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Die Erfindung betrifft eine Steuereinheit einer Innenstelle einer Türsprechanlage zur Auswahl der Übertragung von Ein- und Ausgabedaten eines ersten Rechners und Ein- und Ausgabedaten eines zweiten Rechners.
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Aus dem allgemeinen Stand der Technik ist es bekannt, Türsprechanlagen mit Kameras und Mikrofonen auszustatten, so dass vor Öffnen einer Zugangstüre Kommunikation zu einem potentiellen Besucher ermöglicht wird. Die Innenstelle einer Türsprechanlage befindet sich an einem oder mehreren Punkten innerhalb einer Wohnung und weist eine Anzeigeeinheit auf, über die eine sich innerhalb der Wohnung befindliche Person mit dem potentiellen Besucher audio-visuellen Kontakt aufnehmen kann.
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Desweiteren ist es bekannt, das sogenannte intelligente Haussteuersysteme beispielsweise zur Steuerung von Lüftungs- oder Heizungsanlagen ebenfalls mit Anzeigeeinheiten versehen werden, die die Eingabe von Soll-Werten sowie die Darstellung von Ist-Werten ermöglichen.
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Aus der
EP 2 302 922 A2 ist ein universelles Elektro-Installationsgerät für Audio-/Video-Übertragung, Daten- und Telekommunikation mit einer mechanischen Busanbindung als erster Teilkomponente und einem Schnittstellenmodul als zweiter Teilkomponente bekannt. Die beiden Teilkomponenten weisen zueinander korrespondierend ausgebildete, interne, generische, mechanische Schnittstellen auf. Die mechanische Busanbindung weist einen mit ihrer generischen, mechanischen Schnittstelle verbundenen Kabelanschluss zum Anschluss an ein Datennetzwerk/Bussystem auf. Das Schnittstellenmodul weist eine mit ihrer generischen, mechanischen Schnittstelle verbundene Benutzer-/Daten-Schnittstelle zum Anschluss eines Endgeräts auf, so dass beliebige Schnittstellenmodule mit unterschiedlich ausgebildeten Benutzer-/Daten-Schnittstellen mit der mechanischen Busanbindung verbindbar sind.
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Aus der
US 2012/0130513 A1 ist ein mobiles Kommunikationsgerät bekannt, das mit unterschiedlichen Heimgeräten verbundene Information empfängt. Das mobile Kommunikationsgerät erzeugt, basierend auf der Information der Heimgeräte, ein verbundenes Heim-Mitteilungstafel, das ein Heimgeräte-Element, ein Modus-Element, ein Überwachungs-Element, ein Sicherheits-Element und ein Mitteilungs-Element enthält. Das mobile Kommunikationsgerät stellt das verbundene Heim-Mitteilungstafel als Anzeige für einen Benutzer bereit und empfängt von dem Benutzer eine Auswahl eines der genannten Elemente. Desweiteren stellt das mobile Kommunikationsgerät auf Basis der Heimgeräteinformation und der darzustellenden Information entsprechende Information im Zusammenhang mit dem ausgewählten Element bereit.
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Aus der
US 2013/0054863 A1 ist ein Ressourcenmanager für intelligente Energie und Medienressourcen bekannt. Dazu wird ein Interface so konfiguriert, dass Medienmanagementinformation und Energie-Managementinformation austauschbar ist. Eintreffende Kommunikation wird von einem Prozessor erkannt, der entsprechende Betriebszustände in Abhängigkeit der erhaltenen Medienmanagementinformation oder Energiemanagementinformation ändert. Der Prozessor kann darüber hinaus so ausgebildet sein, dass eine Ausgabe von Medieninhalt in Abhängigkeit des Nachweises der Medienmanagementinformation initiiert wird und ein entsprechender Betriebszustand verändert wird.
