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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Behälter mit einem Boden und Seitenwänden und abnehmbaren Rollen, der beispielsweise zum Transport und zur Aufbewahrung von Gegenständen eingesetzt werden kann.
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Derartige Behälter sind häufig aus Kunststoff gefertigt und als stapelbare Kisten ausgebildet. Es ist bekannt, derartige Behälter mit aufsteckbaren Rollen zu versehen, um einen Transport zu erleichtern.
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Aus der
CN 203 473 397 U ist ein Behälter mit abnehmbaren Rollen bekannt, wobei die Rollen Pins aufweisen, die durch Löcher im Boden des Behälters gesteckt werden, um die Rollen an dem Behälter zu verankern. Die
DE 20 2010 013 510 U1 offenbart eine Transportvorrichtung mit in ähnlicher Weise ansteckbaren Rollen.
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Aus der
DE 20 2012 006 257 U1 ist eine Kiste bekannt, deren Rollen unmittelbar an den Seitenwänden befestigt werden.
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Die
DE 203 17 662 U1 offenbart einen Bausatz für eine Kiste mit Radhaltern für Rollen, die an die Wände geschraubt oder geklebt werden.
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Derartige Lösungen haben den Nachteil, dass die Rollen insbesondere an verhältnismäßig dünnwandigen Kunststoffbehältern nicht sicher angebracht werden können und keiner großen Belastung standhalten.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Behälter anzugeben, der mit und ohne Rollen genutzt werden kann und der besonders stabil und gleichzeitig leicht ist.
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Diese Aufgabe wird mit dem Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird ein Behälter mit einem Boden und Seitenwänden angegeben, wobei Bodenkanten des Behälters durch auf den Boden treffende Bereiche der Seitenwände definiert sind und sich senkrecht zum Boden erstreckende Seitenkanten des Behälters durch aufeinander treffende Bereiche der Seitenwände definiert sind. Ausgehend vom Boden erstrecken sich Hohlräume in den Seitenwänden. Der Behälter weist ferner abnehmbare Rollen auf, die mittels Zwischenstücken an den Behälter anbringbar sind, wobei die Zwischenstücke in die Hohlräume einführbar und in den Hohlräumen befestigbar ausgebildet sind.
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Demnach weist der Behälter in bekannter Weise einen Boden und den Boden umgebende Seitenwände auf. Beispielsweise kann der Behälter eine rechteckige Grundfläche aufweisen mit vier Seitenwänden. Im Randbereich des Bodens sind Bodenkanten dort gebildet, wo die Seitenwände mit dem Boden verbunden sind. Vertikale Seitenkanten sind an Ecken des Behälters gebildet, an denen zwei Seitenwände des Behälters aufeinandertreffen.
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Der beschriebene Behälter hat den Vorteil, dass durch die Verwendung von Zwischenstücken diese für die Stabilisierung der Seitenwände und damit des Behälters eingesetzt werden können. Die Anordnung von Zwischenstücken in Hohlräumen in den Seitenwänden ermöglicht eine Verstärkung der Seitenwände mittels der Zwischenstücke. Dadurch wird zum einen der gesamte Behälter stabilisiert, zum anderen wird die Verbindung aus Rollen und Behälter besonders stabil, da sich Hebelkräfte nicht nur auf den Bereich eines verhältnismäßig kurzen Pins konzentrieren, sondern entlang des gesamten Zwischenstücks wirken und somit wirkungsvoller abgefangen werden können.
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Gemäß einer Ausführungsform erstrecken sich die Hohlräume entlang der Seitenkanten, so dass in die Hohlräume eingeführte Zwischenstücke Verstärkungen der Seitenkanten ausbilden. Das hat den Vorteil, dass die Rollen an den Ecken des Behälters angebracht werden können, sodass der Behälter beim Rollen verhältnismäßig stabil ist. Ferner hat diese Ausführungsform den Vorteil, dass die Hohlräume besonders einfach in den Behälter integriert werden können.
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Gemäß einer Ausführungsform sind die Rollen fest mit den Zwischenstücken verbunden. Alternativ können sie jedoch auch lösbar mit den Zwischenstücken verbindbar sein, beispielsweise können die Rollen in die Zwischenstücke einschraubbar oder an den Zwischenstücken verrastbar ausgebildet sein.
