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Die Erfindung betrifft eine Griffeinheit für ein Bauelement, insbesondere für ein Fenster oder eine Tür, umfassend einen Griff, ein Aufnahmeelement, ein zwischen dem Griff und dem Aufnahmeelement angeordnetes Arretierelement und ein zwischen dem Arretierelement und dem Aufnahmeelement angeordnetes Abstandselement wobei das Aufnahmeelement an dem Bauelement befestigbar ist, wobei der Griff einen Mehrkantstift aufweist, der zur Betätigung eines Schließmechanismus in das Bauelement eingreifen kann, wobei die Griffeinheit mittels einer Bewegung des Griffs in Richtung des Aufnahmeelements von einem verriegelten Zustand, in dem eine Stellung des Griffs relativ zu dem Aufnahmeelement nicht veränderbar ist, in einen entriegelten Zustand, in dem die Stellung des Griffs relativ zu dem Aufnahmeelement veränderbar ist, geführt werden kann, wobei der Griff im entriegelten Zustand um das Abstandselement drehbar ist, und wobei das Arretierelement in dem verriegelten Zustand mit einem Verbindungsabschnitt des Griffs in Eingriff ist.
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Derartige Griffeinheiten dienen zum Öffnen und Schließen eines Bauelements, beispielsweise eines Fensters oder einer Tür. Durch eine Bewegung des Griffs wird der Schließmechanismus des Bauelements betätigt, sodass dieses geöffnet und geschlossen werden kann.
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Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Maßnahmen bekannt, um derartige Griffeinheiten gegen Einbrüche zu sichern.
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Aus der
EP 0 930 410 B1 ist eine Betätigungshandhabe bekannt, die mittels eines in den Griff eingelassenen Schließzylinders zum Schutz gegen unbefugten Zugriff gesichert werden kann. Der Schließzylinder ist mittels eines Schlüssels betätigbar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einbruchshemmende Griffeinheit und ein einbruchshemmendes Bauelement vorzuschlagen, die eine verbesserte Bedienbarkeit aufweisen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Griffeinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Bauelement mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Griffeinheit sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Bei der erfindungsgemäßen Griffeinheit weist der Verbindungsabschnitt wenigstens ein Fixierelement auf, das den Griff im entriegelten Zustand der Griffeinheit an dem Abstandselement gegen eine Kippbewegung sichert.
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Beim Öffnen des Bauelements muss zunächst der Griff in Richtung des Aufnahmeelements bewegt werden, um den entriegelten Zustand herzustellen. Sodann ist die Stellung des Griffs relativ zu dem Aufnahmeelement veränderbar. Dies erfolgt zum Beispiel dadurch, dass der Griff relativ zu dem Aufnahmeelement gedreht wird. Bei der Drehung des Griffs kann der Mehrkantstift mit dem Griff gedreht werden, sodass der Schließmechanismus betätigt wird. Die Verwendung eines Schlüssels zur Betätigung eines Schließzylinders oder anderer Hilfsmittel kann somit entfallen. Das Betätigen des Schließmechanismus erfolgt, indem lediglich der Griff in Richtung des Aufnahmeelements bewegt wird und dann die Stellung des Griffs relativ zu dem Aufnahmeelement verändert wird.
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Diese Bedienbarkeit stellt zum einen eine einfache Lösung dar, das Bauelement zu öffnen oder zu schließen, erschwert jedoch gleichzeitig den unbefugten Zugriff durch Einbrecher. Der hier nötige Bewegungsablauf zum Öffnen des Bauelements ist zwar von innen leicht umzusetzen, von außen jedoch erschwert.
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Vorteilhaft weist der Griff eine Feder auf, wobei die Feder in dem verriegelten Zustand der Griffeinheit entspannt ist und wobei die Feder in dem entriegelten Zustand der Griffeinheit eine Rückstellkraft ausübt, um die Griffeinheit in den verriegelten Zustand zu führen.
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Dadurch wird die Griffeinheit lediglich durch einen Druck des Griffs zu dem Aufnahmeelement hin in den entriegelten Zustand der Griffeinheit geführt. Gleichzeitig übt die Feder aufgrund ihrer Kompression im entriegelten Zustand der Griffeinheit eine Rückstellkraft auf den Griff aus, sodass die Griffeinheit automatisch in den verriegelten Zustand zurückgeführt wird, sobald kein weiterer Druck auf den Griff in Richtung des Aufnahmeelements ausgeübt wird. Dies verhindert außerdem, dass die Griffeinheit nach dem Öffnen oder Schließen des Bauelements versehentlich in dem entriegelten Zustand belassen wird.
