-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rückenorthese nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Mit anderen Worten, eine Rückenorthese, mit einem Stützteil, der sich in Trageposition über einen wesentlichen Teil der Wirbelsäule eines Trägers erstreckt und ein starres Schienenelement umfasst, wobei das Schienenelement in der Trageposition eine Längserstreckung im Wesentlichen entlang der Wirbelsäule des Trägers aufweist, und mit einem Leibteil, der eine Bandage zur Umschließung eines Hüft- bzw. Taillenbereichs des Trägers umfasst, und mit einer Gurtanordnung, die in der Trageposition von einem oberen Bereich des Stützteils ausgehend die Arme des Trägers umschlingt und zum mittleren Bereich des Stützteils verläuft und von dort zum Leibteil verläuft. Derartige Rückenorthesen können zur aktiven Ausrichtung und Stabilisierung der Wirbelsäule dienen. Dies ist beispielsweise bei Osteoporose-Patienten gewünscht und kann zur Schmerzlinderung bzw. zur Entgegenwirkung des weiteren Fortschreitens des Leidens beitragen.
-
Entsprechend ist eine gewisse Einschränkung der Beweglichkeit der Wirbelsäule des Trägers erwünscht.
-
Bei bekannten Rückenorthesen ist das Schienenelement starr bzw. nur minimal biegsam und mit einer festen Länge (mit Länge ist dabei die Längserstreckung entlang des Verlaufs der Wirbelsäule gemeint) ausgebildet
-
Beim Beugen des Oberkörpers des Trägers kommt es zu einer Verlängerung der Bogenlänge des Rückens im Vergleich zum normalen aufrechten Stand, was auf die im Körperinneren liegende neutrale Biegelinie der Wirbelsäule zurückzuführen ist. Bei bekannten Rückenorthesen ist ein häufig auftretendes Problem, dass aufgrund dieser Verlängerung der Bogenlänge des Rückens das Schienenelement bzw. das gesamte Stützteil zusammen mit dem Leibteil in Richtung der Schulter nach oben gezogen wird. Beim nachfolgenden Aufrichten wird das Schienenelement häufig nicht mehr vollständig gewünschte Position zurückgeführt. Das Schienenelement kann dann die Wirbelsäule nicht mehr in der gewünschten Art stützen. Auch kann es bei herkömmlichen Rückenorthesen vorkommen, dass beim Abbeugen des Oberkörpers ein leibteilseitiges Ende des Schienenelements vom Körper absteht und unter Umständen nicht mehr komplett in die gewünschte Ausgangsposition zurückkehrt. Hierdurch leidet das optische Erscheinungsbild des Trägers der Rückenorthese.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Rückenorthese der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine gewisse Bewegungsfreigeit beim Tragen sowie beim Anlegen gewährt gleichzeitig jedoch unauffällig tragbar ist und auch bei langer Tragedauer nicht wesentlich verrutscht.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Rückenorthese mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die erfindungsgemäße Rückenorthese kennzeichnet sich dadurch, dass das Schienenelement des Stützteils entlang seiner Längserstreckung in seiner Länge, insbesondere durch Bewegung des Trägers, variierbar ist, wobei das Schienenelement wenigstens einen Beugeabschnitt umfasst, der, insbesondere bei Bewegung des Trägers, eine reversible Beugung des Schienenelements quer zu seiner Längserstreckung ermöglicht, wobei das Schienenelement außerhalb des Beugeabschnitts wenigstens orthogonal zur Längserstreckung des Schienenelements weitestgehend starr ausgebildet ist, um die Wirbelsäule des Trägers zu stützen. Bei einer derartigen Rückenorthese kann sich das Schienenelement beim Beugen des Trägers verlängern. Ein Verrutschen wird hierdurch verhindert.
-
Der Beugeabschnitt gewährleistet im Zusammenspiel mit der variierbaren Länge des Schienenelements, dass das Schienenelement nicht vom Körper des Trägers absteht, was ebenfalls einem Verrutschen entgegenwirkt und außerdem das optische Erscheinungsbild der Rückenorthese verbessert. Die erfindungsgemäße Rückenorthese gewährleistet, dass das Schienenelement auch beim Beugen des Rumpfes angeschmiegt am Körper verläuft. Auch beim Anlegen der Rückenorthese hat der Träger durch die variierbare Länge sowie die Beugbarkeit des Schienenelements größere Bewegungsfreiheit bzw. die Rückenorthese lässt sich einfacher und mit weniger Bewegungsaufwand anlegen. Dies insbesondere bei älteren und nicht mehr so beweglichen Patienten von großem Vorteil.
