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Die Erfindung betrifft ein Fahrberechtigungssystem für ein Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Fahrzeug, umfassend ein solches Fahrberechtigungssystem.
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Aus der
DE 10 2005 039 585 A1 ist ein Fahrberechtigungssystem mit einer elektronischen Wegfahrsperrfunktion, welche mit einem Kurbelwellensensor gekoppelt ist, bekannt. Der Kurbelwellensensor erfasst über ein an einer Kurbelwelle angeordnetes Geberrad eine Stellung und eine Drehzahl der Kurbelwelle und überträgt die Stellung und die Drehzahl an ein Motorsteuergerät, welches eine elektronische Wegfahrsperrfunktion freigibt. Das Geberrad umfasst eine vorgegebene Anzahl von Zähnen, welche mittels einer Codierung am Umfang des Geberrads verteilt sind und ein codiertes Drehzahlsignal erzeugen, welches vom Kurbelwellensensor erfasst und vom Motorsteuergerät decodierbar ist. Das Motorsteuergerät gibt die Wegfahrsperrfunktion nur nach einer erfolgreichen Decodierung des codierten Drehzahlsignals frei. Die Decodierung erfolgt mit einem Decodieralgorithmus, welcher von einem berechtigten tragbaren Authentifikationselement freigebbar und aktivierbar ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Fahrberechtigungssystem für ein Fahrzeug und ein verbessertes Fahrzeug anzugeben.
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Hinsichtlich des Fahrberechtigungssystems wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale und hinsichtlich des Fahrzeugs durch die im Anspruch 5 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Das Fahrberechtigungssystem für ein Fahrzeug umfasst eine Wegfahrsperre und eine elektronische Authentifikationseinheit, welche nach erfolgreicher Authentifikation eines fahrberechtigten Fahrzeugnutzers die Wegfahrsperre löst.
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Erfindungsgemäß umfasst die Wegfahrsperre einen mittels eines Spindelantriebs von einer Freigabeposition in eine Sperrposition verfahrbaren Sperrbolzen, wobei der Sperrbolzen in einem Fahrzeuginnenraum im Bereich eines Fahrpedals angeordnet ist, in der Sperrposition das Fahrpedal in dessen Nullstellung sperrt und in der Freigabeposition eine Fahrpedalbewegung freigibt.
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Das Fahrberechtigungssystem vereint eine elektronische Komponente mit einer mechanischen Komponente und erhöht somit gegenüber aus dem Stand der Technik bekannten Fahrberechtigungssystemen, welche allein auf einer elektronischen Wegfahrsperre basieren, eine Sicherheit gegen eine unbefugte Benutzung, beispielsweise einen Diebstahl, eines Fahrzeugs. Aufgrund der mechanischen Sperrung des Fahrpedals mittels des Sperrbolzens ist keine Betätigung des Fahrpedals möglich, so dass ein Fahrtantritt vermieden wird.
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Somit bieten Fahrzeuge, welche ein solches Fahrberechtigungssystem umfassen, einen erhöhten Diebstahlschutz, wobei eine Entriegelung des Sperrbolzens durch einen autorisierten Fahrzeugnutzer mittels elektronischer Authentifikationseinheit erfolgt.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 schematisch eine Seitenansicht eines Fahrzeugs mit einem Teilschnitt im Bereich eines Fahrerfußraums,
- 2 schematisch eine perspektivische Ansicht des Fahrerfußraums gemäß 1 im Bereich eines Fahrpedals und
- 3 schematisch eine perspektivische Ansicht eines Fahrzeuginnenraums des Fahrzeugs gemäß 1.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist eine Seitenansicht eines möglichen Ausführungsbeispiels eines Fahrzeugs 1 mit einem Teilschnitt im Bereich eines Fahrerfußraums F dargestellt.
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Das Fahrzeug 1 umfasst ein im Fahrerfußraum F angeordnetes Fahrpedal 2, auch als Gaspedal oder Fahrfußhebel bezeichnet, welches ein Steuerungselement zur Steuerung einer Antriebsleistung einer nicht gezeigten Antriebseinheit des Fahrzeugs 1 ist.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht des Fahrerfußraums F gemäß 1 im Bereich des Fahrpedals 2.
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Das Fahrzeug 1 umfasst ein Fahrberechtigungssystem zur Vermeidung oder zumindest zu einer Erschwerung einer unbefugten Benutzung des Fahrzeugs 1, insbesondere zur Vermeidung oder zumindest zu einer Erschwerung eines Diebstahls des Fahrzeugs 1.
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Das Fahrberechtigungssystem umfasst hierzu eine Wegfahrsperre und eine elektronische Authentifikationseinheit, welche nach erfolgreicher Authentifikation eines fahrberechtigten Fahrzeugnutzers die Wegfahrsperre löst.
