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Die Erfindung betrifft, entsprechend Oberbegriff von Anspruch 1, eine Handmaschine zum Schärfen der Schneiden von Sägeketten mit einem Gerätegehäuse, in welchem wenigstens ein Werkzeugantrieb mit einer Werkzeugaufnahme sowie wenigstens ein elektrischer Energiespeicher für den Werkzeugantrieb angeordnet sind, wobei die Werkzeugaufnahme an einem Arbeitsraum einander gegenüberliegende Drehlager aufweist, in denen wenigstens eine Rotationsfeile beidseitig gelagert aufgenommen ist.
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Um die Schneiden der Sägeketten auch im Gelände eines Arbeitseinsatzes nachzuschärfen, sind Handrundfeilen mit einigen unterschiedlichen Durchmessern bekannt. Das präzise händische Führen von Rundfeilen erfordert jedoch einige Übung und Geschicklichkeit. Zudem ist es recht zeitaufwendig. Schneller geht es mit motorisch angetriebenen Schleifscheiben. Diese haben jedoch den Nachteil, dass sich ihre zwischen den Schleifkörnern ausgebildeten Zwischenräume durch den unvermeidbaren Kontakt mit Sägekettenöl dichtsetzen und das Schleifen dann durch erhöhte Wärmeentwicklung zum Ausglühen der Schneiden führt. Auch kann die optimale Schneidengeometrie mit einer Schleifscheibe kaum erhalten werden, so dass die Standzeiten nachgeschärfter Sägeketten oftmals frustrierend kurz sind. Abhilfe verschaffen mobil einsetzbare Vorrichtungen, bei denen das Bearbeitungswerkzeug über eine am Schwert einer Kettensäge festsetzbare Halterung zwangsgeführt wird. Ähnliche Handmaschinen sind beispielsweise aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2009 039 944 A1 , dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 83 26 409 U1 , der US-amerikanischen Patentschrift
US 4 594 919 A bzw. der
DE 10 2009 039 944 A1 bekannt. Das Ausrichten und Festsetzen dieser Handmaschinen an den Kettenschwertern ist jedoch nachteilig zeitintensiv. Außerdem sind diese Handmaschinen unhandlich und werden deshalb nur ungerne von Motorsägenführern in das Gelände mit hineingenommen.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Handmaschine der eingangs genannten Gattung aufzuzeigen, mit der ein fachgerechtes Nachschärfen von Sägeketten maßgeblich vereinfacht ist.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Handmaschine zeichnet sich dadurch aus, dass die Handmaschine mit einer Symmetrieebene ausgebildet ist, die quer zur Rotationsachse der Rotationsfeile verläuft. Die Rotationsfeile ist ein zylindrisch langgestreckter Stahlkörper, auf dessen Mantelfläche in Umfangsrichtung aneinander gereihte Feilenhiebe ausgebildet sind. Es liegt jedoch im Rahmen der Erfindung, die Rotationsfeile ganz oder teilweise aus sogenannten Schleifmaterialien auszubilden, bei denen die Schleifkörper ungeordnet in Bindemitteln eingebettet liegen. Mit der beidseitigen Lagerung der Rotationsfeile ist es einfach möglich, die erfindungsgemäße Handmaschine mit einer Symmetrieebene auszubilden, die quer, insbesondere rechtwinklig, zur Rotationsachse der Rotationsfeile verläuft. Beim Schärfen einer in den Arbeitsraum bewegten Schneide führt das dazu, dass von der Rotationsfeile auf die gesamte Handmaschine wirkende Kräfte vom menschlichen Gehirn einfach erfasst und beherrscht werden können. Außerdem erlaubt ein in der Symmetrieebene gelegener Maschinenschwerpunkt ein für die Hand- und Armmuskulatur vorteilhaft ermüdungsarmes Führen der Handmaschine an einer nachzuschärfenden Schneide, so dass ein fachgerechtes Nachschärfen von Sägeketten maßgeblich erleichtert und somit auch im Gelände problemlos möglich ist.
