-
Die Erfindung betrifft eine Fackel für medizinische Zwecke. Die Erfindung betrifft des Weiteren die Verwendung einer derartigen Fackel zu medizinischen, insbesondere therapeutischen Zwecken.
-
In einigen medizinischen Anwendungen kommt es zum Einsatz von Feuer bzw. einer Flamme, in der Regel, um ein Werkzeug zu erhitzen, beispielsweise zum Zwecke der Hitzedesinfizierung oder zur Kauterisierung. Eine weitere Anwendung von Feuer findet bei der an sich seit langem bekannten Schröpftherapie statt.
-
Die Schröpftherapie ist eine Regulations- und Entgiftungstherapie, bei der Gläser oder becherartige Körper („Schröpfköpfe“) auf bestimmte Körperzonen am Rücken und anderen Körperregionen aufgesetzt werden, um Reize zu erzeugen und Blut und/oder Lymphe auszuleiten. Damit diese Reize entstehen, muss in dem Schröpfkopf ein Unterdruck erzeugt werden. Für die Evakuierung können verschiedene Verfahren angewendet werden; zumeist wird der Innenraum erhitzt, wodurch das im Inneren befindliche Gas sich ausdehnt, sodass das im Innenraum verbleibende Gas ausgedünnt ist („Vakuum“). Das so gebildete Vakuum erzeugt bei der nachfolgenden Abkühlung einen Unterdruck. Beispielsweise sind folgende Abläufe üblich:
- 1. Watte wird mit Hilfe eines Wassertropfens in das Schröpfglas geklebt und anschließend angezündet. Durch die Flamme entsteht ein Vakuum im Schröpfglas, das sodann auf den zu behandelnden Körperbereich aufgesetzt wird.
- 2. Mit einer chirurgischen Zange tränkt die anwendende Person Watte oder Gaze in Spiritus, zündet diese an und fährt damit in das Schröpfglas. Durch die Flamme entsteht ein Vakuum im Schröpfglas, welches anschließend aufgesetzt wird.
-
Bei diesen herkömmlichen Schröpfverfahren bestehen die Nachteile, dass durch die Verbrennung Asche, Ruß und Rauch entstehen, welche mit der Haut und der Wunde in Kontakt kommen. Dies ist besonders bei einer blutigen Schröpftherapie, bei der vor der Therapie die Haut angeritzt und das Schröpfglas auf die geritzte Haut aufgesetzt wird, um so Blut aus den behandelten Körperzonen zu saugen, ungünstig. Es entstehen Ascheteile, welche die Wunde kontaminieren und verschmutzen. Ähnliche Problematiken können bei anderen Anwendungen von Feuer im medizinischen Bereich auftreten.
-
Hierzu ist in der
CN 203010673 U eine Vorrichtung zum Erwärmen von Schröpfköpfen gezeigt, bestehend aus einem Kopfstück, welches entflammbares Material, wie zum Beispiel Watte oder ähnliche Materialien, aufnehmen kann, einem stabförmigen Schaft und einem Griffstück. Weiters zeigt die
US 86838 A einen Feueranzünder mit einem entflammbaren Kopfstück, welches zuvor aus einem nicht entzündbaren Material geformt wird, und anschließend in ein entflammbares Öl bzw. Flüssigkeit getränkt wird, sodass eine Flamme von geeigneter Hitze und Beständigkeit nach dem Anzünden des Kopfstückes entsteht, wobei das Kopfstück zuvor auf einem stabförmigen Schaft angeordnet ist, welcher an dem Kopfstück entgegengesetzten Ende ein Griffstück aufweist.
-
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Gerät zu schaffen, das die Feueranwendung, insbesondere die Feuer-Evakuierung verbessert, insbesondere in hygienischer Hinsicht.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Fackel für medizinische Zwecke – die hier auch als „Feuerstab“ bezeichnet wird – mit einem entflammbaren Kopfstück aus einem feuerfesten Material und einem stabförmigen Schaft aus einem feuerbeständigen bzw. unbrennbaren Material gelöst, wobei der Schaft zumindest an seinem dem Kopfstück zugewandten Ende einen gegenüber dem Kopfstück geringeren Durchmesser aufweist, und wobei an dem Kopfstück zugewandten Ende des Schaftes ein Griffstück angeordnet ist, welches an seiner Oberfläche Griffelemente aus einem Kunststoffmaterial aufweist, um ein sicheres uns ergonomisches Halten der erfindungsgemäßen Fackel zu erleichtern.