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Vorteilhaft weist der Griff eine Aufnahme auf, in der die Feder aufgenommen ist.
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Beispielsweise kann die Aufnahme zylinderförmig ausgestaltet sein, und die Feder kann beispielsweise eine Spiralfeder sein, die in die Aufnahme eingeführt ist. Somit ist die Feder in der Aufnahme geführt und gehalten.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Mehrkantstift in der Aufnahme aufgenommen, wobei die Feder durch die Aufnahme und den Mehrkantstift festgelegt ist.
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Die Feder kann insbesondere zwischen der Aufnahme und dem Mehrkantstift festgelegt sein. Somit bewirkt die Feder automatisch im entriegelten Zustand eine Rückstellkraft auf den Griff relativ zu dem Mehrkantstift und somit zu dem Aufnahmeelement.
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Dadurch, dass der Verbindungsabschnitt des Griffs mit dem Arretierelement in Eingriff ist, wird eine Änderung der Stellung des Griffs relativ zu dem Aufnahmeelement verhindert.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung kann der Verbindungsabschnitt mit dem Arretierelement mittels einer formschlüssigen Verbindung in Eingriff gebracht werden. Vorteilhaft weist der Verbindungsabschnitt Vorsprünge auf, die in korrespondierende Aussparungen des Arretierelements eingreifen.
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Durch eine derartige formschlüssige Ausgestaltung kann insbesondere eine Drehung des Griffs relativ zu dem Aufnahmeelement unterbunden werden.
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Wenn die Griffeinheit in den entriegelten Zustand geführt wird, wird der Griff zu dem Abstandselement geführt. Dabei wird insbesondere der Verbindungsabschnitt des Griffs aus dem Eingriff mit dem Arretierelement herausgeführt, sodass der Verbindungsabschnitt das Abstandselement umgibt. Damit die Stellung des Griffs im entriegelten Zustand veränderbar ist, ist das Abstandselement so gestaltet, dass der Verbindungsabschnitt nicht mit dem Abstandselement in Eingriff kommen kann. Der Griff ist dann um das Abstandselement drehbar.
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Das Fixierelement kann insbesondere so ausgestaltet sein, dass dieses an dem Abstandselement im entriegelten Zustand der Griffeinheit anliegt. Ein Abkippen des Griffs wird dadurch verhindert.
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Vorteilhaft weist der Griff eine Sollbruchstelle auf, die insbesondere in einem Übergangsbereich zu einem Griffhals angeordnet ist. In dem Falle, dass von außen Gewalt auf den Griff ausgeübt wird, beispielsweise um diesen zur Herstellung des entriegelten Zustands zu dem Aufnahmeelement zu ziehen, bricht der Griff an der Sollbruchstelle, sodass das Herstellen des entriegelten Zustands nicht möglich ist. Dies ist insbesondere bei unbefugtem Zugriff von außen durch Einbrecher hilfreich und verbessert weiter die Einbruchsicherheit.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Griffeinheit eine Verriegelungsvorrichtung zur permanenten Verriegelung des Bauelements auf. Die Verriegelungsvorrichtung kann beispielsweise als Schelle ausgebildet sein. Insbesondere kann die Verriegelungsvorrichtung zwischen dem Griff und dem Aufnahmeelement angebracht werden, um die Bewegung des Griffs in Richtung des Aufnahmeelements zu blockieren.
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Im Folgenden wird die Erfindung schematisch mit Bezug auf Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben. In den Zeichnungen zeigt:
- 1 eine Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Griffeinheit, die an einem Fenster angebracht ist, im verriegelten Zustand,
- 2 eine Schnittansicht des Ausführungsbeispiels aus 1 im entriegelten Zustand,
- 3 eine Frontansicht eines Ausführungsbeispiels des Griffs;
- 4 eine Frontansicht eines Ausführungsbeispiels des Arretierelements;
- 5 eine Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Griffeinheit mit einer Verriegelungsvorrichtung und
- 6 eine Frontansicht eines Ausführungsbeispiels der Verriegelungsvorrichtung.
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1 und 2 zeigen jeweils ein Fenster F mit einer Griffeinheit 10. Die Griffeinheit 10 weist einen Griff 11, ein Aufnahmeelement 12, ein Arretierelement 13, ein Abstandselement 14 und einen Verbindungsabschnitt 18 mit einem Fixierelement 21 auf.