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Die bisher aus dem Stand der Technik bekannten Systeme weisen zwar eine gewisse Flexibilität bezüglich der Weiterverarbeitung von Daten aus unterschiedlichen Quellen auf, sind jedoch bezüglich ihrer Verwendung an ein bestimmtes Herstellersystem gekoppelt.
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Häufig ist dabei bereits ein System eines Herstellers installiert, so dass beispielsweise die Umrüstung eines bestehenden Systems oder das Bereitstellen zusätzlicher Funktionalität schwierig ist. Des Weiteren sind derartige Systeme jeweils mit eigenen Anzeige- und Bedieneinheiten ausgestattet, so dass für jedes neu hinzukommende System innerhalb einer Wohnung oder eines Büros eine eigene Installation notwendig ist. Neben den dadurch entstehenden Kosten sind jedoch auch ästhetische Nachteile zu befürchten, da jeder Hersteller sein eigenes Produktdesign verwendet, so dass nebeneinander angeordnete Anzeige- und Bedieneinheiten innerhalb einer Wohnung oder eines Büros wenig attraktiv erscheinen.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Steuereinheit einer Innenstelle einer Türsprechanlage anzugeben, die auf einfache Weise als Anzeige- oder Bedieneinheit für andere Quellen verwendet werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche. Diese können in technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden. Die Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang mit der Zeichnung charakterisiert und spezifiziert die Erfindung zusätzlich.
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Gemäß der Erfindung wird eine Steuereinheit einer Innenstelle einer Türsprechanlage zur Auswahl der Übertragung von Ein- und Ausgabedaten wenigstens eines mit der Türsprechanlage verbundenen ersten Rechners und eines zweiten Rechners geschaffen, umfassend eine erste Ausgabeschnittstelle zur Ausgabe von Bilddaten auf einem Display der Innenstelle, wobei das Display in einen ersten Bildschirmbereich und einen vom ersten Bildschirmbereich getrennten zweiten Bildschirmbereich unterteilt ist, wobei im ersten Bildschirmbereich Bilddaten des ersten Rechners und im zweiten Bildschirmbereich Bilddaten des ersten Rechners als Türsprechfunktion oder des zweiten Rechners als weitere Funktion wahlweise darstellbar sind, wobei die Steuereinheit Ausgabedaten der Rechner so modifiziert, das diese in dem entsprechenden Bildschirmbereich angeordnet sind, wobei die Auswahl der Darstellung im zweiten Bildschirmbereich von einem Bedienfeld und einer Anzeigeeinheit im ersten Bildschirmbereich über den ersten Rechner ableitbar ist.
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Demnach wird eine an sich aus dem Stand der Technik bekannte Innenstelle einer Türsprechanlage mit der erfindungsgemäßen Steuereinheit so erweitert, dass die Auswahl der Übertragung von Ein- und Ausgabedaten wenigstens zweier Rechner ermöglicht wird. Der erste Rechner ist dabei mit der Türsprechanlage verbunden und kann beispielsweise als Steuereinheit der Türsprechanlage fungieren. Der zweite Rechner kann bezüglich seiner Funktionalität völlig unterschiedliche Aufgaben ausführen, wobei es beispielsweise vorgesehen ist, als zweiten Rechner lediglich Bilddaten darzustellen. So könnte der zweite Rechner beispielsweise zur Darstellung von Videoinhalten genutzt werden, die auf dem Display der Innenstelle der Türsprechanlage abgespielt werden. Sofern nun ein Besucher über die Außenstelle der Türsprechanlage um Einlass bittet, wird im ersten Bildschirmbereich die Anzeigeeinheit aktiviert. Über das Bedienfeld im ersten Bildschirmbereich kann nun seitens des Benutzers signalisiert werden, dass nun der zweite Bildschirmbereich, in dem bisher der Videoinhalt dargestellt wurde, für die Übertragung der Bilddaten der Türsprechanlage zur Verfügung stehen soll. Somit ist es möglich, den zweiten Bildschirmbereich mehrfach zu belegen. Das Display der Innenstelle der Türsprechanlage kann somit auch für weitere Funktionen genutzt werden. Die beschriebene Darstellung von Videoinhalten ist dabei lediglich beispielhaft zu verstehen. Da die Türsprechanlage typischerweise nur einen geringen Grad an Auslastung aufweist, steht somit das Display auch für andere Funktionen zur Verfügung, ohne dabei die Installation weiterer Anzeigeeinheiten vornehmen zu müssen. Der erste Bildschirmbereich ist dabei exklusiv dem mit der Türsprechanlage verbundenen ersten Rechner vorbehalten, so dass über das Bedienfeld bzw. die Anzeigeeinheit jederzeit die Darstellung der Information des zweiten Rechners unterbrochen werden kann, um die Funktionalität der Türsprechanlage gewährleisten zu können.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst die Steuereinheit eine Eingangsschnittstelle, die berührungssensitive Eingaben im ersten Bildschirmbereich und im zweiten Bildschirmbereich erfasst, die im ersten Bildschirmbereich an den ersten Rechner und im zweiten Bildschirmbereich wahlweise an den ersten oder den zweiten Rechner weitergeführt sind.