-
Durch diese Lösung entfallen die oben genannten Unannehmlichkeiten, und die Handhabung der Anwendung von Feuer wird vereinfacht. Insbesondere kann schon ein einmaliges, kurzes Eintauchen des Feuerstabes in den jeweiligen Hohlraum ausreichen, um die Flamme zu liefern, mit der das Vakuum erzeugt wird. Dadurch ergibt sich eine raschere Handhabung und somit Zeitersparnis, die gerade auch im Bereich medizinischer Anwendungen vorteilhaft ist.
-
Der Begriff Fackel bedeutet im Rahmen dieser Offenbarung eine stabförmige Einrichtung, die an einem Ende mit der Hand gehalten und an dem anderen Ende in Brand gesetzt werden kann; eine Lichtentwicklung ist hierbei nicht erforderlich, wenngleich häufig zugleich auftretend.
-
In einer Weiterbildung der Erfindung ist es günstig, wenn zwischen dem Griffstück und dem Kopfstück der Schaft durch ein Distanzstück, z.B. ein Distanzrohr, gebildet ist, das vorzugsweise gleichbleibenden Durchmesser haben kann. Um das Ergreifen zusätzlich zu verbessern, kann das Griffstück an seiner Oberfläche Griffelemente aus einem temperaturbeständigen und/oder gegenüber Ölen beständigen Kautschukmaterial aufweisen.
-
Um den wiederholten Einsatz zu verbessern, ist es vorteilhaft, wenn das Kopfstück ein feuerfestes Material aufweist, welches einen flüssigen Brennstoff aufnehmen und im entzündeten Zustand der Fackel zur Speisung einer Flamme abgeben kann. Das Material kann insbesondere porös sein, beispielsweise aus einem körnigen Material gesintert, wodurch sich eine poröse Struktur ergibt.
-
Die erfindungsgemäße Fackel eignet sich in besonderer Weise zum Erhitzen einer Oberfläche und/oder eines Hohlraumes eines medizinischen oder therapeutischen Geräts. Im Besonderen kann die erfindungsgemäße Fackel vorteilhafterweise zum Erhitzen des Innenraumes eines Schröpfkörpers unmittelbar vor dessen Anwendung verwendet werden.
-
Die Erfindung samt weiterer Vorzüge wird im Folgenden anhand einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung näher beschrieben, die eine Fackel betrifft, die primär als Feuerstab für Schröpf-Anwendungen ausgelegt ist. Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel und/oder die Anwendung bei Schröpf-Therapien eingeschränkt zu verstehen. Der Schröpf-Feuerstab des Ausführungsbeispiels ist in den beigefügten Figuren schematischer Form dargestellt, und zwar zeigen
-
1 eine Seitenansicht des Schröpf-Feuerstabs, und
-
2 eine Längsansicht auf das Vorderende des Schröpf-Feuerstab.
-
Bezugnehmend auf die Figuren umfasst der Schröpf-Feuerstab 1 des Ausführungsbeispiels einen Griff 2, einem Distanzrohr 3 und einem Kopfstück 4, das einen entflammbaren „Feuerkern“ 7 umfasst.
-
Der Griff 2 ist aus einem Rundstab (zylindrisch mit abgerundeten Kanten) mit einem Durchmesser von 20 mm und Länge von ca. 95 mm gebildet, z.B. aus Aluminium-Magnesium-Silizium-Oxyd (z.B. AlMgSi0,5 der Fa. Zultner Metall AG, Graz) gepresst. Um die Griffigkeit des Griffs zu erhöhen, ist der Griff zusätzlich pulverbeschichtet, z.B. mit IGP-DURA®face 581T der IGP Pulvertechnik AG (in Wil, SCHWEIZ), das ein tiefmattes Strukturpulver mit Korngröße < 100 µm auf Basis gesättigter Polyesterharze ist und eine gute Licht-, Kreidungs- und Wetterbeständigkeit und gute Reinigungsfähigkeit bietet, in RAL7015, Feinstruktur matt. Damit hat der Griff 2 eine Haftfähigkeit, rutscht nicht aus der Hand und kann sauber und sicher geführt werden. Zusätzlich sind auf den Griff 2 zwei Gummiringe 5 aufgebracht. Die Gummiringe 5 bestehen aus Nitrilkautschuk (NBR). Nitrilkautschuk ist beständig gegen Butan, Propan, Benzin, Diesel, Schmier- und Heizöl, Schmierfett, gering konzentrierte Säuren und Basen und hat eine Temperaturbeständigkeit von –30°C bis +100°C. Die Gummiringe 5 mit z.B. Strangdicke von 2,5 mm befinden sich in je einer in den Griff 2 gefrästen Nut und dienen der besseren Haltefähigkeit des Griffes 2. Sie verhindern das Entgleiten aus der Hand und ermöglichen eine sichere Führung des Feuerstabes.