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Das Aufnahmeelement 12 ist an dem Fenster F befestigt, zum Beispiel mit hier nicht dargestellten Schrauben. Das Fenster F weist einen nicht näher dargestellten Schließmechanismus auf, in den ein Mehrkantstift 16 zur Betätigung des Schließmechanismus eingreift. Der Mehrkantstift 16 ist in einer Aufnahme 17 des Griffs 11 aufgenommen und durch das Arretierelement 13, das Abstandselement 14 und das Aufnahmeelement 12 geführt.
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In der Aufnahme 17 ist ferner eine Feder 15 aufgenommen. Die Feder 15 ist durch die Aufnahme 17 und den Mehrkantstift 16 festgelegt. Die Aufnahme 17 kann beispielsweise zylinderförmig oder quaderförmig ausgestaltet sein. Die Feder 15 kann, wie in vorliegendem Beispiel, als Spiralfeder ausgebildet sein, sodass diese in die zylinderförmige Aufnahme eingeführt werden kann.
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Der in 1 gezeigte Zustand entspricht einem verriegelten Zustand der Griffeinheit 10, in dem eine Stellung des Griffs 11 relativ zu dem Aufnahmeelement 12 nicht veränderbar ist. Mittels einer Bewegung des Griffs 11 in Richtung des Aufnahmeelements 12 kann die Griffeinheit 10 in den in 2 gezeigten entriegelten Zustand gebracht werden. In dem entriegelten Zustand ist die Stellung des Griffs 11 relativ zu dem Aufnahmeelement 12 veränderbar. Beispielsweise kann der Griff 11 relativ zu dem Aufnahmeelement 12 gedreht werden. Bei der Drehung des Griffs 11 kann der Mehrkantstift 16 mit dem Griff 11 gedreht werden, sodass der Schließmechanismus betätigt wird.
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Die Feder 15 ist in dem verriegelten Zustand der Griffeinheit 10 entspannt. In dem entriegelten Zustand der Griffeinheit 10 ist die Feder 15 hingegen durch den Griff 11 einerseits und den Mehrkantstift 16 andererseits komprimiert und übt eine Rückstellkraft auf den Griff 11 aus, um die Griffeinheit 10 in den verriegelten Zustand zurückzuführen.
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Die Griffeinheit 10 kann von dem verriegelten Zustand in den entriegelten Zustand geführt werden, indem beispielsweise ein manueller Druck auf den Griff 11 in Richtung des Aufnahmeelements 12 ausgeübt wird. Bei Nachlassen des manuellen Drucks wird die Griffeinheit 10 durch die Rückstellkraft der Feder 15 automatisch in den verriegelten Zustand zurückgeführt.
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Die Griffeinheit 10 weist ein zwischen dem Griff 11 und dem Aufnahmeelement 12 angeordnetes Arretierelement 13 auf , wie es anschaulich in 4 dargestellt ist. Das Arretierelement 13 kann mit einem Verbindungsabschnitt 18 des Griffs 11 in Eingriff gebracht werden, der insbesondere in 3 anschaulich dargestellt ist.
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Um den Verbindungsabschnitt 18 des Griffs 11 mit dem Arretierelement 13 in Eingriff zu bringen, insbesondere mittels einer formschlüssigen Verbindung, kann der Verbindungsabschnitt 18 Vorsprünge 19 aufweisen, die in korrespondierende Aussparungen 20 des Arretierelements 13 eingreifen. Die Vorsprünge 19 können beispielsweise an einer 3 Uhr-, 6 Uhr-, 9 Uhr- und einer 12 Uhr-Position des Verbindungsabschnitts 18 angeordnet sein. Indem der Verbindungsabschnitt 18 mit dem drehfest gelagerten Arretierelement 13 in Eingriff gebracht wird, wird eine Drehung des Griffs 11 relativ zu dem Arretierelement 13 unterbunden, sodass eine Stellung des Griffs 11 relativ zu dem Aufnahmeelement 12 nicht veränderbar ist.
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Demnach entspricht der Zustand, in welchem der Verbindungsabschnitt 18 mit dem Arretierelement 13 in Eingriff ist, dem verriegelten Zustand der Griffeinheit 10.
