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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Zahnimplantataufbau, welcher insbesondere als Abdruckpfosten oder Abutment verwendbar ist. Genauer gesagt, betrifft die vorliegende Erfindung einen mehrteiligen Zahnimplantataufbau mit einer Schraube und einer Hülse, welche die Schraube umgibt.
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Ein Beispiel für einen mehrteiligen Zahnimplantataufbau ist aus der
EP 2 347 729 A1 bekannt.
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Als Zahnimplantataufbau wird üblicherweise der Teil einer Zahnprothese verstanden, welcher in das Zahnimplantat eingeschraubt wird. Da der Begriff „Zahnimplantat“ umgangssprachlich häufig uneinheitlich und oft fälschlicherweise für das Gesamtgebilde einer Zahnprothese verwendet wird, sei an dieser Stelle klargestellt, dass unter einem „Zahnimplantat“ streng genommen nur der Implantatkörper verstanden wird, also lediglich die künstliche Zahnwurzel, die im Kiefer des Patienten implantiert wird. Um weitere Missverständnisse zu vermeiden, wird anstelle des Begriffs „Zahnimplantat“ im Folgenden daher jeweils der Begriff „Implantatkörper“ verwendet.
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Der Zahnimplantataufbau gemäß der vorliegenden Erfindung ist vorzugsweise sowohl als Abdruckpfosten als auch als Abutment verwendbar.
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Ein Abdruck- oder Übertragungspfosten dient der Herstellung einer prothetischen Suprakonstruktion, also beispielsweise zur Herstellung einer künstlichen Zahnkrone, welche in der Fachsprache meist als Implantatkrone bezeichnet wird. Nach erfolgter Implantation und Einheilphase wird ein solcher Abdruckpfosten in das Zahnimplantat bzw. den Implantatkörper eingeschraubt und dann für einen Abdruck verwendet, welcher dem Zahntechniker als Hilfe zur Herstellung der Implantatkrone dient.
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Unter einem Abutment wird das Verbindungsteil verstanden, welches in der letztendlichen Zahnprothese die Verbindung zwischen dem Implantatkörper (Zahnimplantat) und der Implantatkrone (Suprakonstruktion) bildet. Es bildet also den sensiblen Übergang durch das periimplantäre Weichgewebe zur Mundhöhle und zur Implantatkrone. Üblicherweise sind Abutments aus Titan, Keramik oder Keramikverbindungen wie Aluminiumoxid- oder Zirkondioxidkeramik.
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Abdruckpfosten wie auch Abutments werden, wie bereits erwähnt, üblicherweise in den Implantatkörper eingeschraubt. In den allermeisten Fällen ist hierzu eine Schraube mit einem Werkzeugeingriff (z.B. Innensechskant) vorgesehen. Insbesondere bei den Abdruckpfosten wird diese Schraube meist nicht nur als reines Befestigungselement verwendet, sondern bildet auch einen Teil des Abdruckpfostens, welcher die Form des Abdrucks bildet oder zumindest dazu beiträgt. Dieser Aufbau hat zumindest die zwei folgenden Nachteile: Zum einen ist zum Einschrauben bzw. Lösen des Abdruckpfostens jeweils ein extra Werkzeug (z.B. ein Sechskant- bzw. Inbusschlüssel) notwendig. Zum anderen muss der an der Schraube vorgesehene Werkzeugeingriff jeweils vor dem Abdruck verschlossen werden, damit während der Vornahme des Abdrucks keine Abdruckmasse in diesen hineingelangt. Dementsprechend muss der Werkzeugeingriff nach Vornahme des Abdrucks auch wieder geöffnet werden, damit der Abdruckpfosten vom Implantatkörper wieder gelöst werden kann. Dies ist umständlich und zeitintensiv, was nicht nur für den Patienten, sondern auch den behandelnden Arzt nachteilig ist.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Zahnimplantataufbau bereitzustellen, welcher als Abdruckpfosten und/oder Abutment verwendbar ist und im Vergleich zu den bisher aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen ein einfacheres Handling ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Zahnimplantataufbau gemäß Anspruch 1 gelöst, welcher eine Schraube und eine Hülse aufweist, die die Schraube umgibt, wobei die Schraube einen ersten Abschnitt aufweist, an dem ein Gewinde zur Verschraubung des Zahnimplantataufbaus mit einem Implantatkörper angeordnet ist, sowie einen zweiten Abschnitt aufweist, welcher mit dem ersten Abschnitt über eine Sollbruchstelle verbunden ist.
