ausgeführt, dessen unteres Ende am Untergrund 5 befestigt ist. Die ausfahrbare Kolbenstange der Kippvorrichtung 4 ist etwa in der Mitte der Höhe der Waschkammer 1 an dieser befestigt. Unten rechts an der Grenze von der Waschkammer 1 zum Untergrund 5 ist die Kippachse 41 zu sehen. Diese Kippachse 41 verläuft in die Zeichnungsebene hinein. Mithilfe der Kippvorrichtung 4 und der Kippachse 41 kann die Waschvorrichtung in einen verkippten Ablaufzustand überführt werden. Während des Übergangs in den Ablaufzustand fährt die Kolbenstange aus der Kippvorrichtung 4 aus und drückt die Waschkammer 1 zunächst nach oben. Dabei rotiert die gesamte Waschkammer 1 mit ihrem gesamten Inhalt um die auf der gegenüberliegenden Seite der Waschkammer angeordnete Kippachse 41. Der verkippte Ablaufzustand der Waschvorrichtung ist in den 3 und 4 dargestellt.
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2 zeigt eine geschnittene Seitenansicht durch eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Waschvorrichtung mit Waschgut. 2 ist weitgehend identisch zu 1, allerdings ist in allen acht Waschgutaufnahmen 31 Waschgut eingebracht. Das Waschgut ist durchgehend schwarz dargestellt. Das Einbringen von Waschgut in die Waschgutaufnahmen 31 erfolgt, wenn der Waschwagen 32 sich nicht in der Waschkammer 1 befindet. Die Waschgutaufnahmen 31 sind so ausgeführt, dass Waschgut zunächst eingebracht werden kann und anschließend in den Waschgutaufnahmen 31 fixiert werden kann. Dazu können die Waschgutaufnahmen 31 einen verschließbaren Deckel auf einer Seite aufweisen. Zur Entnahme des Waschgutes aus den Waschgutaufnahmen 31 wird der verschließbare Deckel dann wieder geöffnet. Die Form und Größe der Waschgutaufnahmen 31 ist an die Form und Größe des jeweiligen Waschgutes angepasst. In 2 sind mehrere verschiedene Arten an Waschgut zu sehen, die sich in Form und Größe voneinander unterscheiden. Für jede Art von Waschgut ist eine speziell angepasste Waschgutaufnahme 31 vorgesehen. Oben rechts am Waschwagen 32 ist ein langes schmales Waschgut in einer entsprechenden Waschgutaufnahme 31 eingebracht. Bei dem Waschgut kann es sich beispielsweise um einen Deckel für einen Kleinladungsträger handeln. Direkt darunter ist ein größeres, voluminöseres Waschgut in einer entsprechend angepassten Waschgutaufnahme 31 angeordnet. Dabei kann es sich beispielsweise um eine umverpackende Kiste eines Kleinladungsträgers handeln. Vorteilhaft an eine benachbarten Anordnung verschiedener Arten von Waschgut ist es, dass nach dem Waschvorgang zusammengehörende Teile, wie im genannten Beispiel Kiste mit passendem Decke, im gleichen Handgriff entnommen und wieder zusammengebaut werden können. Dadurch wird das Be- und Entladen von Waschgut erleichtert und sichergestellt, dass bei mehrteiligen Waschgut die Einzelteile oder Unterbaugruppen einander wieder richtig zugeordnet werden können. In 2 ist deutlich zu sehen, dass die Innenabmessungen der Waschgutaufnahmen 31 etwas größer als die Außenabmessungen des jeweiligen Waschgutes sind. Es besteht somit Spiel zwischen dem Waschgut und seiner Waschgutaufnahme 31. Es hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, die Form der Waschgutaufnahme 31 als maßstabsgetreue Vergrößerung der Form des Waschgutes auszuführen. Günstig ist dabei eine Ausführung, bei der ein Spiel im Bereich von wenigen Zentimetern insbesondere zwischen 1 und 5 cm zwischen Waschgut und Waschgutaufnahme 31 besteht. Selbstverständlich kann auch ein größeres Spiel vorgesehen werden. Die Vorteile eines Abstandes oder eines Spiels zwischen Waschgut und Waschgutaufnahme 31 werden in den folgenden Figuren deutlich.