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Bisher wurde die Auswahl der Übertragung lediglich in Zusammenhang mit Bilddaten beschrieben. Gemäß dieser Ausführungsform ist es jedoch ohne weiteres möglich, die an sich aus dem Stand der Technik bekannte berührungssensitive Eingabe über die Oberfläche eines Displays auch auf die erfindungsgemäße Steuereinheit zu übertragen, so dass die Auswahl nicht nur auf Ausgabedaten, sondern auch auf Eingabedaten angewandt werden kann. Somit ist es möglich, die Darstellung beispielsweise von Videoinhalten im zweiten Bildschirmbereich mittels der berührungssensitiven Eingabe zu steuern. Die Funktionalität des zweiten Rechners im zweiten Bildschirmbereich ist daher von einem üblichen Flachrechner (dem englischen Sprachgebrauch folgend häufig auch als Tabletcomputer bezeichnet) nicht zu unterscheiden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist darüber hinaus eine zweite Ausgabeschnittstelle vorgesehen, die Audiodaten wahlweise des ersten oder des zweiten Rechners an die Innenstelle überträgt.
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Neben der Darstellung von Bilddaten als Ausgabedaten ist gemäß der Erfindung auch die entsprechende Auswahl der Übertragung von Audiodaten möglich. Somit kann das Audiosignal aus mehreren Quellen auf die Innenstelle einer Türsprechanlage übertragen werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist darüber hinaus eine weitere Eingabeschnittstelle vorgesehen, die Audiodaten der Innenstelle wenigstens an den ersten Rechner überträgt.
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Demnach ist auch beispielsweise über ein integriertes Mikrophon der Bediener der Innenstelle an der Außenstelle hörbar, indem die Audiodaten der Innenstelle wenigstens an den ersten Rechner übertragen werden. Dabei kann das Audiosignal der Innenstelle auch an den zweiten Rechner übertragen werden, sofern dies erforderlich wäre. Somit könnte der zweite Rechner auch für Anwendungen wie Bildtelefonie oder dergleichen genutzt werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Bedienfeld über eine berührungssensitive Eingabe im ersten Bildschirmbereich betätigbar.
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Um das Bedienfeld zu steuern, ist es nicht notwendig, einen elektromechanischen Schalter oder dergleichen in der Innenstelle zu integrieren. Das Betätigen des Bedienfelds kann über die berührungslose Eingabe demnach auf unterschiedliche Weise im Rahmen der Programmierung der Türsprechanlage bereitgestellt sein.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Auswahl der Darstellung der Bilddaten oder des Erfassens der Eingabedaten zwischen dem ersten Rechner und dem zweiten Rechner von einem Steuersignal aus dem ersten Rechner abgeleitet.