-
Von Vorteil ist, wenn das Schienenelement einen ersten Schienenabschnitt und einen zweiten Schienenabschnitt umfasst und der erste Schienenabschnitt gegenüber dem zweiten Schienenabschnitt in Richtung der Längserstreckung verschieblich gelagert ist, vorzugsweise wobei der erste Schienenabschnitt und der zweite Schienenabschnitt in Richtung der Längserstreckung hintereinanderliegend angeordnet sind. Die beiden Schienenabschnitte können hierzu beispielsweise ineinander schiebbar oder aufeinander verschiebbar ausgebildet sein.
-
Denkbar ist ebenso das Schienenelement derart auszuführen, dass es, außer im Beugungsabschnitt, aus einem Material besteht, dass zwar entlang der Längserstreckung des Schienenelements dehnbar ist jedoch orthogonal zur Längserstreckung des Schienenelements weitestgehend starr ausgebildet ist. Im Bereich Beugungsabschnitts ist das Schienenelement orthogonal zur Längserstreckung biegsam. Im Sinne der Erfindung ist auch, wenn das Schienenelement mehrere Beugungsabschnitte aufweist. Das Anschmiegen an den Körper des Trägers wird hierdurch erhöht.
-
Bevorzugt ist auch, wenn der Beugeabschnitt, vorzugsweise elastisch, flexibel ausgebildet ist. Damit ist gemeint, dass der Beugeabschnitt an sich flexibel ausgebildet ist und die Beugbarkeit nicht beispielsweise über ein Scharnier realisiert ist. Mit elastisch ist dabei gemeint, dass der Beugeabschnitt einer Beugung eine gewisse Kraft entgegensetzt und sich bei Entlastung wieder in seine Ursprungsform zurückverformt.
-
Vorzugsweise besteht der Beugeabschnitt aus einem elastisch flexiblen Material, wobei er insbesondere scharnierlos ausgebildet ist.
-
Bevorzugt ist auch, wenn der Beugeabschnitt im Bereich eines leibteilseitigen Endes des Schienenelements angeordnet ist, insbesondere dass der Beugeabschnitt das leibteilseitige Ende des Schienenelements umfasst. Hierdurch wird insbesondere verhindert, dass beim Aufrichten des Trägers das Schienenelement im Bereich der Hüfte bzw. der Taille vom Körper des Trägers unschön absteht.
-
Bevorzugt ist ebenso, wenn das leibteilseitige Ende des Schienenelements in wenigstens zwei in Richtung der Längserstreckung des Stützteils versetzten Stellungen gegenüber der Rückenorthese, insbesondere gegenüber dem Leibteil, festlegbar ist, vorzugsweise dass das leibteilseitige Ende des Schienenelements stufenlos in Stellungen, die in Richtung der Längserstreckung des Stützteils versetzt sind, gegenüber dem Leibteil, festlegbar ist, vorzugsweise wobei das Stützteil gegenüber dem Leibteil über eine Haken- und Schlingenverbindung festlegbar ist. Hierdurch ist es möglich, die Rückenorthese ohne Beeinträchtigung der Skalierbarkeit der Länge des Schienenelements an unterschiedlich große Träger anzupassen.
-
Bevorzugt ist ebenso, wenn der Beugeabschnitt aus einem Kunststoffmaterial besteht, vorzugsweise wobei der Beugeabschnitt durch den zweiten Schienenabschnitt gebildet ist und weitestgehend der gesamte zweite Schienenabschnitt aus einem Kunststoffmaterial besteht, und der erste Schienenabschnitt aus einem metallischen Material, vorzugsweise Aluminium, besteht. Die eben genannten Materialien bieten eine Reihe von Vorteilen. Das Kunststoffmaterial beispielsweise ist leicht und elastisch flexibel. Aluminium ist ebenso leicht und weist eine ausreichende Starrheit auf, so dass das Schienenelement seiner Stützfunktion gerecht werden kann.