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3 zeigt eine geschnittene Seitenansicht durch eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Waschvorrichtung mit Waschgut im Ablaufzustand. 3 zeigt die in 2 dargestellte Waschvorrichtung mit Waschgut im Ablaufzustand. Ausgehend von der in 2 dargestellten Grundstellung der Waschvorrichtung wurde die Kolbenstange der als Hydraulikzylinder ausgeführten Kippvorrichtung 4 zur Überführung der Waschvorrichtung in den in 3 gezeigten Ablaufzustand ausgefahren. Die Waschkammer wurde dabei um die Kippachse 41 gegenüber der Horizontalen verkippt. Zwischen Achse A und der Horizontalen und der vertikalen Seitenwand der Waschkammer und der Horizontalen ist der identische Winkel α eingezeichnet. Dieser Winkel α beträgt in der in 2 dargestellten Grundstellung der Waschvorrichtung 90°. In dem verkippten Ablaufzustand in 3 ist dieser Winkel α nun kleiner als 90°. Für den Ablaufzustand sind verschieden große und auch variierende Winkel α möglich. Im Ablaufzustand ist auch die Achse A, die die Rotation des Karussells 3 erfolgt verkippt. Am Waschwagen 32 sind mehrere Waschgutaufnahmen 31 angebracht. Die Funktion einer erfindungsgemäßen Waschvorrichtung sei nun am Beispiel des Waschgutes erläutert, welches sich auf der linken Seite des Waschwagens in der zweitobersten Waschgutaufnahme 31 befindet. Dieses Waschgut ist das Größte im Waschwagen 32 und könnte beispielsweise durch eine Kiste eines Kleinleistungsträgers gebildet werden. Zwischen dem Waschgut und der Waschgutaufnahme 31 besteht Spiel, so dass sich das Waschgut innerhalb der Waschgutaufnahme 31 bewegen kann. Im dargestellten Zustand wirkt die Schwerkraft auf das Waschgut, so dass dieses auf der nach rechts unten orientierten Seite der Waschgutaufnahme 31 aufliegt. Diese nach rechts unten orientierte Seite ist in der in 2 dargestellten Grundstellung noch vertikal orientiert. In der in 3 dargestellten Lage kann nun schwerkraftbedingt Reinigungsflüssigkeit aus Hinterschneidungen ablaufen, welche auf der nach rechts unten orientierten Seite des Waschgutes möglicherweise vorhanden sind. Dies war in der vertikalen Ausrichtung in 2 nicht möglich. Das Waschgut liegt in 3 auf der nach rechts unten orientierten Seite auf, welche in diesem Fall zum Inneren des Karussells 3 orientiert ist.
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4 zeigt eine geschnittene Seitenansicht durch eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Waschvorrichtung mit Waschgut im Ablaufzustand mit gedrehten Karussell. 4 entspricht 3 mit dem Unterschied, dass das Karussell 3 um 180° um die Achse A weiter notiert wurde. Das in 3 auf der linken Seite in der zweitobersten Waschgutaufnahme 31 untergebrachte, größte Waschgut befindet sich nun auf der rechten Seite des Karussells 3. Schwerkraft bedingt liegt das Waschgut wieder auf der rechten unteren Seite auf, welche aber nun die Seite darstellt, die vom Karussell 3 aus betrachtet nach außen gerichtet ist. Somit ist in 4 die gegenüberliegende Seite des Waschgutes nach rechts unten orientiert, verglichen mit dem Zustand in 3. In 4 kann nur schwerkraftbedingt Reinigungsflüssigkeit aus Hinterschneidungen aus der gegenüberliegenden Seite des Waschgutes ablaufen. Durch eine weitere Rotation des Karussells 3 um die Achse A werden so abwechselnd alle Seiten des Waschgutes in eine Position gebracht, in der Schwerkraft bedingt Reinigungsflüssigkeit vom oder aus dem Waschgut ablaufen kann. Das Spiel oder der Abstand zwischen Waschgut und Waschgutaufnahme sorgt nun für einen weiteren, das Ablaufen von Reinigungsflüssigkeit begünstigenden Effekt: Die Rotation des Waschgutes um eine verkippte Achse bewirkt, dass das Waschgut bei jeder Rotation einen höchsten Punkt auf seiner Bahn durchläuft. Bis zum Erreichen dieses höchsten Punktes liegt das Waschgut schwerkraftbedingt auf einer ersten Seite auf der Waschgutaufnahme 31 auf. Beim