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Das Umschalten zwischen den Ein- und Ausgabedaten der unterschiedlichen Rechner erfolgt demnach über ein eigenes Steuersignal, das aus dem mit der Türsprechanlage verbundenen ersten Rechner abgeleitet wird. Dazu kann auf unterschiedliche Weise eine Ausgabeschnittstelle am ersten Rechner genutzt werden, die beispielsweise als I2C-Bus ausgebildet sein kann. Die Verwendung anderer Ein- bzw. Ausgabeschnittstellen ist ohne weiteres möglich. Aufgrund dieser Vorgehensweise wird somit die Betätigung der Türsprechanlage durch einen Benutzer hardwaremäßig über ein eigenes Steuersignal vom ersten Rechner an die Steuereinheit weitergegeben, so dass dort die Steuerung der Eingangs- bzw. Ausgangsschnittstellen entsprechend erfolgen kann. Es ist daher nicht notwendig, die vom ersten Rechner an die Steuereinheit übertragenen Ausgabedaten zu analysieren, um festzustellen, ob ein Umschaltvorgang notwendig ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind Bilddaten, Audiodaten und Eingabedaten in einem standardisierten Format zwischen dem ersten Rechner und der Innenstelle sowie zwischen dem zweiten Rechner und der Innenstelle austauschbar.
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Kommerziell erhältliche Displays werden typischerweise mit dem HDMI-Standard ausgestattet, so dass die Übertragung der Ein- bzw. Ausgabedaten vorteilhafterweise über diese standardisierten Formate erfolgt. Berührungssensitive Eingabedaten werden typischerweise als USB-Schnittstelle bereitgestellt. Die Übertragung der Audiosignale von einem an der Innenstelle angebrachtem Mikrophon an den ersten Rechner kann hierbei mittels einer eigenen Übertragungsleitung vorgenommen werden, wie dies z.B. anhand der fachüblichen Audiobuchsen erfolgen kann. In anderen Ausführungsformen wäre es aber auch denkbar, das Audiosignal des Mikrophons als Bestandteil einer standardisierten Schnittstelle mit den Bild- und Ton-Daten zu übertragen, wobei hier ein dafür vorgesehener Audiorückkanal implementiert sein müsste.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind der erste Bildschirmbereich eine vorherbestimmte Anzahl von Bildschirmzeilen umfasst, die an einem ersten Rand beginnend angeordnet. Dabei kann der zweite Bildschirmbereich eine weitere vorherbestimmte Anzahl von Bildschirmzeilen umfassen, die benachbart zum ersten Bildschirmbereich vorzugsweise an einem zweiten Rand endend angeordnet sind.
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Demnach ist auf einfache Weise die Zuordnung zwischen erstem Bildschirmbereich und zweitem Bildschirmbereich möglich, da sich der erste Bildschirmbereich beispielsweise von der ersten Zeilennummer an direkt am ersten Rand, beispielsweise an der Oberseite des Displays befindet. Der zweite Bildschirmbereich kann entsprechend so ausgewählt werden, dass er unmittelbar benachbart zum ersten Bildschirmbereich bis zum beispielsweise unteren Rand das Display abdeckt. Da die aktive Anzeigefläche des Displays typischerweise größer als die benötigte Anzeigefläche des ersten und/oder des zweiten Rechners ist, stellt die Aufteilung in zwei Bildschirmbereiche keinerlei Einschränkungen oder Einbußen bezüglich der Qualität der darzustellenden Bilddaten dar. Unter dem Begriff Bildschirmzeilen ist hier allgemein die Aufteilung des Bildschirms in unterschiedliche Bereiche zu verstehen. Demnach kann eine Aufteilung der Anzeigefläche des Displays auch zeilenweise oder in bestimmten Bereichen als Bild-In-Bild-Darstellung erfolgen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Ausgabedaten durch Modifizieren der Zeilenadresse dem ersten oder zweiten Bildschirmbereich zugewiesen.