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Der wesentliche Vorteil an dem erfindungsgemäßen Zahnimplantataufbau besteht darin, dass aufgrund des zweiteiligen Aufbaus der Schraube der Zahnimplantataufbau von Hand in den Implantatkörper eingeschraubt werden kann, ohne dass hierfür ein separates Werkzeug verwendet werden muss. Der zweite Abschnitt der Schraube dient als eine Art verlängerter Griff, der von Hand greifbar ist und mittels dessen sich die Schraube problemlos von Hand drehen lässt.
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Nach Eindrehen des Zahnimplantataufbaus in den Implantatkörper lässt sich dieser zweite Abschnitt aufgrund der Sollbruchstelle problemlos von dem ersten Abschnitt trennen. Der zweite Abschnitt wird hierzu einfach abgeknickt. Auch dies lässt sich wiederum von Hand durchführen.
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Das Handling des Zahnimplantataufbaus ist dadurch enorm vereinfacht. Zum einen ist kein Extrawerkzeug notwendig, um es in den Implantatkörper einzuschrauben. Zum anderen lässt sich der Zahnimplantataufbau nach Abknicken des zweiten Abschnitts der Schraube als Abdruckpfosten verwenden. Nachdem zum Einschrauben der Schraube kein Werkzeugeingriff (z.B. Innensechskant) vorgesehen sein muss, muss dieser vor der Vornahme eines Abdrucks nicht extra verschlossen werden und nachträglich auch nicht wieder geöffnet werden. Da der Abdruckpfosten sozusagen geschlossen ist und keine Hohlräume für Werkzeugeingriffe beinhaltet, besteht also keine Gefahr, dass die Abdruckmasse in derartige Hohlräume hineinfließt.
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Die oben genannte Aufgabe ist daher vollständig gelöst.
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Gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist die Sollbruchstelle durch eine Materialeinschnürung zwischen dem ersten und dem zweiten Abschnitt realisiert.
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Unter einer Einschnürung wird vorliegend nicht die aus der Werkstoffkunde üblicherweise bekannte Querschnittsverminderung bei duktilen Werkstoffen infolge zu starker Dehnung verstanden, sondern eine Stelle zwischen den beiden Abschnitten der Schraube mit verengtem bzw. vermindertem Querschnitt. Eine solche Sollbruchstelle lässt sich relativ einfach herstellen und ermöglicht bei der oben genannten Verwendung des erfindungsgemäßen Zahnimplantataufbaus ein relativ einfaches Abtrennen des zweiten Abschnitts von dem ersten Abschnitt ohne allzu großen Kraftwand.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist der zweite Abschnitt im Wesentlichen zapfenförmig ausgebildet.
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Hierdurch lässt sich der zweite Abschnitt von Hand relativ gut greifen und mit lediglich zwei Fingern, vorzugsweise dem Daumen und dem Zeigefinger, drehen.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist der zweite Abschnitt einen Hohlraum auf, dessen Innendurchmesser an zumindest einer Stelle in etwa gleich groß ist wie ein Außendurchmesser der Schraube.
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Hierdurch ist es möglich, den zweiten Abschnitt auch als eine Art Werkzeug zum Lösen der Schraube von dem Implantatkörper zu verwenden, bspw. nach Vornahme eines Abdrucks. Der von dem ersten Abschnitt abgetrennte zweite Abschnitt muss hierzu lediglich über die Schraube gestülpt werden, und zwar derart, dass ein Teil des ersten Abschnitts in den im zweiten Abschnitt vorgesehenen Hohlraum eingeführt wird. Der zweite Abschnitt kann dann wiederum als Griff zum Drehen der Schraube verwendet werden, sodass auch zum Lösen des Zahnimplantataufbaus von dem Implantatkörper kein Werkzeug benötigt wird.
