DE102017101641B4

DE102017101641B4 - Wischvorrichtung für optische Vorrichtung mit Linse sowie Rückblickvorrichtung für Kraftfahrzeug mit solch einer Wischvorrichtung

Info

Publication number: DE102017101641B4
Application number: DE102017101641.4A
Authority: DE
Inventors: Ilka Rötzer; Andreas Herrmann
Original assignee: SMR Patents SARL
Current assignee: SMR Patents SARL
Priority date: 2017-01-27
Filing date: 2017-01-27
Publication date: 2021-10-21
Anticipated expiration: 2037-01-28
Also published as: US11305733B2; DE102017101641A1; US20180215350A1

Abstract

Wischvorrichtung für eine optische Vorrichtung (100) mit einer Linse (12), die eine Oberfläche aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Wischvorrichtung zum Freiwischen der Oberfläche der Linse (12) von Wasser und Schmutzpartikeln ein Wischelement (20) mit zumindest einem Durchtrittskanal (29) und zumindest einem von dem Durchtrittskanal (29) abzweigenden Auslasskanal (30a, 30b) aufweist, um Reinigungsfluid auf die Oberfläche der Linse (12) zu führen, und die Wischvorrichtung mit Mitteln zum Zuführen von Reinigungsfluid kooperiert, die eine Einrichtung (38) zum Ermöglichen und/oder Fördern des Fließens von Reinigungsfluid aus einem Behälter (34) und/oder einem Zuflusskanal in den Durchtrittskanal (29) umfassen, wobei die Einrichtung (38) von einer Steuer- oder Regeleinheit (36) steuerbar oder regelbar ist, wobei die Steuer- oder Regeleinheit (36) das Wischelement (20) zumindest zeitweise in eine oszillierende Bewegung versetzt, und wobei das Versetzen in die oszillierende Bewegung unter Ausnutzen des Rückstoßprinzips erfolgt.

Description

Die Erfindung betrifft eine Wischvorrichtung für eine optische Vorrichtung mit einer Linse, welche vorzugsweise eine gekrümmte Oberfläche aufweist. Sie betrifft auch eine Rückblickvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einer optischen Vorrichtung und solch einer Wischvorrichtung.
Optische Vorrichtungen mit Linsen, wie sie etwa bei Rückblickvorrichtungen für Kraftfahrzeuge eingesetzt werden, um dort Kamerabilder von dem Bereich hinter einem Kraftfahrzeug zu erfassen, sind im Betrieb, insbesondere beim Fahren des Kraftfahrzeugs, Umwelteinflüssen ausgesetzt und können Verunreinigungen davontragen. Es ist erwünscht, wenn die Linse möglichst so sauber ist, dass die gewonnenen Kamerabilder eine ausreichend hohe Qualität haben. Allgemein ist es bekannt, zum Reinigen solcher Linsenoberflächen bei Rückblickvorrichtungen eine Wischvorrichtung vorzusehen, siehe beispielhaft hierzu die US 2007 / 0 124 886 A1. Auf dem Gebiet von wasserdichten Kameras ist es bspw. aus der USbekannt, eine Schutzscheibe vor der Linse mittels einer Wischvorrichtung freizuwischen. Auch die US 2002 / 0 139 394 A1 beschreibt die Reinigung einer Abschirmung für eine Linse mittels Wischelementen. Bei den beiden zuletzt genannten Vorrichtungen ist die freizuwischende Oberfläche im Wesentlichen eben. Die gattungsgemäße EP 2 792 556 A1 beschreibt eine Wischvorrichtung für eine Oberfläche eines Optikelements der Optikeinrichtung eines Kraftfahrzeugs mit einem Formgedächtniselement. Beispielsweise kann dieses unter Bestromen oder Erhitzen in eine andere Stellung überführt werden.
Aus der EP 2 933 155 A1 ist es bekannt, in einem Wischelement für ein optisches System ein Reinigungsfluid mitzuführen. Die WO 2005 / 039 945 A1 beschreibt ein Wischelement für eine Windschutzscheibe, welches einen Durchtrittskanal für Wasser und eine Mehrzahl von Austrittskanälen aufweist, um das Wasser aus dem Durchtrittskanal auf die Windschutzscheibe zu leiten.