-
Bevorzugt ist ebenso, wenn die Gurtanordnung einen ersten Gurtabschnitt und einen zweiten Gurtabschnitt umfasst, wobei die Gurtabschnitte jeweils mit einem dem Leibteil abgewandten Ende des Stützteils, insbesondere unlösbar, verbunden sind und von dort, in einer die Arme des Trägers umschlingenden Weise, zum mittleren Bereich des Stützteils verlaufen, wobei die Gurtabschnitte im mittleren Bereich des Stützteils jeweils über eine Umlenkeinrichtung, derart geführt sind, dass sie auf der gleichen Körperseite deren Arm sie umschlingen von der Umlenkeinrichtung zum vorderen Bereich des Leibteils verlaufen. Hierdurch ist es möglich, die Rückenorthese rucksackartig anzulegen, wobei die Gurtabschnitte bzw. die Gurtanordnung keinen Wechsel der Körperseiten vollzieht. Mit anderen Worten die Gurtabschnitte verlaufen vollständig auf einer Körperseite, was das Anlegen der Rückenorthese erleichtert. Eine derartige Umlenkeinrichtung kann beispielsweise eine Öse sein. Die Umlenkeinrichtung dient unter anderem dazu, die Lage der Gurtabschnitte bzw. der Gurtanordnung bezüglich des Stützteils festzulegen.
-
Bevorzugt ist ebenso, wenn im mittleren Bereich des Stützteils eine Umlenkeinrichtung oder eine Durchführung für die Gurtanordnung vorhanden ist. Eine Umlenkeinrichtung führt dazu, dass die Gurtabschnitte bzw. die Gurtanordnung auf einer Körperseite verläuft. Eine Durchführung hingegen dient dazu, die Lage der Gurtabschnitte bzw. der Gurtanordnung bezüglich des Stützteils festzulegen, jedoch verläuft bei der Durchführung die Gurtanordnung bzw. der jeweilige Gurtabschnitt von der einen Körperseite durch die Durchführung auf die andere Körperseite. Vorzugsweise sind die Umlenkeinrichtung bzw. die Durchführung entlang der Längserstreckung des Stützteils variabel festlegbar. Hierdurch ist die Rückenorthese flexibel an verschiedene Träger anpassbar. Außerdem ist es möglich, die genaue Lage der Gurtabschnitte bzw. Gurtanordnung gegenüber dem Stützteil nach dem Anlegen der Rückenorthese zu variieren. Hierdurch wird beispielsweise das Anlegen der Rückenorthese vereinfacht.
-
Bevorzugt ist ebenso, wenn die Rückenorthese, vorzugsweise an dem Leibteil befestigte, Haltemittel umfasst, die ausgebildet sind, um leibteilseitige Enden der Gurtanordnung derart zu erfassen, dass die leibteilseitigen Enden der Gurtanordnung variabel gegenüber dem Leibteil festlegbar sind und im unfestgelegten Zustand im Bereich des Leibteils lose gehalten sind. Die Haltemittel ermöglichen es, dass die leibteilseitigen Enden der Gurtanordnung zwar variabel festlegbar sind und dadurch die Spannung der Rückenorthese individuell und je nach Bedürfnissen eingestellt werden kann, jedoch bleiben die leibteilseitigen Enden der Gurtanordnung im unfestgelegten Zustand stets greifbar. Damit erleichtert sich die Anwendbarkeit der Rückenorthese und auch für Träger mit eingeschränkter Beweglichkeit bleiben die leibteilseitigen Enden der Gurtanordnung stets erreichbar.
-
Bevorzugt ist ebenso, wenn das Stützteil von dem Leibteil lösbar ist. Hierdurch ist die Rückenorthese einfach verpackbar und außerdem in ihrer Handhabbarkeit, beispielsweise beim Anlegen, flexibel. Außerdem ermöglich dies eine bessere Pflege der Rückenorthese, da ihre textilen Elemente voneinander gelöst werden können und damit separat waschbar sind.
-
Bevorzugt ist ebenso, wenn der erste Schienenabschnitt zwei weitestgehend massive in Richtung der Längserstreckung verlaufende Streben umfasst, die über, vorzugsweise orthogonal zur Längserstreckung verlaufende, Stege miteinander verbunden sind. Vorzugsweise ist der erste Schienenabschnitt dabei komplett aus Aluminium bzw. einem anderen metallischen Material gefertigt. Vorteilhafterweise sind die Stege und/oder die Streben U-profilförmig ausgebildet. Durch die eben genannten Varianten und Merkmale des Schienenabschnitts kann ein leichtes und dennoch ausreichend steifes Schienenelement bereitgestellt werden.