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Der im zweiten Abschnitt der Schraube befindliche Hohlraum hat vorzugsweise eine konische Mantelfläche. Diese konische Mantelfläche spitzt sich in Richtung Grund des Hohlraums zu.
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Auf diese Weise wird eine Klemmung zwischen dem ersten und dem zweiten Abschnitt erzielt, wenn der zweite Abschnitt, wie oben erwähnt, mit seinem Hohlraum über den ersten Abschnitt gestülpt wird. Diese Klemmkraft ist ausreichend groß, um die Schraube durch Drehen des zweiten Abschnitts von Hand von dem Implantatkörper zu lösen.
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Der in dem zweiten Abschnitt befindliche Hohlraum öffnet sich vorzugsweise zu einem ersten Ende des zweiten Abschnitts hin, wobei die Sollbruchstelle an ein zweites Ende des zweiten Abschnitts angrenzt, welches dem ersten Ende gegenüberliegt.
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Nach seiner Abtrennung von dem ersten Abschnitt und nach erfolgtem Abdruck muss der zweite Abschnitt also lediglich um 180° gedreht werden, um ihn als Hilfs-Werkzeug zum Lösen der Schrauben zu verwenden.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist der zweite Abschnitt an seiner Außenseite mehrere Einkerbungen oder Erhöhungen auf oder ist aufgeraut.
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Dies erhöht die Griffigkeit des zweiten Abschnitts und erleichtert somit das Handling für den Operateur bzw. Zahnarzt.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist es ferner vorgesehen, dass der erste Abschnitt ein an die Sollbruchstelle angrenzendes, radial auskragendes Kopfteil aufweist. Über dieses Kopfteil wird der Hohlraum des zweiten Abschnitts beim Lösen der Schraube gestülpt. Andererseits trägt das Kopfteil während der Vornahme eines Abdrucks aktiv zur Formgebung des Abdrucks bei und stellt dadurch die axiale Retention in der Abdruckmasse sicher. Das Kopfteil ist vorzugsweise an einem ersten Ende des ersten Abschnitts angeordnet, wohingegen das Gewinde der Schraube an einem, dem ersten Ende gegenüberliegenden, zweiten Ende des ersten Abschnitts angeordnet ist. Das Kopfteil ist üblicherweise nicht von der Hülse umgeben. Es steht also nach oben hin von der Hülse ab. Aufgrund der radialen Auskragung dient es jedoch auch als axialer Anschlag bzw. axiale Fixierung für die Hülse.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist das Kopfteil eine plane Stirnfläche auf, welche orthogonal zur Längsachse der Schraube ausgerichtet ist.
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Diese plane Stirnfläche ist lediglich möglich, da an der Schraube aufgrund des erfindungsgemäßen Prinzips kein Werkzeugeingriff vorgesehen werden muss. Die plane Stirnfläche erleichtert das Handling während der Vornahme eines Abdrucks.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist das Kopfteil zumindest eine Retentionsrille auf.
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Derartige Retentionsrillen dienen dazu, dass die Abdruckmasse während und nach der Vornahme eines Abdrucks besser am Zahnimplantataufbau bzw. Abdruckpfosten haftet.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung weist die Hülse einen Außensechskant sowie eine davon beabstandete, plane Ausrichtfläche auf, welche zu einer der sechs Flächen des Außensechskants parallel verläuft.
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Dies dient dem Zahntechniker zur Vereinfachung der Reposition. Unter Reposition ist die geometrische Abstimmung von Zahnimplantataufbau und der vom Zahntechniker gefertigten Implantatkrone aufeinander gemeint. Die plane Ausrichtfläche dient also mit anderen Worten als Orientierungshilfe für den Zahntechniker bei der Herstellung der Implantatkrone. Der Außensechskant ist vorzugsweise im Bereich des ersten Endes der Hülse angeordnet und wird in den Implantatkörper mit eingeführt, der einen dazu korrespondierenden Innensechskant aufweist. Die plane Ausrichtfläche ist im Bereich des zweiten Endes der Hülse angeordnet, welches in eingebautem Zustand von dem Zahnfleisch absteht und zur Formgebung des Abdrucks beiträgt.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist die Hülse von der Schraube lösbar und weist ein mit dem Gewinde der Schraube korrespondierendes Innengewinde auf.