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Nach einer ersten Weiterbildung der Erfindung ist die Rotationsachse der Werkzeugaufnahme parallel zur Antriebsachse des Werkzeugantriebes ausgerichtet. Zur Ausbildung des Triebstranges sind Werkzeugaufnahme und Werkzeugantrieb vorzugsweise über einen leicht und schmal bauenden Riementrieb miteinander verbunden. Der Riementrieb weist wenigstens einen im Inneren des Gerätegehäuses vom Werkzeugantrieb auf die Werkzeugaufnahme auflaufenden Treibriemen auf. Zur Anordnung der beiden in der Werkzeugaufnahme ausgebildeten Drehlager sind am Gerätegehäuse vorzugsweise zwei an der Werkzeugaufnahme einander gegenüberliegend angeordnete Lagerschenkel ausgeformt. Um die Rotationsfeile in der Werkzeugaufnahme auswechseln zu können, ist der Werkzeugaufnahme entweder ein Spannfutter oder aber es sind ihr lösbare Sicherungselemente, beispielsweise in Form von Schrauben, Federn oder Magnethaltern, zugeordnet.
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Nach einer nächsten Weiterbildung der Erfindung ist an dem Gerätegehäuse eine als Schnitttiefenbegrenzungslehre fungierende Sägekettenführung ausgebildet. Diese ist beispielsweise eine einfache Nut, bei der eine vom Nutboden aufgespannte Bezugsebene um das Maß einer einzuhaltenden Schnitttiefe in das Querschnittsprofil der Rotationsfeile eingetaucht ist. Wird das Gerätegehäuse mit seinem Nutboden auf mehrere Kettenglieder eines geradlinig verlaufenden Kettenabschnittes aufgesetzt und das Gerätegehäuse dann mit seiner Rotationsfeile in einen Schnitttiefenbegrenzer hineingefahren, erfolgt der am Schnitttiefenbegrenzer für die einzuhaltende Schnitttiefe erforderliche Materialabtrag.
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Um ein fachgerechtes Nachschärfen der Schneiden von Sägeketten weiter zu verbessern, sind auf dem Gerätegehäuse Orientierungslinien angebracht, mit denen wenistens ein einzuhaltender Schärfwinkel dargestellt ist. Werden die Orientierungslinien mit der im zu bearbeitenden Kettenabschnitt gradlinig verlaufenden Sägekette in Deckung oder Parallelausrichtung gebracht, ist die Rotationsfeile an der Sägekette ausgerichtet und es kann mit dem Nachschärfen der Schneiden begonnen werden.
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Nach einer besonders zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung weist das Gerätegehäuse wenigstens eine Werkzeugtasche zum Bereithalten von Rotationsaustauschfeilen auf. Die Rotationsaustauschfeilen können entweder in Form von Ersatzfeilen gegen eine in der Werkzeugaufnahme gehaltene stumpfe oder schadhafte Rotationsfeile ausgetauscht werden oder sie können im Rahmen eines Werkzeugsatzes verschiedene Durchmesser aufweisen, so dass die erfindungsgemäße Handmaschine zum Schärfen unterschiedlicher Sägeketten umrüstbar ist. Die Werkzeugtasche ist beispielsweise als eine Art Aufnahmefach ausgebildet, welches lediglich beispielsweise eine an einem Filmscharnier gehaltene Verschlussklappe oder die Rotationsfeile sichernde Rastelemente aufweist.
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Nach einer anderen besonders zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung weist das Gerätegehäuse wenigstens eine Stiftetasche zur Aufnahme von Kettengliedmarkern auf. Die Kettengliedmarker dienen dem Markieren einer Sägekette an einem Kettenglied, an dem mit dem Schärfen einer ersten Schneide begonnen wird. Die Stiftetasche ist beispielsweise ebenfalls als eine Art Aufnahmefach ausgebildet.