-
Der Feuerkern 7 des Kopfstücks 4 besteht aus einem Stein- oder steinartigen Material wie z.B. Siliziumkarbid. In die Bodenfläche des Feuerkerns 7 ist ein Dorn 8 eingesetzt, der aus z.B. einem Edelstahl-Stift gebildet ist und mittels dessen das Kopfstück 4 an einem Ende des Distanzrohrs 3 befestigt ist. Der Feuerkern 7 hat z.B. einen Durchmesser von 20 mm, eine Länge von ca. 25 mm und ist vorzugsweise halbrund mit einem angesetzten zylindrischen Stück. Somit entspricht die Form einem Kreiszylinder mit aufgesetzter Halbkugel, jedoch sind auch andere Formgebungen möglich, z.B. zylindrisch, konisch, konisch mit aufgesetzter Kugelkalotte, usf.; jedoch empfiehlt es sich, etwaige Kanten abzurunden, um Beschädigungen der Schröpfgläser bei Berührung durch den Feuerkern 7 zu vermeiden. Der Dorn 8 hat 6 mm Durchmesser und eine Länge von ca. 50 mm, wovon ein Teil in den Feuerkern eingesetzt (eingesintert) ist, sodass die restliche Länge von ca. 37 mm aus dem Feuerkern herausragt; dieser Teil des Dorns ist wie weiter unten beschrieben in das Distanzrohr 3 eingefügt.
-
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Feuerkern 7 aus einem körnigen Material gesintert, beispielsweise einem SiC-Kornmaterial einer Korngröße von ca. 0,1 bis 0,5 mm; geeignete Sinterungsprozesse sind wohlbekannt, bei denen z.B. das SiC-Pulver mit Sinteradditiven versetzt und bei 2000 bis 2200 °C unter Schutzgas gesintert wird. Der Stift, der den Dorn 8 bildet, wird zu Beginn des Sinterprozesses in das zu sinternde Pulvermaterial eingesetzt, sodass der resultierende Feuerkern 7 fest auf den Dorn 8 aufgesintert ist. Aufgrund der Wahl des Materials hat der Feuerkern hohe mechanische Festigkeit und Wärmebeständigkeit bis zu 1600 °C. Er hat aufgrund seiner Herstellung eine poröse Struktur und somit die Fähigkeit, Spiritus aufzunehmen und zu speichern und damit eine Brennquelle zu schaffen, die längere Zeit eine Flamme nähren kann, mit welcher die Schröpftherapie durchgeführt werden kann. Zudem ist der Feuerkern verschleißfrei. Die Größe des Feuerkerns ist hinsichtlich des Durchmessers so dimensioniert, dass auch der die kleinste Eingangsöffnung handelsüblicher Schröpfkopfe passiert werden kann.
-
Das Distanzrohr 3 bildet zusammen mit dem Griff 2 den Schaft des Feuerstabs 1. Es dient dazu, zwischen dem Feuer des Feuerkerns 4 und dem Griff 2 eine Distanz zu schaffen, damit der Feuerkern 4 in ein Gefäß mit Spiritus eingetaucht werden kann, ohne dass dabei die Gefahr einer Verbrennung an der Hand (die den Griff 2 umgibt) entsteht. Die Länge des Distanzrohres 3 ist so gewählt, dass auch der tiefste Schröpfkopf handelsüblicher Art bis zum Boden erreicht werden kann; ein typisches Maß der freien Länge zwischen Griff und Kopfstück ist mind. 100 mm, z.B. 118 mm. Das Distanzrohr 3 ist sehr leicht und besteht aus einem unbrennbaren Material, z.B. aus einem silber-matt eloxierten Aluminiumoxidrohr (warm ausgehärtetes Alu-Rohr aus AlMgSi0,5 der Fa. Zultner Metall AG, Graz) mit 8 mm Außen- und 6 mm Innendurchmesser, sowie Gesamtlänge von z.B. 131 mm (davon entfallen 13 mm auf die Befestigung in der Bohrung 6 des Griffes 2); es kann in anderen Ausführungsvarianten auch aus einem Stab- oder Rohrwerkstoff gefertigt sein, die feuerbeständig sind, wie z.B. einem Aluminium- oder Edelstahlrohr.