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Somit lassen sich unterschiedliche Arten von Schrauben in die Hülse einführen, je nachdem ob der Zahnimplantataufbau als Abdruckpfosten oder als Abutment verwendet wird.
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Es versteht sich, dass die oben beschriebenen und die nachfolgend noch zu beschreibenden Merkmale der vorliegenden Erfindung nicht nur in der konkret genannten Kombination, sondern in beliebigen anderen Kombinationen ebenfalls Verwendung finden können, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Zahnimplantataufbaus ist in den nachfolgenden Zeichnungen dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Zahnimplantataufbaus zusammen mit einem Implantatkörper;
- 2 eine Schnittansicht des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Zahnimplantataufbaus zusammen mit dem Implantatkörper;
- 3 eine Explosionsdarstellung des Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Zahnimplantataufbaus zusammen mit dem Implantatkörper;
- 4 eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Zahnimplantataufbaus in einem zweiten Zustand zusammen mit dem Implantatkörper;
- 5 eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Zahnimplantataufbaus in einem dritten Zustand zusammen mit dem Implantatkörper; und
- 6 eine Schnittansicht des in 5 dargestellten Zustands.
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Die 1-6 zeigen ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Zahnimplantataufbaus in drei unterschiedlichen Zuständen. Die 1 und 2 zeigen einen ersten Zustand, die 4 zeigt einen zweiten Zustand und die 5 und 6 zeigen einen dritten Zustand des erfindungsgemäßen Zahnimplantataufbaus während seiner bestimmungsgemäßen Verwendung. Der erfindungsgemäße Zahnimplantataufbau ist in den Figuren jeweils in seiner Gesamtheit mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet.
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Die 1-6 zeigen den erfindungsgemäßen Zahnimplantataufbau 10 in Kombination mit einem Implantatkörper 20, mit welchem der Zahnimplantataufbau 10 verschraubbar ist. Bei dem Implantatkörper 20 handelt es sich jedoch um ein Standardbauteil. Dieser ist in den Zeichnungen lediglich zur Veranschaulichung der Funktion des erfindungsgemäßen Zahnimplantataufbaus 10 mit enthalten. Die vorliegende Erfindung betrifft dagegen vornehmlich den Zahnimplantataufbau 10.
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Der Zahnimplantataufbau 10 ist zweiteilig aufgebaut. Er weist eine Schraube 12 sowie eine Hülse 14 auf. Die Hülse 14 ist mit der Schraube 12 lösbar verbunden. In dem montierten Zustand des Zahnimplantataufbaus 10 umgibt die Hülse 14 die Schraube 12.
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Die Schraube 12 ist ebenfalls zweiteilig aufgebaut. Sie besitzt einen ersten Abschnitt 16 und einen zweiten Abschnitt 18. Die beiden Abschnitte 16, 18 der Schraube 12 sind über eine Sollbruchstelle 22 miteinander verbunden. Die Abschnitte 16, 18 lassen sich somit durch einfachen Bruch der Sollbruchstelle 22 voneinander trennen. Dies kann von Hand durchgeführt werden. Der Vorgang des Abknickens des zweiten Abschnitts 18 von dem ersten Abschnitt 16 ist schematisch in 4 dargestellt.
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Der zweite Abschnitt 18 dient im Wesentlichen als integriertes Hilfs-Werkzeug zum Einschrauben bzw. Lösen des Zahnimplantataufbaus 10 in den Implantatkörper 20. Der erste Abschnitt 16 kann zusammen mit der Hülse 14 als Abdruckpfosten verwendet werden, nachdem der zweite Abschnitt 18 abgetrennt ist.
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Der erfindungsgemäße Zahnimplantataufbau 10 lässt sich in der Praxis beispielsweise wie folgt verwenden:
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Zunächst wird der Zahnimplantataufbau 10 in den Implantatkörper 20, welcher vorab in den Kieferknochen implantiert wurde, eingeschraubt. Der zweite Abschnitt 18 der Schraube 12 ist hierzu beispielsweise mit zwei Fingern greifbar, sodass sich der Zahnimplantataufbau 10 ohne weitere Hilfsmittel einfach von Hand drehen und somit in den Implantatkörper 20 einschrauben lässt. Das Ergebnis dieses Vorgangs bzw. dieser erste Zustand ist in den 1 und 2 dargestellt.