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Um die erfindungsgemäße Handmaschine im freien Gelände zuverlässig einsetzen zu können, ist der Energiespeicher vorzugsweise ein Akkumulator, der über eine geeignete Ladestation an jeder beliebigen Schuko-Steckdose oder jedem beliebigen USB-Steckplatz nachgeladen werden kann.
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Um die erfindungsgemäße Handmaschine für einen universellen Einsatz an allen handelsverfügbaren Sägeketten auszulegen, weist die Rotationsfeile einen Durchmesser zwischen 3 mm und 6 mm auf. Vorzugsweise ist der erfindungsgemäßen Handmaschine jedoch ein ganzer Werkzeugsatz, bestehend aus zwei bis vier verschiedenen Rotationsfeilen, zugeordnet.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale ergeben, ist in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Handmaschine; und
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2 eine Seitenansicht der Handmaschine im Schnitt gemäß Linie A-A in 1, dargestellt in einem Anwendungsbeispiel.
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Die 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Handmaschine beim Schärfen der Schneiden einer Sägekette. Die Handmaschine hat ein zweiteiliges, geöffnet dargestelltes Gerätegehäuse 1, 2, in welchem ein Werkzeugantrieb 3 mit einer Werkzeugaufnahme 4 sowie ein elektrischer Energiespeicher 5 für den Werkzeugantrieb 3 angeordnet sind. Die Werkzeugaufnahme 4 weist an einem Arbeitsraum 6 einander gegenüberliegende Drehlager 7, 8 auf, in denen eine Rotationsfeile 9 aufgenommen ist. Zur Ausbildung eines Triebstranges sind die Werkzeugaufnahme 4 und der Werkzeugantrieb 3 über einen Riementrieb 10 miteinander gekoppelt, so dass die Rotationsachse der Rotationsfeile 9 parallel zur Antriebsachse des Werkzeugantriebes 3 ausgerichtet ist. Das Gerätegehäuse 1, 2 weist zwei die Drehlager 7, 8 aufnehmende Lagerschenkel 11, 12 auf, von denen der Arbeitsraum 6 unmittelbar begrenzt wird. Außerdem ist an dem Gerätegehäuse 1, 2 eine als Schnitttiefenbegrenzungslehre fungierende Sägekettenführung 13 ausgebildet. Auf dem Gerätegehäuse 1, 2 angebrachte Orientierungslinien 14 stellen einen an den nachzuschärfenden Schneiden einzuhaltenden Schärfwinkel dar. Weiterhin weist das Gerätegehäuse 1, 2 eine Werkzeugtasche 15 zum Bereithalten von Rotationsaustauschfeilen oder Kettengliedmarkern auf.
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Die 2 zeigt eine Seitenansicht der Handmaschine im Schnitt gemäß Linie A-A in 1, dargestellt in einem Anwendungsbeispiel. In diesem wird der Schnitttiefenbegrenzer 16 an den Schneidgliedern 17, 18 einer Sägekette 19 mit Hilfe der als Schnitttiefenbegrenzungslehre fungierenden Sägekettenführung 13 auf Maß gebracht. Die Sägekettenführung 13 ist eine unterseitig am Gerätegehäuse 1,2 ausgebildete Nut, mit deren Nutboden 20 das Gerätegehäuse 1, 2 auf die Schneiden mehrerer Schneidglieder 17, 18 eines gradlinig verlaufenden Abschnittes der Sägekette 19 aufgesetzt ist. Die Rotationsfeile 9 steht mit dem Schnitttiefenbegrenzer 16 abrasiv in Eingriff. Gleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugszahlen versehen.
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Alle in der vorstehenden Beschreibung und in den Ansprüchen genannten Merkmale sind in einer beliebigen Auswahl mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs kombinierbar. Die Offenbarung der Erfindung ist somit nicht auf die beschriebenen bzw. beanspruchten Merkmalskombinationen beschränkt, vielmehr sind alle im Rahmen der Erfindung sinnvollen Merkmalskombinationen als offenbart zu betrachten.