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Gemäß einer Ausführungsform sind die Rollen schwenkbar an den Zwischenstücken gelagert. Das hat den Vorteil, dass der Behälter besonders leicht rollbar ist.
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Gemäß einer Ausführungsform sind die Zwischenstücke in den Hohlräumen verrastbar. Dazu können an den Zwischenstücken Rastbereiche und in den Hohlräumen Gegenrastbereiche vorgesehen sein. Beispielsweise können in den Hohlräumen Durchbrüche durch die Seitenwand des Behälters ausgebildet sein, in denen Vorsprünge der Zwischenstücke verhaften können. Damit ergibt sich eine stabile Verbindung zwischen Zwischenstücken und Behälter, wobei gleichzeitig ein hohes Maß an Designfreiheit für die Gestaltung des Behälters erhalten bleibt.
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Gemäß einer Ausführungsform weisen die Hohlräume eine Länge L auf mit 0,25*H ≤ L ≤ 0,5*H, wobei H die Höhe der Seitenwände bezeichnet. Unter der Länge L wird hier die Eindringtiefe der Zwischenstücke in die Hohlräume verstanden.
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Gemäß dieser Ausführungsform dringen die Zwischenstücke nahezu bis zur halben Höhe des Behälters in die Hohlräume ein, zumindest jedoch ein Viertel der Höhe des Behälters. Wie sich herausgestellt hat, kann dadurch kann eine besonders gute Stabilisierung des Behälters und der Verbindung zwischen Behälter und Rollen erreicht werden.
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Der Behälter kann insbesondere stapelbar ausgebildet sein. Hierzu kann er beispielsweise in bekannter Weise an seinen Bodenkanten und/oder an seinen Oberkanten Vor- und Rücksprünge aufweisen, die ein Stapeln der Behälter erleichtern und einen Stapel aus Behältern stabilisieren.
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Gemäß einer Ausführungsform ist der Behälter aus Kunststoff ausgebildet. Ein derartiger Behälter ist besonders leicht und günstig herstellbar. Gleichzeitig ist die Stabilisierung des Behälters durch die Zwischenstücke bei einem Behälter aus Kunststoff besonders vorteilhaft und wünschenswert, weil Behälter aus Kunststoff typischerweise eine geringere Stabilität aufweisen als solche aus Metall. In Behälter aus Kunststoff, die mittels Spritzgießen hergestellt werden, lässt sich ein Hohlraum zur Aufnahme der Zwischenstücke besonders gut integrieren.
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Die Zwischenstücke können ebenfalls aus Kunststoff ausgebildet und somit besonders leicht sein.
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Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden anhand von schematischen Figuren näher erläutert. Darin zeigen:
- 1 schematisch eine perspektivische Ansicht eine Behälters mit abnehmbaren Rollen gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
- 2 die abnehmbaren Rollen des Behälters gemäß 1 mit Zwischenstücken;
- 3 perspektivische Ansichten der Zwischenstücke gemäß 2;
- 4 weitere perspektivische Ansichten der Zwischenstücke gemäß den 2 und 3;
- 5 eine perspektivische Ansicht des Behälters mit abnehmbaren Rollen gemäß 1 von unten;
- 6 eine Explosionsansicht des Behälters mit abnehmbaren Rollen gemäß 1 und
- 7 den Behälter gemäß 1 mit abgenommenen Rollen.
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Der Behälter 1 gemäß 1 weist einen in 1 nicht sichtbaren, rechteckigen Boden sowie vier Seitenwände 3 und einen Deckel 4 auf. Die Seitenwände 3 bilden mit dem Boden an ihrer Berührungslinie Bodenkanten 5 aus. Die Seitenwände 3 bilden mit benachbarten Seitenwänden 3 an ihren Berührungslinien Seitenkanten 6 aus, die in Bereichen 7 des Behälters 1 sich vertikal vom Boden aus nach oben erstrecken.
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Der Behälter 1 ist mit gleichartigen Behältern stapelbar ausgebildet und aus Kunststoff gefertigt. Er weist abnehmbaren Rollen 8 auf. Die Rollen 8 werden mithilfe von Zwischenstücken 9 an dem Behälter 1 befestigt.