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Wenn der Griff 11 in Richtung des Aufnahmeelements 12 bewegt wird, werden die Vorsprünge 19 aus den Aussparungen 20 des Arretierelements 13 herausgeführt, sodass der Verbindungsabschnitt 18 nicht mehr mit dem Arretierelement 13 in Eingriff ist. Sodann ist eine Stellung des Griffs 11 relativ zu dem Aufnahmeelement 12 veränderbar. Dieser Zustand entspricht dem entriegelten Zustand der Griffeinheit 10.
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In diesem Zustand kann der Verbindungsabschnitt 18 ein Abstandselement 14 umgeben, das zwischen dem Arretierelement 13 und dem Aufnahmeelement 12 angeordnet ist. Der Griff 11 ist im entriegelten Zustand um das Abstandselement 14 drehbar.
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Wie insbesondere aus 3 ersichtlich ist, weist der Verbindungsabschnitt 18 wenigstens ein Fixierelement 21 auf. Insbesondere können an dem Verbindungsabschnitt 18 zwei Fixierelemente 21 vorgesehen sein. Das wenigstens eine Fixierelement 21 sichert den Griff 11 im entriegelten Zustand der Griffeinheit 10 an dem Abstandselement 14 gegen eine Kippbewegung. Somit ist sichergestellt, dass der Griff 11 während der Bedienung nicht von dem Abstandselement 14 und dem Aufnahmeelement 12 abfällt oder wegkippt.
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Der Griff 11 kann eine Sollbruchstelle 24 aufweisen, die insbesondere in einem Übergangsbereich zu einem Griffhals 23 angeordnet ist. Bei unbefugter Gewaltanwendung von außen bricht der Griff 11 an der Sollbruchstelle 24, sodass es nicht möglich ist, die Griffeinheit 10 aus dem verriegelten Zustand in den entriegelten Zustand zu führen. Dabei ist die Widerstandsfähigkeit der Sollbruchstelle 24 so zu wählen, dass ein Abbrechen des Griffhalses vor Zerstörung bzw. Abdrehen des Arretiermechanismus gewährleistet ist. Dadurch wird ein Betätigen des Schließmechanismus des Bauelements unterbunden, sodass ein möglicher Einbruchversuch nicht von Erfolg gekrönt ist.
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Wie in 5 gezeigt, kann bei Verwendungen, die eine permanente Verriegelung des Bauelements erfordern, eine Verriegelungsvorrichtung 22 vorgesehen werden. Die Verriegelungsvorrichtung 22 kann insbesondere zwischen dem Griff 11 und dem Aufnahmeelement 12 angebracht werden, um die Bewegung des Griffs 11 in Richtung des Aufnahmeelements 12 zu blockieren.
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Die Verriegelungsvorrichtung 22 kann, wie aus 6 beispielhaft hervorgeht, als Schelle ausgebildet sein. Die Schelle kann beispielsweise zwei C-förmige Schenkel 27 umfassen, die an einem Ende über ein Gelenk 26 miteinander verbunden sind. Die Schenkel 27 können durch die gelenkige Verbindung relativ zueinander bewegt werden, sodass die Verriegelungsvorrichtung 22 um das Abstandselement 14 gelegt werden kann.
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Die Verriegelungsvorrichtung 22 kann ferner, wie in 6 dargestellt, an den dem Gelenk 26 entgegengesetzten Enden der Schenkel 27 jeweils einen Magnet 25 aufweisen. Somit ist gewährleistet, dass die Verriegelungsvorrichtung 22 nach dem Anbringen automatisch verschlossen bleibt.
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Die vorstehend beschriebene Griffeinheit 10 bewirkt einerseits eine erhöhte Einbruchsicherheit und andererseits eine einfache Bedienbarkeit, da insbesondere auf Hilfsmittel, wie beispielsweise einen Schlüssel, verzichtet werden kann. Der entriegelte Zustand kann vielmehr durch eine Drückbewegung gegen den Griff 11 hergestellt werden. Sodann kann der Schließmechanismus des Bauelements durch eine Drehbewegung des Griffs 11 betätigt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Griffeinheit
- 11
- Griff
- 12
- Aufnahmeelement
- 13
- Arretierelement
- 14
- Abstandselement
- 15
- Feder
- 16
- Mehrkantstift
- 17
- Aufnahme
- 18
- Verbindungsabschnitt
- 19
- Vorsprung
- 20
- Aussparung
- 21
- Fixierelement
- 22
- Verriegelungsvorrichtung
- 23
- Griffhals
- 24
- Sollbruchstelle
- 25
- Magnet
- 26
- Gelenk
- 27
- Schenkel
- F
- Fenster