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Die Wegfahrsperre umfasst einen mittels eines Spindelantriebs 3 von einer Freigabeposition in eine Sperrposition verfahrbaren Sperrbolzen 4, welcher im Fahrzeuginnenraum im Bereich des Fahrpedals 2 angeordnet ist. Zum Antrieb des Spindelantriebs 3 ist in nicht näher dargestellter Weise beispielsweise ein mit dem Spindelantrieb 3 gekoppelter Elektromotor vorgesehen.
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In der dargestellten Sperrposition des Sperrbolzens 4 sperrt dieser das Fahrpedal 2 in dessen Nullstellung bzw. Grundstellung, in welcher mittels des Fahrpedals 2 keine Anforderung von Antriebsleistung erfolgt. Dabei ist der Sperrbolzen 4 insbesondere massiv und aus Stahl gebildet, und von der Freigabeposition längs oder quer zu einer Bewegungsrichtung des Fahrpedals 2 hinter dem Fahrpedal 2 positionierbar.
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In der Freigabeposition ist der Sperrbolzen 4 derart angeordnet, dass dieser eine Fahrpedalbewegung freigibt.
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Eine Überführung des Sperrbolzens 4 von der Sperrposition in die Freigabeposition erfolgt mittels Ansteuerung des Elektromotors durch die Authentifikationseinheit nach erfolgreicher Authentifikation eines fahrberechtigten Fahrzeugnutzers, wobei die Authentifikationseinheit eine nicht gezeigte Steuereinheit und eine in Figur 3 näher dargestellte Übertragungseinheit 5 zur Übertragung eines Authentifikationssignals an die Steuereinheit umfasst.
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In einer möglichen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Sperrbolzen 4 die Fahrpedalbewegung nicht vollständig, sondern nur teilweise freigibt. Hierdurch ist es möglich, beispielsweise für Fahranfänger, eine mittels des Fahrpedals 2 abrufbare Antriebsleistung zu drosseln.
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Nach einem Abstellen und Verriegeln des Fahrzeugs 1 wird der Sperrbolzen 4 von der Freigabeposition zurück in die Sperrposition bewegt und sperrt somit das Fahrpedal 2 in seiner Nullstellung.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung ist vorgesehen, während eines Fahrbetriebs des Fahrzeugs 1 den Sperrbolzen 4 automatisch zurück in die Sperrposition zu verfahren, um beispielsweise bei Erkennung einer bevorstehenden Kollision des Fahrzeugs 1 eine Beschleunigung desselben zu vermeiden.
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In 3 ist eine perspektivische Ansicht eines Fahrzeuginnenraums des Fahrzeugs 1 gemäß 1 dargestellt.
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Im Bereich einer Mittelkonsole 6 des Fahrzeugs 1, beispielsweise neben einem so genannten Start-Stopp-Taster, ist die Übertragungseinheit 5 angeordnet, welche beispielsweise als Fingerabdrucksensor ausgebildet ist. Bei dieser Ausführung ist in der Steuereinheit eine Anzahl von Fingerabdrücken von einer Anzahl von fahrberechtigten Fahrzeugnutzern hinterlegt. Wird mittels des Fingerabdrucksensors eine autorisierter Fahrzeugnutzer erkannt, erfolgt die Überführung des Sperrbolzens 4 von der Sperrposition in die Freigabeposition, so dass ein Fahrbetrieb des Fahrzeugs 1 möglich ist.
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In nicht näher dargestellten weiteren Ausführungsbeispielen ist die Übertragungseinheit 5 beispielsweise als mobiler Sender zur Übertragung des Authentifikationssignals ausgebildet. Beispielsweise ist der mobile Sender ein Handsender, insbesondere ein Schlüsselanhänger, oder ein mobiles Endgerät, wie beispielsweise ein so genanntes Smartphone. Bei einer solchen Ausbildung der Übertragungseinheit 5 als Smartphone stellt dieses automatisch eine Datenverbindung mit dem Fahrzeug 1, beispielsweise über eine Funkverbindung, her und überträgt das Authentifikationssignal an die Steuereinheit. Bei gültigem Authentifikationssignal wird auf einer Bedienoberfläche des Smartphones ein Bedienelement dargestellt, mittels dessen Betätigung der Fahrzeugnutzer die Überführung des Sperrbolzens 4 von der Sperrposition in die Freigabeposition oder umgekehrt aktivieren kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Fahrpedal
- 3
- Spindelantrieb
- 4
- Sperrbolzen
- 5
- Übertragungseinheit
- 6
- Mittelkonsole
- F
- Fahrerfußraum
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005039585 A1 [0003]