-
Die Verbindungen zwischen den Komponenten 2, 3, 4 wird durch geeignete Mittel erreicht. Beispielsweise wird das Griffstück 2 mit dem Distanzrohr 3 durch eine Presspassung verbunden, bei welcher ein Ende des Distanzrohres in eine Bohrung 6 in der Stirnfläche des Griffstücks eingesetzt wird. Die Befestigung des Kopfstücks 4 auf dem anderen Ende des Schafts (Distanzrohr 3) erfolgt durch Einführen des Dornes 8 in das Distanzrohr 3, bevorzugt derart, dass die gesamte aus dem Feuerkern 7 herausragende Länge des Dornes 8 in die Innenöffnung des Rohres eingeführt ist. Zusätzlich können die Befestigungen des Griffstücks und/oder des Kopfstücks am Distanzrohr günstiger Weise mithilfe einer hitzefesten Klebung verstärkt werden, beispielsweise mit einem lösungsmittelfreien Klebstoff verklebt (z.B. mittels Pattex® Kraftkleber lösungsmittelfrei). Der so erzeugte Feuerstab 1 hat somit eine Gesamtlänge von ca. 238 mm.
-
Der Feuerstab des Ausführungsbeispiels ist drehsymmetrisch gestaltet, aber natürlich sind in Ausführungsvarianten auch andere Querschnitte z.B. oval oder quadratisch, ohne Einschränkung für die Funktionalität des Geräts möglich. Dadurch kann auch ein Wegrollen des Geräts beim Ablegen auf eine Unterlage vermieden werden.
-
Das Saugvolumen des Feuerkerns beläuft sich auf 2,5 ml Spiritus. Mit dieser Menge Spiritus ist es möglich, eine Brenndauer von 55 Sekunden zu erreichen. Mit der Zeit von 55 Sekunden Brenndauer können somit ca. 40 Schröpfköpfe evakuiert und gesetzt werden. Während einer gewöhnlichen Schröpftherapie werden typischer Weise 4 bis 12 Schröpfköpfe gesetzt, somit kann mit dem einmaligen Eintauchen in den Spiritus und einer aufgesogenen Spiritusmenge von 2,5 ml und der Brenndauer von 55 Sekunden eine vollständige Schröpftherapie durchgeführt werden. Dem Anwender verbleibt daher noch ausreichend Toleranz, wenn Zonen nicht gleich gefunden werden oder ein zweites Mal geschröpft werden muss.
-
Somit kann vorteilhafterweise der Vorgang des Aufsetzens der Schröpfköpfe für einen Schröpf-Vorgang sehr rasch durchgeführt werden, da sämtliche Gläser, die für eine Schröpftherapie notwendig sind, nacheinander evakuiert und aufgesetzt werden können. Er ist sehr hygienisch, weil keine Aschenteile, Rauch und Verschmutzungen auftreten und dadurch ein hygienisches Arbeiten möglich ist.
-
Der erfindungsgemäßen Feuerstab stellt ein äußerst praktisches Gerät zur Feuer-Evakuierung von Schröpfköpfen und ähnlichen medizinischen Gegenständen entwickelt worden. Mithilfe des Schröpf-Feuerstabs ist es möglich, hygienisch in nur kurzer Zeit die gesamte Schröpfkopfmenge, die für eine Therapie notwendig ist, zu evakuieren und auf die entsprechenden Segment-Zonen oder Schröpf-Zonen aufzusetzen.
-
Die kompakte Gestaltung des Feuerkerns erlaubt, dass er in das Schröpfglas eingeführt und bis zum Boden gebracht werden kann, um im Inneren des Schröpfglases ein Vakuum zu erzeugen, ohne dass der Rand des Schröpfglases zu heiß wird.