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Demnach wird die Zuteilung der Bilddaten auf einfache Weise dadurch möglich, dass die Zeilenadresse entsprechend modifiziert wird, so dass beispielsweise für den zweiten Rechner lediglich ein konstanter Offset der Zeilenadresse hinzugefügt werden muss, so dass die Steuereinheit auf einfache Weise die Ausgabedaten des zweiten Rechners ohne großen Rechenaufwand modifizieren kann. Für die Zuordnung der berührungssensitiven Eingabedaten gilt selbstverständlich entsprechendes.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist darüber hinaus ein dritter Bildschirmbereich vorgesehen.
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Demnach wird die bisher beschriebene Aufteilung um einen weiteren Bildschirmbereich ergänzt, der beispielsweise für zusätzliche Funktionalität genutzt werden kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind bei Darstellung der Bilddaten im zweiten Bildschirmbereich des einen Rechners die Bilddaten des jeweils anderen Rechners im dritten Bildschirmbereich darstellbar.
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Demnach ist die zusätzliche Funktionalität im dritten Bildschirmbereich nicht auf die Darstellung von Informationen eines weiteren Rechners begrenzt, sondern kann auch dazu genutzt werden, dass in einem System bestehend aus zwei Rechnern im dritten Bereich jeweils Information des anderen Rechners dargestellt wird. Somit erhält man eine Art Bild-in-Bild-Darstellung, so dass beispielsweise das Abspielen von Videodateien nicht gestoppt werden muss, während Kontakt mit einem Besucher aufgenommen wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind Bilddaten und Audiodaten bezüglich ihrer Auswahl getrennt steuerbar.
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Die getrennte Steuerung kann beispielsweise mittels des Bedienfelds durchgeführt werden, so dass das Abspielen des Audiosignals des zweiten Rechners solange nicht unterbrochen wird, bis tatsächlich Kontakt mit einer Person an der Außenstelle der Türsprechanlage aufgenommen werden soll. Unter getrennter Steuerung wird aber auch verstanden, dass die Steuereinheit Mittel zur Erfassung eines Audiopegels aufweist, so dass ein gezieltes Absenken des Audiopegels eines Rechners ermöglicht wird, falls für den anderen Rechner gerade ein ansteigender Audiopegel erkannt wird, um ein Statussignal des anderen Rechners kurzzeitig vorrangig auszugeben. So könnte während der Kommunikation des Bedieners der Innenstelle mit einem Besucher über den ersten Rechner ein Signal des zweiten Rechners, beispielsweise eine eintreffende E-Mail oder dergleichen akustisch signalisiert werden. Ebenso könnte während des Abspielens einer Videodatei das Eintreffen eines Besuchers kurz akustisch angezeigt werden.
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Nachfolgend werden einige Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 schematisch eine Innenstelle einer Türsprechanlage zur Verwendung mit einer erfindungsgemäßen Steuereinheit in einer schematischen Darstellung, und
- 2 eine schematische Darstellung der Verwendung der erfindungsgemäßen Steuereinheit.
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In den Figuren sind gleiche oder funktional gleichwirkende Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist in einer schematischen Darstellung eine Innensprechanlage IS gezeigt. Die Innensprechanlage IS weist einen berührungsempfindlichen Bildschirm auf, der wie in 1 dargestellt, in einen ersten Bildschirmbereich BE1 und einen zweiten Bildschirmbereich BE2 aufgeteilt ist. Der erste Bildschirmbereich BE1 beginnt dabei am oberen Rand der Innenstelle IS, wie durch die Zeilennummer Z1 angedeutet ist. Der erste Bildschirmbereich BE1 füllt in horizontaler Richtung den Bildschirm der Innenstelle IS vollständig aus. Ausgehend vom oberen Rand des Bildschirms der Innenstelle IS sind für den ersten Bildschirmbereich BE1 mehrere Zeilen bis zur Zeilennummer ZN vorgesehen. Daran anschließend folgt bei Zeile ZN+1 der zweite Bildschirmbereich BE2. Dieser kann nun die übrigen Zeilen des Bildschirms der Innenstelle IS bis zur Zeile ZM nutzen. Der zweite Bildschirmbereich BE2 überdeckt in horizontaler Richtung den Bildschirm der Innenstelle IS ebenso vollständig. Im ersten Bildschirmbereich BE1 ist in Form einer berührungssensitiven Eingabe ein Bedienfeld BF vorgesehen, das allgemein eine Möglichkeit zur Aktivierung der Türsprechanlage symbolisiert. Des Weiteren wird im ersten Bildschirmbereich BE1 eine Anzeigeeinheit dargestellt, die ebenfalls Funktionalität der Türsprechanlage signalisiert.