Sensoren zur Erfassung von Wasser oder dergleichen auf einer Fensterscheibe eines Kraftfahrzeugs sind allgemein bekannt, siehe hierzu beispielhaft die DE 195 26 249 A1 . In Abhängigkeit von einer Regenintensität wird die Geschwindigkeit der Hin- und Herbewegung eines Wischelements gesteigert oder verringert. Die US 2008 / 0 088 702 A1 offenbart die Erfassung von Schmutz auf einer Kameraoberfläche durch Überwachung eines optischen Prüfelements mithilfe eines Prüfstrahls. Gemäß der EP 2 792 555 A1 wird die Bewegung eines Wischers auf einer Oberfläche mithilfe eines Sensors verfolgt.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die gattungsgemäße Wischvorrichtung zu verbessern. Dabei soll ein Weg aufgezeigt werden wie bei optischen Vorrichtungen mit einer Linse eine Qualität der über die Linse gewonnenen Information, insbesondere eine Bildqualität einer Kamera, welche die Linse umfasst, verbessert werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Wischvorrichtung nach Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Wischvorrichtungen sind in den Ansprüchen 2 bis 16 beschrieben.
Die Ansprüche 17 bis 19 betreffen eine Rückblickvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einer optischen Vorrichtung und einer erfindungsgemäßen Wischvorrichtung.
Die erfindungsgemäße Wischvorrichtung ist also zum Freiwischen der (gekrümmten) Oberfläche der Linse von Wasser- und Schmutzpartikeln vorgesehen. Das Wischelement weist dabei einen Durchtrittskanal auf, um Reinigungsfluid durchzuleiten, und es weist ferner zumindest einen von dem Durchtrittskanal abzweigenden Auslasskanal auf, um das Reinigungsfluid. Durch die Zufuhr von Reinigungsfluid beim oder vor dem Wischen kann das Wischelement besonders gut auf der Oberfläche der Linse gleiten und auch besonders gut Schmutzpartikeln abtragen. Die Erfindung geht somit insbesondere von der Idee ab, wie sie im Stand der Technik verwirklicht war, vor Linsen mit gekrümmten Oberflächen eine zusätzliche ebene Oberfläche vorzusehen, und stattdessen wird die gekrümmte Oberfläche unmittelbar gewischt. Dies ermöglicht eine bessere Bildqualität, da auf die Linse keine Abdeckung folgt.
Vorzugsweise weist das Wischelement eine an die gekrümmte Oberfläche angepasste (Eigen-)Krümmung auf und erstreckt sich längs der Krümmung. Durch die Krümmung des Wischelements, angepasst an die gekrümmte Oberfläche der Linse, nämlich insbesondere mit selbem Krümmungsradius, oder lediglich geringfügig größerem Krümmungsradius, lässt sich die Linse besonders gut von Wasser und Schmutzpartikeln befreien.
Bei einer hierzu bevorzugten Ausführungsform kooperiert die Wischvorrichtung mit Mitteln zum Zuführen von Reinigungsfluid, welche eine Einrichtung zum Ermöglichen und/oder Fördern des Fließens von Reinigungsfluid aus einem Behälter und/oder einem Zuflusskanal, wie etwa einer Hauswasserinstallation, in den Durchtrittskanal umfassen. Die Einrichtung zum Ermöglichen und/oder Fördern des Fließens von Reinigungsfluid kann beispielsweise eine Absperrvorrichtung, insbesondere ein Ventil („Ermöglichen“), oder eine Pumpe, nämlich eine Fluidpumpe, insbesondere in Form einer Dosierpumpe, („Fördern“) umfassen, oder sie kann beides umfassen. Diese Einrichtung ist von der Steuer- oder Regeleinheit steuer- oder regelbar.