-
Bevorzugt ist, wenn der Beugeabschnitt gegenüber dem übrigen Schienenelement derart verschieblich gelagert ist, dass sich bei einer Variation der Länge des Stützteils bzw. des Schienenelements eine beugbare Länge des Beugeabschnitts verändert.
-
Bevorzugt ist auch, wenn der Beugeabschnitt U-förmig ausgebildet ist. Hierdurch ist er in einfacher Weise sowohl verschieblich lagerbar als auch in der Rückenorthese befestigbar.
-
Vorzugsweise weißt der erste Schienenabschnitt wenigstens eine, vorzugsweise zwei, schlitzartige Ausnehmungen auf, in welchen Verbindungselemente angeordnet sind, mit denen der zweite Schienenabschnitt am ersten Schienenabschnitt verschieblich gelagert angebracht ist. Die Verbindungselemente sind dabei entlang der schlitzartigen Ausnehmungen verschiebbar.
-
Vorteilhaft ist, wenn das Schienenelement auf seiner gesamten Längserstreckung in einen ersten Schienenabschnitt, der starr ausgebildet ist, und einen zweiten Schienenabschnitt unterteilt ist, wobei der zweite Schienenabschnitt elastisch flexibel ausgebildet ist, und wobei der erste Schienenabschnitt und der zweite Schienenabschnitt verschieblich gegenüber einander gelagert sind. Der zweite Schienenabschnitt bildet dabei den Beugeabschnitt und ist gegenüber dem starren ersten Schienenabschnitt verschieblich.
-
Besonders bevorzugt ist eine Ausbildung der Rückenorthese derart, dass das Schienenelement auf seiner gesamten Längserstreckung in einen ersten Schienenabschnitt, der aus einem starren, vorzugsweise metallischen, Werkstoff, insbesondere Aluminium besteht, und einen zweiten Schienenabschnitt unterteilt ist, wobei der zweite Schienenabschnitt das leibteilseitige Ende des Schienenelements umfasst und aus einem elastisch flexiblen Material, vorzugsweise Kunststoff, gebildet ist, und wobei der erste Schienenabschnitt und der zweite Schienenabschnitt verschieblich gegenüber einander gelagert sind. Der zweite Schienenabschnitt bildet dabei den Beugeabschnitt. Bei dieser Ausführungsform können beispielsweise schlitzartige Ausnehmungen in dem ersten Schienenabschnitt vorhanden sein und der zweite Schienenabschnitt kann über Nieten oder andere Verbindungselemente, die sich durch diese schlitzartigen Ausnehmungen erstrecken mit dem ersten Schienenabschnitt verschieblich gelagert verbunden sein. Die verschiebliche Lagerung kann dabei durch die Verschiebbarkeit der Nieten bzw. Verbindungselementen in den schlitzartigen Ausnehmungen realisiert werden. Andere Arten der verschiebliche Lagerung sind denkbar.
-
Bevorzugt ist wenn der Beugeabschnitt eine Erstreckung in Richtung der Längserstreckung des Schienenelements von wenigstens 10 % vorzugsweise wenigstens 15 % der Länge des starren Teils des Schienenelements aufweist. Bei obigem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist also, in dieser vorteilhaften Variante, der zweite Schienenabschnitt eine Länge von wenigstens 10% bzw. 15% der Länge des ersten Schienenabschnitts auf. Dabei ist lediglich ein Teil des Beugeabschnitt bzw. des zweiten Schienenabschnitt als zu diesem gehörig zu rechnen, wenn er nicht überlagert zum ersten Schienenabschnitt verläuft und dadurch seiner elastischen Flexibilität benommen ist. Die eben genannten Maßangaben beziehen sich dabei auf den möglichst weit ausgezogenen Zustand des Schienenelements.
-
Vorzugsweise findet bei Variation der Länge des Schienenelements eine Überlagerung zwischen erstem Schienenabschnitt und zweitem Schienenabschnitt bei angelegter Rückenorthese im Bereich der Lendenwirbel statt.
-
Die genannte Ausführungsform ist besonders vorteilhaft, da eine flexible elastische Beugefähigkeit des Schienenelements besonders im leibteilseitigen Bereich des Stützteils gewünscht ist und eine starre Ausbildung des Schienenelements zu den Schultern vorteilhaft ist, dadurch eine ausreichende Stabilisierung sichergestellt wird.