-
Der Schröpf-Feuerstab kann mehrmals verwendet werden, d.h. es handelt sich um kein Einmal- oder Wegwerfgerät. Nachdem der Spiritus verbrannt ist, kann der Feuerstab somit wieder für die nächste Schröpftherapie verwendet werden. Es kommt zu keinem Verschleiß, da er wie erwähnt eine hohe Wärmebeständigkeit aufweist. Somit liefert die Erfindung ein Arbeitsgerät, das eine einmalige Investition bedeutet und über viele Jahre verwendet werden kann und ein sauberes, hygienisches Schröpfen ermöglicht.
-
Für die Anwendung des Schröpf-Feuerstabes wird das Kopfstück 4 (Feuerkern) in ein Glas, das mit einem flüssigen oder gelförmigen Brennstoff gefüllt ist, wie z.B. Brennspiritus, eingetaucht und für kurze Zeit darin behalten. Das Material des Kopfstücks saugt den Spiritus (Brennstoff) auf. Nach dem vollständigen Anfüllen des Siliziumkarbid-Kernes wird dieser angezündet. Die Anzündung des Feuerkernes kann entweder mit einem Feuerzeug oder, wenn beide Hände benötigt werden, mit Hilfe z.B. eines Spiritusbrenners oder anderen stationären Flamme (Gasflamme) erfolgen. Es entsteht eine kontinuierliche Flamme, bei der der Spiritus, der von dem Siliziumkarbid-Kern aufgesaugt wurde, kontinuierlich verbrennt. Das Material des Kopfstücks hält mithilfe des aufgesaugten Spiritus nach dem Entzünden des Feuerkerns die Flamme für längere Zeit aufrecht.
-
Mit dieser Flamme kann der Anwender das Vakuum in den Schröpfgläsern erzeugen, indem er mit dem Feuerstab in das Schröpfglas hineinfährt. Durch die Hitze tritt Luft aus dem Schröpfkopf, beim Ausführen des Stabes bleibt ein Vakuum zurück. Anschließend wird das Schröpfglas gemäß bekannten Schröpfverfahren auf das Hautareal auf bestimmten Schröpfzonen, welche mit bestimmten Organen in Verbindung stehen, aufgesetzt.
-
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Schröpf-Feuerstabes liegt darin, dass sämtliche Schröpfgläser in einem Arbeitsgang evakuiert und auf die entsprechenden Körperzonen aufgebracht werden können. Der Schröpf-Feuerstab hinterlässt keine Rauchspuren sowie Asche und führt zu keinerlei Kontaminierung, ist demnach absolut hygienisch und erwärmt zur selben Zeit den Rand des Schröpfglases, was beim Patienten ein angenehmes Wärmegefühl erzeugt, wenn er den Schröpfkopf aufgesetzt bekommt. Die Wärme dient weiters dazu, dass die geritzten Hautstellen offen bleiben und somit ausreichend belastetes Blut, das aus diesen Stellen austritt, durch das Vakuum rausgesaugt und damit aus dem Körper entfernt wird. Eine weitere Wirkung des hohen Vakuums, welches durch die Evakuierung entstanden ist, ist der Reiz, der entsteht, wenn das Schröpfglas längere Zeit aufgesetzt bleibt. Dieser Reiz übt über die Rückenmarksnerven eine Wirkung auf das dem Segment zugehörigen Organs aus. Damit kann man eine Regulationstherapie von inneren Organen erreichen.
-
Darüber hinaus kann auch eine Eigenbluttherapie damit erreicht werden, wenn die Haut nicht geritzt wurde und der Schröpfkopf längere Zeit aufgesetzt bleibt und dadurch ein Hämatom entsteht. Dabei wird Blut in das Gewebe gesaugt und entspricht einer Eigenbluttherapie, bei der normalerer Weise Blut aus der Vene entnommen und ins Gewebe gespritzt wird. Das kann bei der Schröpftherapie erspart werden, da durch das Vakuum das Blut aus den Venen ins Gewebe gesaugt wird, dort ein Hämatom ergibt und in den nächsten Tagen eine heilende Reizwirkung sowie immunologische Reaktion aufgrund des Aufarbeitens dieses Hämatoms entsteht.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- CN 203010673 U [0005]
- US 86838 A [0005]