Überschreiten des höchsten Punktes wirkt die Schwerkraft nun in die entgegengesetzte Richtung, sodass das Waschgut auf eine gegenüberliegende zweite Seite der Waschgutaufnahme 31 fällt. Durch dieses Umfallen entsteht beim Aufschlagen des Waschgutes auf der zweiten Seite ein mechanischer Impuls, der für ein Abschlagen oder Abschütteln von Reinigungsflüssigkeit vom Waschgut sorgt. Je größer das Spiel zwischen Waschgut und Waschgutaufnahme 31 gewählt ist, desto weiter fällt das Waschgut bei jeder Umdrehung des Karussells 3 auf seine zweite Seite. Je größer diese Distanz des Falles ist, desto größer ist auch der Impuls der beim Aufschlag entsteht. Somit kann die Stärke des Aufschlages des Waschgutes durch die Größe des Spiels eingestellt werden. Sinnvollerweise sollte der Aufschlag nicht zu stark eingestellt werden, damit das Waschgut nicht beschädigt wird. Im Ablaufzustand wird das Karussell 3 mit niedriger Rotationsgeschwindigkeit bewegt, damit das beschriebene hin und her Fallen des Waschgutes in seinen Waschgutaufnahmen 31 auch tatsächlich stattfindet. Wird die Rotationsgeschwindigkeit erhöht, so wirken zusätzlich Fliehkräfte auf das Waschgut, die ein schwerkraftbedingtes Umfallen des Waschgutes verhindern. Es wäre auch möglich, im Ablaufzustand zunächst das Karussell 3 mit niedriger Geschwindigkeit zu rotieren und kurz vor Ende des Waschvorganges die Rotationsgeschwindigkeit zu erhöhen, um zusätzlich einen Schleudereffekt zur Entfernung von Reinigungsflüssigkeit vom Waschgut zu nutzen.
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5 zeigt eine geschnittene Seitenansicht durch eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Waschvorrichtung mit erweiterten Waschgutaufnahmen. In dieser Ausführungsform entspricht die Form der Waschgutaufnahmen 31 nicht mehr einer maßstabsgetreuen Vergrößerung der Form des Waschgutes. Vielmehr ist das Spiel im oberen Bereich der Waschgutaufnahmen 31 zum Waschgut deutlich größer als im unteren Bereich. Bei der zu 3 und 4 beschriebenen Rotation im Ablaufzustand bewegt sich in der in 5 dargestellten Ausführungsform nur das obere Ende des Waschgutes schwerkraftbedingt, wogegen das untere Ende an seiner Position verweilt. Diese Ausführungsform bewirkt einen größeren Bewegungsbereich des Waschgutes im oberen Bereich. Dadurch werden größere Verkippungswinkel des Waschgutes erreicht, was wiederum das schwerkraftbedingte Abfließen von Reinigungsflüssigkeit begünstigt. Gleichzeitig sorgt die relativ enge Führung im unteren Bereich dafür dass beim Aufschlagen des Waschgutes auf seiner zweiten Seite kein zu großer Impuls auftritt und somit die Beschädigungsgefahr für das Waschgut niedrig ist.
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6 zeigt eine geschnittene Seitenansicht durch eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Waschvorrichtung mit Abblasdüsen. Es kann vorkommen, dass auf der nach oben orientierten Seite des Waschgutes tiefe Hinterscheidungen vorhanden sind, aus denen nicht alle Reinigungsflüssigkeit alleine durch den oben beschriebenen Ablaufzustand und einer Rotation um eine verkippte Achse entfernt werden kann. In der in 6 dargestellten Ausführungsform einer Waschvorrichtung sind oben an der Waschkammer 1 zwei Abblasdüsen 6 angebracht. Die Austrittsöffnungen dieser Abblasdüsen 6 sind hier auf die nach oben orientierte Seite des Waschgutes gerichtet und blasen unter Druck Luft auf das Waschgut. Der so erzeugte Luftstrom entfernt verbliebene Reinigungsflüssigkeit aus Hinterschneidungen im Waschgut. Es können selbstverständlich auch Abblasdüsen 6 an anderen Orten der Waschkammer 1 angebracht werden, welche möglicherweise auch auf andere Seiten des Waschgutes gerichtet sind. Die in verschiedenen Figuren dargestellten Ausführungsformen einer Waschvorrichtung können selbstverständlich frei miteinander kombiniert werden, so dass alle möglichen Kombinationen mit offenbart sind.