So muss das Reinigungsfluid nicht bei jedem Wischen appliziert werden, sondern es kann gezielt, etwa auf Benutzerwunsch durch Betätigung eines Betätigungselements, zugeführt werden. Vorzugsweise ist allerdings ein Sensorelement zum Erfassen von Messwerten vorgesehen, welche eine Aussage über den Verschmutzungsgrad und/oder die Verschmutzungsart der Linse ermöglichen, wobei das Sensorelement mit der Steuer- oder Regeleinheit gekoppelt ist und jenes die Messwerte zuführt. Die Steuer- oder Regeleinheit ist dazu ausgelegt, die Messwerte auszuwerten und in einem ersten Fall die Wischvorrichtung inaktiv zu belassen und in einem zweiten, dritten, vierten und/oder fünften Fall das Wischelement in Bewegung zu versetzen.
Hierzu weiter bevorzugt ist vorgesehen, dass beim zweiten Fall die Einrichtung zum Ermöglichen und/oder Fördern des Fließens von Reinigungsfluid aus dem Behälter so angesteuert wird oder gerade nicht angesteuert wird, dass kein Reinigungsfluid durch den Durchtrittskanal und die Auslasskanäle auf die Linse gelangt. In einem dritten Fall wird die Einrichtung so angesteuert, dass Reinigungsfluid ausschließlich durch den Durchtrittskanal und die Auslasskanäle auf die Linse gelangt. In einem vierten Fall wird die Einrichtung so angesteuert, dass Wasser durch den Durchtrittskanal gepumpt wird. In einem fünften Fall wird die Einrichtung so angesteuert, dass Druckluft durch den Durchtrittskanal gepumpt wird.
Hierbei kann es bei Verwendung unterschiedlicher Reinigungsfluide vorgesehen sein, dass jedem Reinigungsfluid ein Durchtrittskanal zugeordnet ist. Auf diese Weise ist es nicht notwendig, das weitere Reinigungsfluid anders als durch den Durchtrittskanal zu applizieren. Vorzugsweise treffen sich allerdings die Durchtrittskanäle in zumindest einem Auslasskanal. Dadurch wird ausgenutzt, dass Auslasskanäle ohnehin vorhanden sind, die mit dem ersten Durchtrittskanal gekoppelt sind.
Vorzugsweise ist eine Vielzahl von Auslasskanälen vorgesehen, um möglich großflächig auf die (gekrümmte) Oberfläche der Linse Reinigungsfluid applizieren zu können.
In Anknüpfung an das Vorsehen der Steuer- oder Regeleinheit ist erfindungsgemäß vorzusehen, dass selbige das Wischelement zumindest zeitweise in eine oszillierende Bewegung versetzt. Dies erfolgt über die Einrichtung zur Zufuhr von Reinigungsfluid, wobei das Wischelement vorzugsweise zumindest eine elastische Wischlippe aufweist, die weiter vorzugsweise die Form einer Gummilippe hat. Das Versetzen in die oszillierende Bewegung erfolgt derart, dass sich das Wischelement von selbst dann bewegt, wenn die Einrichtung zum Zuführen von Reinigungsfluid angesteuert wird. Dies erfolgt durch Ausnutzen des Rückstoßprinzips, wie man es etwa von Sprinkleranlagen kennt. Federn können für eine Rückstellbewegung sorgen. Optional kann ein Drucklufteingang zum Durchtrittskanal vorgegeben sein.
Weiter bevorzugt ist vorgesehen, dass das Wischelement einen Grundkörper aufweist, der sich über den Durchmesser der Oberfläche der Linse erstreckt, ferner zumindest eine sich von diesem Grundkörper in Richtung der Linsenoberfläche erstreckende Wischlippe, und auf der der Wischlippe gegenüberliegenden Seite einen Fuß. Vorzugsweise ist der Fuß in einem Rahmen verfahrbar angebracht. Ein solches Wischelement ist einerseits ausreichend stabil, um den Beanspruchungen beim Wischen und auch beim Fahren eines Kraftfahrzeugs standzuhalten, aber andererseits ausreichend flexibel und beweglich.