-
Besonders bevorzugt ist, wenn der Beugeabschnitt bei angelegter Rückenorthese jedenfalls auch zwischen dem untersten Brustwirbel (Th 12) und dem untersten Lendenwirbel (L5) liegt. Bevorzugt ist, wenn der Beugeabschnitt bei angelegter Rückenorthese zwischen dem untersten Brustwirbel (Th 12) und dem untersten Lendenwirbel (L5) liegt. Und das Schienenelement oberhalb des untersten Brustwirbels (Th 12) starr ausgebildet ist.
-
Nachfolgend werden vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- 1 eine erfindungsgemäße Rückenorthese von seitlich vorne und seitlich hinten;
- 2 die Rückenorthese aus 1 im zusammengelegten Zustand und von hinten, wobei ein Leibteil im oberen Bereich der Figur gezeigt ist;
- 3 ein Detail der Rückenorthese aus 1 und 2, in einer um 90° gegenüber der Darstellung von 2 gedrehten Ansicht;
- 4 ein Detail der Rückenorthese aus 1 in einer Darstellung entsprechend 3;
- 5 ein leibteilseitiges Ende eines Stützteils der Rückenorthese aus 1 in der Orientierung von 3;
- 6 ein Schienenelement der Rückenorthese aus 1 im ausgezogenen Zustand in der Orientierung von 3;
- 7 das Schienenelement der Rückenorthese aus 1 im eingeschobenen Zustand in der Orientierung von 3;
- 8 ein Leibteil der der Rückenorthese aus 1 gesondert und um 90° gegenüber der Darstellung aus 1 gedreht; und
- 9 einen Teilberiech einer Gurtanordnung der Rückenorthese aus 1.
-
In den Figuren tragen entsprechende Elemente und Bereiche gleiche Bezugszeichen. Nicht in allen Figuren sind sämtliche Bezugszeichen wiedergegeben.
-
1 zeigt eine erfindungsgemäße Rückenorthese 10 in der oben links gezeigten Ansicht von seitlich vorne und in der unten rechts gezeigten Ansicht und seitlich hinten.
-
Die Rückenorthese 10 umfasst einen Stützteil 12 und einen Leibteil 14. Die Rückenorthese 10 umfasst des Weiteren eine Gurtanordnung 16. Der Stützteil 12 ist vorzugsweise von dem Leibteil 14 lösbar.
-
In den Ansichten von 1 ist die Rückenorthese 10 in der Konfiguration gezeigt, in der sie am Träger in der Trageposition befestigt wird. Der Träger ist dabei nicht dargestellt.
-
Der Stützteil 12 erstreckt sich in der vorgesehenen Trageposition über einen wesentlichen Teil der Wirbelsäule des Trägers. Der Stützteil 12 umfasst ein Schienenelement 18, das in der Darstellung von 1 im Inneren des Stützteils 12 angeordnet ist. Das Schienenelement 18 weißt in der Trageposition eine Längserstreckung im Wesentlichen entlang der Wirbelsäule des Trägers auf.
-
Der Leibteil 14 ist vorliegend durch eine Bandage 20 zur Umschließung eines Hüft- bzw. Taillenbereichs des Trägers ausgebildet. Die Bandage 20 ist elastisch ausgebildet bzw. umfasst elastisches Material. Die Bandage 20 kann auch unelastisch oder bereichsweise elastisch ausgebildet sein. Die Bandage 20 bzw. der Leibteil 14 weisen im vorderen bzw. bauchseitigen Bereich einen Verschlussabschnitt 22 auf. Über den Verschlussabschnitt 22, der, vorliegend mittels einer Haken- und Schlingenverbindung (auch als Klettverschluss bekannt), reversibel öffen- und schließbar ist, lässt sich die Bandage 20 bzw. der Leibteil 14 beim Anlegen öffnen. Die Rückenorthese 10 kann dann vom Träger rucksackartig angelegt werden.
-
Die Gurtanordnung 16 verläuft derart, dass sie in der Trageposition von einem oberen Bereich 24 des Stützteils 12 ausgehend die Arme des Trägers umschlingt und zum mittleren Bereich 26 des Stützteils 12 verläuft und von dort zum Leibteil 14 verläuft.