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Anschließend wird der zweite Abschnitt 18, wie in 4 dargestellt, von Hand abgeknickt. Der erste Abschnitt 16 verbleibt zusammen mit der Hülse 14 mit dem Implantatkörper 20 verschraubt (zweiter Zustand). In diesem Zustand lässt sich der Zahnimplantataufbau 10 als Abdruckpfosten verwenden. Der obere Teil des ersten Abschnitts 16, welcher vorliegend als Kopfteil 24 bezeichnet wird, bildet dabei den Kopf des Abdruckpfostens, welcher nach oben hin von dem Zahnfleisch des Patienten absteht. Die Hülse 14 ist üblicherweise zumindest teilweise in das periimplantäre Weichgewebe, also das Zahnfleisch, eingesetzt und von diesem zumindest teilweise umgeben.
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Nach erfolgtem Abdruck wird der aus ersten Abschnitt 16 der Schraube 12 und Hülse 14 bestehende Abdruckpfosten üblicherweise wieder von dem Implantatkörper 20 gelöst und bspw. durch eine Abheilkappe oder ein Provisorium ersetzt, bis die auf Basis des Abdrucks speziell angefertigte Implantatkrone zur Verfügung steht. Das Lösen des Abdruckpfostens (dritter Zustand) ist in den 5 und 6 dargestellt. Auch bei diesem Vorgang lässt sich der zweite Abschnitt 18 der Schraube 12 erneut als Griff verwenden, um die Schraube 12 zu drehen und damit vom Implantatkörper 20 lösen. Der zweite Abschnitt 18 wird dazu, wie in den 5 und 6 gezeigt, im Gegensatz zu den vorherigen beiden Zuständen um 180° gewendet, über das Kopfteil 24 des ersten Abschnitts 16 gestülpt und dabei mit diesem verklemmt. Somit ist auch zum Lösen des Zahnimplantataufbaus 10 kein extra Werkzeug notwendig.
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Wenngleich diese Art der Verwendung überaus vorteilhaft ist, sei jedoch angemerkt, dass die hohle Ausführung des zweiten Abschnitts 18, welcher die Verwendung dessen auch als Hilfs-Werkzeug zum Lösen des Zahnimplantataufbaus 10 ermöglicht, als bevorzugte, nicht jedoch zwingende Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung anzusehen ist. Grundsätzlich kann der zweite Abschnitt 18 auch nicht-hohl ausgeführt sein, sodass dieser „nur“ als Hilfs-Werkzeug für das Einbringen des Zahnimplantataufbaus 10 in den Implantatkörper 20, nicht jedoch für das Lösen dessen aus dem Implantatkörper 20 verwendet wird. Hierzu ließe sich beispielsweise auch ein anderes Werkzeug verwenden. Auch dies würde den Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht verlassen.
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Im Einzelnen ist der Zahnimplantataufbau 10 in dem in 1-6 gezeigten Ausführungsbeispiel wie folgt aufgebaut:
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Die Schraube 12 weist an einem Ende ein Gewinde 26 auf, welches als Außengewinde ausgebildet ist. Dieses Gewinde 26 dient der Verschraubung mit dem Implantatkörper 20. Dementsprechend weist der Implantatkörper 20 ein mit dem Gewinde 26 korrespondierendes Innengewinde 28 auf. Ebenso ist im Inneren der Hülse 14 ein Innengewinde 30 vorgesehen, welches mit dem an der Schraube 12 vorgesehenen Gewinde 26 korrespondiert. Die Schraube 12 lässt sich somit durch die Hülse 14 hindurch mit dem Implantatkörper 20 verschrauben.
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An dem an der Sollbruchstelle 22 angrenzenden Ende des ersten Abschnitts 16 ist das bereits erwähnte Kopfteil 24 angeordnet. Dieses vorliegend als erstes Ende bezeichnete Ende des ersten Abschnitts 16 liegt dem Ende des ersten Abschnitts 16 gegenüber, an dem das Gewinde 26 angeordnet ist. Letzteres wird vorliegend als zweites Ende des ersten Abschnitts 16 bezeichnet.