Das Wischelement kann auch ein Formgedächtniselement umfassen, wobei ein solches vorzugsweise zum Antrieb, nämlich der Bewegung von einer Endstellung in eine andere Endstellung, einsetzbar ist, siehe hierzu die Ausführungsform gemäß der EP 2 792 556 A1 .
Die erfindungsgemäße Rückblickvorrichtung für ein Kraftfahrzeug weist eine optische Vorrichtung und eine Wischvorrichtung der erfindungsgemäßen Art auf, wobei die Linse Teil einer Kameraeinheit ist, insbesondere wobei zur Linse passend ein Sensorelement vorgesehen ist, typischerweise in der Brennebene der Linse oder nur geringfügig zu dieser versetzt. Hierbei kann die Kameraeinheit durch ein Gehäuse geschützt sein, das von der gekrümmten Oberfläche der Linse bereichsweise begrenzt wird.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Rückblickvorrichtung ist der Rahmen an einem Gehäuse der Kameraeinheit und/oder einem Gehäuse der Rückblickvorrichtung angebracht. Somit muss keine gesonderte Befestigungseinrichtung für den Rahmen außerhalb der Rückblickvorrichtung vorgesehen werden.
Die Steuer- oder Regeleinheit der Rückblickvorrichtung ist vorzugsweise mit einer Kontrolleinheit im Kraftfahrzeug verbunden oder von derselben bereitgestellt, um die Bewegung des Wischelements und die Fluidzufuhr über die Einrichtung anzusteuern. Letzteres erfolgt über das Rückstoßprinzip mit Federn.
Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung unter Bezug auf die Zeichnungen beispielhaft näher beschrieben, wobei

1 eine Prinzipdarstellung mit Draufsicht auf eine optische Vorrichtung mit einer Wischvorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung zeigt,
2 einen Querschnitt des bei der optischen Vorrichtung aus 1 verwendeten Wischelements zeigt,
3 eine Vorderansicht einer zweiten Ausführungsform einer Wischvorrichtung gemäß der Erfindung an einer Kameraeinheit zeigt,
4 den Schnitt IV-IV aus 3 zeigt,
5 den Ausschnitt V aus 4 vergrößert zeigt, der das Wischelement darstellt,
6a und 6b perspektivische Ansichten der Kameraeinheit mit Wischvorrichtung aus den 3 bis 5 sind,
7 eine Vorderansicht einer dritten Ausführungsform einer Wischvorrichtung gemäß der Erfindung zeigt, und
8a und 8b hierzu perspektivische Ansichten zeigen.

Die optische Vorrichtung 100 als Ganzes umfasst in einem Gehäuse 11 eine Kameraeinheit 10 mit einer Linse 12, die beispielsweise aus Spezialglas für optische Linsen hergestellt ist, und einen Bildsensor 14, beispielsweise einen CCD-Sensor, zur Bildgewinnung. Die Linse 12 weist eine gekrümmte Oberfläche auf (nicht bezeichnet), an die sich ein Wischelement 20 einer Wischvorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung anschmiegt, insbesondere dessen Wischblatt in Form einer elastischen Wischlippe 24, einer Gummilippe. Die Wischlippe 24, Gummilippe, erstreckt sich von einem Grundkörper 22 des Wischelements 20 weg, der aus Hartgummi oder aus Weichgummi gebildet ist. Das Wischelement 20 ist im Schnitt in 2 dargestellt. Es umfasst Austrittslöcher 26 für ein Reinigungsfluid. Das Wischelement 20 ist an einem Rahmen 28 der Wischvorrichtung gehalten.
Das Wischelement 20 ist in 2 gezeigt, wobei der Grundkörper 22 zu sehen ist, der im gezeigten Schnitt nahezu ringförmig ist, nämlich einen mittigen Durchtrittskanal 29 umfasst, über den Reinigungsfluid zuführbar ist, das dann über von dem Durchtrittskanal 29 abzweigende Auslasskanäle 30a und 30b zu den Austrittslöchern 26 geführt wird. Ein Fuß 32 dient der Verankerung des Wischelements 20 im Rahmen 28.