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7 zeigt eine geschnittene Seitenansicht durch eine Ausführungsform einer nicht erfindungsgemäßen Waschvorrichtung mit einem beweglichen Waschwagen. Die 7 dargestellte Ausführungsform weist im Wesentlichen zwei Unterschiede zu der in 2 dargestellten Ausführungsform auf: In 7 besteht kein Spiel zwischen dem Waschgut und der dazugehörigen Waschgutaufnahme 31. Das Waschgut ist formschlüssig und unbeweglich in die jeweilige Waschgutaufnahme 31 eingelegt. Somit kann sich das Waschgut bei einer Rotation um eine verkippte Achse im Ablaufzustand nicht schwerkraftbedingt bewegen. Als Ausgleich dafür ist der gesamte Waschwagen 32 nicht wie in 2 an Karussell 3 fixiert, sondern kann sich innerhalb des Karussells 3 bewegen. Im dargestellten Zustand befindet sich der Waschwagen 32 auf der ganz rechten Seite des Karussells 3. Zur linken Seite des Karussells besteht ein Abstand 321. Wird nun die Waschvorrichtung verkippt und in den Ablaufzustand überführt, So liegt der gesamte Waschwagen zunächst schwerkraftbedingt weiterhin auf der rechten Seite des Karussells an. Wird nun das Karussell rotiert, wandert der gesamte Waschwagen nach oben und fällt bzw. rollt schließlich Schwerkraft bedingt auf die gegenüberliegende Seite des Karussells. Dadurch entsteht ein Aufprall zwischen dem gesamten Waschwagen und dem Karussell, welcher wiederum für ein Abschütteln von Reinigungsflüssigkeit vom Waschgut sorgt. In der in 2 gezeigte Ausführungsform entsteht somit bei der Rotation um eine verkippte Achse regelmäßig ein Aufprall jedes einzelnen Waschgutes auf seiner Waschgutaufnahme 31, wogegen bei der in 7 gezeigten Ausführungsform regelmäßig ein Aufprall des Waschwagens 32 mit dem gesamten Waschgut erfolgt. In beiden Fällen tritt am Waschgut ein mechanischer Impuls auf, der nützlich bei der Entfernung von verbliebener Reinigungsflüssigkeit vom Waschgut ist.
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Die jetzt mit der Anmeldung und später eingereichten Ansprüche sind ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Schutzes.
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Sollte sich hier bei näherer Prüfung, insbesondere auch des einschlägigen Standes der Technik, ergeben, dass das eine oder andere Merkmal für das Ziel der Erfindung zwar günstig, nicht aber entscheidend wichtig ist, so wird selbstverständlich schon jetzt eine Formulierung angestrebt, die ein solches Merkmal, insbesondere im Hauptanspruch, nicht mehr aufweist. Auch eine solche Unterkombination ist von der Offenbarung dieser Anmeldung abgedeckt.
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Es ist weiter zu beachten, dass die in den verschiedenen Ausführungsformen beschriebenen und in den Figuren gezeigten Ausgestaltungen und Varianten der Erfindung beliebig untereinander kombinierbar sind. Dabei sind einzelne oder mehrere Merkmale beliebig gegeneinander austauschbar. Diese Merkmalskombinationen sind ebenso mit offenbart.
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Die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Rückbeziehungen weisen auf die weitere Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen Unteranspruches hin. Jedoch sind diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche zu verstehen.
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Merkmale, die nur in der Beschreibung offenbart wurden oder auch Einzelmerkmale aus Ansprüchen, die eine Mehrzahl von Merkmalen umfassen, können jederzeit als von erfindungswesentlicher Bedeutung zur Abgrenzung vom Stande der Technik in den oder die unabhängigen Anspruch/Ansprüche übernommen werden, und zwar auch dann, wenn solche Merkmale im Zusammenhang mit anderen Merkmalen erwähnt wurden beziehungsweise im Zusammenhang mit anderen Merkmalen besonders günstige Ergebnisse erreichen.