-
Bevorzugterweise ist die Gurtanordnung derart ausgebildet, dass sie einen ersten Gurtabschnitt 28 und einen zweiten Gurtabschnitt 30 umfasst, wie bei der in 1 dargestellten Ausführungsform gezeigt. Die Gurtabschnitte 28, 30 sind dabei vorzugsweise jeweils mit einem dem Leibteil 14 abgewandten Ende 32 des Stützteils 12, insbesondere unlösbar, verbunden. Von dem dem Leibteil 14 abgewandten Ende 32 des Stützteils 12 aus verlaufen die Gurtabschnitte 28, 30, in einer die Arme bzw. Schultern des Trägers umschlingenden Weise, zum mittleren Bereich 26 des Stützteils 12. Im mittleren Bereich 26 des Stützteils 12 sind die Gurtabschnitte 28, 30 jeweils über eine Umlenkeinrichtung 34, derart geführt, dass sie auf der gleichen Körperseite deren Arm sie umschlingen von der Umlenkeinrichtung 34 zum vorderen Bereich des Leibteils 14 verlaufen.
-
Die im mittleren Bereich 26 des Stützteils 12 angeordneten Umlenkeinrichtungen 34 sind ausgebildet, um die Lage der Gurtanordnung 16 bzw. der beiden Gurtabschnitte 28, 30 bezüglich des Stützteils 12 festzulegen. Vorzugsweise sind die Umlenkeinrichtungen 34 entlang einer Richtung 36 der Längserstreckung des Stützteils 12 variabel festlegbar. Um diese variable Festlegbarkeit zu erreichen, umfasst die in 1 gezeigte Ausführungsform einen Brückenabschnitt 39, der über eine Haken- und Schlingenverbindung variabel positioniert an dem Stützteil 12 anbringbar ist.
-
Bevorzugterweise jedoch nicht zwingend weist die Rückenorthese 10 an dem Leibteil 14 befestigte, Haltemittel 38 auf. Die Haltemittel 38 sind ausgebildet, um leibteilseitige Enden 40 der Gurtanordnung 16 derart zu erfassen, dass die leibteilseitigen Enden 40 der Gurtanordnung 16 variabel gegenüber dem Leibteil 14 festlegbar sind und im unfestgelegten Zustand im Bereich des Leibteils 14 lose gehalten sind. Mit festgelegtem Zustand ist dabei ein Zustand gemeint, in dem die leibteilseitigen Enden 40 der Gurtanordnung 16 mit dem Leibteil 14 direkt verbunden sind, bspw. über Klettverschlüsse. Mit dem unfestgelegten Zustand ist ein Zustand gemeint, in dem die leibteilseitigen Enden 40 der Gurtanordnung 16 mit dem Leibteil 14 lediglich über die Haltemittel 38 verbunden sind und frei beweglich sind, insbesondere die Rückenorthese 10 nicht verspannen. Hierzu sind die Haltemittel 38 über Verbindungsmittel 42 lose an dem Leibteil 14 bzw. der Bandage 20 befestigt (siehe 8). Die Verbindungsmittel 42 sind vorzugsweise elastisch ausgebildet.
-
Die leibteilseitige Enden 40 der Gurtanordnung 16 sind bspw. über eine Haken- und Schlingenverbindung an den Haltemittel 38 lösbar befestigt.
-
Die leibteilseitigen Enden 40 der Gurtanordnung 16 sind über eine Haken- und Schlingenverbindung variabel gegenüber dem Leibteil 14 festlegbar. In dem verschiedene Festlegungspunkte der leibteilseitigen Enden 40 der Gurtanordnung 16 an dem Leibteil 14 gewählt werden, kann die Spannung der Rückenorthese 10 angepasst werden.
-
Im unteren Rückenbereich 44 weist die Rückenorthese 10 eine optionale Textilklappe 46 auf. Die Textilklappe 46 ist in den 2-4 im geöffneten Zustand und weiter im Detail gezeigt.
-
2 ist die Rückenorthese 10 aus 1 im zusammengelegten Zustand gezeigt (rotiert um 180°). 3 und 4 zeigen den Bereich um die Textilklappe 46 im Detail.