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Der Behälter 1 weist hierzu im Bereich des unteren Teils seiner Seitenkanten 6 Hohlräume 12 auf, d.h. die Seitenkanten 6 sind zumindest in ihrem unteren Bereich röhrenförmig ausgebildet.
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Der Behälter 1 weist von seinem Boden bis zu seinem Deckel 4 gemessen eine Höhe H auf. Die Hohlräume 12 sind derart gestaltet, dass das in 1 nur zum Teil sichtbare Zwischenstück 9 auf einer Länge L in die Hohlräume 12 eindringen kann.
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2 zeigt die vier Rollen 8 des in 2 nicht dargestellten Behälters mit den Zwischenstücken 9. Dabei ist erkennbar, dass die Rollen 8 jeweils am unteren Ende der Zwischenstücke 9 befestigt sind. Die Befestigung kann lösbar oder nicht lösbar ausgebildet sein.
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Die 3 und 4 zeigen perspektivische Ansichten der Zwischenstücke 9. Auf diesen Ansichten ist erkennbar, dass die Zwischenstücke 9 einen sich nach oben verjüngenden Schaft 13 sowie einen Befestigungsbereich 14 aufweisen. Der Schaft 13 kann vollständig von dem Hohlraum des Behälters aufgenommen werden. Der Befestigungsbereich 14 ragt unten aus dem Hohlraum heraus und steht über den Boden des Behälters vor. Es ist auch denkbar, die Zwischenstücke 9 derart zu gestalten, dass sie im Wesentlichen vollständig in den Hohlräumen aufgenommen werden. Der Befestigungsbereich 14 stellt jedoch einen definierten Anschlag und gleichzeitig eine Möglichkeit dar, die Zwischenstücke 9 für ein Entfernen aus den Hohlräumen zu ergreifen.
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Am oberen Ende des Schafts 13 weisen die Zwischenstücke 9 zwei Rastbereiche 11 auf. Diese sind als Vorsprünge ausgebildet, die in als Durchbrüche ausgebildeten Gegenrastbereichen in den Seitenwänden des Behälters zu liegen kommen können.
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5 zeigt eine Ansicht des Behälters 1 gemäß 1 schräg von unten. In dieser Ansicht ist erkennbar, wie die Befestigungsbereiche 14 über den Boden 2 des Behälters 1 vorstehen.
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Ferner ist erkennbar, dass Seitenwände 3 des Behälters 1 im Bereich der Hohlräume 12 Gegenrastbereiche 10 aufweisen, die als Durchbrüche ausgebildet sind. In den Gegenrastbereichen 10 kommen bei eingesetzten Zwischenstücken 9 die Rastbereiche 11 der Zwischenstücke 9 zu liegen.
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Dabei liegen die Rastbereiche 11 bzw. Gegenrastbereiche 10 jeweils nebeneinander, sodass die Verrastung durch ein Verkippen des Zwischenstücks 9 lösbar ist.
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6 zeigt eine Art Explosionsansicht des Behälters 1 gemäß der bisher beschriebenen Ausführungsform. In dieser Ansicht ist erkennbar, dass die Rollen 8 an ihrem oberen Ende jeweils ein Befestigungselement 15 aufweisen, das beispielsweise als Gewindestange ausgebildet sein kann. Mittels des Befestigungselements 15 sind die Rollen 8 am Befestigungsbereich 14 des Zwischenstücks 9 befestigbar.
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In der gezeigten Ausführungsform sind die Rollen 8 schwenkbar ausgebildet, sodass der Behälter 1 besonders beweglich ist.
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7 zeigt eine weitere Ansicht des Behälters 1, wobei jedoch die Rollen 8 entfernt wurden. In dieser Ansicht ist besonders gut erkennbar, wie die Befestigungsbereiche 14 der Zwischenstücke 9 über den Boden 2 des Behälters 1 vorstehen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Behälter
- 2
- Boden
- 3
- Seitenwand
- 4
- Deckel
- 5
- Bodenkante
- 6
- Seitenkante
- 7
- Eckbereich
- 8
- Rolle
- 9
- Zwischenstück
- 10
- Gegenrastbereich
- 11
- Rastbereich
- 12
- Hohlraum
- 13
- Schaft
- 14
- Befestigungsbereich
- 15
- Befestigungselement
- L
- Länge
- H
- Höhe