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Außerdem kann die Innenstelle IS einen Lautsprecher LS aufweisen, der zur Ausgabe von Audiodaten dient. Des Weiteren ist die Innenstelle IS mit einem Mikrophon MK ausgestattet, welches Audiodaten aufnimmt. Die Übertragung von Bilddaten bzw. Audiodaten erfolgt dabei typischerweise über den HDMI-Standard, während die berührungssensitive Eingabe mittels einer USB-Schnittstelle verarbeitet wird. Die Übertragung der Audiosignale von dem an der Innenstelle IS angebrachtem Mikrophon MK an den ersten Rechner RE1 kann hierbei mittels einer eigenen Übertragungsleitung vorgenommen werden.
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Die mittels des Lautsprechers LS bzw. des ersten Bildschirmbereichs BE1 und dem zweiten Bildschirmbereich BE2 abgebbaren Bild- bzw. Audioinformation wird nachfolgend als Ausgabedaten bezeichnet. Die berührungssensitive Eingabe wird im Folgenden durch den Begriff Eingabedaten gekennzeichnet. Zu den Eingabedaten gehören auch die von dem Mikrophon MK abgegebenen Audiosignale, die an die Außenstelle zur bidirektionalen Kommunikation übertragen werden. Demnach weist die Innenstelle IS entsprechende Eingangs- bzw. Ausgangsschnittstellen auf, die zur Übertragung der Ein- bzw. Ausgabedaten genutzt werden können.
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Die Einbindung der Innenstelle IS zusammen mit einer erfindungsgemäßen Steuereinheit wird nachfolgend unter Bezugnahme auf 2 beschrieben. 2 repräsentiert eine Konfiguration, bei der die Innenstelle IS mit einem ersten Rechner RE1 und einem zweiten Rechner RE2 zusammenarbeiten kann. Der erste Rechner RE1 ist dabei mit der Türsprechanlage verbunden, so dass von einem Benutzer oder einer Benutzerin getätigte Eingaben auf dem ersten Rechner RE1 zu einer gewünschten Programmabfolge führen. Der erste Rechner RE1 kann beispielsweise in Forme eines Mikroprozessors ausgebildet sein. Die Ankopplung der Türsprechanlage an einen Rechner ist dem Fachmann an sich bekannt und nicht Gegenstand dieser Erfindung. Daher kann auf eine detaillierte Erläuterung hier verzichtet werden. Der erste Rechner RE1 weist über typischerweise standardisierte Schnittstellen Datenübertragungswege für erste Eingabedaten ED1 und erste Ausgabedaten AD1 auf. Die erste Ausgabedaten AD1 beinhalten beispielsweise Bilddaten, die auf dem Display der Innenstelle IS dargestellt werden sollen oder Audiodaten, die über den Lautsprecher LS an der Innenstelle IS abgegeben werden sollen. Eventuelle Interaktionen über die berührungsempfindliche Eingabe des Displays der Innenstelle IS oder Audiodaten des Mikrophons MK werden als erste Eingabedaten ED1 an den ersten Rechner RE1 weitergegeben.