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Wie insbesondere in 2 ersichtlich ist, kragt das Kopfteil 24 gegenüber den übrigen Teilen des ersten Abschnitts 16 radial aus. Durch diese radiale Auskragung kann das Kopfteil 24 die Hülse 14 axial abstützen. Das Kopfteil 24 selbst ist von der Hülse 14 also nicht umgeben.
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Auf der am ersten Ende des ersten Abschnitts 16 vorgesehenen Stirnseite weist das Kopfteil eine plane Stirnfläche 32 auf, welche in dem ersten Zustand des Zahnimplantataufbaus 10 an die Sollbruchstelle 22 angrenzt. Diese plane Stirnfläche 32 verläuft orthogonal zur Längsachse der Schraube 12.
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An dem Kopfteil 24 ist ferner eine Retentionsrille 34 vorgesehen. Diese ist in die Außenseite des Kopfteils 24 eingebracht und verläuft vorzugsweise radial umlaufend. Sie dient im Wesentlichen dazu, dass die Abdruckmasse während und nach der Vornahme eines Abdrucks an dem Kopfteil 24 besser haftet.
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Der abtrennbare zweite Abschnitt 18 der Schraube 12 ist vorzugsweise in etwa zapfenförmig ausgestaltet. Wie bereits erwähnt, ist er teilweise hohl. Der in dem zweiten Abschnitt 18 eingebrachte Hohlraum 36 öffnet sich in Richtung zu einem ersten Ende des zweiten Abschnitts 18 hin, welches einem zweiten Ende, das an die Sollbruchstelle 22 angrenzt, gegenüberliegt. Der Hohlraum 36 weist vorzugsweise eine konische Mantelfläche 38 auf, welche sich in Richtung zum ersten Ende des ersten Abschnitts 18 hin aufweitet. Die Mantelfläche 38 bzw. deren Mantellinie ist gegenüber der Längsachse des Zahnimplantataufbaus 10 jedoch vorzugsweise nur um wenige Grad geneigt. Für die in den 5 und 6 dargestellte Verwendung des zweiten Abschnitts 18 zum Lösen des Zahnimplantataufbaus 10 kann der zweite Abschnitt 18 mit seinem Hohlraum 36 daher relativ einfach über das Kopfteil 24 des ersten Abschnitts 16 geschoben werden. Da der Innendurchmesser des Hohlraums 36 zumindest an einer Stelle dem Außendurchmesser des Kopfteils 24 entspricht und an den weiter innenliegenden Stellen dementsprechend kleiner ist, entsteht beim Aufschieben des zweiten Abschnitts 18 auf den ersten Abschnitt 16 eine Klemmung zwischen der Mantelfläche 38 und dem Kopfteil 24.
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Aus den 1 und 3-5 ist ferner ersichtlich, dass der zweite Abschnitt 18 gemäß des gezeigten Ausführungsbeispiels auf seiner Außenseite mehrere Einkerbungen 40 aufweist. Diese dienen der Erhöhung der Griffigkeit des zweiten Abschnitts 18.
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Abschließend sei noch auf folgendes Merkmal der Hülse 14 hingewiesen. Die Hülse 14 weist an ihrer Außenseite eine oder mehrere (in dem vorliegenden Fall zwei) plane Ausrichtflächen 42 auf. Ferner weist die Hülse an ihrem einen Ende, welches in den Implantatkörper 20 eingeführt wird, einen Außensechskant 44 auf, welcher mit einem im Implantatkörper 20 vorgesehenen Innensechskant 46 korrespondiert (siehe 3). Hierdurch sind Hülse 14 und Implantatkörper 20 in Radialrichtung zueinander fixiert. Die Ausrichtflächen 42 sind vorzugsweise parallel zu jeweils einer der sechs Flächen des Außensechskants 44 ausgerichtet. Da die Ausrichtflächen 42 bei der Vornahme eines Abdrucks zur Verformung der Abdruckmasse beitragen, ist somit die Position des Abdruckpfostens relativ zum Implantatkörper 20 für den Zahntechniker eindeutig nachvollziehbar. Dies ist insbesondere für die Herstellung der Implantatkrone wichtig.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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