Das Reinigungsfluid wird aus einem Reservoir bzw. Behälter 34 heraus zugeführt. Der Behälter 34 seinerseits kann, wie in 6a und 6b ersichtlich, mit Reinigungsfluid über eine Zufuhrleitung 35 befüllt werden. Anstelle eines Behälters 34 kann auch die Zufuhrleitung 35 alleine vorgesehen sein, wenn nämlich das Reinigungsfluid aus einer Hausinstallationsleitung zugeführt wird. Dies ist insbesondere dann hilfreich, wenn die Wischvorrichtung nicht an einer mobilen Einheit wie einem Kraftfahrzeug vorgesehen ist, sondern einer stationären Einrichtung, wie etwa bei einer Überwachungskamera in einem Gebäude. Das Zuführen des Reinigungsfluids in den Durchtrittskanal 29 des Wischelements 20 aus dem Behälter 34 erfolgt unter der Steuerung einer Steuer- oder Regeleinheit 36 (z. B. eines Mikroprozessors). Im zweiten Ausführungsbeispiel der 3 bis 6b ist die Einrichtung 38 durch eine Pumpe 38a, die Fluid aus dem Behälter 34 herauspumpt, und durch ein Ventil 38b, das für die Zufuhr des Reinigungsfluids in den Durchtrittskanal 29 hinein sorgt, gegeben. Die Steuer- oder Regeleinheit 36 steuert die Einrichtung 38 an, die die Zufuhr des Reinigungsfluids über einen Zufuhrschlauch 40 in den Durchtrittskanal 29 hinein ermöglicht.
Das Öffnen und Schließen des Ventils 38b bzw. ein Aktivieren einer entsprechenden Pumpe 38a soll abhängig sein vom Verschmutzungsgrad und/oder der Verschmutzungsart der gekrümmten Oberfläche der Linse 12. Hierzu ist mindestens ein Sensorelement 42 vorgesehen (siehe in 1 zwischen Linse 12 und Bildsensor 14), welches speziell der Erfassung von Verschmutzungen dient, und welches mit der Steuer- oder Regeleinheit 36 gekoppelt ist (nicht gezeigt).
Bei hartnäckigem Schmutz kann ein Reinigungsfluid wie insbesondere ein Tensid aus dem Behälter 34 zugeführt werden, bei nur leichter Verschmutzung ist dies jedoch nicht notwendig, und auch dann, wenn eine hohe Luftfeuchtigkeit besteht (Dunst).
Bei der zweiten Ausführungsform gemäß 3 bis 6b ist das Wischelement 20 an einem Tragestab 44 angeordnet, der mit Führungselementen 46 zu beiden Seiten der Längserstreckung des Wischelements 20 zusammenwirkt. Die Führungselemente 46 können insbesondere als Druckluftfedern ausgeführt sein. Durch eine Ansteuerung der Pumpe 38a und des Ventils 38b füllt sich der Durchtrittskanal 29 allmählich mit Reinigungsfluid, bis das Reinigungsfluid an den Austrittslöchern 26 austritt. Hierbei erfährt das Wischelement 20 einen Rückstoß (wie man dies von Gartensprinkleranlagen kennt) und bewegt sich in eine bestimmte Richtung (zum Beispiel nach oben). Die Druckluftfedern als Führungselement 46 wirken dieser Bewegung entgegen und drücken anschließend den Tragestab 44 wieder nach unten. In diesem Moment kann die Zufuhr von Reinigungsfluid unterbunden sein, sodass auch die Wirkung des Rückstoßes momentan nicht gegeben ist. Sobald der Tragestab 44 die untere Position erneut erreicht hat, wird wieder Reinigungsfluid durch die Pumpe 38a gefördert und durch das Ventil 38b eingelassen, sodass abermals der Rückstoß wirkt und die Wischbewegung nach oben hervorruft. Insgesamt lässt sich so eine oszillierende Bewegung des Wischelements 20 erzielen, wenn die Einrichtung 38 (Pumpe 38a und Ventil 38b) geeignet getaktet angesteuert wird.