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Der zweite Rechner RE2 verfügt ebenfalls über standardisierte Ein- bzw. Ausgabekanäle, die nachfolgend als zweite Ausgangsdaten AD2 bzw. zweite Eingabedaten ED2 bezeichnet werden. Die erfindungsgemäße Steuereinheit zur Bildschirmsteuerung BS ist mit den entsprechenden Kommunikationsschnittstellen versehen, so dass sowohl die vom ersten Rechner RE1 empfangenen ersten Ausgabedaten AD1 als auch die vom zweiten Rechner RE2 empfangenen zweiten Ausgabedaten AD2 als Ausgabedaten AD an die Innenstelle IS weitergegeben werden können. Ebenso können die von der Innenstelle IS empfangenen Eingangsdaten ED sowohl als erste Eingangsdaten ED1 an den ersten Rechner RE1 als auch als zweite Eingangsdaten ED2 an den zweiten Rechner RE2 weiter gegeben werden. Zusätzlich empfängt die Steuereinheit BS ein Steuersignal SS, das vom ersten Rechner RE1 an die Steuereinheit BS übertragen wird.
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Die Zuordnung zwischen Rechner RE1 oder RE2 und Bildschirmbereich BE1 oder BE2 ist dabei wie folgt. Zur Verdeutlichung wird ein Beispiel gewählt, bei dem der zweite Rechner RE2 ein von Audiosignalen begleitetes Abspielprogramm für Videodaten beinhaltet, das über entsprechende berührungssensitive Eingaben steuerbar und auf der Innenstelle IS abspielbar ist. Demnach werden vom zweiten Rechner RE2 über die zweiten Ausgangsdaten AD2 Video- und Audiodaten von der Steuereinheit BS empfangen und als Ausgangsdaten AD an die Innenstelle IS weiter geleitet, wobei die Videoinformation so aufbereitet wird, dass sie Bilddaten des zweiten Rechners RE2 im zweiten Bildschirmbereich BE2 dargestellt werden. Dies erfolgt dadurch, dass die Steuereinheit BS der Videokomponente der zweiten Ausgangsdaten AD2 einen Offset um eine bestimmte Anzahl von Zeilen zuordnet, wie bereits oben im Zusammenhang mit 1 beschrieben wurde. Demnach werden die Videodaten der Ausgabedaten AD entsprechend verschoben dargestellt. Im ersten Bildschirmbereich wird die Anzeigeeinheit AE als Signalquelle der Türsprechanlage sowie das oben beschriebene Bedienfeld BF über die ersten Ausgangsdaten AD1 vom ersten Rechner RE1 bereit gestellt. Die Steuereinheit BS überträgt diese Bildinformation innerhalb des ersten Bildschirmbereichs BE1, wobei eventuell außerhalb des ersten Bildschirmbereichs BE1 angeordnete Zeilen abgeschnitten werden. Die Ausgangsdaten AD umfassen somit Bilddaten sowohl des ersten Rechners RE1 als auch des zweiten Rechners RE2. Der Lautsprecher LS gibt die Audiosignale des zweiten Rechners RE2 ab, so dass im zweiten Bildschirmbereich BE2 beispielsweise ein Musikvideo oder dergleichen betrachtet werden kann. Sofern nun ein Benutzer im zweiten Bildschirmbereich BE2 eine Eingabe tätigt, beispielsweise ein neues Video auswählt oder das derzeit Abgespielte vorspult oder dergleichen, erfolgt die Zuteilung der Eingangsdaten ED ähnlich wie bereits im Zusammenhang mit den Ausgangsdaten beschrieben. Eingaben im zweiten Bildschirmbereich BE2 werden als zweite Eingangsdaten ED2 dem zweiten Rechner RE2 zugeführt, sofern der zweite Rechner RE2 gerade im zweiten Bildschirmbereich BE2 Ausgangsdaten in Form von Bilddaten darstellt. Eingaben im ersten Bildschirmbereich BE1 werden als erste Eingangsdaten ED1 an den ersten Rechner RE1 übertragen. Die Zuordnung der Eingangsdaten an die jeweiligen Rechner kann wiederum auf einfache Weise anhand der Zeilenadresse erfolgen.