-
In den Darstellungen von 2-4 ist ersichtlich, dass im Bereich des leibteilseitigen Endes des Stützteils 12 bzw. des Schienenelements 18 eine Positioniereinrichtung 50 an dem Stützteil 12 bzw. an dem Schienenelement 18 angeordnet ist. Das leibteilseitige Ende des Stützteils 12 bzw. des Schienenelement 18 ist in einer Textiltasche 52 mit einer Ausnehmung 54 angeordnet. Auf seiner Außenseite 56 weist die Textiltasche 52 eine Schlingenschicht auf und die Positioniereinrichtung 50 auf der der Textiltasche 52 zugewandten Seite der Arme 58 eine Hakenschicht. Damit ist die Positioniereinrichtung 50 bzw. das leibteilseitige Ende des Stützteils 12 bzw. des Schienenelements 18 variabel gegenüber der Textiltasche 52 positionierbar und zwar über ein Verschieben in der Ausnehmung 54 und ein Festlegen mittels der Haken- und Schlingenschicht. Die variable Positionierbarkeit kann jedoch auch anders als über die konkret gezeigte Ausgestaltung der Positioniereinrichtung 50 realisiert sein. Beispielsweise kann das leibteilseitige Ende des Stützteils 12 bzw. des Schienenelements 18 über Druckknöpfe an dem Leibteil 14 positionierbar sein. 3 zeigt eine Konfiguration für möglichst große Träger und 4 eine Konfiguration für möglichst kleine Träger.
-
5 zeigt ein leibteilseitiges Ende eines Stützteils 12 der Rückenorthese 10. In 5 ist zu erkennen, dass das Schienenelement 18, das in 5 teilweise aus dem Stützteil 12 herausragt, einen ersten Schienenabschnitt 60 und einen zweiten Schienenabschnitt 62 umfasst. Der zweite Schienenabschnitt 62 bildet gleichzeitig einen Beugeabschnitt 64. Der zweite Schienenabschnitt 62 bzw. der Beugeabschnitt 64 ist durch ein U-förmiges Element gebildet, dass aus einem elastisch flexiblen Kunststoffmaterial besteht.
-
Das Schienenelement 18 ist in den 6 und 7 in einem aus der Rückenorthese 10 herausgenommen Zustand gezeigt (die Orientierung entspricht der aus 2, sie ist also um 180° gegenüber der aus 1 gedreht).
-
Der Beugeabschnitt 64 bzw. der zweite Schienenabschnitt 62 umfassen das leibteilseitige Ende 66 des Schienenelements 18. Das Schienenelement 18 ist über ein Haken- und Schlingenband 70 lösbar gegenüber einer Textilhülle 72 des Stützteils 12 fixiert.
-
Der erste Schienenabschnitt 60 ist gegenüber dem zweiten Schienenabschnitt 62 in Richtung der Längserstreckung 36 verschieblich gelagert.
-
Bei der vorliegend beschriebenen Ausführungsform umfasst der erste Schienenabschnitt 60 zwei weitestgehend massive in Richtung der Längserstreckung 36 verlaufende Streben 74. Die Streben 74 sind über, vorliegend orthogonal zur Längserstreckung 36 verlaufende, Stege 76 miteinander verbunden.
-
Vorzugsweise ist der erste Schienenabschnitt 60 dabei komplett aus Aluminium bzw. einem anderen metallischen Material gefertigt.
-
Vorteilhafterweise sind die Stege 76 (wie vorliegend illustriert) und/oder die Streben 74 U-profilförmig ausgebildet.
-
Vorzugsweise weißt der erste Schienenabschnitt 60 wenigstens eine, vorzugsweise zwei, schlitzartige Ausnehmungen 78 auf, in welchen Verbindungselemente 80, vorliegend in Form von Nieten, angeordnet sind, mit denen der zweite Schienenabschnitt 62 am ersten Schienenabschnitt 60 verschieblich gelagert angebracht ist. Die Verbindungselemente 80 sind dabei entlang der schlitzartigen Ausnehmungen 78 verschiebbar.
-
7 zeigt das Schienenelement 18 im eingeschoben Zustand und 6 im ausgezogenen Zustand.
-
8 zeigt den Leibteil 14 in von dem Stützteil 12 gelösten Zustand.
-
In 9 ist der 2 mit der Bezugszeichen IX versehene Teilbereich der Gurtanordnung 16 im Detail dargestellt. Der Gurtabschnitt 30 ist zum Stützteil 12 hin verjüngt ausgebildet. Der Gurtabschnitt 30 ist in einer Tasche 85 des Stützteils 12 befestigt. Durch die Befestigung im Inneren der Tasche 85 und die Verjüngung im Eingangsbereich der Tasche 85 ist die Befestigung des Gurtabschnitts 30 bezüglich des Stützteils 12 in einem gewissen Maß winkelvariabel.