Bei einer alternativen Ausführungsform, die in der Figur nicht veranschaulicht ist, erlaubt das Ventil 38b die Zufuhr von Reinigungsfluid durch einen ersten Durchtrittskanal mit Austrittslöchern an der oberen Seite und alternativ durch einen zweiten Durchtrittskanal mit Austrittslöchern an der unteren Seite. Durch selektive Ansteuerung des jeweiligen Durchtrittskanals kann für eine Rückstoßwirkung abwechselnd nach oben und nach unten gesorgt werden, sodass auch auf diese Weise eine oszillierende Bewegung ermöglicht ist.
Die in den 7 und 8a/8b gezeigte dritte Ausführungsform kann alternativ zu der zweiten Ausführungsform gemäß 3 bis 6b eingesetzt werden. In der Variante gemäß 7 entfällt die Pumpe 38a, dafür aber ist ein Anschluss 38c zum Zuführen von Druckluft vorhanden. Mithilfe der Druckluft kann das Wischelement 20 von Reinigungsfluid befreit werden, indem dieses einfach über die Austrittslöcher 26 ausgeblasen wird. Auch mithilfe von Druckluft ist eine oszillierende Bewegung des Wischelements 20 erzielbar, weil hier ein Rückstoß auftritt, der den Tragestab 44 in eine bestimmte Richtung treibt, wobei dieser dann durch die Führungselemente 46, insbesondere durch Federn, zurückgedrängt wird.
Selbstverständlich ist es auch möglich, die Oberfläche der Linse 12 mit Druckluft und Wasser zu reinigen, sei es alternierend oder nacheinander. Am bevorzugtesten ist ein wahlweises Beaufschlagen mit Druckluft und/oder Wasser, nämlich je nach Verschmutzung.
Anstelle des Sensorelements 42 in 1 kann auch eine komplexere Sensoreinrichtung eingesetzt werden, etwa mit einer Einrichtung zum Aussenden eines Prüfstrahls, insbesondere Laserstrahls, auf ein Prüfelement oder einen Prüfabschnitt und mit einer Einrichtung zum Erfassen des durch das Prüfelement oder den Prüfabschnitt wiedergegebenen oder weitergegebenen Teilstrahls. Eine solche Ausbildung kann sich an der aus der US 2008/0088702 A1 bekannten orientieren.
Anstelle eines Behälters außerhalb des Wischelements 20 kann dieses auch unmittelbar einen Behälter für das Reinigungsfluid tragen, insbesondere bei einem hochwirksamen Reinigungsfluid, welches nur in kleineren Mengen appliziert wird.
Die in der voranstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in jeder beliebigen Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.

Claims

Wischvorrichtung für eine optische Vorrichtung (100) mit einer Linse (12), die eine Oberfläche aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Wischvorrichtung zum Freiwischen der Oberfläche der Linse (12) von Wasser und Schmutzpartikeln ein Wischelement (20) mit zumindest einem Durchtrittskanal (29) und zumindest einem von dem Durchtrittskanal (29) abzweigenden Auslasskanal (30a, 30b) aufweist, um Reinigungsfluid auf die Oberfläche der Linse (12) zu führen, und die Wischvorrichtung mit Mitteln zum Zuführen von Reinigungsfluid kooperiert, die eine Einrichtung (38) zum Ermöglichen und/oder Fördern des Fließens von Reinigungsfluid aus einem Behälter (34) und/oder einem Zuflusskanal in den Durchtrittskanal (29) umfassen, wobei die Einrichtung (38) von einer Steuer- oder Regeleinheit (36) steuerbar oder regelbar ist, wobei die Steuer- oder Regeleinheit (36) das Wischelement (20) zumindest zeitweise in eine oszillierende Bewegung versetzt, und wobei das Versetzen in die oszillierende Bewegung unter Ausnutzen des Rückstoßprinzips erfolgt.
Wischvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der Linse (12) gekrümmt ist, und das Wischelement (20) eine an die gekrümmte Oberfläche der Linse (12) angepasste Krümmung aufweist.
Wischvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsfluid aus dem Behälter (34) und/oder dem Zuflusskanal einer Hauswasserinstallation fließt.
Wischvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (38) zumindest eine Pumpe (38a) und/oder zumindest eine Absperreinrichtung, ein Ventil (38b), umfasst.
Wischvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch zumindest ein Sensorelement (42) zum Erfassen von Messwerten, die eine Aussage über den Verschmutzungsgrad und/oder die Verschmutzungsart der Linse (12) ermöglichen, wobei das Sensorelement (42) mit der Steuer- oder Regeleinheit (36) zum Zuführen der Messwerte koppelbar oder gekoppelt ist.
Wischvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuer- oder Regeleinheit (36) dazu ausgelegt ist, die Messwerte auszuwerten und in einem ersten Fall das Wischelement (20) inaktiv zu belassen und in einem zweiten, dritten, vierten und/oder fünften Fall das Wischelement (20) in Bewegung zu versetzen, wobei i) im zweiten Fall kein Reinigungsfluid durch den Durchtrittskanal (29) auf die Linse (12) gelangt; ii) im dritten Fall die Einrichtung (38) so angesteuert wird, dass das Reinigungsfluid aus dem Behälter (34) durch den Durchtrittskanal (29) auf die Linse (12) gelangt; iii) im vierten Fall die Einrichtung (38) so angesteuert wird, dass Wasser durch den Durchtrittskanal (29) gepumpt wird; und/oder iv) im fünften Fall die Einrichtung (38) so angesteuert wird, dass Druckluft durch den Durchtrittskanal (29) gepumpt wird.
Wischvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Verwendung unterschiedlicher Reinigungsfluide, umfassend Wasser und Druckluft, jedem Reinigungsfluid ein Durchtrittskanal (29) zugeordnet ist.
Wischvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vielzahl von Auslasskanälen (30a, 30b) vorgesehen ist, wobei die Auslasskanäle (30a, 30b) zumindest teilweise absperrbar sind über die Steuer- oder Regeleinheit (36).
Wischvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchtrittskanäle sich in zumindest einem Auslasskanal (30a, 30b) treffen.
Wischvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wischelement (20) zumindest eine elastische Wischlippe (24) umfasst.
Wischvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Wischelement (20) einen Grundkörper (22), der sich über den Durchmesser der Linsenoberfläche erstreckt, die zumindest eine sich von diesem in Richtung der Linsenoberfläche erstreckende Wischlippe (24) und auf der der Wischlippe (24) gegenüberliegenden Seite einen Fuß (32) umfasst.
Wischvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Fuß (32) verfahrbar in einem Rahmen (28) angebracht ist.
Wischvorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuer- oder Regeleinheit (36) über die Einrichtung (38) zum Zuführen von Reinigungsfluid die elastische Wischlippe (24) in die oszillierende Bewegung versetzt.
Wischvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wischelement (20) an einem Tragestab (44) angeordnet ist, der mit Führungselementen (46) zu beiden Seiten der Längserstreckung des Wischelements (20) zusammenwirkt.
Wischvorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass Druckfedern als Führungselemente (46) der Bewegung des Wischelements (20) entgegenwirken.
Wischvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Antrieb des Wischelements (20) ein Formgedächtniselement umfasst.
Rückblickvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einer optischen Vorrichtung (100) und einer Wischvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die optische Vorrichtung (100) eine Kameraeinheit (10) umfasst, und die Linse (12) Teil der Kameraeinheit (10) ist.
Rückblickvorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass ein Rahmen (28) an einem Gehäuse (11) der Kameraeinheit (10) und/oder der Rückblickvorrichtung angebracht ist.
Rückblickvorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuer- oder Regeleinheit (36) mit einer Kontrolleinheit in dem Kraftfahrzeug verbunden oder von derselben bereitgestellt ist, um die Bewegung des Wischelements (20) und die Fluidzufuhr über die Einrichtung (38) zu kontrollieren.