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Sofern nun an der Außenstelle der Türsprechanlage eine Meldung durch einen Besucher erfolgt, wird dies dem ersten Rechner RE1 wie oben beschrieben mitgeteilt. Der erste Rechner RE1 aktiviert daraufhin das Steuersignal SS, so dass die Aktivierung der Außenstelle der Steuereinheit BS signalisiert wird. Die Steuereinheit BS kann daraufhin die Ausgangsdaten entsprechend modifizieren. Dies erfolgt üblicherweise durch Aktivieren der Anzeigeeinheit AE, so dass nun als Reaktion darauf das Bedienfeld BF betätigt wird. Nach Betätigen des Bedienfeldes BF wird im zweiten Bildschirmbereich BE2 Ein- und Ausgabedaten des ersten Rechners RE1 ausgewählt, so dass beispielsweise über eine außen angebrachte Videokamera eine Kommunikation mit dem Besucher erfolgen kann. Sobald dies abgeschlossen ist, beispielsweise durch erneutes Betätigen des Bedienfeldes BF kann wiederum die Darstellung im zweiten Bildschirmbereich BE2 so verändert werden, dass die Übertragung der Videodaten fortgesetzt wird.
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Des Weiteren kann die Steuereinheit BS Mittel zur Erfassung eines Audiopegels aufweist, so dass ein gezieltes Absenken des Audiopegels eines der Rechners RE1 oder RE2 ermöglicht wird, falls für den anderen Rechner gerade ein ansteigender Audiopegel erkannt wird. So könnte während der Kommunikation des Bedieners der Innenstelle IS mit einem Besucher über den ersten Rechner RE1 ein Signal des zweiten Rechners RE2, beispielsweise eine eintreffende E-Mail oder dergleichen, akustisch signalisiert werden. Ebenso könnte während des Abspielens einer Videodatei das Eintreffen eines Besuchers kurz akustisch angezeigt werden.
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Der zweite Rechner RE2 wird somit auf einfache Weise über die Steuereinheit BS in die Innenstelle IS einer Türsprechanlage integriert. Als zweiter Rechner RE2 können unterschiedliche Geräte verwendet werden. Neben dem bereits erwähnten Abspielen von Musikvideos kann es sich bei dem zweiten Rechner RE2 auch um eine Steuereinheit einer intelligenten Haussteuerung handeln, die beispielsweise über die Innenstelle IS eine Eingabe von Soll-Werten anhand der berührungssensitiven Oberfläche des Displays ermöglicht oder IstWerte im zweiten Bildschirmbereich BE2 darstellen kann. Somit lässt sich der zweite Rechner RE2 zusammen mit der Innenstelle IS der Türsprechanlage zu einem einzigen Gesamtsystem zusammen fassen, ohne dass dabei unterschiedliche Bildschirme oder zusätzliche Installationen weiterer Anzeigeeinheiten vorgenommen werden müssen. Da sich die Eingangs- bzw. Ausgangsdaten über standardisierte Schnittstellen übertragen lassen, ist eine Integration unterschiedlichster Komponenten gemäß der Erfindung möglich. Neben einer Kosteneinsparung führt dies auch dazu, dass innerhalb eines Wohnraums oder eines Büros lediglich eine Innenstelle angeordnet sein muss, was neben ästhetischen Gesichtspunkten auch zu einem erhöhten Bedienungskomfort führt.
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Die vorstehend und die in den Ansprüchen angegebenen sowie die den Abbildungen entnehmbaren Merkmale sind sowohl einzeln als auch in verschiedener Kombination vorteilhaft realisierbar. Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern im Rahmen fachmännischen Könnens in mancherlei Weise abwandelbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2302922 A2 [0004]
- US 2012/0130513 A1 [0005]
- US 2013/0054863 A1 [0006]